VORWORT Nach wie vor werden pflegebedürftige Menschen zu Hause und häufig von Angehörigen gepflegt. An Pflegende sind hohe Anforderungen gestellt, z. B. wenn die Pflegebedürftigen an einer demenziellen Erkrankung leiden. Pflegende sind rund um die Uhr gefordert, eigene Bedürfnisse und soziale Kontakte werden häufig vernachlässigt. So kann Pflege an Grenzen stoßen, die ungewollt in Aggression und Gewalt mündet. Wer mit dem Wunsch, sein Familienmitglied mit Liebe und Anerkennung zu pflegen, diese Aufgabe übernommen hat, leidet an Schuldgefühlen, wenn eigenes Verhalten nicht mit den Vorstellungen einer guten Pflege übereinstimmt. Es fällt schwer darüber zu sprechen, und aus Scham vermeidet man es Hilfe zu suchen. Aber nicht nur bei Pflegebedürftigen kann es zu Gewalthandlungen kommen, auch Pflegende können Gewalt anwenden. Oft sind sie sich ihres Tuns nicht bewusst. Das Krisentelefon unter der Schirmherrschaft des Kreisseniorenrates und mit Unterstützung des Landkreises Böblingen will allen pflegenden Menschen die Möglichkeit geben, ihre Situation anonym zu schildern und sich beraten zu lassen. Lebenserfahrene Menschen nehmen sich Zeit und hören ihnen zu. Sie verweisen auf weiterführende Hilfen. Mit einem Angebot ab September 2010 können sich auch türkische Mitbürgerinnen und Mitbürger ans Krisentelefon wenden. Ich wünsche allen Beteiligten am Krisentelefon gutes Gelingen. KRISENTELEFON – WAS IST DAS? Sie befinden sich in einer schwierigen Pflegesituation und wissen nicht, an wen Sie sich wenden können. Sie sind Pflegende oder Gepflegte und fühlen sich überfordert: Dann rufen Sie uns an: 07031 663-3000 Montag - Freitag 16:00 - 18:00 Uhr montags in türkischer Sprache Unsere MitarbeiterInnen sind an die Schweigepflicht gebunden. Wir besprechen mit Ihnen Hilfen und Ihr weiteres Vorgehen. Den Begriff „Gewalt“ verbinden wir gemeinhin mit Bildern von aktiver körperlicher Einwirkung auf Personen. Gewalt hat jedoch viele verschiedene Facetten. Sie kann in Form von körperlicher und seelischer Misshandlung oder Vernachlässigung, Freiheitsbeschränkung, Nichtbeachten des Willens, Ruhigstellen mittels Medikamenten, finanzieller Ausbeutung oder sozialer Isolierung erfolgen. In einer pflegenden Beziehung kann Gewalt von beiden Seiten, auch vom Gepflegten, ausgeübt werden. DAS KRISENTELEFON RICHTET SICH AN pflegende Angehörige Seniorinnen und Senioren in der Altenarbeit Tätige Wir nehmen Ihr Anliegen ernst Wir suchen gemeinsam nach tragfähigen Lösungen Ihre Anonymität ist gewährleistet Die Beratung ist kostenlos Roland Bernhard Landrat GEWALTBEGRIFF Wir unterstützen Sie durch: Beratung in kritischen Lebens- und Pflegesituationen Vermittlung von Gesprächskreisen für pflegende Angehörige und weiteren Angeboten im Rahmen der Altenhilfe Vermittlung an weiterführende Hilfen RÜCKFRAGEN UND WEITERE INFORMATIONEN DAS MITARBEITERTEAM Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind lebenserfahren und arbeiten alle ehrenamtlich. Sie sind an die Schweigepflicht gebunden. Was Sie am Telefon berichten, bleibt also garantiert „unter uns“. Wir sind unter der angegebenen Rufnummer Montag bis Freitag zwischen 16:00 und 18:00 Uhr für Sie zu erreichen. Montags für türkisch sprachige Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Träger: Krisentelefon im Landkreis Böblingen e. V. Mitglied im Beirat des Kreisseniorenrates Böblingen (Schirmherrschaft) und mit Unterstützung des Landratsamtes Böblingen In Zusammenarbeit mit NISA, Sindelfingen DITIB, Herrenberg und Renningen Miteinander-Füreinander, Weil der Stadt Postanschrift: Geschäftsstelle des Kreisseniorenrates Böblingen im Landratsamt Böblingen/Krisentelefon Parkstraße 16 71034 Böblingen Telefon 07031/283907 E-Mail: [email protected] www.krisentelefon-bb.de Leitung: 1. Vorsitzender Pfarrer Peter Mittler 2. Vorsitzende Dr. med. Erika Jacker Nach Paragraph 45d SGB XI anerkannter ehrenamtlicher Beratungsdienst. Spendenkonto: Kreissparkasse Böblingen Konto-Nr. 1000908527, BLZ 603 501 30 Impressum: 2011, Landkreis Böblingen
© Copyright 2025 ExpyDoc