info ÖZIV Bundesverband 54. Jahrgang Ausgabe 1/2015 Nr. 213 3... 2... 1... Barrierefreiheit: Der Countdown läuft 1/15 info Werbung 2 Für Menschen mit Behinderungen www.oeziv.org Editorial info © Jana Madzigon/artista.at Vorwort Aus dem Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde und Freundinnen des ÖZIV! 06 20 10 30 Vorwort.......................................................... 3 Kommentar Dr. Klaus Voget���������������������������� 5 Film und Verlosung�������������������������������������� 6-7 ÖZIV Namensänderung����������������������������������� 9 Barrierefreie Gemeinde���������������������������� 10-12 Barrierefreier Tourismus��������������������������� 14-15 ÖZIV Angebote............................................. 16 Geschichte der Arbeit, Teil 2��������������������� 18-19 Erfahrungsbericht..................................... 20-21 ÖZIV SUPPORT........................................ 23-25 ÖZIV SUPPORT Recht������������������������������� 26-27 ÖZIV Arbeitsassistenz����������������������������������� 28 ÖZIV ACCESS.......................................... 30-31 Selbstständigkeit........................................... 33 Buchbesprechungen�������������������������������������� 35 Kurz gemeldet......................................... 36-37 ÖZIV Tirol............................................... 38-39 ÖZIV Hall in Tirol.......................................... 41 ÖZIV Niederösterreich����������������������������������� 42 ÖZIV Kärnten............................................... 43 ÖZIV Burgenland........................................... 44 ÖZIV Steiermark...................................... 45-46 ÖZIV Vorarlberg............................................ 47 ÖZIV Wien............................................... 48-49 Club 81........................................................ 50 www.oeziv.org Es ist geschafft! Wie von den Delegierten am letzten Verbandstag beauftragt, haben wir Anfang April unseren neuen Auftritt für den ÖZIV österreichweit bekräftigt. Ab sofort heißen wir ÖZIV Bundesverband. ÖZIV steht für Österreichweite Zukunftsorientierte Interessen-Vertretung. Das ist an sich nichts Neues. Auch dass sich diese Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen engagiert, ist schon seit mehr als 50 Jahren bekannt. Vielleicht weniger bekannt ist unsere Haltung, mit der wir an die Bewältigung unserer Aufgaben herangehen. Der ÖZIV entstand, weil sich Menschen in ganz Österreich gegen die im Vergleich zu Kriegsopfern und deren Angehörigen ungerechte und unfaire Behandlung von „zivilbehinderten“ Menschen zu wehren begannen. Die einzelnen, kleinen Gruppen und „Krüppelvereine“ erkannten aber bald, dass Veränderungen nur in einem Miteinander möglich wären – damit schlug die Geburtsstunde eines österreichweiten Verbandes im Jahr 1962. Im Laufe der Jahre wurde der Grund für die Behinderung eines Menschen völlig unwichtig für unsere Arbeit. Es ging und geht darum dafür zu sorgen, dass alle Menschen mit Behinderungen Rahmenbedingungen für eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Lebensführung vorfinden. Mit der Namensänderung haben wir also das abgegeben, was nicht mehr stimmt und behalten, wofür wir weiterhin stehen werden: die Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen zu sein. Diesen Weg wollen wir – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesverbandes – gemeinsam und erfolgreich im Sinne von Menschen mit Behinderungen beschreiten. Wir wollen der Gerechtigkeit in einem vertrauensvollen und gemeinsamen Miteinander nachhaltig Ihren Platz sichern! Ihre Hedi Schnitzer-Voget, Geschäftsführerin 3 1/15 Für Menschen mit Behinderungen info Werbung Für Menschen mit Behinderungen Ilon Protect-Salbe – aktiv gegen das Wundwerden Alte und unbewegliche Menschen (Rollstuhlfahrer) sind besonders gefährdet Der Körper reagiert auf lang anhaltenden Druck mit unwillkürlichen Bewegungen, die zur Druckentlastung führen. Dieser Schutzmechanismus kann durch Behinderungen eingeschränkt sein bzw. fehlt oft bei Schwerkranken oder sehr schwachen, alten Menschen, die ohnehin meistens eine dünnere und somit empfindlichere Haut haben. Besondere Risikofaktoren sind: • Mangelnde Durchblutung Durchblutungsstörungen (Herzschwäche, Durchblutungsstörungen der Beine, zu niedriger Blutdruck) führen zu einer Minderdurchblutung und Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff • Feuchte Haut Zum Beispiel durch Inkontinenz, starkes Schwitzen oder mangelnde Körperhygiene begünstigt die Entstehung eines Dekubitus. • Über- und Untergewicht Übergewicht verstärkt die Druckbelastung, bei Untergewicht fehlen oft die natürlichen Polster unter der Haut 1/15 Welche Körperpartien sind besonders anfällig? 4 Alle Stellen, wo die Haut direkt über dem Kochen liegt: Fersen, Zehen, Knöchel, Knie, Beckenknochen, Kreuzbein, Wirbelvorsprünge. Lärchenterpentin: durchblutungsförderndes und antibakterielles sowie desinfizierendes Mittel aus Lärchenbaumharz. Wie beugt man dem Wundwerden vor? a. Verringerung von Druck, Reibung und Scherkräften sowie anderer Risikofaktoren durch Bewegung sowie die Anwendung von druck- und reibungsmindernden Spezialsalben (z.B. Ilon Protect-Salbe) b. Verringerung von Druck, Reibung und Scherkräften sowie anderer Risikofaktoren durch optimale Lagerung Pflegendes Olivenöl sowie reichhaltige ätherische Öle aus den Heilpflanzen Eukalyptus, Thymian und Rosmarin reduzieren infektiöse Keime, wirken durchblutungsfördernd, Haut beruhigend und sorgen für eine ausgezeichnete Hautverträglichkeit sowie einen angenehmen Duft. Jetzt neu: Ilon Protect-Salbe Ilon Protect-Salbe ist wasser- und schweißresistent, angenehm frisch im Geruch, transparent, hoch ergiebig, einfach und hygienisch in der Anwendung. Die Salbe enthält natürliche, pflanzliche Inhaltsstoffe und ist frei von Konservierungsstoffen. Ilon Protect-Salbe ist auf ihre Hautverträglichkeit dermatologisch getestet. Natürliche Inhaltsstoffe: Vaseline: bildet einen schützenden Salbenfilm auf der Haut. Vor der Belastung: ilon Protect Salbe Idealerweise setzen Sie Ilon Protect-Salbe vor der Hautbeanspruchung ein. Das besondere Haut-Schutz-und-Pflege-Prinzip kann dann seine besondere Wirkung rechtzeitig entfalten und dafür sorgen, dass Hautbeschwerden wie Hautrötungen, Hautreizungen oder aber auch Wundscheuern ausbleiben, bzw. deutlich reduziert werden können. Ilon Protect Salbe ist in Apotheken erhältlich. Leser der ÖZIV info können Gratisproben von Ilon Protect-Salbe direkt bei Caesaro Med anfordern: Tel. 0732 677164; E-Mail info@caesaro-med. www.oeziv.org Liebe Mitglieder und Freunde des ÖZIV! Anfang März in der sonntäglichen Pressestunde im ORF hat der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die durch das Behindertengleichstellungsgesetz geforderte Herstellung von Barrierefreiheit als dringend abzustellenden Unfug bezeichnet. Diese Aussage zeigt einmal mehr, welcher Stellenwert den Anliegen von behinderten Menschen in Österreich im Allgemeinen und in Niederösterreich im Besonderen zukommt – nämlich gar keiner. Dieser „Sager“ des Herrn Landeshauptmanns ist zwar ein besonders markanter Ausdruck von Ignoranz und Abgehobenheit gegenüber einem nicht unbeträchtlichen Teil der Gesellschaft, stellt aber wohl nur die negative Spitze eines Eisbergs aus Intoleranz und Unverständnis dar. Während die meisten politischen Entscheidungsträger sich in der Öffentlichkeit kaum zu Aussagen gegen die Interessen behinderter Menschen hinreißen lassen, geben ihre Handlungen Anlass zu der Vermutung, dass diese Zurückhaltung bei öffentlichen Äußerungen nur politisches Kalkül IMPRESSUM: Herausgeber und Verleger: Dr. Klaus Voget – Präsident; ÖZIV Bundesverband, 1110 Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG T: +43 (0)1/513 15 35 [email protected] Erscheinungsweise: Mindestens 4 mal jährlich info © Jana Madzigon/artista.at Kommentar Für Menschen mit Behinderungen darstellt, in der Sache allerdings kaum Unterschiede festzustellen sind. Beispiele dafür hat es in der Vergangenheit zur Genüge gegeben. Ich erinnere nur an die teils offene, teils schleichende Verschlechterung der Pflegegeldregelungen, die Verschärfung der Bestimmungen zu Invaliditätsund Berufsunfähigkeitspensionen und an die zunehmend restriktivere Anwendung von Landesbestimmungen im Bereich der Behindertengesetze. Auch steht zu befürchten, dass die sogenannte Steuerreform wieder einmal auf dem Rücken von behinderten Menschen ausgetragen werden wird. Es wird bereits kolportiert, dass die Absetzung von außergewöhnlichen Belastungen massiv erschwert werden soll. Wir können nur hoffen, dass diese düstere Prognose nicht Wirklichkeit werden wird. So gesehen hat uns daher der niederösterreichische Landeshauptmann mit seinen Äußerungen auf den Boden der politischen Realität zurückgeholt. Chefredaktion: Mag.a Doris Becker-Machreich [email protected] MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Mag.a Doris Becker-Machreich, Dr.in Birgit Büttner, Mag. Peter Emberger, Mag. Manfred Fischer, Dr.in Julia Jungwirth, Mag. Rudi Maisriml, Alfred Müller, Hedi Schnitzer-Voget, MAS Die blumigen Sonntagsreden mancher Politiker spiegeln leider häufig nicht das Bestreben wieder, die Situation behinderter Menschen im Sinne der in Österreich ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention verbessern zu wollen, sondern sind eher als inhaltsleere Lippenbekenntnisse zu bewerten. Nehmen wir also einmal mehr zur Kenntnis, dass uns nichts von selbst in den Schoss fällt, sondern dass wir um jeden Fortschritt kämpfen müssen. In den Köpfen der derzeit Regierenden sind wir Menschen mit Behinderungen – entgegen aller anderslautenden Bekenntnisse – nach wie vor die armen Hascherln, die sich nicht zur Wehr setzen können. Es liegt an uns, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ihr Präsident Dr. Klaus Voget Anzeigen, Layout, Satz und Druck: Die Medienmacher GmbH, 8151 Hitzendorf, Oberberg 128 Filiale: 4800 Attnang-P., Römerstraße 8 T: +43 (0)7674/62 900-0 [email protected] Zulassungsnummer: GZ02Z031414 ZVR: 453063823 www.oeziv.org 5 1/15 Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Dem Präsidium des ÖZIV Bundesverbandes (ÖZIV) gehören an: Der Präsident Dr. Klaus Voget (2353 Guntramsdorf, Anningerstraße 68); die Vizepräsidenten Reg.-Rat Georg Leitinger (6130 Schwaz, Ried 20), Hans-Jürgen Gross (7035 Steinbrunn, Fölliggasse 34) und Rudolf Alexander Kravanja (9500 Villach, Neubaugasse 5); die Kassiere Christian Antonio (1230 Wien, Breitenfurterstr. 380a/51) und Margarete Bachinger (3100 St. Pölten, Schuhmeierstraße 26). Der ÖZIV Bundesverband erstreckt seine Tätigkeit auf das gesamte Bundesgebiet und strebt den Zusammenschluss aller in Österreich ständig wohnhaften, seit Geburt oder später durch Krankheit, Unfall oder sonstige Einflüsse oder Ereignisse behinderten Menschen in deren Organisationen an. Der ÖZIV ist parteipolitisch ungebunden, überkonfessionell und steht auf demokratischer Grundlage. Der ÖZIV hat den Zweck, die Interessen der behinderten Menschen gegenüber der Allgemeinheit zu vertreten und die Vereinsmitglieder seiner Landesverbände und Sektionen in allen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belangen zu betreuen. Die Zeitschrift „ÖZIV Info“ ist eine Zusammenstellung aktueller innerorganisatorischer Informationen und sozialpolitischer Themen, insbesondere auf dem Gebiet des Behindertenwesens. info Film © Thimfilm © Thimfilm Für Menschen mit Behinderungen Wer ist hier blind? Andy Holzer ist Extrembergsteiger. Er ist Vortragsreisender und Buchautor. Im Mai will er den Mount Everest besteigen. In „Unter Blinden – Das extreme Leben des Andy Holzer“ gibt er uns Einblick in seine Sicht der Dinge. Ein Film, der gerade den Sehenden die Augen dafür öffnen sollte, die Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Von Doris Becker-Machreich Andy Holzer ist von Geburt an blind. Doch er ist überzeugt, dass er das Gleiche sieht, wie alle anderen auch: „Sehen findet nicht im Sehnerv statt. Im Gehirn werden die Bilder generiert.“ So kann er Farben, Formen, Schattierungen sehen. Für ihn ist es nie dunkel, auch dann nicht, wenn er mit dem Filmteam in den finsteren Keller geht, um sein Fahrrad zu holen. 1/15 Barrierefreiheit war ihm von klein auf wichtig. Und zwar in dem Sinn, dass der kleine Andy alles machen konnte wie die anderen auch. Als Konsequenz hat er seine Behinderung, die ihm erst viel später, mit etwa 17 Jahren, so richtig bewusst geworden ist, vor den Sehenden verborgen. Freunde, Leh6 rer, Schulkameraden dachten immer, dass er nur schlecht sehen würde, niemals, dass er vollkommen blind sei. Nur die Eltern wussten Bescheid. Alles unter Kontrolle Andy Holzer hatte keine Lust, dieses Missverständnis aufzuklären. Lieber war er in der Schule der Faule, der einen Fünfer kriegt, weil er die Schularbeitsaufgaben nicht lesen kann, als der Blinde: „Da wäre ich aus meinem sozialen Gefüge gefallen!“, erklärt er. „Ich habe alle und auch mich geschont, indem ich das Spiel weitergespielt hab.“ Wichtig war ihm, alles unter Kontrolle zu haben – besonders die Anderen, „damit die mich nicht drausbringen.“ Irgendwann war aber dann Ende mit diesem Spiel. Bergsteigen, Radfahren, Schifahren, sogar Mofafahren! – Alles kein Problem. Aber dass er keinen Führerschein kriegen würde, war auch Andy Holzer klar: „Da ist mein Leben auseinandergegangen.“ Ich habe mein komplettes Umfeld gewechselt, eine andere Welt. Senkrecht sein Dass er Extrembergsteiger werden könnte, wäre seinem Berufsberater nach der Schulzeit nicht in den Sinn gekommen. Der hat ihm die „üblichen“ Angebote wie Korbflechter oder Telefonist gemacht. Holzer ist lieber Heilmasseur geworden und hat daneben seiner Leiwww.oeziv.org Film © Thimfilm Für Menschen mit Behinderungen info Zu gewinnen! 20 Eintrittskarten für den Film „Unter Blinden“ Der ÖZIV verlost 10 mal 2 Kinogutscheine, die österreichweit in allen Kinos, in denen der Film läuft, in Kinokarten eingelöst werden können. Zur Verfügung gestellt von THIM Film. Schreiben Sie uns an [email protected], Kennwort: Film, oder rufen Sie uns an: 01/513 15 35-31 Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Regisseurin Eva Spreitzhofer und Andy Holzer Sechs der sieben höchsten Berge der Welt hat er schon bestiegen, www.oeziv.org nun fehlt noch der Everest. Um einen Berg besteigen oder erklettern zu können, muss er ihn nicht mit seinen Augen sehen. Das wird in den Kletterszenen im Film offensichtlich. Er sieht ihn mit allen Sinnen, vor allem auch mit den Händen. Ob er sich als süchtig bezeichnen würde, fragt ihn der blinde Musiker George Nussbaumer im Film. „Nicht süchtig, sondern sehnsüchtig!“ lautet die Antwort. Der Film ist als barrierefreie Kinofilmfassung zu sehen. Dafür einfach die App GRETA (Audiodeskription) oder STARK (Untertitel) herunterladen. Mehr Infos dazu unter www.gretaundstarks.de 7 1/15 denschaft gefrönt: den Bergen. „Je höher ich hinaufgehe, desto freier fühle ich mich“, beschreibt er die Glücksgefühle am Berg. Am Befreiendsten ist es für ihn „senkrecht zu sein“. Das sei, wie wenn ihm alle Fesseln abgenommen würden. 1/15 info Werbung 8 Für Menschen mit Behinderungen www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen ÖZIV Intern info ÖZIV – Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen Vor mehr als 50 Jahren wurde der Österreichische Zivil-Invalidenverband gegründet. Er hat in dieser langen Zeit viel für behinderte Menschen in diesem Land erreicht. Nun ist der Name nicht mehr zeitgemäß: Aus dem ÖZIV wird jetzt auch dem Namen nach die österreichweite zukunftsorientierte Interessenvertretung, die er dem Inhalt nach schon immer ist. Vor einigen Jahren wurde in Wien eine Initiative gestartet, um die Invalidenstraße umzubenennen. Der Begriff „Invalide“ ist diskriminierend und negativ besetzt, weil er übersetzt „ungültig“ heißt und auf die Einschränkung eines Menschen abzielt. Der ÖZIV konnte sich dem Protest damals nicht lauthals anschließen, steckte doch bis jetzt in seinem Namen auch dieser veraltete Begriff, der sonst nur noch in der Invaliditätspension zu finden ist – wo er im Übrigen auch schon längst ersetzt werden sollte. Auch die Unterscheidung zwischen „zivilen“ und anders bedingten Behinderungen, die 1962 in Abgrenzung zu den damals noch viel zahlreicheren Kriegsopfern Sinn machte, ist nicht mehr aktuell. Nicht zuletzt hat sich auch schon der Kriegsopferverband in „KOBV – Der Behindertenverband“ umbenannt. und uns so nennen wollen, wie es zu unseren Zielen passt. Wir haben dabei aber einen Kompromiss gefunden, denn wir wollten nicht nach über 50 Jahren einen Namen komplett ändern, der unseren langjährigen Funktionärinnen und Funktionären in den Ländern sehr viel bedeutet. So bleibt die Kurzform ÖZIV weiterhin bestehen und somit auch der Wiedererkennungswert. Auch das Logo, in dem das Z durch zwei ineinandergreifende Hände dargestellt wird, bleibt im Kern bestehen, wird jedoch ergänzt durch die Formulierung „Für Menschen mit Behinderungen“. Falls Sie jemand fragen sollte, wofür ÖZIV den eigentlich steht, verraten Sie es ruhig: Es steht für „österreichweite zukunftsorientierte Interessenvertretung“. Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft Wir wollen mit dieser Namensänderung auch zeigen, dass wir uns mit den Barrieren in unseren eigenen Köpfen auseinander setzen. Unser Hauptanliegen ist die Sensibilisierung für die Anliegen von behinderten Menschen. Damit sind wir in einer Vorreiterrolle, welche auch für uns die Verwendung einer respektvollen Sprache zur Selbstverständlichkeit macht. Nur wenn es uns gelingt, die Barrieren in den Köpfen abzubauen, werden wir unser Ziel erreichen: eine inklusive Gesellschaft, in der behinderte Menschen ganz selbstverständlich Teil sind und ihr Leben selbstbestimmt leben können. www.oeziv.org 9 1/15 Mit dem neuen Namen wollen wir zeigen, dass auch wir die Zeichen der Zeit erkannt haben info Barrierefreiheit Für Menschen mit Behinderungen Fritz Amerhauser (li.) und sein Nachfolger Bürgermeister Josef Gangl vor dem Gemeindeamt St. Georgen Schritt für Schritt zur Barrierefreiheit Während vielerorts Landespolitiker und Wirtschaftstreibende noch diskutieren, ob Barrierefreiheit denn wirklich notwendig sei, hat sich die Gemeinde St. Georgen bei Salzburg schon längst auf den Weg gemacht: Seit 2009 wird dort konsequent daran gearbeitet, alle Bereiche des öffentlichen Lebens barrierefrei zugänglich und nutzbar zu machen. Ein Lokalaugenschein von Doris Becker-Machreich 1/15 „Barrierefreiheit ist einfach wichtig“, bringt es der ehemalige Bürgermeister von St. Georgen, Fritz Amerhauser, unspektakulär auf den Punkt. Es war sein Verdienst, dass sich die Gemeinde 2009 auf den langen Weg zur Barrierefreiheit gemacht hat. Anstoß war das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz: „Betrifft uns das auch?“, fragte sich der Bürgermeister damals. „Und wie können wir als finanzschwache Gemeinde es schaffen, das bis Ende 2015 umzusetzen?“ Dass es dafür einer guten Planung bedarf, war Amerhauser von Anfang an klar. Doch davon hat er sich ebenso wenig abhalten lassen, wie von vereinzelten Stimmen, die das nicht als das wichtigste Thema für die Gemeinde sahen. „Barrierefreiheit kommt allen zugute!“, stellte der Bürgermeister klar und über10 zeugte auch die Zweifler in der 2900-EinwohnerGemeinde von seinem Vorhaben. Auch wie er dieses Projekt ins Laufen gebracht hat, ist vorbildlich. Behinderte Menschen als ExpertInnen Ganz im Gegensatz zu vielen Projekten zum Thema Barrierefreiheit, bei denen fertige Lösungen präsentiert werden und dann das Erstaunen groß ist, wenn behinderte Menschen vom Ergebnis nicht überzeugt sind, hat Amerhauser die Betroffenen – insbesondere Menschen im Rollstuhl – von Anfang an miteinbezogen. Anna Gsenger vom ÖZIV Salzburg und Manfred Fischer waren zwei der ExpertInnen, die von Beginn an ihre Sicht der www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen Barrierefreiheit info Dinge einbringen konnten. Barrierefreiheit wurde zum Projekt der Gemeindeentwicklung und im Oktober 2010 wurde das Programm fixiert. Startpunkt waren Sensibilisierungsschulungen, denn: „Es nutzt nichts: Wenn die Leute nicht wissen, worum es geht, brauchen wir gar nicht anzufangen!“, war Amerhauser klar. Deshalb begann er mit Aufklärung und Bewusstseinsbildung und lud dazu die Gemeinderatsmitglieder ebenso ein wie Wirtschaftstreibende. Auch hier war Manfred Fischer eingebunden: „Der hat uns erst die Augen geöffnet“, erzählt Amerhauser: „Wie geht man mit behinderten Menschen um? Was brauchen sie überhaupt?“ Beim Wort Barrierefreiheit würden 99,9 Prozent sofort an einen Aufzug denken. Dabei gibt es so viele kleine Beiträge, die ganz viel ausmachen: „Es gibt keinen Marathonläufer, der nicht zuerst gehen lernt“, hat Manfred Fischer damals zu ihm gesagt: „Jetzt schauen wir mal, dass wir die kleinen Schritte machen. Wie komme ich zum Ziel? Wie komme ich überhaupt erst zum Aufzug hin?“ Prioritäten setzen Rasch wurde allen Beteiligten klar: es geht um Prioritätensetzung. Was sind die wichtigsten Gebäude und Räumlichkeiten, die auch von behinderten Menschen genutzt werden müssen? „Ich muss nicht bei euch auf den Dachboden“, zitiert Amerhauser den Rollstuhlfahrer. „Aber ich muss bei euch hineinkommen können.“ Also ging es erst einmal darum, einen Plan zu erstellen und diesen dann Schritt für Schritt abzuarbeiten. Taktiles Leitsystem im Gemeindeamt „Der Fritz hat erkannt, dass es um kleine Schritte geht!“, lobt Bürgermeister Josef Gangl seinen Vorgänger, auf dessen Engagement er gut aufbauen kann. Viele kleine Schritte machen viele Prozente in Sachen Barrierefreiheit aus! Zum Beispiel war bereits eine Rampe bei der Bank vorhanden, doch die war zu steil und wurde deshalb von der Bank erneuert. Schritt für Schritt wurde auch die Gemeinde begangen und eine Checkliste erstellt: Was ist schon barrierefrei? Was muss gemacht werden? Was hat Priorität? www.oeziv.org Neue Rampe bei der Bank Der Weg zur Kirche wurde mit einem Handlauf ausgestattet, der Eingang abgesenkt, an einen Behindertenparkplatz und eine geeignete Toilette für Friedhofsbesucher gedacht. Jetzt werden gerade Kindergarten und Schule neu und barrierefrei gebaut, denn St. Georgen ist aufgrund seiner Lage und seiner Kinderbetreuungsangebote eine attraktive Gemeinde für junge Familien. Besonders stolz sind die beiden Gemeindepoliti- 11 1/15 Dass es sich dabei um ein herausforderndes Projekt handelt, wird bei einem Blick auf die Fotos klar. Die wichtigsten Gebäude – das Gemeindeamt einerseits sowie Kirche mit Friedhof und die Schule anderseits – liegen auf zwei Hügeln. Das Gemeindeamt völlig barrierefrei zu machen, würde rund eine Million Euro kosten – also wurde dieses Projekt erst einmal zurückgestellt. Wichtig ist, dass die GemeindebürgerInnen ins Gebäude hinein- und auch zur dort ansässigen Ärztin kommen – dafür gibt es Rampen und ein taktiles Leitsystem. info Barrierefreiheit Für Menschen mit Behinderungen Amerhauser ins Wort. „Darum geht es ja nicht. Wir wollten einen Anstoß geben und das ist gelungen!“ Abgeschlossen ist das Projekt noch lange nicht. Die Arbeitsgruppe gibt es weiterhin, jedes Jahr mit einer anderen Schwerpunktsetzung, heuer zum Beispiel Mobilität im Alter. Und Bürgermeister Gangl kann ein Umdenken erkennen: „Auch für die Jungen ist Barrierefreiheit mittlerweile ein Thema.“ Die Schule und der Kindergarten werden neu und barrierefrei gebaut ker, dass es im Zuge dieses Projekts gelungen ist, wieder einen Nahversorger in St. Georgen anzusiedeln. In Kombination mit der Tankstelle ist so eine ideale Einkaufsmöglichkeit für die EinwohnerInnen entstanden, die ihnen weite Wege erspart und auch noch barrierefrei ist. Der Nahversorger wurde in die Tankstelle integriert und ist ebenfalls barrierefrei Was die können, können wir auch! 1/15 Von den Reaktionen, die die Maßnahmen ausgelöst haben, war Amerhauser selbst überrascht: „Wir wollten mit unseren klaren Maßnahmen ein bisschen einen Schubser geben. Die Medien sind aufgesprungen und haben das ins Rollen gebracht. Und“, schmunzelt er, „das ist dann fast ein bisschen ein Wettbewerb geworden: ‚Die kleine Gemeinde St. Georgen – warum können die das machen? Das können wir auch!‘“ – „Lamprechtshausen hat mehr Geld, die haben uns mittlerweile schon überholt, haben schon das Gemeindeamt barrierefrei...“, sagt Bürgermeister Gangl fast entschuldigend. „Das macht ja nix“, fällt ihm 12 Barrierefreie Tourismusund Freizeitangebote Bei der Gemeinde hat Amerhauser nicht halt gemacht. Auch das Vogelparadies Weidmoos – siehe Artikel von Manfred Fischer in dieser Ausgabe – und das Moor-Bad, das Amerhauser vor zehn Jahren erworben hat, sind barrierefrei gemacht worden und so auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nutzbar. Auch hier hat Amerhauser einiges von Fischer gelernt: Behinderte Menschen nutzen gerne das Internet, um sich über Angebote zu informieren. Wer das auf seiner Homepage gut macht, kann mit mehr BesucherInnen rechnen. Warum in vielen Gemeinden und auch von Seiten der Wirtschaft noch nicht genug in Sachen Barrierefreiheit und Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes geschehen ist, erklärt sich Amerhauser so: „Ich glaube, sie wollen es einfach nicht sehen. Es geht nicht ums Geld, das ist für mich ein Tabuthema. Man muss nicht das teuerste Projekt als erstes machen und sich so von allem anderen abhalten lassen.“ Wichtig sei, das Thema immer mitzudenken – auch bei anstehenden Sanierungen und Reparaturen. „Wenn ich das nutze, um gleich barrierefrei zu bauen, zum Beispiel einen Gehsteig, dann sind die zusätzlichen Kosten minimal!“ Er verweist auch auf Studien, wonach die Mehrkosten für Barrierefreiheit bei Neubauten nur etwa 2 bis 3 Prozent der Kosten ausmachen würden. Sein Tipp für andere Gemeinden, die das Thema Barrierefreiheit bisher vor sich hergeschoben haben: „Die Augen öffnen! Sich zusammensetzen mit Leuten wie dem Manfred Fischer. Man muss nicht alles sofort machen, man muss Schritte setzen!“ www.oeziv.org www.oeziv.org Werbung info 13 1/15 Für Menschen mit Behinderungen Für Menschen mit Behinderungen © Manfred Fischer info Barrierefreiheit Vom neu aufgeschütteten Aussichtshügel hat man einen tollen Ausblick. Man sieht auch vom Rollstuhl aus über das Schilf hinweg Idyllisches Vogelparadies Weidmoos nahe Salzburg Das Vogelparadies Weidmoos beherbergt übers Jahr an die 150 verschiedene Vogelarten und viele typische Moorpflanzen. Mit dem Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen kann es seit Herbst 2013 problemlos berollt werden. Von Manfred Fischer Nach der Stilllegung der Torfgewinnung entstand hier ein Puzzle aus Wasserflächen, Schilfbeständen, Weidengebüschen und Flächen ohne Vegetation. Diese wurde zum Lebensraum für viele bedrohte Vogelarten. 2001 wurde das Weidmoos als EUVogelschutzgebiet ausgewiesen. Vogelstimmen wechseln mit den Jahreszeiten 1/15 Lauscht man den Vogelstimmen, erklingen viele Tonlagen. Dies einerseits über den Tag verteilt, andererseits auch übers Jahr. Zu den Wintergästen zählen Silberreiher, Kornweihen und 14 Raubwürger. Auch an die 20 Silberreiher verbringen hier den Winter. Im Sommer fliegen sie in ihre Brutgebiete am Neusiedler See. Das Weidmoos ist weiters Rastgebiet für Zugvögel. Der Bruchwasserläufer macht beispielsweise auf der Reise von seinen Brutgebieten in Skandinavien und Schottland in das wärmere Winterquartier Rast. Zu den Brutvögeln zählen der Kiebitz und die Bekassine. Die Balzflüge beider Vogelarten sind im Frühjahr ein atemberaubendes, lautes Schauspiel. Außerdem finden wir im Weidmoos eine der größten österreichischen Brutkolonien des Weißsternigen Blaukehlchens. Seit 2009 brüten auch Lachmöwen. Im Sommer 2011 zählte man etwa 2300 Brutpaare. Im Moos sollte der Besucher die Langsamkeit für sich entdecken. Nur wer sich Zeit lässt, wird auf die vielen Vogelarten und anderen Tiere aufmerksam. Ein Fernglas leistet dabei gute Dienste. LEADER-Projekt sorgte für Berollbarkeit Auch mobilitätseingeschränkte Menschen können die idyllische www.oeziv.org Barrierefreiheit info © A. Ausobsky © Manfred Fischer Für Menschen mit Behinderungen Der Holzsteg befindet sich nahe an den Behindertenparkplätzen, sodass ihn auch Menschen mit Geheinschränkungen erreichen können Euro teilen sich die beiden beteiligten Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen bei Salzburg. Der Rest wurde über ein LEADER-Projekt der EU finanziert. Es erfolgte die begleitende Beratung durch selbst betroffene, behinderte Menschen. Die Gesamtkosten zur Mobilitätsverbesserung betrugen 118.000 Euro. Etwa 40.000 Die Wege ab der Infostelle wurden fest geschottert oder verlaufen über Holzbrücken mit © Manfred Fischer Landschaft mit ihren unzähligen Pflanzen und Tieren jetzt hautnah erleben. Personen mit Parkausweis Par. 29b dürfen bis zur Infostelle zufahren. Dort befindet sich auch ein mit dem Euro-Schlüssel sperrbares barrierefreies WC. Einen Kiebitz bekommt man auch hier vor die Linse Überrollschutz. Dieser Teil ist etwa 420 Meter lang. Alle Stufen und steilen Anstiege wurden entfernt. Der restliche Teil des Rundweges musste aus Naturschutzgründen mit Rindenmulch ausgelegt werden. Er kann daher nur mit breiten Reifen von E-Rollis bewältigt werden. Ein Holzsteg und ein Aussichtshügel gewähren Ausblicke ins Moor. Den Aussichtshügel erreicht man über einen Weg mit höchstens 6 Prozent Steigung. Das Vogelschutzgebiet ist auf www.wheelmap.org verzeichnet. Das ist eine internationale Online-Karte zum Suchen, Finden und Markieren von rollstuhlgerechten Orten. Weitere Infos www.weidmoos.at Manfred Fischer ist rollstuhlfahrender Journalist und Vortragender sowie beratendes Mitglied im ÖZIV-Bundesvorstand. www.oeziv.org 15 1/15 Vom Holzsteg sieht man über das Wasser ins Moor info ÖZIV Angebote Für Menschen mit Behinderungen Immer gut informiert www.oeziv.org Auf unserer Homepage finden Sie aktuelle Informationen über den ÖZIV und unsere Angebote SUPPORT, Arbeitsassistenz und ACCESS. ÖZIV Seminarprogramm 2015 Wählen Sie aus unserem umfangreichen Angebot zu den Themenbereichen Recht, Kommunikation und Persönlichkeit. Neu: Schwarzes Brett Sie haben etwas zu verkaufen oder zu verschenken? Sie suchen etwas oder wollen etwas anbieten? Dann sind Sie bei unserem Schwarzen Brett auf unserer Homepage richtig. Dort finden Sie Angebote für behinderte Menschen, vom Rollator bis zur barrierefreien Wohnung. www.oeziv.org/schwarzesbrett ÖZIV bloggt Zum Beispiel Supervision Plötzlich behindert Team-Seminar Rechtsgrundlagen für die Beratung von Menschen mit Behinderungen Für einige unserer diesjährigen Schulungen sind noch Plätze verfügbar. Über die Inhalte können Sie sich auf unserer Homepage informieren: www.oeziv.org/bildungsprogramm Bei Fragen steht Ihnen Mag.a Elisabeth Weber gerne zur Verfügung: Tel. 01/513 15 35-28 ÖZIV Newsletter ÖZIV Rechtsdatenbank Immer topaktuell informiert über die Tätigkeit des ÖZIV und seine Angebote sind Sie mit dem ÖZIV Newsletter, den Sie über unsere Homepage abonnieren können. www.oeziv.org/newsletter Ob Pflegegeld neu, die Regelungen zu Invaliditätsund Berufsunfähigkeitspension oder aktuelle Höhe der Familienbeihilfe: Auf unserer Rechtsdatenbank finden Sie diese und andere wertvolle Informationen gut verständlich aufbereitet. www.recht.oeziv.org 1/15 Was behinderte Menschen bewegt, aufregt oder auch amüsiert, machen wir in unserem regelmäßigen Blog zum Thema. Sagen Sie uns doch auch Ihre Meinung! 16 www.oeziv.org www.oeziv.org Werbung info 17 1/15 Für Menschen mit Behinderungen info Arbeit Für Menschen mit Behinderungen Eine kurze Geschichte der Arbeit, Teil 2 Die gleichberechtigte Teilhabe als Recht von Menschen mit Behinderungen im Sinne der UN-Konvention umfasst natürlich auch die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt. Gleichberechtigtes Teilhaben versteht sich dabei in erster Linie als Teilnehmen am sogenannten ersten (oder „offenen“) Arbeitsmarkt, weil nur diese Beschäftigungsverhältnisse ein gesetzlich geregeltes Mindestgehalt und die sozialversicherungsrechtliche Absicherung mit sich bringen. Von Julia Jungwirth Wie im Sozialbericht 2014 zu lesen ist, stellt auch für das Sozialministerium die „Eingliederung von Menschen mit Behinderungen auf dem offenen Arbeitsmarkt nach wie vor das zentrale Ziel der Arbeitsmarktpolitik“ dar. Hinsichtlich der Tatsache, dass seit 2011 eine Steigerung der beim AMS vorgemerkten begünstigt behinderten Personen um mehr als 20 % zu verzeichnen war, attestiert Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger in seiner Bilanz 2014 allerdings „ein klares Scheitern der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik für Menschen mit Behinderungen“. Ein inklusiver Arbeitsmarkt 1/15 Was braucht es, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken? Wie kann das Ziel eines inklusiven Arbeitsmarktes erreicht werden? Wie kann bzw. müsste ein etwaiger Unterstützungsbedarf von Menschen mit Behinderungen ermittelt werden, der für eine Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt realistischerweise benötigt wird? Und wann gehen wir von der Arbeitsunfähigkeit eines Menschen aus, die letztlich zu einer anderen Art materieller Absicherung führt, um zumindest die gleichberechtigte Teilhabe an anderen Lebensbereichen zu ermöglichen? 18 Im Folgenden soll gezeigt werden, dass sich eine ernsthafte Einschätzung dieser Fragen an beiden Bezugspunkten zu orientieren hätte: An der Person selbst, die am ersten Arbeitsmarkt teilhaben möchte. Aber auch umgekehrt an der Struktur des offenen Arbeitsmarktes, die allzu oft vergessen wird. So wird etwa bei der Beurteilung, ob Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit vorliegt, ermittelt, ob die betroffene Person (ohne Berufsschutz) „nicht mehr imstande ist, durch eine Tätigkeit, die auf dem Arbeitsmarkt noch bewertet wird und die ihm unter billiger Berücksichtigung der von ihm ausgeübten Tätigkeiten zugemutet werden kann, wenigstens die Hälfte des Entgeltes zu erwerben, das ein körperlich und geistig gesunder Versicherter regelmäßig durch eine solche Tätigkeit zu erzielen pflegt“. Arbeitsfähigkeit neu definieren Welche Tätigkeiten am ersten Arbeitsmarkt „noch bewertet“ werden, setzt eine umfassende Kenntnis des Marktes voraus, der überdies einer stetigen Veränderung unterworfen ist. Dass daher Antragstellern allzu gern (aufgrund eines berufskundlichen Gutachtens) per Bescheid mitgeteilt wird, eine solche Tätigkeit etwa als Portier noch ausüben zu können, mutet angesichts der ohnehin angespannten Arbeitsmarktlage fast zynisch an. Auch der Eindruck, dass sich die medizinische Begutachtung immer noch viel zu selten an den tatsächlichen Anforderungen am ersten Arbeitsmarkt orientiert und etwa psychische Erkrankungen noch immer zu wenig ernst nimmt, zeigt, dass auf die Veränderlichkeit des Marktes zu wenig Bedacht genommen wird. Denn wenn auch ursprünglich bei der Einschätzung von Invalidität nach dem ASVG in erster Linie an Herz- und Kreislauferkrankungen (als die Arbeitsfähigkeit einschränkende Phänomene) gedacht worden war, hängt das allen voran damit zusammen, welche Berufsgruppen in den Fünfzigerjahren besonders im Fokus standen, und mit welwww.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen Arbeit info chen (körperlichen) Voraussetzungen die Ausübung dieser Berufe einherging. Heute stehen in vielen Branchen neue Kompetenzen im Vordergrund: Allrounder mit schneller Auffassungsgabe und viel Eigenmotivation und Konfliktfähigkeit sind gefragt. Psychische Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und –ort wird daher vielfach unbedingte Anforderung für den Beruf sein. Die Definition von Arbeitsfähigkeit darf also nicht getrennt von Entwicklungen am Arbeitsmarkt betrachtet werden. wahrgenommen wurden, entwickelten sich zum derzeit wichtigsten Wirtschaftssektor weiter – der Bereich der Dienstleistungen entstand. Denn das Bild eines homogenen und als geschlossenes System definierbaren Arbeitsmarktes lässt außer Acht, dass es sich immer nur um eine Momentaufnahme des Marktes handeln kann. Berufsbilder ändern sich immer rascher: War noch vor einigen Jahren der IT-Experte oder Eventmanager stark nachgefragt, ist es heute die Pflege- und Sozialbranche, in der ein regelrechter Arbeitskräftemangel herrscht. Wurden etwa vor einigen Jahren Reisen noch vorwiegend im Reisebüro gebucht, ist diese Branche mittlerweile aufgrund der Online-Buchung fast am Aussterben. Welche Berufsbilder im nächsten Jahrzehnt gefragt sein werden, kann nur spekulativ bleiben. Mensch und Arbeitsmarkt „Wertvolle Arbeit“ Bilder von „Erwerbsarbeit“ (und dem damit verbundenen Arbeitsmarkt) sind also weder zeitlos, noch können sie objektiv definiert werden: Beide Begriffe sind jeweils von ihrer historischen und sozialen Einbettung abhängig und können nicht ohne gesellschaftliche Rahmenbedingungen gesehen werden. Zudem kommt es auf die sogenannte Wahrnehmungsperspektive an, was jeweils als „wertvolle“ Arbeit (und einem damit verbundenen Erwerbseinkommen) angesehen wird. Von „Arbeit“, für die man adäquat entlohnt wird, sprechen wir üblicherweise dann, wenn sie als sinnvoll und produktiv für die Gesellschaft bewertet wird. Die Frage nach „legitimer Arbeit“ hängt also stark damit zusammen, was in einer Gesellschaft als produktiv angesehen wird. Die Anerkennung von Tätigkeiten als vollwertige Arbeit konnte in vielen Branchen also erst allmählich errungen werden und wird auch künftig stets Veränderungen unterworfen sein. Was wir unter entlohnungswürdiger Arbeit verstehen, unterliegt dem Zeitgeist und der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Wenn also über gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am offenen Arbeitsmarkt, der Einschätzung eines etwaigen Unterstützungsbedarfes oder einer allfälligen Arbeitsfähigkeit diskutiert wird, sollten wir nicht vergessen, dass dabei die Veränderlichkeit dieses Arbeitsmarktes mitberücksichtigt werden muss. Arbeitsmarkt und Mensch müssten bei dieser Betrachtung realistisch in Beziehung gesetzt und anhand beider Parameter sachgerechte Lösungen erarbeitet werden. Weder sollte ein festgelegter und rein medizinisch eingeschätzter Grad der Behinderung ausschlaggebend dafür sein, ob man am Arbeitsmarkt „begünstigt behindert“ ist und besonderen Kündigungsschutz genießt, noch dürfte umgekehrt Arbeitsfähigkeit und Unterstützungsbedarf losgelöst von realistischen Einschätzungen des Marktes stattfinden. Der Begriff der „Arbeitsfähigkeit“ kann und darf auch nicht aus dem jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext herausgelöst und „objektiv“ definiert werden, hängt doch der Begriff der Arbeitsfähigkeit unweigerlich auch damit zusammen, was eine Gesellschaft als „vollwertige“ Erwerbsarbeit definiert. In der nächsten Ausgabe soll der Einschätzung des Grades der Behinderung nach dem Behinderteneinstellungsgesetz vertiefend nachgegangen und einer kritischen Bewertung unterzogen werden. www.oeziv.org 19 1/15 Der Produktivitätsbegriff änderte sich als Folge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert tiefgreifend: Es wurde eine ständige Steigerung der Produktivität erwartbar und das Überangebot an Arbeitskräften drückte die Löhne. Neue Berufsfelder, die im Industriezeitalter noch nicht als vollwertige Arbeiten © Österreichisches Rotes Kreuz info Erfahrungsbericht Für Menschen mit Behinderungen Das Auto nach dem Unfall Mein geschenktes zweites Leben Das Erste, woran ich mich erinnern kann, sind Kältegefühl und Menschen, die wiederholt sinnloses Zeug rufen, mitten in der Nacht. Erst später bemerke ich, dass ich in einem Spitalsbett liege, vor dem meine Mutter sitzt. Auf meine Frage, wo ich bin und was ich da mache, erzählt sie mir die Vorkommnisse der vorangegangenen Tage, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Von Niki Nowak Ich war mit dem Auto auf der Heimfahrt von der Arbeit auf einer Bundesstraße unterwegs, als ein entgegenkommendes Fahrzeug mich frontal abgeschossen hat. Die Rettungskette funktionierte offensichtlich gut, ich wurde aus dem vollkommen demolierten Auto geborgen und von einem Hubschrauber nach Wien ins AKH geflogen. Nach stundenlanger Operation wurde ich in den künstlichen Tiefschlaf versetzt und auf die Intensivstation gebracht. 1/15 Nach einigen Tagen verlegt man mich auf die Normalstation, und da beginne ich zu verstehen: Dieser Unfall und das erlittene Schädelhirntrauma erklären meine „fehlenden Tage“, denn wenn 20 ich versuche, mich zu erinnern, bleibt ein zeitliches Loch, beginnend zwei Tage vor dem Crash. Als Arbeitsunfall eingestuft Allmählich – denn ich schlafe sehr viel, auch während der Besuche – zählen mir Freunde und Familie auch nach und nach alle meine Verletzungen auf. Zwei Monate später, am Entlassungsbericht des Spitals, sollen sie eine Drittel A4-Seite füllen. Und es beginnt auch ein „Papierkrieg“, der später meine Frau neben ihrem Beruf auch abends ganz gut auslasten wird. Unter all die Schreiben von Anwalt, Polizei, Gericht, Krankenkasse usw. mischt sich auch ein Brief, dessen Tragweite ich noch gar nicht richtig erfassen kann: Die AUVA teilt mir mit, dass mein Unfall als Arbeitsunfall eingestuft wurde. Vorerst bin ich noch vollkommen mit den Anfängen meiner Genesung beschäftigt. Da vor allem meine Beine mehrfach und teilweise auch kompliziert gebrochen sind, ist an Gehen überhaupt noch nicht zu denken. Nach dem wochenlangen Liegen muss mein Kreislauf erst langsam an eine aufrechte Position gewöhnt werden. Im nächsten Schritt heben die Physiotherapeuten meine Beine – sie sind beide bis zur Hüfte eingegipst – aus dem Bett. Nach einigen Tagen folgt mein erster „Sport“: www.oeziv.org Nach 60 Tagen nach Hause Zum Zurücklegen weiterer Strecken, zum Beispiel ins Erdgeschoß zur Bäckerei, weil mir die Spitalskost mittlerweile schon beim Hals heraushängt, habe ich meine erste Berührung mit einem Rollstuhl. Die Schmerzen sind durch Medikamente erträglich, und so rückt meine Entlassung näher: Nach 60 Tagen komme ich endlich nach Hause. Meine Frau war in den Tagen davor noch sehr gefordert, alles auf meine Bedürfnisse einzurichten: Der Tischler im Ort musste das Bett höher machen, ein Badebrett für die Wanne und ein Rollstuhl mussten beschafft werden und viele andere Kleinigkeiten. Die Tage zu Hause sind viel zu kurz, denn die nächste Übersiedlung in das bekannte Reha-Zentrum Weißer Hof steht bald ins Haus. Dort kann ich allerdings nur ein kurzes Gastspiel geben, denn meine linke Hüfte ist nicht stabil verheilt, sodass eine Nachoperation notwendig wird. Also wieder AKH, wieder das Spitalsleben mit all seinen Unliebsamkeiten, wieder Schmerzen. Es folgen drei Monate zu Hause, in denen die wiederholten Kontrollen in der AKH-Ambulanz www.oeziv.org info © Karin Kilian Auf einem Gipsbein stehend, denn das andere darf ich nicht belasten, schiebe ich einen Rollator 30 Zentimeter nach vorne, verlagere mein Gewicht darauf und ziehe mein Standbein nach. Diese Fortbewegungsart ist langsam und wahnsinnig anstrengend, aber nach und nach schaffe ich es bis auf den Gang und die paar Meter zum Schwesternstützpunkt und wieder zurück. Erfahrungsbericht kein ausreichendes Knochenwachstum zeigen. Also neuerliche Operation, neuerlicher stationärer Aufenthalt usw. Im Rückblick waren diese 3 Monate die härtesten nach dem Unfall: Leben und Hoffen von einer Kontrolle zur nächsten. Die AUVA und wirklich alle Sachbearbeiter, mit denen ich zu tun hatte, waren in dieser Zeit eine echte Stütze, weil Hilfe immer wieder aktiv angeboten wurde, anstatt wie die Gebietskrankenkasse auf Patienteneingaben zu warten. Aber ab dieser letzten OP, einem künstlichen Hüftgelenk an, geht´s mit meiner Gesundheit kontinuierlich bergauf: Eines der Highlights ist sicherlich, nach insgesamt neun Monaten ohne Krücken gehen zu können – endlich ohne fremde Hilfe ein Kaffeehäferl durch die Wohnung tragen! Neuer Job dank Einzelcoaching Über meinen Job hatte ich mir die ganze Zeit keine Gedanken machen müssen: Mein Chef behielt mich über die ganze Krankenstandszeit, und so konnte ich ziemlich genau ein Jahr nach dem Unfall wieder arbeiten gehen. Leider stellte sich in den folgenden Monaten langsam heraus, dass ich durch die Unfallfolgen – ich war mittlerweile auf 30 Prozent Teilbehinderung eingestuft – im Beruf doch stärker eingeschränkt war als befürchtet, und so wurde ich gekündigt. Doch auch dann, mittlerweile mehr als zwei Jahre nach meinem Unfall, stellte sich die AUVA als ausgesprochen hilfreich dar. Ich bekam ein JobEinzelcoaching finanziert, mit dessen Unterstützung ich einen Niki Nowak mit seiner Frau neuen Beruf und wenige Bewerbungen später auch eine neue Arbeitsstelle fand. Mein Fazit ist also, dass ich seit dem 12. September 2011 ein geschenktes, zweites Leben führen darf. Dazu war allerdings neben einer Riesenportion Glück die Hilfe unzähliger Menschen und Institutionen notwendig: Angefangen von Feuerwehr und Rettung unmittelbar nach dem Unfall über die Ärzte, das Pflegeteam und die Physiotherapeuten im AKH, meine Frau und meine Familie, meine Therapeuten zu Hause bis hin zur AUVA. Diese Institution hat für mich dieselbe Rolle gespielt wie der Sponsor für einen Spitzensportler. Denn erst wenn die finanzielle Basis stimmt, kann das restliche Team der Trainer, Therapeuten usw. arbeiten und letztlich der Athlet seine Leistung bringen – und fast wie ein solcher habe ich mich über weite Strecken nur auf den „sportlichen Aspekt“, die Rehabilitation, konzentrieren können. 21 1/15 Für Menschen mit Behinderungen 1/15 info Werbung 22 Für Menschen mit Behinderungen www.oeziv.org SUPPORT Für Menschen mit Behinderungen info Coaching bei ÖZIV SUPPORT – immer ein Gewinn G. selbst litt deshalb unter Existenzängsten und Ärzte stellten fest, dass er an Fibromyalgie erkrankte. Gemeinsam mit seinem Coach löste Herr G. ein Problem nach dem anderen. An SUPPORT schätzt er den peer counselling Ansatz und an seinem Coach die Empathie, die ihm dieser entgegenbrachte. Kunst, Kreativität und Coaching Dorothea D. (Name geändert) hat heute wieder leicht lachen, denn sie hat einen Job als Verkäuferin bei einer großen Drogeriemarktkette gefunden. Das mag für den einen oder anderen nicht sensationell klingen, für Frau D. ist es das aber: Sie ist nämlich am Turnersyndrom erkrankt – das bedeutet, sie ist kleinwüchsig, hat keine sehr rasche Auffassungsgabe und manchmal hat sie Depressionen. Als Frau www.oeziv.org mit Behinderung hatte sie am Arbeitsmarkt kaum eine Chance auf einen Job. Deshalb wandte sie sich an ÖZIV SUPPORT. Im Coaching arbeitete sie an Strategien, um einen Job zu finden und an der Stärkung ihres Selbstvertrauens. Mit ihrem Coach setzte sie sich mit ihren Fähigkeiten auseinander und lernte bisher verborgene Stärken kennen. Ihr Selbstwertgefühl stieg. Bald stellte sich heraus, dass ein Job im Einzelhandel eine Option für sie wäre. Und wirklich – sie fand bald einen Job. Heute geht sie gerne zur Arbeit, jeden Tag! Leo G. arbeitete lange Jahre im Außendienst: Zehnstundentage waren an der Tagesordnung, ein Termin jagte den anderen, Stress begleitete Herrn G. durch seinen Arbeitstag. Kein Wunder, dass Herr G. bald gesundheitliche Probleme bekam. In dieser Situation kam er zu ÖZIV SUPPORT: Gemeinsam wurde an den anstehenden Aufgaben gearbeitet. Allerdings traten im Coachingprozess immer neue Probleme auf: Der Dienstgeber wollte das Arbeitsverhältnis beenden, Herr Als Kind wollte Eva S. Forscherin werden, doch es kam anders. Sie studierte Textiles Gestalten und Werkerziehung und unterrichtete an mehreren Wiener Schulen. Als engagierte Pädagogin ging sie in ihrer anstrengenden und stressigen Arbeit auf. Doch die Arbeit hinterließ Spuren und sie litt an starken Schmerzen, hatte Migräne und war oft müde und ausgepowert. Eines ergab das andere: Sie bekam einen schweren Bandscheibenvorfall. Frau S. erkannte, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen musste, um ihr Leben neu zu strukturieren und umzuorganisieren, denn ihre Erkrankungen erschwerten der alleinerziehenden Mutter den Alltag. So wandte sie sich an ÖZIV SUPPORT und arbeitete mit ihrem Coach am Umgang mit ihrem Gesundheitszustand und an der Stärkung ihres Selbstbewusstseins. Als man sie wegen ihres langen Krankenstandes und den reha-bedingten Fehlzeiten kündigte, wurde auch dies Thema im Coaching. Doch Frau S. Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide, sie bekam Gehörprobleme und bei 23 1/15 Seit mehr als 10 Jahren wenden sich behinderte bzw. chronisch kranke Menschen an ÖZIV SUPPORT, um durch Coaching ihre Lebens- und Arbeitssituation zu verbessern. Und das gelingt den meisten Klienten und Klientinnen mit Hilfe der Anleitung durch die speziell ausgebildeten und oft selbst von einer Behinderung betroffenen Coaches von SUPPORT. Dank Finanzierung durch das Sozialministeriumservice kann das Angebot in ganz Österreich kostenlos genutzt werden. Dauer und Häufigkeit der Betreuungstermine richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten. info SUPPORT ihr wurde ein Burnout diagnostiziert. Sie gab aber nicht klein bei: Im Coaching erarbeite sich Eva S. neue Wege und Perspektiven. Sie begann ihr künstlerisches Potential neu zu entdecken und zu nutzen, malte Postkarten. Diese Karten sollten nicht nur ihr selbst, sondern auch anderen Menschen Kraft geben. Bald wurde ein Verlag auf Eva S. aufmerksam: Mittlerweile werden Für Menschen mit Behinderungen ihre Bilder auf Karten, Kalender und Notizbücher gedruckt. Frau S. hat nicht zuletzt durch ÖZIV SUPPORT viel erreicht: Sie hat den Weg aus dem Burnout (oder wie sie es nennt: vom Winter ans Licht) geschafft, neue Potentiale entdeckt und arbeitet schon an den nächsten Projekten: Ein Buch zu schreiben und vielleicht die Ausbildung zur Kunsttherapeutin zu absolvieren. Nähere Informationen zum Coachingangebot des ÖZIV gibt es unter www.support.oeziv.org Gefördert durch Ein neuer Mann in St. Pölten Mit Maximilian Brandl gibt es einen neuen Coach in St. Pölten! Der dynamische Mittdreißiger hat die Nachfolge von Sylvia Fischer angetreten. An ÖZIV SUPPORT schätzt er den peer counselling Ansatz und den niederschwelligen Zugang: „Ich habe die Möglichkeit meine eigene Behinderung (Anmerkung: Maximilian Brandl hat eine Hörbehinderung) und meine Erfahrungen ins Coaching einfließen zu lassen. Einem Menschen dabei zu helfen, seine Ziele und Wünsche zu erreichen, ist für mich eine sinnstiftende Arbeit. Und das gefällt mir besser als meine bisherige Arbeit im Bankenbereich!“ Von den Kompetenzen des neuen Coaches sind auch seine Kolleginnen überzeugt: „Maximilian ist eine großartige Verstärkung für SUPPORT Nieder- Das Team in St. Pölten ist wieder komplett: Maximilian Brandl und Elisabeth Königsberger österreich. Es ist schön, mit einem Teamplayer wie ihm zusammenzuarbeiten.“ News aus Salzburg In Salzburg Stadt gibt es zur Zeit freie Coachingplätze. Die Salzburger Coaches freuen sich über neue Klienten und Klientinnen. Einfach online anmelden! 1/15 Die Sprechtage, die Coach Monika Gruber in Tamsweg abhält, finden nun am Postplatz 4 statt. Achtung: Diese Sprechtage finden nur nach telefonischer Vereinbarung statt! Tel.: 0660/ 42 10 910 24 Kontakt: ÖZIV SUPPORT Salzburg Haunspergstr. 39 5020 Salzburg Telefon: 0662/45 40 06 Fax: 0662 /45 72 60 E-Mail: [email protected] www.support.oeziv.org www.oeziv.org SUPPORT Für Menschen mit Behinderungen info Immer auf Achse Die Coaches von ÖZIV SUPPORT sind bestrebt, dieses Angebot noch bekannter zu machen. Öffentlichkeitsarbeit wird bei ÖZIV SUPPORT also großgeschrieben. Kein Wunder, dass SUPPORT Infostände auf Publikumsmessen und Fachtagungen in ganz Österreich zu finden sind. So nahmen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von SUPPORT am 10. März an der Tagung für Behindertenvertrauenspersonen „Inklusion, Arbeit, Respekt. Nichts ist unmöglich!“ der Gewerkschaft vida teil. Mehr als 200 Vertrauenspersonen und BetriebsrätInnen wurden dabei unter anderem über ÖZIV SUPPORT informiert. Und die Anwesenden waren vom Coachingangebot des ÖZIV begeistert: „Ich werde unsere Vor dem SUPPORT Infostand: Peter Traschkowitz/vida, Nationalrätin Ulrike KönigsbergerLudwig, Christian Zottl/Unternehmensberater careermoves Belegschaft über SUPPORT informieren. Das ist ein ganz tolles Angebot“, meinte etwa ein oberösterreichischer Betriebsrat. Viel positives Feedback Jedes Jahr wenden sich mehrere hundert Menschen an SUPPORT, um sich über das Coachingangebot des ÖZIV zu informieren und um das kostenlose Angebot in Anspruch zu nehmen. Das Feedback der Klienten und Klientinnen über ihre Erfahrungen mit SUPPORT ist ausgezeichnet: Sie schätzen es, sich in respektvoller Atmosphäre mit ihrem Coach auszutauschen und in einem geschützten Umfeld an der Lösung ihrer Probleme zu arbeiten. Sätze wie „Seit dem Coaching geht es mit mir wieder aufwärts“, oder „Ich wurde immer als Mensch gesehen, nie als Nummer“ sind von der SUPPORT Klientel immer wieder zu hören. Dass das Angebot kostenlos zur Verfügung steht, wird besonders positiv angemerkt: „Die Betreu- ung bei SUPPORT war super und ist zum Glück kostenlos. Sonst hätte ich mir die Coachingsitzungen nicht leisten können!“, meinte unlängst die SUPPORT Klientin Silvia K. Andere schätzen die selbstlose Arbeit der Coaches und die Tatsache, dass die SUPPORT Coaches selbst Menschen mit Behinderungen sind und ihre eigenen Erfahrungen in den Coachingprozess einfließen lassen. Vor einiger Zeit verfasste eine Klientin von SUPPORT sogar einen Leserbrief, der hier auszugsweise wiedergegeben wird: „Es ist mir ein großes Bedürfnis, einmal Danke zu sagen für die großartige und selbstlose Hilfe und Unterstützung, die ich in einer schweren Zeit erfahren durfte. 2013 erhielt ich die schockierende Diagnose Krebs. Meine Welt geriet total aus den Fugen. Ich verlor meine Arbeitsstelle und geriet immer mehr unverschuldet in eine finanzielle Notlage. Als ich wirklich schon ganz am Boden war, traf ich bei der Krebshilfe Vorarlberg auf Frau. F. Von der Krebshilfe wurde mir Frau Daniela Sichau, ÖZIV SUPPORT Dornbirn, empfohlen. Frau Sichau zeigte mir in ihrer liebenswerten Art auf, wo ich um Unterstützung ansuchen konnte... Sie coachte und motivierte mich und vermittelte mir weitere Kontakte…. Es wird noch lange dauern, bis ich psychisch und physisch wieder erholt bin, aber es tut gut zu wissen, dass es noch Menschen gibt, die einem Kraft und Halt geben und sich so engagieren.“ Kurz gemeldet www.oeziv.org Eröffnung des neuen ÖZIV SUPPORT Büros in Klagenfurt in der Kumpfgasse 23, 9020 Klagenfurt am 13. Mai 2015 ab 9 Uhr. Ab Mitte April hat ÖZIV SUPPORT Dornbirn eine neue Büroadresse: Am Rathausplatz 4/2.Stock/Zimmer 14 („Office am Rathausplatz“) 6850 Dornbirn. 25 1/15 Tag der offenen Türe bei ÖZIV SUPPORT Burgenland in der AK-Bezirkstelle Oberwart am Mittwoch, 24. Juni 2015 von 10 bis 15 Uhr. info SUPPORT Recht Für Menschen mit Behinderungen Neuerungen bei Invaliditätspension/ Berufsunfähigkeitspension (IP/BUP) Für Personen geboren ab 1.1.1964 wurden mit 1.1.2014 neue Regelungen eingeführt. Ein IP-/BUP-Antrag gilt primär als Antrag auf eine medizinische oder berufliche Rehabilitation. Eine IP/BUP wird nur noch gewährt, wenn dauerhafte Invalidität/Berufsunfähigkeit vorliegt. Statt der befristeten IP/BUP gibt es das Rehabilitationsgeld und das Übergangsgeld. Von Birgit Büttner Medizinische Reha-Maßnahmen und Rehabilitationsgeld Liegt eine vorübergehende Invalidität/Berufsunfähigkeit von voraussichtlich mindestens 6 Monaten vor, besteht Anspruch auf medizinische Rehabilitationsmaßnahmen, wenn dies zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit notwendig und infolge des Gesundheitszustandes zweckmäßig ist. Für die Dauer der vorübergehenden Invalidität/Berufsunfähigkeit wird Rehabilitationsgeld gewährt, das durch die Krankenversicherung geleistet wird. Über die Höhe werden Betroffene von der zuständigen Krankenkasse informiert. Das Rehabilitationsgeld gebührt im Ausmaß des Krankengeldes, ab dem 43. Tag im Ausmaß des erhöhten Krankengeldes. Das Rehabilitationsgeld wird zumindest in Höhe des Ausgleichszulagenrichtsatz für Alleinstehende (2015: € 872,31 monatlich) geleistet. Rehabilitationsgeld-Bezieher sind in der Kranken- und Pensionsversicherung teilversichert. 1/15 Bei der zuständigen Krankenkasse im „Case Management“ wird gemeinsam mit den Betroffenen ein individueller Versorgungsplan erstellt. Vereiteln 26 oder verzögern die Betroffenen die vorgesehenen Abläufe oder Maßnahmen, weil sie den Mitwirkungsverpflichtungen wiederholt nicht nachkommen, kann der Krankenversicherungsträger das Rehabilitationsgeld auf Dauer oder für eine bestimmte Zeit zur Gänze oder teilweise ruhend stellen. Auf die Folgen ihres Verhaltens müssen die Betroffenen vorher schriftlich hingewiesen worden sein. Bei Bedarf, jedenfalls aber nach Ablauf eines Jahres nach Zuerkennung des Rehabilitationsgeldes oder der letzten Begutachtung wird überprüft, ob weiterhin vorübergehende Invalidität vorliegt. Wird zum Rehabilitationsgeld ein Erwerbseinkommen über der Geringfügigkeitsgrenze bezogen (2015: € 405,98 monatlich), kann es zur Auszahlung von TeilRehabilitationsgeld kommen. Bis zu einem Gesamteinkommen (= Rehabilitationsgeld + Erwerbseinkommen) von € 1.154,06 monatlich wird das Erwerbseinkommen nicht angerechnet. Übersteigt das Gesamteinkommen aber diesen Betrag, so wird das Rehabilitationsgeld um einen Anrechnungsbetrag verringert. TIPP! Weitere Informationen zu medizinischen Rehabilitations- maßnahmen (insbesondere zu den Anspruchsvoraussetzungen) sowie zum Rehabilitationsgeld sind direkt bei der PVA (www. pensionsversicherung.at ) und beim zuständigen Krankenversicherungsträger einzuholen. Berufliche Reha-Maßnahmen und Umschulungsgeld Liegt eine vorübergehende Invalidität/Berufsunfähigkeit von voraussichtlich mindestens 6 Monaten vor und sind berufliche Maßnahmen der Rehabilitation zweckmäßig und zumutbar, haben qualifizierte Arbeitnehmer (mit Berufsschutz) Anspruch auf Umschulungsgeld. Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation (Umschulungen) sind nur dann zumutbar, wenn sie unter Berücksichtigung der physischen und psychischen Eignung, der bisherigen Tätigkeit sowie der Dauer und des Umfanges der bisherigen Ausbildung (Qualifikationsniveau) sowie des Alters, des Gesundheitszustandes und der Dauer eines Pensionsbezuges festgesetzt und durchgeführt werden. Das AMS Arbeitsmarktservice ist verantwortlich für die Berechnung, Gewährung und Auszahlung vom Umschulungsgeld www.oeziv.org SUPPORT Recht Für Menschen mit Behinderungen sowie für die Durchführung der beruflichen Rehabilitationsmaßnahme. Das Umschulungsgeld steht zu ab Feststellung des Pensionsversicherungsträgers, wenn der Antrag innerhalb von 4 Wochen (gerechnet ab dem Datum des Bescheides des Pensionsversicherungsträgers) beim AMS gestellt wird, andernfalls ab dem Tag der Antragstellung. Das Umschulungsgeld kann mittels persönlicher Vorsprache beim AMS (regionale Geschäftsstelle) oder elektronisch über das eAMS-Konto beantragt werden. Der Umschulungsgeld-Anspruch endet mit dem Monatsende nach Beendigung der letzten beruflichen Rehabilitationsmaßnahme. Über die Umschulungsgeld-Höhe erhalten Betroffene eine Mitteilung vom AMS. Das Umschulungsgeld wird in der Auswahlund Planungsphase in Höhe des Arbeitslosengeldes gewährt. Ab Teilnahme an einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme wird der Grundbetrag des Arbeitslosengeldes um 22 % erhöht. Die Mindesthöhe des Umschulungsgeldes ist dabei im Jahr 2015 jedenfalls € 33,90 täglich. Umschulungsgeld-BezieherInnen sind in der Kranken-, Un- info fall- und Pensionsversicherung versichert. TIPP! Weitere Informationen zu beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen (insbesondere zu den Anspruchsvoraussetzungen) sowie zum Umschulungsgeld sind direkt bei der PVA(www.pensionsversicherung.at) und beim AMS (www.ams.at) einzuholen. Gefördert durch Pflegegeld aktuell www.oeziv.org Stunden monatlich. Davon betroffen sind Erstanträge oder Erhöhungsanträge von Stufe 1 auf 2 ab dem 1.1.2015. Näheres dazu in unserer Rechtsdatenbank www.recht.oeziv.org 27 1/15 Ab 1.1.2015 muss ein erhöhter Pflegebedarf für Stufe 1 und 2 nachgewiesen werden. Anspruch Pflegegeld Stufe 1: Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 65 (bisher mehr als 60) Stunden monatlich. Anspruch Pflegegeld Stufe 2: Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 95 (bisher mehr als 85) info Arbeitsassistenz Für Menschen mit Behinderungen Erfolgreiche Arbeit für behinderte Menschen 308 Klienten und Klientinnen – so viele wie noch nie in der Geschichte der ÖZIV Arbeitsassistenz – wurden im Jahr 2014 von uns betreut. Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen war es ein erfolgreiches Jahr für die ÖZIV Arbeitsassistenz. Von Alfred Müller Die ÖZIV Arbeitsassistenz hatte es im abgelaufenen Jahr nicht gerade leicht: höchste Arbeitslosenrate in der 2. Republik, die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 26,3 % gestiegen (Juni 2014, Quelle AK). 2014 konnten dennoch 73 Menschen mit Körperbehinderung in den Arbeitsmarkt integriert werden, 42 Arbeitsverhältnisse konnten gesichert werden. Zwei Lehrverhältnisse wurden vermittelt. Damit mündete die Betreuung durch die ÖZIV Arbeitsassistenz 117 mal in einen Erfolg und die Erfolgsvorgabe der Fördergeber konnte erfüllt werden. Das Durchschnittsalter der KlientInnen steigt 1/15 Der Anteil der Klienten und Klientinnen, die über 45 Jahre alt sind, steigt seit Jahren. 2014 waren es nicht weniger als 58 %. Im Vergleich dazu stellten die über 45-Jährigen im Jahr 2007 – also knapp vor der noch immer andauernden Wirtschaftskrise – gerade einmal 29 %. Entsprechend ging der Anteil der 25- bis 45-jährigen Klienten und Klientinnen der Arbeitsassistenz von 50 % im Jahr 2007 auf 34 % im Vorjahr zurück. Unter 25 Jahre waren im Jahr 2007 noch 21 %, nun sind es 8 %. Wer den Arbeitsmarkt kennt, weiß, dass dies negative Auswirkung auf die Vermittelbarkeit hat. 28 Oft haben unsere Klienten und Klientinnen mindestens genauso hart mit dem Vermittlungshemmnis Alter wie mit dem der Behinderung zu kämpfen. Wir versuchen beide Hindernisse gemeinsam mit unseren Klienten und KlientInnen aus dem Weg zu räumen. Ungelernte Hilfsarbeiter, die einen großen Teil unseres Klientels stellen, werden fast nur noch über Leihfirmen eingestellt und bei diesen haben Menschen mit Behinderung fast keine Chance. So sind wir inzwischen sehr geübt darin, in der kleinen Nische der Direktanstellungen wiederum Arbeitsfelder zu finden, die bezogen auf die jeweilige Behinderung fast oder gänzlich ohne Leistungsminderung erfüllbar sind. Dies ist der Garant für nachhaltige Vermittlungen. Arbeitsplatzsicherung wird immer wichtiger Neben der Unterstützung bei der Jobsuche hilft die ÖZIV Arbeitsassistenz auch bei der Sicherung von gefährdeten Arbeitsplätzen. Die Wirtschaftskrise spiegelt sich auch in der Steige- rung der gefährdeten Arbeitsplätze, mit deren Sicherung die ÖZIV Arbeitsassistenz beauftragt wird. Betrug der Anteil der Arbeitsplatzsicherungen 2007 noch magere 8,6 %, kletterte dieser Wert bis 2014 auf 21,3 %. In 8 von 10 Fällen gelingt die Arbeitsplatzerhaltung, was den Schluss nahelegt: es ist meist leichter einen Arbeitsplatz zu retten, als einen neuen zu finden. Die Zusammenarbeit mit unseren KollegInnen von ÖZIV Support ist selbstverständlich sehr intensiv. Im Sinne der Servicekette kommt es immer wieder zu Übergaben von Klienten und Klientinnen von ÖZIV Support an die ÖZIV Arbeitsassistenz. In manchen Fällen aber auch in die Gegenrichtung, wenn der bzw. die Jobsuchende nicht jobready und mit einer Betreuung durch ÖZIV Support einverstanden ist. Besonders hervorzuheben ist 2014 eine Parallelbetreuung in Zusammenarbeit mit ÖZIV Support: die Arbeitsplatzsicherung gelang, zudem wurde die von uns betreute Mitarbeiterin in eine höhere Gehaltsgruppe eingestuft und der innerbetriebliche Aufstieg in die Wege geleitet. Gefördert von: www.oeziv.org www.oeziv.org Werbung info 29 1/15 Für Menschen mit Behinderungen info ACCESS Für Menschen mit Behinderungen Mit RoSi durch die Stadt RoSi heißt der neue Rollstuhlsimulator, der neuerdings im Technischen Museum in Wien zu finden ist. Er ist Teil der umfangreichen „Mitmachausstellung – In Bewegung“, in der junge BesucherInnen spielerisch das Thema Mobilität in vielfältigen Aspekten erforschen können. Von Rudi Maisriml In diesem Simulator erlebt man das Gefühl, mit einem Rollstuhl in der Stadt unterwegs zu sein. Man rumpelt über Kanten, bewältigt Rampen und Brücken und meistert Engstellen. Das Fahrerlebnis ist ziemlich realistisch. Der Rolli wackelt und neigt sich und auch der Antrieb erfordert bei Neigungen einiges an Kraft in den Armen. Die Mitmachausstellung ist für Kinder und Jugendliche konzipiert – und RoSi regt so spielerisch zur Auseinandersetzung mit dem Thema Barrierefreiheit und Behinderung an. Den Kids scheint es sichtlich Spaß zu machen – dementsprechend groß ist auch der Andrang bei dieser Mitmachstation. Nützliche Einsatzmöglichkeiten… 1/15 Die hinter RoSi stehende Technologie eröffnet noch eine weitere spannende Anwendung, die vielleicht auch zu mehr Barrierefreiheit beitragen kann. So gab es bereits 1999 erste Rollstuhlsimulatoren in den USA und das Thema wurde auch in Europa von der Forschung aufgegriffen und 30 kontinuierlich weiterentwickelt. Als Folge entstand 2012 im bekannten Fraunhofer Institut ein Projekt namens VAALIDATE, das mittels Rollstuhlsimulator ermöglicht, ein Gebäude noch vor seiner Erstellung virtuell zu berollen. Die Zielgruppe dieser Innovation sind Bauherren und Architekten, die sich so bereits vorweg einen genauen Eindruck von der Barrierefreiheit ihres Gebäudes verschaffen können. Dadurch sollen teure Planungsfehler entlarvt werden, so die Projektbeschreibung von VAALIDATE. …oder doch nur ein High-Tech-Spielzeug? Das Potential dieses Ansatzes scheint immens. Gleichzeitig könnte sich auch ein gewisses Unbehagen einstellen. So schreibt ein kritischer Internet-Poster zu diesem Projekt: „Ich kenne keinen Rolli-Nutzer, der nicht auf Anhieb diverse Verbesserungsvorschläge hätte. Nur: Uns fragt leider keiner…“ www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen ACCESS info Was Barrierefreiheit ausmacht und wie sie umzusetzen wäre, ist längst bekannt. Es existiert eine Reihe von sehr genauen Normen, deren Einhaltung durch Bauherren und Architekten ein umfassend barrierefreies Gebäude garantieren sollten. Interessenvertretungen wie der ÖZIV stehen im Rahmen des Projekts ACCESS Planern beratend zur Seite. Ein Simulationssystem wie VAALIDATE könnte eines Tages eine wertvolle Planungs-Grundlage für Architekten werden. Aktuell wäre ihr Nutzen vor allem in der Sensibilisierung und Ausbildung von Planern und Architekten zu sehen. Denn gerade hier sind oft die größten Mängel zu beobachten und das liegt an der fehlenden Ausbildung. Daher ist es auch unverständlich, dass bislang noch kein derartiges Simulations-Gerät an österreichischen technischen Universitäten zu finden ist und dort mithilft, angehende Architekten mit dem Thema Barrierefreiheit zu befassen. Die jugendlichen BesucherInnen im Technischen Museum sind hier schon ein Stück weiter. Wir danken der nachfolgenden Firmen und Institutionen für einen Druckkostenbeitrag: www.oeziv.org 31 1/15 Herr Bgm. Kurt Wagner - Gemeinde Wörterberg, 8293 Wörterberg • Marktgemeinde Taxenbach, 5660 Taxenbach • Verein OÖ Jagdmuseum, 4490 St. Florian • Marktgemeinde Seeboden, 9871 Seeboden • Marktgemeinde St. Wolfgang, 5360 St. Wolfgang • Tripan Leichtbauteile Wimmer GmbH, 4063 Hörsching • Gemeinde Inzing, 6401 Inzing • Thalia Buch & Medien GmbH, 4910 Ried im Innkreis • Gemeinde Tollet, 4710 Tollet • Herr Bgm. Anton Aichinger - Marktgemeinde Mitterkirchen im Marchland, 4343 Mitterkirchen im Marchland • Gemeinde Gosau, 4824 Gosau • Stadgemeinde Schwanenstadt, 4690 Schwanenstadt • Herr Bgm. Josef Lorenz - Gemeinde Oberdorf im Burgenland, 7501 Oberdorf im Burgenland • Gemeinde Meggenhofen, 4714 Meggenhofen info Werbung Für Menschen mit Behinderungen Wir danken der nachfolgenden Firmen und Institutionen für einen Druckkostenbeitrag: 1/15 Stadtgemeinde Berndorf, 2560 Berndorf • Marktgemeinde Münzkirchen, 4792 Münzkirchen • Gemeinde Zell an der Pram, 4755 Zell an der Pram • Johannes Traunmüller e.U. Fleischerei, 4203 Altenberg • Gebr. Ing. Angermayer, Bau- Unternehmung GmbH, 4481 Asten • Marktgemeinde St. Georgen im Attergau • 4880 St. Georgen im Attergau • Gemeinde Roitham, 4661 Roitham • Rosenbauer International AG, 4060 Leonding • Fa. Eckerstorfer Stefan e.U., 4113 St. Martin im Mühlkreis • VIF Gerüstbau GmbH, 4600 Wels • Gemeinde Stockenboi, 9713 Zlan • Florian Elektro GmbH, 5200 Salzburg • Herzog Samen und Pflanzen GmbH, 4810 Gmunden 32 www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen Selbstständigkeit info Für einen beruflichen Neuanfang ist es nie zu spät Christine Gurtner, Jahrgang 1953, ist von Geburt an behindert. Ihr fehlen die beiden Speichen in den Unterarmen. Sie hat selbst erlebt, wie schwierig es für ihre Eltern war, mit einem behinderten Kind in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Während ihrer Schulzeit und ihrer späteren beruflichen Laufbahn als Sachbearbeiterin in einer Bank hat sie festgestellt, dass ihre Stärken in der Beratung, Betreuung und Unterstützung von Menschen liegen. Einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes hat Frau Gurtner einen beruflichen Neuanfang gestartet. Sie machte eine Ausbildung zur Dipl. Ehe-, Familien- und Lebensberaterin, Dipl. Behindertenberaterin, zertifizierten Online-Beraterin und Rainbow Gruppenleiterin (Begleitung für Kinder nach Trennung/Scheidung oder Tod eines Elternteiles). Während ihrer Tätigkeit in Familienberatungsstellen hat sie viele Erfahrungen gesammelt und sich entschlossen, eine Privatwww.oeziv.org Frau Gurtner kann als Beraterin ihr Wissen und ihre Erfahrungen einsetzen praxis zu gründen. Dabei wurde sie von den Beraterinnen und Beratern des GrüZe bei ihrem Start in ein neues Berufsleben unterstützt. Frau Gurtner bietet lösungsorientiert ausgerichtete Beratungen an. „Bei jedem Gespräch kann ich Menschen unterstützen, mit ihren Krisen und Problemen anders umzugehen und sich dadurch selbst zu helfen.“ In ihren Beratungsgesprächen entwickelt sie mit ihren KlientInnen Strategien und Ressourcen, damit diese mit ihren Situationen besser oder anders umgehen können. Durch ihre eigene Beeinträchtigung und ihren Umgang damit wird sie von den KlientInnen mit Behinderung meist anders wahrgenommen, als ihre nichtbehinderten KollegInnen. Ganz wichtig ist für Frau Gurtner Verständnis und gute Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung. „Im GrüZe habe ich kompetente Beratung und eine große Unterstützung angeboten bekommen“, bedankt sich Frau Gurtner für die Zusammenarbeit Die MitarbeiterInnen von GrüZe betreuen auch Sie gerne, wenn Sie einen festgestellten Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent vorweisen, eine konkrete Geschäftsidee haben und den Traum Ihrer beruflichen Selbständigkeit erfolgreich leben wollen. GründerInnenzentrum für Menschen mit Handicap Zieglergasse 14/172 1070 Wien Tel. 01/748722 63 Mail: [email protected] www.grueze.at 33 1/15 Das GründerInnenzentrum für Menschen mit Handicap, kurz GrüZe, unterstützt Menschen mit Behinderung beim beruflichen Neustart in die Selbständigkeit. 1/15 info Werbung 34 Für Menschen mit Behinderungen www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen Buchbesprechungen info ASIA B-C von Walter Wosp Arbeits- oder Freizeitunfall? Diese schicksalsentscheidende Frage hält Walter Wosp mehr als zwei Jahre nach seinem Unfall in ihrem Bann. In seinem völlig authentischen Tagebuch schildert der verunglückte Radfahrer seinen Kampf mit sich und die vielzähligen Probleme mit Ämtern, Versicherungen und Anwälten. Offen beschreibt er die Veränderungen in seinen Beziehungen und seine Zusammenbrüche. Ein ehrliches Buch, das unter die Haut geht. Empfehlenswert, weil man das Leben so gut spürt und den lie- benswerten, tapfer kämpfenden Menschen, um den es geht. A-2620 Neunkirchen. Tel.: 0 26 35 / 622 84 Email: [email protected]) Asia B-C ist übrigens die Bezeichnung für den Grad der Behinderung bei einer Querschnittlähmung. Neugierig geworden? Hier finden Sie eine Leseprobe: www.asia-b-c.at Sie können das Buch als ebook praktisch in allen Onlineshops erwerben. Oder als Printausgabe versandkostenfrei und lagernd bei der Buchhandlung Reithmeyer, Hauptplatz 5, Multiple Sklerose – ein Lesebuch www.oeziv.org ab. Das Buch ist leicht lesbar, Fachtermini werden erklärt und immer wieder kommen Betroffene zu Wort. Ein Lesetipp für alle, die mehr über MS wissen wollen oder müssen! Hier können Sie das Buch beziehen: Multiple Sklerose Gesellschaft Wien, Hernalser Hauptstraße 15-17, 1170 Wien www.msges.at 35 1/15 Das knapp 200 Seiten starke Buch bietet kompakt aufbereitetes Wissen über Multiple Sklerose, die Krankheit mit den 1000 Gesichtern. Der renommierte Wiener Neurologe Fritz Leutmezer schreibt über Ursachen, Diagnose und Therapien der Erkrankung und auch über das Leben mit MS. Rechtliche Fragen werden ebenso beantwortet. Ein umfangreicher Adressteil rundet die Informationen info Kurz gemeldet Für Menschen mit Behinderungen Kurz gemeldet Dance Diversity – beim 8. Diversity Ball Gleichstellung: Mitmachen beim Wheelday 2015 schen wahrzunehmen, für die sie laufen, nach dem Motto des Organisators Red Bull „Running for those who can´t“. Die Einnahmen des Laufes gehen in die Rückenmarksforschung. Mehr unter www.wingsforlifeworldrun.com/at/de/niederoesterreich Monitoringstelle Wien: Klaus Widl Vorsitzender Am 18. April 2014 bittet Equalizent wieder im Kursalon Wien zum Tanz: Für viele BallgeherInnen ist der Diversity Ball, der heuer schon zum 8. Mal stattfindet, das Ballereignis des Jahres und einer der schrillsten Bälle Wiens. Was den Diversity Ball so besonders macht, lässt sich mit den Worten der VeranstalterInnen erklären: „Unser Ball schafft es, Welten zu verbinden und die Gesellschaft auf den Kopf zu stellen. Denn wir feiern keine Gruppen – wir feiern ein Lebensgefühl: Alles darf sein, alles ist möglich.“ Als einziges nahezu vollständig barrierefreies Großevent in Österreich setzen die VeranstalterInnen auf die Teilhabe aller Menschen: die Programmpunkte werden u.a. durchgehend in österreichischer Gebärdensprache gedolmetscht und Rampen ermöglichen einen ungehinderten Zugang zu allen Bereichen. 1/15 Nähere Infos unter: www.diversityball.at 36 Am 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Mit dem Projekt WHEELDAY möchte das IUFE – Institut für Umwelt, Friede, Entwicklung – auf die Situation behinderter Menschen in Entwicklungsländern und ländlichen Regionen aufmerksam machen. Am 4. Mai findet die Auftaktveranstaltung zum WHEELDAY im Technischen Museum Wien statt. Der ÖZIV ist einer der Kooperationspartner. Eines unserer Projekte ist der Rollstuhlparcours in St. Pölten. Mehr unter www.wheelday.at ÖZIV Rollstuhlparcours am 3. Mai in St. Pölten Am 3. Mai geht weltweit der bereits traditionelle Wings for Life World Run über die Bühne. In Österreich findet er in St. Pölten statt. Der ÖZIV wird dort mit einem Rollstuhlparcours vertreten sein und so den Teilnehmenden die Möglichkeit bietet, die Welt aus der Sicht jener Men- Klaus Widl, ehemaliger ÖZIVMitarbeiter, Gründer des WAKA Fahrtendienstes und Präsident des CBMF – Club behinderter Menschen und ihrer Freunde – ist erster frei gewählter Vorsitzender der Wiener Monitoringstelle zum Schutz, der Förderung und der Überwachung der Einhaltung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Dem vergangenes Jahr novellierten Wiener Antidiskriminierungsgesetz entsprechend wählten erstmals die Mitglieder der Wiener Monitoringstelle – ganz im Sinne eines unabhängigen Kollegialorgans gemäß Pariser Prinzipien – aus ihrer Mitte selbst den Vorsitz. Widl wurde einstimmig zum Vorsitzenden sowie der unabhängige Bedienstetenschutzbeauftragte Mag. Michael Fink zu seinem www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen Stellvertreter gewählt. Ebenso wurden bei der konstituierenden Sitzung die Schwerpunkthemen des Arbeitsprogramms für 2015 festgelegt. Kurz gemeldet beschränkt, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich! Sendung ohne Barrieren in ÖGS und auf Okto TV Barrierefreie Gemeinde Die Aussagen von Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer Ende letzten Jahres, wonach Barrierefreiheit zu teuer sei, haben wir zum Anlass genommen, um mit ihm in Kontakt zu treten. Ergebnis ist eine Kooperation, die das ganze Jahr 2015 laufen wird. Im KOMMUNAL, der Zeitung des Gemeindebundes, erscheint ab April monatlich eine Kolumne des ÖZIV mit praktischen Tipps zur Umsetzung von Barrierefreiheit in Gemeinden. ÖZIV ACCESS bietet auf diesem Weg auch allen Gemeinden Begehungen und Beratung an. Die ersten beiden Gemeinden, die sich beim ÖZIV melden, erhalten diese Beratung kostenlos. Sitzung Unabhängiger Monitoringausschuss Die nächste Sitzung findet am 28. April im Hippoylte-Haus in St. Pölten statt. Thema ist „DeInstitutionalisierung – Selbstbestimmt Leben in der Gemeinschaft“. Neues bei der Sendung ohne Barrieren, die von Zitronenwasser Social Media GmbH, ÖZIV und ÖAR gemeinsam produziert wird: Seit der Ausgabe vom März wird die Sendung auch in die österreichische Gebärdensprache übersetzt. Seit 24. März wird die Sendung auch wieder auf Okto TV ausgestrahlt. Die nächste Sendung des ÖZIV ist für Juni geplant. Ausgleichstaxe erhöhen Angesichts der deutlich steigenden Arbeitslosigkeit bei behinderten Menschen fordern immer mehr ExpertInnen eine deutliche Anhebung der Ausgleichstaxe. Das ist jener Betrag, den Unternehmen entrichten müssen, die ihrer Einstellungspflicht nicht nachkommen. Derzeit müssen Betriebe ab 25 Beschäftigten eineN behinderteN MitarbeiterIn einstellen. ÖZIV Präsident Voget fordert eine Verdreifachung des info gegenwärtigen Betrages auf ca. 1000 Euro sowie eine Ausweitung der Einstellungspflicht auch auf Betriebe mit weniger als 25 Beschäftigen. Im Gegenzug kann er sich ebenso wie andere ExpertInnen die Streichung des Kündigungsschutzes für behinderte Menschen vorstellen. Pflegegeld retten: Bitte unterschreiben Sie! Seit 1.1. 2015 ist der Zugang zu den Pflegegeldstufen 1 und 2 deutlich erhöht worden – aus Kostengründen. Geschätzte 6000 Personen werden deshalb heuer kein Pflegegeld erhalten. Die ÖAR – Dachorganisation der österreichischen Behindertenverbände – hat im Vorjahr eine Unterschriftenaktion zur Rettung des Pflegegeldes gestartet, die Sie weiterhin unterstützen können. Die Unterschriftenliste zum Ausdrucken finden Sie auf unserer Website www.oeziv.org oder Sie können dort auch gleich online unterschreiben. Danke! www.oeziv.org 37 1/15 Anmelden können sich Interessierte bis 17. April unter buero@ monitingausschuss.at Achtung: Die Anzahl der Sitzplätze ist info Tirol Für Menschen mit Behinderungen Neue Facebook-Seite ist online Wir starten unsere neue Facebook-Seite – ausgestattet mit jeder Menge Infos für unsere Mitglieder, Netzwerkpartner und für alle Interessierte. So finden Sie uns auf Facebook: ÖZIV-Tirol – für Menschen mit Behinderungen Informiert wird regelmäßig über Neuigkeiten und Aktivitäten des Landesverbandes, neue Hilfsmittel im Verleih, aktuelle Veranstaltungen der Bezirksvereine, interessante Artikel rund um das Thema Barrierefreiheit in Tirol und Österreich, uvm. Wir möchten diese Social Media Plattform nutzen, um noch mehr Menschen zu erreichen und freuen uns über jedes „Gefällt mir“ auf unserer Seite! Falls Sie Ideen oder Anregungen für die Berichterstattung haben, kontaktieren Sie uns per Mail an [email protected] oder direkt über Facebook mit einer persönlichen Nachricht! Barrierefreiheit beginnt im Kopf – Gemeinsam bunt sein Am 28. April 2015 um 14.00 Uhr veranstaltet der ÖZIV Tirol die Aktion „Barrierefreiheit beginnt im Kopf – Gemeinsam bunt sein“ in der Maria-Theresien-Straße, Bereich Rathaus/Kaufhaus Tyrol in Innsbruck. In den folgenden Tagen finden weitere Veranstaltungen in anderen Tiroler Orten mit Unterstützung der Bezirksvereine statt. Die Veranstaltung soll symbolisch dazu beitragen, die Barrieren zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen abzubauen und das Bild einer bunten Gesellschaft als etwas Spannendes und Bereicherndes nach außen transportieren. 1/15 Wir laden die BesucherInnen am ÖZIV Tirol-Stand ein, bei einem fröhlichen Spiel und mit einfachen Fragen auf andere Menschen zuzugehen und diese kennenzulernen. Eine Gesichter-Schminkstation und das Verteilen von Stickern mit der Aufschrift 38 „Barrierefreiheit beginnt im Kopf“ sind weitere Aktionen, um auf das Thema aufmerksam zu machen und den ÖZIV Tirol mit seinem umfangreichen Leistungsangebot einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Alle Mitglieder sowie Interessierten sind ganz herzlich eingeladen, durch ihren Besuch mit Spaß und Spiel ein Zeichen für eine bunte und vielfältige Gesellschaft zu setzen! Je mehr Menschen teilnehmen, desto mehr Aufmerksamkeit werden unsere Aktionstage in Innsbruck und in den Bezirken erfahren. Deshalb freuen wir uns auch über jede Unterstützung bei der Verbreitung der Information über die Veranstaltungen, z.B. persönlich an Bekannte oder über unsere Facebook- Seite „ÖZIV-Tirol – für Menschen mit Behinderungen“! www.oeziv.org Tirol Für Menschen mit Behinderungen info Neuerungen und Veränderungen bei Förderungen und Anträgen 2015 Die Richtlinien des Tiroler Kriegsopfer- und Behindertenfonds wurden überarbeitet: Die Einkommensobergrenze für Förderungen liegt 2015 bei € 1655,64 netto für alleinstehende Personen bzw. € 2069,55 für verheiratete Personen bzw. Lebensgemeinschaften. Für den Zuschuss zu den allgemeinen Betriebskosten sowie für Erholungsurlaub wurde die Einkommensobergrenze herabgesetzt. Sie liegt 2015 bei € 1241,73 netto (alleinstehende Personen) bzw. € 1655,64 (Ehepaare oder Lebensgemeinschaften). Kinderbetreuungsgeld und Zuschüsse zum Kinderbetreuungsgeld sowie Rehabilitationsgeld und Pflegekarenzgeld werden zum Einkommen gezählt. Es gibt seit heuer auch Zuschüsse für die Abdeckung des behinderungsbedingten Mehraufwandes bei der Teilnahme an Schulungs- und Umschulungsmaßnahmen für Erwachsene (z.B. für technische Hilfsmittel oder Unter- www.oeziv.org lagen in leicht verständlicher Sprache). Dies gilt für Kurse, die den Kriterien der updateFörderung des Landes Tirol entsprechen. Pflegegeld: Die erforderliche Stundenanzahl für Stufe 1 wurde von 60 auf 65 Stunden, für Stufe 2 von 85 auf 95 Stunden erhöht. Die Höhe des Pflegegeldes hat sich nicht verändert. Zuschüsse für behindertenoder seniorengerechte (Um-) Baumaßnahmen über die Abteilung Wohnbauförderung der Bezirkshauptmannschaften bzw. des Stadtmagistrats Innsbruck: Bei Sanierung: Voraussetzung: Antragsteller über 60 Jahre oder Nachweis über den Grad der Behinderung Zuschuss Wohnhaussanierung erhöht auf 25 % (Einmalzuschuss) bzw. 35 % (Annuitätenzuschuss) Bei Wohnhaussanierung und Förderung für seniorInnengerechte Nasszellen (Innsbruck): keine Einkommensgrenzen zumindest bis 31.12.2015 Impulsförderung „Sicheres Wohnen“: Für geförderte Wohngebäude mit bis zu fünf Wohnungen gibt es eine Zusatzförderung, wenn sie weitgehend barrierefrei ausgeführt werden. Diese Förderung ist unabhängig vom Alter des Antragstellers oder dem Vorliegen einer Behinderung. Höhe der Förderung: € 1450 pro Wohnung. Weitere Informationen unter www.tirol.gv.at/bauen-wohnen/ wohnbaufoerderung/ und bei der Abteilung Wohnbauförderung der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft bzw. des Stadtmagistrats Innsbruck. Sonderförderung für den Austausch von Raumheizgeräten: Von 01.01.2015 bis 31.12.2016 gibt es beim Land Tirol, Abteilung Wohnbauförderung, eine Sonderförderung für den Austausch von alten Raumheizgeräten als Zusatzheizung, wenn ein neuer Pellets-, Holz- oder Kachelofen eingebaut wird. Bei Neubauten: Förderung von 65 % der behinderungsbedingten Mehrkosten Die Einkommensgrenzen wurden, abhängig von der Personenanzahl des Haushalts, erhöht. Falls Sie Fragen zu diesen oder anderen Themen haben, kontaktieren Sie bitte Frau Mag.a Eva Roncat in der Sozialberatung des ÖZIV-Tirol in Innsbruck ([email protected] oder Tel.: 0512/57 19 83). 39 1/15 Der ÖZIV Landesverband Tirol bietet seinen Mitgliedern im Rahmen des Beratungsangebotes unter anderem Sozialberatung rund um das Thema Behinderung an – zum Beispiel bei Fragen zu Förderungen und Zuschüssen, Behindertenpass, Parkausweis, Pflegegeld etc. Im Jahr 2015 gibt es einige Änderungen und Neuerungen bei Förderungen und Anträgen, über die wir Sie hier gerne informieren möchten. 1/15 info Werbung 40 Für Menschen mit Behinderungen www.oeziv.org Für Menschen mit Behinderungen info Bezirk Hall in Tirol Bezirk Hall in Tirol Der ÖZIV-Bezirksverein Hall in Tirol hat im Jahr 2015 wieder zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen für seine Mitglieder geplant und zum Teil auch schon durchgeführt. Das gesamte Jahresprogramm finden Sie hier. Weihnachtsfeier Außerordentliche Generalversammlung im Reschenhof in Mils am 7. Februar Den Abschluss des Vereinsjahres bildet am 5. Dezember die gemeinsame Weihnachtsfeier im Gasthof Stanglwirt in Thaur, wo wieder zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitglieder durchgeführt werden. Am 7. Februar 2015 war die außerordentliche Generalversammlung mit Faschingsfeier im Gasthof Reschenhof in Mils, am 28. März fand ein Theaterbesuch im FoRum in Rum statt, bei dem „Aida“ aufgeführt wurde. www.oeziv.org Ehrung im Stanglwirt in Thaur Alle 14 Tage findet am Freitag Nachmittag unser Kegeltreff im Mehrzweckgebäude in Wattens statt, der sehr gut besucht ist und im Rahmen der „Herausführung aus der Isolation“ gedacht ist. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Mehr Infos: [email protected] 41 1/15 Als nächstes geplant ist die Besichtigung des Schloss „Ambras“ in Innsbruck am 24. April. Am 30. Mai findet der erste Tagesausflug nach München in den Tierpark Hellabrunn statt. Am 27. Juni veranstalten wir einen Halbtagesausflug zur Hinterhornalm in Gnadenwald. Am 18. Juli findet der schon traditionelle und beliebte Vereinsnachmittag im KiWi Kirchenwirt in Absam statt, bei dem die anwesenden Mitglieder über aktuelle Themen für behinderte Menschen informiert werden. Für 19./20. September ist nach einigen Jahren wieder ein Zweitagesausflug mit Törggelen nach Afens in Südtirol geplant. info Niederösterreich Für Menschen mit Behinderungen (v.l.n.r.): Helga Aigelsreiter, Schriftführerin; Margarete Bachinger, Obfrau; Günther und Helga Wanke von der Selbsthilfegruppe für Langzeit-Sauerstoff-Therapie und COPD Information für SeniorInnen Auf reges Interesse stieß der Messestand des ÖZIV-Landesverbandes NÖ bei der Seniorenmesse „Bleib aktiv“ am 26. und 27. Februar im VAZ St. Pölten. Der Besucherandrang war enorm. Auch wir vom ÖZIV konnten zahlreiche Besucherinnen und Besucher über unsere Angebote informieren. 1/15 12.000 Besucher kamen heuer in das St. Pöltner Veranstaltungszentrum VAZ zur größten Seniorenmesse Niederösterreichs unter dem Motto „Bleib aktiv!“. Sie fand heuer zum 10. Mal statt und zeigte sich auf qualitativ sehr hohem Niveau mit über 200 Ausstellern aus den Bereichen Gesundheit, 42 Reisen und vor allem der Mobilität. Dazu gab es ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und guten Tipps von Stars wie Ingrid Wendl, Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn, Prof. Hademar Bankhofer und David Zwilling. Mit dabei waren auch die Aussteller von verschiedenen Pfle- geeinrichtungen und Interessenvertretungen. Natürlich war auch der ÖZIV Landesverband Niederösterreich als Aussteller vertreten. Viele Besucher informierten sich über die Tätigkeit des ÖZIV und holten sich sogleich vor Ort Informationen über verschiedene sozialrechtliche Fragen. www.oeziv.org Kärnten Für Menschen mit Behinderungen info Weil Schifoan is des Leiwandste! © Poldi Salcher © Poldi Salcher Ein voller Erfolg war der Aktionstag Fun & Run im Schnee für Menschen mit und ohne Behinderungen am 14. Februar 2015. Ein besonderer Tag, der die Herzen vieler behinderter Kinder und Jugendlicher und auch die ihrer Angehörigen und Betreuer zum Schwingen brachte. Action im Schnee Michael Knaus (Obmann ÖZIV Tirol und Vertreter des ÖBSV, links) und Rudolf Kravanja (Präsident ÖZIV Kärnten, rechts) mit Markus Salcher (Behindertensportler, Mitte) und weiteren Teilnehmern © Poldi Salcher Die anfängliche Skepsis einiger Eltern, die sich nicht so recht vorstellen konnten, dass ihre Schützlinge Spaß an der Fortbewegung im Schnee finden könnten, hat sich in kürzester Zeit in großes Staunen und Begeisterung verwandelt. Dazu trugen auch die zahlreichen zur Verfügung gestellten Sportgeräte bei, die unter fachkundiger Aufsicht ausprobiert und getestet werden konnten. Ein herzliches Dankeschön an die SkilehrerInnen von der Skischule Sölle, die diese Aktion mit besonderem Engagement und Fürsorge begleitet haben und an den Ideengeber Christian Sölle, ebenso wie an die Bergbahnen Nassfeld-Presseger See. www.oeziv.org ÖZIV Tirol ist, diese besondere Veranstaltung ins Leben gerufen hat. Wir hoffen, dass daraus ein nachhaltiges Event wird, ganz im Sinne des Slogans: „Gemeinsam sind wir stark!“ 43 1/15 Besonderer Dank auch an unsere Kollegin Birgit Messner vom ÖZIV, die dank ihrer Kontakte zu den Behindertensportlern sowie dem Sportlichen Leiter des Österreichischen Behindertensportvereins ÖBSV, Michael Knaus, der auch Obmann des info Burgenland Für Menschen mit Behinderungen Noch mehr Service für Mitglieder an. Wir bitten Sie daher um Ihre Unterstützung bei heimischen Betrieben nachzufragen, ob Ermäßigungen/Vergünstigungen/ Rabatte für ÖZIV Burgenland Mitglieder möglich wären. Sagen Sie uns Ihre Meinung! Das Team des ÖZIV Burgenland: Jakob Schriefl, Jurist Dr. Erwin Würrer, Präsident Hans-Jürgen Groß und Sabine Wassicek 1/15 Die Mitglieder des ÖZIV Burgenland dürfen sich ab sofort über den neuen Mitgliedsausweis 2015 freuen. Er dient als Nachweis für den bezahlten Mitgliedsbeitrag und sorgt nach Vorlage bei Terminen im ÖZIV Burgenland Büro 44 dafür, dass alle Serviceleistungen sowie Veranstaltungen des ÖZIV Burgenland in Anspruch genommen werden können. Firmen bieten gerne Vergünstigungen für Mitgliedsausweise Gemeinsam mit dem Mitgliedsausweis wird nun auch die größte Mitgliederbefragung des ÖZIV Burgenland gestartet. Wir möchten auf diesem Weg die Zufriedenheit unserer Mitglieder erfragen sowie Verbesserungsvorschläge entgegennehmen. Der direkte Kontakt mit unseren Mitgliedern liegt uns am Herzen und soll auf diesem Weg gefördert werden! Da wir auch auf Facebook vertreten sind, würden wir uns über ein „Gefällt mir“ auf der ÖZIV Burgenland-Seite von Ihnen natürlich sehr freuen. www.oeziv.org Steiermark Für Menschen mit Behinderungen info Bezirksgruppe MURTAL Anton Forstner am 22. Januar 2015 verstorben Ehrung langjähriger Mitglieder In seiner fast 21-jährigen Obmanntätigkeit entwickelte er die Bezirksgruppe zu einer der größten in der Steiermark und konnte die Mitgliederzahl versechsfachen. Neben der Leitung der Bezirksgruppe war er auch 31 Jahre lang bis zu seiner schweren Erkrankung im Dezember 2011 im Landesvorstand tätig – hauptsächlich als Vorsitzender des Sozialausschusses. Für seine vorbildliche Tätigkeit im Dienste seiner behinderten Mitmenschen wurden ihm die höchsten Auszeichnungen des ÖZIV verliehen. Nach dem Verdienstzeichen in Bronze, in Silber und auch in Gold erhielt er 1993 die „Goldene Ehrenplakette des ÖZIV Steiermark“ und 1998 das Verdienstabzeichen in Platin. Auf Antrag der Bezirksgruppe wurde ihm im Jahre 2000 mit www.oeziv.org Es war seine Art sich für behinderte Menschen ehrgeizig und hartnäckig einzusetzen, um mit allen menschenmöglichen Mitteln seinen Kolleginnen und Kollegen zu helfen. So auch in Wien – als er zum richtigen Zeitpunkt an vorderster Front für die Schaffung des heutigen Pflegegeldgesetzes demonstrierte. So haben wir ihn kennen und schätzen gelernt und so werden wir ihn in unserer Erinnerung behalten. Lieber Toni, wir danken dir für deinen unermüdlichen Einsatz im ÖZIV zu Gunsten unserer behinderten Mitmenschen. Deine Bezirksgruppe MURTAL Adventfeier 2014 Schon traditionell stimmte die ÖZIV-Bezirksgruppe Murtal am ersten Dezember-Samstag ihre Mitglieder im Weißen Saal des Knittelfelder Kulturhauses auf die Weihnachtszeit ein. An dieser Adventfeier nahmen wieder 95 Mitglieder und Ehrengäste teil. Die stimmgewaltige Oberweger KlangArt mit Gottfried Schindelbacher sorgte mit wundervoll interpretierten Weihnachtsliedern für die musikalische Umrahmung dieser Feier, welche gleichzeitig auch einen festlichen Rahmen für die Mitgliederehrung bot. Diakon Mag. Hans Glück und Maria Gruber ergänzten das vorweihnachtliche Programm mit sehr besinnlichen Beiträgen. Für 10-jährige Mitgliedschaft: Manfred Bann, Stefanie Buchmann, Helga Eisenbeutl, Heribert Gschaider, Franz Hasler, Josefa Kahlbacher, Jakob Kaiser, Elfriede Knobloch, Hildegard Kranz, Hilde Lassnig, Walter Reiter, Franz Ruprechter, Gerhard Seiger. Für 25-jährige Mitgliedschaft: Adolf Glatz, Gabriele Gössler, Helga Gröbl, Karl-Heinz Kolland, Huber Lackner, Walter Plescher, Heinz Schützenhofer, Siegfried Schrunner, Edeltraud Siefen, Brigitte Volkar. Für 50-jährige Mitgliedschaft: Othmar Öffel, Dagmar Ehgartner, Gertrude Kohl, Elfriede Stöllinger. 45 1/15 Toni Forstner, selbst gezeichnet durch eine schwere Kinderlähmung, ist bereits mit 16 Jahren dem Österreichischen Zivilinvalidenverband in Graz beigetreten. Im Jahr 1980 übernahm er die Bezirksgruppe Knittelfeld des ÖZIV als Bezirksobmann. der Verleihung des „Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark“ durch Landeshauptfrau Dr. Waltraud Klasnic eine ganz besondere Ehre zuteil. info Steiermark Für Menschen mit Behinderungen Bezirksgruppe VOITSBERG ÖZIV-Haus Voitsberg © Almer meine WOCHE Voitsberg Muhri, aus diesem baufälligen Haus fast ohne Eigenmittel gemacht haben. Offizielle Eröffnung am 5. Mai BO Wippel, Bgm. Meixner, Mieterin Krista Dalmatiner, BOStv. Hackl, BOStv. Muhri Anfang März konnte zur Freude aller der Schlüssel für die barrierefreie Mietwohnung im ÖZIV-Haus Voitsberg übergeben werden. Bürgermeister Ernst Meixner ließ es sich nicht nehmen persönlich dabei zu sein. Er wünschte der Mieterin, Frau Krista Dalmatiner, viel Freude und Zufriedenheit mit ihrer neu renovierten Wohnung. Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen, wird das ÖZIV-Haus Voitsberg endlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Zu unserem großen Festakt erwarten wir unseren Präsidenten Dr. Klaus Voget mit Gattin und ÖZIV-Geschäftsführerin Hedi Schnitzer-Voget, sowie unseren Landespräsidenten Direktor Johann Brence. Ohne deren tatkräftige Unterstützung hätten wir dieses zuerst fast unmögliche Projekt überhaupt nie schaffen können: Dafür ein Herzliches „Vergelt´s Gott!“ Bürgermeister Meixner war sehr beeindruckt, was die Herren Heinz Wippel, Bezirksobmann, sowie seine beiden Stellvertreter, Gernot Hackl und Fritz Unter dem LINK: www.youtube.com/watch? v=eM_ELjvw-AI kann man auf YouTube eine BAUDOKUMENTATION vom ÖZIV-Haus sehen. 1/15 Für sie kam diese Wohnung gerade recht, da die Kosten für die alte Wohnung immer höher wurden, sie aber durch ihre Behinderung schon seit einem Jahr die Badewanne nicht mehr benutzten konnte. Außerdem möchten wir allen ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern, Firmen und Sponsoren, dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Voitsberg, Ernst Meixner, dem Dekanat Voitsberg mit Dechant Dr. Erich Linhardt, sowie allen unseren Mitgliedern der BG Voitsberg und allen die dazu beigetragen haben, dass dieses Vorzeigeprojekt realisiert werden konnte, danken. Wir können auch mit Stolz behaupten, dass dieses renovierte ÖZIV-Haus einzigartig unter allen ÖZIV Bezirks- und Landesgruppen in Österreich ist. 46 www.oeziv.org Vorarlberg Für Menschen mit Behinderungen info ÖZIV Faschingsparty Am Faschingssamstag traf sich der ÖZIV Vorarlberg zur Faschingsparty im Gasthof Krone Dornbirn. Als Präsidentin hatte Karin Stöckler sich ordentlich ins Zeug gelegt, organisiert, eingeladen und geplant, um den Vereinsmitgliedern des ÖZIV beim alljährlichen Pyjamaball einen ausgelassenen Nachmittag zu ermöglichen. Ein besonderes Highlight waren die Hörbranzer Raubritter. In Schlafgewänder gekleidet klatschte die fröhliche ÖZIV-Truppe begeistert Beifall. Danach lockte Alleinunterhalter BUBU mit seiner Musik die Partybesucher für eine flotte Sohle auf die Tanzfläche. Ein richtiger „Run“ herrschte auf den Kauf von Tombola-Losen. Kein Wunder, gab es doch über 100 schöne Preise zu gewinnen. Nachdem sich alle bei Kaffee und Krapfen gestärkt hatten, ging die Party weiter und erreichte einen weiteren Höhepunkt mit dem Auftritt der Guggamusik „Kehlegger Schalmeien“. Da wurde mitgetanzt und mitgesungen und viel zu schnell war die Party dann um 19.30 Uhr wieder zu Ende. Mehr dazu unter http://www.vol.at/tanz-undspass-beim-oeziv-pyjamaball/4222219 ÖZIV-Weihnachtsfeier Dezember 2014 Präsidentin Karin Stöckler mit Vorstands-und Mitarbeiterteam freuten sich, dass mehr als 150 Mitglieder und Ehrengäste der Einladung gefolgt waren. So ließen es sich unter anderem Landtags-Vizepräsidentin Dr. Gabriele Nußbaumer, LAbg. Hubert Kinz, Klubobmann Dieter Egger, Hofrat Dr. Peter Ammann (Sozialminiswww.oeziv.org teriumservice) sowie Vizebürgermeisterin Katharina Wöß-Krall (Marktgemeinde Rankweil) nicht nehmen, Grußworte sowie Weihnachts-und Neujahrswünsche an die Anwesenden zu richten. Nach einem feinen Mittagessen folgte die Ehrung für 20- und 30-jährige Mitgliedschaft beim ÖZIV Vorarlberg. Danach zelebrierte Dekan Herbert Spieler musikalisch begleitet von Mila (Querflöte + Gesang) und Vesi (Keyboard + Gesang) den traditionellen Gottesdienst. Zum Abschluss gab es noch Kaffee und Kuchen, bevor die Feier gegen 16 Uhr ihren Ausklang fand. 47 1/15 Mit dem Auftritt des Chors „Remixed“ begann die Weihnachtsfeier des ÖZIV Vorarlberg im vollbesetzten Vinomnasaal Rankweil. info Wien Für Menschen mit Behinderungen Unterwegs mit dem ÖZIV Wien Um allen unseren Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, an unseren Ausflügen teilzunehmen, machen wir diese Fahrten mit einem Rollstuhlbus der Fa. Blaguss Busreisen. Am 21. September 2014 hatten wir eine sehr schöne Tagesfahrt nach Kernhof in das dortige Kameltheater mit angeschlossenem Zoo, wo wir den ganzen Tag verbrachten und verschiedene Tiervorführungen erleben durften. Die nächsten Termine des ÖZIV Wien An unseren Treffen und Spaziergängen können auch RollstuhlfahrerInnen, Personen mit Rollatoren und Krücken teilnehmen, denn wir sind in einem gemütlichen Tempo unterwegs. 23.04.2015 gemütliches Treffen im Wirtsstüberl Mitschka 1200 Wien, Klosterneuburgerstr. 10a, von 14.30 Uhr und 20.30 Uhr. Der letzte Ausflug 2014 ging am 8. Dezember zum Adventmarkt nach Zwettl, wo wir die weihnachtliche Stimmung einfingen und nach Wien mitbrachten, um ein bisschen Ruhe und Besinnlichkeit auch in unserem so hektischen Alltagsleben einer Großstadt einkehren zu lassen. 26.04.2015 Fahrt auf den Kobenzl. Treffpunkt Heiligenstadt Buslinie 38 Richtung Kahlenberg um 13.00 Uhr. 03.05.2015 Besuch des Wienmuseums am Karlsplatz. Treffpunkt um 13.30 Uhr beim Eingang. 16.05.2015 Spaziergang von Liesing nach Perchtoldsdorf mit Heurigenbesuch. Treffpunkt ist der Bahnhof Liesing Ausgang zum Vorplatz um 14.30 Uhr. 21.05.2015 gemütliches Treffen im Wirtsstüberl Mitschka 1200 Wien, Klosterneuburgerstr. 10a, von 14.30 Uhr bis 20.30 Uhr. Rubrik Plus/Minus 1/15 Am 17. Jänner 2015 erhielten wir Gratis Eintrittskarten für die Wiener Ferienmesse am Wiener Messegelände. Unser herzlicher Dank gebührt Herrn Mag. Stefan Wisiak Messeleiter/ Exhibition Manager der Messe Wien, welcher uns diesen Besuch ermöglichte. 48 Plus J Für die Wiener Messeleitung, Herr Mag. Stefan Wisiak. Wenn es möglich ist, gibt es Gratiseintrittskarten für den Verband. Für die Firma Bständig, besonders die Filiale Landstraßer Hauptstraße, sowie die Filiale Ranftlgasse. www.oeziv.org Top bei Rollstuhlreparaturen (Hr. Djordjevic). Für die Fa. Hartmann Wund- Inkontinenz- Infektionsmanagement. Frau Verena Buchart ist immer um Rat und Hilfe bemüht. Minus L Private Paketservices GLS und Hermes. Die geben sehr oft nur eine Benachrichtigung an die Stiegenhaustüre, wo sie jeder entfernen kann, statt in den Briefkasten. Und das meist auch noch ohne vorher überhaupt angeläutet zu haben. Hier hilft es, sich an die zuständige Wirtschaftskammer zu wenden. Auch die Paketpost wird immer unfreundlicher. Wenn Aushilfen unterwegs sind, liegt oft nur ein Abholschein im Briefkasten, ohne dass davor angeläutet wurde. Wenn man dann am Postamt anruft, gibt es nur ausnahmsweise eine zweite Zustellung www.oeziv.org Wien info am nächsten Tag. Oder man muss sich das Paket auf der Straße übergeben lassen, da man nicht alle Postfilialen mit einem E-Rollstuhl benützen kann…. Warum eigentlich nicht? Besonders ärgerlich ist jedoch die Auskunft, man könne ja ein Wunschpostamt angeben, wohin die Pakete kommen sollen und von dort könne man dann jedes Paket abholen. Das ist die Post, die allen was bringt, behinderten Menschen aber fast nur Ärger. Wenn auch Sie positive oder negative Erfahrungen mit Geschäften und Behörden haben, teilen Sie uns diese mit. ÖZIV-Wien: 0664 / 886 77 838 1030 Wien, Landstr.-Hauptstr. 173-175/10/32 Mail: [email protected] 49 1/15 Für Menschen mit Behinderungen info Club 81 Für Menschen mit Behinderungen Wir haben ein Recht am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen Barrierefreiheit nicht immer nur negativ zu sehen, sondern endlich als Chance zu begreifen, dafür plädiert der Club 81 nach den Aussagen von Landeshauptmann Pröll in der Pressestunde Anfang März. „Wir Menschen mit Behinderung sind schockiert und enttäuscht, wie NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll in der sonntägigen ORFPressestunde (1. März 2015) ‚die per Gesetz verordneten barrierefreien Zugänge‘ in der Gastronomie kritisiert hat“, so Club 81-Obmann Josef Schoisengeyer. LH Pröll in der TV-Sendung: „Barrierefreier Zugang muss in Zukunft in jedem Gasthaus, in jedem Landwirtshaus investiert werden. Ja meine Damen und Herren, liebe Frau Chefredakteurin (Föderl-Schmid vom Standard, Anm.): Wo sind wir denn?“. Und Pröll setzte fort: „Ich habe den Auftrag gegeben, jetzt gerade im Zusammenhang mit den Wirten, weil’s die wirklich nicht leicht haben, einmal zu überprüfen, wo wir diesen Unfug abstellen können bzw. wo wir diesen Normen, die vorgegeben werden, nicht folgen müssen.“ Will Pröll gehbehinderte Menschen aussperren? 1/15 „Wir sind entsetzt und betroffen. Will uns der Herr Landeshauptmann vom öffentlichen Leben aussperren?“, fragen sich Schoisengeyer und die Mitglieder des Club 81. Überall dort, wo es keine barrierefreien Zugänge zu einer Gaststätte gebe, seien alle gehbehinderten Menschen ausgeschlossen, das heißt auch alte 50 Menschen. Der Landeshauptmann betont immer wieder, wie wichtig das gemeinschaftliche Leben in den Dörfern und kleineren Gemeinden ist. „Wo findet dieses statt? – Natürlich in erster Linie in den Gasthäusern!“, meint Schoisengeyer. Das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz hat eine zehnjährige Frist vorgesehen, damit etwa Gastronomiebetriebe genügend Zeit hatten, um die nötigen Umbauten durchführen zu können, und vielerorts ist der Auftrag des Gesetzgebers ohne Probleme umgesetzt worden. Außerdem gibt es auch Kulanz für jene Wirte und Betriebe, die das nicht finanzieren können. Den von Landeshauptmann Pröll genannten Zwang für alle gibt es gar nicht. Blick in die Steiermark Prölls steirischer Parteifreund, Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer, ist da schon etwas weiter. Er meinte in einem Interview in der „Kleinen Zeitung“: „Die Steiermark setzt alles daran, damit auch wirklich alle barrierefrei den Aufenthalt in der Steiermark genießen können.“ Zwei Millionen Euro Fördergeld gebe es für kleine und mittlere Betriebe, die in Barrierefreiheit investierten. „Wir meinen, dass davon doch alle profitieren. Senioren ebenso wie Behinderte, aber vor allem Betriebe, die dadurch mehr Besucher erwarten könnte. Man darf die Umstellungen nicht negativ sehen, sondern als Chance begreifen.“ Diese Aussagen des Parteikollegen aus der Steiermark sollte der Herr Landeshauptmann sich auch für Niederösterreich zu Herzen nehmen, wünschen sich die Mitglieder der Club 81. Brief an den Landeshauptmann Ihrem Ärger und ihrer Enttäuschung machten die Mitglieder auch in einem Schreiben an den Landeshauptmann Luft und luden ihn bei dieser Gelegenheit zum Selbstversuch ein: „Wir hoffen, dass Sie niemals selbst einmal die Erfahrung machen müssen, wie diskriminierend es ist, vom einfachsten gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu sein. Wir laden Sie sehr gern ein, die Welt aus der Sicht eines Menschen mit Behinderung zu erkunden. Rollstuhl, Krücken und Augenbinde stellen wir sehr gerne zur Verfügung!“ Den Brief im Wortlaut können Sie auf unserer Homepage www.oeziv.org/barrierefreiheit nachlesen. www.oeziv.org www.oeziv.org Werbung info 51 1/15 Für Menschen mit Behinderungen P.b.b. Zulassungsnummer: GZ02Z031414M Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1110 Wien. Aufgabepostamt 2700 Wr. Neustadt. Zusätzliche Aufgabepostämter: 6900 Bregenz, Seestraße; 6020 Innsbruck, Hauptpostamt; 8010 Graz, Hauptpostamt, 8605 Kapfenberg, Wienerstraße; 7000 Eisenstadt, Hauptpostamt; 9500 Villach, Hauptpostamt; 3100 St. Pölten, 1080 Wien, Bennogasse; 5020 Salzburg, Bahnhofspostamt. Retouren an: ÖZIV Bundesverband, 1110 Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG Empfänger
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