Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 1 Hessische Landesregierung OTTMAR HÖRL Kunstinstallation Grenzen überwinden Das visuelle Großereignis zum Jubiläum „25 Jahre Deutsche Einheit“ 24. März bis 4. Oktober 2015 Deutschlandreise Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 2 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 3 enn ein renommierter Künstler wie Prof. Ottmar Hörl das Thema der Wiedervereinigung Deutschlands aufgreift, dann dürfen wir mit einer inhaltlich treffenden, Identität stiftenden und kommunikativen Installation rechnen. Der Fall der Mauer in Berlin und die Grenzöffnung in der Mitte Deutschlands und Europas sowie die Wiedervereinigung liegen jetzt 25 Jahre zurück. Ottmar Hörl widmet sich dem Thema, indem er die bekannte Figur des Ampelmännchens weiterentwickelt und neu interpretiert. Damit greift er einerseits auf die Geschichte zurück und setzt sich mit dem epochalen Geschehen vor 25 Jahren und der Entwicklung seither auseinander. Andererseits diskutiert er auch die Frage, wie wir unsere gemeinsame Zukunft in Deutschland und Europa gestalten wollen. W Die Ostgrenze Hessens war Teil der Grenze, die die Welt teilte. Dass die Teilung friedlich und zum Nutzen der Menschen auf beiden Seiten überwunden werden konnte, ist ein großes Glück, das sich nicht zuletzt dem Aufbegehren der Menschen östlich der Grenze und dem entschlossenen und gleichzeitig besonnenen Handeln vieler Verantwortungsträger verdankte. Es ist an Hessen, den 25. Jahrestag der Wiedervereinigung zu feiern. Die Installation von Ottmar Hörl, der dank früherer Installationen zum Hessen-Löwen und zu Goethe oder dank der Euro-Skulptur in Frankfurt in unserem Land großes Ansehen genießt, ist ein Beitrag zu diesem Jubiläum. Ich freue mich, dass seine Installation nach dem Auftakt in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden eine symbolische Deutschlandreise unternehmen wird. Das Projekt wird dazu beitragen, mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst die jüngste Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft zu beleuchten. Ich danke Ottmar Hörl und allen, die zur Verwirklichung der Installation beigetragen haben, für ihr Engagement. Ich wünsche dem Projekt einen guten Verlauf. Volker Bouffier Hessischer Ministerpräsident 3 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 4 Grenzen überwinden – das Kunstprojekt H essen richtet dieses Jahr die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung aus. Aus diesem Anlass hat die Hessische Staatskanzlei den international renommierten Konzeptkünstler Prof. Ottmar Hörl (*1950 Nauheim/Hessen) eingeladen, eine Installation mit seriellen Skulpturen zu entwickeln. So gehen etwa 1.000 Figuren des von ihm entworfenen Einheitsmännchens als Botschafter auf Deutschlandreise. Ottmar Hörls Vision: möglichst viele Menschen in einen kulturellen Diskurs miteinzubeziehen. Informationen zum Kunstprojekt sowie Figuren der Installation sind während der Präsentationsdauer in der jeweiligen Stadt im temporären Projekt-Pavillon vor Ort erhältlich. P rojektstart ist am 24. März, um 13 Uhr, vor der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden mit der symbolischen Entsendung einer Delegation von Skulpturen. Overcoming Boundaries – the Art Project This year, the German federal state of Hesse is in charge of organising the celebrations to commemorate the 25th anniversary of the German reunification. On this occasion, the Hessian State Chancellery has invited Professor Ottmar Hörl (born in Nauheim/Hesse in 1950), the internationally renowned conceptual artist, to develop a sculptural installation featuring serial sculptures. Up to 1,000 multiples of the Einheitsmännchen (Unity Man) created by Hörl will act as ambassadors touring Germany. The artist’s vision is that as many people as possible will get involved in a cultural discourse. Information on the art project as well as multiples from the installation will be available at the local temporary project pavilion while the work is on show. The project will be inaugurated on 24 March, at 1 p.m., when the sculptures are deployed as a symbolical delegation in front of the Hessian State Chancellery in Wiesbaden. 4 4 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 5 Ansprechpartner Hessische Staatskanzlei Ingo von Gerlach E-Mail: [email protected] Telefon: 0611 - 32 3707 Michaela Schächtele E-Mail: [email protected] Telefon: 0611 - 32 3942 Ansprechpartner Ottmar Hörl Skulptur Eva Schickler, Koordination & Öffentlichkeitsarbeit E-Mail: [email protected] Telefon +49 (0)151 - 70 82 77 22 Michael Tegtmeyer, Projekt-Büro (vor Ort) Telefon +49 (0)174 - 81 44 711 Weitere Informationen www.grenzen-ueberwinden.de www.ottmar-hoerl.de www.facebook.com/Ottmar.Hoerl.Skulptur 24. März bis 4. Oktober 2015 Deutschlandreise Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 6 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 7 Ottmar Hörl über die Idee und Hintergrundaspekte zur Installation A ls Künstler bin ich kein Wissenschaftler und dennoch auf eine bestimmte Art und Weise in der Mitte einer Gesellschaft. Ich muss eine seismografische Sensibilität entwickeln, muss über mein Empfinden, meine Beobachtung die Bewegungsformen von Gesellschaften aufnehmen, um sie als gestalterische Konstellation, als Frage, zurückzugeben. Menschen stellen fest, dass bestimmte Dinge nicht beschreibbar sind, wir können sie nur fühlen, und genau das müssen wir zulassen. Die Wiedervereinigung Deutschlands ist ein historisch bedeutendes Ereignis, eine einmalige Erfahrung. Für viele war sie sicherlich so überraschend wie bewegend – und im Großen und Ganzen mit glücklichem, friedlichen Ausgang. Im Jubiläumsjahr wird daran erinnert und gefeiert. Dabei dürfen wir aber keinesfalls darüber hinwegsehen, dass noch sehr viel zu tun bleibt, dass Freiheit, Demokratie und Respekt variable Angelegenheiten sind, die wir jeden Tag aufs Neue erarbeiten und leben müssen, und zwar jeder Einzelne von uns. Für den besonderen Jubiläumsanlass galt es, eine entsprechende Arbeit zu verwirklichen, die gleichzeitig verschiedene Dimensionen und Ottmar Hörl on his concept and background considerations concerning his sculptural project As an artist, I'm not a scientist but, in a sense, I am at the centre of society, and, relying on my feelings and my observations, have to develop the sensitivity of a seismometer to be able to record the ways in which society moves. I then return my measurements in the form of a creative constellation, of a question, as it were. People realise that certain things just cannot be described, we can only feel them, and this is precisely what we must allow to happen. The German reunification is an event with unparalleled historical significance, it is a unique experience. For many, it came just as sudden as it was moving – and, by and large, with a happy, peaceful ending. This year's anniversary commemorates these events with festivities. However, we should not forget that a lot still remains to be done, that freedom, democracy, and respect are variable commodities that must be worked for, and earned, every single day, and by each and every one of us. For this anniversary, it seemed to be of the essence to realise a project that combined different dimensions and facets. I don't see art and culture as hierarchical conceptions. As an artist, I therefore have to develop an idea that, on the one hand, attempts to put 7 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 8 Aspekte verbindet. Ich verstehe Kunst und Kultur nicht als hierarchische Konzeption. Als Künstler muss ich folglich eine Idee entwickeln, die einerseits versucht, das komplexe zeitgenössische Denken auf den Punkt zu bringen, und andererseits in der Lage ist, als ein kommunikativer Impuls zu funktionieren, um ALLE Menschen unmittelbar zu erreichen, ob Schüler, Krankenschwester, Unternehmer oder Politiker. Jeder ist eingeladen, sich damit auseinanderzusetzen, über Problematiken und die Verbesserung der Systeme nachzudenken, mitzudiskutieren, sich zu beteiligen – und zwar jeder seiner persönlichen Struktur entsprechend. Im Idealfall entstehen dann vielleicht neue Sichtweisen, neue Wege, und „Grenzen werden überwunden“. D amit die konzeptuelle Idee ihr kommunikatives Potenzial entfalten kann, arbeite ich im öffentlichen Raum – es ist ein Raum für alle und gleichzeitig für niemanden. Individuelle Vereinnahmungen können umgehend absorbiert und relativiert werden. Unter diesem Aspekt ist der öffentliche Raum einer der spannungsreichsten und effizientesten Plattformen zur Entwicklung und Ausweitung kultureller Erfahrungszonen und immer auch eine Herausforderung für künstlerische Abenteurer. Hier – außerhalb von Museumsräumen – entscheide ich mich daher bewusst für Motive, die bereits im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Durch minimale Verrückung des Kontexts oder Neuschöpfung werden sie dann auf neue Weise erfahrbar. Dieser künstlerischen Strategie entsprechend lag es nahe, zum Jubiläum der deutschen Einheit das ursprünglich 1961 von Karl Peglau entwickelte, altbekannte „Ampelmännchen“ aufzugreifen und neu zu formulieren. Aus dem zweidimensionalen Piktogramm eines grünen sophisticated contemporary thinking into a nutshell, and on the other hand, works as a communicative stimulus that gets the message to EVERYONE, to any student, nurse, businessman, or politician. Everyone is invited to get involved, to contemplate these issues, find new ways to improve our social and political systems, contribute to the debate, to intervene – and everyone should do it their way. Ideally, this may result in new ways of looking at things, new ways of doing things, so that "borders can be overcome". For my conceptual idea to release its communicative potential, I work in public spaces – a sphere that belongs to everyone and to nobody at the same time. Individual acts of appropriation can be absorbed and put into perspective at once. Looking at it this way, public space is one of the most dynamic and most efficient platforms for developing and expanding zones of cultural experience, while providing a challenge for artist adventurers. For this space – outside the confines of museums – I consciously choose motifs that are already firmly rooted in collective memory. By gradually shifting their context or by an act of re-creation, I turn them into a new experience. In line with my strategy as an artist, it seemed obvious to me for the anniversary of the German reunification to adopt, and rework, the well-known East German Ampelmännchen, or traffic light man, first developed by Karl Peglau in 1961. I turned the twodimensional pictogram of a little green man into a three-dimensional serial monochrome 8 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 9 Männchens wurde eine dreidimensionale, vollplastische, 38 cm hohe serielle monochrome Figur. Nach wie vor mit Hut, erhält sie nun ein Gesicht. Aus dem „Ampelmännchen“ hat sich sozusagen eine neue Generation entwickelt, das „Einheitsmännchen“: weltoffen, freundlich und positiv in die Zukunft blickend, lächelnd, die Hand reichend für ein Aufeinander-Zugehen, voll Energie, dynamisch, mutig und entschlossen voranschreitend. S o ist es ein Symbol für die Mobilität einer Gesellschaft. Denn selbst wenn Staaten nicht ohne ordnende Systeme funktionieren, kann der kontinuierliche Ausbau solcher Strukturen in ein diktatorisches System kippen. Will man sich diese Flexibilität der Gesellschaften dauerhaft erhalten, kann nicht alles reglementiert werden. Wer will schon eine halbe Stunde an der Ampel stehen, bis es endlich grün wird? Ähnlich den empfindlichen Abstimmungsprozessen von Steuerungssystemen und Ampelanlagen im Hinblick auf ein funktionierendes Verkehrsnetz, muss auch hier mit entsprechender Sensibilität vorgegangen werden. Bleiben wir als Gesellschaft flexibel, in Bewegung, im Fluss, sind immer auch Weiterentwicklung und Veränderung hin zum Positiven möglich. Individuen wie Gesellschaften bewahren sich dann auch die Chance, der Gefahr von Erstarrung und Blockade zu entgehen. Insofern kann das „Einheitsmännchen“ auch als ein Sinnbild für freiheitlich-demokratische Prinzipien, für Wandlungsfähigkeit, für Hoffnung und Zukunft verstanden werden. Entsprechend ist die Hauptfarbe der Installation in Verkehrsgrün konzipiert – neben Farbakzenten in Verkehrsschwarz, Verkehrsrot und Verkehrsgelb. Ottmar Hörl figure, carved in the round and standing 38 centimetres tall. He is still wearing his hat, but has been given a face, too. In a manner of speaking, this is a new-generation Ampelmännchen, the Einheitsmännchen (“Unity Man“): cosmopolitan, friendly, and with a positive outlook for the future, smiling, holding out his hand in an attempt to meet you halfway, full of energy, dynamic, courageous, and advancing with determination. He is a symbol of our mobile society. Although states will not function without regulative systems, the continuous expansion of such structures may tip the scales for a dictatorial regime. To preserve social flexibility in the long run, one must dispense with regulation to a certain extent. After all, who wants to spend half an hour waiting at the traffic light until it turns green? As is the case with the sensitive coordinated patterns involved in the control and light signalling systems required for an efficient road network, an adequate amount of sensitivity is obligatory. When our society manages to stay flexible, in motion, in a constant state of flux, there is always room for advancement and improvement. Individuals as well as society as an entity will thus keep their chance to escape the risk of paralysis or deadlock. In this respect, the “Unity Man“ may be regarded as an emblem of free democratic principles, of flexibility, of hope and trust in the future. The main colour of this sculptural project will be traffic green, with accentuation being provided by traffic black, traffic red, and traffic yellow. Ottmar Hörl 9 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 10 „Was spektakulär erscheint, ist in Wahrheit vor allem genau.“ Manfred Schneckenburger, ehem. Leiter der documenta Über Ottmar Hörl Ob er mit dem Konzept eines Kamerawurfs von Europa nach Asien einen visuellen Versuch der Annäherung zweier Kontinente unternimmt, ob er 10.000 Berliner Bären in einer neuentwickelten Fassung als bildstarke Großskulptur zum 10-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung in Berlin installiert oder deutsche Städte mit Einheitsmännchen bevölkert; immer geht es Ottmar Hörl darum, Grenzen zu überwinden und die Eroberung neuer Horizonte zu ermöglichen. O ttmar Hörl, 1950 in Nauheim/Hessen geboren, Professor und Präsident an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, ist einer der vielseitigsten und innovativsten deutschen Konzeptkünstler und Bildhauer. International berühmt wurde er vor allem durch temporäre Großprojekte, die auf seiner Idee von Kunst als Kommunikationsmodell und Organisationsprinzip sowie dem seriellen Prinzip des 21. Jahrhunderts basieren. Seinem künstlerischen Konzept liegt die Überzeugung und Vision zugrunde, dass Kunst als kommunikativer Impuls auch ein Instrument zur Erkenntnis sein kann. Im Idealfall kann dies zu neuen Sichtweisen führen und zur Weiterentwicklung eines Individuums beitragen und damit auch zur Weiterentwicklung einer Gesellschaft. In diesem Prozess wird der Künstler zum Impulsgeber. Er spürt gesellschaftliche Strukturen, komplexe Zusammenhänge und Widersprüche auf, reflektiert sie, um sie dann mittels Kunst als interpretationsoffene Fragestellung an die Gesellschaft erneut zurückzugeben. Durch den skulpturalen Gegenstand wird dies gewissermaßen greifbar und begreifbar. "What seems to be spectacular, is, above all, exact." Manfred Schneckenburger, former curator of documenta Notes on Ottmar Hörl No matter if he undertakes a visual attempt to get two continents closer together by hurling a camera from Europe to Asia, if he sets up a powerful large-scale sculpture in Berlin made up of 10,000 copies of a newly developed Berlin Bear multiple to commemorate the tenth anniversary of the German reunification, or if he populates German cities with Unity Men – Ottmar Hörl's intention always is to overcome boundaries and make an offer to conquer new horizons. Ottmar Hörl, born in Nauheim/Hesse in 1950, and now a professor at, and the president of, the Nuremberg Academy of Fine Arts, is one of the most versatile and innovative German conceptual artists and sculptors. In particular, temporary large-scale projects based on his concept of art as a communication model and organisational principle as well as the serial principle prevalent in the 21st century, have earned him international renown. His concept as an artist is based on the creed and vision that art as a stimulant for communication may also serve as a tool to gain knowledge. Ideally, this may result in new perspectives and individual growth, ultimately giving rise to the progression of society as a whole. In this process, the artist takes on the role of a generator of ideas. He seeks out social structures, complex issues and ambiguities, reflects them to turn them into art and return them to society as questions that are open to different interpretations. 10 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 11 S chon seit Anfang der 1980er Jahre entwickelt Ottmar Hörl radikale, innovative Werkkonzepte, die sich aus seinem skulpturalen Denken, dem Nachdenken über die Idee von Kunst sowie den daraus resultierenden Erkenntnissen und Konsequenzen ableiten. Diese Kompromisslosigkeit in Denken und Handeln verleiht seinen Werken eine phänomenale Energie, kommunikative Wirkungskraft und gewaltige Eigendynamik, die viele Menschen erreicht und begeistert, die eher selten mit Kunst in Berührung kommen. So hat Ottmar Hörl einprägsame Identifikationsmodelle und universelle Sinnbilder entwickelt, die mittlerweile Teil unseres kollektiven Gedächtnisses sind, wie die Euro-Skulptur (2000) in Frankfurt am Main, das am meisten fotografierte und gefilmte Kunstwerk, die Unschuld-Seife (seit 1997) mit der konzeptionellen Auflage von 82 Mio. oder die Trophäe für den Hessischen Filmpreis (2014) in Form eines Weltanschauungsmodells. Zuletzt hat Hörl Großprojekte für das Daegu Art Museum in Südkorea, die Goethe-Universität in Frankfurt, die Architektur-Biennale in Venedig und die Albertina in Wien realisiert. Viele seiner Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt oder dem San Francisco Museum of Modern Art. Für seine Arbeit wurde er mit Preisen wie dem Cologne Fine Art Preis, dem Wilhelm-Loth-Preis oder dem inter-medium-Preis ausgezeichnet. Eva Schickler M. A. The sculptural object makes this process tangible and comprehensible. From the early 1980s, Ottmar Hörl has developed artistic concepts that are radical and innovative at the same time. They have been derived from the way he thinks about the world in terms of sculpture, from his reflections on art, and the ensuing insights and implications. His uncompromising attitude in the way he thinks and acts endows his works with exceptional energy, communicative force, and huge momentum that reaches and inspires a lot of people who otherwise hardly get in touch with art. Ottmar Hörl has developed memorable models of identification and universal emblems that have come to be part of our collective memory such as the Euro Sculpture erected in Frankfurt am Main in 2000 and now the work of art most frequently shown on photos and in films, the Soap of Innocence (first issued in 1997) in an edition of 82 million copies, or the trophy for the Hessian Film Award (2014) in the shape of a Worldview Model. Among Hörl's latest large-scale projects are works for the Daegu Art Museum in South Korea, Goethe University in Frankfurt, the Venice Biennale of Architecture as well as the Albertina in Vienna. Many of his works are part of public collections such as the Frankfurt Museum of Modern Art or the San Francisco Museum of Modern Art. His works have earned him several awards, e.g. the Cologne Fine Art Prize, the Wilhelm Loth Award as well as the intermedium Award. Eva Schickler M.A. 11 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 12 Einheitsmännchen als Botschafter A lle, die mit der Kunstinstallation in Berührung kommen, werden Teil davon, ob Mitwirkender, debattierender Betrachter oder begeisterter Besucher. Die „Verrückung“ vom öffentlichen in den privaten Raum gehört zum künstlerischen Konzept. Jeder neue Besitzer wird somit auch zu einem Botschafter, der die Idee in die Welt hinausträgt. U nd jeder, der eine Figur kauft, tut außerdem noch etwas Gutes – von jedem aus einer Original-Installation verkauften Exemplar gehen 10 Euro an die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“. Unity Men as Ambassadors Every contributor, every onlooker entering into a discussion, or enthusiastic visitor, just everyone who encounters the art installation becomes part of it. A “shift” from public to private space is part of the artist’s concept. Any new owner thus also becomes an ambassador carrying the idea of the project out into the world. What’s more, anyone buying a sculpture does a good deed – 10 euros of every sculpture sold taken out of one of the original installations will be donated to the “Ein Herz für Kinder" charity organisation under the patronage of the German tabloid, BILD. 12 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 13 Einheitsmännchen, 2015 Maße: 38 cm x 19 cm x 26 cm Hochwertiger, wetterfester Kunststoff (produziert in Deutschland) Farben: Verkehrsgrün, Verkehrsrot, Verkehrsgelb, Verkehrsschwarz Prägung: O. Hörl, „Grenzen überwinden“, 25 Jahre Deutsche Einheit Auflage: signiert: 250 Exemplare je Farbe www.ottmar-hoerl.de Einheitsmännchen (Unity Man) 2015 size: 38 cm x 19 cm x 26 cm High-quality, weather-proof plastic material (produced in Germany) Colours: traffic green, traffic red, traffic yellow, traffic black Engraved: O. Hörl, “Grenzen überwinden“, 25 Jahre Deutsche Einheit [O. Hörl, “Overcoming Boundaries”, 25 years of German unity] Editions: signed: 250 copies per colour 13 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 14 Ottmar Hörl Biografie Ottmar Hörl lebt und arbeitet in Frankfurt am Main, Nürnberg und Wertheim. seit 2005 Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg 2002 intermedium-Preis, Bayerischer Rundfunk/ZKM Karlsruhe seit 1999 Professur für Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg 1998 Wilhelm-Loth-Preis, Darmstadt 1997 Cologne Fine Art-Preis (art multiple-Preis, Internationaler Kunstmarkt, Düsseldorf) 1994 Förderpreis für Baukunst, Akademie der Künste Berlin (mit Formalhaut) 1992–93 Gastprofessur an der TU Graz (mit Formalhaut) 1985 Gründung der Gruppe Formalhaut, mit den Architekten Gabriela Seifert und Götz Stöckmann 1978–81 Stipendium der Deutschen Studienstiftung 1979–81 Hochschule für Bildende Künste, Düsseldorf, bei Prof. Klaus Rinke 1975–79 Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main 1950 geboren in Nauheim/Hessen 14 Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 15 IMPRESSUM Herausgeber: Hessische Staatskanzlei Georg-August-Zinn-Straße 1 65183 Wiesbaden Verantwortlich: Staatssekretär Michael Bußer, Sprecher der Landesregierung Redaktion: Ingo von Gerlach, Hessische Staatskanzlei Artwork: Nina Faber de.sign, Wiesbaden Fotocredits: Hessische Staatskanzlei, Archiv Ottmar Hörl, Werner Scheuermann, Simeon Johnke, epd/Ralf Maro Übersetzung: Jutta Ziegler M. A., Mainz Unser Dank gilt all denjenigen, die mit ihrer Hilfe, mit Engagement oder hilfreichen Tipps zur Realisierung des Projekts beigetragen haben, insbesondere auch Markus Heckhausen, AMPELMANN GmbH. www.ottmar-hoerl.de www.grenzen-ueberwinden.de © Alle Rechte verbleiben bei den jeweiligen Urhebern, März 2015 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen sowie Wahlen zum Europaparlament. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeit-lichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Hoerl_16S_105x210_105x210 19.03.15 10:55 Seite 16 www.grenzen-ueberwinden.de www.facebook.com/DeutscheEinheit2015 www.twitter.com/25JahreEinheit www.ottmar-hoerl.de
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