LEHRTER SONNENBLUME

Bilanz Rot-Grün............... S. 1
ISEK................................. S. 2
IGS-Oberstufe................. S. 3
SuedLink..........................S. 4
Radverkehr...................... S. 5
Flüchtlinge.......................S. 6
Krankenhaus................... S. 7
MegaHub......................... S. 7
Feuerwehr....................... S. 8
Impressum & Co............. S. 8
Ausgabe 201 5/1 (Juni)
LEHRTER
SONNENBLUME
RUNDBRIEF DER LEHRTER GRÜNEN
Liebe Lehrterinnen und Lehrter,
endlich gibt es wieder eine Sonnenblume! Nach rund zwei Jahren
erscheint erneut unser Rundbrief,
mit dem wir Sie über grüne Politik
in Lehrte und grüne Themen im
Allgemeinen informieren wollen.
Doch warum diese lange Sendepause? Haben die Grünen in Lehrte nichts mehr zu sagen? Haben
sie keine Meinungen, keine Standpunkte mehr, die sie vertreten können? Mitnichten!
Seit unserem fulminanten Erfolg
bei der Kommunalwahl 201 1 arbeiten zahlreiche Grüne daran,
grüne Ideen und Ziele in unserer
Stadt in die Praxis umzusetzen.
Doch für die Sonnenblume ist dieser Erfolg sozusagen ein Segen
und ein Fluch zugleich. Denn die
Arbeit unserer 7 StadträtInnen, 6
Ortsratsmitglieder und 3 stellvertretenden (Orts-)Bürgermeister erfolgt komplett ehrenamtlich und in
deren Freizeit. Da bleiben oft keine
Kapazitäten übrig, die Erfolge grüner Gremienarbeit auch noch in informative Artikel zu gießen.
Doch das soll sich nun ändern.
Wir wollen noch härter daran arbeiten, Sie, liebe LeserInnen, bei
der (Mit-)
Gestaltung einer
grünen Lehrter
Zukunft mit ins
Boot zu holen.
Dann also auf
die
nächste
Sonnenblume!
Torsten Crass
(Kassierer OV Lehrte und
Sonnenblumenlayouter)
Zwei Drittel sind rum
Eine kleine Bilanz Rot-Grün in Lehrte 201 1 – 201 6
Im Oktober 201 1 haben Bündnis
90/DIE GRÜNEN und die SPD auf der
Basis ihrer beiden Wahlprogramme
ein Arbeitsprogramm für die Jahre
201 1 – 201 6 beschlossen. Im Folgenden legen wir aus unserer Sicht eine
Bilanz nach zwei Dritteln der Wahlperiode vor.
Wie versprochen, agieren die beiden
Partner auf der Basis solider Finanzen. Im Plan erreicht die Stadt Lehrte
ausgeglichene
Ergebnishaushalte
und 201 4 im Ergebnis sogar einen
Überschuss. Lediglich im investiven
Bereich kommt es zu einer geringfügigen Neuverschuldung, die aber gut
angelegtes Geld in Bildung (Kita,
Schule etc.) und Infrastruktur ist.
Im Einzelnen:
Im Bereich Demokratie haben wir
uns zur Aufgabe gestellt, vermehrt
Beteiligungsformen für die Einwohnerinnen und Einwohner zu suchen, die
eine verbesserte Einflussnahme der
Menschen in Lehrte möglich machen.
Dies ist gelungen und wird auch immer stärker genutzt. Beispielsweise
hat es Informationsveranstaltungen
und projektbezogene Beteiligungen
gegeben:
® Schulentwicklungsplanung
® Megahub Lehrte
® Wikimaps im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
(ISEK)
® Umstrukturierung der Feuerwehr
Der Einstieg in den Bürgerhaushalt ist
www.gruene-lehrte.de
Hintergrundfoto: Frank Papenbroock
allerdings noch eine Baustelle, die
jetzt am Ende der Wahlperiode angegangen werden soll, wie auch das Informationsfreiheitsgesetz.
Die Weiterentwicklung der Bildungslandschaft in Lehrte ist ein Kernpunkt
des Koalitionsvertrages von RotGrün. So haben wir es, wie im Vertrag
vereinbart, geschafft, alle Grundschulstandorte zu erhalten und die
SozialarbeiterInnen an den Schulen
weiter zu finanzieren und zu beschäftigen. Als großen Erfolg unserer Arbeit können wir die mit Genehmigung
durch die Landesschulbehörde
durchgeführte Einrichtung einer
Oberstufe für die IGS Lehrte zum
Schuljahr 1 5/1 6 in Lehrte Süd betrachten. Ein Dank an die Eltern und
LehrerInnen, die uns in großem Maße
bei diesem Vorhaben unterstützt haben, ist hier angebracht. Die ermittelten Bedarfszahlen für die nächsten
Jahre gehen von einer gesunden
Schülerzahlentwicklung aus, die auch
das Gymnasium Lehrte in seiner Vielfalt nicht beeinträchtigt.
Ronald Schütz ist
Grüner Fraktionsvorsitzender im
Lehrter Stadtrat
und Vorsitzender
des Ausschusses
für Umweltschutz
und Landschaftspflege
treff : lehrte
Der Ausbau der Kindergärten und
Krippen geht gut voran und hat einen
qualitativ hohen Standard.
Im Bereich der Flüchtlingsunterbringung haben wir uns für die „dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen“
ausgesprochen und damit eine Ausgrenzung verhindert und eine bessere
Teilhabe
und
Integration
ermöglicht. Die Verwaltung konnte
diese Vorgabe bisher gut umsetzen,
wobei allerdings durch die weitere
Zuweisung von Flüchtlingen zusätzliche
Unterbringungsmöglichkeiten
geschaffen werden müssen. Hierbei
ist unsere eigene Wohnungsbaugesellschaft hilfreich an unserer Seite.
Des Weiteren ist es gelungen, mit
dem Haushaltsplan 201 4 eine neue
Stelle für Integration, Inklusion und
Teilhabe einzurichten, die bei der
Gleichstellungsbeauftragten angesiedelt ist.
Auch der demografische Wandel
wird an Lehrte nicht vorüber gehen,
sodass wir uns im Arbeitsprogramm
auf verschiedene Maßnahmen geeinigt haben. So ist das oben bereits
angesprochene, an ein externes Büro
vergebene ISEK ein Baustein zur Entwicklung von Maßnahmen, wie auch
die Fortschreibung des Demografieberichtes der Stadt Lehrte, den die
rot-grüne Koalition vor der Sommerpause 201 4 in Auftrag gegeben hat.
Weitere Aufgaben bis zum Ende der
Wahlperiode sind hier noch die
Schwerpunkte Barrierefreiheit und
Miteinander der Generationen. Für
den Teilbereich Migration und Integration ist es gelungen, ab dem
Haushaltsplan 201 4 eine halbe Stelle
abzusichern, die sich um diese Fragen innerhalb und außerhalb der Verwaltung kümmert.
Für den Klimaschutz, Bauen und
Umwelt haben wir es erreicht, dass
sich eine Mitarbeiterin, teilfinanziert
über Bundesmittel, allein um die Fragen des Klimaschutzes, Aktionen mit
den Einwohnerinnen und Einwohnern
und vor allem um die Anleitung von
Schülerinnen und Schülern zum
Energiesparen kümmert. Damit vorrangig die Bautätigkeit im Innenbereich der Stadt und den Ortsteilen
erfolgen kann, hat die Stadt Lehrte
nun endlich ein Baulückenkataster erstellt, dass mögliche Bauflächen im
inneren der Stadt ausweist. Hier kann
der Druck auf die Entwicklung von
Siedlungsflächen „auf der grünen
Wiese“ genommen werden. Gebäudeplanungen im Passivhausstandard
sind Pflicht. Die Stadtwerke Lehrte
haben gerade ihren Verwaltungsneubau gegenüber dem Wasserturm realisiert,
der
sogar
im
Plusenergiestandard umgesetzt worden ist. Dieses Gebäude produziert
mehr Energie als es selbst verbraucht
– ein Leuchtturmprojekt weit über die
Stadtgrenzen von Lehrte hinaus.
Im Zuge der Erstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts werden auch die großen verkehrlichen
ISEK – mehr als eine Abk.!
Was ist das? Was soll das? Was kann das?
Integriertes
Stadtentwicklungskonzept – das klingt sperrig, meint aber
ganz einfach ein professionell erstelltes Stadtentwicklungskonzept, das
übergreifend alle Belange auf gesamtstädtischer Ebene integriert –
z.B. Verkehr, Wohnen, soziale Infrastruktur usw. Also ein potenzialorientierter Blick über den Tellerrand des
Stadt-Alltags hinaus in die Zukunft.
Ein ISEK für Lehrte bietet insofern nur
Chancen: Nicht nur der qualifizierte
2
Blick von außen, auch die Möglichkeit
nach Vorliegen des Konzeptes Fördermittel zu nutzen für die Lösung
drängender städtische Problemlagen.
Im Falle Lehrtes fokussiert das Ziel
des Konzeptes neben Verkehrs-,
Lärm- und anderen Aspekten doch
sehr deutlich auf den Wohnungsmarkt. Hier bietet das Konzept die
Möglichkeit, nach objektiven Kriterien
die Auswahl neuer Baugebiete vorzunehmen – z. B. nach Lagegunst
Herausforderungen Lehrtes eine
Rolle spielen und ggf. Verbesserungsvorschläge entwickelt. Besonders liegt uns hier der Radverkehr am
Herzen, der in dieser Wahlperiode
wegen der nicht besetzten Verwaltungsstelle stiefmütterlich behandelt
wurde.
Endlich wurde eine Verkehrsplanerin
eingestellt. Sie geht zunächst insbesondere die baulichen Maßnahmen
zur Verkehrsberuhigung an Ortseinfahrten an. Die erste Station Steinwedel
ist bereits realisiert –
Sievershausen, Hämelerwald, Immensen und Röddensen werden folgen.
Der Verkehrsentwicklungsplan wurde
noch nicht überarbeitet – dies steht
jedoch an. Eine Beruhigung der Ahltener Straße zugunsten der emissionsfreien
Verkehrsvarianten
(Fußgänger, Radfahrer etc.) und zur
Reduzierung des Unfallrisikos kann
mit der bevorstehenden Herabstufung von der Landesstraße zu einer
Gemeindestraße (Das Land Niedersachsen übernimmt im Gegenzug die
Westtangente) in Angriff genommen
werden.
Es gibt noch viel zu tun. Machen wir
es einfach. An uns Grünen soll es
nicht liegen.
Ronald Schütz
u.a.m. Hier gibt es bereits Ergebnisse, auf die durch die Politik reagiert
werden kann und wird. Aus grüner
Sicht bleibt zu mahnen, dass es ggf.
nicht ausreicht, neue Baugebiete
auszuweisen. Wie wird sichergestellt,
dass zuerst Potenziale im Innenbereich erschlossen werden? Wie wird
man veränderten Lebensstilen jenseits der Standardfamilie gerecht?
Wie der Alterung der Gesellschaft?
Braucht man noch neue Baugebiete,
wenn bereits ältere Häuser leer stehen? Wie erhält man diese, wenn sie
ortsbildprägend sind, aber ihr Grundriss nicht mehr ins 21 . Jahrhundert
passt? Hier kann ein ISEK teilweise
Lösungsansätze bieten.
Ein Ergebnis insbesondere aus der
Lehrter Sonnenblume 2015/1
lehrte aktuell
Die Oberstufe kommt!
Weiterentwicklung der Lehrter Schullandschaft
Am 03.09.201 5 ist es so weit: der erste Schultag der Oberstufe der IGS
Lehrte! Von diesem Tag an wird verwirklicht sein, was die Ratsmehrheit
aus SPD und Grünen seit Jahren als
wichtiges Ziel der eigenen Schulpolitik vor Augen hatte: Den Schülerinnen und Schülern in Lehrte wird ein
zweiter Weg zum Abitur angeboten,
in dem der individuelle Weg zum
höchstmöglichen
Schulabschluss
möglichst lange offen bleibt. Rotgrün
verspricht sich davon, dass die in
Lehrte sehr niedrige Übergangsquote
aus der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II deutlich angehoben wird.
Bislang lag Lehrte hierbei im Regionsvergleich im hinteren Drittel. Mit
der zweiten Oberstufe wird der
Sprung in das obere Drittel gelingen.
Während die Sek I der IGS bislang
ausschließlich im Schulzentrum in
Hämelerwald untergebracht ist, wird
die Sek II im Schulzentrum in LehrteSüd untergebracht werden. Mittelfristig wird dann neben der Sek I in Hämelerwald auch eine Sek I der IGS in
Lehrte-Süd starten. Im Schuljahr
201 7/201 8 werden die ersten fünften
Klassen der IGS in Lehrte Süd eingeschult. Die IGS soll dann langfristig in
innovativen Bürgerbeteiligung, bei
der jeder im Netz auf Lehrtes Stadtplan ein Fähnchen setzen und meckern oder loben durfte, ist die
Notwendigkeit zur Aufwertung des
südlichen Bahnhofsumfeldes. Auch
wenn aus Reihen der Grünen bereits
einschlägige Anregungen ergingen:
Die Deutlichkeit, mit der Lehrter Bürger sich dies wünschen, führt nun zu
einem neuen Schwerpunkt in der
Stadtbaupolitik zur Steigerung der Attraktivität dieses Entrees der Stadt.
Bei aller Fokussierung auf die Entwicklung zentraler Bereiche der Kernstadt bleibt es unsere Aufgabe, die
Entwicklung der eingemeindeten
Dörfer nicht nur als Einzugsbereich
zu verstehen, sondern eine eigen-
www.gruene-lehrte.de
jedem Sek-I-Jahrgang sieben Parallelklassen haben: drei in Hämelerwald und vier in Lehrte Süd. Der
Hauptsitz der IGS wird dann LehrteSüd sein.
Diese Lösung ist sicher nicht ideal für
einen einfachen und reibungslosen
Schulbetrieb. Aber es war die einzige
realistische Möglichkeit, die Lehrter
Schullandschaft um zwei wichtige
Bausteine zu bereichern: ein IGS-Angebot in der Kernstadt (das viele Eltern gewünscht haben) und die
Vervollständigung der IGS mit einer
Oberstufe. In Hämelerwald wäre insbesondere die Oberstufe kaum realisierbar gewesen. Da sowohl in
Burgdorf als auch in Uetze inzwischen eigene IGS gegründet worden
sind bzw. werden, wird unsere Sek I
ständige Profilschärfung und Entwicklung der Ortsteile zu fördern.
Auch hierzu bot der Planungsprozess
des ISEK bereits Gelegenheit, z.B.
durch die gezielte Konsultationen der
Ortsbürgermeister in einer eigenen
Fokusrunde.
Der Zeitraum zur Aufstellung des
ISEK umfasst ein Jahr, das im Sommer 201 5 ausläuft. Wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse.
Vielleicht ist das auch erst der Anfang
einer breiten öffentlichen Debatte
über die weitere Gestaltung der Zukunft der Stadt? Auch das wäre eine
spannende Perspektive.
der IGS in Hämelerwald künftig nur
noch dreizügig sein – das reicht nicht
für eine eigene Oberstufe.
Für den Aufbau der Oberstufe, die
Umwandlung des Standorts LehrteSüd für einen gebundenen Ganztagsbetrieb der IGS und für die ohnehin dringend nötige Sanierung der
Schulgebäude in Lehrte-Süd kommen auf die Stadt Lehrte große Investitionen von deutlich über 20 Mio.
Euro zu. Es ist nicht selbstverständlich, dass Politik und Verwaltung angesichts solcher Summen mit Freude
in die Beratungen gehen, und verständlich, wenn den einen oder die
andere auch Sorgen umtreiben. Die
Weiterentwicklung und Ergänzung
unserer Schullandschaft und die Zukunft unserer SchülerInnen und unserer Stadt muss uns das aber Wert
sein. Jeder Euro ist hier sinnvoll investiert.
Carsten Milde
Carsten Milde ist
grüner Ratsherr in
Lehrte, Mitglied
im
Schulausschuss und stellvertretender Ortsbürgermeister in
Arpke
Clemens Witkowski Ratsherr in
Lehrte
sowie
Ortsratsmitglied
in Hämelerwald.
Außerdem ist der
Diplom-Ingenieur
MItglied in verschiedenen Ausschüssen (Kultur; Bau- und Verkehrsplanung).
Clemens Witkowski
3
brenn : energie
Warum SuedLink?
Netzausbau für die Energiewende
Die Energiewende erfordert neben erneuerbarer Stromproduktion ein intelligentes Last- und Speichermanagement, drastische Energieeinsparung
und einen Umbau der Energienetze.
Wegen kritischer Stimmen am Netzausbau und am Verfahren in den Ortschaften, die von den aktuellen
Trassenvorschlägen betroffen sind,
haben wir uns erneut intensiv auch in
der Region Hannover mit diesem
Thema beschäftigt. Im Ergebnis stehen wir nach wie vor hinter der Notwendigkeit des Netzausbaus.
Nichtsdestotrotz gibt es aus grünen
Reihen grundsätzliche Kritik an der
Umsetzung der Energiewende auf
Bundesebene, die auch zu einem
Glaubwürdigkeitsverlust für Maßnahmen wie den Netzausbau beiträgt:
Solange sich die Bundesregierung
nicht an die Arbeit eines Kohle-Ausstiegsplans macht, ist der Kohlestrom-Anteil in den Zukunftsszenarien
unakzeptabel hoch. Und selbstverständlich wirkt sich dies auf die Aus-
bauszenarien der zukünftigen Energienetze aus.
Allerdings gibt es mit der jährlichen
Anpassung des Netzentwicklungsplans ein geeignetes Verfahren zur
regelmäßigen Maßnahmenprüfung
und Korrektur.
SuedLink konkret
SuedLink ist eines der Vorhaben, die
bereits mit dem Bundesbedarfsplangesetz 201 3 – auch mit grüner Unterstützung – beschlossen wurden.
Nach wie vor stehen Grüne in der Region Hannover und in Niedersachsen
hinter diesem Projekt, fordern aber
einige Nachbesserungen. Vor allem
Regelungen zur Erdverkabelung sollen erweitert werden, um diese Technik aus naturschutzfachlichen Gründen und zur Verbesserung der Akzeptanz häufiger einsetzen zu
können.
Die Besonderheit an SuedLink ist,
dass an beiden Verbindungspunkten
SuedLink kurz und knapp
Der sogenannte SuedLink ist eine
Stromtrasse von ca. 800 Kilometern
Länge. Ab 2022 soll die in Norddeutschland produzierte Windenergie
nach Süddeutschland transportieren.
Der vorgeschlagene Trassenkorridor
beginnt im schleswig-holsteinischen
Wilster und endet im bayerischen
Grafenrheinfeld. Der gesamte SüdLink ist ein gemeinsames Projekt der
beiden Übertragungsnetzbetreiber
TenneT und TransnetBW.
® Die Planung sieht vor, dass die
Trasse überwiegend oberirdisch ausgebaut wird.
® Die Strommasten werden bis zu 70
Meter hoch sein.
® Die Stromtrasse wird auch durch
die Region Hannover verlaufen. Sie
führt dabei über Burgwedel, Ahlten
(Lehrte) bis nach Laatzen und dann
weiter in den Süden Deutschlands.
® Für SuedLink kommt ein neues
4
Planungs- und Genehmigungsverfahren zum Einsatz: die Bundesfachplanung. Dieses Verfahren ist nach
Netzausbau-Beschleunigungsgesetz
(NABGE) für alle länder- und grenzüberschreitenden Projekte vorgesehen und ersetzt das Raumordnungsverfahren. Während letztere von
derzuständigen Landesbehörde
durchgeführt werden, liegt die Verantwortung für die Bundesfachplanung
bei der Bundesnetzagentur.
® Ende 201 4 hat TenneT den Antrag
für den Grobkorridor und die möglichen Alternativen bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Im Februar
201 5 hat diese ihre Stellungnahme
abgegeben und TenneT aufgefordert,
weitere Daten nachzureichen, da der
Antrag zu wenig konkret und teilweise nicht nachvollziehbar sei.
® Bis heute ist nur der Grobkorridor
der Stromtrasse bekannt. Die 40 Ein-
dieser überregionalen Verbindung
keine Kohle verstromt wird. Im Norden haben wir Überkapazitäten an
Windstrom, im Süden werden Atomkraftwerke vom Netz gehen. Außerdem wird es vom Norden eine
weitere Verbindung zu den Wasserkraftspeichern in Norwegen geben:
den NordLink. Denn der langfristige
Weg in einen EU-Binnenmarkt für
Energie (wie wir ihn jetzt schon haben) muss es sein, auch die Energiewende in einem europäischen
Kontext weiter zu entwickeln und
Schritt für Schritt dafür Strukturen
und Verbindungen aufzubauen.
Maaret Westphely
Maaret Westphely
ist seit 201 3 grünes Mitglied des
Niedersächsischen Landtags
und Sprecherin
für Wirtschaft, Regionalentwicklung, Tourismus und Eine-Welt-Politik.
zelkriterien, die zur Auswahl der Trasse geführt haben sollen, sind nur zu
einem kleinen Teil bekannt.
® Kritik wird an dem oberirdischen
Ausbau der Trasse geübt, da eine
Gefährdung durch sog. „Elektrosmog” sowie eine Beeinträchtigung
des Landschaftsbildes, des Tourismus’ oder der Naherholung befürchtet wird.
® Viele Menschen wünschen sich eine reine Erdverkabelung. Doch auch
bei dieser Lösung gibt es Probleme.
Die gesamte Trasse unter die Erde zu
legen, hätte auch massive Eingriffe in
die Landschaft zur Folge. Der Eingriff
ist vergleichbar mit dem Bau einer
großen Bundesstraße. Ein solcher
Pfad würde einen Aushub von 40
Meter Breite und mehr als zwei Meter
Tiefe benötigen.
Noch mehr Infos gibt's hier:
® http://suedlink.tennet.eu/
home.html
® http://www.netzausbau.de/
cln_1 41 1 /DE/Home/home_node.html
® http://www.bi-abindieerde.de
Lehrter Sonnenblume 2015/1
verkehr und umwelt
Radverkehr entwickelt sich zum Sorgenkind
Grüne bestürzt über die Bewertung des ADFC
Bei dem in diesem Jahr veröffentlichten ADFC-Fahrradklima-Test 201 4
(www.gruenlink.de/y4g) hat die Stadt
Lehrte die Schulnoten 4,0 bekommen. Auch wir GRÜNE habe dieses
Defizit im Bereich Radverkehr in den
letzten Jahren wahrgenommen, wenn
auch nicht so drastisch, wie es der
Fahrradklingel-Test nun schwarz auf
weiß anzeigt. Bereits im letzten Jahr
haben wir jeodch eine Veranstaltung
zum selben Thema durchgeführt und
waren dort im Gespräch mit dem örtlichem ADFC.
Seit 2009, als Lehrte als fahrradfreundlichste Kommune Niedersachsens ausgezeichnet wurde, hat man
den Radverkehr aus den Augen verloren. Aber auch der Weggang des
zuständigen Verkehrsplaners und die
zweijährige Vakanz der Stelle haben
ihr Übriges dazu beigetragen. Die
Stelle bzw. der Erhalt der Stelle
des/der Verkehrsplaners/planerin war
u. a. im rot-grünen Koalitionsvertrag
von 201 1 festgehalten. Der derzeitige
Schwerpunkt der Arbeit des Verkehrsplaners liegt allerdings auf der
Verkehrsberuhigung an den Ortseinfahrten.
Zurück zum Radverkehr – was muss
sich ändern? Aus meiner persönliche
Sicht müssen wir hier in den nächsten fünf Jahren handeln und Geld für
wirkliche Veränderungen und Verbesserungen im Radverkehr in die Hand
nehmen. In Lehrte fahren viele Menschen mit dem Rad – das sieht man
nicht nur an den sehr gut angenommenen Parkplätzen für Fahrräder an
den Bahnhöfen. Auch beim Einkaufen im Zuckerzentrum fällt die zu gerinen Anzahl an Fahrradparkplätzen
auf. Und diesem hohen Bedarf an Abstellmöglichkeiten muss die Stadt gerecht werden.
Auch müssen wir den Radverkehr auf
die Straße lenken und ihm dabei genügend Raum bieten. Ein schmaler
Schutzstreifen wie auf der Ahltener
Straße stellt hier allerdings eher eine
Gefahrenquelle als einen Schutzraum
dar. Aber auch der Radweg auf der Iltener Straße mit seinen vielen Aufs
und Abs bei jeder Einfahrt und seiner
ständig wechselnden Breite macht
diese Strecke nicht gerade attraktiv.
Der Verkehr, das sind wir alle. FußgängerInnen, RadfaherInnen, PKW-,
Kraftrad- und LKW-FahrerInnen. Aber
seit der Erfindung des Automobils im
ausgehenden 1 9. Jahrhundert wurden unser Städte nur noch für dieses
eine Verkehrsmittel optimiert. Ich
INFO
Radwegebenutzungspflicht
Seit 1 998 ist die Radwegebenutzungspflicht eingeschränkt, nur
dort wo ein blaues Schild steht,
muss der Weg benutz werden.
Hintergrund ist die Erkenntnis,
dass auf baulich abgesetzten
Radwegen eine erhöhte Unfallgefahr für RadfahrerInnen besteht, da sie besonders an
Kreuzungen und Einmündungen oft vom Kfz-Verkehr übersehen werden.
glaube, es ist Zeit, wieder umzudenken und auch auch dem Radverkehr
den Platz zuzugestehen, der ihm gebührt. Immerhin wurden im letztem
Jahr über 41 0.000 E-Bikes verkauft,
und deutschlandweit steigt die Zahl
der Menschen, die das Rad alltäglich
nutzten. Na klar, in ländlichen Regionen und bei weiten Wegen ist das
Auto immer noch das Verkehrsmittel
der Wahl. Aber um zum Bahnhof zu
kommen, die Brötchen zu holen, den
Kurzeinkauf zu erledigen oder um
Freunde in der Stadt zu besuchen, ist
das Fahrrad einfach praktischer,
günstiger und meist auch schneller
als das Auto. Vor allem, wenn man
die Zeit für die Parkplatzsuche mit
einberechnet.
Also lassen Sie es uns gemeinsam
anpacken. Damit Lehrte auch in den
nächsten Jahren nochmal fahrradfreundlichste Stadt Niedersachsens
oder – wer weiß? – sogar Deutschlands wird.
Christian Gailus
Umweltschutz fängt zuhause an. Zeigen wir denjenigen, von denen wir die Erde nur geliehen haben, dass das Fahrrad Bestandteil unseres Alltags ist. Schon Vierjährige können zusammen mit ihren Eltern Besorgungen auf dem Velo erledigen. Und schon ab 3 können
Kinder auf dem Laufrad lernen, dass man beileibe nicht immer mit dem Auto fahren muss.
www.gruene-lehrte.de
Christian Gailus
ist Sprecher der
Lehrter Grünen
und als Ratsherr
stellvertretender
Fraktionsvorsitzender. Zudem ist
er Mitglied Im
Ausschuss
für
Haushalt, Wirtschaft, Liegenschaften
und Feuerschutz.
5
brenn : lehrte
Auf der Flucht
Flüchtlinge in Lehrte!
Nach Angaben der UN sind derzeit
weltweit etwa 50 Millionen Menschen
auf der Flucht.
Die meisten von Krieg und Verfolgung betroffenen Flüchtlingen sind
entweder Binnenflüchtlinge oder
schaffen es gerade, in angrenzende
Länder zu fliehen.
Nur ein Bruchteil der Flüchtlinge
schafft es, nach Europa zu fliehen. Allein im Jahre 201 4 sind etwa 2000
Flüchtlinge bei der Überfahrt über
das Mittelmeer ertrunken. Viele südeuropäische Mittelmeer- oder Balkanländer sind mit dem Flüchtlingsstrom
überfordert und nicht in der Lage,
Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Den meisten Flüchtlingen
bleibt nicht anderes übrig, als nach
Nordeuropa weiterzureisen.
Im Jahre 201 4 ersuchten etwa
200.000 Flüchtlinge in Deutschland
um Asyl. Allein im ersten Quartal diesen Jahres wurden im gesamten
Bundesgebiet etwa 80.000 Asylerstanträge gestellt. Die Hälfte der Flüchtlinge kommen jedoch nicht aus den
Kriegsregionen der Welt, sondern
aus den Balkanstaaten. Die hohen
Flüchtlingszahlen gehen also nicht
nur auf Kriegsereignisse außerhalb
Europas zurück. Sie sind europäische Gesellschaftsphänomene, die
bis heute nicht gelöst wurden bzw.
gelöst werden konnten.
In absoluten Zahlen kommen die
meisten Flüchtlinge nach Deutschland. Aber gemessen an der Bevölkerungszahl hat Schweden im
Durchschnitt viel mehr Flüchtlinge
aufgenommen – Deutschland befindet sich eher im Mittelfeld.
Die Stadt Lehrte hat aktuell aufgrund
der Zuweisung durch die Landesaufnahmebehörde des Landes Niedersachsen 1 62 Flüchtlinge aufnehmen
müssen. Parteiübergreifend hat sich
Lehrte im Rahmen eines Unterbringungskonzepts für eine dezentrale
Unterbringung ausgesprochen. Mit
dieser Politik hat sich die Stadt von
den Fehlern der Vergangenheit distanziert, um eine Teilhabe und Integration der Flüchtlinge zu erleichtern.
Unstreitig ist, dass bei einer zentralen
Unterbringung eine Integration der
Menschen, die bei uns Zuflucht finden, erschwert wird.
Leider werden unsere Kapazitäten in
Lehrte wegen der wohl noch ansteigenden Flüchtlingszahlen erschöpft
sein. Wir werden in Lehrte, wie auch
in anderen Gemeinden, auf eine zentrale Unterbringung in Containern
ausweichen müssen. Uns müsste jedoch klar sein, dass eine solche zentrale Unterbringung nur eine
vorübergehende Lösung sein kann.
Wir sind gefordert, in Lehrte den sozialen Wohnungsbaus voranzutreiben. Es sollten Wohngebäude neu
errichtet werden, die auch später eine
Nachnutzung als Wohnräume ermöglichen.
Zudem ist es unsere gesellschaftliche
Pflicht, den Flüchtlingen nicht nur eine menschenwürdige Unterbringung
zu ermöglichen, sondern sie von Anfang an in die Lage zu versetzen, am
gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, die Landessprache zu erlernen
und einer Beschäftigung nachzugehen.
Während des Asylverfahrens haben
die Flüchtlinge jedoch nicht das
Recht, Integrationskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Anspruch zu nehmen. Die
Bundesregierung weigert sich weiterhin, die Integrationskurse für Flüchtlinge ohne Status zu öffnen. Diese
Integrationsverweigerung ist nicht
hinnehmbar. Die Kommunen haben
leider begrenzte Mittel, diesen Irrweg
der Bundesregierung zu korrigieren.
In Lehrte wird durch vorbildliche private Initiativen und Kursangeboten
versucht, dieser falschen Flüchtlingspolitik entgegen zu wirken. Das hohe
Interesse an den Sprachkursen zeigt,
dass die Flüchtlinge hoch motiviert
sind, sich die deutsche Sprache anzueignen. Die privat angebotenen
Sprachkurse können jedoch die intensiven Integrationskurse des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge nicht ersetzen.
Die Flüchtlingen sollten nicht als Problem, sondern als Chance gesehen
werden. Zu uns kommen junge Menschen, die im Durchschnitt 25 Jahre
alt und sehr motiviert sind, aus ihrem
Leben etwas zu machen. Im Interesse der Allgemeinheit sind wir in der
Pflicht, diese jungen Menschen zu
qualifizieren, auch am wirtschaftlichen Leben teilnehmen zu können.
Denn jede Investition in jungen Menschen lohnt sich.
Dündar Kelloglu
Impressionen von der Veranstaltung
„ Unterkunft und Teilhabe” am 1 4. April
201 5. Auf dem Podium: Stadtrat Uwe
Bee; die grüne Landtagsabgeordnete
und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Filiz Polat; Dündar Kelloglu als Moderator; der Geschäftsführer des
Niedersächsischen Flüchtlingsrats, Kai
Weber.
6
Dündar Kelloglu
ist Ratsherr und
dritter stellvertretender
Bürgermeister der Stadt
Lehrte. Die Themenschwerpunkte des praktizierenden Rechtsanwalts sind Soziales, Gleichstellung
und Integration.
Lehrter Sonnenblume 2015/1
& drumrum
Pro Klinkum
Den Krankenhaus erhalten
Der Krankenhaus-Standort Lehrte
muss erhalten bleiben. Dafür setzen
wir uns als Lehrter GRÜNE ein. Denn
für ein Klinikum im Osten der Region
Hannover ist unsere Stadt der optimale Standort – eine Stadt mit kurzen
Wegen, bestens erschlossen mit Bus,
Bahn und Autobahn. Hier über die
komplette Aufgabe des Standortes
nachzudenken, verbietet sich für uns
von selbst.
Dass ein „weiter so” im Klinikum Region Hannover mit seinen 1 2 Standorten nicht zukunftsfähig war und ist,
darf aber auch nicht vergessen werden. Warum aus Sicht unser Regionsfrakion eine „Medizinstrategie
2020” notwendig ist, erfahren Sie unter http://gruenlink.de/v7p.
SuedLink und MegaHub
Bündelungsgebot oder Bündelungsärger?
„Bündelung“ hat der Gesetzgeber
der geplanten Hochspannungsleitung SuedLink als Auftrag ins Stammbuch geschrieben. Es mag unfair
klingen, dass man dort, wo man bereits umzingelt ist von Autobahnen,
Bundesstraßen, Strommasten und
Schienenverkehr, auch noch eine
weitere große Stromtrasse bekommen soll. Andererseits ergibt es auch
wenig Sinn, nur der Gleichverteilung
willen unberührte Natur zu durchschneiden. Dass SuedLink also an einer großen, die Landschaft eh schon
durchschneidenden Autobahn entlangführen könnte, ist an sich ein
nachvollziehbarer Schritt.
Außerdem halten sich die direkten
Auswirkungen bei einer Gleichstromtrasse in Grenzen; deren elektromagnetischen Felder erreichen nur in
unmittelbarer Umgebung nennenswerte Stärke
Ein „Not In My Back Yard“ ist auch
www.gruene-lehrte.de
deshalb nicht angebracht, weil lange
Stromtrassen von Nord nach Süd
schlicht notwendig sind für den nachhaltigen, sicheren Umbau unserer
Stromerzeugung.
Es gibt trotzdem ein „Aber“: Es ist
wichtig – und das gilt eigentlich für alle Großprojekte – dass dargelegt
wird, warum etwas genau so und
nicht anders gebaut werden sollte.
Konkret muss mit objektiv nachvollzehbaren Kriterien belegt werden,
dass die letztlich gewählte Route besser ist als alle anderen. Genau da
muss SuedLink noch nachbessern.
Nachbessern ist auch das Stichwort
für den MegaHub. Die Bahn kann ja
im Prinzip auf ihrem Gelände bauen,
was sie will, solange sie sich dabei an
die Gesetze, allen voran bzgl. Lärmschutz, hält. Auch wenn es an sich
ein sehr löbliches Projekt ist (denn alles was hilft, Vekehr von der Straße
auf die Schiene zu bringen, ist förder-
lich), so muss ein gutes Miteinander
zu den Nachbarn sichergestellt sein.
Dazu gehört dann vor allem auch,
dass in Wohngebieten tatsächlich der
Lärm nicht signifikant erhöht wird. Da
ist die Bahn in der Pflicht, das sauber
nachzuweisen bzw. sinnvolle Gegenmaßnahmen zu finden. Dass die Infrastruktur hier bereits gebündelt ist,
macht die Sache sicher nicht leichter,
spricht aber auch gleichzeitig für den
Standort.
Es wird noch spannend, wann (und
ob?) das lange geplante Projekt doch
noch umgesetzt wird. Der Schienenverkehr könnte es gut gebrauchen.
Christian Klein-Heyl
Christian
KleinHeyl ist Mitglied
des
Ortsrates
Ahlten. Für den
Diplom-Informatiker stehen dort
u.a. einige Infrastrukturthemen
auf der Tagesordnung.
7
end : die letzte seite
Tatüü, tataa...
...keine Feuerwehr mehr da?
In Deutschland wird rund 70% der
Bevölkerung durch die Freiwillige
Feuerwehr betreut, so auch in Lehrte.
Vielen BürgerInnen ist dies nicht bewusst – sie gehen davon aus, es handele sich um die Berufsfeuerwehr, die
da kommt, wenn es brennt. Doch die
Zahl der ehrenamtlichen FeuerwehrkameradInnen im Bund, Land und
auch in Lehrte sinkt.
Was nun?
In Lehrte haben wir das Problem,
dass es immer schwieriger wird, die
Tagesbereitschaft der Feuerwehr sicherzustellen. Das hat viele Gründe:
so gibt es immer weniger Personen,
die sich bei der Feuerwehr engagieren, und gleichzeitig wird es immer
schwieriger, Beruf und Ehrenamt zu
vereinbaren.
Die meisten Einsätze, die die KammeradInnen fahren, sind sogenannte
„technische Hilfeleistungen“. Darunter verbirgt sich u.a. das Öffnen von
Türen, die Beseitigung von Sturmschäden und die Rettung der berühmten Katze aus dem Baum. Aber
auch Fehlarlame durch Rauchmelder
haben zugenommen. Zusätzlich
kommen noch vermehrt Einsätze auf
der A2 hinzu. (Lediglich die Anzahl
großer Brände ist in den letzten Jahren niedrig und stabil geblieben.) Diese Vielzahl von Einsätzen, besonders
der „kleinen” Hilfeleistungen tagsüber, beansprucht die KammeradInnen sehr. Auch sinkt die Bereitschaft
der ArbeitgeberInnen, ihre MitarbeiterInnen für derartige technische Hilfeleistungen freizustellen..
Um in Lehrte die Tagesbereitschaft
sicher zu stellen, hat der Rat daher in
der Dezember-Sitzung einstimmig
neben dem Neubau der Feuerwache
in der Schützenstraße die Einstellung
von hauptamtlichen Gerätewarten
beschlossen. Diese sollen die KammeradInnen entlasten und tagsüber
die „kleinen“ Einsätze übernehmen.
Vorausgegangen sind diesem Beschluss mehrere Ausschusssitzungen
mit intensiver Beratung und einer gut
besuchten öffentlichen Anhörung mit
externen Experten.
Damit aber auch langfristig wieder
mehr freiwillige Feuerwehrmänner
und -frauen dieses wichtige Ehrenamt übernehmen, hat der Rat auf rotgrünen Antrag die Mittel für Mitgliederwerbung von 1 5.000 Euro auf
30.000 Euro verdoppelt.
Grüntisch
Der grüne Stammtisch in Lehrte
Jeden ersten Mittwoch im Monat
treffen sich die Lehrter Grünen ab
20:00 Uhr im „my Bodega and more“ in der Alten Schlosserei. Wir klönen bei Wein, Bier, Säften & Tapas
über alles, was gerade interessiert –
sei's konkrete Politik, seien's Grundsatzfragen. Und Sie sind herzlich
eingeladen, sich einzumischen!
Aus meiner Sicht müssen wir aber
noch mehr für die Feuerwehr tun. Wir
müssen ihr Engagement mehr wertschätzen und versuchen, die Leute
im Ehrenamt zu halten. Außerdem
müssen wir Anreize für ArbeitgeberInnen schaffen, ihre MitarbeiterInnen
im Notfall freizustellen. Wie diese Ziele erreicht werden können, kann ich
nicht abschließend sagen. Sicher ist
aber, dass auch hier Geld in die Hand
genommen werden muss. Denn eine
Feuerwehr brauchen wir – und ohne
die Ehrenamtlichen wäre sie unbezahlbar für unsere Stadt.
Christian Gailus
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Ihre Redaktion
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Lehrter Sonnenblume 2015/1