Sonderstudie - Antidoping Schweiz

im Auftrag von
Antidoping Schweiz
Die Wahrnehmung der Dopingproblematik
in der Schweizer Bevölkerung
Sonderstudie zur Bevölkerungsbefragung Sport Schweiz 2014
Kurzfassung
Zürich, Mai 2015
Angela Gebert, Markus Lamprecht, Hanspeter Stamm
Lamprecht und Stamm Sozialforschung und Beratung • Zürich
Im Rahmen von „Sport Schweiz 2014“, der nationalen Erhebung zum Sportverhalten und den
Sportinteressen der Schweizer Bevölkerung, wurde 2013 eine Teilstichprobe von 1065
Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren zum Thema Doping und Dopingbekämpfung befragt.
Vergleichbare Daten aus den Jahren 1998, 2001, 2004, 2007 und 2011 erlauben es, nicht nur
eine Momentaufnahme der Beurteilung der Dopingproblematik festzuhalten, sondern auch
Veränderungen darzustellen.
Wahrnehmung der Dopingproblematik und Beurteilung der Dopingbekämpfung
Wird die Schweizer Bevölkerung danach gefragt, welche Begriffe sie selber mit Sport verbinde,
so hat Doping keine zentrale Bedeutung. Um ein Vielfaches häufiger mit Sport in Verbindung
gebracht werden Gesundheit (80%), Bewegung (79%) und Freude/Spass (71%). Ebenfalls
verknüpft über die Hälfte der befragten Personen Sport mit Fitness (58%), Training (57%),
Körpergefühl (53%) sowie Anstrengung (52%). Deutlich weniger oft assoziieren die Befragten
Sport mit negativen Attributen wie Pflicht (4%), Aggression/Gewalt (5%), Betrug (6%),
Korruption (8%) oder eben Doping (16%).
Die Dopingproblematik wird von der Bevölkerung aber durchaus wahrgenommen. Fragt man
nach den Hauptproblemen im heutigen Sport, so steht Doping an oberster Stelle (36%) gefolgt
von zu viel Geld bzw. Kommerzialisierung (29%) und immer mehr Leistung (14%). Als weitere
Probleme werden Zuschauergewalt (9%), die ansteigende Risikobereitschaft (8%) sowie
Korruption und Bestechung (8%) gesehen.
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Der hohe Stellenwert des Dopingproblems zeigt sich auch darin, dass 92 Prozent der
Schweizer Bevölkerung Doping im Spitzensport als erhebliches Problem einschätzen. Für rund
die Hälfte stellt auch Doping im Breitensport ein erhebliches Problem dar (vgl. Abbildung 1). Die
Befragten unterscheiden dabei nicht nur zwischen Spitzensport und Breitensport, sondern
ebenso zwischen internationalem und Schweizer Spitzensport. 93 Prozent der Personen, die
sich zur betreffenden Frage äussern, denken, im internationalen Spitzensport werde immer
noch viel gedopt. In Bezug auf den Schweizer Spitzensport sind 59 Prozent dieser Ansicht.
Abbildung 1: Wahrnehmung der Dopingproblematik im Spitzen- und im Breitensport
Spitzensport
53
Breitensport
24
0%
sehr grosses Problem
39
25
20%
40%
ziemlich grosses Problem
7 1
42
60%
kleines Problem
9
80%
100%
gar kein Problem
Anmerkung: Spitzensport n=1033, Breitensport n=993.
Die stark ablehnende Haltung gegenüber Doping bestätigt sich in der klaren Zustimmung der
Befragten zu den Aussagen: „Doping schadet dem Sport-Image“, „Doping ist gegen das
Fairplay-Prinzip“ und „Doping gibt schlechte Vorbilder“ (vgl. Abbildung 2). Etwas weniger
Einigkeit herrscht in Bezug auf die Beurteilung der Dopingbekämpfung in der Schweiz.
Während 63 Prozent der Bevölkerung die Dopingbekämpfung für vorbildlich halten, vertreten 58
Prozent die Meinung, die Dopingbekämpfung in der Schweiz sei zu large. Selbst unter den
Befragten, welche der Aussage, die Dopingbekämpfung in der Schweiz sei vorbildlich, voll und
ganz zustimmen, halten 39 Prozent die Dopingbekämpfung in der Schweiz gleichzeitig für zu
large. Dies muss insofern kein Widerspruch sein, als sich viele Befragten trotz der (aus ihrer
Sicht) vorbildlichen Arbeit in der Schweiz noch striktere Regelungen und mehr Kontrollen
wünschen.
Entsprechend klar wird eine konsequente Dopingbekämpfung befürwortet. 84 Prozent der
Bevölkerung möchten Doping streng verboten sehen. Dem stehen 13 Prozent der Befragten
gegenüber, welche Doping unter medizinischer Aufsicht erlauben würden, und 3 Prozent, die
Doping generell freigeben würden.
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Abbildung 2: Beurteilung verschiedener Meinungen zum Thema Doping
Doping schadet dem Sport-Image
84
12 21
Doping ist gegen das Fairplay-Prinzip
84
12 23
Doping gibt schlechte Vorbilder
83
12 23
Eine harte Dopingbekämpfung schadet dem
Leistungs- und Spitzensport
15
6 10
6 8
0%
stimme voll und ganz zu
stimme eher zu
12
17
12
12
56
17
70
14
75
12
20%
12
26
42
21
Die Dopingbekämpfung ist in der CH vorbildlich
16
29
34
24
Die Dopingbekämpfung in der CH ist zu large
Doping gehört zum Sport, wie das Training
32
39
Doping ist Teil unserer Leistungsgesellschaft
8 5
12
26
46
Dopingbekämpfung ist auch Sportförderung
Doping bedeutet für Sportler Chancengleichheit
26
60
Doping verdirbt mir die Achtung vor dem Spitzensport
40%
stimme eher nicht zu
60%
80%
100%
stimme überhaupt nicht zu
Anmerkung: Fallzahlen zwischen 696 „Die Dopingbekämpfung in der Schweiz ist vorbildlich“ und 1051
„Doping schadet dem Sport-Image“ bzw. „Doping gibt schlechte Vorbilder“.
Eine überwiegende Mehrheit der Befragten ist bereit, allfällige Folgen der Dopingbekämpfung
zu akzeptieren. 94 Prozent der Befragten unterstützten den Kampf gegen Doping auch dann,
wenn dadurch internationale Spitzenleistungen von Schweizer Spitzensportlern abnehmen bzw.
wenn dadurch die Karrieren von Schweizer Spitzensportlern gefährdet würden.
In der Dopingbekämpfung werden unterschiedlichste Massnahmen als wichtig erachtet. Als
besonders wichtig empfindet man die Aufklärung in Schulen, Vereinen und Fitnesscentern
(97%), eine intensivere internationale Zusammenarbeit (96%) sowie mehr Dopingkontrollen
(94%) (vgl. Abbildung 3). Die Verantwortung in der Dopingbekämpfung sehen die Befragten in
erster Linie bei den Sportlern selbst (45%) sowie bei ihren Trainern (38%). Aber auch die
Sportverbände (26%), die Sportärzte (22%) und andere Begleitpersonen (13%) werden von
der Bevölkerung in die Pflicht genommen.
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Abbildung 3: Beurteilung der Wichtigkeit verschiedener Möglichkeiten der Dopingbekämpfung
72
Aufklärung in der Schule, in Vereinen und Fitnesscentern
68
grössere internationale Zusammenarbeit
0%
sehr wichtig
eher wichtig
8 4
35
48
Bestrafung von Dopingkonsum durch das Gesetz
42
34
50
härtere Strafen für die Sportler/innen
31
32
54
Bestrafung des Umfelds (Ärzte, Trainer, Masseure, etc.)
31
28
62
mehr Dopingkontrollen
mehr Geld für die Dopingbekämpfung
25
11 4
33
36
13
7
13
5
46
20%
40%
eher unwichtig
60%
80%
100%
völlig unwichtig
Anmerkung: Fallzahlen zwischen 995 und 1050.
Veränderungen in der Wahrnehmung der Dopingproblematik von 1998 bis 2014
Die Dopingproblematik im Spitzensport wird 2013 wieder als etwas gravierender beurteilt als
noch 2011. Die Problemwahrnehmung liegt aber noch immer unter dem Höchstwert von 2004
(vgl. Abbildung 4). Auch Dopingmissbrauch im Breitensport sehen die Befragten häufiger als
Problem verglichen mit 2011. Die Werte liegen hier auf ähnlichem Niveau wie 2004 und 2007
(vgl. Abbildung 5)
Abbildung 4: Ausmass des Dopingproblems im Spitzensport (1998-2014)
100%
2
7
80%
34
2
5
1
4
30
30
1
6
1
9
36
47
1
7
39
kein Problem
kleines Problem
ziemlich grosses Problem
60%
sehr grosses Problem
40%
56
63
65
58
43
20%
53
0%
1998
2001
2004
2007
2011
2014
Anmerkung: 1998 n=788; 2001 n=1492; 2004 n=2104; 2007 n=1011; 2011 n=1002; 2014 n=1033. Auf
dem 95%-Niveau signifikante Unterschiede zwischen 2014 und früheren Jahren auf der Grundlage eines
Kruskal-Wallis-Test mit paarweisem Vergleich: 2011, 2007, 2004, 2001.
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Abbildung 5: Ausmass des Dopingproblems im Breitensport (1998-2014)
100%
8
9
34
29
80%
8
8
42
41
9
10
kein Problem
kleines Problem
42
47
ziemlich grosses Problem
60%
40%
sehr grosses Problem
28
30
29
27
25
29
20%
33
28
22
24
2004
2007
24
14
0%
1998
2001
2011
2014
Anmerkung: 1998 n=771; 2001 n=1447; 2004 n=2005; 2007 n=946; 2011 n=984; 2014 n=992. Auf dem
95%-Niveau signifikante Unterschiede zwischen 2014 und früheren Jahren auf der Grundlage eines
Kruskal-Wallis-Test mit paarweisem Vergleich: 2001, 2011.
Die Forderung nach einem strengen Dopingverbot und einer konsequente Dopingbekämpfung
ist seit 2004 unverändert hoch (vgl. Abbildung 6). Verschiedene Massnahmen wie eine härtere
Bestrafung der Sportler, mehr Geld für die Dopingbekämpfung sowie die Bestrafung des
Dopingkonsums durch das Gesetz erhalten inzwischen signifikant mehr Zustimmung als noch
im Jahr 2004 (vgl. Abbildung 7). Im Vergleich zum Jahr 2011 wird die Dopingbekämpfung in der
Schweiz eher etwas kritischer beurteilt und vermehrt für zu large oder etwas weniger vorbildlich
gehalten (vgl. Abbildung 8).
Abbildung 6: Gewünschter zukünftiger Umgang mit der Dopingproblematik (1998-2014)
100%
80%
4
6
20
2
12
4
12
4
13
3
13
86
84
83
84
2004
2007
2011
2014
35
60%
40%
76
60
20%
0%
1998
2001
streng verbieten
unter medizinischer Aufsicht freigeben
freigeben
Anmerkung: 1998 n=785; 2001 n=1486; 2004 n=2007; 2007 n=1008; 2011 n=1003; 2014 n=1050. Auf
dem 95%-Niveau signifikante Unterschiede zwischen 2014 und früheren Jahren auf der Grundlage eines
Kruskal-Wallis-Test mit paarweisem Vergleich: 1998, 2001.
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Abbildung 7: Zustimmung zu verschiedenen Massnahmen gegen Doping (1998-2014)
100%
90%
80%
70%
60%
mehr Kontrollen (1)
50%
härtere Bestrafung der Sportler/-innen (2)
40%
Bestrafung des Umfeldes (3)
30%
Information, Aufklärung (4)
20%
Bestrafung von Dopingkonsum durch das Gesetz, (ab 2004) (5)
10%
mehr Geld für Dopingbekämpfung (ab 2004) (6)
0%
1998
2001
2004
2007
2011
2014
Anmerkung: Auf dem 95%-Niveau signifikante Unterschiede zwischen 2014 und früheren Jahren auf der
Grundlage eines Kruskal-Wallis-Test mit paarweisem Vergleich: (1) n.s.; (2) 1998, 2001, 2004; (3) n.s.;
(4) n.s.; (5) 2004; (6) 2004
Abbildung 8: Aussagen zur Doping-Problematik (potenzieller Anteil der Befragten, welche den
entsprechenden Aussagen zustimmen, 1998-2014)
100%
Doping schadet dem
Sport-Image (1)
90%
Doping ist gegen das
Fairplay-Prinzip (2)
80%
70%
50%
Doping verdirbt mir die
Achtung vor dem
Spitzensport (3)
40%
Die Dopingbekämpfung ist
in der CH vorbildlich (4)
60%
30%
Die Dopingbekämpfung in
der CH ist zu large (5)
20%
10%
Doping bedeutet
Chancengleichheit (6)
0%
1998
2001
2004
2007
2011
2014
Anmerkung: Auf dem 95%-Niveau signifikante Unterschiede zwischen 2014 und früheren Jahren auf der
Grundlage eines Kruskal-Wallis-Test mit paarweisem Vergleich: (1) 1998; (2) 1998; (3) 2001, 2004; (4)
2011; (5) 2011; (6) 1998, 2001, 2004.
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Unterschiede in der Beurteilung der Dopingproblematik
Obwohl die Wahrnehmung der Dopingproblematik und die Beurteilung der Dopingbekämpfung
von soziodemographischen Merkmalen der Befragten (v.a. Alter und Wohnregion) und ihrem
Interesse am Sportgeschehen beeinflusst wird, existiert in der Schweiz eine breite und klare
Ablehnung von Doping in sämtlichen Bevölkerungsgruppen. Einige auffällige Unterschiede im
Vergleich zur Gesamtbevölkerung werden hier kurz dargestellt (vgl. Abbildungen 9 bis 11).
Personen unter 30 Jahren ...




nennen Doping seltener als Hauptproblem im Sport (im Vergleich zu den 30-59Jährigen).
denken weniger, im Schweizer Spitzensport werde viel gedopt (im Vergleich zu den 3059-Jährigen).
sehen seltener ein sehr grosses Dopingproblem im Spitzensport.
halten verschiedene Massnahmen in der Dopingbekämpfung für weniger wichtig.
Personen über 60 Jahre ...




nennen Doping seltener als Hauptproblem im Sport (im Vergleich zu den 30-59Jährigen).
denken weniger, im Schweizer Spitzensport werde viel gedopt (im Vergleich zu den 3059-Jährigen).
sehen trotzdem häufiger ein sehr grosses Dopingproblem im Spitzensport.
halten verschiedene Massnahmen in der Dopingbekämpfung für wichtiger.
Personen aus dem Tessin ...




nennen Doping häufiger als Hauptproblem im Sport.
sehen häufiger ein sehr grosses Dopingproblem im Spitzensport.
sehen häufiger ein sehr grosses Dopingproblem im Breitensport.
halten verschiedene Massnahmen in der Dopingbekämpfung für wichtiger.
Personen aus der Genferseeregion ...



nennen Doping häufiger als Hauptproblem im Sport.
sehen häufiger ein sehr grosses Dopingproblem im Breitensport.
halten verschiedene Massnahmen in der Dopingbekämpfung für wichtiger.
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Abbildung 9: Anteil der Personen, welche Doping als Hauptproblem im Sport nennen, nach
soziodemographischen Merkmalen (in Prozent)
Alter
15 bis 29 Jahre
30 bis 44 Jahre
45 bis 59 Jahre
60 bis 74 Jahre
30
38
40
33
Nationalität
Schweizer
Ausländer
Doppelbürger
38
27
33
Bildung
obligatorische Schule
Berufslehre
Diplommittelschule, Matur
Fachschule/Fachhochschule
Universität/Hochschule
21
33
36
43
46
Haushaltseinkommen
weniger als 3000 CHF
3000 bis 6000 CHF
6001 CHF bis 9000 CHF
über 9000 CHF
29
34
40
42
Wohnregion
Region Lemanique
Espace Mittelland
Nordwestschweiz
Zürich
Ostschweiz
Zentralschweiz
Tessin
46
40
30
32
30
30
40
0
10
20
30
40
50
60
Abbildung 10: Einschätzung der Wichtigkeit von mehr Geld für die Dopingbekämpfung, nach
soziodemographischen Merkmalen
Alter
15 bis 29 Jahre
30 bis 44 Jahre
45 bis 59 Jahre
60 bis 74 Jahre
26
21
53
44
47
Wohnregion
Region Lemanique
Espace Mittelland
Nordwestschweiz
Zürich
Ostschweiz
Zentralschweiz
Ticino
7
9
61
29
40%
eher unwichtig
5
16
14
18
13
50
40
47
61
24
eher wichtig
8
11
49
37
33
20%
11
44
29
4
3
11
38
41
36
0%
sehr wichtig
50
33
37
60%
80%
überhaupt nicht wichtig
Seite 8 von 11
3
5
7
5
7
6
7
100%
Abbildung 11: Einschätzung der Wichtigkeit von härteren Strafen für das Umfeld in der
Dopingbekämpfung, nach soziodemographischen Merkmalen
Geschlecht
männlich
weiblich
Alter
15 bis 29 Jahre
30 bis 44 Jahre
45 bis 59 Jahre
60 bis 74 Jahre
39
36
53
31
62
26
69
4
6
5
8 2
3
11
8
9
22
19
7
31
58
9
9
37
49
30
34
56
57
40
32
50
76
0%
20%
eher wichtig
40%
eher unwichtig
60%
4
4
8
9 2
4 4
1 4
22
42
28
Wohnregion
Region Lemanique
Espace Mittelland
Nordwestschweiz
Zürich
Ostschweiz
Zentralschweiz
Ticino
sehr wichtig
9
8
28
59
49
80%
100%
überhaupt nicht wichtig
Während die Sportaktivität der Befragten nur einen geringen Einfluss auf die Wahrnehmung von
Doping hat, besteht ein interessanter Zusammenhang zwischen dem Interesse am
Sportgeschehen („Wie stark interessieren Sie sich für das Sportgeschehen, indem Sie Sport in
den Medien verfolgen?“) und der Beurteilung der Dopingproblematik (vgl. Abbildung 12 und 13).
Personen, welche sich gar nicht für das Sportgeschehen interessieren:





nennen Doping seltener als Hauptproblem im Sport.
denken dennoch häufiger, im Schweizer Spitzensport werde viel gedopt.
halten die Dopingbekämpfung in der Schweiz eher für zu large.
halten trotzdem verschiedene Massnahmen in der Dopingbekämpfung für weniger
wichtig.
sehen die Verantwortung weniger bei Trainern und Sportärzten.
Personen, welche sich sehr stark für das Sportgeschehen interessieren:





nennen Doping häufiger als Hauptproblem im Sport.
denken aber weniger, im Schweizer Spitzensport werde viel gedopt.
halten die Dopingbekämpfung in der Schweiz seltener für zu large.
halten trotzdem verschiedene Massnahmen in der Dopingbekämpfung für wichtiger.
sehen die Verantwortung mehr bei Trainern und Sportärzten.
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Abbildung 12: Zustimmung zur Aussage im Schweizer Spitzensport werde viel gedopt, nach
Interesse am Sportgeschehen
sehr starkes
Interesse
ein bisschen
Interesse
gar kein Interesse
20%
stimme voll und ganz zu
stimme eher zu
40%
3
27
42
28
0%
4
37
44
16
7
41
39
14
60%
80%
stimme eher nicht zu
100%
stimme überhaupt nicht zu
Abbildung 13: Einschätzung der Wichtigkeit von mehr Geld für die Dopingbekämpfung, nach
Interesse am Sportgeschehen
sehr starkes
Interesse
42
ein bisschen
Interesse
45
34
gar kein Interesse
49
27
0%
sehr wichtig
42
20%
eher wichtig
9
40%
12
22
60%
eher unwichtig
4
80%
4
9
100%
überhaupt nicht wichtig
Bekanntheit und Beurteilung von Antidoping Schweiz
Obwohl die Stiftung einen wichtigen Beitrag an die Glaubwürdigkeit des Sports leistet, ist
Antidoping Schweiz nur knapp jeder dritten Person ein Begriff. Eine Mehrheit von 60 Prozent
der befragten Personen hat noch nie von der Stiftung gehört oder gelesen und etwa jede zehnte
Person ist sich dessen unsicher. Weitere Analysen ergeben, dass vor allem Frauen,
Nichtsportler und wenig sportinteressierte Personen Antidoping Schweiz seltener kennen.
Wird nach dem Tätigkeitsbereich von Antidoping Schweiz gefragt, so nennen die Befragten am
häufigsten allgemein Dopingbekämpfung, gefolgt von Information und Aufklärung sowie der
Durchführung von Dopingkontrollen (vgl. Abbildung 14). Ein Drittel der Personen, welche
angeben, bereits von Antidoping Schweiz gehört oder gelesen zu haben, können keine
Angaben zum Zweck der Stiftung machen. Die Tatsache, dass lediglich 19 Prozent der
befragten Personen mehrere Tätigkeiten von Antidoping Schweiz nennen können, bestätigt die
vergleichsweise geringe Bekanntheit der Stiftung und ihrer Aufgaben.
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Abbildung 14: Bekanntheit der Tätigkeiten von Antidoping Schweiz (Nennungen in Prozent,
Mehrfachantworten möglich)
Allgemein: gegen Doping kämpfen
31
27
Information/Aufklärung über Doping
24
Durchführung von Dopingkontrollen
3
Bestrafung von Dopingsündern
Forschung im Bereich Doping
2
Internationale Zusammenarbeit
2
anderes
4
31
weiss nicht/keine Angabe
0
10
20
30
40
Anmerkung: n=314. Diese Frage wurde nur von Personen beantwortet, welche zuvor angegeben haben,
schon von Antidoping Schweiz gehört oder gelesen zu haben.
Die Bewertung von Antidoping Schweiz fällt gemischt aus. So erhält die Stiftung für ihre Arbeit
mit 4.2 eine durchschnittliche Note (die Note 4 ist noch genügend). 16 Prozent der Befragten,
die schon von Antidoping Schweiz gehört oder gelesen haben, halten die Aktivitäten und
Leistungen für ungenügend. Diesem Urteil sollte jedoch nicht zu viel Gewicht beigemessen
werden, da ein beachtlicher Anteil der Befragten das Tätigkeitsfeld von Antidoping Schweiz
nicht ausreichend kennt. Zudem hält eine Mehrheit der Befragten die Dopingbekämpfung in der
Schweiz für vorbildlich, aber verbesserungsfähig (vgl. Abbildung 2).
Fazit
Doping wird von der Schweizer Bevölkerung durchgängig als Hauptproblem des Sports – vor
allem des Spitzensports – identifiziert. Dabei wird jedoch eine klare Unterscheidung zwischen
dem internationalen und dem Schweizer Spitzensport gemacht. Der Hochleistungssport im
eigenen Land hat ein deutlich besseres Image.
Sowohl die klare Haltung gegen Doping als auch die Befürwortung einer kompromisslosen
Dopingbekämpfung finden sich in allen Bevölkerungsgruppen und Regionen der Schweiz. Die
Beurteilung der Dopingproblematik wird jedoch vom Alter und der Wohnregion sowie vom
Interesse am Sportgeschehen beeinflusst.
Im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2011 ist der Problemdruck in den vergangenen
Jahren wieder leicht angestiegen. So nimmt die Bevölkerung Doping häufiger als sehr grosses
Problem für den Spitzen- wie auch für den Breitensport wahr.
Zudem halten die Befragten die Dopingbekämpfung in der Schweiz vermehrt für zu large und
etwas weniger vorbildlich als noch vor zwei Jahren. Blickt man auf die gesamten 15 Jahre
zurück, in denen die Wahrnehmung von Doping in der Bevölkerung mittlerweile systematisch
untersucht wurde, so zeigt sich folgendes Bild: Der Dopingkonsum wird in hohem Masse
abgelehnt. Die Akzeptanz von harten Massnahmen – vor allem auch gegen fehlbare Sportler –
ist seit 1998 klar gestiegen, das Vertrauen in einen sauberen Sport konnte damit aber (noch)
nicht entsprechend gesteigert werden.
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