„Bin übers Zusammenwachsen froh“

Mittwoch, 1. Juli 2015 •wiRtSchAFtSBlAtt.At
urgenland
Ö ST ER R E I CHS
Z E I T U N G FÜR WIRTSC H AF T UN D FINANZ E N - REGIONALAUS GA BE
◆ Festivals Regionale und Bio-Verpflegung sind im Kommen. 10 ◆ Reinigungsbranche Der Druck auf die Preise
steigt. 22 ◆ Karriere Der Chef der Zukunft. 34 ◆ Immos Strabag zieht in ein neues Verwaltungsgebäude. 36
Peroutkaπ
„Die Banken
sind vorsichtiger
geworden“
Gerhard Nyul. Als Regionalbank versteht sich die Bank Burgenland als Partner der heimischen wirtschaft, sagt Vorstand Gerhard Nyul im interview. Die viel zitierte Kreditklemme sieht er nicht. Für die unternehmensfinanzierung
sei auch nach wie vor genügend Kapital vorhanden. Allerdings habe sich das Verhältnis zu den Kunden geändert
und der Kontakt habe sich verstärkt. Dafür brauche es auch weiterhin Filialen nahe beim Kunden, sagt Nyul. Neue
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Niederlassungen werden zwar nicht eröffnet, aber bestehende sollen ausgebaut werden.
Wirtschaftsfaktor Radtourismus.
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Das Burgenland erkor das Jahr 2015 zum Radjahr.
In sieben Top-Routen soll stärker investiert werden. 2
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Mittwoch, 1. Juli 2015
Thema
TOURISMUS
Das Burgenland will beim Rad
Viele Radwege allein sind
noch kein Touristenmagnet. Das Burgenland erkor
2015 zum Radjahr und ändert die Vermarktungsstrategie. Radtouristen
brauchen Schiffsbetreiber
und Beherberger.
VON CLaUDIa PeINTNeR
Z
um ersten Mal in
ihrer 67-jährigen Geschichte startet die
Österreich-Radrundfahrt heuer im Burgenland. Am 5. Juli
geht es los – von Mörbisch nach
Rust, oslip, oggau und St. Margarethen in Richtung Eisenstadt. 160
Radprofis samt tourtross sind in
der Region Neusiedler See untergebracht. „Es ergeben sich dadurch ein immenser werbewert
und eine nicht unwesentliche
wertschöpfung für die regionalen
tourismus- und Gastronomiebetriebe“, sagt Mario Baier, Direktor
des Burgenland tourismus.
Radfahrer generell sind im Burgenland seit Jahrzehnten eine
wichtige Einnahmequelle. Fast 30
Prozent aller urlauber setzen
Radfahren als Reisemotiv an die
erste Stelle. in der Region Neusiedler See wählt rund die hälfte
aller Gäste das Radfahren.
„Es ist fantastisch, was sich derzeit abspielt. Vom Dreijährigen
bis zum 70-Jährigen sind alle mit
dem Rad unterwegs“, sagt Eveline
Eselböck, die in Rust die Pension
„Drahteselböck“ betreibt. Die 23
Zimmer zieren teils Fahrradmotive an den wänden; für Radfahrer
gibt es eigene umkleide- und
Duschkabinen, auch wenn sie
schon aus dem Zimmer ausgecheckt haben. Eselböck beobachtet eine „steigende Nachfrage
durch Radtouristen“. was sie sich
allerdings wünschen würde: Die
hauptsaison sollte auf den herbst
ausgeweitet werden.
Zu wenig Gäste im Herbst
Dem Burgenland tourismus
kommt Mallorca in den Sinn.
„Mallorca ist zwischen herbst
und Frühsommer eines der be-
liebtesten Radwanderziele Europas. Vor allem für den Frühling
hat sich das Rennradtraining von
Radprofis und auch Amateuren zu
einer wichtigen Einnahmequelle
entwickelt.“ Baier: „Das Burgenland kann beim Radfahren zum
‚Mallorca Österreichs‘ werden“.
Das Meer – zumindest das sogenannte „Meer der wiener“ –
hätte man mit dem Neusiedler See
ja schon vor der haustür. woran
die touristiker jetzt arbeiten, ist
eine neue Vermarktungsstrategie.
insgesamt verfügt das Bundesland über ein Radwegenetz von
2500 Kilometern. „2015 ist das Jahr
des Relaunches des Radtourismus
im großen Stil“, betonte der tourismus-Direktor Ende Mai. Die
neuesten Projekte: im Nordburgenland führt mit dem B10-Neusiedler-See-Radweg Österreichs
einziger Fünf-Sterne-Radweg
rund um den See. Die Routen
Kirschblüten- und lackenradweg
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Mittwoch, 1. Juli 2015
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Thema
sport Mallorca werden
colourbox.de
Im Burgenland gibt es
2500 Kilometer Radfahrrouten – im Osten
flach, im Süden hügelig.
E-Bikes. Radln mit
Rückenwind
Elektrofahrräder sind seit Jahren ein umsatzbringer für den
Sportartikelhandel. Gekauft
werden sie einerseits von urbanen Eliten als Statussymbol und
anderereits von der Generation
60+ als echtes Verkehrsmittel.
Von den 400.000 im handel
verkauften Fahrrädern im Jahr
2014 waren 12,5 Prozent EBikes. Kinderkrankheiten wie
schwere, teure Akkus mit geringer Reichweite, werden von
den herstellern zunehmend beseitigt. Zu den bekanntesten
internationalen Produzenten
zählen Flyer, Scott und trek Bycicle.
Heimische Hersteller
in Österreich sind neben KtM
zwei junge Firmen ins Geschäft
eingestiegen.Biketronicproduziert seit 2011 in Pasching rund
500 E-Bikes im Jahr. Mit allrad-
angetriebenen E-MountainbikesseimaneinNischenplayer,
sagt Gründer Ewald Stieger, der
mit seiner Zweitfirma interholz
mit Sperrholz handelt. Derzeit
setzt man mit Fahrrädern rund
2,5 Millionen € um. Mit einem
PartnerwillBiketronicsbis2020
einen umsatz zwischen 35 und
50 Millionen € erzielen.
Erfolgreich gestartet, zumindest was die Erlöse über crowdfunding betrifft, ist Freygeist.
Die von drei wienern gegründete Firma will im ersten Geschäftsjahr 500 ihrer zwölf Kilogramm leichten, in Frankfurt
produzierten Vehikel verkaufen. „wir wollen die Vorzüge
eines E-Bikes mit dem Design
eines normalen Fahrrads vereinen“, sagt Freygeist-chef
Martin trink.
[clp]
[email protected]
FAKTEN
n 2014 wurden in Österreich über
den Sport- und Fachhandel
400.000 Fahrräder verkauft. Die
Ausgaben pro Rad betrugen 740 €.
n Laut Schätzungen besitzen 725
von 1000 Österreichern ein
Fahrrad. In Vorarlberg gibt es die
höchste Fahrraddichte.
n Im Tourismus wird durch den
Radsport eine Wertschöpfung von
317 Millionen € erzielt.
n Laut Masterplan Radfahren
des Lebensministeriums soll der
Radverkehr österreichweit bis
2025 von sieben auf 13 Prozent
gesteigert werden.
Philipp Horak
werden am 5. Juli um den Festivalradweg ergänzt. im Mittelburgenland soll für Familien und Genussradler eine Rad-Erlebnisachse
entstehen, die mit der Draisinentour „einen hohen Funfaktor“ garantiere. im Südburgenland gibt
es seit Mai die 260 Kilometer lange Paradiesradroute, eine mehrtägige Etappentour, begleitet von
Kulinarik-Betrieben und E-BikeAngebot.
Dass das Radwegenetz nicht
nur im Burgenland, sondern auch
in Niederösterreich stark ausgebaut wurde, nützt den Radfahrern
– nicht aber immer unbedingt den
Betrieben. „Aufgrund des großen
Angebots fährt der Gast nur einmal denselben Radweg und kehrt
dann auch nur einmal ein“, sagt
Bernhard Kummer, der den Gasthof Kummer in Podersdorf führt.
Geschätzte 20 Prozent seiner Gäste seien Radtouristen. Die Gemeinden sollten laut Kummer
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Mittwoch, 1. Juli 2015
Thema
Philipp Horak
Die Pension Drahteselböck in Rust am See hat Radfahren als Leitmotiv für die Zimmergestaltung herangezogen.
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! nicht nur den wassersport,
sondern auch den Fahrradtouris­
mus stärker bewerben.
in den vergangenen fünf Jahren
wurden 1,4 Millionen € Förderun­
gen für investitionen der Gemein­
den in die touristische Radinfra­
struktur gewährt. Damit wurden
investitionen von rund vier Milli­
onen € ausgelöst. Rund 95 Prozent
der burgenländischen Gemeinden
sind an das Radwegenetz ange­
schlossen.
um touristen in Zukunft einen
besseren Überblick zu verschaf­
fen, sind das land und der touris­
musverband dabei, sieben top­
Rad­Routen zu definieren. Auf
diese soll in Zukunft der „Fokus
der touristischen werbung“ ge­
legt werden – und der Fokus der
investitionen. wie hoch diese sein
werden, muss in der neuen lan­
desregierung verhandelt werden.
welche investitionen das sein sol­
len, dazu kommen Anregungen
von lokalen Betrieben und Exper­
ten: „Es gibt einen steigenden Be­
darf an Mieträdern, auch E­Bikes,
sowie an Nebenleistungen wie
Einstellmöglichkeiten für Räder
oder Reparaturvermittlung“, sagt
herbert Fotzler, Geschäftsführer
des Seehotels Rust. Des weiteren
brauche es Angebote bei Schlecht­
wetter, wie etwa ein Shuttle­Ser­
vice zum nächsten hotel.
genland im Aufwind ist. wirt­
schaftlich tragen werde sich aber
kein automatisches Fahrradver­
leihsystem. Von den 50.000 € Ge­
samtkosten werden 20.000 €
durch Förderungen gestützt, der
Rest kommt von Einnahmen
durch Vermietung und Verkauf
der werbeflächen auf den Rädern.
Sollte die neue burgenländische
R ad ­Ve r m a rk t u n gss t rate g i e
Früchte tragen, dann freut das
auch die Schifffahrtsbetreiber.
Sechs Rundfahrtschiffe mit Rä­
dertransport hat Schifffahrt Gangl
aus illmitz im Einsatz. Das um­
2015 ist das Jahr des
Relaunches des Radtourismus.
MARIO BAIER
DIREKTOR BURGENLAND
TOURISMUS
Beigestellt
Wetterabhängige Schiffe
„Die Radrouten müssen mit ande­
ren Bundesländern und ungarn
vernetzt werden. Das macht die
Radregion größer“, sagt christian
Schrefel, der mit seinem unter­
nehmen 17&4 unter anderem Rad­
wege testet. Auch die Mehrspra­
chigkeit bei der Beschilderung
solle verbessert werden.
Von tourismus­Seite sind indes
folgende Maßnahmen bereits fix:
Die Radrouten und die dazugehö­
rigen buchbaren Angebote wer­
den in Kürze über eine App abruf­
bar sein. Außerdem will sich Bur­
genland tourismus auf eine neue
Zielgruppe für Radsportcamps
konzentrieren.
Michael chibin ist Geschäfts­
führer von Nextbike Burgenland.
im Franchisekonzept betreibt er
rund um den Neusiedler See 40
automatische Fahrradverleihsta­
tionen mit 200 Rädern. Die
3­Gang­Räder können nach einer
Registrierung über das handy
ausgeliehen werden. Auch er stellt
fest, dass das Radfahren im Bur­
feld habe sich verändert, sagt Ge­
schäftsführer Rudolf Gangl.
„Durch die E­Bikes sind viel mehr
ältere Menschen unterwegs. Rad­
Ausflügler kommen heute auch
aus ungarn und der Slowakei.“
Beim Mörbischer Schifffahrts­
unternehmen weiss­Sommer ma­
chen Radtouristen die hälfte aller
Gäste aus. Geschäftsführerin
Monika Sommer hat die Schiffe zu
terrassenschiffen umgebaut.
Einen Strich durch die Rechnung
machtaberoftdaswetter:„Früher
hat man bei Regen einfach den Re­
genmantel herausgenommen.
heute verfolgt ein jeder stündlich
den wetterbericht am handy und
bleibt dann zu hause.“
Die autorin des artikels erreichen Sie
unter [email protected]
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IntervIew
D
as vergangene Jahr war
für die Bank Burgenland
schwierig. operativ sei
alles gut gelaufen, der
stellvertretende Vorstandsvorsitzende Gerhard Nyul spricht sogar
von einem Rekordergebnis. wären da nicht Sondereffekte wie
hypo und heta oder das Gesetz
über Zwangskonvertierungen bei
der ungarischen tochter Sopron
Bank. Dieses Jahr soll es aber wieder bergauf gehen, ein Gewinn
von 20 Millionen € sei in der Bankengruppe möglich.
WirtschaftsBlatt: Banken wurden
zuletzt sehr kontrovers diskutiert.
Egal ob Hypo und Heta oder das
Bankgeheimnis, die Menschen
sind, was Banken betrifft, sehr
emotional geworden. Wie fühlt
man sich da als Banker?
Gerhard Nyul: Die Banken stehen
im Fokus, sicher auch aufgrund
von heta oder der umsetzungsmaßnahmen aus Basel iii. Die
Menschen sind interessierter,
aber auch vorsichtiger geworden.
und sie machen einen großen
unterschied zwischen regionalen
Banken und international tätigen
instituten. Die echte Bezugsperson ist der Kundenbetreuer. wenn
diese Zusammenarbeit passt,
klappt auch die Beziehung zur
Bank. Regionalbanken haben
einen Einblick in die wirtschaft
und eine Beziehung zu den Menschen in der Region. Diese Banken
werden auch in umfragen sehr
positiv gesehen. Je weiter allerdings die Bank entfernt ist und je
größer sie ist, desto vorsichtiger
stehen ihnen Kunden gegenüber.
Sie haben damit keine Probleme?
wir sehen uns als unabhängige
Regionalbank mit grenzüberschreitender tätigkeit in ungarn.
unser Auftrag ist, die vor ort ansässige wirtschaft mit Kapital und
mit hilfe beim Einreichen von
Förderprogrammen zu unterstützen. Gleichzeitig helfen wir bei
der Finanzierung des privaten
wohnbaus oder bei der Veranlagung von Privatvermögen.
Gerade bei der Finanzierung von
Unternehmen wird oft von einer
Kreditklemme gesprochen. Können
Sie Ihren Unternehmenskunden da
überhaupt noch unter die Arme
greifen?
Es ist ausreichend liquidität
vorhanden. Es scheitert also nicht
daran, dass Banken nicht genü-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Peroutka
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
IntervIew
„Österreich
ist mit Filialen
overbanked“
Gerhard Nyul. In Österreich und insbesondere im Burgenland gebe es zu viele Banken. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bank Burgenland sieht sein Institut aber gut aufgestellt. Trotz verhältnismäßig wenig Filialen, sei man nah am Kunden.
vOn wOLFGAnG DrUCKer
Die Banken sind
vorsichtiger geworden. Aber eine
Kreditklemme
kann man ausschließen.
gend Mittel zur Verfügung hätten.
Aber es ist so, dass Banken eine
stärkere Differenzierung nach der
Bonität der Kunden machen. Es
werden also verstärkt Sicherheiten nachgefragt. Früher wurden
Kredite auch an Kapitalgesellschaften ohne persönliche haftung vergeben, heute drängen
Banken auf eine haftung der dahinterstehenden Personen. Die
Banken sind vorsichtiger geworden. Aber eine Kreditklemme
kann man ausschließen. Auch von
der Europäischen Zentralbank
(EZB) ist ja genügend Geld auf
den Markt geworfen worden.
Das wird ja öfter kritisiert, dass
Banken zu restriktiv sind.
Die Regularien geben das vor.
Eine gewisse Eigenkapitalquote,
ein Businessplan und eine laufende Überprüfung der Planrech-
nung sind notwendig. Kreditnehmer müssen sich den Banken stärker öffnen. Es genügt eben nicht
mehr, nach 12 Monaten die Bilanz
vorzulegen, sondern eine laufende Kommunikation ist gefordert.
Das ist auch in unserem haus so.
Wird das von den Kunden akzeptiert?
Das Burgenland ist sehr stark in
KMu strukturiert. Es hat einige
Zeit gedauert, bis die Kunden sich
an die neuen Erfordernisse gewöhnt haben. Aber jetzt ist es
auch für unsere unternehmer
selbstverständlich, mit Banken
eine partnerschaftliche Beziehung
zu führen.
Im vergangenen Jahr mussten Sie
über 20 Millionen € für die Heta
zurückstellen. Was muss man hier
noch erwarten?
operativ war das ÖsterreichGeschäft der gesamten Bankengruppe, also auch in der Bank Burgenland, ausgezeichnet. wir hatten eines der besten Jahresergebnisse, das wir jemals eingefahren
haben durch die Steigerung des
Nettozinsertrags und des Provisionsertrags. Sehr moderat waren
die Steigerungen bei den Ausgaben für Personal und Sachaufwand. hier hat man versucht, Rationalisierungsmaßnahmen umzusetzen. Die Risikopolitik ist
sehr vorsichtig. insgesamt hat das
zu einem guten Ergebnis geführt.
Es hat im vergangenen Jahr aber
Sondereffekte gegeben. Der größte war, dass alle landeshypothekenbanken an der Pfandbriefstelle beteiligt sind und über diese
international Papiere emittieren
konnten. Auch der heta-Vorgänger hat das gemacht. Für diese
Emissionen haften alle acht hypothekenbanken und alle acht Bundesländer solidarisch. Das von der
Finanzmarktaufsicht beschlossene Moratorium hat somit auch die
Bank Burgenland betroffen. wir
haben für 2014 insgesamt 23 Millionen € für einen eventuellen
Ausfall zurückgestellt. wir hoffen,
dass wir damit das thema abgeschlossen haben.
Ganz abschließen kann man das
Thema aber natürlich noch nicht.
Es hat erst vergangene woche
Wir hoffen, dass
wir 100 Prozent zurückerhalten. Aus
Vorsicht haben wir
Rückstellungen
gebildet.
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mit der Veröffentlichung der heta-Bilanz wieder eine hiobsbotschaft gegeben: Man müsse davon
ausgehen, dass die werthaltigkeit
der Assets der heta bei weitem
nicht gegeben sind. Auf der anderen Seite besteht für diese Emissionen eine haftung des landes
Kärnten. irgendwann wird der Republik nichts anderes übrig bleiben, als mit den Gläubigern intensive Gespräche zu führen. wir
hoffen aber nach wie vor, dass wir
100 Prozent zurückerhalten. Aus
Vorsicht haben wir Rückstellungen gebildet. wir glauben aber
nicht, dass Österreich es sich leisten kann, ein Bundesland in die
insolvenz zu schicken. Daher sind
die haftungen des landes Kärnten durchaus werthaltig.
Sie sagen: aus Vorsicht. Wie vorsichtig schätzen Sie sich ein?
Es gibt einige institute, die bei
der Rückstellungsbildung darunter liegen. Ein institut liegt
leicht darüber. wir haben uns in
der guten Mitte eingependelt. Für
uns war es wichtig, das Risiko
noch ins Jahr 2014 zu buchen. und
worauf wir stolz sind, ist, dass wir
trotz des Risikos im Plus sind und
nicht wie andere Banken Ergänzungskapital nicht bedienen. wir
werden unser Ergänzungskapital
mit Zinsen bedienen.
Die Rückstellung für die Heta war
aber nur ein Sondereffekt. Seit Jahren drückt auch die Bank Burgenland-Tochter Sopron Bank auf das
Ergebnis.
wir beschäftigen uns seit der
wende mit dem thema westungarn. Daher haben wir 2003 begonnen, in westungarn mit einer
eigenen tochterbank zu investieren. wir haben dort 13 Filialen mit
140 Mitarbeitern. Dabei mussten
wir gesetzliche Maßnahmen der
Regierung orban zur Kenntnis
nehmen. im Vorjahr war das insbesondere das Zwangskonvertierungsgesetz, wo Kunden aus einer
Fremdwährung wie dem Euro
oder dem Franken zu einem fixen
Kurs in den Forint umwechseln
konnten. Die Differenz zum tagesaktuellen Kurs – diesen Verlust –
hatten die Banken zu tragen. wir
haben reagiert und eine Kapitalaufstockung von neun Millionen
€ vorgenommen, um die Sopron
Bank mit Eigenkapital abzusichern. operativ wäre die Bank
durchaus positiv. wir gehen
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Mittwoch, 1. Juli 2015
IntervIew
Peroutka
WirtschaftsBlatt-Redakteur Wolfgang Drucker mit Bank Burgenland Vorstand Gerhard Nyul: „Die Branche ist im Umbruch.“
davon aus, dass mit der Maßnahme 2014 in ungarn die Sondergesetze abgeschlossen sind, und
glauben nach wie vor an den
westungarischen wirtschaftsraum. Er kommt nur zeitverzögert. Die wirtschaftlichen Daten
sind in ungarn besser als in Österreich. Es gibt ein höheres wirtschaftswachstum, geringere
Arbeitslosigkeit und nach wie vor
einen Aufholbedarf.
Woher nehmen Sie das Vertrauen,
dass es mit den Sondergesetzen
nun vorbei ist? Gerade in den Beziehungen mit Ungarn gab es doch
zuletzt immer wieder Überraschungen.
Die Politik in ungarn ist schwer
einzuschätzen. Aber die Regierung hat ihre Zweidrittelmehrheit
verloren und ist nun auf Partner
angewiesen. Außerdem hat die
Regierung ihr Ziel erreicht, zumindest 50 Prozent der Banken in
ungarischem Besitz zu haben. und
ich glaube aber auch, dass inzwischen der Regierung klar ist, dass
man Banken benötigt, weil wir das
Kapital zur Verfügung stellen, um
den Blutkreislauf der wirtschaft
am laufen zu halten. wir sehen
unser Einzugsgebiet nur im westungarischen Raum und würden
uns nie auf ganz ungarn ausdehnen. Man darf nicht übersehen:
Das Burgenland hat nur eine Stadt
mit mehr als 10.000 Einwohnern.
in westungarn gibt es mehr als 20
Städte mit weit über 10.000, sogar
bis zu 100.000 Einwohnern. Deshalb sehen wir hier ein enormes
Potenzial.
Und die Grazer Wechselseitige als
Eigentümerin hat dafür ebenfalls
die nötige Geduld?
wichtig ist, dass wir in unseren
Banken darstellen, dass wir operativ Gewinne erzielen können.
wenn es Sondereffekte gibt, die
sich auf das Ergebnis auswirken,
aber nicht im Einflussbereich des
Managements stehen, dann wird
das akzeptiert. Es ist ja auch eine
klare Ansage des Eigentümers,
der Sopron Bank volle Rückendeckung zu geben. Mit der Kapitalmaßnahme von neun Millionen €
hat man das unter Beweis gestellt.
Kommen wir zu einem ganz anderen Thema: Die Banken kommen
durch neue Anbieter und digitale
Konkurrenz immer stärker unter
Druck. Oft heißt es, Filialen könnten geschlossen werden. Wie reagieren Sie auf diesen Trend?
Die Branche ist im umbruch. Es
wird auch sicher zu einer Veränderung kommen. Das transaktionsbanking, also das tagesgeschäft, wird irgendwann gänzlich
digital erfolgen. Beim Beratungsbanking geht es um Veranlagung,
Finanzierung und Förderungen.
Da sind eine enge Beziehung und
ein persönlicher Kontakt gefragt.
Österreich ist mit Filialen sicher
overbanked und das Burgenland
insbesondere. Es gibt Bezirksvororte – wie oberpullendorf –, wo
eine Bank auf 600 Einwohner
kommt. in Deutschland sagt man
bereits, ohne 5000 Kunden pro
Bank macht es keinen Sinn, eine
Filiale zu eröffnen. Deshalb werden sich Banken aus manchen
orten zurückziehen. wir sind da
aber gut aufgestellt. wir sitzen
nur in den Bezirksvororten und
versuchen von hier aus den gesamten Bezirk zu servicieren.
Also eine Gratwanderung zwischen nah am Kunden und wenig
Filialen?
So ist es. wir sehen es so, dass
wir in einem umkreis von 30 Kilometern sein müssen, um die örtliche wirtschaft betreuen zu können. Das sind wir. wir haben nicht
vor, neue Filialen zu eröffnen,
aber bestehende auszubauen.
Sie haben vor kurzem die Mehrheit
der Bank Schelhammer und Schattera übernommen. Was sind die Erwartungen?
wir haben damit ein neues Segment in der Bankgruppe, ergänzend zu den vorhandenen Banktöchtern. Schelhammer und
Schattera ist führend bei Kunden
im kirchlichen Bereich und
Marktführer bei Ethiksparbü-
chern und wertpapieren. Es ist
eine Ergänzung zu den anderen
Banken. wir bleiben bei der
Mehrmarkenstrategie. insgesamt
gibt es einen Ausblick insofern,
als die Ergebnisse der ersten fünf
Monate auf dem tisch liegen. wir
sehen gute Ergebnisse beim Nettozinsertrag, beim Provisionsertrag und derzeit keine große insolvenz und damit moderate Risikokosten. wir gehen davon aus,
dass wir im Konzern wieder zu
einem normalen Regeljahr aufschließen können und wünschen
uns 2015 einen Gewinn von 20
Millionen €.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter [email protected]
ZUR PERSON
n Gerhard Nyul ist seit 2004 im
Vorstand der Bank Burgenland aktiv. Seit 1981 ist Nyul bei der Bank
beschäftigt, zuerst als Kreditreferent und Verkaufsleiter, seit dem
Jahr 2000 als Prokurist. Die Bank
Burgenland ist seit 2006 Mitglied
des Grazer Wechselseitige-Konzerns (Grawe). Nach einem Skandal
um einen zu niedrigen Kaufpreis
hat die Grawe im vergangenen Jahr
rund 50 Millionen € an das Land
nachgezahlt. Insgesamt erzielte
das Land Burgenland somit einen
Preis von 150 Millionen €.
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Unternehmen
LEBENSMITTEL
Rock – und dazu Spanferkel
Beigestellt
Bio und Regionalität sind
im Kommen. Neuerdings
wird auch auf Festivals
wie dem Nova Rock oder
dem Frequency immer
stärker auf heimische
Qualitäts-Lebensmittel
gesetzt.
VOn AnDreAS DAnZer
SCHWERPUNKT
LANDWIRTSCHAFT
illMitZ. Bis vor zwei Jahren gab
es auf großen Rock-Festivals fast
ausschließlich Fast Food wie Pizzaschnitten oder hot Dogs zu kaufen. Doch vergangenes Jahr hat
christian Gartner, chef von Event
Marketing Gartner (EMG), es geschafft, die „Genuss Arena Burgenland“ am Nova Rock auf den
Pannonia Fields ii zu etablieren.
Feilgeboten werden nur heimische Produkte, vom Spanferkel
über Blunzengröstl bis hin zu
Krautstrudel und Fruchtsäften. „ich halte es für notwendig,
dass die leute mit gutem und nahrhaftem Essen versorgt werden. Dazu werden 170 Qualitätsprodukte
von 50 Produzenten aus der Region angeboten“, sagt Gartner. Mit
der Resonanz zeigt sich auch Festival-Veranstalter Ewald tatar zu-
JUNGUNTERNEHMER
PORTRÄT
2 Beans, die
beste Bohne
Burgenlands
Auch hartgesottene Festivalgäste wollen nicht nur Fast Food essen. Das Angebot wird breiter.
frieden: „wir haben im Vergleich
zu vergangenem Jahr von 600 auf
800 Sitzplätze in der Genuss Arena
aufgestockt, und die waren rund
um die uhr besetzt.“ 2016 werde
die Zusammenarbeit fortgesetzt.
Gartner kauft die Produkte und
verarbeitet sie mit seinem team
am Festival selbst. Auch am Frequency in St. Pölten zieht Gartner
ein ähnliches Konzept auf. Verkauft werden ebenfalls regionale
Qualitätsprodukte. Einziger
unterschied: Er nennt seine Verkaufsterrasse „Space-Grill“.
in der Genuss Arena am Nova
Rock wurden täglich 3000 Essen
und 10.000 liter Spritzer ausgeschenkt. Preislich bewege man
sich pro Essen sogar ca. einen
Euro unter dem Angebot der FastFood-Konkurrenz, sagt Gartner,
der mit den umsätzen zufrieden
ist. unterm Strich sei man zumindest knapp positiv ausgestiegen,
sagt er, ohne genaue Zahlen zu
nennen.
Vegetarier und Veganer haben
es auf den großen Rockfestivals
allerdings nach wie vor schwer.
Auf den kleiner dimensionierten
Festivals in wiesen ist die Auswahl etwas größer. indische
Samosas, Mangold-Strudel oder
tofu-Schnitzelsemmeln werden
angeboten, und auch bei klassischem Fast Food wird mit regionalen Produzenten kooperiert,
sagt Juliane Bogner von der Bogner Veranstaltungs Gmbh, den
inhabern des wiesen-Veranstaltungsgeländes.
EiSENStADt. Monika hauswirth hat ihr Kaffeehaus „2
Beans Kaffee und Rösterei“ mit frisch geröstetem Kaffee
aus Guatemala oder Kolumbien bekannt gemacht.
im Mai 2012 eröffnete sie das lokal und bietet mittlerweile 16 verschiedene Kaffeesorten aus aller welt
an. Pro tag erfreuen sich rund 200 Gäste an
Monika Hauswirth bietet im
der Kaffeevielfalt. hauswirth wurde in
„2 Beans“ frisch geSlowenien geboren und ist Röstmeisterösteten Kaffee in
rin. in der woche verarbeitet sie 80 bis 100
16 Sorten an.
Kilogramm Kaffee.
hauswirth führt das „2 Beans“ als Einzelunternehmen mit sechs Angestellten. Sie erwirtschaftet monatlich 20.000 €. Der Falstaff café Guide 2015 kürte „2 Beans“
zum besten Kaffeehaus des Burgenlands.
[graf]
Beigestellt
Den Autor des Artikels erreichen Sie
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Unternehmen
| 11
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PORTRÄT
Der Tropfen für die Trapps
Beigestellt
Sam von Trapp, Christof
Höpler und Johannes
von Trapp (v.l.) stoßen
in der Trapp Family
Lodge in Vermont
auf 40 Jahre Partnerschaft an.
Christof Höpler studierte
den Handel, lernte in
Kalifornien und Australien
alles Wichtige über den
Wein. Es exportiert in aller
Herren Länder – zu den
Trapps in die USA und
bald auch nach Asien.
VOn rOLAnD GrAF
AM RADAR
BREitENBRuNN. Das väterliche
weingut in Panama zu repräsentieren war dem wu-Studenten
christof höpler nur allzu willkommen. Der Rektor hatte ihn
schon sanft zum Studienabschluss
aufgefordert. Der MittelamerikaBesuch zeigte dem jungen Breitenbrunner deutlich die Grenzen
seines wissens über den wein
auf. Stapelweise wälzte er nach
der heimkehr Fachbücher, ehe er
auf Anhieb einen Praktikumsplatz
in Kalifornien erhielt.
Als er nach Aufenthalten in Sonoma und west-Australien wieder
zuhause war, schlug er seinem
Vater vor, im familieneigenen Gut
mitzuarbeiten.
Seit 2007 leitet höpler den Betrieb. Er bezeichnet seinen weg
als „Quereinstieg von außen nach
innen“. Maßgeblich war er auch
an der Errichtung des einzigartigen Sinnesparcours „weinräume“
am alten Gutshof in winden beteiligt. „Bei Verkostungen zeigt
sich immer wieder, dass viele
Menschen wenig wissen oder teils
haarsträubende Meinungen nachreden“, sagt der winzer-Autodidakt über die Beweggründe seiner
weinaufklärung.
Lesen ist Planung
Die größten Schwierigkeiten bereiteten ihm weniger die Details
der Kellerarbeit als die logistik
der lese. Erntehelfer und Fahrzeuge für die insgesamt 47 hektar zu koordinieren, erfordert minutiöse Planung. „wenn alle
traktoren ausfahren, darf man
sich halt nicht nervös machen lassen“, sagt der 38-jährige unternehmer.
leichter fiel ihm die Arbeit im
Export, den bereits Vater Jost aufgebaut hatte. Seit 1975 trinken die
Nachfahren der legendären
„Sound of Music“-Familie trapp
in Vermont höpler-weine.
christof höpler, dessen Frau
louise aus Großbritannien
stammt, lebt die internationalität
wie wenig andere: 70 Prozent der
weine gehen in den Export. Vor
allem in den uSA, mittlerweile
der weltweit größte weinkonsument, ist er stark vertreten. Selbst
im kalifornischen Napa Valley
schenkt das Spitzenrestaurant
„French laundry“ seinen wein
aus. Die 90.000 Flaschen für den
amerikanischen Markt erfordern
aber eine starke persönliche Präsenz an ort und Stelle.
Neues Ziel: Asien
Bis Ende Juni verbrachte höpler
bereits neun wochen des Jahres
im Ausland. Für hobbys wie das
Kite-Surfen bleibt da kaum Zeit.
Zumal höpler auch noch den momentan eher vernachlässigten
asiatischen Markt im Visier hat:
höpler: „Du musst deinen Markt
selbst schaffen, und das geht nur
vor ort.“
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter [email protected]
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Mittwoch, 1. Juli 2015
Unternehmen
SCHULSTIFTE
Hochsaison in der Urlaubszeit
Beigestellt
In den ersten Ferien­
wochen besorgen Eltern
vieler Taferlklassler die
ersten Schulutensilien.
Das gehört zum Kern­
geschäft des Schulstifte­
Marktführers Brevillier
Urban & Sachs.
VOn DOrIS SChUSter
W
enn andere an den
bevorstehenden
urlaub denken,
herrscht beim „Jolly“-hersteller Brevillier urban &
Sachs hochsaison. Denn in den
ersten beiden Ferienwochen kaufen Eltern von tafelklasslern nach
der Bedarfsliste für den Schulanfang Buntstifte, Füllfeder & co.
Eine weitere Spitze folgt Anfang
September. „wir beginnen Ende
Mai / Anfang Juni an den handel
zu liefern, und im September gibt
es noch die eine oder andere
Nachlieferung“, sagt clemens Ellmauthaler, Marketingleiter des
traditionsunternehmens.
Die Firma unterhält Produktionswerke in hirm und Graz. 60
bis 70 Prozent des Jahresumsatzes
entfallen laut Ellmauthaler auf die
Monate Juni bis September.
Marktführer Jolly
Der Großteil des Erlöses, der im
Vorjahr bei 21 Millionen € lag,
stammt aus Österreich. Vor allem
bei kleineren Kindern liegt der
Marktanteil von Jolly im Bereich
Buntstifte laut Ellmauthaler zwischen 80 und 90 Prozent. „wir
sind in der Altersklasse drei bis
elf oder zwölf Jahre klarer Marktführer, hier sind umsatz und Bekanntheit kaum noch ausbaufähig“, so Ellmauthaler.
Vor allem mit Buntstiften komme das Konzept der bruchsicheren und absolut ungiftigen Produkte gut an. Denn im Gegensatz
zu Stiften aus china wisse man
bei Jolly, was drinsteckt. Ellmauthaler: „wir sind völlig gläsern
und zertifiziert. Diese Qualität
made in Austria wird den Konsumenten immer wichtiger.“
Bei den Drei­ bis Elfjährigen hat Jolly laut Marketingchef Clemens Ellmauthaler von Brevillier Urban &
Sachs einen Marktanteil von 80 bis 90 Prozent.
CHRONIK
n 1790 erfand der Architekt Joseph Hardtmuth in Wien den Graphit-Bleistift. Er richtete umgehend
in Wien eine Produktionsstätte ein,
die in den 1970ern nach Hirm
übersiedelte.
n 1863 gründete Carl Brevillier die
Zeus-Bleistift-Fabrik in Wien. Eine
weitere Wurzel des Unternehmens
ist die Erfindung der Sax-Reißnägel
1888. Brevillier hatte sein Vermögen mit Schrauben für die Eisenbahn gemacht.
n 1965 kam die Marke Jolly auf
den Markt. Heute ist sie Marktführer im Sektor Stifte für Volksschulkinder.
n 2007 hat die Industriellenfamilie
Hromatka das Unternehmen übernommen. Insgesamt beschäftigt es
heute 215 Mitarbeiter.
Auch im Ausland steigt die
Nachfrage nach Jolly-Stiften. Ellmauthaler zufolge liegt der Exportanteil bei 25 Prozent und
wächst stark. hauptmarkt ist
Deutschland, aber man liefert
auch in die uSA und in asiatische
länder Buntstifte. Vor allem aufgrund der steigenden Nachfrage
aus Deutschland rechnet Ellmauthaler nach zwei Jahren mit fast
gleichbleibenden umsätzen heuer
mit einem kleinen wachstum.
Deutsche Konkurrenz
Die Konkurrenz in Deutschland
ist freilich groß. Auch dort sind
traditionelle Marken wie Stabilo,
Faber-castell oder Pelikan auf
dem Markt. Aber kleinere Kinder
greifen auch in Deutschland immer öfter zu „Jolly“-Griffeln.
in der Altersklasse ab zwölf
Jahren hingegen haben deutsche
Marken wie der Faserliner von
Stabilo Jolly auch in Österreich
überholt.
Produziert werden die JollyStifte vorwiegend in Graz, wo das
unternehmen rund 35 Mitarbeiter
beschäftigt. Graz ist für Großchargen zuständig, in hirm werden diverse Zusatzprodukte erzeugt. Rechnet man jeden – auch
einzeln zu kaufenden – Stift mit,
umfasst das Sortiment von Jolly
rund 400 Produkte.
Für die Marke Jolly sind in
hirm aber nur rund 70 der insgesamt 180 Mitarbeiter zuständig.
Neben Schulartikeln unter der
Marke Jolly produziert Brevillier
urban & Sachs auch Kuverts sowie die unter der Marke Sax bekannten Büroartikel wie Büroklammern, locher, Yes Kugelschreiber und die Künstlerstifte
der Marke cretacolor. Ellmauthaler zufolge ist das unternehmen
heute der einzige österreichische
hersteller von Stiften.
Die Autorin des Artikels erreichen Sie
unter [email protected]
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Mittwoch, 1. Juli 2015
Unternehmen
| 13
BELEUCHTUNG
X-AS sorgt schon für Weihnachten vor
Beigestellt
MARiASDoRF. Sterne, Kometen
und tannenbäume führt der
weihnachtsbeleuchtungsproduzent X-AS im Sortiment. „Sechs
weihnachtsmänner, die auf einer
leiter in den dritten Stock kraxeln, haben bei uns nichts verloren“, sagt Franz Polster.
Er führt gemeinsam mit seiner
tochter christina den zur Polsterunternehmensgruppe gehörenden Betrieb. Seine Strategie geht
auf, der umsatz des unternehmens, den Polster „im sechsstelligen Bereich liegend“ beziffert, hat
allein im Vorjahr um ein Drittel
zugelegt.
Zu den Kunden des Familienbetriebes gehören Gemeinden,
tourismusverbände und Einkaufszentren, aber auch Kirchen im
Burgenland, der Steiermark, Kärnten und Bayern.
und Potenzial sei reichlich vorhanden, sagt Polster. Denn in
einer Fact-Finding-Mission hat er
festgestellt, dass im Burgenland
rund 70 Prozent der Dörfer keine
weihnachtsbeleuchtung haben.
Jetzt stockt er die zehnköpfige
Vertriebsmannschaft auf, verstärkt das Netz an Partnerbetrieben und intensiviert die teilnahme an Messen. Außerdem legt er
einen neuen Katalog auf. Zwischen 50.000 und 70.000 € werden
die Maßnahmen kosten.
X-AS produziert in Mariasdorf
mit zehn Mitarbeitern. Der trend
geht zu Nostalgie und zu Qualität
aus Europa. Polster: „Kabel und
Fassungen kommen aus Österreich, die anderen teile aus der
Eu.“
[ris]
[email protected]
Franz Polster führt mit seiner Tochter Christina (Mitte) die Firma
X-AS Weihnachtsbeleuchtung. Im Bild rechts: Ehefrau Herta.
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14 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Unternehmen
NEU IM GESCHÄFT
LG EISENSTADT
Agentur Thomas Pawliczek Einzelunternehmen, Blumengasse 3,
7000 Eisenstadt, FN 435108s.
Inh.: Thomas Pawliczek.
C SEED Technologies Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Technologiezentrum Güssing Eur 1, 7540 Güssing, FN
435125s. GF: Ing. Sascha Nikitscher. GS: Nikitscher Metallwaren
GmbH. GS: firstSpot media GmbH.
Franz Josef Cup Gesellschaft
mbH, Hauptplatz 47, 7100 Neusiedl am See, FN 435302a. GF+GS:
Mgr. Ivan Gazik. GF: Ing. Eva Benesova. GS: 4 SPORT, s.r.o, Dr. Helmut Klikovits.
braun engineering Einzelunternehmen, Weichenberg 40, 7571
Rudersdorf, FN 434955s. Inh.:
Thomas Braun.
ANDAS Einzelunternehmen,
Weinbergweg 10, 7561 Heiligenkreuz im Lafnitztal, FN 434813g.
Inh.: Brigitte Hirmann.
OPUS Bauconsult GmbH, Betriebsgebiet 1, 7423 Neustift an
der Lafnitz, FN 434958w. GF+GS:
Johann Winkler.
KMK Properties GmbH, Hauptplatz 9/2/13, 7350 Oberpullendorf, FN 434837t. GF: Walid ElYoussef, Mag. Gerhard Hans Artner. GS: Khaled Mahmoud Kaddoura.
Charming Cosmetics Einzelunternehmen, Goberling 191,
7461
Stadtschlaining,
FN
434954p. Inh.: Benjamin Flassig.
Dzakic OG, Mühlbachgasse 81,
7471 Rechnitz, FN 433874a. GS:
Mag. Emin Dzakic, Aris Arpadzic,
BSc.
Phoenix Vertriebs GmbH & Co
KG, Waldmüllergasse 2-4, 7400
Oberwart, FN 434779g. GS: Phoenix Vertriebs GmbH. KOMM: Oliver
Rois, Rene Harb.
ELMOB Einzelunternehmen,
Bahngasse 3, 7343 Neutal, FN
434615s. Inh.: Rudolf Hasewend.
Franz-Putze OG, Gerersdorf bei
Güssing 191, 7542 GerersdorfSulz, FN 432729t. GS: Zsolt Vininger, Andras Somogyi, Ferenc Somogyi.
Phoenix Vertriebs GmbH, Waldmüllergasse 2-4, 7400 Oberwart,
FN 434780h. GF+GS: Oliver Rois,
Rene Harb.
Spannungsfrei - Massagepraxis
und Körperbalance Offene Gesellschaft, Raiffeisenstraße 12,
7092 Winden am See, FN 434616t.
GS: Andrea Bettina Pintar, Thomas Johannes Markus Pintar.
S&H Connect Gesellschaft mit
beschränkter Hafung, Europastraße 1, 7540 Güssing, FN
434390i. GF+GS: Stefan Herzog,
Joachim Hacker. GS: Harald
Schmit.
SEKWEB Einzelunternehmen,
Untere Dorfstraße 22-2, 8385
Mühlgraben, FN 430348s. Inh.:
Ing.Christian Weber.
URP
LiegenschaftsverwaltungsGmbH, Steinamangerer
Straße 163, 7400 Oberwart, FN
434246y. GF: Ing. Mag. Matthias
Unger. GS: Unger International
Holding GmbH.
e.& p.traders GmbH, Drosen 16,
8383 St.Martin an der Raab, FN
434930d. GF+GS: Emir Hadzic, Dr.
Peter Alfred Widmer.
H & B Autovermietung Gesellschaft mbH, Deutsch Tschantschendorf 220, 7544 Deutsch
Tschantschendorf, FN 434028b.
GF+GS: Herbert Bleyer. GS: Brigitte Ehrenhöfler.
EINSATZFAHRZEUGE KLUG LTD &
Co KG, Berggasse 3, 7321 Unterfrauenhaid, FN 434892y. GS: EINSATZFAHRZEUGE KLUG LTD.
KOMM: Bettina Topf.
DOG EDUTAINMENT Einzelunternehmen, Neuhofstraße 2/2/2,
2475 Neudorf bei Parndorf, FN
434726d. Inh.: Susanne Neuhauser.
A-TR Arapoglu Transporte Einzelunternehmen, Akazienweg 5,
7111 Parndorf, FN 435051g. Inh.:
Hamza Arapoglu.
KS Vermietungsgesellschaft
mbH, Hauptplatz 7, 7423 Pinkafeld, FN 434890w. GF+GS: Dr. Tamara Klug, Dr. Carmen Siebenhofer.
Praxisklinik HH Finanzierungs- &
Beteiligungs Gesellschaft mbH,
Waldmüllergasse 2-4, 7400 Oberwart, FN 434781i. GF+GS: Oliver
Rois, Rene Harb.
Bavaria Transport GmbH, Industriegelände 1, 7082 Donnerskirchen, FN 433519d. GF+GS: Manuel
Beyer. GS: Helena Projektentwicklungs- und Beteiligungsverwaltungs GmbH.
Landis GmbH, Hauptstraße 79,
7111 Parndorf, FN 432197i. GF: Pavol Melo, Peter Melo. GS: ALFA-R
s.r.o.
EsTutGut OG, Untere Hauptstraße
16, 2423 Deutsch Jahrndorf, FN
434969k GS: Mag. Angelika Rutard. GS: Karl Padivy.
Neusiedler See Bus Tours GmbH,
Triftgasse 70, 7152 Pamhagen, FN
434799k GF+GS: Michael Weinhandl, Albert Sühs.
Pic.Moments.OG, Ignaz Till-Straße 13/2, 7000 Eisenstadt, FN
434812f. GS: Angelica Freyler, Pavel Laurencik.
GEFA - Bau GmbH, Hauptstraße
54, 7033 Pöttsching, FN 434191t
GF+GS: Dieter Reisner. GS: Christa
Pichler.
p4U Gesellschaft mbH, Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt, FN
433962f. GF+GS: Harald Albeseder. GF: Joachim Rosenberger.
BORDI BAU LTD & Co KG, Wienerstraße 80, 7041 Wulkaprodersdor,
FN384318z. MV: Dr. Peter Hajek
Jun. MBA, 7000 Eisenstadt. (K)
Skodo GmbH, Edelweißgasse 2,
7431
Bad
Tatzmannsdorf,
FN306095s. MV: Mag. Barbara
Senninger, 7551 Stegersbach. (K)
Mag. Franz Wilhelm Quaritsch
Unternehmensberatung EDV-u.
IT- Dienstleistungen, Wiesengasse 9a, 7503 Großpetersdorf, Einzelfirma. MV: Mag. Barbara Senninger, 7551 Stegersbach.
(K)
Mario Johann Triebl Platten- und
Fliesenleger wh: Spiegelstraße
6, 2620 Ternitz u., Nr. 183b, 7464
Markt Neuhodis, Einzelfirma. MV:
Mag. Wolfgang Steflitsch, 7400
Oberwart.
(K)
(K) = Konkurs, (SV) = Sanie­
rungsverfahren, (SVE) = Sa­
nierungsverfahren mit Eigen­
verwaltung. Forderungen kön­
nen u.a. beim Kreditschutzver­
band, 1120 Wien, Wagenseil­
gasse 7, angemeldet werden.
Tel: 050 1870­1000, Fax: 050
1870­99 1000; www.ksv.at
Horch House Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Untere
Hauptstraße 55, 7100 Neusiedl
am See, FN 435415t. GF+GS: Thilo
Berg, Volker Lange. GS: Hubert
Ernst, Stefan Fahnenstich.
Sniper Einzelunternehmen, Unterloisdorf 4, 7444 Unterloisdorf,
FN 434841y. Inh.: Paul Machek.
Burg Forchtenstein Kulturverwaltungs Gesellschaft mit beschränkter Hafung, Esterhazyplatz 5, 7000 Eisenstadt, FN
434480t. GF: Dr. Herbert Zechmeister, DI Clemens Biffl. GS: Esterhazy Privatstiftung.
Restaurant Seejungfrau Betriebs
Gesellschaft mbH, Am Yachthafen 1, 7093 Jois, FN 434170k. GF:
Andrea Außerlechner. GS: Inselwelt Jois Managementdienst- leistungen GmbH.
VIKTORIA GASTRO OG, Bodenzeile 14-16, 7083 Purbach am Neusiedlersee, FN 434032h. GS: Ruzsa Viktoria Szikrane. GS: Zoltan
Szikra.
E R Ö F F N E T E I N S O LV E N Z E N
LG EISENSTADT
ERALES KG, Tadtenerstraße 55,
7161 St. Andrä Zicksee,
FN343835s. MV: Dr. Felix Stortecky, 7093 Jois.
(K)
APU Personaldienstleistung Gesellschaft mbH, Industriezeile
1/5.Stock, 7011 Siegendorf
FN332525h. MV: Mag. Werner Dax,
7540 Güssing.
(K)
RAKOS Malerbetrieb & Co KG,
Hauptstraße 83, 7452 Unterpullendorf, FN409376z. MV: Mag.
Wolfgang Steflitsch, 7400 Oberwart.
(K)
Thomas Reichl Stukkateur und
Trockenausbauer, Jubiläumsstraße 12, 7022 Schattendorf, Einzelfirma. MV: Mag. Klaus Philipp,
7210 Mattersburg.
(K)
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wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
| 15
Überblick
Burgenland
in Zahlen
+ 9,7 %
HAUSPREISE
Eine Steigerung von 26 Prozent
verbuchte Immobilienmakler
Re/Max im Vorjahr bei Einfami­
lienhäusern im Burgenland. 669
Häuser wurden verbüchert, im
Schnitt zu 104.763 €. Zwar bleibt
das Bundesland damit im Ver­
gleich zum restlichen Bundes­
gebiet relativ günstig, aber wies
eine Preissteigerung von 9,7 Pro­
zent auf.
- 30 %
INSOLVENZFÄLLE
Im Burgenland gab es 2014 sowohl bei der Stückzahl
als auch beim Verkaufspreis von Einfamilienhäusern
eine deutliche Steigerung. Die Zahl an Insolvenzen ging
im 1. Halbjahr 2015 zurück.
7,6 €
22,9 %
140 Mio.
MIETE
ARBEITSLOSIGKEIT
LITER SPRIT
Mieter in Eisenstadt wären 2014 bereit,
pro Quadratmeter bis zu zehn € zu zahlen.
Der tatsächliche Durchschnittspreis pro
Quadratmeter liegt aktuell bei 7,6 Prozent,
so eine Umfrage des Portals Immobilien­
Scout24. Bei den Mietpreisen liegt Inns­
bruck mit 12,26 € voran.
Die Zahl der Firmenpleiten sank
im Burgenland im 1. Halbjahr
2015 um 32 Fälle auf 74 Insol­
venzen. Das ist laut Alpenländi­
schen Kreditorenverband ein
Minus von 30,2 Prozent. In Tirol
gab es heuer 119 Insolvenzfälle,
ein Minus von sogar 41,1 Pro­
zent. Auch in Oberösterreich gin­
gen Firmenpleiten von 333 auf
245 Insolvenzfälle zurück.
Private Haushalte tanken im Burgenland
nach Angaben des Verkehrsclubs Öster­
reich und der Statistik Austria im Schnitt
140 Millionen Liter Sprit pro Jahr. Spitzen­
reiter ist Niederösterreich mit 770 Millio­
nen Litern. 2014 gab es im Burgenland
laut Wirtschaftskammer 92 Tankstellen.
Im Mai 2015 waren im Bundesschnitt 19,4
Prozent der Menschen mit Behinderung
ohne Job. Das Burgenland lag bei 22,9 Pro­
zent. In Salzburg war der Anteil mit 9,5
Prozent am geringsten. Vorarlberg hatte
mit 24,6 Prozent den höchsten Wert, so
die Initiative Arbeit und Behinderung.
TRENDS
Geburtenwachstum
6,9
5,0
V
5445
S
Quelle: Statistik Austria
Zuwanderung
Österreich 79.330 +3 %
14.441
OÖ
2183
B
3,0
19.260
W
2,3
14.296
NÖ
1,5
7066
T
1,0
1,0
10.416
4608
St
21.003
10.789
Abwanderung
22.068
9754
Ausländische Staatsangehörige* in %
! 5–10 ! 10–15 ! 15–20 ! > 20
4,8
3,4
4007
Migration 2014
2014, Änderung zum Vorjahr in %
K
6808
4700
14.625
9276
66.374
40.705
17.644
10.095
10.273
6725
3751
1933
7569
3814
*Stand 1.1.2015
WirtschaftsBlatt
Grafik/mp
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16 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
KonjunKtur
UMFRAGE
Vorausgedacht ...
Jeden Monat bitten wir Unternehmer und Manager aus führenden Betrieben um ihre Meinung zu
dringlichen Fragen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Politik oder Forschung. Darüber hinaus geben
diese regionalen Entscheider eine Schnelleinschätzung zur aktuellen Konjunkturlage.
Die G7-Staaten haben strengere Klimaschutz-Ziele
bekräftigt. Inwiefern wirken sich der Klimawandel oder auch
schärfere Klimaschutzvorschriften auf Ihre Branche aus?
wiNZERiNwEiNGut
hEiNRich
JohANN
GNEiSt
iNhABERGNEiSt
coNSultiNG
tEAM
BEAtE
KÄlZ
wERKSlEitERiN
SANochEMiA
PhARMAZEutiKA
AG
JohANN
hABERl
iNhABER & GF
lARiMAR hotEl
GMBh
JoAchiM
wolF
GESEllSchAFtER
& GESchÄFtSFÜhRER
wolF NuDElN
sourcenschonende Bewirtschaftung
sind für uns Selbstverständnis. Durch
unsere ausschließlich biologische Wirt­
schaftsweise sind wir auch für schärfe­
re Vorschriften gut gerüstet.
■
Der Klimawandel hat einen sehr gro­
ßen Einfluss auf die Eigenschaften eines
Weines, somit auch auf die Wirtschafts­
leistung des Weinbaus. Neben negativen
Effekten wie z.B. Sonnenbrandgefahr
der Beeren oder neuen Schädlingen in
unseren Breiten kann sich der Klima­
wandel in nördlicheren Weinbaugebie­
ten durch eine verlängerte Vegetations­
dauer aber auch positiv auswirken.
■ Bestimmt sind alle Branchen davon
betroffen. Und zwar direkter, als man
auf den ersten Blick glaubt. Die Wett­
bewerbsbedingungen werden sich da­
durch noch weiter verschärfen. Viele
Länder sind weit weg von unseren
Standards. Hier gilt es, Rahmenbedin­
gungen zu schaffen, um Wettbewerbs­
vorteile derer, die sich nicht daran
halten müssen, auszuschalten.
"
SilViA
hEiNRich
Ein Klimawandel hat auf unsere
Branchen vielfältige Auswirkungen. Wir
beschäftigen uns intensiv damit und
reagieren darauf, zum Beispiel mit der
Baumartenwahl. Klimaschutz und res­
"
GESchÄFtSFÜhRER
EStERhÁZY
BEtRiEBE
■
■ Erste Analysen zeigen, dass sich die
verschärften Klimaschutzvorschriften
in unserem Unternehmen nicht gra­
vierend auswirken. Wir sehen daher
keinen Nachteil darin.
"
MAtthiAS
GRÜN
Wie entwickelt
sich die
Konjunktur?
!
■ Ich bin grundsätzlich für schärferen
Klimaschutz. Klima und Wetter haben
sich bereits wesentlich geändert. Auf
unsere Branche wird es hinsichtlich
Dämmung, Baumaterialien generell,
Heizmaterial etc. Auswirkungen haben
– und das ist gut.
■ Uns tangieren verschärfte Klima­
schutzziele überhaupt nicht. Unsere
Nudelproduktion läuft bereits vollstän­
dig CO²­neutral. Alles, was wir an Ener­
gie brauchen, produzieren wir selbst.
Warum wir das machen? Weil sich das
einfach gehört, man sollte als Unter­
nehmen auf fossile Brennstoffe ver­
zichten – im Sinne unserer Umwelt.
"
"
Peroutka π (2), Beigestellt (4)
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
ALC-WETTBEWERB
| 17
AUFTAKT
Austria’s
Leading
Companies
Österreichs größter Business-Wettbewerb
ist gestartet. WirtschaftsBlatt, PwC-Österreich und KSV1870 suchen die besten
Unternehmen des Landes. Machen Sie mit!
E
rfolg hat einen Namen:
Austria’s leading companies. Bereits zum 17. Mal
suchen das wirtschaftsBlatt und seine Partner KSV1870
und Pwc-Österreich die erfolgreichsten Betriebe des landes. Bis
25. August haben alle unternehmen mit Sitz in Österreich die
Möglichkeit, bei diesem Bewerb
mitzumachen. Die teilnahme ist
kostenlos, bringt aber viel: Aufmerksamkeit und hohes Ansehen.
Die Sieger werden nicht von
einer Jury ausgesucht, sondern mit
einem objektiven Kennzahlenmodell ermittelt – wobei es um die
Performance über die vergangenen
drei Jahre geht. Ausgezeichnet werden die Sieger in drei Kategorien
– gestaffelt nach umsatzgröße: die
„Soliden Kleinbetriebe“ (umsatz
eine bis zehn Millionen €), der
„Goldene Mittelbau“ (10 bis 50 Millionen €) und die „Big Player“ (ab
50 Millionen € umsatz). Die Kür
der Sieger erfolgt im November in
jedem Bundesland.
(hp)
ALC. „Objektive Analyse von Zahlen“
Foltinπ, Eizingerπ
An Alc nehmen jedes Jahr zahlreiche namhafte unternehmen teil.
Voriges Jahr hatte hella die Ehre, im Burgenland den Preis für den
ersten Platz in der Kategorie Big Player entgegenzunehmen. Darüber
freuen wir uns sehr, vor allem auch, weil der Preis oft als „oscar der
heimischen wirtschaft“ bezeichnet wird. ich bin stolz auf alle Kolleginnen und Kollegen, die im vergangenen Geschäftsjahr ausgezeichnete Arbeit geleistet haben und denen dieser erste Platz zu verdanken
ist. Vor allem die themen Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit, die
beim Alc-Bewerb ins Ergebnis mit einfließen, haben bei hella seit
jeher einen hohen Stellenwert. im Gegensatz zu vielen anderen wettbewerben basiert die Preisvergabe bei Alc ausschließlich auf einer
objektiven Analyse von Zahlen und Daten zum unternehmen.
MANFRED GERGER, GESCHÄFTSFÜHRER HELLA FAHRZEUGTEILE
AUSTRIA GMBH, ALC-Sieger Big Player Burgenland
ZEIGEN SIE IHRE STÄRKE.
Austria’s Leading Companies 2015:
wirtschaftsblatt.at/alc-anmeldung
Ein Wettbewerb von
Mit Unterstützung von
JETZT
ANMELDEN
18 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Familienunternehmen
EXPERTENTIPP
DIGITALISIERUNG
Industrie 4.0:
Die angekündigte
Revolution
Neues treibt die welt: So gut wie
jede Branche ist davon abhängig,
in mehr oder weniger langen
Zyklen innovationen zu präsentieren. Die Beratungsbranche
forciert seit gut drei Jahren den
themenkomplex „industrie 4.0“
als Must-have. Das im Jahr 2011
gestartete Zukunftsprojekt der
deutschen Bundesregierung beschäftigt sich vorwiegend mit
den Auswirkungen zunehmender Digitalisierung auf die Produktion. Die initiative nahm ab
herbst 2012 sukzessive an Fahrt
auf, und die (Zwischen-)Ergebnisse dürfen seither auf kaum
einer Fachtagung fehlen.
Doch einige große Beratungsunternehmen konstatieren Sand
im Getriebe. Zur Verzweiflung
mehrerer Studienautoren werde
die „wucht von industrie 4.0“
unterschätzt. Zu wenig Geld fließe in die Nutzung des „internets
der Dinge“ und so manches
unternehmen beschäftige sich
nicht damit, die gesamte wertschöpfungskette nahezu in Echtzeit zu steuern. Es drohe der Verlust von Marktanteilen an amerikanische unternehmen, die
sich in ihrem eigenen „industrial
internet consortium“ immerhin
mit Standardisierungsfragen beschäftigten.
Chancen und Risiken. Als Vertreter der Beraterzunft möchte ich
meinen Kollegen nicht direkt
widersprechen. Die Erfahrung
zeigt, dass angekündigte Revolutionen in der Betriebswirtschaft
letztlich doch stattfinden und
passive unternehmen auf dem
falschen Fuß erwischen. Napster
wurde ignoriert, bis itunes den
cD-handel beendete. Dennoch
mutet es seltsam an, wenn Studien offensichtlich dem eigenen
Geschäftszweck dienen: Beratungsprojekte zu forcieren. Daher: Die Auseinandersetzung mit
den chancen und Risiken der
nächsten industriellen Revolution („industrie 4.0“) ist wichtig.
Man muss aber nicht unsummen ausgeben, um sich dieser
Diskussion zu stellen.
Für jene Familienunternehmen, die noch nicht zur Speerspitze der vierten Revolution
zählen, genügt es anfangs, sich
eine Reihe von Fragen zu stellen,
wie zum Beispiel: welche Möglichkeiten hätte der Einsatz mobiler Geräte, um die Reaktionsfähigkeit der Produktion zu beschleunigen? welche Vorteile
brächte die Echtzeit-Vernetzung
mit den operativen Systemen der
Geschäftspartner? welche teile
der wertschöpfungskette könnten von digitalen Start-ups attackiert werden?
Voraus- oder nachsehen? wenn
diese Fragen eine gewisse unruhe erzeugen, dass die Digitalisierung markante Auswirkungen
auf das Geschäft haben könnte,
ist schon viel erreicht. Der
nächste Schritt lautet anschließend, strukturiert über die
chancen und Gefahren der zunehmenden Vernetzung mit der
Führungsebene zu diskutieren.
Mit Sicherheit ergeben sich daraus Maßnahmen, die das Familienunternehmen eher früher als
später auf die Reise bringen.
Jene leser, die sich nach Beantwortung der Fragen ruhig zurücklehnen, sollten ernsthaft
über eine Diskussion mit Experten nachdenken. Die wird sie heftig wachrütteln. Denn in einem
sind sich jene unternehmen, die
untergegangen sind, gleich: Sie
haben angekündigte Revolutionen konsequent ignoriert.
EuGEN
StRiMitZER
Partner KPmG
Entsorger Brant
Der Kremser Abfallspezialist Brantner will seine
Lkw die täglichen Routen
effizienter fahren lassen
und investiert in smarte
Navigationsgeräte und
hochkomplexe Berechnungsmodelle dahinter.
VOn tamara DePOlO
S
pannendes tut sich in
Österreichs unternehmenslandschaft in Sachen Smart technologies – die einen testen
und probieren aus, die
anderen „machen das, was sich
heute ‚smart factory‘ nennt, im
Prinzip schon seit 20 Jahren“, um
einen arrivierten industriebetrieb
aus Amstetten zu zitieren. Digitalisierung und Vernetzung von
Arbeitsschritten ist nicht nur für
produzierende Betriebe relevant,
die schneller auf Änderungen der
Kundenanforderungen reagieren
wollen, hochaktuell sind Smart
technologies auch im Bereich logistik und Energieeinsparung.
Komplexe Routenplanung
So ist der Kremser Abfallwirtschafts-Spezialist Brantner gerade dabei, mehrere hunderttausend € in eine digitalisierte
optimierung der täglichen Routenführung seiner laster zu investieren. immerhin, der Entsorger
hat in Niederösterreich allein 25
Niederlassungen, 600 Mitarbeiter
sind in der Entsorgung beschäftigt. täglich sind bundesweit an
die 400 lkw im Einsatz, um Ent-
sorgungsagenden von gewerblichen, öffentlichen und privaten
Kunden zu bewerkstelligen –
„quasi von der würstelbude bis
zum Flughafen“, sagt Georg Ketzler, chef der Entsorgungssparte
bei Brantner. insgesamt betreut
das unternehmen 30.000 gewerbliche Kunden und 1000 Gemeinden und Städte. Zum Brantnerlogistiknetz gehören in Österreich auch fünf Deponien, drei
Sortier-, fünf Kompost- und vier
Aufbereitungsanlagen.
„Die täglichen lkw-Routen so
zu berechnen, dass sie am effizientesten abgefahren werden können, das ist der komplizierteste
teil unseres logistikmanagements“, sagt Ketzler. Deshalb hat
sich das unternehmen im Eigentum der Familie Brantner heuer
dazu entschieden, neue trackingund Routenoptimierungsprogramme auszuprobieren. „wir
testen das im Moment. unsere
Routen sollen unter mathematischer Gesichtsplanung optimiert
werden. Die Berechnungen sind
hochkomplex und brauchen viel
Rechnerkapazität.“ Es geht darum, dem lkw nicht nur vorzuschreiben, welche Adressen er auf
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Familienunternehmen
| 19
ner steuert seine Lkw smarter
Bruckner (2)
Kommunale Dienstleister profitieren von neuen Routenoptimierungsmodellen – auch
der Entsorger Brantner
will die Effizienz in der
täglichen Lkw-Routenplanung steigern.
einer Strecke abfahren soll, sondern auch exakt in welcher Reihenfolge, damit die Route so effizient wie möglich bedient wird.
Viele Zusatzfaktoren werden vorgegeben, etwa ob der Abfallkübel
von der rechten oder der linken
Straßenseite abzuholen ist. Ein
eigenes Modell muss für jede Gemeinde berechnet werden – die
Software muss dabei die Straßenführung, tempolimits, Einbahnensysteme und verschiedene andere Details mitberücksichtigen.
Es geht nicht da­
rum, den Fahrer zu
kontrollieren.
GEORG KETZLER
GESCHÄFTSFÜHRER
BRANTNER
Georg Ketzler, Geschäftsführer der Entsorgungssparte bei Brantner,
setzt auf neue Tracking- und Routenmanagementsysteme.
Ein „Wunder-Navi“
Die neue trackingsoftware klinkt
sich über ein eigenes Gerät in jeden Brantner-lkw ein, das Gerät
sieht wie ein gängiges Navigationsgerät aus. „Nur, ein normales
Navi hat zwei Punkte zu erfassen,
quasi die Strecke von A nach B –
unsere Anforderungen sind viel
komplexer“, sagt Ketzler. Es gehe
nicht darum, Fahrer zu kontrollieren, wo sie denn gerade sind und
wie lange sie pro Arbeitsabschnitt
brauchen, denn das ist schon lange möglich. „Die neue Routenoptimierung soll vielmehr helfen,
Sprit und Zeit zu sparen, und dem
Fahrer eine unterstützung sein.“
Nicht nur die logistik, auch
Entsorger-hardware wie Presscontainer ist heutzutage vernetzt:
Bei Brantner melden Presscontainer selbst an die Dispo, sobald sie
voll sind – auch damit wird die logistik effizienter gemacht.
Die autorin des artikels erreichen Sie
unter [email protected]
Die Serie „Familienbetriebe“
wird von der WirtschaftsBlatt-Redaktion in völliger Unabhängigkeit
inhaltlich gestaltet und erscheint in
Kooperation mit KPMG.
n
CHRONIK
n 1936 fängt Walter Brantner sen.
als Taxi- und später Reiseunternehmer an, 1960 baut sein Sohn
Walter jun. das in- und ausländische Transportgeschäft auf.
n 1976 gründet W. Brantner jun.
die Geschäftsbereiche Entsorgung
und kommunale Dienstleistungen.
n 1991 erstmals Auslandsexpansion mit Transport- und Entsorgungsdienstleistungen.
n 2000 Bernd Brantner, Sohn von
W. Brantner jun., steigt in die
Unternehmensführung ein.
n ab 2004 verstärkte Expansion
nach Osteuropa.
n 2015 neues Joint Venture in der
Türkei. Das Unternehmen ist in
neun Ländern vertreten und beschäftigt 3000 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz liegt bei rund 246 Millionen €.
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
20 |
FORUM
ONLINE-UMFRAGE
Was macht einen
guten Chef aus?
8
11
21
4
%
56
Team-Management
56 %
Selbständigkeit fördern 21 %
Autorität
11 %
Kreativität
8%
Risikobereitschaft
4%
Das Wichtigste für eine
kompetente Führungskraft
ist Team-Management,
sagen 56 Prozent von 581
WirtschaftsBlatt-Lesern.
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Verleger: WirtschaftsBlatt Medien GmbH,
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sind vorbehalten. Gerichtsstand ist Wien.
Diskutieren Sie mit:
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Die Politik der Töpfe ist
ein ausgemachter Topfen
D
as Arbeitsmarktservice (AMS) hat vergangene woche be­
schlossen, 2016 und 2017 keine neuen Fachkräftestipendien
zu vergeben. Grund für die Sperre seien die gestiegenen
Arbeitslosenzahlen. Das AMS will also die Fördermittel nicht für
Menschen, die noch Arbeit haben, verwenden, sondern für Arbeits­
lose. Klingt auf den ersten Blick gut, denn die Fachkräftestipendien
sind vergleichsweise teuer, weil dabei bis zu drei Jahre lang die
unterhaltskosten der teilnehmer bezahlt werden, während diese
für ihre Ausbildung „karenziert“ sind. Klingt auf den zweiten Blick
aber weniger gut, denn das Stipendium wird nur an Personen ver­
geben, die zwar noch Arbeit, aber keine oder nur wenig Ausbildung
haben. und: Für diese Personen ist die Gefahr, den Job zu verlieren
und lange arbeitslos zu bleiben, ungleich größer als für jene mit
guter Ausbildung. Die Arbeitslosenquote ist in dem Personenkreis,
der nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt, dreieinhalb Mal
so hoch wie bei jenen mit lehrabschluss – im Vergleich zu Matu­
ranten sogar fünfmal und zu Akademikern fast achtmal so hoch.
K
lar, es gibt nicht nur das Fachkräftestipendium als Förde­
rung, um eine Ausbildung nachzuholen. warum aber gerade
dieses Programm ausgesetzt wird, die normale Bildungs­
karenz aber wie bisher weitergeführt wird, ist nicht nachvollzieh­
bar. Denn Bildungskarenz kommt genauso Menschen mit Arbeit zu­
gute. Die Vollzeitvariante wird aber zumeist von bereits gut Ausge­
bildeten, häufig sogar von universitätsabsolventen in Anspruch
genommen. Bildungskarenz kostet zwar pro Person weniger, schon
alleine, weil sie kürzer, oft nur ein halbes Jahr oder Jahr, in An­
spruch genommen wird. in Summe aber waren es 2014 102 Millio­
nen € – das Fachkräftestipendium kostet heuer 22 Millionen €.
warum also nicht Bildungskarenz für Maturanten, Fachhoch­
schul­ und universitätsabsolventen aussetzen? weil die Bildungs­
karenz aus dem Arbeitslosenversicherungstopf finanziert wird, das
Fachkräftestipendium aus dem AMS­Förderbudget – al­
so einem anderen topf. und Einsparungen im ersten
topf erhöhen den zweiten nicht. Skurril, aber wahr:
Die topfpolitik steht solchen umschichtungen ent­
gegen. was für ein topfen!
MARtiNA MADNER
[email protected]
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Forum
| 21
ZITAT
Wenn das, wie ich höre, als Experiment bezeichnet
wird, dann kann man das nicht akzeptieren.
Foltin
FRANZ VRANitZKY
Der frühere Bundeskanzler zur SPÖ-FPÖ-Koalition
ANGESPITZT
Illustration: Michael Riedler
WIRTSCHAFTSBLATT REGIONAL IHR TEAM
Martina Madner [mad]
Die Arbeitsmarktexpertin
schreibt über Bildung, Karriere
und Unternehmen.
Ursula Rischanek [ris]
Berichtet über kleine und mittlere Betriebe in Niederösterreich und dem Burgenland.
Alexander Pfeffer [pepe]
Der Redakteur leitet das Ressort
Business-Talk in allen WirtschaftsBlatt-Publikationen.
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Markus Stingl [mast]
Leitet das Regionalressort im
WirtschaftsBlatt. Berichtet über
relevante Themen für KMU.
Claudia Peintner [clp]
Die WirtschaftsBlatt-Redakteurin berichtet über Neuigkeiten
aus Betrieben und Branchen.
Christoph Pridun [chp]
Berichtet über wirtschaftliche
Events und Unternehmensveranstaltungen in Ihrem Bundesland.
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Roland Graf [graf]
Der Autor schreibt über Neuigkeiten aus mittelständischen
Unternehmen im Burgenland.
Melanie Manner [man]
Berichtet über Immobilienthemen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.
ANZEIGENKONTAKT
Edwin Sametz ist Ihr
Ansprechpartner für das
Burgenland. Tel.: 0676/871 970 324
[email protected]
[email protected]
[email protected]
REDAKTION [email protected] Telefon: 01/60 117-0 DW 164, Fax 259
22 |
wirtschaftsblatt.at
MITTWOCH, 1. JULI 2015
BRANCHENREPORT
FACILITY
Reinigungstechnik ist
weit mehr als Putzen
im Haushalt
Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger verspüren im Burgenland einen enormen
Preisdruck. Eine neue Ausbildung soll sowohl Qualität als auch Image des Berufs
heben. Mehr Arbeit am Tag hilft auch, Mitarbeiter zu binden.
VON MARTINA MADNER
E
ines der größten Probleme, mit dem sich
die Reinigungsbranche herumschlagen
muss, ist der Druck auf
die Preise. Die Kunden
wünschen sich außerdem mehr
Qualität – nicht alle sind aber bereit, dafür angemessene Preise zu
zahlen. Die Preissteigerung hält
folglich nicht mit der Inflationsrate
mit (siehe Artikel Konjunktur und
Grafik, rechts).
Franz Rumpolt, Landesinnungsmeister der Denkmal-, Fassadenund Gebäudereiniger, bringt die
Auswirkungen für die Unternehmen auf den Punkt: „Wer unter 19
€ die Stunde anbietet, hat nur zwei
Möglichkeiten: entweder dem
Kunden nicht die angekündigte
Leistung bringen oder den Mitarbeitern zu wenig Lohn bezahlen.
Beides ist gesetzeswidrig.“
Zusätzliche Angebote
Das Preisgefüge ist auch für Harald Bern, Geschäftsführer der Firma Surein Gebäudemanagement
in Parndorf, „das Thema Nummer
eins der Branche“. Mit 60 Beschäftigten konnte er 2014 1,8 Millionen
€ Umsatz erwirtschaften, 2013 waren es 1,75 Millionen €. Schon heute müsse man hin und wieder Auf-
träge annehmen, ohne Gewinn zu
erwirtschaften, „für die Kundenpflege, damit sich Folgeaufträge ergeben“. Die Gewinnspanne liege
bei 20 oder 21 € für die Reinigungsstunde aber auch nur bei niedrigen
ein oder zwei Prozent.
Österreichweit tätige Kunden
steigen darüber hinaus zunehmend auf ebenso verbreitete Reinigungsfirmen um. „Als KMU im
Nordburgenland kann ich aber
nicht die Reinigung in Vorarlberg
übernehmen“, sagt Bern. Folglich
habe er das Nachsehen gegenüber
Branchenriesen – solche sind etwa ISS, Simacek oder Attensam.
Rumpolts Antwort auf solche
Probleme ist, das Geschäftsfeld
seiner OSR Facility Services in
Trausdorf zu erweitern. Seit 2011
bietet der 130 Mitarbeiter große
Betrieb zum Beispiel auch Elektrikerleistungen an. Insgesamt erwirtschaftete die OSR 2014 6,5
Millionen € Jahresumsatz. 2013
waren es fünf Millionen €. Das
Wachstum von rund 23 Prozent
stammt mehrheitlich aus den Aufträgen für die 30 Elektriker. Die
Reinigung mit 80 Mitarbeitern
wächst jährlich um rund fünf Prozent. Für die Branche generell gilt
laut Rumpolt: „In der Reinigung
stehen wir im permanenten Kon-
takt mit den Kunden, können deshalb zusätzliche Dienstleistungen
aus dem Facility Service anbieten.“ Naheliegend sind technische
Services, Malerarbeiten oder
Schädlingsbekämpfung.
Nötiger Imagewandel
Die Branche kämpft gegen das
Image „Putzen kann jeder“. Rumpolt dazu: „Die Leute haben oft nur
die Unterhaltsreinigung im Büro,
bestenfalls noch Fensterputzen im
Kopf – das was Hausfrauen auch
daheim erledigen.“ Es gehe aber
um weit mehr, etwa das Schleifen
und Versiegeln von Böden, das
Konservieren von Fassaden. Ein
Versuch, den Beruf aufzuwerten,
ist auch die Neugestaltung der
Lehre zum „Reinigungstechniker“
mit 1. Juni. In nun drei statt zweieinhalb Jahren werden künftig z.B.
mehr Technik und kaufmännische
Kompetenzen vermittelt. Denn die
Branche hat ein Nachwuchsproblem: Auf mehr als 50.000 Beschäftigte österreichweit kommen aktuell nur 86 Lehrlinge.
Einen davon bildet die FMB Facility Management Burgenland in
Eisenstadt mit insgesamt 186 Mitarbeitern aus. Obwohl die FMB
ein Tochterunternehmen des Landes ist, muss sie sich genauso
ZAHL
399
Unternehmen
■ Als Denkmal-, Fassaden- und
Gebäudereiniger sind im Burgenland 40 Unternehmer tätig. Sie haben nach der Ausbildung auch die
Meisterprüfung abgelegt.
■ Als Hausbetreuer haben zusätz-
lich 359 Unternehmer einen eingeschränkten Gewerbeschein. Hausbetreuung ist als freies Gewerbe
ohne Befähigungsnachweis möglich. Sie dürfen aber nicht alles
übernehmen, das Reinigen von Büros, Krankenhäusern oder Fenstern
ist ihnen etwa nicht erlaubt.
wirtschaftsblatt.at
MITTWOCH, 1. JULI 2015
BRANCHENREPORT
| 23
Colourbox.de
GEBÄUDEREINIGUNG – SO ENTWICKELT
SICH DIE BRANCHE*
Änderung zum jeweiligen Vorjahr (in %)
! Umsatzentwicklung (Preisbereinigt)
! Preisentwicklung
1,8
1,1
0,7
2009
-0,7
-3,1
2010
2011
4,4
3,6
1,3
1,3
2012
2013
-0,9
1,6
2014
-1,3
*Chemisches Gewerbe, Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger; WirtschaftsBlatt
Grafik/Cmund
Quelle: KMU Forschung Austria, Statistik Austria (Basis: Meldungen von 25 Betrieben mit
469 Beschäftigten)
Konjunktur. Trotz sinkender Umsätze wird mehr investiert
Z
ufriedenheit sieht anders
aus: Das chemische Gewerbe und die Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger hatten zuletzt mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Auch 2015 gibt
es noch ungelöste Probleme.
n Umsatzrückgänge. Der Blick
auf die Branchenkonjunktur von
der KMU Forschung Austria
zeigt, dass 54 Prozent der Unternehmen 2014 Umsatzrückgänge
gegenüber dem Jahr davor zu
verzeichnen hatten. Bei zehn
Prozent der Unternehmen lagen
die Umsätze auf dem Vorjahresniveau. Nur 36 Prozent meldeten
iStock
dagegen Umsatzsteigerungen.
Trotzdem stieg der Gesamtbranchenumsatz 2014 um sechs Prozent an; die Wirtschaftsleistung
generell aber nur um zwei.
n Investitionen steigen. Im
Branchendurchschnitt wurden
2014 rund 3000 € pro Beschäftigten investiert, das ist mehr als
doppelt so viel wie 2013. Da waren es 1400 €. Heuer wollen 49
Prozent der Unternehmer mehr
investieren als im Vorjahr.
n Preiskonkurrenz. Der Ausblick auf die Problemlagen von
2015 zeigt, dass der Preisdruck in
der Branche wieder zunimmt. 49
Prozent der Unternehmen sehen
sich heuer durch die Preiskonkurrenz in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. 2014 waren es
37 Prozent. 2013 allerdings sahen
das Problem 88 Prozent der Betriebe.
n Personalmangel. Sowohl Aus-
Der Nachwuchs in der Reinigungstechnik ist rar.
gelernte als auch Interessenten
fehlen: 13 Prozent der Unternehmen stellen einen Mangel an
Fachkräften in der Branche fest.
Sechs Prozent erkennen einen
Lehrlingsmangel.
[mad]
[email protected]
24 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Branchenreport
Fotocredit
Die Leute haben oft
nur das im Kopf, was
Hausfrauen machen.
FRANZ RUMPOLT
LANDESINNUNGSMEISTER
BURGENLAND
Beigestellt
Reinigung findet in Österreich immer noch hauptsächlich zu Tagesrandzeiten statt,
effizienter ist die Arbeit am Tag.
wie andere gegen Mitbewerber
bei Ausschreibungen behaupten
und wird marktwirtschaftlich geführt.
Die Gewinne müssen allerdings
laut FMB-Geschäftsführer Norbert Pleyer nicht im zweistelligen
Prozentbereich liegen. und: „Als
tochterunternehmen des landes
haben wir den Zusatzauftrag, die
Beschäftigung von Bundesländern zu fördern.“ tatsächlich haben hier 21 Prozent der Mitarbeiter einen Migrationshintergrund
– ein sehr niedriger wert in der
Branche. Bei manchen Firmen
liegt der Anteil bei 90 Prozent.
Arbeit vor der Haustür
Man biete regionale, korrekt entlohnte Arbeitsplätze vor der
haustür. Außerdem seien 68 Prozent der Mitarbeiter bei FMB in
Vollzeit und tagsüber beschäftigt.
Das erhöhe die Mitarbeiterbindung (siehe dazu Kasten rechts).
Zum Vergleich: insgesamt arbeiten 79 Prozent der Branche in
teilzeit und durchschnittlich 29
Stunden pro woche.
Der Jahresumsatz der FMB stieg
von 2013 auf 2014 von 2,7 auf 3,7
Millionen €, für heuer sind 4,1 Millionen € angepeilt. Kürzlich konnte sich die FMB etwa bei der Ausschreibung der Fußballakademie
in Mattersburg durchsetzen.
Die autorin des artikels erreichen Sie
unter [email protected]
Tagarbeit. reinigung während der
normalen Bürozeit bringt neue erträge
D
er Jahresumsatz pro Reinigungskraft liegt in
Schweden, Finnland und
Norwegen bei 62.000 €, in Österreich hingegen bei 35.000 € (1,4
Milliarden € Branchenumsatz,
40.000 Beschäftigte). Der unterschied erklärt sich nicht nur
durch höhere löhne in Skandinavien oder mehr Effizienz. Er
erklärt sich auch dadurch, dass
in Skandinavien 80 Prozent der
Reinigung zwischen neun und 17
uhr geschieht und nicht in tagesrandzeiten wie hierzulande.
Dadurch werden Zusatzaufgaben
erledigt – die zusätzlich entgolten werden. typische Mehrleistungen sind zum Beispiel Postdienste oder Essensausteilung.
können. Es wäre aber ein großer
wunsch der Branche, mehr Aufträge in tagreinigung erledigen
zu können.“
Sind heute zum Beispiel 40
Mitarbeiter von sechs bis neun
uhr beschäftigt, wären von sechs
bis zwölf uhr nur 20 notwendig.
Diese hätten mit mehr Stunden
Arbeit ein höheres Einkommen.
„und die Betriebe den Vorteil,
leichter Mitarbeiter zu finden“,
sagt Komarek.
Ähnlich auch ursula Simacek,
chefin der mehr als 7000 Mitarbeiter großen Simacek Facility
Management Group: „Durch eine
solche umstellung gibt es weniger familienfeindliche Arbeitszeiten, somit eine bessere Ver-
Einfachere Personalsuche
in Österreich arbeiten nur acht
Prozent in der tagreinigung. Der
Großteil des Personals, 50 Prozent, arbeitet dagegen vor neun
uhr morgens. Geht es nach
Branchenvertretern wie Bundesberufszweigobmann Gerhard
Komarek, soll sich das auch in
Österreich ändern: „Es ist ein
schwieriges thema, weil sich das
viele Kunden nicht vorstellen
Durch Tagreinigung wird die
Fluktuation geringer.
URSULA SIMACEK
CEO DER SIMACEK FACILITY
MANAGEMENT GROUP
einbarkeit von Beruf und Familie.
und die Fluktuation ist dann geringer.“
Besseres Image
Durch mehr Sichtbarkeit der
Arbeitskräfte steige auch die Anerkennung für deren Arbeit, die
Arbeit wird aufgewertet. Davon
ist auch Sabrina Busko, wissenschaftliche Mitarbeiterin Facility
Management an der Fachhochschule Kufstein, überzeugt: „tagreinigung verbessert das Jobimage. Die Reinigungskraft bekommt außerdem direktes Feedback.“ Büronutzer können leichter kleinere Änderungen mit den
Reinigungskräften vereinbaren.
Andreas ubl, chef der Reinigungsfirma iFMS, glaubt trotzdem nicht, dass sich tagreinigung in Österreich durchsetzen
wird, und zwar wegen der lärmbelästigung. Dazu Busko: „Staubsaugen nervt, aber auch hier
kann sich die Reinigungskraft zumeist mit den Büronutzern abstimmen.“ letztlich sagt aber
auch ubl: „wo ein wille, da auch
ein weg.“
[tam, mad]
[email protected]
26 |
FOKUS
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
FOKUS EXPORT
Colourbox.de
Österreichs Exporteure
stellen sich dem Wettbewerb
Der jahrzehntelange Wirtschaftsmotor Export schwächelte in letzter Zeit. Trotzdem sehen
Experten durchaus Chancen für zusätzliches Wachstum am Weltmarkt.
VON CHRISTIAN LENOBLE
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
A
lles begann im Jahr
1932 mit einer
Schlosserei und
Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Anhänger, Kipper und
Fahrzeugaufbauten. 1959 baute
Gründer Richard Palfinger seinen
ersten Kran, fünf Jahre später legte der älteste Sohn hubert mit der
Spezialisierung auf hydraulische
lkw-ladekrane den Grundstein
für eine Ära. Mittlerweile hat sich
das unternehmen, das in Bergheim bei Salzburg seinen hauptsitz hat, zu einem der weltweit
führenden hersteller von hydraulischen hebe- und ladevorrichtungen entwickelt. Bekannt ist Palfinger nach wie vor für sein
Stammprodukt, den auf lkw montierten Kran mit Knickarm. 150
Modelle gibt es alleine davon, mit
35 Prozent Marktanteil ist man
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
weltweit die Nummer eins. Mehr
als 8000 Mitarbeiter knackten im
Vorjahr die Milliarden-umsatzgrenze, bis 2017 soll diese Zahl auf
1,8 Milliarden (inklusive Joint
Ventures) gepusht werden.
was im oberösterreichischen
Schärding seinen Ausgang nahm,
ist inzwischen in 130 ländern rund
um den Globus zum Markenzeichen für österreichische Qualität
geworden. Zuletzt wurde Mitte
Mai des Vorjahrs der Einstieg des
chinesischen Baumaschinenherstellers Sany unter Dach und Fach
gebracht. china soll zum größten
Einzelmarkt der Palfinger-Gruppe
werden, die laut cEo herbert ortner eine Exportquote von 95 Prozent hat: „Die internationale wettbewerbsfähigkeit und die ausländischen investitionen sichern die
wertschöpfung in Österreich und
unsere Zukunft.“
„Nur eines von vielen Beispielen, die unserem land Mut machen sollten“, befindet claus J.
Raidl, Präsident der oesterreichischen Nationalbank (oeNB) und
Sprecher von „21th Austria“, einer
2011 gegründeten initiative zur
Förderung Österreichs Rolle in
der globalen wirtschaft. Es gelte
das land der zahlreichen weltmarktführer, globalen Nischenkaiser und innovations-leader ins
licht zu rücken. Schließlich dürfe
sich laut Raidl die Alpenrepublik
mit etwa 50.000 unternehmen,
die regelmäßig waren und Dienstleistungen ins Ausland liefern, als
land der Exporteure bezeichnen.
Weltmarktführer
Zu den wichtigsten gehören laut
dem Ranking des Export Jahrbuchs 2014/15, herausgegeben von
der corporate Publishing Group,
FOKUS
| 27
cPG, in Kooperation mit der industriellen Vereinigung (iV),
neben Palfinger (Platz eins),
unternehmen wie Red Bull, KtM
oder Do&co. Die Breite der Produkte illustriert ein Blick auf die
weiteren Plätze in der Rangliste.
unter den top ten befinden sich
mit Vamed ein Spezialist für Gesundheitseinrichtungen, der
weltmarktführer im Seilbahnbau
Doppelmayr, die voestalpine,
Kapsch als Spezialist unter anderem für intelligent transportation
Systems (itS), Railway sowie informations- und Kommunikationstechnologie (iKt), der weltmarktführer bei hochpräzisionskomponenten für die oilfield Service industry SBo, oder At&S als
größter leiterplattenhersteller in
Europa.
Es sind freilich nicht nur die
großen leitbetriebe, die für die
ANZEIGE
28 |
FOKUS
Export-wettbewerbsfähigkeit
verantwortlich zeichnen. „KMu
prägen die Struktur der heimischen wirtschaft und somit auch
der Exportwirtschaft“, sagt harald oberhofer vom Österreichischen institut für wirtschaftsforschung (wifo), seit 2015 universitätsprofessor an der wu wien.
Kein europäischer Einzelfall.
Europaweit gehört die relative
Mehrheit aller unternehmen, die
innerhalb der Eu exportieren, der
Gruppe der Mikro-Betriebe mit
weniger als 10 Beschäftigten an.
in Österreich sind es zwei Drittel
aller unternehmen. „obwohl
KMu die größte Gruppe an exportierenden unternehmen in
den Eu-Raum darstellen, sind sie
doch unterproportional im Export
tätig“, relativiert oberhofer den
ersten Blick auf die Statistiken.
Verantwortlich können dafür
Markteintritts- und Austrittsbarrieren beziehungsweise unvollständige informationen über
Marktpotenziale oder Rahmenbedingungen im Ausland sein.
Große Hürden
werden KMu durch Marktversagen in ihrer Exporttätigkeit eingeschränkt? „untersuchungen
zeigen, dass es durchaus Argumente für das Vorliegen von
Marktversagen in Bezug auf die
Exporttätigkeit geben kann. wirt-
ZUR INFO
■ Wachstum
Im kommenden Jahr
wird mit einer leichten Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in
Österreich gerechnet. Die Besserung gegenüber heuer beruht
hauptsächlich auf einer Zunahme
der Auslandsnachfrage und der
entsprechenden Stimulierung
der heimischen Investitionen. Vor
allem ein Anziehen der Industrieproduktion in Europa wäre für die
auf Investitionsgüter spezialisierte
heimische Exportindustrie wichtig.
Noch stagniert die Industrieproduktion im größten Abnehmerland
Deutschland, und dessen Importschwäche erschwert bislang die
Erholung der Handelspartner.
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
KMU prägen die
Struktur der Exportwirtschaft.
HARALD OBERHOFER
PROFESSOR FÜR EMPIRICAL
ECONOMICS, WU-WIEN
Beigestellt
schaftspolitische Maßnahmen,
die die F&E-tätigkeit von KMu
fördern, erscheinen im Allgemeinen als sinnvoll und erfolgsversprechend, um diesen tendenzen
entgegenwirken zu können“,
schlussfolgert oberhofer.
Exportschlager Industrie
Dennoch: Man darf in Österreich
insgesamt von einer Export-Erfolgsgeschichte sprechen, vor allem wenn man sich auf die Zeit
seit dem Beitritt zur Europäischen
union im Jahr 1995 bezieht. Das
Exportvolumen von Gütern und
Dienstleistungen hat sich seither
verdreifacht, die Zahl der exportierenden unternehmen von
13.000 auf rund 50.000 nahezu
vervierfacht.
Als besonderer Nutznießer der
Öffnung zum europäischen Binnenmarkt gilt die industrie, deren
Exportquote sich von 1995 bis
heute von 45 auf über 60 Prozent
erhöht hat. 2014 konnte Österreich laut Statistik Austria waren
im wert von rund 125 Milliarden
Euro ins Ausland verkaufen, um
knapp zwei Prozent mehr als im
Jahr davor. 49 Milliarden kommen
hinzu, wenn Dienstleistungsexporte berücksichtigt werden.
Nach Zielmärkten gereiht, stellen
die Eu-28 den wichtigsten handelspartner dar (69 Prozent der
Güterexporte). Der Euroraum 17
sticht dabei mit 52 Prozent hervor,
nach Mittel- und osteuropa (MoEl-20) wird ein Fünftel der Güterexporte (in umsatz gemessen) getätigt. insgesamt gehen, auf Kontinente bezogen, derzeit mehr als
vier Fünftel der Exporte nach
Europa, neun Prozent nach Asien,
acht nach Amerika und nur etwas
mehr als ein Prozent nach Afrika.
was die Branchen der Güterexporte betrifft, führt der Maschinenbau (17 Prozent) das Ranking
an, gefolgt von der Elektroindustrie und dem Fahrzeugbau. Pharma-, Kunststoff- und Papierindustrie komplettieren die top sechs
der wichtigsten Export-wirtschaftsbranchen.
Verhalten positiv
„Als offene Marktwirtschaft hat
Österreich einen weit verzweigten und hoch differenzierten
Außenhandel entwickelt. unsere
Exportfirmen vertreiben ihre Fer-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
tig- und Zulieferprodukte in rund
220 ländern mit einer Exportquote von knapp 60 Prozent des BiP“,
präsentiert dazu christoph leitl,
Präsident der wirtschaftskammer
Österreich, jüngste Zahlen. Das
heißt: Sechs von zehn Euro erwirtschaftet Österreich durch den
Export. Alles wunderbar? Nicht
unbedingt. „Die österreichischen
Exporteure verzeichneten in den
vergangenen Jahren eine Verschlechterung der preislichen
wettbewerbsfähigkeit – was
Marktanteilsverluste brachte. Auf
dem Kernmarkt Deutschland wurden heimische Exporteure in
wichtigen Bereichen von Exporteuren anderer länder verdrängt“,
stellte unlängst oeNB-Gouverneur Ewald Nowotny fest. Die
Prognosen sind insgesamt trotzdem positiv, wenn auch verhalten
– mit knapp zwei Prozent dürfe
2015 gerechnet werden. „Die globalisierte wirtschaftswelt verlangt gerade von einem kleinen
land mit überschaubarem Binnenmarkt eine noch stärkere Fokussierung über die Grenzen hinaus“, fordert leitl. Die Zielvorgabe: „wir wollen mittelfristig sieben von zehn € gemessen am BiP,
im Ausland verdienen.“
Beigestellt
Herbert Ortner, CEO der Palfinger-Gruppe, exportiert 95 Prozent
seiner Produkte. China soll dabei zum größten Einzelmarkt werden.
30 |
Recht & SteueRn
MITARBEITER
Auf Strafe
fürs Abwerben
verzichten
wiEN. Gute Mitarbeiter werden von der Konkurrenz oft
heiß umworben. Zu verhindern
versuchen unternehmen dies
mit Dienstverträgen, die in der
Regel mit einer auf ein Jahr befristeten Konkurrenzklausel
ausgestattet sind. hinzu
kommt für Mitarbeiter zumeist
eine Konventionalstrafe von
bis zu einem Jahresbruttogehalt für den Fall des Zuwiderhandelns. „wenn der neue
Arbeitgeber bisher zusicherte,
diese Vertragsstrafe zu übernehmen, sprach man von unlauterem wettbewerb. Der bisherige Arbeitgeber konnte auf
unterlassung klagen“, sagt Andreas Frauenberger, Rechtsanwalt bei Northcote.
Wechselprämie erlaubt
Das hat sich geändert: Der
oberste Gerichtshof (oGh)
hat Ende 2014 geurteilt, dass
der Ersatz der Konventionalstrafe wirtschaftlich nichts anderes als eine wechselprämie
ist. „Auf Basis des Gesetzes
gegen den unlauteren wettbewerb kann nur mehr geklagt
werden, wenn der Abwerber
mit irreführenden oder aggressiven Praktiken arbeitet“, erklärt Frauenberger. Dies ist etwa dann der Fall, wenn er den
bisherigen Arbeitgeber fälschlicherweise schlechtredet.
Man müsse sich in Zukunft
gut überlegen, ob man als
Arbeitgeber eine Konventionalstrafe vereinbart, weil man
dann nur noch die Strafe, aber
nicht mehr das unterbleiben
der Beschäftigung vom Arbeitnehmer verlangen kann, betont
Frauenberger. Ein unmittelbarer wechsel zur Konkurrenz
könnte dann verhindert werden, wenn der Arbeitnehmer
beim Arbeits- und Sozialgericht auf unterlassung der tätigkeit geklagt wird. Eine einstweilige Verfügung wäre dann
für die wirksame Dauer der
Konkurrenzklausel gültig. [clp]
[email protected]
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
GASTKOMMENTAR
Klarere
Regeln für
die Bilanz
Ab 20. Juli treten neue Bestimmungen für die
Rechnungslegung in Kraft. Erleichterungen
gibt es bei Anhangangaben oder der Er­
stellung des Lageberichts. Abschlüsse sollen
so leichter vergleichbar gemacht werden.
D
a s Re c h n u n g s l e g u n g s Änderungsgesetz 2014 (RÄG)
bringt eine umfassende umgestaltung des Rechnungslegungsrechts mit sich. Damit
wurde zum einen die BilanzRichtlinie (2013/34/Eu) umgesetzt, die eine
größtmögliche harmonisierung von Angaben
kleiner unternehmen anstrebt. Zum anderen
sollte damit eine weitgehende Angleichung
der unternehmens- und steuerrechtlichen
Vorschriften erreicht werden.
Die geänderten Bestimmungen treten mit
dem 20. Juli 2015 in Kraft, gelangen allerdings
erst für Geschäftsjahre mit Bilanzstichtag nach
dem 31. Dezember 2015 zur Anwendung. Betroffen sind Gmbhs und AGs sowie kapitalistische Personengesellschaften, vor allem die
Gmbh & co KG, für die das RÄG umfassende
Neuerungen schafft.
Das Bilanzrecht erhält einen modernen Neuan­
Es geht um die Angleichung
der unternehmens- und
steuerrechtlichen Vorschriften
und Bestimmungen.
es zu einem Entfall der Abschlussprüferpflicht
kommen. obgleich die Anhebung der Schwellenwerte lediglich eine zahlenmäßige Aufrundung darstellt, ist dennoch zu erwarten, dass
eine größere Anzahl an unternehmen von den
Erleichterungen profitiert.
Neu ist ebenfalls, dass auch auf „kleine Aktiengesellschaften“ die Erleichterungen in den
Anhangangaben anzuwenden sind, sofern sie
nicht Beteiligungen an großen tochtergesellschaften halten. Aufgrund der künftig verpflichtenden Konsolidierung oder Aggregation der Schwellenwerte durch Mutterunternehmen können so auch kleine Mutter-Beteiligungsaktiengesellschaften zu „großen“ Kapitalgesellschaften werden.
Ein weiteres Novum sind die sogenannten
„Kleinstgesellschaften“, die keine investmentunternehmen oder Beteiligungsgesellschaften
sind und die zwei der drei folgenden Größenmerkmale nicht überschreiten: Bilanzsumme
350.000 €, umsatzerlös 700.000 €, zehn Arbeitnehmer. Diese brauchen zukünftig keinen Anhang mehr aufstellen, wenn sie unter der Bilanz
den Gesamtbetrag der haftungsverhältnisse anführen sowie Angaben zu Vorschüssen und Krediten an Vorstände und Aufsichtsräte machen.
so wurden die Schwellenwerte der umsatzerlöse bei kleinen unternehmen auf zehn Millionen € und mittelgroßen unternehmen auf
40 Millionen € angehoben. Für kleine und mittelgroße unternehmen gibt es Erleichterungen bei den Anhangangaben, den offenlegungspflichten sowie der Pflicht zur Erstellung eines lageberichts. Darüber hinaus kann
Abschreibungen. Personengesellschaften, deren unbeschränkt haftender Gesellschafter
eine Kapitalgesellschaft ist, sind in Zukunft
auch ohne unternehmerische tätigkeit rechnungslegungspflichtig. Dies kann zum Beispiel
eine Gmbh & co KG betreffen, welche bloße
immobilienverwaltung betreibt. Ein entgeltlich erworbener Geschäfts- und Firmenwert
ist nunmehr verpflichtend über zehn Jahre ab-
Anhebung Schwellenwerte. Eine der wesent-
lichsten Änderungen ist die Anhebung der
Schwellenwerte für die Bestimmung der Größenklassen. Der Schwellenwert der Bilanzsumme für kleine unternehmen wurde auf
fünf Millionen € und für mittelgroße unternehmen auf 20 Millionen € angehoben. Eben-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Recht & SteueRn
| 31
Beigestellt, iStock
strich. Ziel ist die Entlastung von kleinen Unternehmen sowie die Schaffung von mehr Klarheit bei der Rechnungslegung.
zuschreiben, sofern die Nutzungsdauer nicht
verlässlich geschätzt werden kann.
Rückstellungen sind statt bislang mit dem
Rückzahlungs- nunmehr mit dem Erfüllungsbetrag anzusetzen. Sollte aufgrund des RÄG
die geänderte Bewertung von langfristigen
Verpflichtungen die Bildung einer Rückstellung erforderlich machen, so ist dieser Betrag
beginnend mit dem Jahr der Zuführung zu den
Rückstellungen über einen Zeitraum von fünf
Jahren gleichmäßig verteilt nachzuholen.
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr sind mit einem marktüblichen Zinssatz abzuzinsen.
Besser vergleichbar. Vorsicht ist jedenfalls bei
Neugründungen oder umgründungen geboten: hier sind die Vorschriften für die Rechnungslegung nicht erst im nächstfolgenden
Geschäftsjahr anwendbar, sondern bereits am
ersten Abschlussstichtag nach der Neu- bzw.
umgründung. Somit sind neu gegründete Gesellschaften nicht mehr automatisch kleine
Kapitalgesellschaften. Bei einer Spaltung kann
dies zu einem sofortigen wegfall der Abschlussprüfungspflicht für die nunmehr kleine
Gesellschaft führen. Die geänderten Bestimmungen geben Anlass zur hoffnung, dass es
künftig mehr Klarheit und eine Verbesserung
der Vergleichbarkeit von Abschlüssen gibt.
RoNAlD FRANKl
ist Managing Partner der Wirtschaftskanzlei Lansky, Ganzger + Partner, wo er
die Praxisgruppe für Corporate, M&A and
Capital Markets leitet.
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34 |
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Mittwoch, 1. Juli 2015
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FÜHRUNG
Dem kreativen Chaos
die Richtung geben
Führung muss sich mit
dem Wandel der Wirtschaft neu erfinden.
Trendforscher und Unternehmensberater Franz
Kühmayer über die neuen
Methoden, die es für den
Erfolg braucht.
VON MarTiNa MaDNer
WirtschaftsBlatt: Warum muss
sich Führung ändern?
Franz Kühmayer: Klassische Führung basiert auf den Grundwerten
des industriellen Zeitalters. Es ist
relativ kompliziert, eine große Fabrik als Ganzes zu sehen, deshalb
unterteilt man in Einheiten. Daher
der Ausdruck Abteilung. wenn
man aber heute in unternehmen
schaut, haben die wenigsten die
herausforderung, zu große Abteilungen zu haben. Sondern im
Gegenteil, wie bringe ich zwei Abteilungen dazu, besser zusammenzuarbeiten. im Dienstleistungsund wissenszeitalter funktioniert
auch „wer schneller arbeitet, der
arbeitet besser“ nicht mehr. wenn
es um innovation geht, kann man
nicht ideen pro Minute messen.
fend arbeiten. ich bin in einem
Monat leiter einer Gruppe, im
nächsten Mitglied mit Expertenwissen. Die hierarchiepyramide
gibt es in der Praxis seltener, es
ist mehr ein Netzwerk, wo auch
Mitarbeiter, die nicht Manager auf
der Visitenkarte stehen haben,
ganz oben stehen können.
Wer trägt dann die Verantwortung?
Verantwortung wird nur dann
wahrgenommen, wenn sie mit Erfolg zusammenhängt. wenn leistung und Erfolg gestiegen sind,
war das die leistung von Vorstand
Max Mustermann. wenn die Zahlen aber schlecht aussehen, ist der
Markt schuld oder die Eurokrise.
Wie wird sich Arbeit verändern?
Die klassischen helden der Vergangenheit haben ausgedient: Die,
die in der Früh schon und am
Abend immer noch da waren, galten als die fleißigen Mitarbeiter.
Als Führungskraft hatte ich morgens mein team präsent. Das hat
ausgedient: Ein teil arbeitet von
zuhause aus, ein teil kommt nur
zu Meetings, ein anderer gehört
überhaupt nicht zum unternehmen. Auf Anwesenheit zu schauen, funktioniert also nicht mehr.
Welche Kompetenzen hatte diese
alte Führungskraft?
Sie hat Führung auf Kontrolle
ausgelegt. Die Führungskraft
weiß mehr als andere Mitarbeiter,
leitet an und überwacht. in Zukunft kommt Führung aber nicht
aus der Spitze des unternehmens.
Man nimmt Einfluss aus der Mitte des Betriebs heraus.
Was ersetzt die alten Kriterien?
in der Vergangenheit hat die Erfolgslogik so ausgesehen, dass ich
mir einen Job suche, mit dem ich
Geld verdiene – und mit ein bisschen Glück danach noch die per-
Was meinen Sie mit „Führen aus
der Mitte heraus“?
Das ist vor allem hierarchisch
gemeint. Die Ablauforganisation
hat immer wenig mit der Aufbauorganisation zu tun. Es ist immer
weniger wichtig, wer mein direkter Vorgesetzter ist, weil wir oft
vernetzt und abteilungsübergrei-
Die klassischen
Helden der Vergangenheit, die in der
Früh schon da waren, haben ausgedient.
sönliche Erfüllung finde. An der
Motivationslage von Jüngeren sehen wir, dass sich das umgedreht
hat: Die suchen einen Job, um die
persönliche Erfüllung zu finden –
und mit ein bisschen Glück verdiene ich damit auch noch Geld.
Die junge Generation möchte um
14 uhr nach hause gehen können,
die Kinder von der Schule abholen, mit ihnen Zeit verbringen –
und am Abend wieder online weiter arbeiten. Sie möchte keinen
halbtagsjob, aber sie möchte sich
die Zeit frei einteilen.
Was mache ich also als Chef?
ich arbeite mit dem Schokoladenprinzip. Jüngere Mitarbeiter
denken nicht mehr daran, wo ihre
Karriere enden wird. Sie genießen
– wie bei Schokolade – Stück für
Stück: in Drei-Jahres- oder FünfJahres-Stücken. Mitarbeiter verlassen das unternehmen nicht,
weil es ihnen schlecht geht, sondern weil sie mehrere Dinge im
leben machen möchten. McKinsey hat zum Beispiel ein AlumniProgramm eingeführt: Mitarbeiter,
die weggehen, sind nicht Personae
non gratae, sie werden mitunter
zu Partnern. und was kann mir
zum Beispiel in der Autobranche
Besseres passieren, als dass ich zu
einem Zulieferer komme und dort
sitzt ein ehemaliger Mitarbeiter
von mir. Da geht es darum, Netzwerke aufzubauen, statt auf durchgängige Kontinuität zu setzen.
Wie sieht eine neue Unternehmenskultur aus?
Das müssen unternehmen für
sich selber definieren. Es gibt keine Best Practice, aber es gibt Best
Fit. Es gibt aber Grundprinzipien:
Vertrauen löst Kontrolle ab. wir
suchen Mitarbeiter, die wie
unternehmer ticken und möglichst selbststständig agieren.
wenn ich die wie früher kontrolliere, wird das nicht funktionieren. Es geht darum, die leitplanken breit aufzustellen, möglichst
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Karriere
| 35
Peroutka (2)
Franz Kühmayer ist Experte für die „Zukunft
der Arbeit“. Als Trendforscher, Unternehmensberater und Lehrender an
Fachhochschulen verbindet er Perspektiven mit
konkreten Lösungen für
Führungskräfte.
zess nicht managen, sondern
bestenfalls die Beziehung. Das
bedeutet, dass ich mehr Sozial­
kompetenz brauche, die erlernt
sein muss. Führungskräfte müs­
sen ein Klima schaffen, in dem
Kreativität und innovation selbst­
verständlich werden.
Wie fördere ich Kreativität?
Es gibt zwei wege. Man kann
Kreativität lernen. Das bedeutet
mehr, als fünf Menschen mit
einem Flipchart in einen Raum zu
sperren. Besser ist es, cross­inno­
vation voranzutreiben: zu sehen,
wie andere Branchen ähnliche
Probleme lösen. Etwa ein
Schmuckhersteller, der mit einem
Autohersteller redet. Beide ver­
kaufen luxus, der eine kann also
vom anderen lernen, ein Bedürf­
nis zu wecken.
Und der zweite Weg?
Sich nicht zu fragen „Machen
wir zu viele Fehler?“, sondern
„Machen wir ausreichend Feh­
ler?“ try and Error soll mit im­
plementiert werden. Ein Bei­
spiel: wenn ich mehreren Grup­
pen von Menschen den Auftrag
erteile, in teams aus Spaghetti,
tixo, Bindfaden und einem
Marshmallow in 15 Minuten
einen turm zu bauen – wer ge­
winnt? Bei tausenden teams
weltweit waren die besten Grup­
pen Kindergartenkinder, die
schlechtesten MBA­Stundenten
oder Manager. Die brauchen zu­
erst einmal sieben Minuten für
das teambuilding. Sie bauen in
der Regel einen turm. Auch
wenn sie während des Baus fest­
stellen, dass der turm wackelt,
halten sie daran fest. Die Kinder
aber bauen sechs bis acht türme
innerhalb dieser 15 Minuten. Das
heißt: Die Kinder haben keine
Angst davor, Fehler zu machen.
Fehler zu machen, ist nicht das­
selbe wie Kreativität. Aber wenn
ich keine Fehler machen darf,
kann ich nicht kreativ sein.
Die autorin des artikels erreichen Sie
unter [email protected]
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viel Freiraum zu geben und
gleichzeitig die Ergebniserwar­
tungen möglichst klar zu kommu­
nizieren. ich definiere als Füh­
rungskraft das Ziel, aber nicht den
weg dorthin.
Wozu braucht es noch Führungs-
Wir suchen Mitarbeiter, die wie
Unternehmer ticken.
Diesen muss ich
viel Freiraum
geben.
kräfte, wenn es lauter kleine Chefs
im Unternehmen gibt?
Genau dafür. was entsteht, ist
ein buntes chaos. Diesem chaos
eine Richtung zu verleihen, ist die
Führungsaufgabe. Eine weitere ist
das Beziehungsmanagement an­
stelle von Prozessmanagement. in
der Vergangenheit gab es einen
klaren Arbeitsprozess: Rohstoffe
kamen herein, wurden verarbei­
tet, an einen händler weiterge­
geben usw. Es gab eine klare wert­
schöpfungskette. inzwischen
lösen sich diese Ketten auf: wir
binden Kunden in innovations­
prozesse ein, holen uns Feedback
schon im Vorfeld. wir arbeiten
mit Forschungsinstituten und
Partnern zusammen. Über keinen
davon habe ich als Führungskraft
Befehlsgewalt. ich kann den Pro­
0 PROJEKTE
BURGENLAND
Wasserleitungsverband Nördliches
Burgenland, AQUA Transportleitung
Neudörfl – Schattendorf/Staatsgrenze,
Abgabe: 15.07.2015, 10:00 Uhr
Marktgemeinde Hornstein, Straßenbauarbeiten - Erweiterung Industriegebiet III, Abgabe: 15.07.2015, 11:00 Uhr
Marktgemeinde Hornstein, Erd-und
Baumeisterarbeiten samt Materiallieferung - Erweiterung Industriegebiet III Kanalisation und Versickerungsbecken,
Abgabe: 15.07.2015, 11:00 Uhr
ASFINAG Autobahnen- und Schnellstraßen- Finanzierungs-AG, Vermessung und Laserscan - S31 SAB Mattersburg-ASt Weppersd./St. Martin, Abgabe: 20.07.2015, 09:00 Uhr
Bundesbeschaffung GmbH, Rahmenvereinbarung - Lieferung von Heizöl für
2015/2016 - Losvergabe, Abgabe:
27.07.2015, 13:00 Uhr
KÄRNTEN
KABEG, Reanimationseinheiten - Klinikum Klagenfurt a.W., Abgabe:
30.07.2015, 10:00 Uhr
KABEG, Wärmebetten - Klinikum Klagenfurt a.W., Abgabe: 28.07.2015, 10:00
Uhr
Meine Heimat Gemeinnützige Bau-,
Wohn- und Siedlungsgenossenschaft
reg.GenmbH, Baumeisterarbeiten inkl.
AWDVS, Kellerdecken und Dachgeschoßdecken - Wohnanlage in 9065
Ebenthal, J.Serenigg-Straße, Abgabe:
07.07.2015, 10:30 Uhr
Stadt Villach, Rahmenvereinbarung Lieferung Auftausalz lose in Teilmengen, Abgabe: 28.07.2015, 08:00 Uhr
Einfach zu öffentlichen Aufträgen
w w w.ve r g a b e p o r t a l . a t
IMMO-TRENDS
Grundstück, Kauf, Juni 2015
Tendenz gg. Mai '15 Angebots-
Nettopreis
(in €/m²)
Gesamt
97,8
Eisenstadt (Stadt)
216,6
Eisenstadt-Umgebung
120,6
Jennersdorf
20,1
Neusiedl am See
102,0
Oberpullendorf
28,7
Grafik/mp
NEUBAU
Strabag zieht
in ein Büro auf
Baukastenbasis
Der Baukonzern verlegt
seine Verwaltung im Burgenland auf das Betriebsgelände. Im Herbst beginnt die Errichtung. Das
bestehende Bürogebäude
soll im kommenden Jahr
veräußert werden.
Von STePHAnIe DIRnbACHeR
R
und zwei Millionen €
lässt sich die Strabag das
neue Gebäude in Markt
St. Martin kosten. Die
Planung und Errichtung übernimmt die zur haselsteiner Gruppe gehörende lukas lang Building technologies aus wien.
„Das alte Büro entspricht nicht
mehr dem Stand der technik und
ist zu klein für uns“, erklärt Robert Pratscher, Strabag-Bereichsleiter für das Burgenland und Niederösterreich Süd. Dazu komme,
dass die EDV demnächst umgestellt und das Gebäude im Zuge
dessen neu verkabelt werden
müsste.
Vier Monate Bauzeit
GEWERBEIMMOBILIEN
BURGENLAND
WirtschaftsBlatt
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
ImmobIlIen
36 |
Quelle: www.immobilienscout24.at
Der Bau beginnt im herbst und
soll nur vier Monate dauern. „Die
reine Errichtungszeit beträgt zwei
Monate“, sagt Boris tomic, Projektleiter bei lukas lang. Der
Grund: Die lukas-lang-Gebäude
funktionieren nach dem Baukastensystem, die einzelnen teile
werden industriell vorproduziert
und dann zusammengebaut. „Das
ermöglicht auch eine große Flexibilität. Diese Gebäude können
rückstandslos demontiert und
transportiert werden.“ Sollte der
Baukonzern irgendwann Bedarf
an mehr, aber auch weniger Fläche haben, kann das Gebäude re-
lativ unkompliziert erweitert oder
verkleinert werden. Auch der
innenbereich lässt sich einfach
umgestalten – etwa in ein Großraumbüro, da es keine tragenden
wände gibt.
Das Erscheinungsbild des neuen Strabag-Büros macht eine
Kombination aus holz, Glas und
Aluminium aus. „optisch wird es
ident sein mit dem Strabag-Bürogebäude, das 2013 in wiener Neustadt fertiggestellt wurde“, sagt
tomic. unter dem Flachdach werden sich zwei Geschoße sowie ein
Keller befinden. Auf den insgesamt 1166 Quadratmetern sollen
rund 40 Mitarbeiter Platz haben.
Das Büro ist bereits das fünfte
Gebäude, das die Strabag von lukas lang ausführen lässt. Diana
Neumüller-Klein, Sprecherin des
Baukonzerns, sagt: „wir haben
Der Neubau des Büros ist eine Bekräftigung des Standorts.
ROBERT PRATSCHER
BEREICHSLEITER
STRABAG
Vier Gebäude, wie
dieses in Wiener
Neustadt, hat die
Strabag von Lukas
Lang ausführen
lassen.
uns bewusst für die holzbauweise
entschieden. Zum einen gehört
die ökologische Ausrichtung zur
Konzernstrategie; zum anderen
bietet holz ein angenehmes
Raumklima für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Prozesse optimieren
Das neue Büro wird direkt am Produktionsgelände gebaut. Damit
nützt der Baukonzern auch die
Möglichkeit, Produktion und Verwaltung im Burgenland zusammenzulegen. Denn das alte Bürogebäude befindet sich im ortskern,
separat von der Produktionsstätte.
„Durch die Zusammenlegung können wir jetzt die Prozesse optimieren“, sagt Pratscher. Ein weiterer
Standortvorteil ergibt sich laut dem
Strabag-Bereichsleiter durch die
Nachbarschaft zu einem Bioheizwerk – „da klären wir derzeit ab, ob
wir die Abwärme nutzen können“.
Der Neubau findet nur etwa ein
Jahr nach der investition von rund
550.000 € in die Asphaltmischanlage, die Errichtung von Sandund Splittboxen und die Erneuerung des Asphaltrecyclingplatzes
statt. Das sei eine „Bekräftigung
des Standorts“, sagt Pratscher.
Rund 100 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Von Markt St. Martin leitet die Strabag alle Geschäfte im
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
ImmobIlIen
| 37
Lukas Lang
Burgenland und im südlichen Niederösterreich.
Das bestehende Bürogebäude
will die Strabag im kommenden
Jahr veräußern. in den 60er-Jahren
errichtet, waren darin vorerst eine
Drogerie und eine Apotheke untergebracht. Auf drei Geschoßen stehen nun insgesamt 580 Quadratmeter zur Verfügung. Kaufinteressenten müssen jedenfalls mit grö-
ßeren investitionen rechnen: Denn
laut Strabag gibt es bei sämtlichen
Bodenbelägen, innenwänden, innentüren, der elektrischen Verkabelung sowie der Sicherheitstechnik Sanierungsbedarf. um wie viel
das Gebäude verkauft werden soll,
steht noch nicht fest.
Die Autorin des Artikels erreichen Sie
unter [email protected]
WUSSTEN SIE …
n Lukas Lang Building Techno­
logies zeichnet sich durch sein
Skelettbausystem aus: Die Bauteile
können beliebig kombiniert und
auch im Nachhinein verändert
werden. Das System ermöglicht
auch die komplette Demontage
und Wiedererrichtung des
Gebäudes an einem anderen Ort.
n Die Konstruktionen bestehen
zum Großteil aus Holz. Das Bau­
system ist mit dem Deutschen
Gütesiegel für nachhaltiges Bauen
ausgezeichnet worden.
n Ideengeber und Entwickler
sind Lukas Lang und Hans Chris­
toph Prutscher. Sie gründeten
2008 Lukas Lang Building Techno­
logies; an dem Unternehmen be­
teiligte sich in der Folge auch Hans
Peter Haselsteiner. Die Firma
macht einen Umsatz von rund
7,5 Millionen € und beschäftigt
14 Mitarbeiter.
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38 |
FOKUS
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
FOKUS STAHLBAU
Waagner-Biro
Das Potenzial von Stahl ist
noch lange nicht ausgeschöpft
Während in Hamburg die größte Klappbrücke Europas entsteht, wird es die Stahlkonstruktion
im Louvre von Abu Dhabi (siehe Foto oben) künftig „regnen“ lassen.
VON MARKUS MITTERMÜLLER
W
omit baut man
ein haus auf den
Fidschi-inseln?
Geht es nach
dem Architekten Volkmar Burgstaller, dann ist die Antwort eindeutig: mit Stahl. Denn nur mit
diesem Baustoff sind seiner Ansicht nach die baulichen heraus-
forderungen auf der nur fünf hektar großen insel zu lösen. Nicht
nur, dass das Gebäude dem ein
Mal pro Jahr über die insel herfallenden Zyklon mit 270 km/h
windgeschwindigkeit standhalten
muss, auch die logistik birgt
Überraschungen. Denn die nächste Stadt ist rund 200 Kilometer
luftlinie entfernt. Das bedeutet,
dass jegliches Material gesondert
auf die insel geliefert werden
muss. „Als lösung dafür haben
wir die sogenannte legokastenbauweise gewählt“, erklärt Burgstaller. Die Stahlskulpturen wurden in Österreich als Einzelteile
vorgefertigt und von den Einhei-
mischen auf den Fidschis zusammengebaut. trotz dieses außergewöhnlichen Einsatzes von Stahl
ist der Architekt überzeugt: „Das
Potenzial dieses Baustoffs ist noch
lange nicht ausgeschöpft.“
umso erstaunlicher wird diese
Aussage im Angesicht jener Projekte, die im Rahmen des 30. Ös-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
terreichischen Stahlbautages in
Salzburg präsentiert wurden. „Österreichische Stahlbauunternehmen sind international gesuchte
Spezialisten“, erklärte thomas
Berr, Präsident des Österreichischen Stahlbauverbandes, bei seiner Eröffnungsrede. Das zweitägige treffen der Branchengrößen
findet alle zwei Jahre statt. Neben
den Vorträgen nutzten auch 28
Aussteller die chance, ihre leistungen im Salzburg congress zu
präsentieren.
Eine architektonische leistung
der besonderen Art findet derzeit
in Abu Dhabi statt. Dort entsteht
auf Saadyat island, einer dem Zentrum Abu Dhabis unmittelbar vorgelagerten insel, der Pariser Ableger des louvre-Museums. Das
Kuppeldach – mit seinen rund 180
Metern Spannweite entspricht es
der Größe von fünf Fußballfel-
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
dern – wird vom Stahlbauunternehmen waagner-Biro gefertigt.
„Die offene Kuppelkonstruktion
besteht aus mehr als 500.000 Einzelteilen und liegt nur auf vier
Punkten auf den darunter befindlichen Gebäuden auf “, erklärt
waagner-Biro-Vorstand Johann
Sischka. Dadurch entsteht der Effekt, die Kuppel würde schweben.
„in wirklichkeit liegen 2000 tonnen last am Auflagebereich“, so
Sischka.
Ornamentale Profile
Der Entwurf für den futuristischen Bau stammt vom französischen Architekten Jean Nouvel.
ober- und unterseite der Kuppel
sind mit ornamentalen Mustern
aus Aluminiumprofilen belegt, die
ein Spiel mit licht und Schatten
erzeugen. inspirieren ließ sich
Nouvel dabei von den lichtstrah-
len, die wie in den orientalischen
Basaren die mit Bastmatten abgedeckten Gassen durchdringen. „in
einem land, in dem es nie regnet,
erzeugen wir auf diese Art einen
Regen aus lichtstrahlen“, ergänzt
Architektin hala wardé vom Ateliers Jean Nouvel.
Ein weiteres Projekt der Superlative – ebenfalls unter Beteiligung von waagner-Biro – entsteht
derzeit auch in hamburg. Gemeinsam mit dem Brückenspezialisten Bilfinger arbeitet das Stahlbauunternehmen daran, die größte Klappbrücke Europas bis
herbst dieses Jahres fertigzustellen. Allein die Eckdaten zeugen
schon von der Außergewöhnlichkeit des Bauwerks: Die bisher bestehende Rethe-hubbrücke aus
dem Jahr 1934 hat eine Spannweite von 104 Metern und wird um
152 Millionen Euro erneuert. Da-
FOKUS
| 39
bei kommen 3.000 tonnen Stahl
zum Einsatz.
Zwei Brückenflügel sind für den
Straßen- und zwei weitere für den
Schienenverkehr vorgesehen. Als
Klappbrücke muss sie aber auch
dem Schiffsverkehr des hamburger hafens Rechnung tragen. „Die
Brücke ist so konstruiert, dass sie
sich rund 3000 Mal im Jahr öffnet
und schließt“, so Martin lechner,
technischer leiter bei der waagner Biro Bridge Systems AG.
Da der Schiffsverkehr während
der Bauphase nur für maximal 14
tage gesperrt werden konnte,
musste die Vormontage in wilhelmshaven erfolgen. „Die Stahlund Maschinenbauteile haben wir
dort zusammengesetzt und dann
zur Endmontage nach hamburg
transportiert“, erklärt Günther
Dorrer, Brückenbau-leiter bei Bilfinger McE.
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40 |
Businesstalk
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 1. Juli 2015
Redaktion Alexander Pfeffer
[email protected]
GET-TOGETHER
APA-Fotoservice Tanzer
Fest mit
einer Audienz
NEuDÖRFl. Mit einem imperialen Fest bedankte
sich leykam let’s Print bei seinen Kunden für die
Zusammenarbeit. Dementsprechend waren auch
Robert Palfrader alias Kaiser Robert heinrich i. und
Rudi Roubinek alias obersthofmeister Seyffenstein
mit von der Partie und sorgten mit einer pointenreichen Audienz für unterhaltung. weiters mit
dabei waren u. a. RBi-cRo Johann Strobl,
iV-Burgenland-Präsident Manfred Gerger und himmelhoch-PR-Geschäftsführerin Eva Mandl.
Schauspieler Robert Palfrader, Gerhard Poppe, Vorstandsvorsitzender der Let’s Print Holding AG, und seine Vorstandskollegen Beate
Appinger-Ziegler und Josef Scheidl sowie Schauspieler Rudi Roubinek (v. l.) beim Fest in der Konzernzentrale.
TAGUNG
Treffen
der Juristen
StEGERSBAch. Der organhaftung im Spannungsfeld von unternehmerischen Entscheidungen und
strafrechtlichen Risiken widmete Eduard Zehetner,
ehemaliger immofinanz-Boss, seinen Vortrag beim
„unternehmensjuristen-circle“. Das Konferenzunternehmen Business circle hatte zur siebenten Auflage dieser Fachveranstaltung nach
Stegersbach geladen. Die Veranstaltung
wurde unter der fachlichen leitung
von Atcons-chef Armin toifl
organisiert.
Armin Toifl
„Unternehmensjuristen-Circle“
in Stegersbach
(v. l.): Armin Toifl
(ATcons), Romy
Faisst (Business
Circle) und TopManager Eduard
Zehetner lassen
sich das Lachen
trotz zunehmender Regulierung nicht
nehmen.
Beigestellt
Ouvertüre zur Oper
im Steinbruch
TRAUSDORF. Zu einem
„Künstlerfest“ luden Maren
Hofmeister, Intendantin der
Oper im Steinbruch St. Margarethen, und Stefan Ottrubay (r.), Vorsitzender des
Direktionsrats der Esterházy-Stiftungen, ins Weingut
Esterházy. Angestoßen haben sie u.a. mit Regisseur
Robert Dornhelm.
Ihr Event ist unser Business
Ein rundes Jubiläum, das Ihr Unternehmen feiert, eine festliche
Präsentation, zu der Sie Business-Partner laden, oder ein Galaabend,
der mit hochkarätigen Gästen über die Bühne geht: Halten Sie uns auf
dem Laufenden, schicken Sie uns Informationen und mailen Sie uns!
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