Information zur Lackierung von Glasfaserkunststoff- (GFK) – Profilen für die Anwendung Architektur Stand 09/2013 Neben den bekannten Materialien Aluminium und Stahl werden zunehmend auch neue Materialien wie Glasfaserkunststoffe als Profile hergestellt. Profile aus GFKBasis bestehen aus geeigneten Kunststoffen, z.B. Polyester-Styrol oder Polyurethan, denen zur Leistungserfüllung langfaserige Glasfasern in unterschiedlicher Form und Befüllungsgrad beigefügt werden. Der Glasfaseranteil und dessen Form beeinflussen wesentlich Stabilität, Belastbarkeit und Nutzung. Schüco bietet eine Reihe von GFK-Profilen für die Anwendung Schiebesysteme an (z.B. Serie ASS 77 PD.SI), die von der Glasleiste bis zu hochkomplexen schweren Laufprofilen reichen. Bedingt durch die Eigenschaften der in GFK-Profilen verwendeten Kunststoffsysteme ist eine Bewitterung ohne Veredelung nicht angeraten, da diese Kunststoffe sich optisch unter Bewitterung verändern (Abbau der Kunststoffe durch UV-Einstrahlung & Einwirkung Feuchte und Emissionen). Ferner ist die Oberflächenstruktur von rohen GFK-Profilen geprägt durch den Pulltrusionsprozess der Herstellung (gezogene Profile) und weist daher eine raue, porige Textur mit Glasfaseraustritten und Kunststoffunterschieden herstellungsbedingt auf. Schüco hat in mehrjähriger Entwicklungsarbeit mit seinen GFK-Entwicklungspartnern sowie den Lackherstellern und ausführenden Veredelungslieferanten Veredelungslösungen entwickelt, die • • • • • • • den thermischen Belastbarkeiten von GFK-Profilen genügen, die Anforderungen der Gütegemeinschaft AAMA für die Nutzung von GFK in der Architektur erfüllen bzw. übertreffen, ökologisch vertretbar sind Oberflächen ermöglichen, - die den Kunststoff-Untergrund schützen, - die Bearbeitung veredelter GFK-Profile erlauben - die gegenüber bautypischen Schüco Hilfsprodukten (z.B. Dichtungen, Reiniger) verträglich sind. Bild 1 zeigt Schüco GFK-Profile nach der Lackierung. Bild 1: Schüco GFK-Profil lackiert (Foto: Schüco) Wie in Bild 1 ersichtlich, ist eine lackierte GFK-Oberfläche bedingt durch die Eigenschaften des Rohmaterials GFK nicht vergleichbar zu Aluminium-Oberflächen. Die spezielle Eigenstruktur des GFK-Rohmaterials bleibt erhalten, kann aber durch die seitens Schüco empfohlene Lackierung in matt, feintexturiert optisch einheitlicher und ruhiger gestellt werden. Schüco empfiehlt für seine GFK-Profile in der Veredelung ausdrücklich keine Glanzeinstellung (Hoch- oder Seidenglanz), da diese Einstellung die Eigenstruktur des GFK-Materials deutlich sichtbar hervortreten lässt. Die Veredelung sollte nach der mechanischen Bearbeitung erfolgen, da sonst in den Bearbeitungsbereichen Lackabplatzer auftreten können. Bei der angebotenen 1-Schicht Lackierung können auch auf den Hauptsichtflächen Glasfasern sich aufstellen und sichtbar sein – dies stellt keinen Mangel dar. Eine optische Übereinstimmung zwischen lackiertem GFK-Profilen und beschichteten (Pulver) oder lackierten (Flüssiglack) Schüco Aluminium- oder Stahlprofilen ist bedingt durch die Grundstruktur des GFK-Materials technisch überzeugend nicht möglich. Schüco empfiehlt hier ausdrücklich einen Kontrast (Andersfarbigkeit) zwischen GFK-Elementen und Baugruppen auf Basis Aluminium oder Stahl. Bei Bestellung von Ausführungen in Glanz bzw. mit optischer Übereinstimmung zu lackierten Profilen anderer Materialien (Schüco Aluminium- oder Stahl-Profile) gibt Schüco ausdrücklich keine Gewähr auf optische Übereinstimmung / Ähnlichkeit und benötigt daher vor Auftragsbeginn eine schriftliche Freistellung des bestellenden Kunden von diesen Ansprüchen. Derzeit können GFK-Profile in RAL-Farben ohne Perl- und Intensivfarben in der Glanzeinstellung matt und dem Verlauf feinstrukturiert (nicht identisch zu dieser Ausführung in Pulver wegen der deutlichen Schichtstärkeunterschiede Flüssiglack zu Pulverbeschichtung) geliefert werden. Die Pulverbeschichtung ist wie die Eloxierung bedingt durch die Eigenschaften des GFK-Materials nicht möglich. PM Veredelung 09/13
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