Die Sonderausstellung „Goldenes Wissen. Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik“ ging nach einer Verlängerung um drei Monate am 26. April zu Ende. Die Ausstellung zeigte aus dem reichen Fundus der Herzog August Bibliothek Text- und Bildquellen aus 300 Jahren Alchemiegeschichte: Beginnend mit illuminierten Handschriften aus dem frühen 15. Jahrhundert, endete sie mit dem 18. Jahrhundert, als sich der rationale Zugang zur Welt fest zu etablieren beginnt. Leihgaben aus dem Herzog Anton UlrichMuseum Braunschweig – Kunstmuseum des Landes Niedersachsen, dem Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG, dem Braunschweigischen Landesmuseum, dem Niedersächsischen Landesarchiv – Standort Wolfenbüttel sowie der Abteilung für Wissenschafts- und Pharmaziegeschichte der Technischen Universität Braunschweig bereicherten die Ausstellung auf besondere Weise. Zu der Ausstellung, die von der STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE gefördert wurde, erschien ein reich bebilderter Ausstellungskatalog mit 14 Beiträgen internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem weiten Themenkreis: Goldenes Wissen. Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik. Herausgegeben von Petra Feuerstein-Herz und Stefan Laube. Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek Nr. 98. 2014. ca. 392 S. mit 198 Farbabbildungen. Gebundene Ausgabe (über den Buchhandel): ISBN: 978-3-447-10251-3, 39,80 Euro. Patrizia Carmassi hielt am 1. April an der Staatsbibliothek zu Lucca (Italien) einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel: „Filologia, viaggi eruditi e intellettuali tra l'Italia e l'Oltralpe nel XVII secolo“. In der Vortragsreihe der Lessing-Akademie e.V. „Zeitgenossen in Lessings Umfeld“ hielt Till Kinzel (Paderborn) am 7. April einen Vortrag über „Lessing und Ebert – zwei anglophile Aufklärer“. 1 In der Sonderführung „Kennt Ihr den Stein der Weisen?“ führte Petra Feuerstein-Herz Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 14 Jahren am 8. April durch die Ausstellung „Goldenes Wissen – Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik“. Unter der Leitung von Thomas Kaufmann und Ulrich Bubenheimer (Göttingen) fand am 9. April ein Gastseminar der Universität Göttingen zum Thema „Luthers Hand“ statt. Gefördert durch das Lichtenberg Kolleg Göttingen und die Fritz Thyssen Stiftung fand am 9. April die Gasttagung „Rethinking Lessing`s Limits: Approaches to the Laokoon on its 250th Anniversary (1766-2016)“ unter der Leitung von Avi Lifschitz (London/Göttingen) und Michael Squire (London/Köln) statt. Antonella Calaresu (Alghero) sprach im Stipendiatenkolloquium am 13. April über „Die Maria Magdalena-Legende aus dem Codex Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. 894 Helmstedt“. Anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens veranstaltete die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz am 14. April eine Gesprächsrunde zum Thema „… was heißt hier Braunschweigisch? Ein Versuch über Leidenschaft und Identität“. In einem Werkstattgespräch berichtete Dietrich Parlitz am 16. April über „Was gibt es Neues im Internet?“. Im Rahmen der Abschlusstagung des DFG-Netzwerkes „ZeitenWelten. Zur Verschränkung von Weltdeutungen und Zeitwahrnehmung im frühen und hohen Mittelalter“, 16. bis 18. April an der Universität Duisburg-Essen, hielt Patrizia Carmassi am 17. April an den Vortrag: „Zeit und Reform in mittelalterlichen Handschriften aus Halberstadt“. In Erinnerung an den 60. Todestag von Albert Einstein veranstaltete die Lessing-Akademie e.V. am 17. April eine Lesung und Bildpräsentation mit Gabriele Lins, Oliver Michele, Helmut Berthold und Schülern des Wolfenbütteler Gymnasiums im Schloss in der Reihe „Bei Lessing zu Gast“. Jürgen Overhoff (Münster) las am 18. April aus der Reisebeschreibung „Montesquieu: Meine Reisen in Deutschland, 1728-1729“, die er herausgegeben, kommentiert und eingeleitet hat. Elizabeth Harding hielt am 21.April einen Vortrag im Göttinger Forschungskolloquium von Marian Füssel zum Thema „Universitätsgeschichte als Historische Verwandtschaftsforschung. Methoden, Synthesen, Perspektiven“. Auf der 2. Tagung der Pilotphase Handschriftendigitalisierung an der Bayerischen Staatsbibliothek München stellte Christian Heitzmann am 22. April das Teilprojekt „Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg“ vor. Torsten Schaßan hielt im Workshop zu Daten aus Projekten ein Impulsreferat über die Datenformate und Konversionsverfahren des Kölner Digitalisierungsprojektes „Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis (CEEC)“ und der Wolfenbütteler Handschriftendatenbank. 22 Mädchen und Jungen hospitierten am 23. April, dem diesjährigen Zukunftstag in Niedersachsen, in verschiedenen Abteilungen der Herzog August Bibliothek. 2 María Cecilia Barbetta (Berlin) las in der Reihe „Bei Lessing zu Gast“ der Lessing-Akademie Wolfenbüttel e.V. am 23. April aus ihrem Buch „Änderungsschneiderei Los Milagros“ und andere Texte. „Auf der Suche nach dem Stein der Weisen“ lautete der Titel der Sonderführung von Petra Feuerstein-Herz durch die Ausstellung „Goldenes Wissen. Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik“ am 26. April. Im Stipendiatenkolloquium referierte Jeffrey Jaynes (Delaware/Ohio) am 27. April über „Norddeutsche Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts als Druckorte / Church Ordinances as Prints“. In einer Führung am 28. April erläuterten Mitarbeiter der Fotowerkstatt technischen Verfahren für die Reproduktion von Drucken, Handschriften und Landkarten. Gezeigt wurden unter anderem der Umgang mit digitalen Kameras und der Workflow bei der Reproduktion aus Büchern. Die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. lud zu einem besonderen Musikerlebnis am 12. April ein. Unter dem Titel Musik am Hofe der Welfen spielte das Ensembles Bell’arte Salzburg mit Annegret Siedel (Barockvioline), Christian Zincke (Viola da gamba und Violone), Margit Schultheiß (Orgel und Barockharfe) Werke von Johann Heinrich Schmelzer, Antonio Bertali, Melchior Schildt, Georg Friedrich Händel, Johann Rosenmüller, Arcangelo Corelli, Heinrich Ignaz Franz Biber und Antonio Stradella. Intensität des Ausdrucks, nuanciertes und lebendiges Spiel zeichnet das Ensemble aus, dessen Musiker Spezialisten auf dem Gebiet der Historischen Aufführungspraxis sind. Das gemeinsame Interesse an der reichen Musikkultur in den europäischen Musikzentren des 17. und 18. Jahrhunderts verbindet die Musiker des Ensembles Bell’arte Salzburg. Schülerinnen und Schüler des Wolfenbütteler Gymnasiums im Schloss analysierten und interpretierten vom 13. bis 15. April im Rahmen eines Wolfenbütteler Schülerseminars Gedichte aus verschiedenen Jahrhunderten. Den Schülern ging es dabei auch darum, wichtige Epochen der deutschen Literaturgeschichte kennenzulernen und deren Menschenbild vergleichend zu erforschen. Besonderer Schwerpunkt lag auf den Epochenumbrüchen während der Jahrhundertwenden um 1700, 1800 und 1900. Am 24. April informierten sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Schloss in den musealen Räumen der Bibliothek und des Lessinghauses über die Anforderungen, um als Schülerführer im Rahmen des Projektes „Schüler führen Schüler“ tätig zu werden. Regelmäßige Schülerführungen sind für den Herbst und Winter 2015/16 geplant. 3 Ein Deutsch-Leistungskurs des Gymnasiums Große Schule in Wolfenbüttel arbeitete vom 27. bis 30. April zu dem Thema Literaturgeschichte am Beispiel von Lyrik. Schwerpunkte bildeten die Epochen Barock, Aufklärung, Sturm und Drang, Romantik, Expressionismus und Neue Sachlichkeit. Es standen Gedichte von Opitz, Gleim, Goethe, Brentano, Benn und Brecht im Zentrum des Interesses. Hedwig Röckelein: Schriftlandschaften, Bildungslandschaften und religiöse Landschaften des Mittelalters in Norddeutschland, Wolfenbütteler Hefte 33, 2015, 108 S. mit 17 Karten und 9 Farbabb. ISBN: 978-3-447-10393-0, € 14,80 Die Schrift- und Bildungslandschaften des Mittelalters wurden in Norddeutschland weitgehend von Mönchen, Nonnen und Klerikern geprägt. In zahlreichen Brand- und Hochwasserkatastrophen, in Kriegen, durch Plünderungen und monastische Reformen ging der größte Teil der Handschriften und Drucke, die in Klöstern, Kollegiat- und Kanonissenstiften, in Kathedral-, Stift- und Stadtschulen sowie Universitäten hergestellt oder benutzt wurden, im Laufe der Jahrhunderte verloren. Der Text rekonstruiert erstmals überblicksartig die verlorenen und erhaltenen Bücher der geistlichen Einrichtungen im norddeutschen Raum und stellt die europaweiten religiösen, intellektuellen und sozialen Netzwerke dar, in denen die Schrift- und Lesekundigen agierten und in denen Wissen im Medium der Schrift kursierte. Die Schrift- und Bildungslandschaft weist neben Zonen hoher Verdichtung viele weiße Flecken auf. Während der Transfer des Schriftgutes und des Wissens im frühen und hohen Mittelalter auf weiträumigen, internationalen Kontakten basierte, nahmen diese paradoxerweise mit zunehmender Verdichtung der Bildungseinrichtungen im Spätmittelalter ab. Felix Heinzer / Hans-Peter Schmit (Hrsg.): Codex und Geltung, Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 30, 2015, 212 S. mit 33 sw-Abb. und 8 Farbabb. ISBN: 978-3-447-10390-9, € 59,Welche Rolle spielt der mittelalterliche Codex als materielle oder auch nur virtuelle – imaginierte – Instanz für die Autorisierung von Texten, und in welchem Maß kann der Codex umgekehrt selbst zum Objekt von Aufwertung und Autorisierung werden? Diesen Fragen widmete sich ein Arbeitsgespräch des Mediävistischen Arbeitskreises der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im Herbst 2010, das nach den Tagungen von 2006 („Codex und Raum“) und 2008 („Codex im Diskurs“) den Abschluss einer dreiteiligen Folge von Veranstaltungen zu Geschichte und Theorie der vormodernen Buchhandschrift markierte. Die Fokussierung auf Geltungs- und Auratisierungsaspekte des dominierenden Trägers mittelalterlicher Textkultur legt auch gegenläufige Phänomene frei: Aspekte der Infragestellung und Relativierung oder gar der Fragmentierung und damit des 4 Geltungsverlustes bis hin zur Aufhebung und Zerstörung des Codex. Noch im Prozess der Auflösung eines Codex konnte ihm bzw. Teilen davon durch ein gezieltes „Recycling“ indes auch fortdauernde Geltung in veränderten Kontexten – sozusagen jenseits des ursprünglichen Codex – verliehen werden. Die in Wolfenbüttel präsentierten Vorträge, die in den vorliegenden Band eingegangen sind, stehen in einem dezidiert interdisziplinären Rahmen, der die Bereiche von Geschichte, Germanistik, Byzantinistik, Kunstgeschichte, Liturgiewissenschaft und Musikwissenschaft umfasst. Dabei werden inhaltliche Aspekte gezielt mit Fragen nach Materialität und Medialität der Überlieferungsträger in Verbindung gebracht; zumindest ansatzweise eröffnen sich auch Seitenblicke über die Grenzen des abendländisch-lateinischen Mittelalters hinaus sowie diachrone Perspektiven bis in die (frühe) Neuzeit hinein. Zum 1. April wurde Markus Engel in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kulturprogramm im Aufsichtsdienst für die musealen Räume eingestellt. Stefanie Hübner unterstützt seit dem 1. April die Abteilung 4, Forschungsplanung und Forschungsprojekte, als wissenschaftliche Hilfskraft Otfried Helmold und Jörg Jegerlehner sind seit dem 1. April als Hausmeister in den Zentralen Diensten beschäftigt. Felix Kommnick wurde zum 1. April als Dipl.-Bibliothekar in Abteilung 1, Neuere Medien, Digitale Bibliothek, eingestellt. Kristina Liedtke ist seit dem 1. April als Restauratorin in der Stabsstelle Restaurierung und Erhaltung beschäftigt. DIE HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK IN DEN MEDIEN Über das Editionsprojekt zu den Tagebüchern Christians II. von Anhalt Bernburg berichtete die Braunschweiger Zeitung: „Das Kriegstagebuch. Christian von Bernburgs Notizen sind eine spannende Quelle – nun auch im Internet“. Braunschweiger Zeitung, 1. April 2015, S. 19 Martin Jasper schrieb in der Braunschweiger Zeitung über die Diskussionsrunde, die anläßlich des 10-jährigen Bestehens der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz zum Thema: „... was heißt hier „Braunschweigisch“? Ein Versuch über Leidenschaft und Identität“ in der Augusteerhalle stattfand: „Wolfsburg ist der Stachel. Experten diskutierten in Wolfenbüttel über braunschweigische Identität.“ Braunschweiger Zeitung, 16. April 2015, S.25 Rainer Sliepen rezensierte für die Braunschweiger Zeitung die Lesung von Jan Overhoff aus seinem Buch über Montesquieus Reisen in Detuschland: „Jammervolles Schloss, wunderbare Bibliothek. Jens Overhoff liest aus Reiseberichten eines französischen Adligen, der die Satdt im 18. Jahrhundert besuchte“. Braunschweiger Zeitung, 22. April 2015, S. 24 5 Ausstellungseröffnung Worte von Wunderwanderungen. Künstlerbücher und raumgreifende Buchskulpturen von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries 5. Juni 2015, 17.00 Uhr Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta Eintritt zur Ausstellungseröffnung: frei Lesung Donna Leon: Tod zwischen den Zeilen Lesung mit Kathrin Reinhardt und Gespräch mit Donna Leon und Helwig Schmidt-Glintzer 10. Juni 2015, 19.30 Uhr Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta Karten: 15,-/ermäßigt 10,- € Sonderführung Leben in Büchern. Marginalien als Selbstzeugnisse Dr. Christian Heitzmann führt durch die Ausstellung „Gedanken am Rande. Marginalien in Bild und Text 800-1800“ 12. Juni 2015, 15.00 Uhr Museale Räume der Bibliotheca Augusta Preis: 5,-/2,-/1,- € Bei Lessing zu Gast Wolfgang Herrndorf: 50. Geburtstag Lesung mit Nientje Schwabe und Dr. Helmut Berthold. Veranstaltung der Lessing-Akademie e.V. 12. Juni 2015, 19.30 Uhr Gartensaal im Lessinghaus Eintritt: frei Konzerte in der Herzog August Bibliothek Streichquartette Ensemble ad Arco mit Barbara Buschenhenke (Violine), Cornelia Rumpp (Violine), Hubertus von Conta (Viola), Christian Bussmann (Violoncello) und Michael Klaus (Kontrabass) Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Antonin Dvorák. Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel e.V. 18. Juni 2015, 20.00 Uhr Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta Karten: 15,-/ermäßigt für Mitglieder 10,- € 6
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