Inhaltsverzeichnis Mai ’45 – Frühling in Berlin 4 Open-Air-Ausstellungen Brandenburger Tor: Kriegsende und Friedensanfang – Alltag in Berlin 1945 8 Lustgarten: Zwischen Stalinorgel und Gulaschkanone 10 Joachimsthaler Platz: Kein Dach über dem Kopf 12 Alexanderplatz: Das tägliche Brot 14 Wittenbergplatz: Bühnenhunger – Kulturelles Leben in Ruinen 16 Potsdamer Platz: Berlin zu Fuß und ohne Strom 18 Erkundungstouren Frühling in Berlin 1945 – Sondertour zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 20 Ge(h)schichten unter uns – Audiowalk auf Berliner Trümmerbergen 21 Orte des Gedenkens / Partnerprojekte Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst 22 Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas 24 „Stunde Null“ – Filmreihe im KulturRaum Zwingli-Kirche 25 „Zukunft Erinnern“ – Programm der Anrainer-Gemeinschaft Pariser Platz 26 Veranstaltungskalender Programmauswahl zum Kriegsende vor 70 Jahren 28 Interaktives Smartphone-Quiz46 Der Zweite Weltkrieg war die Menschheitskatastrophe des 20. Jahrhunderts. Er ging von Berlin aus, wurde in unserer Stadt von den Nazis geplant, vorbereitet und gelenkt. Der Krieg kehrte ab 1943 in den Bombennächten nach Berlin zurück und forderte noch in den letzten Tagen der Schlacht um die deutsche Hauptstadt tausende Tote. Sinnlos war das Morden und Töten vom ersten Tag an. Am Abend des 2. Mai 1945 schwiegen in Berlin die Waffen. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Es dauerte vierzig Jahre, bis Bundespräsident Richard von Weizsäcker diesen Tag in einer historischen Rede vor dem Deutschen Bundestag auch für uns Deutsche als einen Tag der Befreiung im historischen Gedächtnis markierte. Europa hat nach dem 8. Mai 1945 die längste Friedensperiode seiner Geschichte erlebt. Wir erinnern uns an den fragilen Frieden des Kalten Krieges, als über der Ost-West-Spaltung des Kontinents das Damoklesschwert der atomaren Vernichtung schwebte. Unvergessen bleibt die Freude über den Fall des Eisernen Vorhangs und die große Hoffnung auf eine globale Friedensdividende. Berlin hat die Chance des Mauerfalls genutzt und präsentiert sich heute als liberale, weltoffene und kreative Metropole. Wenn wir in den kommenden Wochen zurück schauen auf das Kriegsende im Frühjahr 1945, dann schärft der Kontrast zu den Bildern des zerstörten Berlin den Blick für das Erreichte. Dann empfinden wir Dankbarkeit für die Befreier und verneigen uns vor den Opfern. Der Blick zurück auf die Trümmer von Berlin bringt aber auch ins Bewusstsein, wie bedroht der Frieden in anderen Teilen Europas und der Welt immer noch ist. Menschen, die vor diesen Kriegen, vor Not, Verfolgung und Zerstörung fliehen und in unserer Stadt um Aufnahme und Asyl bitten, wollen wir mit einer Kultur des Willkommens begegnen. Auch das ist eine Lehre aus der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, der vor siebzig Jahren in Berlin sein Ende fand. Michael Müller Regierender Bürgermeister von Berlin Mai ’45 – Frühling in Berlin In Berlin endete der Zweite Weltkrieg am 2. Mai 1945. Übrig blieben eine zerstörte Stadt und noch sechs Tage, bevor die Wehrmacht endgültig kapitulierte. Krieg und NS-Herrschaft hatten tiefe Spuren hinterlassen – im Stadtbild wie in der Gesellschaft. Hier lebten Berliner neben Soldaten, verschleppten Zwangsarbeitern, untergetauchten und aus den KZs befreiten Verfolgten des NS-Regimes, aber auch Flüchtlingen. Sie alle blickten einer ungewissen Zukunft entgegen. Wie diese Gesellschaft ihr Leben und Überleben nach der deutschen Kapitulation organsierte, zeigt das Projekt „Mai ’45 – Frühling in Berlin“. Kern dieser Kooperation der Kulturprojekte Berlin GmbH, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst und des Berliner Unterwelten e.V. sind Open-Air-Ausstellungen an sechs hochfrequentierten Orten in der Stadt. Sie laufen ab dem 21. April, dem Tag vor 70 Jahren, als die Rote Armee die Berliner Stadtgrenze überschritt. Am Brandenburger Tor, Lustgarten, Joachimsthaler Platz, Alexanderplatz, Wittenbergplatz und Potsdamer Platz zeigen großformatige historische Fotos eben diese Plätze im Frühling 1945. Die begleitenden Ausstellungen thematisieren den Alltag zwischen Krieg und Frieden: Wie fand man Angehörige wieder? Wo schlafen, wenn man kein Zuhause mehr hat? Wer enttrümmerte Berlin? Warum war der Schwarzmarkt überlebenswichtig? Politische Entscheidungen sind in ihrer direkten Wirkung auf das Leben und die Lebensumstände der Bevölkerung dargestellt. Woran merkte man, dass der Krieg vorbei war? Wer kam in die Stadt und wer ging? Bedeutete Frieden automatisch Sicherheit? Diese Fragen verweisen unmittelbar auf unsere Gegenwart: Wie findet eine Gesellschaft zueinander? Wie konfiguriert sie sich neu? Die Darstellung und Inhalte der Ausstellungen sind auch als Buch erhältlich. Der Berliner Unterwelten e.V. bietet eine Sondertour vom Brandenburger Tor zum Anhalter Bahnhof. Sie berichtet anschaulich und mit Zeitzeugenberichten über den Zusammenbruch und den zaghaften Neuanfang vor 70 Jahren. Außerdem führen ungewöhnliche Entdeckungstouren auf drei Berliner Trümmerberge, den Volkspark Prenzlauer Berg (Oderbruchkippe), den Insulaner in Schöneberg und die Humboldthöhe im Wedding. Ausgestattet mit MP3-Playern, erleben die Teilnehmer des Hörspaziergangs Biografien von Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs. Vom 2. bis 8. Mai 2015 – historisch gesehen also vom Tag der Kapitulation Berlins bis zur Gesamtkapitulation aller Wehrmachtsverbände – sind viele Veranstaltungen in einer Themenwoche gebündelt. Den Auftakt bildet die Einweihung des archäologischen Fensters zur Himmelfahrtkirche, denn am Humboldthain endete der Zweite Weltkrieg in Berlin. Im KulturRaum Zwingli-Kirche laufen jeden Abend Spiel- oder Dokumentarfilme. Neben bekannten Klassikern werden Perlen der Filmgeschichte und bisher weitgehend unbekanntes Material gezeigt. Am 3. Mai veranstalten die Anrainer des Pariser Platzes ein gemeinsames Programm unter dem Motto „Zukunft Erinnern“. Ein Lesemarathon entwirft mit Tagebucheintragungen, Briefwechseln und Texten aus der Zeit zwischen 21. April und 8. Mai 1945 ein literarisches Panorama aus den Tagen der Befreiung. Daneben gibt es zu jeder Zeit viele Orte neu- oder wiederzuentdecken, die mit der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte verbunden sind. Im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst findet sich der authentische Ort der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist die zentrale Holocaustgedenkstätte Deutschlands, ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die bis zu sechs Millionen Opfer des Holocaust. Berlin ist zu Recht für seine zeitgeschichtlichen Zeugnisse berühmt. Wer sich diesen Frühling auf Spurensuche zum Kriegsende vor 70 Jahren begibt, findet ein umfassendes Programmangebot in der ganzen Stadt. 8 – 9 Open-Air-Ausstellung am Brandenburger Tor Kriegsende und Friedensanfang – Alltag in Berlin 1945 © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Sammlung Timofej Melnik Überlebt, und nun? Nach dem Krieg und vor dem Frieden: Wehrmachtsoldaten, die sich ergeben haben, werden von Rotarmisten abgeführt, wahrscheinlich Ende April/Anfang Mai 1945. Foto: Timofej Melnik 21. April Die Rote Armee überschreitet die Berliner Stadtgrenze im Nordosten. In Berlin endete der Krieg, noch bevor die Wehrmacht kapituliert hatte. Berlin war eine zerstörte Stadt. Das zerschossene Brandenburger Tor steht als Symbol dafür. Doch NS-Herrschaft und Krieg hatten nicht nur im Stadtbild, sondern in der ganzen Gesellschaft tiefe Spuren hinterlassen. Unzählige Tote hatte der aussichtslose Häuserkampf der letzten Kriegstage noch gefordert, und es gab amoklaufende NS-Standgerichte, die „Verräter“ ermordeten. Zehntausende Einwohner waren geflohen, deportiert und getötet oder evakuiert worden. Andere waren zwangsweise neu in die Stadt gekommen: als Zwangsarbeiter nach Berlin verschleppt oder als Flüchtlinge aus dem Osten. Und schließlich kamen die Soldaten der Roten Armee. Das Leben selbst war in der Kriegszeit ein anderes geworden. Vieles, wie der Mangel an Nahrungsmitteln, die Schlaflosigkeit in den Bombennächten, die anschließenden Aufräum- und Reparaturarbeiten oder die eklatante Wohnungsnot war bereits Normalität geworden. Der Frieden änderte an vielen Alltagsproblemen gar nichts. Aber er zwang die veränderte Gesellschaft Berlins dazu, sich neu zu konfigurieren: Nicht nur, weil zahllose Wehrmachtsoldaten nun als Kriegsgefangene die Stadt verließen, während Verfolgte des NS-Regimes ihre Befreiung feierten. Sondern weil das Leben unter neuer Herrschaft neue Verhaltensweisen erforderte, die „neue Zeit“ neue Regeln mit sich brachte und die verschiedenen Bevölkerungsgruppen lernen mussten, im Zusammenleben zu überleben – wenn auch nur vorübergehend. Dies war der „Frühling in Berlin“, entsprechend wird er aus der Alltagssicht dieser Bevölkerung erzählt. 28. april Generaloberst Nikolai E. Bersarin wird zum Stadtkommandanten ernannt. 10 – 11 Open-Air-Ausstellung am Lustgarten Zwischen Stalinorgel und Gulaschkanone © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Sammlung Timofej Melnik Woran merkt man, dass Frieden ist? Besiegte: Ein scheinbar endloser Zug von deutschen Kriegsgefangenen marschiert auf der Frankfurter Allee in Richtung Osten aus der Stadt hinaus – unter den Augen zahlreicher Zivilisten. Foto: Timofej Melnik 30. April Adolf Hitler begeht in seinem Bunker unter der Reichskanzlei Selbstmord. Selten war „Weltpolitik“ so unmittelbar mit den Händen greifbar wie im Frühling 1945. Zwar waren die endlosen Tage und Nächte mit Todesangst im Luftschutzkeller vorbei – nun bestimmten aber die Befehle und Anordnungen der Besatzer das Leben der Menschen in der Stadt. Ihre Stärke und Macht demonstrierten die neuen Machthaber nicht zuletzt in der Stadtmitte: Auf Berlins repräsentativstem Boulevard Unter den Linden, im Lustgarten und vor dem Stadtschloss, dem vormaligen Zentrum der Macht Preußens, paradierten die siegreichen Truppen der Roten Armee. Mit den sowjetischen Besatzungstruppen änderte sich für die Menschen in Berlin viel und wenig zugleich. Zunächst waren es vor allem Mädchen und Frauen, die unter der mit dem Kriegsende nicht abebbenden Gewalt zu leiden hatten: Massenhaft wurden sie von sowjetischen Soldaten vergewaltigt. Erst durch harte Strafen bis hin zum Tod durch Erschießen konnten diese Verbrechen seit dem Frühherbst 1945 nennenswert eingedämmt werden. Ordnung inmitten des Nachkriegschaos herzustellen, gelang in Hinsicht auf die Stadt besser: So patrouillierten Ende Mai bereits wieder deutsche Polizisten, es wurde mit dem Wiederaufbau des Justizwesens begonnen und bis Juli waren fast sämtliche NS-belastete Bedienstete der Stadt entlassen. Die Macht der Sieger musste sich eben nicht nur militärisch, sondern vor allem im Alltag der Menschen beweisen. Das Maß der Dinge war daher die Versorgung mit Nahrungsmitteln, die Erwartungen eindeutig: die Machthaber hatten hierfür Sorge zu tragen. Politikverdrossenheit gab es im Mai 1945 nicht. 2. MAI Unterzeichnung der Kapitulation Berlins vor der Roten Armee. 12 – 13 Open-Air-Ausstellung am Joachimsthaler Platz Kein Dach über dem Kopf © Stiftung Stadtmuseum Berlin Was haben wir denn noch? Vier Generationen: Ob diese Frauen und Mädchen Flüchtlinge aus den Ostgebieten sind oder Berlinerinnen, die wieder in die Stadt zurückkehren, wissen wir nicht. Umherziehende wie sie waren jedoch im Frühling und Sommer 1945 allgegenwärtig. Foto: Abraham Pisarek, Berlin 1945 5. mai Stadtkommandant Bersarin regelt die Lebensmittelversorgung der Berliner. „Berlin ist der größte Trümmerhaufen der Welt“, sagte der spätere Kommandant des US-Sektors, Frank Howley, im Juli 1945. Bei über 300 Luftangriffen waren rund 50.000 Tonnen Bomben auf Berlin gefallen. Zusammen mit den Häuserkämpfen der letzten Kriegstage waren eine halbe Million Wohnungen zerstört worden – ungefähr der Wohnungsbestand Hamburgs vor dem Krieg. Einige noch intakte Gebäude wurden von den vier Alliierten requiriert. Viele Berliner hatten hingegen kein Dach mehr über dem Kopf, hausten in Kellern und auf Dachböden, in Ruinen, in Gartenlauben, waren bei Nachbarn einquartiert oder fanden in Notunterkünften Aufnahme. Eine solche Notunterkunft war im sogenannten Zoobunker eingerichtet worden, der bis zu seiner Sprengung 1947 am Bahnhof Zoologischer Garten stand (heute Teil des Zoo-Geländes). Hier suchten ausgebombte Berliner, aus den NS-Lagern Befreite und Gestrandete Unterschlupf; dazu kamen Tausende der täglich in die Stadt strömenden Flüchtlinge aus den Ostgebieten – auch wenn es ihnen verboten war, sich länger als 24 Stunden in Berlin aufzuhalten. Sie alle versuchten, sich im Chaos zurechtzufinden. Nachrichten auf Hauswänden oder Anschläge an Zettelwänden wurden das wichtigste Kommunikationsmittel. Sie dienten der Suche nach Angehörigen, gaben Auskünfte darüber, wer aus der Familie oder der Nachbarschaft noch lebte, und wer wo zu finden war. Selbst Loren zur Schuttbeseitigung wurden so zur Kontaktbörse. Die Aushänge waren auch Dreh- und Angelpunkt der Informationsbeschaffung: Anordnungen und Nachrichten, Tauschgesuche und -angebote fand man hier – ebenso wie neueste Gerüchte. 8. mai Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht tritt in Kraft. 14 – 15 Open-Air-Ausstellung am Alexanderplatz Das tägliche Brot © bpk Werde ich überleben? Rotarmisten verteilen in der Nähe der Friedrichstraße Brot aus einer sowjetischen Armeebäckerei an ehemalige Zwangsarbeiter und Flüchtlinge, 18. Dezember 1945. 15. mai Die „Tägliche Rundschau“, die erste Tageszeitung nach dem Krieg, erscheint. Der Alexanderplatz – ein Ort des Konsums. Hier luden vor dem Krieg große Warenhäuser und die Zentralmarkthalle zum Einkaufen ein. Und hierher wandten sich viele Berliner auch im Frühling 1945. Nun ging es allerdings weniger um das Einkaufen, als um die Beschaffung von Waren des täglichen Bedarfs. Lebensmittel waren begehrt, die zugeteilten Mengen reichten kaum zum Leben. Der Alexanderplatz wurde zum größten Schwarzmarkt Berlins, wo diese Waren zu oft horrenden Tauschkursen angeboten wurden. Die Versorgungslage war katastrophal: Wasser-, Strom- und Gasleitungen funktionierten meist nur noch in den weniger zerstörten Teilen der Stadt, und auch dann nur zeitweise. Mit der Kapitulation kamen Lebensmittelproduktion und -lieferungen vollends zum Erliegen. Um die größte Not zu lindern, versorgte die Rote Armee die Bevölkerung zunächst aus ihren eigenen Beständen. Bald wurden die innerstädtischen Grünflächen zu Gemüsegärten umfunktioniert oder dort Kaninchen und Vieh gehalten. Wer es schaffte, ins Umland zu kommen, konnte dort mit den Bauern handeln – manches gerettete Familienerbstück wechselte so den Besitzer. Nicht minder bedeutsam war die Beschaffung von Brennstoffen: Die Öfen der Bäckereien und die Herde der Privathaushalte benötigten Holz und Kohle. Angesichts drohender Seuchen war auch die medizinische Versorgung von zentraler Bedeutung. Trotz aller Bemühungen und schrittweiser Verbesserung blieb die unzureichende Versorgungslage mit unverzichtbaren Waren des täglichen Bedarfs – von Nahrung und Seife über Medizin bis hin zu Kleidung und Brennstoffen – noch auf Jahre hinaus bestehen. 19. mai Der erste Berliner Nachkriegsmagistrat wird in sein Amt eingeführt. 16 – 17 Open-Air-Ausstellung am Wittenbergplatz Bühnenhunger – Kulturelles Leben in Ruinen © ullstein bild – Schirner Kunst und Kultur – gibt es nichts Wichtigeres? „Einladung zum Tanz“: Ein Leierkastenmann unterhält Frauen während einer Pause ihres Arbeitseinsatzes an der Friedrichsgracht in Berlin-Mitte. Im Hintergrund sieht man die Jungfernbrücke und das Gebäude der Reichsbank, in dem heute das Auswärtige Amt sitzt. Fotograf unbekannt, vermutlich Juni 1945 6. juni Die Kammer der Kulturschaffenden wird gegründet. „Berlin kommt wieder – wer hätte das von uns gedacht?“ Brigitte Mira trug den textlich abgewandelten Schlager „Berlin bleibt doch Berlin!“ erstmals am 1. Juni vor – und ihr Optimismus war notwendig. Denn nach NS-Diktatur und Krieg war Berlin auch kulturell ein Trümmerfeld. Hier, an Tauentzienstraße und Kurfürstendamm, befand sich vor dem Krieg ein Zentrum hoher Kultur und leichten Amüsements. Wie bedeutsam kulturelle Infrastruktur war, zeigt schon der erste Befehl des Stadtkommandanten Bersarin vom 28. April 1945: Während im Zentrum noch gekämpft wurde, erlaubte er für die besetzen Bezirke den Betrieb von Kinos und Theatern, aber auch Sportveranstaltungen. Das Gefühl von Normalität, das kulturelle Veranstaltungen und Fußballspiele ermöglichten, war von großer Bedeutung. Sie boten der Bevölkerung Zerstreuung und geistige Nahrung, sollten aber auch der jahrelangen antisowjetischen Propaganda der Nationalsozialisten entgegenwirken und politischen Einfluss ausüben. Schnell wurde das Kunst- und Kulturleben wieder in Gang gebracht: Keine zwei Wochen nach der Kapitulation rief Bersarin Künstler zusammen, die den geistigen Wiederaufbau in Ruinen organisieren sollten. Da hatte das erste Kammerkonzert bereits stattgefunden, auch der Rundfunk sendete wieder. Eilig instand gesetzte Kinos zeigten Filme aus sowjetischer Produktion, Tanzlokale und Nachtklubs wurden geöffnet, die ersten Kabarett- und Varieté-Programme auf die Bühne gebracht. Schon am 27. Mai wurde im Renaissance-Theater das erste Stück der Nachkriegszeit gegeben. Im Juli öffneten die erste Kunstausstellung, der Zoo und die Trabrennbahn Karlshorst. 10. juni Die Bildung politischer Parteien und Gewerkschaften wird erlaubt. 18 – 19 Open-Air-Ausstellung am Potsdamer Platz Berlin zu Fuß und ohne Strom © Stiftung Stadtmuseum Berlin Funktioniert hier überhaupt noch etwas? Fließend Wasser gab es nur nach langem Anstehen an den Pumpen auf der Straße. Foto: Abraham Pisarek, Berlin, Juni 1945 16. juni Nikolai Bersarin stirbt bei einem Motorradunfall in Berlin-Friedrichsfelde. Ein alltäglicher Weg von A nach B sah im Frühjahr 1945 etwa so aus: Auf der Straße lagen Berge an Schutt und Trümmern eingestürzter Gebäude, Krater taten sich allenthalben auf. Die meisten Brücken waren gesprengt oder unpassierbar, bestenfalls besorgte ein alter Kahn den Fährbetrieb. Die Straßenbahn, einst das wichtigste Verkehrsmittel Berlins, fuhr nicht, weil die Oberleitungen längst als „Metallspende“ dem sinnlosen Krieg geopfert waren. In einen Bus steigen zu können, glich einem Lottogewinn, denn nur 18 Fahrzeuge hatten den Krieg überstanden. Bei S- und U-Bahn verhinderten die bombardierten Gleise und eingebrochenen Tunnel ihre Fahrt. Den S-Bahn-Tunnel der Nord-Süd-Bahn hatte die SS am letzten Kriegstag gesprengt – direkt unter dem Landwehrkanal. Von A nach B kommen hieß in der Regel: Laufen, egal wie weit, egal bei welchem Wetter. Doch auch andere, für das tägliche Leben wichtige Infrastruktur existierte nicht mehr: Die Strom- und Gasversorgung war weitgehend zusammengebrochen, Wasser gab es oft nur nach langem Anstehen an öffentlichen Pumpen an der Straße. Ebenso lag der Fernmelde- und Postverkehr darnieder, von der Müllabfuhr ganz zu schweigen. Dieser Aderlass war jedoch nicht nur auf Kriegszerstörungen zurückzuführen: Bereits kurz nach der Einnahme Berlins begann die sowjetische Besatzungsmacht, funktionstüchtige Industrie- und Versorgungsanlagen zu demontieren. Sie waren als Reparationen für die durch deutsche Soldaten verursachten Verwüstungen gedacht – ihr Abtransport in die Sowjetunion scheiterte allerdings oft genug an der zerstörten Verkehrsinfrastruktur … 4. juli Amerikaner und Briten übernehmen ihre Besatzungssektoren in Berlin. 20 – 21 Erkundungstouren Frühling in Berlin 1945 Ge(h)schichten unter uns Sondertour zum 70. Jahrestag des Kriegsendes des Berliner Unterwelten e.V. Ein Audiowalk auf Berliner Trümmerbergen mit Erinnerungen von Zeitzeugen Am 16. April 1945 begann die letzte Offensive der Roten Armee gegen die Reichshauptstadt. Die sowjetischen Angriffsspitzen erreichten den Stadtrand am 21. April, vier Tage später ist Berlin völlig eingeschlossen. Gleichzeitig dringen Einheiten der Sowjets bis an den S-Bahn-Ring, den inneren Verteidigungsring, vor. Täglich verschießt die Rote Armee rund 230 Waggonladungen an Munition. Was noch nicht zerstört ist, fällt nun in Schutt und Asche. Mitten im Kampfgeschehen halten sich immer noch über 3 Millionen Zivilisten in der Stadt auf. Auch unter den Hunderttausenden Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern kommt es zu unzähligen sinnlosen Opfern. Ein Stadtteil nach dem anderen wird durch die Rote Armee und Teile der polnischen Armee erobert. Am 30. April begeht Hitler im „Führerbunker“ Selbstmord, zwei Tage später kapituliert die Reichshauptstadt. Für Berlin ist der Zweite Weltkrieg zu Ende. Die Innenstadt liegt teilweise zu über 70% in Trümmern, die Zivilbevölkerung lebt in den Kellern ihrer zerstörten Stadtviertel. Welche militärischen Ereignisse führten zum Zusammenbruch der NS-Herrschaft in Berlin? Wie und unter welchen Umständen organisierten die Menschen Leben und Überleben in einer Trümmerwüste? Ungewöhnliche Entdeckungstouren führen auf drei Berliner Trümmerberge, den Volkspark Prenzlauer Berg (Oderbruchkippe), den Insulaner in Schöneberg und die Humboldthöhe im Wedding. Ausgestattet mit MP3-Playern, hören die Teilnehmer Biografien von Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs. Deren Erinnerungen wurden von Sonya Schönberger zusammen getragen, die fünf Jahre lang Menschen interviewte, die den Krieg als Kinder und Jugendliche erlebt haben. Die Künstlerin realisierte die Hörspaziergänge gemeinsam mit dem Rundfunkautoren Norbert Lang. Vor Ort sind so die Auswirkungen des Krieges und deren Einfluss auf die Topografie und das Leben in der Stadt unmittelbar nachzuvollziehen. Die Touren sind besonders für Jugendliche geeignet, die in den authentischen Schilderungen vom Alltag ihrer Altersgefährten vor 70 Jahren erfahren. Die zweistündige Sondertour berichtet anschaulich und mit Zeitzeugenberichten über den Zusammenbruch und den zaghaften Neuanfang vor 70 Jahren und mahnt zugleich gegen das Vergessen eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Berlins. 120 Min. (Audiowalk 35 Min.), Preis pro Teilnehmer: 5,50 Euro (bis 16 Jahre frei) Gruppenbuchung möglich (max. 40 Personen, 100 Euro) Tickets unter www.berlin.de/mai45 und www.reservix.de, an Reservix-Vorverkaufsstellen und am Infopoint Pariser Platz, 1. – 10. Mai, 9.30 – 19 Uhr (am Infopoint nur Barzahlung möglich). Der jeweilige Treffpunkt wird beim Ticketkauf genannt. Touren: 23. April bis 24. Mai, Donnerstag bis Sonntag, 11 und 14 Uhr außer am 1. und 2. Mai, 120 Minuten, max. 25 Teilnehmer Treffpunkt: im U-Bahnhof Brandenburger Tor (Ausgang Pariser Platz) im Informationspunkt neben dem Kiosk Anmeldung bis spätestens einen Tag vor der jeweiligen Führung unter Tel. 030 46 068 009, ab 15. April, Mo – Fr, 10 – 14 Uhr Ticket: 10 Euro, Verkauf vor Beginn der Führung (nur Barzahlung möglich) Siehe Veranstaltungskalender, S. 32 / www.berliner-unterwelten.de Volkspark Prenzlauer Berg: 2./10. Mai, 14 und 16 Uhr Insulaner Schöneberg: 3./9. Mai, 14 und 16 Uhr Humboldthöhe Wedding: 1./8. Mai, 14 und 16 Uhr Kostenloses Angebot für Schulklassen, nur mit Anmeldung: 15. April – 15. Juli, Mo – Fr, 9 und 11 Uhr, 120 Min. (Audiowalk 35 Min.) max. 40 Personen. Geeignet für Sek I und II. Zum Abschluss wird ein Reflexionsgespräch mit einem Referenten angeboten. Reservierung: Tel. 030 24 749 859 oder per E-Mail [email protected] Siehe Veranstaltungskalender, S. 45 / www.berlin.de/mai45 22 – 23 Orte des Gedenkens / Partnerprojekte Das Deutsch-Russische Museum befindet sich am historischen Ort der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht vom 8./9. Mai 1945. Das Gebäude diente von 1945 bis 1949 als Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. 1967 wurde hier das „Kapitulationsmuseum“ der sowjetischen Armee eröffnet. Nach dem Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland 1994 entstand ein neues Konzept. Seither erinnern die ehemaligen Kriegsgegner gemeinsam an den Zweiten Weltkrieg und das historische Ereignis, mit dem in Europa dieser Krieg und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft endeten. An der Arbeit des Museums sind neben der BRD und der Russischen Föderation auch Belarus und die Ukraine beteiligt. Museumsfest am 8. Mai, 10 – 24 Uhr Zum 70. Jahrestag der deutschen Kapitulation vom 8./9. Mai 1945 lädt das Museum zu einem Tag der Begegnung und des Dialogs ein. Eine Sonderausstellung zur Erinnerungskultur um den 9. Mai, Filme zum Thema „Befreiung“ und die Präsentation europäischer Orte der Kapitulation vom Mai 1945, Führungen, Gespräche, Lesungen, Konzerte, Kulinarisches und ein Feuerwerk erwarten die Besucher. Höhepunkt des Festes ist der „Toast auf den Frieden“ um 22 Uhr. Der 9. Mai. Formen des Gedenkens an das Kriegsende / Vernissage am 8. Mai, 11 Uhr Russland und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion feiern den 9. Mai als „Tag des Sieges“. Wissenschaftler aus Ost- und Westeuropa beobachteten die Feierlichkeiten in 23 Städten. Ihre Eindrücke bündelt die Ausstellung als Teil des Forschungsprojektes „Sieg, Befreiung, Besatzung: Kriegsdenkmäler und Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des Kriegsendes im postsozialistischen Europa“ Eine Kooperation des Deutsch-Russischen Museums, des Einstein Forums Potsdam und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München und Regensburg Siehe Veranstaltungskalender, S. 36 / www.museum-karlshorst.de © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Sammlung Timofej Melnik Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst 8./9. Mai 1945, Berlin-Karlshorst: Marschall Georgi K. Shukow nimmt die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht entgegen, Foto: Timofej Melnik 24 – 25 Orte des Gedenkens / Partnerprojekte Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas KulturRaum Zwingli-Kirche Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist die zentrale Holocaustgedenkstätte Deutschlands, ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die bis zu sechs Millionen Opfer des Holocaust. Das Denkmal besteht aus dem Stelenfeld und dem unterirdisch gelegenen Ort der Information. Die Ausstellung dort dokumentiert die Verfolgung und Vernichtung der Juden Europas und die historischen Stätten der Verbrechen. Sie zählt jährlich knapp eine halbe Million Gäste. Zehn Jahre nach seiner Übergabe an die Öffentlichkeit ist das Denkmal zum Publikumsmagneten avanciert. »Stunde Null« – Filmreihe zum Frühling in Berlin 1945/2015 70 Jahre Frieden – heute scheint das Kriegsende in weiter Ferne. Die kinematografische Zeitreise erinnert an den Moment, in dem sich Ende und Anfang begegneten. Dokumentarfilme, die zum Teil auf dem Filmmaterial der Kameramänner der Sieger des Jahres 1945 basieren, wechseln ab mit Spielfilmen aus späteren Jahren, wie Konrad Wolfs autobiografischem Film „Ich war 19“ (1967). Für Familien geeignet ist z.B. der frühe DEFA-Film „Irgendwo in Berlin“. Für die Berliner Jungs im Spielfilm scheint die Trümmerlandschaft ein großer Abenteuerspielplatz. Ebenfalls im zerbombten Berlin spielt Rossellinis Klassiker von 1947 „Deutschland im Jahre Null“, in dem sich ein 12-Jähriger um den Lebensunterhalt für seine Familie kümmert. Fast vergessene Fernsehfilme, wie Egon Monks Episodenfilm „Berlin N 65“, vervollständigen die Reihe. Eintritt: 6 Euro / Bonuskarte für sämtliche Filme: 40 Euro über [email protected] Siehe Veranstaltungskalender, S. 38 / www.kulturraum-zwinglikirche.de © ZDF/Jürgen Olczyk; JAT Photo »The Memorial to the Murdered Jews of Europe and the Architecture of Remembrance« Vortrag, 5. Mai, 19 Uhr, Max Liebermann Haus Das Stelenfeld, entworfen vom renommierten New Yorker Architekten Peter Eisenman, stellt eine radikale Auseinandersetzung mit dem herkömmlichen Begriff eines Denkmals dar und versucht, eine neue Idee der Erinnerung zu entwickeln“. In seinem Vortrag zieht der Architekt Bilanz. Festakt zum 10. Jahrestag der Übergabe des Denkmals am 7. Mai, 17 Uhr Ingeburg Geissler (*1929) und Marian Turski (*1926), beide Überlebende des Holocaust, halten die Reden zum Festakt. Das anschließende Podiumsgespräch moderiert die Initiatorin des Denkmals Lea Rosh. Die im Mai 2005 gehaltene Rede der Zeitzeugin Sabina van der Linden-Wolanski (1927 – 2011) liest Dagmar Manzel. Beide Veranstaltungen: Eintritt frei. Anmeldung unter [email protected] »So weit wie möglich weg von hier« Lesung, 28. Mai 2015, 19 Uhr, Landesvertretung Sachsen-Anhalt Viele Holocaust-Überlebende flohen nach Palästina, in die USA oder „so weit wie möglich weg“ – nach Australien. In Hannah Miskas Buch berichten Zeitzeugen vom Alltag in Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslagern, vom Überleben im Versteck oder unter falscher Identität, gelesen von Gesine Cukrowski. „Anonyma“. Zweiteilige TV-Film -Fassung, BRD 2007/08. Der Film läuft am 3. Mai, um 19 Uhr. Siehe Veranstaltungskalender, S. 43, 44 / www.stiftung-denkmal.de 26 – 27 Orte des Gedenkens / Partnerprojekte Zukunft Erinnern Kriegsende 1945 – Ein Lesemarathon. Aufzeichnungen aus den Tagen der Befreiung Das Schreiben war im Krieg für viele die einzige Möglichkeit, den grauenhaften Alltag zu verarbeiten und persönlich Rechenschaft abzulegen. Dies galt für bekannte Intellektuelle und anonyme Bürger wie für Soldaten und NS-Opfer. Unterschiedliche Perspektiven aus Berlin und Europa verbinden sich zu einer Textcollage, die eindrucksvoll diese von Angst und Chaos geprägte Zeit widerspiegelt. Prominente Gäste und Studierende der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ tragen gemeinsam aus Tagebüchern, Briefwechseln und literarischen Quellen vor. »Pariser Platz 1945« Fotografie-Ausstellung / Gespräch mit Günther Uecker Der Maler und Objektkünstler Günther Uecker hat wie kaum ein anderer im Kunstbetrieb der Nachkriegsjahre eine Brücke zwischen Ost und West geschlagen. Er unterhält sich über seine Eindrücke vom Tag der Befreiung am 8. Mai mit dem Berliner Sammler Peter Raue. Lapidarium – Grenzen überwinden © Gabriela Malvido Programm der Anrainer-Gemeinschaft Pariser Platz am 3. Mai, 13 – 18 Uhr Die Anrainer des Pariser Platzes Akademie der Künste, Allianz Stiftungsforum, DZ Bank Berlin, Europäisches Haus und Stiftung Brandenburger Tor erinnern gemeinsam an das Kriegsende als einschneidendes Ereignis der deutschen Geschichte, das unser Denken und Handeln bis heute bestimmt – ein Moment der Freude, aber auch des Innehaltens und Gedenkens. »Jahrgang 45« / »Stunde Null« Filme und Gespräch mit Jürgen Böttcher Der einzige Spielfilm Jürgen Böttchers „Jahrgang 45“ ist 1966 an Originalschauplätzen in Berlin gedreht. Bereits in der Rohfassung wegen aussichtsloser Freigabe zurückgezogen, wurde er erst 1990 uraufgeführt. In „Stunde Null“ (1977) von Edgar Reitz reist ein ehemaliger Hitlerjunge mit seiner Freundin den abziehenden Amerikanern hinterher und erlebt eine herbe Enttäuschung. »Versuche, dein Leben zu machen« Lesung mit Margot Friedlander Nach 60 Jahren Emigration kehrte Margot Friedlander (*1921) in ihre Heimatstadt Berlin zurück. 1943 hatte sie sich versteckt, wurde jedoch 1944 festgenommen und nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte das Lager, während ihre Familie in Auschwitz ermordet wurde. Im Buch erzählt sie vom Untertauchen und ihrem Leben nach dem Nationalsozialismus. Installation mit überlebensgroßen Pferden aus Bronze, Silberbronze, Eisen und Carrara-Marmor von Gustavo Aceves vor dem Brandenburger Tor, 3. – 10. Mai Siehe Veranstaltungskalender S. 30 / www.pariserplatz-berlin.de Siehe Veranstaltungskalender S. 37 / www.jarmuschek.de 70 Jahre Kriegsende Veranstaltungen 30 – 31 Veranstaltungskalender Alexanderplatz DZ Bank Berlin AlliiertenMuseum berlin.de/mai45 Open-Air-Ausstellung > siehe S. 14 Pariser Platz 3, 10117 Berlin axica.de Clayallee 135, 14195 Berlin alliiertenmuseum.de Filme Jahrgang 45 (90 Min.) Gespräch mit Regisseur Jürgen Böttcher 3. Mai, 13 Uhr Stunde Null (110 Min.) 3. Mai, 16 Uhr Ausstellung Routes of Liberation. European Legacies of the Second World War 3. Juli – 30. August Di – So, 10 – 18 Uhr Anrainer-Gemeinschaft Pariser Platz pariserplatz-berlin.de Programmreihe „Zukunft Erinnern“ Akademie der Künste Pariser Platz 4, 10117 Berlin adk.de Lesung/Vortrag Daniil Granin „Mein Leutnant“ Gespräch mit Helmut Schmidt, begrenztes Kartenkontingent, 20. April, 19 Uhr Film Ich war neunzehn (Konrad Wolf, 1968, 115 Min.) 21. April – 10. Mai, 10 – 18 Uhr alle zwei Stunden wird der Film neu gestartet Lesemarathon Teil 1 Kriegsende 1945 Aufzeichnungen aus den Tagen der Befreiung 3. Mai, 14 – 16 Uhr, Eintritt frei Anna Mix schaut auf die zerstörte Tabakhandlung ihrer Schwester. Bensheim, Deutschland, 27. März 1945. © AlliiertenMuseum/Coll. Coleman/U.S. Signal Corps EA. Europäisches Haus Unter den Linden 78, 10117 Berlin eu-kommission.de Lesemarathon Teil 2 Kriegsende 1945 Aufzeichnungen aus den Tagen der Befreiung 3. Mai, 16 – 18 Uhr, Eintritt frei Die europäische Wanderausstellung „Routes of Liberation“ erinnert an das Ende des Zweiten Weltkrieges und den Einmarsch der westalliierten Truppen. Aus verschiedenen nationalen Blickwinkeln verdeutlicht die multimediale Schau die Bedeutung des größten bewaffneten Konflikts der Menschheitsgeschichte für den europäischen Kontinent. Einrichtungen aus den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Polen und Deutschland haben mitgewirkt. Das AlliiertenMuseum ist als einziges deutsches Museum Partner der „Routes of Liberation“. Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus Pariser Platz 7, 10117 Berlin brandenburgertor.de Fotografie-Ausstellung Pariser Platz 1945 3. Mai, 14 – 18 Uhr 4. – 8. Mai, 11 – 17 Uhr Gespräch mit Günther Uecker und Peter Raue am 3. Mai, 16 Uhr Allianz Stiftungsforum Schwarzkopf-Stiftung AlliiertenMuseum Pariser Platz 6, 10117 Berlin stiftungsforum.allianz.de Clayallee 135, 14195 Berlin alliiertenmuseum.de Lesung/Diskussion Margot Friedlander liest aus ihrem Buch „Versuche, dein Leben zu machen“ 3. Mai, 14 Uhr, Anmeldung erbeten Ausstellung Who was a Nazi? Entnazifizierung in Deutschland nach 1945 9. Oktober 2015 – 22. Mai 2016 Di – So, 10 – 18 Uhr Battlefield Love Memorial e.V. Märkisches Ufer 28 10179 Berlin battlefield-love-memorial.berlin Friedensperformance am 8. Mai BATTLEFIELD LOVE LIVE Ort wird noch bekanntgegeben > siehe Website © Nikolaus Eberstaller 600 Jugendliche formen unter Anleitung von Choreographen und Mediatoren den Schriftzug LOVE und senden damit ein positives Signal in die Welt. Die Aktion ist Teil des Battlefield Love Memorial Projektes, das der österreichische Künstler Nikolaus Eberstaller initiierte. Frei von politischen, kommerziellen und glaubensbedingten Positionen, verweist die Aktion auf die wahren Werte unserer Gesellschaft. Sie ist möglich dank der Partizipation der Jugendbewegung „Global Youth LeadeR“ (UNESCO-Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung). Das Kunstprojekt möchte Engagement befördern, Jugendliche motivieren und schulische Einrichtungen international vernetzen. Veranstaltungskalender 32 – 33 Anti-Kriegs-Museum Brüsseler Str. 21, 13353 Berlin anti-kriegs-museum.de Film und Diashow Berlin unsere zerstörte Stadt Eröffnung: 8. Mai, 18 Uhr, täglich geöffnet von 16 – 20 Uhr, Original-Luftschutzkeller des Anti-Kriegs-Museums Asia contemporary art platform NON Berlin Chausseestr. 11, 10115 Berlin-Mitte nonberlin.com Ausstellung Displantation 30. April – 8. Mai, Di – Sa, 11 – 18 Uhr Lesung/Vortrag Ethnozentrismus und Genozid 2. Mai, 16 Uhr Berliner Unterwelten e.V. Brunnenstraße 105, 13355 Berlin berliner-unterwelten.de Sondertour Frühling in Berlin 1945 23. April – 24. Mai (außer 1./2. Mai) immer Do – So, jeweils 11 und 14 Uhr Anmeldung erforderlich unter Tel. 030 4606 8009 (ab 15. April, Mo – Fr, 10 – 14 Uhr) > Treffpunkt: Im U-Bahnhof Brandenburger Tor/ Ausgang Pariser Platz/Infopunkt neben dem Kiosk Dauerhafte Touren Tour 1 „Dunkle Welten“ durch eine Luftschutzanlage des 2. Weltkriegs und Tour 2 „Vom Flakturm zum Trümmerberg“ Tour 1: ganzjährig, Tour 2: April bis Oktober weitere Infos unter berliner-unterwelten.de Bezirksmuseum Marzahn- Hellersdorf Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin museum-marzahn-hellersdorf.de Lesung/Vortrag Marzahn-Hellersdorf 1945 – Befreiung und Neuanfang, Präsentation von Dr. Manfred Teresiak, 13. Mai, 13 Uhr Brandenburger Tor berlin.de/mai45 > Open-Air-Ausstellung, siehe S. 8 Denkmal für die ermordeten Juden Europas > siehe unter Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, S. 43, 44 Deutsche Oper Berlin Bismarckstrasse 35, 10627 Berlin deutscheoperberlin.de Oper VALENTINA von Arturs Maskats in zwei Akten, Gastspiel der Lettischen Nationaloper 19. Mai, 19.30 Uhr Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2, 10117 Berlin dhm.de Führungen Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa 8. Mai, 11, 14, 15 Uhr, Zeughaus Die Nachkriegszeit in zwölf Ländern Europas 8. Mai, 10, 13, 16 Uhr, Ausstellungshalle Als die Waffen schwiegen – Neuanfang in Europa 9. Mai, 10, 16 Uhr, Ausstellungshalle Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2, 10117 Berlin, dhm.de Ausstellung 1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang. Zwölf Länder Europas nach dem Zweiten Weltkrieg 24. April – 25. Oktober, Mo – So, 10 – 18 Uhr Sechs Jahre Krieg hatten Millionen Opfer gefordert und ein bis dahin ungekanntes Ausmaß an Zerstörung gebracht. Das Europa von heute ist nicht zu verstehen ohne Kenntnis der Ereignisse der Kriegszeit sowie jener Phase, die auf den nationalsozialistischen Terror folgte. Die Ausstellung thematisiert den Zustand der Gesellschaft und des politisches Systems bei Kriegsende sowie die wichtigsten Umwälzungen der Nachkriegszeit in Europa. Anhand von 36 ausgewählten Biografien gewährt sie Einblicke in das Alltagsleben der Menschen. Jewgeni Chaldej/Sammlung Ernst Volland und Heinz Krimmer © Deutsches Historisches Museum Deutsches Kulturforum östliches Europa Berliner Str. 135 | Haus K1 14467 Potsdam, kulturforum.info Ringvorlesung 1945 – das östliche Europa nach der Stunde Null bis 14. Juli 2015, dienstags 18 Uhr > Wissenschaftsetage, Am Kanal 47, 14467 Potsdam So stellt der tschechische Künstler Lukáš Houdek die Vertreibung der Sudetendeutschen in seinen Fotozyklen dar. © Lukáš Houdek Das Deutsche Kulturforum östliches Europa engagiert sich für die Vermittlung deutscher Kultur und Geschichte des östlichen Europa. Einer der nachhaltigsten Einschnitte in der neueren europäischen Geschichte war das Ende des Zweiten Weltkriegs. In Lesungen, Vorträgen, Diskussionen, Filmabenden und während einer Ringvorlesung geht es um die Folgen dieser schwierigen Jahre: Wie verlief die Wiederbesiedlung der vormals deutschen Gebiete? Welche Rolle spielen Vertreibung und Umsiedlung für die Enkelgeneration? Wie entsteht ein Bewusstsein für ein gemeinsames kulturelles Erbe – wie wird aus deutscher Kultur und Geschichte etwa in Polen oder Tschechien europäisches Kulturgut? Veranstaltungskalender 36 – 37 Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin museum-karlshorst.de Dauerausstellung Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg 1941 – 1945 Di – So, 10 – 18 Uhr Museumsfest 70 Jahre Kriegsende 8. Mai, 10 – 24 Uhr Vernissage Der 9. Mai. Formen des Gedenkens an das Kriegsende 8. Mai, 11 Uhr Podiumsgespräch 20 Jahre Deutsch-Russisches Museum: Wie aus dem „Kapitulationsmuseum“ ein Ort gemeinsamer Erinnerung wurde, 12. Mai, 19 Uhr Vortrag/Gespräch Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und „Gruppe Ulbricht“. Pläne und Möglichkeiten für Nachkriegsdeutschland, 19. Mai, 19 Uhr Vortrag Der Weg zurück: Die Heimkehr sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter 28. Mai, 19 Uhr Fachtagung Der Krieg ist vorbei. Heimkehr – Trauma – Weiterleben > 11./12. Juni, Gedenkstätte Seelower Höhen Küstriner Straße 28a, 15306 Seelow Gespräch Der 9. Mai 2015 in der Rückschau 16. Juni, 19 Uhr Colloquium Sowjetische Grabstätten in Deutschland – Gedenken, Erinnern, Aufarbeiten 22. Juni, 10 – 18 Uhr Performance/Gespräch After the War. Künstlerperspektiven und Vielfalt der Erinnerungen mit dem russischen StreetArt-Künstler Radya, 30. Juni, 19 Uhr Tagung #erinnern_kontrovers, 9./10. Juli > Kalkscheune, Johannisstraße 2, 10117 Berlin Vortrag/Gespräch Das Kriegsende am 2. September 1945 im Pazifik: Die Rolle der Roten Armee im Kontext des alliierten Kampfes gegen Japan > 2. September, Zeughauskino im DHM Unter den Linden 2, 10117 Berlin DZ Bank Berlin > siehe unter Anrainer-Gemeinschaft Brandenburger Tor Europäisches Haus > siehe unter Anrainer-Gemeinschaft Brandenburger Tor Förderverein Friedensfestival Berlin e.V. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Breitscheidplatz, 10789 Berlin friedensfestival.org Konzert Konzert Past Future Peace 8. Mai, 19 Uhr Austellung, Konzert, Workshop Gedenk- und Friedensfest Berlin 8. – 10. Mai, Fr – Sa, 13 – 22 Uhr So, 14 – 21 Uhr Galerie Jarmuschek + Partner Potsdamer Straße 81b, 10785 Berlin jarmuschek.de Installation von Gustavo Aceves Lapidarium – Grenzen überwinden Eröffnung: 2. Mai; 3. – 10. Mai > vor dem Brandenburger Tor auf dem Pariser Platz Gedenkstätte Deutscher Widerstand Stauffenbergstraße 13 – 14, 10785 Berlin gdw-berlin.de Ausstellung „Von allem Leid, das diesen Bau erfüllt ...“ – Die Gestapo-Abteilung des Zellengefängnisses Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944 bis 31. Juli 2015, Mo – Mi, Fr, 9 – 18 Uhr Do, 9 – 20 Uhr, Sa, So, Feiertage, 10 – 18 Uhr Vortrag Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Mordaktionen am Zellengefängnis Lehrter Straße zwischen dem 22. und 24. April 1945 23. April, 19 Uhr, Anmeldung erbeten Vortrag „Generalmobilmachung“ – Aktionen der Widerstandsgruppen „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ und „Onkel Emil“ in den letzten beiden Kriegsjahren von Barbara Schieb 7. Mai, 19 Uhr, Anmeldung erbeten Lesung Zvi Aviram: Dem Tod von der Schippe gesprungen 12. Mai, 19 Uhr, Anmeldung erbeten Galerie Mutter Fourage Chausseestraße 15a, 14109 Berlin, mutter-fourage.de Lesung / Vortrag Das Kriegsende in Wannsee 8. Mai, 19.30 Uhr Am 2. Mai 1945 wurde Wannsee nach tagelangen Kämpfen von der sowjetischen Armee befreit. Deutsche Resttruppen, darunter viele 15- bis 18-Jährige, hatten sich mit schweren Waffen auf die Insel zurückgezogen, alle Brücken gesprengt, um eine sinnlose Verteidigungsschlacht zu führen, die 900 Opfer kostete. Die Kämpfe um Wannsee, Begegnungen mit den Russen, die Ängste kurz vor der Kapitulation beschrieben Anwohner in Lebenserinnerungen, Tagebüchern und Erlebnisberichten, die von den Schauspielern Kathrin Brunner und Tobias Sorge gelesen werden. Der Wannseer Wolfgang Immenhausen befragt dazu Zeitzeugen. © Jan George 38 – 39 Veranstaltungskalender Joachimsthaler Platz KulturRaum Zwingli-Kirche berlin.de/mai45 Open-Air-Ausstellung > siehe S. 12 Rudolfstr. 14 / Ecke Danneckerstr., 10245 Berlin kulturraum-zwinglikirche.de Komische Oper Berlin Behrenstraße 55 – 57, 10117 Berlin komische-oper-berlin.de Theater Arnold Schönberg: Moses und Aron Premiere am 17. April, 19. und 28. April, 2. und 10. Mai, 7. Juli, jeweils 19 Uhr Kommunale Galerie Berlin Filmprogramm „Stunde Null“ Die Stunde Null Berlin – Sommer 45 Regie: Michael Kloft Deutschland Stunde Null / Germania Anno Zero Regie: Roberto Rossellini 2. Mai, 19 Uhr Anonyma | 2tl. TV-Film-Fassung, BRD 2007/08 Regie: Max Färberböck, 3. Mai, 19 Uhr Ausstellung Berlin am Meer. Bilder der Nachkriegszeit bis 24. Mai 2015, Di – Fr, 10 – 17 Uhr Mi 10 – 19 Uhr, So 11 – 17 Uhr Schlachtfeld Berlin | Doku 2015 Regie: Cordula Paetzelt, Andreas Christoph Schmidt Frühjahr 1945 | Doku 2015 Regie: Mathias Haenfjes Welche Farbe hat der Krieg? – Deutschland 1945 Doku 2012, Regie: Michael Kloft 4. Mai, 19 Uhr Feurigstraße 68, 10827 Berlin kontakte-kontakty.de Versammlung Berlin feiert die Befreiung 9. Mai, 14 Uhr > Sowjetisches Ehrenmal am Tiergarten berlin.feiert.die.befreiung.de Podiumsdiskussion Vergessene NS-Opfer 6. Mai, 19 Uhr > Gewerkschaftshaus Berlin-Schöneberg Wilhelm-Leuschner-Saal Keithstraße 1 – 3, 10787 Berlin Lustgarten Open-Air-Ausstellung > siehe S. 10 Am Köllnischen Park 5 10179 Berlin, stadtmuseum.de Ausstellung Berlin 1945/46 – Fotografien von Cecil F. S. Newman 17. Juli – 25. Oktober, Di – So, 10 – 18 Uhr Cecil F.S. Newman, Leipziger Straße. 1946 © Stadtmuseum Berlin Irgendwo in Berlin | DDR 1946 Regie: Gerhard Lamprecht, 3. Mai, 15 Uhr, Familienfilm Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin kommunalegalerie-berlin.de Kontakte-Kohtaktbi e.V. Märkisches Museum Stadtmuseum Berlin Der Bruch | Spielfilm DDR/BRD 1989 Regie: Frank Beyer, 5. Mai, 19 Uhr Das Jahr 45 | Doku DDR 1984 Regie: Karl Gass, 6. Mai, 19 Uhr Der Augenblick des Friedens – Berlin N 65 Fernsehfilm 1965, Regie: Egon Monk, George Franju, Tadeusz Konwicki, 7. Mai, 19 Uhr Ich war neunzehn | Spielfilm DDR 1967/68 Regie: Konrad Wolf, 8. Mai, 19 Uhr Stunde Null | BRD 1977, Regie: Edgar Reitz 9. Mai, 15 Uhr, Familienfilm Berliner Ballade | Spielfilm BRD 1948 Regie: Robert A. Stemmle, 9. Mai, 19 Uhr Cecil F. S. Newman (1914 – 984) kam im Juli 1945 mit den Pioniertruppen der Britischen Armee als Besatzer in die Trümmerstadt Berlin und er ging als Freund. Der Ingenieur war an der Wiederherstellung der Infrastruktur beteiligt und entwickelte als Mitglied des Internationalen Komitees für Bau- und Wohnungswesen den ersten Plan für ein Neues Berlin. Seine Bilder führen die furchtbaren Folgen des von Deutschland ausgegangenen Krieges vor Augen, von denen für die Nachgeborenen kaum Spuren wahrnehmbar sind. Insbesondere seine eindringlichen, farbigen Porträts künden jedoch von der Zuversicht der jüngeren Generation, die die Stadt wieder aufbaute. Militärhistorisches Museum Am Flugplatz Gatow 33 14089 Berlin mhm-gatow.de Workshop Wie Kriege enden 8. Mai, Uhrzeit nach Buchung © Militärhistorisches Museum, Flugplatz Berlin-Gatow Wie schwierig es ist, einen Krieg zu beenden, zeigen viele historische aber auch aktuelle Ereignisse. Wann ist ein Krieg wirklich zu Ende? Mit einem Waffenstillstand oder der Kapitulation, mit dem militärischen Sieg oder der Niederlage? Wie kann man einen Krieg beenden? Eine themenbezogene Erkundung führt u.a. zum Wrack eines abgestürzten Flugzeuges. Im anschließenden Workshop geht es um den 8. Mai 1945 und um ein weiteres Kriegsende. Die Arbeitsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse dann mit theaterpädagogischen Methoden. Schulklassen, die das Museum am 8. Mai 2015 besuchen möchten, können beim Museum einen Bus anfragen. Veranstaltungskalender 42 – 43 Märkisches Museum Stadtmuseum Berlin Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin stadtmuseum.de Ausstellung Bühne West-Berlin – Fotografien von Harry Croner aus vier Jahrzehnten, bis 28. Juni 2015, Di – So, 10 – 18 Uhr Persönliche Erinnerungen von Charlotte Reimann und Stefanie Schieb an die letzten Kriegstage in Charlottenburg und Wilmersdorf 1945, 5. Mai, 18 Uhr Kriegsende in Wilmersdorf, 8. Mai, 17 Uhr Anmeldung erbeten unter Tel. 030 90 292 410 Museum Reinickendorf Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin museum-reinickendorf.de Museum Charlottenburg- Wilmersdorf Schloßstr. 55, 14059 Berlin villa-oppenheim-berlin.de Ausstellung Kinder im Versteck. Verfolgt. Untergetaucht. Gerettet? Berlin 1943 –1945, bis 10. Mai, Mo – Fr, So 9 – 17 Uhr Lesungen / Vorträge Von der Jungfernheide zum Charlottenburger Tor – Endkampf in Charlottenburg April/Mai 1945 7. Mai, 18 Uhr Pariser Platz > siehe unter Anrainer-Gemeinschaft Pariser Platz S. 30 Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Parkaue 29, 10367 Berlin, parkaue.de Theater GOLDLAND Theaterprojekt mit Jugendlichen und Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges 5. Mai, 20 Uhr, weitere Termine: 6. Mai, 17.30 Uhr 7. Mai, 18 Uhr, 8. Mai, 11 Uhr Schüler der Anne-Frank-Oberschule interviewten zwischen 1922 und 1938 Geborene und fragten nach deren Kindheit und Jugend. GOLDLAND erzählt die Lebenswege der einstigen Kriegskinder und beschreibt die Begegnungen und Gespräche zweier Generationen. Jugendliche und Zeitzeugen stehen gemeinsam auf der Bühne. Die szenische Collage zeigt, wie Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg bis heute Spuren in unseren Beziehungen hinterlassen und die Gesellschaft tiefgreifend prägen. Potsdamer Platz berlin.de/mai45 Open-Air-Ausstellung > siehe S. 18 Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin, staatsbibliothek-berlin.de Ausstellung Last Folio. Spuren jüdischen Lebens in der Slowakei Eröffnung: 23 April, 24. April – 27 Juni Mo – Fr, 9 – 21 Uhr, Sa 10 – 19 Uhr, Foyer des Hauses am Kulturforum der Staatsbibliothek Theater an der Parkaue StattReisen Berlin Liebenwalder Straße 35A, 13347 Berlin StattReisenBerlin.de © Yuri Dojc Die Bilder des Fotografen Yuri Dojc und der Filmemacherin Katya Krausova entstanden in den Jahren 1997 – 2007 während mehrerer Reisen in die Slowakei. Beide sind in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren und mussten ihr Heimatland 1968 aus politischen Gründen verlassen. Mit eindrucksvollen Aufnahmen von verlassenen jüdischen Gebäuden, zurückgelassenen Büchern und Dokumenten vermittelt Yuri Dojc eine Vorstellung von der zerstörten jüdischen Welt der Slowakei. „Last Folio“ wurde seit 2008 bereits in Brüssel, Cambridge, Wien, Rom und New York gezeigt und kommt nun erstmals nach Deutschland. Führung 1945 – Nach der Schlacht. Schutt und Asche oder Stunde Null? > 2. Mai, 14 – 16 Uhr, vor der Portalruine am S-Bhf. Anhalter Bahnhof (SEV, Bus M29) Stiftung Brandenburger Tor > siehe unter Anrainer-Gemeinschaft Brandenburger Tor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin stiftung-denkmal.de Gedenkstätte Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit Ausstellung im Ort der Information April – September, Di – So, 10 – 20 Uhr Oktober – März, Di – So, 10 – 19 Uhr Stelenfeld täglich 24 Std. zugänglich Podiumsgespräch/Lesung Festakt anlässlich des zehnten Jahrestages der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit 7. Mai, 17 Uhr Lesung/Vortrag The Memorial to the Murdered Jews of Europe and the Architecture of Remembrance – Vortrag von Prof. Peter Eisenman > 5. Mai, 19 Uhr, Max Liebermann Haus Pariser Platz 7, 10117 Berlin Veranstaltungskalender 44 – 45 Lesung/Vortrag So weit wie möglich weg von hier. Von Europa nach Melbourne – Holocaust-Überlebende erzählen Buchpräsentation und Lesung, 28. Mai, 19 Uhr > Landesvertretung Sachsen-Anhalt Luisenstrasse 18, 10117 Berlin Stiftung Museumshafen Berlin Märkisches Ufer/Ecke Inselstraße berliner-museumshafen.de Film zur Ausstellung 1./8./15. Mai, 18 – 20 Uhr Führungen 2./9./16. Mai, 15 – 18 Uhr Führungen und Brückenfahrt Führungen 3./10./17. Mai, 11 – 16 Uhr im Anschluss Brückenfahrt, 16.30 – 18.30 Uhr Abfahrt Historischer Hafen Berlin Mitte Topographie des Terrors Ausstellung auf dem Museumsschiff „Kurier“ Als die Brücken im Wasser knieten Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin, topographie.de Eröffnung – Buchvorstellung und Vortrag mit Dieter Desczyk und Eckhard Thiemann 30. April, 19 Uhr Lesung/Vortrag Die letzten Tage der NS-Diktatur. Vom Treiben und Ende der Regierung Dönitz in Flensburg 5. Mai, 19 Uhr Topographie des Terrors Lesung/Vortrag Das Kriegsende 1945 im Ostseeraum 30. Juni, 19 Uhr Filmprogramm Die Brücke | Spielfilm BRD 1959 (s/w 105 Min.) Regie: Bernhard Wicki, 21. Mai, 19 Uhr Ich war neunzehn Spielfilm DDR 1967/68 (s/w 115 Min.) Regie: Konrad Wolf, 25. Juni, 19 Uhr Wittenberglatz Die Ehe der Maria Braun Spielfilm BRD 1979 (115 Min.) Regie: Rainer W. Fassbinder 9. Juli, 19 Uhr berlin.de/Mai45 Mit dem Scheitern der letzten deutschen Großoffensive in den Ardennen im Januar 1945 war der von Deutschland 1939 begonnene Krieg nunmehr für alle sichtbar verloren. Anstatt zu kapitulieren, setzte die Regierung Hitler den Krieg fort. Den Tod von unzähligen Menschen und die totale Zerstörung des Landes nahm sie bewusst in Kauf. Mit noch massiverem Terror gegen die eigene Bevölkerung und verfolgte Gruppen versuchte sie, den Zerfall der inneren Ordnung zu verhindern und alle denkbaren Reserven für den Krieg zu mobilisieren. Die Bevölkerung befand sich in diesen chaotischen letzten Kriegsmonaten im permanenten Spannungsfeld zwischen Zerstörung und Terror, Orientierungslosigkeit und Zukunftsangst. In Einzelbeispielen beleuchtet die Ausstellung die Bandbreite unterschiedlicher Handlungsweisen. udk-berlin.de Konzert Gedenk-Konzert zu Ehren von Gertrude Evans geb. Vandewart, 4. Juli, 17 Uhr > Trinitatis-Kirche, Karl-August-Platz, 10625 Berlin Trümmerberge © Stiftung Topographie des Terrors UdK Berlin, Fakultät Musik Nackt unter Wölfen Spielfilm DDR 1963 (s/w 119 Min.) Regie: Frank Beyer 4. Juni, 19 Uhr Die Tage nach Hitler Dokumentarfilm (NL 2015, 45 Min.) > 28. April, 19 Uhr, Landesvertretung SchleswigHolstein, In den Ministergärten 8, 10117 Berlin Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin, topographie.de Ausstellung Deutschland 1945. Die letzten Kriegsmonate bis 25. Oktober 2015 Mo – So, 10 – 20 Uhr Führungen für Schulklassen mit Anmeldung 15. April – 15. Juli Reservierung: [email protected] Tel. 030 24 749 859 Ge(h)schichten unter uns Ein Audiowalk auf Berliner Trümmerbergen mit Erinnerungen von Zeitzeugen Führungstermine ohne Anmeldung Humboldthöhe, 1./8. Mai, 14 und 16 Uhr Insulaner Schöneberg, 3./9. Mai, 14 und 16 Uhr Volkspark Prenzlauer Berg, 2./10. Mai, 14 und 16 Uhr Gruppenbuchung möglich (max. 40 Personen, 100 Euro). Tickets unter www.berlin.de/mai45, www.reservix.de, an Reservix-Vorverkaufsstellen und am Infopoint Pariser Platz, 1. – 10. Mai, 9.30 – 19 Uhr berlin.de/mai45 Open-Air-Ausstellung > siehe S. 16 Zentral- und Landesbibliothek Berlin Amerika Gedenkbibliothek, Blücherplatz 1 10961 Berlin, zlb.de Sonderpräsentation 70. Jahrestag Ende Zweiter Weltkrieg 20. April – 15. Mai 2015 Mo – Fr, 10 – 21 Uhr, Sa 10 – 19 Uhr 46 – 47 Das Buch zur Ausstellung © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst Interaktives Smartphone-Quiz Alltag in Berlin im Frühling 1945: Berliner, Besatzer, Flüchtlinge, Kriegsgefangene, Befreite des untergegangenen NS-Regimes. Sie alle müssen lernen zusammen zu leben, eine neue Gesellschaft zu sein. Mit über 80 teilweise unbekannten Fotos erzählt das Buch die dramatische Geschichte Berlins im Frühling zwischen Krieg und Frieden. dt./engl., Softcover, 128 Seiten, 84 Abbildungen, Preis: 5 Euro Das zerschossene Brandenburger Tor kurz nach dem Ende der Kämpfe, Anfang Mai 1945. Im Hintergrund ist der Reichstag sichtbar. Foto: Timofej Melnik Mit der Apple- und Android-App „espoto“ können Besucher in diesem Frühling mit ihren Smartphones oder Tablets eine ganz besondere Tour durch Berlin unternehmen. Sie führt auf Spuren zum Kriegsende vor 70 Jahren in der Stadt. An sechs historischen Orten sind Fragen und Aufgaben zu lösen, allein oder gegeneinander in einer Gruppe. Und so funktioniert es: Einfach die kostenlose App „espoto“ herunterladen. Im Punkt „Events“ dann den QR-Code einscannen. So gelangt man zum Quiz „70 Jahre Kriegsende“. Sobald die in der Karte eingezeichneten Orte angelaufen werden, kann das Spiel beginnen. Unter allen Teilnehmern werden zehn Bücher zum Projekt „Mai ’45 – Frühling in Berlin“ verlost. Voraussetzungen: Mobiler Internetempfang, GPS und ein voller Akku. Support: 033768-208682 oder [email protected] Verkauf am Infopoint Pariser Platz, 1. – 10. Mai, 9.30 – 19 Uhr und online unter berlin.de/mai45 Impressum © Kulturprojekte Berlin GmbH, Klosterstraße 68, 10179 Berlin Geschäftsführer: Moritz van Dülmen, kulturprojekte-berlin.de | berlin.de/mai45 Das Projekt „Mai ’45 – Frühling in Berlin“ wird von der Kulturprojekte Berlin GmbH gemeinsam mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, dem Berliner Unterwelten e.V. sowie der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas realisiert. Projektleitung Kulturprojekte Berlin: Simone Leimbach Texte: Bjoern Weigel, Christian Mentel Redaktion: Gabriele Miketta, Selina Russo Gestaltung: Mimoza Lubeniqi, Claudia Wagner, Art Direction: Georg von Wilcken Bildnachweise: Titelbild © akg-images / U2 Foto: Timofej Melnik © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Sammlung Timofej Melnik / S. 6, 7 Foto: Iwan Schagin © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Sammlung Iwan Schagin / S. 2, 28, 29 Foto: Eva Kemlein © Stiftung Stadtmuseum Berlin / S. 34, 35, U3 Foto: Abraham Pisarek © Stiftung Stadtmuseum Berlin / S. 40, 41 © Stiftung Stadtmuseum Berlin Ansonsten befindet sich der Nachweis jeweils am Foto oder die Bilder wurden durch die Veranstalter zur Verfügung gestellt. Wir danken allen Projektpartnern und Veranstaltern für die Bereitstellung ihrer Informationen und den Bildarchiven akg-images, ullstein bild und bpk. Änderungen vorbehalten. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Für Angaben Dritter wird keine Haftung übernommen. Redaktionsschluss: 27. März 2015 Ein Projekt von: Kooperationspartner: Gefördert von: Medienpartner: Ticketing Audiowalk:
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