Ottmar Hörl Kunstinstallation

Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 1
Hessische Landesregierung
OTTMAR HÖRL
Kunstinstallation
Grenzen
überwinden
Das visuelle Großereignis
zum Jubiläum
„25 Jahre Deutsche Einheit“
24. März bis 4. Oktober 2015
Deutschlandreise
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 2
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 3
enn ein renommierter
Künstler wie Prof. Ottmar
Hörl das Thema der
Wiedervereinigung Deutschlands
aufgreift, dann dürfen wir mit einer
inhaltlich treffenden, Identität stiftenden und kommunikativen Installation rechnen. Der Fall der Mauer
in Berlin und die Grenzöffnung in der Mitte Deutschlands und Europas
sowie die Wiedervereinigung liegen jetzt 25 Jahre zurück.
Ottmar Hörl widmet sich dem Thema, indem er die bekannte Figur des
Ampelmännchens weiterentwickelt und neu interpretiert. Damit greift
er einerseits auf die Geschichte zurück und setzt sich mit dem epochalen
Geschehen vor 25 Jahren und der Entwicklung seither auseinander.
Andererseits diskutiert er auch die Frage, wie wir unsere gemeinsame
Zukunft in Deutschland und Europa gestalten wollen.
W
Die Ostgrenze Hessens war Teil der Grenze, die die Welt teilte. Dass die
Teilung friedlich und zum Nutzen der Menschen auf beiden Seiten überwunden werden konnte, ist ein großes Glück, das sich nicht zuletzt dem
Aufbegehren der Menschen östlich der Grenze und dem entschlossenen
und gleichzeitig besonnenen Handeln vieler Verantwortungsträger
verdankte.
Es ist an Hessen, den 25. Jahrestag der Wiedervereinigung zu feiern.
Die Installation von Ottmar Hörl, der dank früherer Installationen zum
Hessen-Löwen und zu Goethe oder dank der Euro-Skulptur in Frankfurt
in unserem Land großes Ansehen genießt, ist ein Beitrag zu diesem
Jubiläum. Ich freue mich, dass seine Installation nach dem Auftakt in
der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden eine symbolische Deutschlandreise unternehmen wird. Das Projekt wird dazu beitragen, mit den
Mitteln der zeitgenössischen Kunst die jüngste Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft zu beleuchten.
Ich danke Ottmar Hörl und allen, die zur Verwirklichung der Installation
beigetragen haben, für ihr Engagement. Ich wünsche dem Projekt einen
guten Verlauf.
Volker Bouffier
Hessischer Ministerpräsident
3
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 4
Grenzen überwinden – das Kunstprojekt
H
essen richtet dieses Jahr die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag
der deutschen Wiedervereinigung aus. Aus diesem Anlass hat
die Hessische Staatskanzlei den international renommierten
Konzeptkünstler Prof. Ottmar Hörl (*1950 Nauheim/Hessen) eingeladen, eine Installation mit seriellen Skulpturen zu entwickeln. So gehen
etwa 1.000 Figuren des von ihm entworfenen Einheitsmännchens als
Botschafter auf Deutschlandreise. Ottmar Hörls Vision: möglichst viele
Menschen in einen kulturellen Diskurs miteinzubeziehen.
Informationen zum Kunstprojekt sowie Figuren der Installation sind
während der Präsentationsdauer in der jeweiligen Stadt im temporären
Projekt-Pavillon vor Ort erhältlich.
P
rojektstart ist am 24. März, um 13 Uhr, vor der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden mit der symbolischen Entsendung einer
Delegation von Skulpturen.
Overcoming Boundaries – the Art Project
This year, the German federal state of Hesse is in charge of organising the celebrations to
commemorate the 25th anniversary of the German reunification. On this occasion, the
Hessian State Chancellery has invited Professor Ottmar Hörl (born in Nauheim/Hesse in
1950), the internationally renowned conceptual artist, to develop a sculptural installation
featuring serial sculptures. Up to 1,000 multiples of the Einheitsmännchen (Unity Man)
created by Hörl will act as ambassadors touring Germany. The artist’s vision is that as many
people as possible will get involved in a cultural discourse. Information on the art project
as well as multiples from the installation will be available at the local temporary project
pavilion while the work is on show.
The project will be inaugurated on 24 March, at 1 p.m., when the sculptures are deployed
as a symbolical delegation in front of the Hessian State Chancellery in Wiesbaden.
4
4
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 5
Ansprechpartner Hessische Staatskanzlei
Ingo von Gerlach
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0611 - 32 3707
Michaela Schächtele
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0611 - 32 3942
Ansprechpartner Ottmar Hörl Skulptur
Eva Schickler, Koordination & Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: [email protected]
Telefon +49 (0)151 - 70 82 77 22
Michael Tegtmeyer, Projekt-Büro (vor Ort)
Telefon +49 (0)174 - 81 44 711
Weitere Informationen
www.grenzen-ueberwinden.de
www.ottmar-hoerl.de
www.facebook.com/Ottmar.Hoerl.Skulptur
24. März bis 4. Oktober 2015
Deutschlandreise
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 6
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 7
Ottmar Hörl über die Idee und
Hintergrundaspekte zur Installation
A
ls Künstler bin ich kein Wissenschaftler und dennoch auf eine
bestimmte Art und Weise in der Mitte einer Gesellschaft. Ich muss
eine seismografische Sensibilität entwickeln, muss über mein
Empfinden, meine Beobachtung die
Bewegungsformen von Gesellschaften aufnehmen, um sie als gestalterische Konstellation, als Frage, zurückzugeben. Menschen stellen fest,
dass bestimmte Dinge nicht beschreibbar sind, wir können sie nur
fühlen, und genau das müssen wir
zulassen.
Die Wiedervereinigung Deutschlands ist ein historisch bedeutendes
Ereignis, eine einmalige Erfahrung. Für viele war sie sicherlich so überraschend wie bewegend – und im Großen und Ganzen mit glücklichem,
friedlichen Ausgang. Im Jubiläumsjahr wird daran erinnert und gefeiert.
Dabei dürfen wir aber keinesfalls darüber hinwegsehen, dass noch sehr
viel zu tun bleibt, dass Freiheit, Demokratie und Respekt variable Angelegenheiten sind, die wir jeden Tag aufs Neue erarbeiten und leben
müssen, und zwar jeder Einzelne von uns.
Für den besonderen Jubiläumsanlass galt es, eine entsprechende Arbeit
zu verwirklichen, die gleichzeitig verschiedene Dimensionen und
Ottmar Hörl on his concept and background considerations
concerning his sculptural project
As an artist, I'm not a scientist but, in a sense, I am at the centre of society, and, relying on
my feelings and my observations, have to develop the sensitivity of a seismometer to be
able to record the ways in which society moves. I then return my measurements in the
form of a creative constellation, of a question, as it were. People realise that certain things
just cannot be described, we can only feel them, and this is precisely what we must allow
to happen.
The German reunification is an event with unparalleled historical significance, it is a unique experience. For many, it came just as sudden as it was moving – and, by and large,
with a happy, peaceful ending. This year's anniversary commemorates these events with
festivities. However, we should not forget that a lot still remains to be done, that freedom,
democracy, and respect are variable commodities that must be worked for, and earned,
every single day, and by each and every one of us.
For this anniversary, it seemed to be of the essence to realise a project that combined
different dimensions and facets. I don't see art and culture as hierarchical conceptions.
As an artist, I therefore have to develop an idea that, on the one hand, attempts to put
7
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 8
Aspekte verbindet. Ich verstehe Kunst und Kultur nicht als hierarchische
Konzeption. Als Künstler muss ich folglich eine Idee entwickeln, die einerseits versucht, das komplexe zeitgenössische Denken auf den Punkt
zu bringen, und andererseits in der Lage ist, als ein kommunikativer
Impuls zu funktionieren, um ALLE Menschen unmittelbar zu erreichen,
ob Schüler, Krankenschwester, Unternehmer oder Politiker. Jeder ist eingeladen, sich damit auseinanderzusetzen, über Problematiken und die
Verbesserung der Systeme nachzudenken, mitzudiskutieren, sich zu
beteiligen – und zwar jeder seiner persönlichen Struktur entsprechend.
Im Idealfall entstehen dann vielleicht neue Sichtweisen, neue Wege,
und „Grenzen werden überwunden“.
D
amit die konzeptuelle Idee ihr kommunikatives Potenzial entfalten kann, arbeite ich im öffentlichen Raum – es ist ein Raum für
alle und gleichzeitig für niemanden. Individuelle Vereinnahmungen können umgehend absorbiert und relativiert werden. Unter diesem
Aspekt ist der öffentliche Raum einer der spannungsreichsten und effizientesten Plattformen zur Entwicklung und Ausweitung kultureller Erfahrungszonen und immer auch eine Herausforderung für künstlerische
Abenteurer. Hier – außerhalb von Museumsräumen – entscheide ich
mich daher bewusst für Motive, die bereits im kollektiven Gedächtnis
verankert sind. Durch minimale Verrückung des Kontexts oder Neuschöpfung werden sie dann auf neue Weise erfahrbar.
Dieser künstlerischen Strategie entsprechend lag es nahe, zum Jubiläum der deutschen Einheit das ursprünglich 1961 von Karl Peglau entwickelte, altbekannte „Ampelmännchen“ aufzugreifen und neu zu
formulieren. Aus dem zweidimensionalen Piktogramm eines grünen
sophisticated contemporary thinking into a nutshell, and on the other hand, works as a
communicative stimulus that gets the message to EVERYONE, to any student, nurse,
businessman, or politician. Everyone is invited to get involved, to contemplate these
issues, find new ways to improve our social and political systems, contribute to the debate,
to intervene – and everyone should do it their way. Ideally, this may result in new ways
of looking at things, new ways of doing things, so that "borders can be overcome".
For my conceptual idea to release its communicative potential, I work in public spaces –
a sphere that belongs to everyone and to nobody at the same time. Individual acts of
appropriation can be absorbed and put into perspective at once. Looking at it this way,
public space is one of the most dynamic and most efficient platforms for developing and
expanding zones of cultural experience, while providing a challenge for artist adventurers.
For this space – outside the confines of museums – I consciously choose motifs that are
already firmly rooted in collective memory. By gradually shifting their context or by an act
of re-creation, I turn them into a new experience.
In line with my strategy as an artist, it seemed obvious to me for the anniversary of the
German reunification to adopt, and rework, the well-known East German Ampelmännchen, or traffic light man, first developed by Karl Peglau in 1961. I turned the twodimensional pictogram of a little green man into a three-dimensional serial monochrome
8
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 9
Männchens wurde eine dreidimensionale, vollplastische, 38 cm hohe
serielle monochrome Figur. Nach wie vor mit Hut, erhält sie nun ein
Gesicht. Aus dem „Ampelmännchen“ hat sich sozusagen eine neue
Generation entwickelt, das „Einheitsmännchen“: weltoffen, freundlich
und positiv in die Zukunft blickend, lächelnd, die Hand reichend für ein
Aufeinander-Zugehen, voll Energie, dynamisch, mutig und entschlossen
voranschreitend.
S
o ist es ein Symbol für die Mobilität einer Gesellschaft. Denn selbst
wenn Staaten nicht ohne ordnende Systeme funktionieren, kann
der kontinuierliche Ausbau solcher Strukturen in ein diktatorisches
System kippen. Will man sich diese Flexibilität der Gesellschaften dauerhaft erhalten, kann nicht alles reglementiert werden. Wer will schon
eine halbe Stunde an der Ampel stehen, bis es endlich grün wird?
Ähnlich den empfindlichen Abstimmungsprozessen von Steuerungssystemen und Ampelanlagen im Hinblick auf ein funktionierendes Verkehrsnetz, muss auch hier mit entsprechender Sensibilität vorgegangen
werden. Bleiben wir als Gesellschaft flexibel, in Bewegung, im Fluss,
sind immer auch Weiterentwicklung und Veränderung hin zum Positiven
möglich. Individuen wie Gesellschaften bewahren sich dann auch die
Chance, der Gefahr von Erstarrung und Blockade zu entgehen.
Insofern kann das „Einheitsmännchen“ auch als ein Sinnbild für freiheitlich-demokratische Prinzipien, für Wandlungsfähigkeit, für Hoffnung
und Zukunft verstanden werden. Entsprechend ist die Hauptfarbe der
Installation in Verkehrsgrün konzipiert – neben Farbakzenten in
Verkehrsschwarz, Verkehrsrot und Verkehrsgelb.
Ottmar Hörl
figure, carved in the round and standing 38 centimetres tall. He is still wearing his hat,
but has been given a face, too. In a manner of speaking, this is a new-generation Ampelmännchen, the Einheitsmännchen (“Unity Man“): cosmopolitan, friendly, and with a
positive outlook for the future, smiling, holding out his hand in an attempt to meet you
halfway, full of energy, dynamic, courageous, and advancing with determination. He is a
symbol of our mobile society. Although states will not function without regulative systems,
the continuous expansion of such structures may tip the scales for a dictatorial regime.
To preserve social flexibility in the long run, one must dispense with regulation to a certain
extent. After all, who wants to spend half an hour waiting at the traffic light until it turns
green? As is the case with the sensitive coordinated patterns involved in the control and
light signalling systems required for an efficient road network, an adequate amount of
sensitivity is obligatory. When our society manages to stay flexible, in motion, in a constant
state of flux, there is always room for advancement and improvement. Individuals as well
as society as an entity will thus keep their chance to escape the risk of paralysis or deadlock.
In this respect, the “Unity Man“ may be regarded as an emblem of free democratic
principles, of flexibility, of hope and trust in the future. The main colour of this sculptural
project will be traffic green, with accentuation being provided by traffic black, traffic red,
and traffic yellow.
Ottmar Hörl
9
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 10
„Was spektakulär erscheint, ist in Wahrheit vor allem genau.“
Manfred Schneckenburger, ehem. Leiter der documenta
Über Ottmar Hörl
Ob er mit dem Konzept eines Kamerawurfs von Europa nach Asien einen
visuellen Versuch der Annäherung zweier Kontinente unternimmt, ob
er 10.000 Berliner Bären in einer neuentwickelten Fassung als bildstarke Großskulptur zum 10-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung
in Berlin installiert oder deutsche Städte mit Einheitsmännchen bevölkert;
immer geht es Ottmar Hörl darum, Grenzen zu überwinden und die
Eroberung neuer Horizonte zu ermöglichen.
O
ttmar Hörl, 1950 in Nauheim/Hessen geboren, Professor und
Präsident an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, ist
einer der vielseitigsten und innovativsten deutschen Konzeptkünstler und Bildhauer. International berühmt wurde er vor allem durch
temporäre Großprojekte, die auf seiner Idee von Kunst als Kommunikationsmodell und Organisationsprinzip sowie dem seriellen Prinzip des
21. Jahrhunderts basieren. Seinem künstlerischen Konzept liegt die Überzeugung und Vision zugrunde, dass Kunst als kommunikativer Impuls
auch ein Instrument zur Erkenntnis sein kann. Im Idealfall kann dies zu
neuen Sichtweisen führen und zur Weiterentwicklung eines Individuums
beitragen und damit auch zur Weiterentwicklung einer Gesellschaft. In
diesem Prozess wird der Künstler zum Impulsgeber. Er spürt gesellschaftliche Strukturen, komplexe Zusammenhänge und Widersprüche auf, reflektiert sie, um sie dann mittels Kunst als interpretationsoffene Fragestellung an die Gesellschaft erneut zurückzugeben. Durch den skulpturalen Gegenstand wird dies gewissermaßen greifbar und begreifbar.
"What seems to be spectacular, is, above all, exact."
Manfred Schneckenburger, former curator of documenta
Notes on Ottmar Hörl
No matter if he undertakes a visual attempt to get two continents closer together by hurling a camera from Europe to Asia, if he sets up a powerful large-scale sculpture in Berlin
made up of 10,000 copies of a newly developed Berlin Bear multiple to commemorate
the tenth anniversary of the German reunification, or if he populates German cities with
Unity Men – Ottmar Hörl's intention always is to overcome boundaries and make an offer
to conquer new horizons.
Ottmar Hörl, born in Nauheim/Hesse in 1950, and now a professor at, and the president
of, the Nuremberg Academy of Fine Arts, is one of the most versatile and innovative German conceptual artists and sculptors. In particular, temporary large-scale projects based
on his concept of art as a communication model and organisational principle as well as
the serial principle prevalent in the 21st century, have earned him international renown.
His concept as an artist is based on the creed and vision that art as a stimulant for communication may also serve as a tool to gain knowledge. Ideally, this may result in new
perspectives and individual growth, ultimately giving rise to the progression of society
as a whole. In this process, the artist takes on the role of a generator of ideas. He seeks
out social structures, complex issues and ambiguities, reflects them to turn them into art
and return them to society as questions that are open to different interpretations.
10
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 11
S
chon seit Anfang der 1980er Jahre entwickelt Ottmar Hörl radikale,
innovative Werkkonzepte, die sich aus seinem skulpturalen Denken, dem Nachdenken über die Idee von Kunst sowie den daraus
resultierenden Erkenntnissen und Konsequenzen ableiten. Diese Kompromisslosigkeit in Denken und Handeln verleiht seinen Werken eine
phänomenale Energie, kommunikative Wirkungskraft und gewaltige Eigendynamik, die viele Menschen erreicht und begeistert, die eher selten
mit Kunst in Berührung kommen.
So hat Ottmar Hörl einprägsame Identifikationsmodelle und universelle
Sinnbilder entwickelt, die mittlerweile Teil unseres kollektiven Gedächtnisses sind, wie die Euro-Skulptur (2000) in Frankfurt am Main, das am
meisten fotografierte und gefilmte Kunstwerk, die Unschuld-Seife
(seit 1997) mit der konzeptionellen Auflage von 82 Mio. oder die
Trophäe für den Hessischen Filmpreis (2014) in Form eines Weltanschauungsmodells. Zuletzt hat Hörl Großprojekte für das Daegu Art
Museum in Südkorea, die Goethe-Universität in Frankfurt, die Architektur-Biennale in Venedig und die Albertina in Wien realisiert. Viele seiner
Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie dem Museum für
Moderne Kunst in Frankfurt oder dem San Francisco Museum of Modern
Art. Für seine Arbeit wurde er mit Preisen wie dem Cologne Fine Art Preis,
dem Wilhelm-Loth-Preis oder dem inter-medium-Preis ausgezeichnet.
Eva Schickler M. A.
The sculptural object makes this process tangible and comprehensible.
From the early 1980s, Ottmar Hörl has developed artistic concepts that are radical and innovative at the same time. They have been derived from the way he thinks about the world
in terms of sculpture, from his reflections on art, and the ensuing insights and implications. His uncompromising attitude in the way he thinks and acts endows his works with
exceptional energy, communicative force, and huge momentum that reaches and inspires
a lot of people who otherwise hardly get in touch with art.
Ottmar Hörl has developed memorable models of identification and universal emblems
that have come to be part of our collective memory such as the Euro Sculpture erected in
Frankfurt am Main in 2000 and now the work of art most frequently shown on photos
and in films, the Soap of Innocence (first issued in 1997) in an edition of 82 million copies,
or the trophy for the Hessian Film Award (2014) in the shape of a Worldview Model.
Among Hörl's latest large-scale projects are works for the Daegu Art Museum in South
Korea, Goethe University in Frankfurt, the Venice Biennale of Architecture as well as the
Albertina in Vienna. Many of his works are part of public collections such as the Frankfurt
Museum of Modern Art or the San Francisco Museum of Modern Art. His works have earned him several awards, e.g. the Cologne Fine Art Prize, the Wilhelm Loth Award as well as
the intermedium Award.
Eva Schickler M.A.
11
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 12
Einheitsmännchen als Botschafter
A
lle, die mit der Kunstinstallation in Berührung kommen, werden
Teil davon, ob Mitwirkender, debattierender Betrachter oder
begeisterter Besucher. Die „Verrückung“ vom öffentlichen in
den privaten Raum gehört zum künstlerischen Konzept. Jeder neue
Besitzer wird somit auch zu einem Botschafter, der die Idee in die Welt
hinausträgt.
U
nd jeder, der eine Figur kauft, tut außerdem noch etwas Gutes –
von jedem aus einer Original-Installation verkauften Exemplar
gehen 10 Euro an die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“.
Unity Men as Ambassadors
Every contributor, every onlooker entering into a discussion, or enthusiastic visitor, just
everyone who encounters the art installation becomes part of it. A “shift” from public
to private space is part of the artist’s concept. Any new owner thus also becomes an
ambassador carrying the idea of the project out into the world.
What’s more, anyone buying a sculpture does a good deed – 10 euros of every sculpture
sold taken out of one of the original installations will be donated to the “Ein Herz für
Kinder" charity organisation under the patronage of the German tabloid, BILD.
12
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 13
Einheitsmännchen, 2015
Maße: 38 cm x 19 cm x 26 cm
Hochwertiger, wetterfester Kunststoff (produziert in Deutschland)
Farben: Verkehrsgrün, Verkehrsrot, Verkehrsgelb, Verkehrsschwarz
Prägung: O. Hörl, „Grenzen überwinden“, 25 Jahre Deutsche Einheit
Auflage: signiert: 250 Exemplare je Farbe
www.ottmar-hoerl.de
Einheitsmännchen (Unity Man) 2015
size: 38 cm x 19 cm x 26 cm
High-quality, weather-proof plastic material (produced in Germany)
Colours: traffic green, traffic red, traffic yellow, traffic black
Engraved: O. Hörl, “Grenzen überwinden“, 25 Jahre Deutsche Einheit
[O. Hörl, “Overcoming Boundaries”, 25 years of German unity]
Editions: signed: 250 copies per colour
13
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 14
Ottmar Hörl
Biografie
Ottmar Hörl lebt und arbeitet in
Frankfurt am Main, Nürnberg und
Wertheim.
seit 2005
Präsident der Akademie der
Bildenden Künste in Nürnberg
2002
intermedium-Preis, Bayerischer
Rundfunk/ZKM Karlsruhe
seit 1999
Professur für Bildende Kunst an der
Akademie der Bildenden Künste in
Nürnberg
1998
Wilhelm-Loth-Preis, Darmstadt
1997
Cologne Fine Art-Preis
(art multiple-Preis, Internationaler
Kunstmarkt, Düsseldorf)
1994
Förderpreis für Baukunst, Akademie
der Künste Berlin (mit Formalhaut)
1992–93
Gastprofessur an der TU Graz
(mit Formalhaut)
1985
Gründung der Gruppe Formalhaut,
mit den Architekten Gabriela Seifert
und Götz Stöckmann
1978–81
Stipendium der Deutschen
Studienstiftung
1979–81
Hochschule für Bildende Künste,
Düsseldorf, bei Prof. Klaus Rinke
1975–79
Staatliche Hochschule für
Bildende Künste – Städelschule,
Frankfurt am Main
1950
geboren in Nauheim/Hessen
14
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 15
IMPRESSUM
Herausgeber:
Hessische Staatskanzlei
Georg-August-Zinn-Straße 1
65183 Wiesbaden
Verantwortlich:
Staatssekretär Michael Bußer, Sprecher der Landesregierung
Redaktion:
Ingo von Gerlach, Hessische Staatskanzlei
Artwork:
Nina Faber de.sign, Wiesbaden
Fotocredits:
Hessische Staatskanzlei,
Archiv Ottmar Hörl, Werner Scheuermann, Simeon Johnke, epd/Ralf Maro
Übersetzung:
Jutta Ziegler M. A., Mainz
Unser Dank gilt all denjenigen, die mit ihrer Hilfe, mit Engagement oder hilfreichen Tipps
zur Realisierung des Projekts beigetragen haben, insbesondere auch Markus Heckhausen,
AMPELMANN GmbH.
www.ottmar-hoerl.de
www.grenzen-ueberwinden.de
© Alle Rechte verbleiben bei den jeweiligen Urhebern, März 2015
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie
darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der
Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen sowie Wahlen zum
Europaparlament. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen
der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel.
Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeit-lichen Bezug zu einer
bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen
gelten unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist.
Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.
Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 16
www.grenzen-ueberwinden.de
www.facebook.com/DeutscheEinheit2015
www.twitter.com/25JahreEinheit
www.ottmar-hoerl.de