BAUEN&WOHNEN Hauseigentümer – Ausgabe Nr. 8 – 1. Mai 2015 27 Venenbiometrie fürs Eigenheim: Die Hand ist der Schlüssel Wer kennt die Situation nicht: Man steht vor der eigenen Haustüre und sucht seinen Schlüssel. Biometrische Zutrittssysteme haben dagegen den Vorteil, dass dabei ein Identifikationsmerkmal des eigenen Körpers genutzt wird und man den «Schlüssel» somit immer auf sich trägt. O bwohl biometrische Systeme primär im Zweckbau zur Anwendung kommen, ist seit einigen Jahren auch im Wohnbau eine steigende Nachfrage zu verzeichnen. Am verbreitetsten ist dabei der Fingerprintsensor. Irisscanner und Gesichtserkennungssysteme fristen daneben eher ein Nischendasein. Was für die einen futuristisch scheint, ist für andere bereits Realität: der Zutritt über einen in der Wand eingelassenen Hand-Scanner. Technologie mit viel Potenzial Eine neue und noch wenig bekannte Technologie hat die besten Chancen, den Fingerprintsensor als Standardlösung für biometrische Zutrittssysteme abzulösen: die Venenbiometrie. Das Handvenenmuster ist ein ebenso eindeutiges Identifikationsmerkmal wie der Fingerabdruck, gilt jedoch als nochmals wesentlich sicherer bezüglich falscher Akzeptanz und Rückweisung. Die Anwendung ist zudem eleganter und auch hygienischer. Anstatt den Finger in ein Sensorkästchen zu stecken, braucht man nur kurz die Hand vor den Venensensor zu halten. Da wir unsere Fingerabdrücke überall hinterlassen, ist es vergleichsweise einfach, mit geeigneten Hilfsmitteln einen Fingerprint zu fälschen. Bei den Handvenen wäre dies unverhältnismässig viel aufwendiger, wenn nicht gar unmöglich. Ausserdem muss das Gewebe der Hand durchblutet sein, sonst funktioniert der Venenscanner nicht. Die Sensortechnologie Vorteile der Handvenenbiometrie Wer diese neue Technologie für sein Zutrittssystem verwenden will, profitiert von folgenden Vorteilen: ■ Venenmuster sind einzigartige und unveränderliche Identitätsmerkmale. ■ Hochentwickelte Übereinstimmungsalgorithmen gewährleisten sehr hohe Sicherheit bezüglich falscher Akzeptanz und Rückweisung. ■ Das System ist anwenderfreundlich, schnell und unkompliziert in der Nutzung. ■ Hohe Akzeptanz: Das System ist nicht-invasiv und zudem hygienisch. ■ Es ist universell einsetzbar und auch für Kinderhände geeignet. ■ Die Zutrittsrechte können individuell angepasst werden. macht sich nämlich zunutze, dass das sauerstoffarme Blut in den Venen die vom Modul ausgesendete Infrarotstrahlung absorbiert. Der Scanner erkennt die Handvenen im entsprechenden Wellenbereich als dunkle Linien. Das erkannte Vektormuster wird anschliessend mit den hinterlegten Mustern verglichen und das zugehörige Personenprofil freigegeben. Zunehmende Verbreitung auch in Europa Die Venenbiometrie erfreut sich in Japan vergleichsweise grosser Beliebtheit und Verbreitung. Die Sensormodule, die auch in der Schweiz und Europa eingesetzt werden, stammen denn auch primär von der Fujitsu Technology Solutions AG. Obwohl die Venensensormodule im Moment noch wesentlich teurer sind als das Fingerprintpendant, sollten die Preise mit zunehmenden Produktionsstückzahlen fallen. Im Wohnbau dürfte die Venenbiometrie vor allem interessant sein für technologieaffine Hausbesitzer, die ein sicheres und sehr praktisches Zutrittssystem suchen und bereit sind, dafür auch Geld auszugeben. Elektronische Zutrittssysteme werden zwar primär im Neubau Praktisch, modern und sicher: Statt langem Schlüsselsuchen hält man einfach die BILDER RENOMATION AG ⁄ FEINMASS GMBH Hand vor den Sensor. eingesetzt, können aber grundsätzlich auch nachgerüstet werden. Neben den einzelnen Lesern und der Zentraleinheit sind, wie für alle elektronischen Zugangssysteme, entsprechende Türen mit Motorschlössern ein Erfordernis. Nach erfolgter Installation geht die Inbetriebnahme dann recht einfach vonstatten: Sämtliche Familienmitglieder und andere zutrittsberechtigten Personen «lernen» ihre Hände am Scanner ein. Dafür gibt es eine Hilfskonstruktion, die sicherstellt, dass die Hand in der richtigen Position und Distanz gehalten wird. Die Technologie funktioniert selbst mit Kinderhänden. Nach dem Einlernprozess erfolgt die Türöffnung rasch und berührungsfrei. Die Handinnenfläche wird kurz vor die Aussparung des Sensors gehalten und schon erfolgt die Türschaltung. Funktionen über den Handvenenleser geschaltet werden, also z. B. das Deaktivieren der Alarmanlage oder das Aufrufen einer individuellen Willkommensszene. Interessante Anwendungen ergeben sich auch daraus, dass einer Person mit einem bestimmten Handmuster nur zu einem bestimmten Zeitfenster Einlass gewährt werden kann, etwa einer Reinigungskraft. Der grösste Vorteil aber ist die Einfachheit in der Anwendung. Verlorene Schlüssel gehören definitiv der Vergangenheit an. Urs Schnellmann, Renomation AG WEITERE INFOS Interessante Einbindungsmöglichkeiten im Smart Home Weitere Informationen zum Handvenenleser, aber auch Wissenswertes rund ums Smart Home, wie zum Beispiel Hausautomation, Multiroomaudio, Heimkino, Licht-, Storenoder Heizungssteuerung sowie Tipps für die Planung von Neu- oder Umbau finden Sie auf der Website: Natürlich können in einem Smart Home auch beliebige andere www.renomation.ch REKLAME
© Copyright 2025 ExpyDoc