DER UNITARIER 2015_05 - Unitarische Kirche in Berlin

Für eine globale, kosmische Religionsauffassung, Toleranz und Konsequenz
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JUNI 2015
Anreiz für Greiz
Greiz, Unteres und Oberes Schloss
Foto: Wolfgang Pehlemann 2009
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Liebe Leserin, lieber Leser!
die Ferien nahen und mit ihnen
unsere Reiselust. Während wir endlich Eis schleckend und Weiße trinkend das Draußen genießen, träumen
wir von nahen und fernen Zielen. Da
gibt es viel Verlockendes in der
näheren Umgebung: die Bundesgartenschau, diesmal an fünf Standorten, die Luther-Ausstellung in Torgau, die Händel-Festspiele in Halle,
den Schweriner und den brandenburgischen Musiksommer.
Mit den ersten schönen Tagen hat es
uns diesmal an einen wenig bekannten thüringischen Ort verschlagen, nach Greiz im Vogtland. Die
„Perle des Vogtlandes“ hat nach einem
Leipzig-Aufenthalt
einfach
unsere
Neugier nach dem, was da außer der
Weißen Elster noch „perlt“, geweckt.
Und siehe an, das glich doch eher
Sekt als Saft!
In einer tiefen Talsenke liegt die ehemals kleinste Residenzstadt Deutschlands vor uns und überwältigt uns
mit drei Schlössern, dem Unteren und
dem Oberen Schloss und dem Sommerpalais. Sie liegen so eng beieinander, dass man wirklich nicht viel zu
laufen hat - zur Not gelangt man ins
Obere Schloss auch mit dem Auto.
Aber wir laufen nach dem Besuch der
Touristeninformation
im
Unteren
Schloss den kurzen Weg an Felsenkellern vorbei ins Obere Schloss und
ruhen uns an der Zenta-Eiche aus.
Blick über Teile der Stadt Greiz,
…wird fortgesetzt
Der Blick über die Stadt, das Tal und
die sanften Hügel des Vogtlandes ist
schon mal nicht schlecht und die
Geschichte der Eiche richtig spannend. Sie wurde auf dem Grab des
Pferdes gepflanzt, das den verletzten
Reusser Fürsten Heinrich VI. 1697
aus der Schlacht von Zenta in Serbien
herausgetragen hat und ist ein
berührendes Beispiel für die Freundschaft zwischen Mensch und Tier.
Dann durchqueren wir die Schlosshöfe und gelangen zum über 100
Meter über dem Tal gelegenen
Schloss. Kaum haben wir die Tür
geöffnet, stehen wir überwältigt in der
Eingangshalle. Vier Etagen, in edelster Weise renoviert, laden uns zu
einer ausführlichen Besichtigung ein
und darüber hinaus motiviert noch
der Einführungsvortrag der lebhaften
und charmanten Führerin.
Der „sprechende“ Fahrstuhl erklärt in
jeder Etage die jeweiligen Themen und
singt dazu noch das passende Lied!
Im 4. Stock wird ein amüsanter 3DFilm über die Geschichte des kleinen
Fürstentums gezeigt, viele Exponate
werden interaktiv dargestellt, man
kann wackeln, schieben, drehen. Das
Ganze ist so kurzweilig, dass man,
ehe man es sich versehen hat, dort
zwei Stunden verbracht hat. Und zum
krönenden Abschluss bekommt man
in der Eingangshalle auf sehr
schicken modernen Sofas sitzend
auch noch einen Kaffee serviert.
Foto: André Karwath 2008
GSF
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Gottesfeier vom 5.April 2015
– Pfingsten –
Eingangsspruch:
Wenn es wahr ist, dass der Glaube eine Gnade ist, ein Geschenk Gottes, so ist
er doch auch eine Tugend und hängt, zu einem Teil, von unserem Wollen ab.
François Mauriac
Schriftlesung:
Unsere Taten müssen vor allem ein Ausdruck der Freiheit sein, sonst gleichen
wir Rädern, die sich drehen, weil sie von außen dazu gezwungen werden.
Rabindranath Tagore
Evangelium:
Der Geist ist es, der da lebendig macht; das Fleisch ist zu nichts nütze.
Joh 6, 63
Kurzfassung des Predigttextes
Meine lieben, andächtigen Mitmenschen!
Die Pfingstfeier, die wir jährlich
halten, ist eine Feier des Geistes. Die
Geschichte Pfingstens ist uns älteren
eigentlich allen bekannt. Bei jüngeren
Menschen hingegen werden wir bei
der Frage nach dem Pfingstfest oft auf
ratlose und staunende Augen stoßen.
Aber wenn ich Ihnen jetzt sage, heute
ist gar nicht Pfingsten, sondern
Schawuot, dann reagieren doch auch
einige von Ihnen etwas irritiert.
Pessach ist vorbei, was soll denn noch
kommen?
Wenn wir Unitarier gefragt werden,
was wir denn seien? Christen im
eigentlichen Sinne wohl nicht, dann
kommen wir zu Ostern und Pfingsten
zusammen, und tun so, als sei nichts
gewesen. Den meisten Menschen ist
leider nicht bewusst, wie sich diese
Feiertage
miteinander
verbinden.
Ostern ist das jüdische Passahfest,
der Beginn der Erntezeit in Israel.
Schawuot
heißt
Wochen
und
bedeutet, jetzt ist die Erntezeit vorbei.
So ist es im Englischen und
Italienischen zu dem Begriff Pentecost, fünfzig, gekommen. Es sind genau 49 plus einem Tag, sieben Wo-
chen, und der nächste Tag ist Pfingsten. Das Schöne an vielen solcher
Feste ist, dass sie religions-übergreifend sind und die Gedanken und
Empfindungen der Menschen anderer
Kulturkreise
miteinbeziehen.
Da
kommt mir unser Symbol in den Sinn.
Immer wieder werde ich nach seiner
Bedeutung gefragt, einem lateinischen
Kreuz mit einem Kreis. Das Einfachste ist der Hinweis auf das keltische
Hochkreuz. Kreis und Kreuz verbinden sich hier zu einer wunderbaren
Botschaft, der christlichen und der
Botschaft anderer Religionen. Wir
können es nicht genau beweisen, weil
die keltisch-irische Kultur keine
schriftlichen
Zeugnisse
aufweist.
Doch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ist damit das Sonnenrad bzw.
der Sonnenkreis symbolisiert. Also
auch schon im Keltischen sind zwei
Kulturkreise miteinander verschmolzen worden. Pfingsten ist ein ganz besonderer Tag,
ein Tag des Geistes, eines geistigen
Prozesses, wie ihn jede Hochreligion
kennt. Er kennzeichnet einen Weg,
den die Menschen gemeinsam gehen
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und auf dem sie ihre Spiritualität
entfalten können. Und so ist Pfingsten
auch ein Tag, an dem wir uns unserer
geistigen Herkunft bewusst werden.
Nach der Überlieferung saßen die
Jünger beieinander, ein verlorenes
Häuflein; ihr einziger Anführer auf
fürchterliche Art hingerichtet. Wann
würde der nächste von ihnen ans
Kreuz geschlagen werden? Was aus
ihnen werden würde, war völlig
unklar. Nach ihrem Pfingsterlebnis
haben sie deshalb beschlossen, vorwärts zu ziehen, ein Zurück wäre ein
Weg in den Untergang, ein Verrat am
Meister, ein Verrat an der gemeinsamen Sache. So sind sie jahrelang
durchs Land gezogen unter widrigsten
Umständen, ohne Unterkunft zu
haben, ohne eine sichere Perspektive.
Der Bibel nach bestand die Truppe
allein aus Männern, wahrscheinlich
waren aber auch Frauen dabei. Das
hat die Situation sicherlich nicht
leichter gemacht; schließlich gab es
keine Gleichberechtigung der Geschlechter. Kurzum, ihr Weg war
enorm schwer und problembeladen.
Aus dieser verzweifelten Lage heraus
entschließen sie sich, die Flucht nach
vorn anzutreten. 200/300 Jahre
später sind sie schon eine entscheidende Macht geworden, die Klammer
des Römischen Reiches, die Klammer,
die das Auseinanderdriften eines
Vielvölkerstaates verhinderte. Keiner
der Beteiligten hat das erlebt. Aber
relativ bald erkannten sie, dass ihr
Weg Erfolg versprechen könnte. Das
Resultat haben sie selbst nicht erfahren, das Lebensalter gab es in der
damaligen Zeit nicht her. Dieses
Pfingsterlebnis, wie es gern genannt
wird, dieses Gefühl, gemeinschaftlich
zusammen zu sein und spirituell
gestärkt zu werden von einer nicht
erklärbaren Kraft, erfüllt die Jünger,
stärkt sie und gibt ihnen Mut, ihr
Leben aktiv in die Hand zu nehmen
und nicht abzuwarten, was das
Schicksal ihnen antun könnte. Das ist
das eigentliche Pfingsterleben, das
uns allen etwas geben kann. Denn es
heißt, dass wir unser Leben gestalten
können und sollen. An dieser Stelle
erinnere ich Sie an den Ausspruch
von Rabindranath Tagore, den wir als
Schriftlesung hatten, „...Packt euer
Leben an, macht etwas daraus, lasst
euch nicht drehen“, das möchte er uns
damit sagen. Wir sollen nicht Rädern
gleichen, die von außen gezwungen
werden, sondern selbst unser Leben
in die Hand nehmen, es aktiv gestalten. Und wenn wir uns noch
einmal den Eingangsspruch von F.
Mauriac anschauen, erfahren wir,
dass Glauben zwei Quellen hat:
glauben zu können ist ein Geschenk
Gottes. Gott hat uns dieses kostbarste
Geschenk gemacht, dass wir glauben
können. Aber es ist doch auch eine
Aufgabe zu glauben, eine Tugend, die
zum Teil von unsrem Wollen abhängt.
Auf das Pfingstfest bezogen bedeutet
es, dass das, was wir heute feiern,
auch ein Fest des eigenen Willens ist.
Es ist ein Fest, indem wir uns durchringen, uns hier zu versammeln und
unsere Entscheidungen zu hinterfragen und uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Ich als schwacher,
fehlerhafter und sündiger Mensch will
lernen, lieben, Harmonie verbreiten.
Das alles ist in unserem Pfingstfest
enthalten, die Klarheit, wie sie über
die Jünger kommt, so steht es in der
Bibel und die Klarheit, die wir in uns
entwickeln und die wir uns an einem
solchen Tag ins Bewusstsein rufen.
Das ist Pfingsten!
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So möchte ich meine heutige Ansprache mit einem Gedicht von Friedrich Traub
beschließen:
Pfingstbitte
Sehnend blicke ich nach oben,
Komm zu mir mit deinen Freuden,
Dürstend wie ein dürres Land;
Deinem Frieden, deinem Trost!
Halte segnend aufgehoben,
Schenke mir Geduld im Leiden,
Vater, deine treue Hand!
Draus ein ew’ger Segen sprosst!
Kehre wieder, Geist der Pfingsten,
Komm zu mir mit Kraft und Stärke,
Senk dich wieder erdenwärts;
Zu besiegen Sünd’ und Welt!
Der du kommst zu den Geringsten,
Fahre fort in deinem Werke,
Komm auch in mein müdes Herz.
Schaffe, was dir wohlgefällt.
Komm zu mir, mein treuer Leiter!
Komm zu mir und lass dein Feuer
Zagend, bangend steh ich hier.
Mächtig brennen, nie vergehn;
Mit dir geh ich stille weiter,
Dass ich stets als ein getreuer
Folgend Jesu Kreuzpanier.
Jünger Jesu mög bestehn.
Komm zu mir, du scharfer Prüfer,
Komm zu mir, ach komm und bleibe
Füll mein Herz mit deinem Licht!
Ewiglich mein Morgenstern!
Leuchte heller, strahle tiefer,
Bis das letzte Dunkel bricht!
Friedrich Traub
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen, wünsche ich uns allen gesegnete
Feiertage.
Amen
Pfarrer Martin Schröder
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Woche der pflegenden Angehörigen
Fortsetzung und Schluss
Grußwort der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz (EKBO)
Mein Name ist Kurt Kreibohm. Ich bin als
Gemeindepfarrer der Ev. Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz (EKBO) seit sechs Jahren im
Ruhestand und arbeite seit fünf Jahren als
ehrenamtlicher Seelsorger im Diakonie-Hospiz BerlinWannsee mit. Es ist eins der 14 Berliner Hospize; hier
werden im Laufe eines Jahres in 14 Zimmern
durchschnittlich 120 Menschen im Sterben begleitet.
Rund
30 Hauptberufliche
(einschließlich
TeilzeitBeschäftigten) kümmern sich um das stationäre Hospiz, mehr als 80 Männer und
Frauen sind ehrenamtlich tätig, vorwiegend im ambulanten Bereich (jeweils bis
zu 100 Menschen, die zu Hause besucht werden). Wenn die Sterbenden zu uns
ins Hospiz kommen, haben sie oft schon eine lange Leidenszeit hinter sich, in der
auch die Angehörigen bis an die Grenze ihrer Möglichkeiten ihre Schwerkranken
versorgt haben.
Wenn wir in dieser Woche den pflegenden Angehörigen unsere Anerkennung,
Wertschätzung ihres Einsatzes und schlichtweg unseren Dank sagen für das, was
sie meist still und wie selbstverständlich Tag für Tag leisten, dann denke als
evangelischer Christ an all das, was Jesus uns aufgetragen und vor allem getan
hat.
Er sagt im Matthäus-Evangelium in Kapitel 25 in einer Bildgeschichte über das,
was vor Gott wirklich zählt: „Was ihr einem von meinen geringsten Geschwistern
Gutes getan habt, das habt ihr mir getan.“ Und er meint mit diesen Geschwistern
nicht nur seine eigenen vier leiblichen Brüder und mindestens zwei Schwestern,
er meint nicht nur seine Mutter Maria, sondern viel mehr jeden Menschen, der
mir und dir begegnet und Hilfe braucht.
Damals wie heute gibt es ja auch Menschen, die niemanden mehr als
Angehörigen haben. Viele alte Menschen in Heimen bekommen nie Besuch. Wie
oft bin ich als Pfarrer allein hinter einem Sarg hergegangen.
Aber außer den Angehörigen gibt es den Nächsten oder die Nächsten; und das
sind nicht nur Leute aus meiner Nachbarschaft, nicht nur Menschen aus
meinem Stamm oder Volk. Nein, wenn Jesus von Nächsten als Brüder und
Schwestern spricht, dann meint er grundsätzlich alle Menschen.
Vor Gott, den er als unseren Vater in seinem bekanntesten Gebet, dem „Vater
unser“, anspricht, sind wir alle gleichermaßen Kinder und als Geschwister
füreinander verantwortlich. Für die Nahen und Bekannten, aber auch für die
Fernen und die Unbekannten. Darum heißen die Frauen, die sich um Kranke
kümmern und sie pflegen, ganz bewusst Kranken-Schwestern. (Es wäre schön,
wenn es auch einmal den Begriff „Kranken-Brüder“ geben würde).
Jesus will, dass wir die Augen öffnen und da sind, wo und wann immer einem
Menschen als geliebtem Geschöpf und Ebenbild Gottes Leid geschieht oder
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Unrecht zugefügt wird. Jesus will, dass aus allen, den Blutsverwandten,
Bekannten, Freunden, aus Inländern und Ausländern ein globales, grenzenloses
Netzwerk der Nächstenliebe wird. Jesus zeigt uns, wie wir in der Zuwendung und
Liebe zu Anderen Erfüllung, Sinn, ja Glück in unserem Leben finden.
Der Apostel Paulus sagt: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz
Christi erfüllen.“ Nämlich: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst, denn
Gott ist Liebe, und wer Gott begegnen will, wird reich beschenkt, wenn er
anderen in Liebe begegnet und viel, viel Liebe zurückbekommt.
Wer so lebt und wer so liebt, wird nie einsam sein; wer so aufmerksam um sich
schaut und nach Kräften und Möglichkeiten zupackt oder schlicht da ist, darf
sich gut fühlen. Die Bibel spricht von den Gerechten, Gotteskindern, den
Sanftmütigen, den Nachfolgern und Jüngern und Jüngerinnen Jesu, (auch von
den Seligen, Engeln, auch von Friedensstiftern und von Heiligen).
Wir nennen sie heute eher nüchtern Vorbilder, Mitmacher, Helfer der
Menschheit, oder eben auch – „pflegende Angehörige“. Sie alle dürfen sich
angesprochen, gelobt und geliebt fühlen durch den Satz Jesu in der Bergpredigt /
Matthäus 5: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit
erlangen.“
Als Segenswort für sie und uns alle habe ich ausgewählt ein Wort von Dietrich
Bonhoeffer, der am 9. April 1945 – also vor 70 Jahren – im KZ Flossenbürg von
den Nazis im Alter von erst 39 Jahren umgebracht wurde. Von ihm stammen die
Worte, die er aus der Haft zu Weihnachten 1944 an seine Braut und Familie
schrieb:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag;
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Bleiben Sie behütet.
Pfarrer i.R. Kurt Kreibohm
Ev. Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz (EKBO)
Grußwort der griechisch-orthodoxen Kirche
„Bis in euer Alter bin ich derselbe,
und ich will euch tragen,
bis ihr grau werdet.“
Jesaja 46,4
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Liebe pflegende Angehörige!
Was für ein Versprechen ist das, welches Gott uns selber mit dem eben gehörten
Satz gibt!?
ER selber kennt die menschlichen Gebrechen nur allzu gut, denn er hat uns so
gemacht, wie wir sind. Wir werden geboren, sind frisch und munter, machen
unseren Schulabschluss, arbeiten unser Leben lang und am Ende unseres
Lebens werden wir schwächer und schwächer, unsere Gelenke schmerzen und
unser Geist schwindet auch. Genau dann brauchen wir Menschen, die uns
TRAGEN.
Aber was bedeutet dies denn für uns Pflegende und unsere Angehörigen? – Das
Wort „tragen“ liegt überaus eng mit dem Wort „er-tragen“ zusammen. Sie kennen
diese Situationen sicher nur allzu gut, wenn Sie als Pflegende vielleicht genervt,
ausgepowert, gestresst sind und kaum einen Ausweg aus der Pflegesituation
sehen. Sie haben sich dort einer großen Aufgabe unterstellt, jemanden aus dem
engsten Familienkreis zu pflegen, waren sich vielleicht bis dato aber nicht klar
über die möglichen Konsequenzen Ihres Versprechens, was es bedeuten könnte.
Als ich damals meine an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte Mutter bis zum
Lebensende gepflegt habe, wusste ich auch nicht genau, was auf mich und meine
Familie drauf zukommen würde. Es bedeutet einen „full-time-job“, ständig
anwesend zu sein, alles Erdenkliche zu regeln, im Krankenzimmer rund um die
Uhr zu sitzen, man ist wachsam und sensibel für jede Bewegung, jeden Atemzug
und jedes leicht gehauchte Wort des zu Pflegenden. Man traut sich selber noch
nicht einmal auf die Toilette, aus Angst, dass ES gerade dann geschieht und der
liebe Mensch genau in diesem Moment zu Gott heimgerufen wird. Wir fühlen uns
verpflichtet dabei zu sein, Sie oder Ihn genau in diesem Moment nicht alleine zu
lassen. Aber wer trägt uns in diesen oder auch anderen Situationen als pflegende
Angehörige?!
Als Pflegedienstleiter habe ich jeden Tag mit solchen Problemen zu tun. Es gibt
Fragen, wo die Angehörigen unserer Klienten noch Hilfen zur Pflege bekommen
können; wo noch Hilfsmittel zur Optimierung der Pflege zu beschaffen sein
könnten; was muss ich tun, wenn die Sozialdienste der Bezirksämter die
notwendigen und auch essenziellen Leistungen kürzen, ohne sich ein korrektes
Bild der pflegerischen Situation in der Häuslichkeit gemacht zu haben?! Diese
und weitere Fragen schwirren in den Köpfen von uns allen herum.
Es macht mich einerseits froh, dass wir überhaupt in Berlin diverse
Möglichkeiten haben, andererseits jedoch auch traurig, das viele Bezirksämter
Leistungen kürzen, wo schon nichts mehr zu kürzen ist und wir
gezwungenermaßen diese Dinge hinnehmen müssen und es fast sinnlos ist, sich
mit den Behörden auseinanderzusetzen, weil es immer dieselben Antworten auf
unsere Fragen gibt. – Man stößt auf dicke Mauern!
Jedoch möchte ich mit meinen Worten nicht noch mehr Ausweglosigkeit schüren.
Nein, keineswegs! Als pflegende Angehörige gehören Sie zum ältesten
Unternehmen der Menschheit! Nämlich dem ambulanten Pflegedienst! Durch Ihre
Arbeit und Ihre Tätigkeit können Sie dem Ganzen trotzen! Behaupten Sie sich
gegenüber unserem Sozialsystem und machen Sie auf sich, an Events wie der
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„Woche der Pflegenden Angehörigen“ aufmerksam und tanken Sie Kraft und Mut
im Austausch mit anderen Pflegenden!
Lassen Sie sich „tragen“!
Tragen von Gott! – Denn sein Versprechen gibt er uns allen und will uns Stütze,
Kraft- und Mutgeber sein. ER allein gibt uns dies alles, wenn wir nicht mehr
weiter wissen. Und ER schenkt uns in vielen Situationen auch Menschen, die
auch „er-tragen“, wenn wir uns etwas von der Seele reden wollen…
Liebe pflegende Angehörige, ich wünsche uns das von ganzem Herzen.
Amen!
Weihbischof Nikolaos Appel
Griechisch-orthodoxe Kirche
Grußwort der Neuapostolischen Kirche Berlin-Brandenburg
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe pflegende
Angehörige,
was Sie leisten, das ist – ganz kurz gesagt
ausgesprochen bewundernswert und großartig!
–
Zugleich ist es aber im wahrsten Wortsinn auch
„unbeschreiblich“, denn es ist nicht einfach so messbar,
es gibt keine Skala im herkömmlichen Sinn dafür, keine
Maßeinheit. Doch es ist spürbar und tut in vielfacher
Hinsicht wohl – nicht nur den pflegebedürftigen
Angehörigen.
In der Neuapostolischen Kirche sind in den Ländern Berlin und Brandenburg
rund 1.100 ehrenamtliche Seelsorger tätig, die häufig Begegnungen mit Frauen
und Männern haben, die Angehörige pflegen. Zumeist ergeben sich diese
Begegnungen im Zusammenhang mit Seelsorgebesuchen bei kranken bzw.
betagten Gemeindemitgliedern. Die „Woche der pflegenden Angehörigen“ ist eine
schöne Gelegenheit, auch seitens der Seelsorge einmal ganz speziell ein
wertschätzendes, anerkennendes und herzliches Dankeschön an alle zu richten,
die Angehörige pflegen. Wir sind dankbar, mit Ihnen gemeinsam an dieser Basis
der Nächstenliebe tätig sein zu können. Wie wohl tut es einem pflegebedürftigen
Menschen – ob jung oder alt –, wenn er nach Leib, Seele und Geist liebevoll und
zuwendend umsorgt wird!
Ein Dankeschön – so ehrlich und lieb es auch gemeint sein mag – wird rasch
wieder verhallen und recht schnell in der Fülle der Aufgaben und
Beanspruchungen untergehen, die pflegende Angehörige täglich zu bewältigen
haben. Aber wir wünschen Ihnen, dass all ihr Tun und Mühen nachhaltig von
Gottes Segen begleitet sei:
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Gott segne Ihre Kraft und Ihre Gesundheit,
um anpacken zu können, wo Hilfe gebraucht wird.
Gott segne Ihre Zeit,
damit Sie diese allen Ihren Angehörigen – auch sich selbst –
reichlich schenken können.
Gott segne Ihre Gelassenheit,
um über gelegentliche Gesten oder Worte der Unzufriedenheit
liebevoll hinwegzublicken.
Gott segne Ihre Geduld,
um nicht aufzugeben, wenn gewisse Schwierigkeiten
sich ständig wiederholen.
Gott segne Ihre Freundlichkeit,
damit Ihr Lächeln Freude und Zuversicht im Herzen des Betrübten auslöst.
Der Segen Gottes mache Sie in Ihrem Herzen reich an Frieden und Zufriedenheit.
Und Gottes Segen bewahre uns allen die Dankbarkeit, einander zu haben.
Karsten Hühn
Neuapostolische Kirche Berlin-Brandenburg
Schlusswort
Frank Schumann, der Leiter der Fachstelle, schrieb uns nach Abschluss der
Veranstaltung:
Die wesentliche Botschaft ist:
Wir wollten mit der Abschlussveranstaltung verbinden – Kultur mit Kultur –
Religion mit Religion – pflegende Angehörige mit beruflich Pflegenden. Denn
Pflege und die Fürsorge für die Menschen, die wir lieben und die unsere Hilfe
brauchen, ist etwas, was uns alle verbindet.
Und wir schauen auf eine erfolgreiche Woche zurück. Sie war deshalb erfolgreich,
weil wir in viele glückliche Gesichter blicken konnten. Weil wir viele gute
Gespräche führen durften und weil viele Menschen gesagt haben: „Jetzt habe ich
wieder Kraft…“
Frank Schumann
Fachstelle für pflegende Angehörige
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alle Fotos von der Abschlussveranstaltung: Katharina Kühnel
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser!
Nachstehend finden Sie einen Bericht von unserem Freund Ali Gronner MM, der
das Unitarisch-Universalistische Forum (UUF) in Wien leitet. Er hat an dem
Kirchentag der „Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft“ in Worms
teilgenommen. Dieser Gruppe waren nach dem zweiten Weltkrieg zahlreiche
NSDAP-Mitglieder beigetreten, die auch das Gedankengut bestimmten. Im
Internet finden Sie deshalb viele entsprechende Vorwürfe. Ich habe unsere
Gemeinde deshalb auf Distanz gehalten, damit wir nicht in falschen Verdacht
geraten und mehr das persönliche Gespräch gesucht. Denn solche politische
Ausrichtung ist für uns Unitarier nun wirklich nicht typisch.
Jetzt hat sich auf diesem Kirchentag eine Wende vollzogen. Dazu kann man den
Deutschen Unitariern nur gratulieren. Es ist für alle Unitarier in Deutschland der
richtige Schritt in die richtige Richtung.
Martin Schröder
Bericht vom Unitariertag in Worms.
Vom 22.-25.Mai 2015 fand in Worms der 29. Unitariertag statt, der diesmal von
den Deutschen Unitariern gemeinsam mit den European Unitarian Universalists
veranstaltet wurde. Die Nibelungenstadt am Rhein war nicht zufällig als Tagungsort bestimmt worden. Worms liegt nur wenige Kilometer von Alzey entfernt. Die
Freie Religionsgemeinschaft Alzey war die historische Muttergemeinde der Freien
Protestanten, der Keimzelle des deutschen Unitarismus. Sie verließ die mittler-
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weile zur „Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft“ mutierte Organisation
Anfang der 1950-Jahre in Unfrieden und hält sich seither auf größtmöglichster
Distanz. Worms als Austragungsort war also durchaus als Versuch zu sehen, die
Hand zur Versöhnung auszustrecken. Diese Geste wurde ignoriert. Alzey nahm
den Unitariertag nicht zur Kenntnis.
Dem Unitariertag ging – wie üblich – die Hauptversammlung der Religionsgemeinschaft bevor. Und auf dieser Hauptversammlung wurden Beschlüsse von weitreichender Bedeutung gefasst. So wurde auf Antrag des Vorstandes eine Umbenennung vorgenommen. Die Deutschen Unitarier heißen nunmehr Unitarier –
Religionsgemeinschaft Freien Glaubens. Die Umbenennung sollte zweierlei zum
Ausdruck bringen: Die Einsicht, dass Deutsch in der Vergangenheit nicht bloß ein
geographischer Hinweis war, sondern auf eine völkische Ideologie hinwies, die in
der Vergangenheit ihre Spuren bei den Deutschen Unitariern hinterlassen hatte.
Zum anderen soll damit die Einbindung in die internationale unitarische und
universalistische Bewegung betont werden – ein Ende des deutschen Sonderwegs
bei Aufrechterhaltung der eigenen Identität.
Ebenfalls bemerkenswert war die Entscheidung, durch Streichung eines Passus
im Statut künftig Doppelmitgliedschaften zuzulassen. Man kann nunmehr auch
Mitglied bei diesen Unitariern sein, ohne z.B. aus seiner Kirche austreten zu
müssen. Ein deutliches Signal der Offenheit. Beide Beschlüsse wurden übrigens
mit überwältigender Mehrheit angenommen!
Wenden wir uns dem Unitariertag selbst zu.
Der Unitariertag stand unter dem Motto Spuren lesen – Wege bahnen und fand im
Parkhotel Prinz Carl statt, einer ehemaligen Kaserne, die zu einem komfortablen
Hotel in einer schönen Parklandschaft ausgebaut wurde. Veranstaltungsort war
meist die ehemalige Kapelle, ein Ambiente, das dem neuen Stil der deutschen
Unitarier/innen gerecht wird...
Eingefunden hatten sich etwa 180 Personen, darunter auch eine Schar von Kindern und Jugendlichen, die – im wahrsten Sinne des Wortes – ihre Zelte im Parkgelände aufgeschlagen hatten.
Bemerkenswert auch die Zahl der internationalen Gäste: aus den Niederlanden
Wytske Dijkstra, Präsidentin der International Association for Religious Freedom
und Annelies Trenning (ebenfalls IARF), aus dem UK John Clifford, ehemaliger
executive secretary des ICUU mit seiner Frau Barbara, Bonnie Friedman und
Marrhew Gilsenan von den European Unitarian Universalists, Bela Botond
Jakabhazi aus Transsilvanien, Sofia Kucerova von den tschechischen
Unitarier/inne/n und ich selbst.
Die Eröffnungsveranstaltung Zeigt her eure Schuhe bot auf originelle Weise Gelegenheit, Bezüge zur Vergangenheit – sowohl der individuellen als auch der gemeinschaftlichen – herzustellen. Das Impulsreferat hielt Gabriele Berger.
Jörg Last nahm mit seinen Ausführungen unter dem Titel Von deutschen Wegen
in unitarischer Geschichte den Faden auf und zeigte in klaren und eindringlichen
Worten die unseligen Einflüsse völkischen Gedankengutes in der deutsch-unitarischen Geschichte auf. Er setzte sich dabei besonders mit Rudolf Walbaum auseinander und arbeitete die Ambivalenz dieser bedeutenden Gestalt des deutschen
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Unitarismus heraus – neben seinen Verdiensten um die unitarische Sache auch
seine Verstrickung in den braunen Sumpf seiner Zeit. Ein emotionaler Höhepunkt seiner Ausführungen war der Moment, als er den erschrocken-betroffenen
Anwesenden das Emblem des Kampfbundes Deutschen Glaubens, die Hagalrune
zeigte, die dem Symbol der Deutschen Unitarier gleicht wie ein Zwillingsbruder
dem anderen. Vielleicht wird diese eindrucksvolle Demonstration die nun schon
so lange andauernde Diskussion um das Symbol endlich beenden...
Nach diesem Höhepunkt der Tagung ging es weiter mit den Arbeitsgruppen. Aus
dem vielfältigen Angebot suchte ich mir zwei heraus: Vielfalt bedeutet uns Reichtum, geleitet von Inga Brandes sowie Menschenrechte: eine Möglichkeit sich zu
engagieren (Leitung Annelies Trenning/Wytske Dijkstra). Die erstere ging aus
Anlass ‚20 Jahre ICUU‘ auf Geschichte und Gegenwart dieser unserer internationalen Organisation ein, zweitere legte u.a. dar, wie die IARF die verschiedenen
Mechanismen der Vereinten Nationen nutzt, um das Grundrecht der Freiheit der
Religion und des Glaubens zu fördern
Am Abend genoss ich in der Vorhalle des Hotels einen Teil des Kulturprogramms,
nämlich Heiter bis wolkig, Lieder vorgetragen von Petra Köller-Last sowie das Gespräch mit Sofia Kucerova, Pfarrerin der unitarischen Gemeinde Liberec und mit
Annelies Trenning, die mir schon von früheren Treffen bekannt war.
Die sonntägliche Stunde der Besinnung, gestaltet von Gunde Hartmann, fand ich
sehr anregend, was auch für den ‚touristischen‘ Teil der Veranstaltung gilt, den
geführten Spaziergang durch das jüdische Worms. Den bunten Abend habe ich für
Gespräche mit alten und neuen Freund/inn/en genutzt, was ja immer ein wichtiger und erfreulicher Aspekt all dieser Veranstaltungen ist.
Nach der Abschlussveranstaltung, dem Mittagessen und einem längeren Plausch
mit Inga Brandes und Bela Botond Jakabhazi ging es dann nach Hause.
Alles in allem war es ein wirklich geglückter Unitariertag in einer fröhlichen,
freundschaftlichen Atmosphäre. Die Empfehlung, die vier Jahre zuvor der scheidende Mentor der deutschen Unitarier Eric Hausman in seiner Abschiedspredigt
gegeben hatte, wurde vom Vorstand und der Redaktion der unitarischen blätter in
eindrucksvoller Weise umgesetzt: Aufarbeitung der eigenen Geschichte und Internationalisierung. Solcherart neu aufgestellt könnten sich in den kommenden
Jahren für die deutschen Unitarier/innen große Möglichkeiten ergeben. Wie die
bisherigen Überregionalen Treffen von Unitarier/inne/n und Freireligiösen zeigen,
ist Bewegung in diese Szene gekommen. Das ist auch dringend notwendig, denn
alle leiden an Überalterung und Mitgliederschwund. Dazu laufen die Freireligiösen Gefahr, von den hard-core-Säkular-Atheisten aufgesogen zu werden, wenn
sie nicht lernen, ihre religiöse Komponente stärker zu betonen. Für regionale
Selbstzufriedenheit und sektiererische Abschottung ist da kein Platz. Nach diesem Unitariertag ist die Unitarier-Religionsgemeinschaft freien Glaubens gut
gerüstet, in den Umgruppierungsprozessen, die hoffentlich bevorstehen, eine positive Rolle zu spielen.
Auf Wiedersehen beim Europäischen Unitariertag 2017 in Ulm!
Ali Gronner
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FÜR
JUNI 2015
04.06.2015,
Donnerstag,
18.00 Uhr
Filmreihe „Spirituelle Filme“
Film „Orphée“ (Orpheus)
Lesestube Alextreff,
Rosa-Luxemburg-Str. 18, 10178 Berlin
Der Eintritt ist frei
07.06.2015,
Sonntag,
6.56 Uhr
Das Wort zum Tage
im Deutschlandradio Kultur auf UKW 89,6 MHz
es spricht Pfr. Martin Schröder
21.06.2015,
Sonntag,
10.30 Uhr
Gottesfeier
im Nachbarschaftsheim „Mittelhof“,
Königstraße 42-43, 14163 Berlin (Zehlendorf)
(letzte Gottesfeier vor der Sommerpause)
VORANZEIGE
FÜR DEN
JULI, AUGUST
UND
SEPTEMBER 2015
Juli
Sommerpause
20.08.2015,
Donnerstag,
15.00 Uhr
Sommertreffen
St.-Michaels-Heim
Bismarckallee 23, 14193 Berlin-Grunewald
Busse: M19, M29, 110
Wir wollen die alte Tradition wieder aufleben lassen, uns im
Sommer zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken zu treffen.
Bitte rufen Sie vorher an, damit wir wissen, wie viele Plätze
wir gegebenenfalls reservieren müssen!
06.09.2015,
Sonntag,
10.30 Uhr
Gottesfeier
im Nachbarschaftsheim „Mittelhof“,
Königstraße 42-43, 14163 Berlin (Zehlendorf)
Blumenuhr im Greizer Park
Foto: Michael Sander 2007