1 „Zum Neustart des forums demokratischer sozialismus (fds) Berlin

„Zum Neustart des forums demokratischer sozialismus (fds) Berlin“
DIE LINKE ist in Berlin ein unverzichtbarer Bestandteil des politischen Geschehens.
Der rot-schwarze Senat regiert an den Problemen der Stadt vorbei. Umso wichtiger
ist es, Wege zu alternativer Politik aufzuzeigen und diese mit verschiedensten
Akteurinnen und Akteuren gemeinsam zu gehen. In den letzten Jahren ist uns das
beispielsweise mit dem Volksentscheid zum Tempelhofer Feld gelungen. Aktuell sind
die Unterstützung des Mietenvolksentscheids durch den Landesvorstand oder die
Erarbeitung des Mobilitätskonzepts durch die Abgeordnetenhausfraktion richtige
Impulse für Lösungsansätze von konkreten Problemen der Berlinerinnen und
Berliner.
Darüber hinaus setzen wir mit sechs Bundestagsabgeordneten – vier davon direkt in
ihren Wahlkreisen gewählt – und einem Mitglied im Europäischen Parlament auch
über Berlin hinaus Akzente. Mit 19 Mitgliedern – neun davon direkt in ihren
Wahlkreisen gewählt – hat unsere Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus im
Vergleich zur letzten Wahlperiode zwar personell, nicht aber an Wirkungskraft, Ideen
und Visionen verloren. Unsere 85 Bezirksverordnete und acht Bezirksstadträtinnen
und -stadträte sorgen sich täglich um die individuellen Belange der Menschen in den
Bezirken, wenn auch nicht regional flächendeckend.
DIE LINKE ist in Berlin dort stark, wo sie fest in den Bezirken verankert ist und ist
dann erfolgreich, wenn sie sich selbst als moderne Metropolenpartei für alle
Berlinerinnen und Berliner versteht. Ob es dabei um die Nachnutzung des
Flughafens Tegel in Reinickendorf, um das Engagement gegen Rechtsextreme, die
Flüchtlinge sowie deren Unterstützende in Marzahn-Hellersdorf einschüchtern oder
um die Verdrängung von sozialen Milieus wie in Neukölln geht – DIE LINKE muss in
den Bezirken auf die unterschiedlichsten Sorgen und Nöte der Menschen ebenso
unterschiedlich reagieren. Und das tut sie auch mitunter erfolgreich.
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Das fds Berlin als Motor für reformlinke, radikaldemokratische Politik und
Erneuerung der innerparteilichen Partizipation
DIE
LINKE
Berlin
ist
die
reformlinke,
radikaldemokratische
Kraft
in
der
Bundeshauptstadt Berlin – aber auch innerhalb der Partei DIE LINKE insgesamt. Das
forum demokratischer sozialismus (fds) hat in Berlin über 200 Mitglieder, vertreten
auf allen politischen Ebenen - braucht es da tatsächlich noch eine organisierte
Strömungsarbeit?
So breit die reformlinken Kräfte in unserem Landesverband auch aufgestellt sind,
umso schwieriger gestaltet sich oft der Austausch und die Kommunikation mit- und
untereinander. Viele kluge und sinnvolle Initiativen verlaufen im Sand, vorhandene
Ressourcen werden übersehen und oft benötigte praktische Unterstützung somit
nicht genutzt. Zu selten ist es dem fds in den letzten Jahren gelungen, sich und seine
Mitglieder in die Debatten des Landesverbandes einzubringen. Für viele, gerade
junge, Genossinnen und Genossen unseres Landesverbandes aber ist das
Engagement in der jeweiligen (Wohnort-)Basisorganisation oft nicht ausreichend und
die Suche nach Schnittstellen zwischen Landespolitik und Parteiarbeit schwierig. Hier
wollen wir ansetzen und mit der Neugründung des fds Berlin ein offenes und breites
Forum schaffen, in dem einerseits reformlinke und stadtpolitische Politikansätze
kanalisiert und ausgearbeitet werden und andererseits jedes interessierte Mitglied mit
anderen Mitgliedern – gleich welcher Ebene – in Kontakt kommen und sich aktiv
einbringen kann. Sei es bei der programmatischen Ausgestaltung oder bei der
aktiven Wahlkampfhilfe.
Bereits im Juni 2014 fand auf dem außerordentlichen Bundestreffen des fds in BerlinMarzahn eine personelle und inhaltliche Neuausrichtung des fds statt. Der neue
Bundesvorstand hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mitglieder unserer Strömung
in den jeweiligen Landesverbänden zu ermutigen, sich selbst auf Landesebene in die
programmatische
Württemberg,
Diskussion
Brandenburg,
einzubringen.
Hamburg,
Seitdem
Hessen,
existieren
in
Baden-
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, in Rheinland-Pfalz, Sachsen
und Sachsen-Anhalt engagierte, anerkannte und arbeitsfähige Landesstrukturen der
Reformlinken innerhalb unserer Partei. Auch wir verfolgen dieses Ziel – sowohl im
Hinblick auf die Entwicklung der Landespartei als auch der Bundespartei.
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Konkrete Schritte
Wir schlagen der Berliner fds-Mitgliederversammlung daher vor:
1. die Neugründung des fds Berlin zu beschließen, mit der Bereitschaft sich aktiv
in
die
programmatische
und
inhaltliche
Diskussion
des
Berliner
Landesverbandes unserer Partei einzubringen und sowohl nach innen als
auch nach außen DIE LINKE als reformlinke stadtpolitische Kraft zu
repräsentieren.
2. die
Gründung
einer
ordentlichen
Landesarbeitsgemeinschaft
„forum
demokratischer sozialismus Berlin (LAG fds Berlin)“ innerhalb des Berliner
Landesverbandes der Partei DIE LINKE. Sie trifft sich in regelmäßigen
Abständen und bildet das Zentrum der politischen Arbeit des fds Berlin. Jedes
Mitglied des fds ist herzlich eingeladen, sich aktiv und gestalterisch
einzubringen.
3. die Wahl eines mindestens vierköpfigen Landessprecher*innerates des fds
Berlin für die Dauer von zwei Jahren. Dieser koordiniert und organisiert die
politische und programmatische Arbeit der LAG. Die Landessprecherinnen
und -sprecher werden quotiert gewählt, sind untereinander gleichberechtigt
und vertreten das fds Berlin innerhalb der Landespartei und des fds (Bund).
Sie sind die Ansprechpartnerinnen und -partner für jedes Mitglied unseres
Zusammenschlusses.
4. die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Berliner
Wahlkampfes 2016 in Abstimmung mit dem Landesvorstand und die
Organisation einer offenen Veranstaltungsreihe „fds Berlin meets districts“, um
unsere
Bezirksverbände
näher
kennen
zu
lernen
und
Erfahrungsaustausch zu realisieren.
Wir freuen uns auf die gemeinsame offene Diskussion am 10. Mai 2015.
Claudia Gosdeck
Sebastian Kahl
Christoph Patzelt
Katja Rom
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einen