Artikel Hauseigentümerzeitung Handvenenbiometrie

BAUEN&WOHNEN
Hauseigentümer – Ausgabe Nr. 8 – 1. Mai 2015
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Venenbiometrie fürs Eigenheim:
Die Hand ist der Schlüssel
Wer kennt die Situation
nicht: Man steht vor der
eigenen Haustüre und
sucht seinen Schlüssel.
Biometrische Zutrittssysteme haben dagegen den
Vorteil, dass dabei ein
Identifikationsmerkmal
des eigenen Körpers genutzt wird und man den
«Schlüssel» somit immer
auf sich trägt.
O
bwohl biometrische Systeme
primär im Zweckbau zur
Anwendung kommen, ist
seit einigen Jahren auch im Wohnbau eine steigende Nachfrage zu
verzeichnen. Am verbreitetsten ist
dabei der Fingerprintsensor. Irisscanner und Gesichtserkennungssysteme fristen daneben eher ein
Nischendasein.
Was für die einen
futuristisch
scheint, ist für
andere bereits
Realität: der Zutritt über einen
in der Wand eingelassenen
Hand-Scanner.
Technologie mit viel Potenzial
Eine neue und noch wenig bekannte Technologie hat die besten
Chancen, den Fingerprintsensor als
Standardlösung für biometrische Zutrittssysteme abzulösen: die Venenbiometrie. Das Handvenenmuster ist
ein ebenso eindeutiges Identifikationsmerkmal wie der Fingerabdruck,
gilt jedoch als nochmals wesentlich
sicherer bezüglich falscher Akzeptanz und Rückweisung. Die Anwendung ist zudem eleganter und auch
hygienischer. Anstatt den Finger in
ein Sensorkästchen zu stecken,
braucht man nur kurz die Hand vor
den Venensensor zu halten.
Da wir unsere Fingerabdrücke
überall hinterlassen, ist es vergleichsweise einfach, mit geeigneten Hilfsmitteln einen Fingerprint
zu fälschen. Bei den Handvenen
wäre dies unverhältnismässig viel
aufwendiger, wenn nicht gar unmöglich. Ausserdem muss das Gewebe der Hand durchblutet sein,
sonst funktioniert der Venenscanner nicht. Die Sensortechnologie
Vorteile der Handvenenbiometrie
Wer diese neue Technologie für sein Zutrittssystem verwenden will,
profitiert von folgenden Vorteilen:
■ Venenmuster sind einzigartige und unveränderliche Identitätsmerkmale.
■ Hochentwickelte Übereinstimmungsalgorithmen gewährleisten sehr
hohe Sicherheit bezüglich falscher Akzeptanz und Rückweisung.
■ Das System ist anwenderfreundlich, schnell und unkompliziert in der
Nutzung.
■ Hohe Akzeptanz: Das System ist nicht-invasiv und zudem hygienisch.
■ Es ist universell einsetzbar und auch für Kinderhände geeignet.
■ Die Zutrittsrechte können individuell angepasst werden.
macht sich nämlich zunutze, dass
das sauerstoffarme Blut in den Venen die vom Modul ausgesendete
Infrarotstrahlung absorbiert. Der
Scanner erkennt die Handvenen im
entsprechenden Wellenbereich als
dunkle Linien. Das erkannte Vektormuster wird anschliessend mit
den hinterlegten Mustern verglichen und das zugehörige Personenprofil freigegeben.
Zunehmende Verbreitung auch
in Europa
Die Venenbiometrie erfreut sich
in Japan vergleichsweise grosser
Beliebtheit und Verbreitung. Die
Sensormodule, die auch in der
Schweiz und Europa eingesetzt
werden, stammen denn auch primär von der Fujitsu Technology
Solutions AG. Obwohl die Venensensormodule im Moment noch wesentlich teurer sind als das Fingerprintpendant, sollten die Preise mit
zunehmenden Produktionsstückzahlen fallen.
Im Wohnbau dürfte die Venenbiometrie vor allem interessant sein
für technologieaffine Hausbesitzer,
die ein sicheres und sehr praktisches Zutrittssystem suchen und
bereit sind, dafür auch Geld auszugeben. Elektronische Zutrittssysteme werden zwar primär im Neubau
Praktisch, modern und sicher: Statt langem Schlüsselsuchen hält man einfach die
BILDER RENOMATION AG ⁄ FEINMASS GMBH
Hand vor den Sensor.
eingesetzt, können aber grundsätzlich auch nachgerüstet werden.
Neben den einzelnen Lesern und
der Zentraleinheit sind, wie für alle
elektronischen Zugangssysteme,
entsprechende Türen mit Motorschlössern ein Erfordernis. Nach
erfolgter Installation geht die Inbetriebnahme dann recht einfach
vonstatten: Sämtliche Familienmitglieder und andere zutrittsberechtigten Personen «lernen» ihre Hände am Scanner ein. Dafür gibt es
eine Hilfskonstruktion, die sicherstellt, dass die Hand in der richtigen Position und Distanz gehalten
wird. Die Technologie funktioniert
selbst mit Kinderhänden. Nach dem
Einlernprozess erfolgt die Türöffnung rasch und berührungsfrei.
Die Handinnenfläche wird kurz vor
die Aussparung des Sensors gehalten und schon erfolgt die Türschaltung.
Funktionen über den Handvenenleser geschaltet werden, also z. B. das
Deaktivieren der Alarmanlage oder
das Aufrufen einer individuellen
Willkommensszene. Interessante
Anwendungen ergeben sich auch
daraus, dass einer Person mit einem
bestimmten Handmuster nur zu einem bestimmten Zeitfenster Einlass
gewährt werden kann, etwa einer
Reinigungskraft. Der grösste Vorteil aber ist die Einfachheit in der
Anwendung. Verlorene Schlüssel
gehören definitiv der Vergangenheit
an.
Urs Schnellmann, Renomation AG
WEITERE INFOS
Interessante Einbindungsmöglichkeiten im Smart Home
Weitere Informationen zum Handvenenleser,
aber auch Wissenswertes rund ums Smart
Home, wie zum Beispiel Hausautomation,
Multiroomaudio, Heimkino, Licht-, Storenoder Heizungssteuerung sowie Tipps für die
Planung von Neu- oder Umbau finden Sie auf
der Website:
Natürlich können in einem
Smart Home auch beliebige andere
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