Fragenkatalog für pflegende Angehörige Unabhängig davon, ob sich jemand für die Begleitung alt gewordener Familienangehöriger entschieden hat oder durch eine akute Erkrankung eine plötzliche Pflegeübernahme erforderlich wurde, kann dies im Laufe der Zeit zu Überforderung in vielen Bereichen führen. Welchen Nutzen bringen die Antworten? Diese Fragen ermöglichen • einen anderen Blickwinkel • helfen andere Unterstüztungsmöglichkeiten zu suchen • zu überlegen welche Dinge verändert oder belassen werden sollten Wann immer Sie Zeit finden oder Ihnen danach ist, beantworten Sie diese Fragen. Sie müssen nicht an einem Tag beantwortet werden. Der eine sieht nur Bäume, Probleme dicht an dicht. Der andre Zwischenräume und das Licht. (Unbekannt) Die Übernahme einer Pflege bedeutet für die gesamte Familie eine Veränderung. Die Struktur des Familienalltags wird umorganisiert und der Alltag wird oftmals an die zu pflegende Person angepasst. 1. Wurde die Übernahme der Pflege mit der gesamten Familie besprochen und gemeinsam entschieden? Wie reagierten FreundInnen, Nachbarn, Verwandte etc.? 2. Welche Veränderungen für einzelne Familienmitglieder sehen Sie in ihrem Familienalltag? 3. Welche Aufteilung der zu erledigenden Tätigkeiten gibt es oder läuft der Alltag wie bisher und Sie übernehmen die zusätzlichen Aufgaben alleine? 4. Welche Aufteilung der täglichen Aufgaben würden Sie sich wünschen? 5. Wie könnte die Aufteilung der täglichen Aufgaben innerhalb der Familie aussehen, wenn sie einen Plan erstellen müssten, der allen Familienmitgliedern gerecht wird? 6. Wie würde der Plan aussehen, wenn andere ihn erstellen? 7. Wenn es jemanden gäbe, der die Pflege genauso gut wie Sie machen würde, würden Sie diese Aufgabe an diese Person abgegeben? 8. Haben Sie oder andere Familienmitglieder bereits vor dem Eintritt der Pflegebedürftgkeit nachgedacht, wie die Pflege zu organisieren wäre? 9. Unterstützung anzunehmen bedeutet nicht Schwäche zu zeigen sondern stark zu sein. Was unterstützt Sie in ihrem Alltag? 10. Wenn Sie an ihre gesamte Familie denken (Bruder, Schwester, Tante, Onkel etc.), mit wem haben Sie regelmäßig Kontakt und mit wem nicht? 11. Was löst der Gedanke in Ihnen aus, wenn Sie Kontakt aufnehmen würden? Sie befinden sich in der Situation einer Pflege einer/s Angehörigen, welche größere sowie kleinere Herausforderungen in sich birgt und von Ihnen bewältigt werden. 12. Welche Herausforderungen würden Sie als Kleine einstufen? 13. Welche Herausforderungen würden Sie als Große einstufen? 14. Wodurch ist es Ihnen gelungen diese Herausforderungen zu meistern? Die Übernahme einer Pflege bedeutet auch, dass sich die Rollen in den Familien verändern und zu Unsicherheiten führen. Zum Beispiel ist die Mutter die zu Pflegende und hat nicht mehr die fürsorgende und beschützende Mutterrolle sondern die Tochter hat jetzt die Funktion. 15. Welche Rolle hatte die zu pflegende Person früher? Welche hat sie jetzt? 16. Welche Rolle hatten Sie früher? Welche haben Sie jetzt? 17. Welche Veränderungen haben sich dadurch ergeben? Wie gehen Sie damit um? Wurde dies bereits besprochen? 18. Wenn Sie an die Zeit vor der Übernahme der Pflege denken, mit wem hatten Sie sehr gerne Zeit verbracht? Gibt es jemanden den/die Sie gerne wieder sehen würden? 19. Wie haben Sie Ihre Freizeit gestaltet? 20. Was hat es in Ihnen ausgelöst, wenn sie etwas in Ihrer Freizeit machten? 21. Was müsste sich verändern/angepasst werden, damit Sie Zeit für Ihre persönlichen Aktivitäten haben? 22. Wie weit lässt sich Ihr Beruf mit der Pflege vereinbaren? 23. Wer kümmert sich um die zu pflegende Person, wenn Sie selbst krank werden? 24. Wie kommt die zu pflegende Person damit zurecht? Wie kommen Sie damit zurecht?
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