Ausgabe - ver.di am Uniklinikum Essen

April 2015
Hygienemängel in der Kinderklinik?
Der WDR hat in der vorletzten Woche einen Bericht über Hygieneprobleme in der
Kinderklinik des Uniklinikums veröffentlicht. Aufhänger dafür war ein anonymer
Brief an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung Karl Josef Laumann. In
diesem Brief, der auch an uns geschickt wurde (siehe nächste Seite), wurde dem
Uniklinikum vorgeworfen, dass sich die Reinigungsbedingungen in der Kinderklinik
nach Übernahme durch die hauseigene Tochter Gebäudeservice GmbH derartig verschlechtert haben, dass es zu gravierenden Hygienemängeln und Infektionen kommt.
Untermauert wurden die Vorwürfe durch Protokolle der Hygienekommission (Ausschnitt
unten), in denen der Leiter der Hygienekommission (Prof. Popp) selbst ausführt, dass es
„hochgradige Probleme“ mit der Reinigung
in der Kinderklinik gibt. Ebenso soll aus den
Protokollen hervorgegangen sein, dass es
in der Kinderklinik im Vergleich zu anderen
Unikliniken eine deutlich erhöhte Infektionshäufigkeit gibt.
schlüsse über die Situation im Klinikum zu ziehen. Das muss man erst einmal auf sich wirken
lassen.
Der eigentliche Adressat des Briefes (Herr
Laumann, Patientenbeauftragter der Bundesregierung) hat nach WDR Angaben eine Stellungnahme des Klinikums eingefordert und
möchte sich erst nach Erhalt dieser in der Öffentlichkeit äußern. Das Essener Gesundheitsamt hat zeitnah Begehungen des Klinikums
Das Uniklinikum bestreitet die Vorwürfe des in Aussicht gestellt, um sich vor Ort von der
anonymen Briefes, auf den sich der WDR Be- Situation zu überzeugen.
richt beruft und erklärt in einer Pressemitteilung, dass es keine Reinigungsprobleme
gäbe und es nicht seriös sei, aus den Inhalten
der Protokolle der Hygienekommission RückAuszug aus einem Protokoll der Hygienekommission, welches dem WDR vorgelegen hat:
Quelle: WDR
Dieser anonyme Brief an Herrn Laumann erreichte auch die ver.di Vertrauensleute:
Soweit der bisherige Sachverhalt. Aus unserer
Sicht wirft das einige Fragen auf!
• Wir haben bereits vor einem Jahr über
die Reinigungsbedingungen in der
Gebäudeservice GmbH berichtet. Warum wurde seitens der Klinikleitung hier
nichts unternommen? Braucht es erst einen Skandal, bis der Arbeitgeber Uniklinikum, zu dem auch die Reinigungstochter
GSG gehört, seiner Fürsorgepflicht für die
Beschäftigten nachkommt?
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• Welchen Wert haben die warmen Worte
von Herrn Laumann, dass Krankenhäuser
die Verantwortung für die Hygiene
nicht abgeben können, auch wenn sie die
Reinigung ausgegliedert haben?
• Glaubt die Klinikleitung wirklich, dass es
keinen Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen im Reinigungsdienst und
den Ergebnissen der Reinigung und der
Hygiene gibt?
• Stellt die Klinikleitung die fachliche Expertise der Hygienekommission wirklich dahingehend in Frage, dass sie Zitate
aus den Protokollen als wertlos und nicht
belastbar darstellt?
• Möchte die Klinikleitung auch infrage stellen, dass es im letzten Jahr das Bestreben
gab, Kontrolleurinnen aus dem Kreis
der hauseigenen Reinigerinnen einzusetzen, die die GSG Reinigerinnen und deren
Ergebnisse kontrollieren sollten? Warum
nur?
• Wird die Klinikleitung jetzt endlich Konsequenzen ziehen und die Arbeitsbedingungen der GSG-Reinigerinnen verbessern?
Wir wiederholen zum Schluss noch einmal unsere Forderungen aus dem letzten Jahr:
• Weniger Quadratmeter pro Stunde reinigen: Absenkung der geforderten
Quadratmeter auf die Norm, die für UK-Reinigerinnen gilt.
• Statt endlose (unbezahlte) Überstunden und gleichzeitig
Hartz-IV-Aufstockung: Recht auf Stundenaufstockung für alle
GSG-Reinigerinnen, die dies wollen.
• Gleichen Lohn für gleiche Arbeit: Anhebung der Löhne bei der GSG auf
den Tariflohn des UK.
Aufruf zur 1. Mai - Demonstration
Die Vertrauensleute des Uniklinikums treffen sich wie immer um kurz vor 10
Uhr am Girardet-Haus
Kontakt zu
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www.essen.verdi.de
(Bezirk Essen)
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(Homepage der Vertrauensleute
der Uniklinik Essen)
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