Kunstwerke eindrucksvoll interpretiert - Söderblom

Westfalen-Blatt Nr. 121
LOKALES ESPELKAMP
Jr12
Donnerstag, 28. Mai 2015
Trend geht zum pflegefreien Grab
Stadt hat auf dem Waldfriedhof Stelenfelder eingerichtet, um wachsender Nachfrage gerecht zu werden
Von Arndt H o p p e
Einbrecher lassen
Beute zurück
Gestringen (WB). Einbrecher
sind in der Nacht zu Dienstag in
den Verkaufsraum der Firma
Landtechnik Wellpott in Gestringen eingestiegen. Zwar hatten die
Unbekannten nach Angaben der
Polizei ihre aus Motorsägen und
Heckenscheren bestehende Beute
bereits zum Abtransport bereitgelegt, ließen diese letztlich aber
unberührt zurück. Die am Morgen
verständigten Beamten der Polizei
gehen davon aus, dass sich die
Einbrecher gestört fühlten und
daher ohne Beute verschwanden.
In der Nacht hatten die Täter
zunächst ein höher gelegenes
Fenster gewaltsam geöffnet und
waren so eingedrungen. Zeugen,
denen in der Nacht an der Gestringer Straße Verdächtiges aufgefallen ist, werden gebeten sich bei
der Polizei unter Telefon 0 57 41/
27 70 zu melden.
Anmeldungen zur
Münsterland-Fahrt
Fiestel (WB). Der Sozialverband
Fiestel fährt am Donnerstag, 25.
Juni, ins Münsterland. Der Bus
startet um 8 Uhr ab Gestringer Hof
in Richtung Fiestel. Dort werden
die bekannten Haltestellen angefahren. Die Letzte ist Hammor um
8.30 Uhr. Es können noch Interessierte mitfahren. Anmeldungen bei
den Betreuerinnen.
E s p e l k a m p (WB). Die
Gärtner auf dem Waldfriedhof
in Espelkamp müssen in letzter
Zeit sehr häufig ähnlich lautende Fragen beantworten. Und
es geht dabei stets um dasselbe: »Was hat es mit den vielen
neuen unbeschrifteten Grabsteinen auf sich, die hier
aufgestellt worden sind?«
»Diese Stelenfelder sind eine
Reaktion auf den aktuellen Wandel
der Bestattungskultur. Die Stadt
reagiert damit auf die steigende
Nachfrage nach pflegefreien Grabstellen«, erklärt Kämmerer Achim
Wilmsmeier, der auch für den
Friedhof zuständig ist. Gemeinsam
mit Claudia Möhlmeyer, Sachbearbeiterin für Bestattungswesen bei
der Stadt, und Steinmetz Dietrich
Biefang von der Firma Schütz, hat
er sich die neu angelegten Anlagen
angeschaut.
»Sie sollen eine Alternative zu
den Urnengräbern mit beschrifteten Rasenplatten sein, die bisher
die einzige Art der pflegefreien
Grabstelle bei uns darstellten«,
sagt Achim Wilmsmeier. »Die Angehörigen haben auf den Stelenfeldern die Möglichkeit, persönliche
Dinge und individuellen Schmuck
wie Blumen direkt neben der
Grabstelle ihrer Verstorbenen abzulegen.« Das sei nach der Friedhofssatzung an den Rasenplatten
nicht erlaubt. »An diesen Flächen
gibt es dafür eine gemeinsame
Ablagestelle«, sagt er.
Zudem sei es bei den neuen
Stelen möglich, dass ein Paar, das
im Leben vereint war, auch im
Tode mit einer Inschrift auf dem
selben Stein vereint sei. Diese
Möglichkeit bestehe bei den Rasenplatten nicht. Laut Biefang bie-
Achim Wilmsmeier und Claudia Möhlmeyer betrachten das neu
errichtete Stelenfeld auf dem Waldfriedhof. Es bietet pflegefreie
Urnengräber, die zunehmend gefragt sind. Angehörige können an den
ten die Stelen gegenüber den
Platten aber auch ganz praktische
Vorteile: »Die Steinplatten, die im
Rasen eingelassen sind, werden
mit der Zeit oft schief. Das liegt in
der Natur der Sache. Und weil der
Rasenmäher
darüber
fahren
muss, sind nur Inschriften mit
einer vertieften Schrift möglich.
Diese setzen sich mit der Zeit
häufig mit Schmutz zu.«
Maiveranstaltung
der Schützen
Vehlage (WB). Der Schützenverein Vehlage trifft sich am Sonntag, 31. Mai, um 11 Uhr zur
Maiveranstaltung bei Vereinsmitglied Dietmar Duffe, Twiehauser
Straße 1. Von dort geht es zu
Friedhelm Meier, Hötkendiek 2.
Der Vorstand bittet um rege Beteiligung.
Spaziergängercafé
im Erlengrund
Espelkamp (WB). Das nächste
Spaziergängercafé am Gabelweiher wird am Sonntag, 7. Juni, im
Nachbarschaftszentrum
Erlengrund ausgerichtet. Beginn ist um
14 Uhr. Mitveranstalter sind dieses
Mal der Seniorenkreis der SPD,
der Türkisch-Islamische Kulturverein, die evangelische Martinskirchengemeinde, die Jugendförderung der Stadt Espelkamp
sowie die Aufbaugemeinschaft.
Neben dem umfangreichen Programm gibt es selbst gebackenen
Kuchen, Torten und Waffeln sowie
Türkische Spezialitäten.
Einer geht
durch die Stadt . . .
. . . und sieht vor der Eingangstür eines Hauses an der Diepenauer Straße ein Herz, geschmückt
mit Sägespänen. Darauf zu sehen
ist eine große 10. Dort wird
augenscheinlich ein Hochzeitsjubiläum gefeiert, denkt . . .
EINER
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Bisher gab es auf dem Waldfriedhof an pflegefreien Grabstätten nur die
Urnenbestattung mit eingelassenen Steinplatten. Blumen und anderer
Schmuck sind dort nur auf der gemeinsamen Fläche (vorne) erlaubt.
»Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen 360 neue Grabstellen geschaffen. Dafür sind 130
neue Stelen aus Granit aufgestellt
worden«, erklärt Wilmsmeier. Auf
den Grabsteinen sei jeweils Platz
für bis zu vier Bronzeplatten, auf
denen die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen festgehalten
werden. Für Urnengräber sind
zwei Feldern vorgesehen, auf denen die Steine in parallelen Reihen
stehen, was ein wenig an amerikanische Kriegsgräberstätten erinnert. Eine geringere Zahl von
größeren Granitstelen säumt einen
Weg entlang einer großen Rasenfläche. »Sie sind für Sargbegräbnisse vorgesehen«, erklärt Biefang.
Geplant und beschlossen worden ist das neue Angebot auf dem
Waldfriedhof im zuständigen Ausschuss für Haushalt und Finanzen
in Zusammenarbeit der Stadt mit
Bestattern und Steinmetzen. »Die
Nachfrage geht ganz eindeutig
dahin. Das haben wir uns ja nicht
einfach ausgedacht«, sagt Wilmsmeier. Auch der Rat habe dem
ohne Diskussionen zugestimmt.
Natürlich gebe es auf dem Waldfriedhof nach wie vor auch die
individuelle Grabstellen, die von
den Angehörigen gepflegt und gestaltet würden, betont Wilmsmei-
Stelen Blumenschmuck platzieren. »Wenn an den Steinen Blumen
aufgestellt sind und die Bepflanzung sich entwickelt, wird der
Gesamteindruck freundlicher«, sagt Wilmsmeier. Fotos: Arndt Hoppe
er. »Der Trend geht aber eindeutig
hin zu preisgünstigen und pflegefreien Urnengräbern«, weiß Claudia Möhlmeyer. Dabei gehe es oft
gar nicht so sehr um das Geld,
sondern vielfach um die mangelnde Zeit oder den entfernten Wohnort der Hinterbliebenen. Scheinbar habe sich auch die gesellschaftliche Bedeutung mit der Zeit
gewandelt. »Vor 25 Jahren, als die
ersten Einäscherungen und Urnengräber aufkamen, hat das für
viel Aufregung gesorgt«, erinnert
sich Steinmetz Biefang. »Heute ist
es ganz normal.«
»Offenbar ist auch die Art des
Totengedenkens Moden unterworfen«, sagt Achim Wilmsmeier. »In
Holland gibt es meines Wissens
schon Grabsteine mit kleinen, eingebauten Monitoren.«
Ein Blick auf die beiden neuen
Stelenfelder, auf denen die Steine
in unterschiedlichen Abständen
aufgestellt sind.
Eine Reihe etwas größerer Stelen
ist an einem Weg errichtet worden. Dort sind pflegefreie Sarggräber vorgesehen.
Kunstwerke eindrucksvoll interpretiert
Ausstellung »Bilder antworten Bildern« in der Stadtbücherei
Von Andreas K o k e m o o r
E s p e l k a m p (WB). Zum
bereits achten Mal hat jetzt die
Stiftung der Sparkasse Minden-Lübbecke jungen Künstlern die Möglichkeit gegeben,
sich intensiv mit originalen
Werken heimischer Künstler
auseinanderzusetzen und sich
davon inspirieren zu lassen.
20 Schüler des Kunst-Leistungskurses des Söderblom-Gymnasiums bewiesen bei der künstlerischen, kreativen und auch spannenden Aufgabe der »Bilder antworten Bildern« Mut, Herz und
Leidenschaft.
Die Espelkamper »Antworten«
sind jetzt in der Stadtbücherei zu
sehen. Die Ausstellung zeigt sowohl die Bilder der Oberstufenschüler, die im kommenden Jahr
ihr Abitur machen werden, als
auch die Originalbilder von Künstlern wie Ernst Schomer, Otto
Quante und Kurt Ette. Des Weiteren gibt es Bleistift-Zeichnungen
von Selbstportraits zur Aufgabe:
»Dinge, die mir aus dem Kopf
wachsen« zu sehen.
Volker Böttcher vom Vorstand
der Sparkasse Minden-Lübbecke
und vom Vorstand der Stiftung zur
Förderung von Kunst und Kultur
sagte, dass die Stiftung es sich
nicht nur zur Aufgabe gemacht
habe, Kunstwerke zu sammeln
und zu bewahren. Das Projekt
»Bilder antworten Bildern« solle
den Schülern des Kunst-Leistungskurses die Möglichkeit geben, in
einen künstlerischen Dialog zu
treten, erläuterte Böttcher.
Angeleitet wurden die Schüler
von Lehrerin Angelika Brennemann und dem Kunstpädagogen
Die Schüler des Kunst-Leistungskurses des Söderblomer-Gymnasiums stellen derzeit ihre Interpretatio-
Wulf Schomer. Dabei wurde reflektiert und experimentiert.
Böttcher zeigte sich von den
Ergebnissen begeistert. Es treffe
die Lebenswirklichkeit von Schülern auf die Wirklichkeit von
Künstlern. Einklang, neue Farb-
nen von bekannten Kunstwerken bei »Bilder antworten Bildern« vor.
Foto: Andreas Kokemoor
tupfer und Pinselstriche vermischten sich. »Vielleicht sehen ja die
Schüler in 30 Jahren eure Werke«,
sagte Böttcher zu den 20 Nachwuchskünstlern.
Die Leiterin der Stadtbücherei,
Sabine Berges, und Mitglieder des
Kunst-Forums Bürgerhaus freuten
sich, dass diese Ausstellung erneut
in der Reihe Kunst-Forum Bürgerhaus möglich wurde – dank des
Söderblomer Kunst-Leistungskurses und der Sparkassen-Stiftung.
»Wer regelmäßig die Ausstellung ›Bilder antworten Bilder‹ besucht, erkennt viele Originale wieder«, sagte Berges: Dies zeige,
dass einige Bilder der Sammlung
die Schüler immer wieder aufs
Neue ansprechen. Es sei erstaunlich, auf wie unterschiedliche Weise die Kunst-Schüler auf ein und
dasselbe Bild antworten können.
Werke folgender Schüler sind zu
sehen: Romina Chantal Klassen,
Laura Pauline Tirre, Sandra Knost,
Lea Engelsmeier, Katja Heckel,
Ann-Christin Müller, Carolin Steffan, Yannick Gieske, Merle-Carolin
Froböse, Jessika Deobald, Aygül
Kandemir, Nele Kütemann, Kira
Will, Daniela Heide, Janika Sens,
Liana Vickers, Sarah Pohlmann,
Sophia Dammeier, Oda Johanna
Platte, Evelyn Brawn und Carolin
Klostermeyer