Pressemitteilung Berlin, 12. Mai 2015 Klimaschutz: Wirtschaft unterstützt Pläne zur Kohleabgabe Nach einem Treffen im Wirtschaftsministerium stärken die Förderunternehmen der Stiftung 2° Minister Sigmar Gabriel bei den Klimaschutzplänen den Rücken. Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplante Klimaschutzabgabe ist nach Meinung führender deutscher Unternehmer absolut angemessen und notwendig. Die in der Stiftung 2° für Klimaschutz engagierten Unternehmen sehen in den vom Ministerium vorgelegten Plänen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele. Nach einem Treffen im Ministerium erklärte Vorständin Sabine Nallinger: „Die Stiftung 2° sieht in der Klimaschutzabgabe ein wirksames Instrument zur Begrenzung der CO2-‐Emissionen. Wir sichern dem Ministerium bei der Umsetzung der Pläne unsere volle Unterstützung zu.“ Der Stromsektor ist für 40 Prozent der deutschen Treibhausgas-‐Emissionen verantwortlich. Wenn Deutschland die im Koalitionsvertrag festgelegten CO2-‐Einsparungen in Höhe von 40 Prozent erreichen möchte, seien dringend Maßnahmen im Kohlebereich notwendig, so Nallinger. Anlässlich der Diskussion um die sogenannte Klimaschutz-‐Abgabe hatte sie sich vergangene Woche mit sieben CEOs der Stiftung 2° im Ministerium über den geplanten Maßnahmenkatalog informieren lassen. Von den anwesenden Wirtschaftsvertretern, darunter Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group und Andreas Engelhardt, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schüco International KG, erntete das Kohle-‐Konzept durchweg Zustimmung: „Aus Sicht eines Unternehmers kann ich sagen: Der bisher geplante Klimabeitrag ist angemessen und marktwirtschaftlich“, betonte Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group. Die in der Stiftung 2° beteiligten Unternehmen sind aus mehreren Gründen von der Notwendigkeit der Kohleabgabe überzeugt. Neben der ökologischen Verantwortung gibt es auch ökonomische Zwänge. „Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf das globale Wirtschaftsgefüge“, erklärt Michael Otto. „Schon heute sind deutsche Unternehmen an vielen Produktionsstätten von immer häufiger auftretenden Wetterextremen betroffen. Es liegt im Eigeninteresse der Wirtschaft, entschieden gegen Verursacher des Klimawandels vorzugehen.“ Otto erhofft sich insbesondere im Rahmen des G7-‐Gipfels ein deutliches Signal der Bundesregierung. „Den verantwortlichen Politikern in Deutschland kommt hier eine besondere Rolle zu“, so Otto. Die Stiftung 2° begrüßt auch den marktwirtschaftlichen Ansatz der Kohleabgabe. „Ob sich ein Kraftwerksbetreiber zur Reduktion der Auslastung, zur Stilllegung oder für die Abgabe von zusätzlichen CO2-‐Zertifikaten entscheidet, wird das Resultat betriebswirtschaftlicher Kalkulationen der Kraftwerksbetreiber sein“, so Nallinger. Die Wirkung auf den Strompreis sei insgesamt moderat, da die prognostizierte Preiswirkung im Jahr 2020 lediglich bei 0,20 Cent/kWh liege. Verantwortlich: Stiftung 2° * Sophie Heitz * Linienstraße 139/140 * 10115 Berlin [email protected] * 030-‐2021 4320 Nachteile für den Wirtschaftsstandort Deutschland sieht man nicht – ganz im Gegenteil. „Wir haben schon beim EEG gesehen, dass Klimaschutz Innovationen fördert und langfristig Arbeitsplätze schafft!“, sagt Nallinger und verweist auf eine Studie des Umweltbundesamtes, wonach durch die geplanten Maßnahmen maximal 8.000 Arbeitsplätze gefährdet wären. Die ins Spiel gebrachte Zahl von 100.000 Stellen sei reiner Lobbyismus. In der Industrie gehören fast 90 Prozent der 36.000 Betriebe in Deutschland zu Wirtschaftszweigen, in denen die Stromkosten im Mittel weniger als zwei Prozent des Bruttoproduktionswerts ausmachen. „Hinzu kommt, dass die große Mehrzahl energieintensiver Betriebe bereits durch bestehende Mechanismen von den Effekten steigender Stromkosten entlastet wird und seit Jahren von sinkenden Börsenstrompreisen profitiert“, so Nallinger. Andreas Engelhardt von Schüco betont am Rande des Treffens im Ministerium, dass Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. „Auch wir Unternehmen müssen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies gilt insbesondere für die größten CO2-‐Emittenten aus dem Stromsektor. Der Klimabeitrag ist hier das richtige Instrument“, so Engelhardt. Bei Schüco ist man kürzlich mit gutem Beispiel vorangegangen und hat den gesamten Stromverbrauch zu 100% auf Grünstrom umgestellt. „Die Zusatzkosten lagen lediglich im niedrigen Prozentbereich, während wir unsere CO2-‐Emissionen um ein Drittel senken konnten. Ich bin überzeugt davon, dass die aktuellen Klimaschutzpläne aus dem Wirtschaftsministerium die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen fördert. Die immer wieder zitierte Angst, dass wir Nachteile im internationalen Wettbewerb haben, ist unbegründet“, berichtet Engelhardt. Die Stiftung 2° ist eine Initiative von Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführern und Familienunternehmen, die sich sowohl im eigenen Unternehmen als auch über die Stiftung 2° für effektiven marktwirtschaftlichen Klimaschutz einsetzen. Der Name bezieht sich auf die Begrenzung der Erderwärmung auf 2 Grad Celsius, einer von Wissenschaftlern errechneten Kennziffer, die als Obergrenze gilt, um eine weltweite Klimakatastrophe mit unabsehbaren Konsequenzen zu verhindern. Dabei vertreten sie konsequent Positionen, die sich an der Leitplanke der 2°-‐Obergrenze orientieren und auf eine unverzügliche Entkoppelung von Wachstum und Emissionen sowie perspektivisch auf die Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft setzt. Dazu gehört die nachdrückliche Unterstützung der Ziele der deutschen Energiewende und der Klimaziele der Bundesregierung von -‐ 40% CO2 bis 2020 gegenüber 1990. Verantwortlich: Stiftung 2° * Sophie Heitz * Linienstraße 139/140 * 10115 Berlin [email protected] * 030-‐2021 4320
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