Das Tool LAKomp und seine Anwendung auf Texte nichtstandardisierter Sprachstufen Dr. Barbara Aehnlich (FSU Jena) & Sylwia Kösser (MLU Halle-Wittenberg) Alignierung Lemmatisierung und Annotation Korpus Das Werkzeug LAKomp wurde im Projekt SaDA für die semi-automatische Differenzanalyse komplexer Textvarianten entwickelt. LAKomp steht für Lemmatisierung, Annotation und Komparation. Die „Wundarznei“ des Heinrich von Pfalzpaint Heinrich von Pfalzpaint gilt als Ahnherr der plastischen Chirurgie und ist einer der bekanntesten Wundärzte des späten Mittelalters. Von seinem berühmten medizinischen Kompendium, der „Wundarznei“ von 1460, sind 11 Überlieferungen bekannt. Davon sind zehn verfügbar. Jede besteht aus bis zu 247 Kapiteln. Insgesamt haben sie einen Umfang von etwa 700.000 Wortformen. Frühneuhochdeutsche Handschriften und Drucke sind für den Textvergleich eine große Herausforderung. LAKomp bietet zur manuellen Lemmatisierung schnelle und mitlernende Eingabemöglichkeiten, mit deren Hilfe sich der Bearbeiter auf die Lemmatisierungsentscheidungen konzentrieren kann. Mit der vorgenommenen Kodierung des Quellenmaterials ist ein semiautomatischer Textzeugenvergleich möglich. Zunächst durch eine Segmentierung, aber vor allem durch die Lemmatisierung und noch stärker durch die grammatische Auszeichnung können die einzelnen Handschriften konkret aufeinander abgebildet werden, sodass Abweichungen und damit Filiationsverhältnisse deutlich sichtbar werden. Der „Laienspiegel“ des Ulrich Tengler Der Laienspiegel (1509) gilt als eines der bedeutendsten Rechtsbücher der frühen Neuzeit und verfolgt das Ziel, römisch-rechtliche Inhalte in deutscher Sprache populär zu vermitteln. In Aufbau und Inhalt ist der Laienspiegel teilweise an den Klagspiegel angelehnt. Die zahlreichen Drucke des „Laienspiegel“ umfassen jeweils etwa 350 Druckseiten.
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