Refugees RZ Bericht - Stadt Schwäbisch Gmünd

Kultur
Nummer 72 · Freitag, 27. März 2015
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„Kritzeln ist das Grübeln der Hand“
Regionale Schulkunstausstellung zum Thema Zeichnen im Landratsamt in Aalen
Die Regionale Schulkunstausstellung
zum Thema Zeichnen wurde jüngst im
Landratsamt Ostalbkreis in Aalen
eröffnet und wird noch sieben
Wochen zu sehen sein.
AUSSTELLUNG. Landrat Klaus Pavel konn-
Blick in die Schulkunstausstellung im Landratsamt.
Foto: pr
te neben den Vertretern der teilnehmenden Schulen auch Angela Murr, die Leiterin des Zentrums für Bildende Kunst und
Intermediales Gestalten beim Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und
Schulmusik, begrüßen. Zusammen mit
Armin Barth und Christoph Wagner, den
Betreuern für Schulkunst am Staatlichen
Schulamt Göppingen, dankte er den
Schulen mit einer Urkunde für die diesjährige Umsetzung des angebotenen Projektes, das die Kreativität der Schülerinnen und Schüler fördere.
In diesem Jahr nahmen 20 Schulen aus
dem Ostalbkreis an der Schulkunstausstellung teil. Grundsätzlich sind alle
Schularten und Klassenstufen vertreten,
sodass im Landratsamt eine ganze Band-
breite an Arbeiten zu sehen ist. Bei der
Beschäftigung mit dem diesjährigen Thema haben die Schülerinnen und Schüler
neue Formen des Zeichnens kennengelernt und Grafiken, Comics, aber auch fotorealistische Bilder gezeichnet.
Marcel Egerter vom Pädagogischen
Fachseminar Schwäbisch Gmünd beschrieb in seiner Einführung die „Faszination Zeichnen“. Auch für Erwachsene
sei es eine Möglichkeit, auf dem Papier zu
reflektieren, seine Gedanken zu verlangsamen und die eigene Wahrnehmung zu
veranschaulichen. „Das Kritzeln ist das
Grübeln der Hand“, zitiert er. Die gezeichneten Spuren auf dem Blatt erlaubten es, die Perspektive zu wechseln oder
zu kommunizieren. Als Erwachsener aber
habe man einen zu hohen Anspruch an
die Qualität des Bildes. Egerter rät, den
Radiergummi wieder beiseite zu legen
und mutig zu werden, falsch zu zeichnen
und zu entdecken.
Der Höhepunkt des Abends war die
musikalische Umrahmung durch die
Schülerband GERD’S der Eugen-BolzRealschule Ellwangen.
Virtuosität und unbändige Spielfreude
Das Ensemble Passo Avanti tritt am 16. April auf Schloss Kapfenburg auf
KONZERT. Ein Cello und eine Violine, eine
Gitarre und eine Klarinette – das ist das
Ensemble Passo Avanti. Mit Virtuosität
und unbändiger Spielfreude lässt das
Quartett Klassiker in einem neuen Glanz
erstrahlen. Am 16. April, ab 19.30 Uhr
kann man es live im Trude Eipperle-Rieger-Konzertsaal auf Schloss Kapfenburg
erleben.
Was man heute ehrfurchtsvoll Klassiker nennt, Stücke wie die Ankunft der
Königin von Saba, Solveigs Lied oder
Golliwog’s Cakewalk, sie waren in ihrer
Zeit unerhört modern. Die sogenannten
alten Meister, Komponisten wie Brahms,
Chopin und Verdi, sie waren allesamt musikalische Avantgardisten, experimentierfreudig und offen für Neues.
Es ist einer der Gründe, weshalb ihre
Werke zeitlos schön sind. Und es ist auch
ein guter Grund, sich zu fragen, was diese
großartigen Musiker wohl aufs Notenpapier bringen würden, wären sie im 20.
Jahrhundert geboren worden. Welchen
Einfluss hätte unsere Moderne auf ihre
Kompositionen? Wären sie beschwingter?
Minimalistischer? Düsterer? Welchen
Stilrichtungen und musikalischen Trends
wären sie verfallen?
Passo Avanti verschafft uns einen
Hauch Ahnung davon. Das Quartett
übersetzt die alten Klassiker in eine moderne Klangsprache und formt sie neu,
ohne dabei ihren ursprünglichen Geist zu
verfälschen. Im Gegenteil, durch ihre Eigenarrangements werden die Stücke wieder so aufregend, wie sie es zu ihrer Entstehungszeit waren.
So jung das Quartett ist, so erfahren
sind seine Mitglieder. Alexander von
Hagke (Klarinette), Sergey Didorenko
(Violine), Alex Jung (Gitarre) und Eugen
Bazijan (Cello) kennen sich seit Studienzeiten am Münchner Richard-StraußKonservatorium in den 90er-Jahren. Alle
hatten bereits erfolgreiche Karrieren hinter sich und sich einen Namen in der
Branche gemacht, als von Hagke vor vier
Jahren beschloss, es sei Zeit für etwas
Neues, beruflich und musikalisch. Er holte seine alten Freunde ins Boot und Passo
Avanti – italienisch für Fortschritt – war
geboren. Sie alle beherrschen ihre Instrumente mit eleganter Leichtigkeit, Instru-
Die Musiker des Ensembles Passo Avanti.
mente, die unglaublich gegensätzlich erscheinen. Doch genau hier liegt die Stärke von Passo Avanti. Karten gibt es im
Vorverkauf zu 29,85 Euro, ermäßigt ab
Foto: pr
24,35 Euro (inkl. aller Gebühren) unter
Telefon 0 73 63/96 18-0, auf www.schlosskapfenburg.de und an allen CTS-Vorverkaufsstellen.
Talentierte Musiker
Zum 20-jährigen Bestehen hat die Junge Philharmonie Ostwürttemberg ein besonderes Jubiläumsprogramm arrangiert. Sie tritt am Samstag, 18. April, ab 20 Uhr in der Kochertal-Metropole
Abtsgmünd auf. Einlass ist um 19.30 Uhr.
Foto: pr
württemberg (JPO) tritt im Rahmen ihrer
Konzerttour zum Jubiläum auch in
Abtsgmünd auf. Das rund 90 Personen
starke Orchester spielt am Samstag, 18.
April, ab 20 Uhr in der Kochertal-Metropole. Schon jetzt können Interessierte
Eintrittskarten kaufen, eventuell auch als
ein schönes Ostergeschenk.
Die JPO ist ein Projektorchester, das
sich aus einer Auswahl der talentiertesten
Musikerinnen und Musiker der Region
Ostwürttemberg zusammensetzt. Viele
von ihnen sind Schüler an einer der 14
kommunalen Musikschulen der Landkreise Ostalbkreis und Heidenheim. Einige studieren bereits an einer staatlichen
Musikhochschule und sind Preisträger
des bundesweit ausgetragenen Wettbe-
werbs „Jugend Musiziert“. Nur allzu verständlich, dass die JPO bei ihren Auftritten stets große Erfolge erzielt und sich
zum 20. Geburtstag in der Heimatregion
Ostwürttemberg mit einem Jubiläumsprogramm präsentiert. Das Programm
unter der Leitung von Uwe Renz heißt ab
20 Uhr: Ludwig van Beethoven EgmontOuvertüre und Tripelkonzert C-Dur op.
56 (Solisten: Michael Grau, Aglaja Vollstedt und Michael Bosch) sowie Johannes
Brahms Sinfonie Nr. 2.
� Eintrittskarten kosten 17,50 Euro (Jugend-
liche unter 18 Jahren: zwölf Euro). Sie sind
erhältlich im Rathaus unter der Telefonnummer 0 73 66/82 25 oder über
www.abtsgmuend.de unter der Rubrik
Kultur/Kulturprogramm/Eintrittskarten.
Beats basteln: Kleine Fluchten für Flüchtlinge
„Refugees Kunst-Café“ ist ein interkulturelles Musik- und Kulturprojekt / Im Rahmen des Innovationsfonds Kunst gefördert
MUSIKPROJEKT. Seit Februar 2015 läuft im
Esperanza das Projekt „Refugees KunstCafé, ein interkulturelles Musik- und
Kulturprojekt“.
Durch dieses Projekt ermöglicht die
JKI geflüchteten Menschen aus der neuen
Gemeinschaftsunterkunft in der Benzholzstraße oder vom Hardt, generell allen
interessierten Jugendlichen, sich musika-
„Interkulturelles Musik- und Kulturprojekt“ bedeutet auch, voneinander zu lernen.
lisch zu betätigen, und sich für eine gewisse Zeit in die Musik zu flüchten. Die
JKI will damit einen Raum schaffen, wo
sie Probleme vergessen dürfen, sich auf
ihr Instrument konzentrieren und auf
eine Aufgabe fixieren können, um durch
Lernerfahrung und Lernerfolge ein positives Lebensgefühl zu bekommen. Das
Projekt besteht aus zwei großen Bereichen. Da wäre zum einen der HipHopGesang-Workshop und zum Zweiten der
Bereich Workshop-Spielen mit Instrumenten. Der HipHop-Workshop findet
immer im „Backstagebereich“ des Esperanzas statt. Dort zeigen Mitglieder der
JKI wie man Beats bastelt, wie man
rappt, wie man Texte schreibt und singt
und vieles mehr. Texte verfassen als Möglichkeit Geschehenes aufzuschreiben, zu
benennen, zu verarbeiten und andere an
den eigenen Erfahrungen Teil haben zu
lassen. „Das macht Rap aus. Und von Erlebtem und Erfahrungen haben die meisten Geflüchteten ja meist zur Genüge. So
entsteht in den Workshops regelmäßig
Neues und Unerwartetes.“, berichtet Volker Ehrlich, 2.Vorstand der JKI und einer
der Verantwortlichen des HipHop-Workshops. Im zweiten Bereich dreht sich alles
um das Spielen der Instrumente. Dieses
Spiel findet direkt auf der Bühne des Esperanzas statt. „Seit dem ersten Konzert,
in dem ich im Esperanza war, wollte auch
ich Gitarre spielen und auf der Bühne ste-
Im April beginnen
Kapfenburg-Führungen
FÜHRUNGEN. Es ist wieder soweit. Füh-
rungssaison auf Schloss Kapfenburg. Von
5. April bis 27. September besteht sonnund feiertags um 14.30 Uhr die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen.
Wie war das damals, als Eustach von
Westernach Herr des Schlosses war? Was
hat der Heilige St. Nepomuk mit der ehemaligen Deutschordensfeste zu tun? Woher kommen die seltenen schwarzen Engel in der Hauskapelle, warum steht in jedem Zimmer ein Klavier – und wie hat
Schlossführer Willi Haag das Problem
mit den Autoschlüsseln im Wagen gelöst?
Wer Lust auf spannende Geschichte(n)
und Anekdoten rund um Schloss Kapfenburg hat, kann ab April an den öffentlichen Führungen teilnehmen, die jeden
Sonn- und Feiertag um 14.30 Uhr am unteren Torhaus starten. Anmeldungen sind
nicht erforderlich. Gruppen, wie Schulklassen oder Vereine, können das Schloss
das ganze Jahr unter Voranmeldung besichtigen.
Die erste öffentliche Führung des Jahres 2015 findet am Ostersonntag, den 05.
April statt. Für Erwachsene kostet die öffentliche Führung an Sonn- und Feiertagen 3,00 Euro, für Schüler unter 16 Jahren 2,00 Euro. Darüber hinaus sind Führungen für Gruppen nach Voranmeldung
das ganze Jahr über möglich.
� Weitere Informationen gibt es unter
www.schloss-kapfenburg.de oder
Telefon0 73 63 96 18 0.
Monumentales und
modernes Oratorium
KONZERT. Am Samstag, 28. März, 18 Uhr,
Junge Philharmoniker spielen in Abtsgmünd
KONZERT. Die Junge Philharmonie Ost-
Von links: die Schlossführer Peter Preissler, Evi
Bieg, Nikola Roschitsch und Willi Haag. Foto: pr
und am Sonntag, 29. März, 18 Uhr, wird
in der Stadtkirche Aalen „Going home“ –
ein monumentales, modernes Oratorium
zwischen Pop, Jazz, Gospel und klassischer Kirchenmusik – aufgeführt.
Das monumentale Gospel-Oratorium
„Going home“ mit 200 Mitwirkenden erklingt am kommenden Wochenende in der
Aalener Stadtkirche. Ein modernes Stück
in der populären Sprache des 21. Jahrhundert, so könnte man das Oratorium
„Going home“ von Ralf Grössler bezeichnen. Schon die Aufführungen seines Oratoriums „Prince of Peace“ haben die Ostalb vor drei Jahren begeistert. In seinem
neuen Pop-/Gospel-Oratorium „Going
home“ verarbeitet Grössler den Weg ins
gelobte Land, hier verbinden sich musikalische Stile von Gospel und Jazz über
Klassik und Filmmusik in monumentaler
Chor-, Solo- und Orchesterbesetzung zu
einem gewaltigen vierteiligen Gesamtkunstwerk. Karten gibt es in Aalen beim
Touristikservice, online unter
www.kirchenmusik-aalen.de sowie an
anderen Reservix-Vorverkaufsstellen.
Emma D. rockt
das Bassano
KONZERT. Am Samstag, 28. März, spielt
Junge Flüchtlinge können im Esperanza Musik machen und dabei lernen.
hen dürfen. Jetzt ist dies möglich.“, freut
sich Bobby aus Indien. Denn seit kurzem
zeigen verschiedene Mitglieder der JKI,
die allesamt Erfahrung am Instrument
und in Bands haben, wie Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboard „gehändelt“
werden. Wenn ein Teilnehmer oder eine
Teilnehmerin eine ausgefallene Idee, die
gerne realisiert werden möchte, einen be-
Fotos: priv.
sonderen Wunsch oder auch spezielles
Know How besitzt, versucht die JKI, dies
in den Workshops angemessen und im
professionellen Rahmen zu ermöglichen.
Das Projekt wurde als eines von 19 aus
120 Projekten vom Innovationsfonds
Kunst ausgewählt und vom Ministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg gefördert.
die zäheste Rockband der Region, wie
„Emma D.“ oft genannt wird – im Bassano in Schwäbisch Gmünd.
Mit ihrer Musik aus 34 Jahren Rockgeschichte und der fortschreitenden Reife
der Band haben sie natürlich was zu sagen, erfüllen keine Klischees, sondern erzählen vom wirklich, wahren Leben. Sie
erzählen Geschichten aus dem Lebensgefühl ihrer Zeit. Auch wenn die Musiker
sich aus den verschiedenen Musikstilen
bedienen und zu einem spannenden Miteinander verschmelzen, klingt es trotzdem typisch „Emma D.“. Ein weiteres
mal unverfälscht und mit jeder Menge
Spaß. Letztes Jahr gehörten sie zu den
„Bringern“ des New Pig Festivals in Heubach, brillierten mit Stücken wie „Fango
Tango“, der insgeheimen Hymne des Festivals, oder ihrem Hit „Heiß Duschen“.
Der Abend verspricht Kult und urgewaltige Grooves, wenn Micha Wanzek
(Gesang), Rüdiger Landsinger (Gitarre),
Harry Treml (Gitarre), Stephan Knöpfle
(Schlagzeug), Sylvester Lange (Bass),
Schmaz (Keyboard) und Joey+Yvonne
(Technik) mit scharfen Riffs und feinen
Reimen anrichten.
� Der Eintritt ist frei. Beginn des Konzerts ist
gegen 20.30 Uhr