GemeindEBrief FeG Bonn März bis Mai 2015 (WEB)

Inhalt
Seite des Ältesten: Befiehl dem Herrn Deine Wege!
von Markus Wolf
Seite des Pastors
von Andreas Fehler
Theologische Seite
Das Verständnis von Ehe, Ehebeginn und Sexualität
Von Andreas Fehler
Gospelworkshop
mit Darius Rossol
Schaukasten
von Miriam Hofmann
Bildnachweise
Kontakt
Impressum
Seite des Ältesten
Befiehl dem Herrn Deine Wege!
Vielleicht denken Sie, „Befiehl dem Herrn Deine Wege“, mache ich schon, Psalm 37, kenne ich
schon, steht sonst noch etwas Spannendes in diesem GemeidEbrief?
Ich wurde neu auf diesen Psalm aufmerksam und besonders berührt durch ein Lied von Dania
König, das man hier als Ausschnitt anhören kann.
Beim näheren Anschauen von Psalm 37 fiel mir auf, wie aktuell diese Worte über „das
scheinbare Glück der Gottlosen“, so Luther, in unsere Zeit und unser Verhalten gegenüber
unseren Mitmenschen sprechen.
Drei Punkte sind mir aufgefallen:
1. Die zweifache Mahnung
2. Die Folgen für den Gottlosen
3. Die Folgen für den, der Gott vertraut
1. Die zweifache Mahnung Der Psalm spricht zweierlei Mahnungen aus. Eine warnt, was wir nicht tun sollen. Die andere
gibt uns Handlungsempfehlungen.
Der Psalmbeter erlebt Böses und sieht, dass das Unrecht siegt, „die Bösen“ scheinbar ungeschoren und noch mit Gewinn
davon kommen. Wie würde es Dir damit gehen? Quasi neutestamentlich fordert der Psalm uns auf, uns nicht zu entrüsten,
vom Zorn abzusehen und nicht neidisch zu sein. Gott hat alles im Blick, er weiß wie Dein Leben ausgeht und wo diese
Welt insgesamt hingeht.
„Und wenn Du fällst, stürzst Du doch nicht,
denn Gott selbst hält Deine Hand,
ist Dir Stärke, ist Dir Licht
und jeder Deiner Schritte führt sicher in das Land.“ formuliert es Dania König.
Dieser Zuversicht geht aber die zweite Mahnung des Psalmes voraus, „befiehl dem Herrn Deine Wege, hoffe auf ihn“ (V.
5), „sei stille“, „warte“ (V. 7). Gerade das Warten, das Stillsein fällt mir oft schwer. Da geht das doch mit dem Zorn und
der Entrüstung viel einfacher. Aber wenn wir warten und uns in der Stille Gott anvertrauen, bewahrt ER uns vor
Kurzschlusshandlungen und Unrecht.
2. Die Folgen für den Gottlosen Auf Gottlosigkeit liegt an keiner Stelle in der Bibel eine Verheißung. Auch hier in Psalm
37 benutzt die Bibel vielmehr drastische Worte, um den Menschen zu beschreiben, der Gott nicht vertrauen mag. Die
Gottlosen verdorren wie Gras (V. 2), sie werden ausgerottet (V. 9), der Herr lacht ihrer (V.13), sie sind nicht mehr da (V.
10, 36). Auch wenn Menschen, die Jesus nicht nachfolgen, es scheinbar so viel einfacher im Leben haben, Gott lacht über
die Sinnlosigkeit ihrer Taten, Gott wird sie richten, er behält das letzte Wort.
3. Die Folgen für den, der Gott vertraut Wer Gott vertraut, zählt zu „den Gerechten“. Was macht diese Personen aus? Sie
ruhen in Gott, sie werden nicht zuschanden (V. 19), sie sind barmherzig und können geben (V. 21), sie haben ihre Lust an
dem Herrn (V. 4), die Schritte sind fest (V. 23), sie werden das Land ererben (V. 29), sie reden Weisheit und lehren das
Recht (V. 30), sie werden vor Gericht nicht zum Schuldigen (V. 33). Diese Merkmale lassen uns auch an die
neutestamentliche Verheißung der Früchte des Geistes (Galater 5, 16ff.) denken.
Wie kommt es aber dazu, dass wir diese Merkmale auch an uns heute noch erleben? Wie wird dieses Vertrauen, dieses
Leben im Geist überhaupt möglich? Sieht unsere Lebenswirklichkeit nicht oft ganz anders aus? Manchmal scheint ein
Leben ohne Gott vielleicht einfacher. Lass Dich von diesen Kurzschlussgedanken nicht überrumpeln. Es sind letztlich
Gedanken des Bösen, des Widersachers Gottes. Jesus bietet uns Besseres an. Auf IHN sollen wir unsere Sorgen werfen,
auf IHN, der unsere Schuld am Kreuz getragen und es allein dadurch geschafft hat, dass wir gerecht vor Gott leben
können. „Sei still dem Herrn und lege dein Leben vor ihn hin“, singt Dania König. Damit beschreibt sie wie einzig und
allein dieses Vertrauen zu Gott immer wieder gelebt und im Alltag durchbuchstabiert werden muss. Das Leben hinlegen.
Indem Du Jesus immer wieder Dein Leben hinlegst, Dein Leben durch seinen Geist täglich durchdringen lässt, geschieht
Veränderung. Jesus will Dich durch seinen Geist verwandeln, er hat Dich errettet. Trotzdem spricht der Psalm auch von
schweren Wegen und von Verfolgung. Letztlich können wir dagegen nur die Auferstehungshoffnung setzen. Jesus spricht
(Joh. 11, 25): „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer
da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“
Ist dies jetzt eine billige Vertröstung auf das Jenseits? Monatlich erhalte ich Nachrichten über Christen, die wegen ihres
Glaubens verfolgt sind. Sie aber sehen die Worte Jesu nicht als billige Vertröstung, sie leben davon und haben dadurch
eine ganz andere Sicht. Sie leben – wie wir im Übrigen auch – schon jetzt mit Jesus ewig, sie sind trotz aller Verfolgung
erfüllt von Dankbarkeit, dass sie befreit sind, dass Jesus ihnen neues Leben geschenkt hat. (Link zu dem Erlebnisbericht
eines Verfolgten) Jesus ist der Sieger (1. Kor. 15, 57) in Ewigkeit (Offb. 21, 3–5). Diesen Sieg kann Dir niemand nehmen,
wie schwer und aussichtslos die Situation auch sein mag. „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus
Jesus ist, unserm Herrn.“ (Römer 8, 39).
Bau doch darauf Deinen Alltag auf! Dazu wünsche ich Dir von Herzen Gottes Segen!
Abschließen möchte ich mit Worten von Dania König, die im Hörbeispiel nicht enthalten sind:
„Und Deine Tritte gleiten nicht,
denn Gott selbst hält Dir Dein Herz;
gibt Dir Hilfe, gibt Dir Licht,
und jedes Deiner Worte
fliegt sicher himmelwärts.
Befiehl dem Herrn Deine Wege
und hoffe nur auf IHN.
Sei still dem Herrn und lege
Dein Leben vor ihn hin.“
Marcus Wolf
Seite des Pastors
Liebe Leserinnen und Leser des GemeindEBriefs!
„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“. Diese
rhetorische Frage ist Monatsspruch für den Monat März 2015.
Ein Wort, das uns begleiten und ermutigen kann. Ein Bibelwort
gegen den bzw. die Zweifel, gegen die Verzagtheit, gegen die
Depression!
Gott ist für uns! Da gibt es keinen Zweifel. Gott wurde Mensch.
In Jesus Christus wurde er einer von uns. Und er starb für uns
am Kreuz. Wie soll Gott noch beeindruckender beweisen, dass er
uns liebt, dass er für uns ist.
Natürlich gibt es immer noch Situationen und auch Menschen, die
gegen uns (auf)stehen, die uns das Leben schwer machen. Aber
das Schwere fällt nicht mehr so ins Gewicht, es hat nicht mehr die Bedeutung. Gott ist für uns!
Mit dem neuen Jahr haben wir die Christliche Volkshochschule neu geordnet. Im CVH-Heft, das alle Mitglieder erhalten
haben, und auch am Eingang des Gemeindehauses ausliegt, erhalten Sie schnell eine Übersicht über die Angebote im
ersten Halbjahr.
Da ist zunächst CVH-kompakt. Jeweils von Montag bis Freitag bieten wir Vorträge im Rahmen der verschiedenen
theologischen Disziplinen (AT/ NT/ Kirchengeschichte/ Dogmatik/ prakt. Theologie) an. Wir regen an, dass die
Kleingruppen in diesen Wochen ausfallen. Wir haben das Ziel, dass jedes Gemeindemitglied eine theologische Fortbildung
besucht.
Das erste CVH-kompakt liegt bereits hinter uns. 276 Personen haben die theologischen Seminare besucht. Das nächste
CVH-kompakt findet in der Woche vom 15. – 19.06. statt.
Daneben gibt es Seminare, die in einer gewissen Regelmäßigkeit angeboten werden (Gemeinde- und Taufseminar,
Glaubensgrundkurs).
Außerdem werden spezifische Schulungen für einzelne Mitarbeiterbereiche (Seelsorge/ Kinder) durchgeführt und darüber
hinaus besondere, einmalig stattfindende Seminare (z. B.: Tour durch die Bibel).
Ein langer Prozess findet sein vorläufiges Ende. Im Herbst 2013 (18.11.2013) haben wir uns als Gemeinde eine neue,
grundlegend veränderte Ordnung für die Berufung von Ältesten gegeben. Am 23.06.2014 haben wir in einer
Mitgliederversammlung festgelegt, dass wir drei Älteste berufen wollen. Fünf Monate lang hat der Berufungsausschuss
über die Vorschläge beraten, Gespräche mit potentiellen Kandidaten geführt und dann am 23.11.2014 Johannes Ammon,
Christoph Dierkes und Christian Fischer als Kandidaten für die Berufung in den Ältestenrat benannt. Es folgten drei
Monate, in denen die Kandidaten sich der Gemeinde vorstellten, man sie kennenlernen konnte. Die evtl. Berufung erfolgt
am 28.02.2015 (nach Redaktionsschluss).
In den vergangenen 17 Jahren habe ich manche Berufung in den Ältestenrat miterlebt. Rückblickend sage ich: Die neue
Berufungsordnung ordnet und schafft somit Frieden (1.Korinther 14,33). Von daher teile ich nicht mehr die Befürchtung,
dass dieser Prozess, den wir in Zukunft ja alle zwei Jahre durchlaufen, das Gemeindeleben zu sehr belastet und Energie
abzieht, die für die eigentliche Arbeit benötigt wird.
Typisch für Freikirchen, die in der Regel „Gemeinde der Glaubenden“ sind, ist, dass die Mitglieder der Gemeinde konkret
mitarbeiten. Das Mitglied ist nicht nur Nehmender, Konsument, sondern Teil des Ganzen. Durch die ehrenamtliche
Mitarbeit wird nicht nur erst Gemeindearbeit in diesem Umfang möglich, sie erhöht die Identifikation mit der Gemeinde.
Ja Mitarbeit ist direkter Ausdruck des Glaubens und damit Teil der Berufung. Mitarbeiten zu dürfen, ist ein Vorrecht,
Menschen zu dienen, ehrt Gott. Dabei bewegen wir uns in einem Spannungsfeld zwischen gaben- und
aufgabenorientierter Mitarbeiter. Auf der einen Seite sind die Gaben (natürliche und geistliche), die Gott jedem Christen
geben hat. Auf der anderen Seite sind Aufgaben, die wahrgenommen werden müssen. In manchen Bereichen der
Gemeinde haben wir genügend Mitarbeiter (z. B. im Bereich des Glaubensgrundkurses, der Teenie- und Jugendarbeit). In
anderen Bereichen (z. B.: Bistro, Putz-, Foyer- und Kindergottesdienst) suchen wir noch weitere Mitarbeiter. Wenn Sie
sich einbringen wollen, dann melden Sie sich im Gemeindebüro. Wir haben den Überblick über die „offenen Stellen“ und
beraten Sie gerne.
Die Mitgliederversammlung am 01.12.2014 hatte den Mut, für den Kinderbereich eine Stelle für einen Hauptamtlichen
unter dem Vorbehalt der Finanzierung zu schaffen. Investitionen in Personal sind keine Einmalzahlungen, belasten das
Budget dauerhaft. Und sind doch richtig, weil es letztlich eine Investition direkt in die Gemeindearbeit ist. Es kommt den
Menschen zu Gute, die wir schon jetzt erreichen und auch denjenigen, die wir durch diese Investition erst erreichen
werden. Wir haben nicht nur gemeinsam die Mehrkosten von 40.000 € gestemmt, wir werden auch erleben, dass dies zu
Gemeindewachstum führen wird. Diese Erfahrung ermutigt mich, fröhlich, entspannt und mutig nach vorne zu gehen.
Zurzeit führen wir konkrete Gespräche mit einer Kandidatin, die sich auf die Stelle beworben hat.
Ich bin sehr froh, Teil dieser Gemeinde zu sein, mitzuerleben, dass und wie Gott Sein Reich sichtbar in unserer Zeit baut.
Seien Sie mit dabei!
Gott segne Sie!
Mit lieben Grüßen,
Andreas Fehler
Theologische Seite
Liebe Leserinnen und Leser!
Wir sind Teil einer Gesellschaft, in der Sexualität, Ehe und Liebe nicht mehr unbedingt miteinander verbunden sind. Das
fordert uns heraus. Wir müssen klären, ob es sich bei dem traditionell christlichen Verständnis von Ehe – ein Mann und
eine Frau ein Leben lang, Sexualität ist Bestandteil einer gegenüber der Gesellschaft geschlossenen Ehe – evtl. nur um
eine kulturell bedingte Tradition handelt. Ist unser Eheverständnis evtl. nur kulturell oder doch theologisch begründet?
1. Exegetisch- dogmatische Hinweise
Die Schöpfungsgeschichte macht deutlich, dass Gott den Menschen als Mann und Frau schafft (1. Mose 1,27; Luther:
Mann und Weib; geschlechtlicher Begriff).
In der näheren Erläuterung in 1. Mose 2 (dies ist nach jüdischem Verständnis keinesfalls ein zweiter Schöpfungsbericht,
sondern eine Ausführung des ersten Kapitels) wird deutlich, dass die Frau für den Mann ein ergänzendes Gegenüber ist
(isch und ischa; Luther: Mann und Männin; 1.Mose 2,23). Folgerichtig ist, dass der Mann auch für die Frau ergänzendes
Gegenüber ist. Dem Mann wird die Frau, der Frau der Mann an die Seite gestellt. Frau und Mann sind verschieden, aber
aufeinander hin geschaffen.
Das bedeutet, dass alle Versuche, die Verschiedenheit von Mann und Frau zu verwischen, die Geschlechtlichkeit des
Menschen einzuebnen, dem Schöpferwillen entgegenstehen. Mann und Frau sind gleichwertig – beide sind Gegenüber
Gottes –, aber durchweg verschieden. Es gibt von der Schöpfung her vorgegebene Aufgaben und damit auch Rollen
sowohl für den Mann als auch für die Frau. Es gibt zwei Geschlechter und nicht eines in verschiedenen Ausprägungen.
Gott schafft den Menschen als sexuelles Wesen. „Mann und Frau“ meinen Männchen und Weibchen – es handelt sich um
Begriffe, die das Geschlecht beschreiben. Mann und Frau sind – auch sexuell – füreinander bestimmt. Homosexuelle
Beziehungen sind von der Schöpfungsgeschichte nicht denkbar. Homosexualität ist Kennzeichen des Nicht-Volkes-Gottes
(Sodom und Gomorra; 1.Mose 19,5) und in Israel verboten (3. Mose 18,22; 20,13) Auch im Neuen Testament ist
ausgelebte Homosexualität Kennzeichen der gefallenen Schöpfung (Römer 1,24ff), ja schließt vom Reich Gottes aus
(1.Korinther 6,9-10). Homosexualität ist in der Bibel immer Ausdruck des Widernatürlichen. Es gibt keine
schöpfungsbedingte Homosexualität. Und der widernatürliche Verkehr in Römer 1 bezeichnet keineswegs nur
Promiskuität (Geschlechtsverkehr mit Kindern), sondern jegliche Homosexualität.
Dabei beschreibt das Wort „ein Fleisch sein“ (1. Mose 2,24) die geschlechtliche Einheit zwischen Mann und Frau. Der
Trennung von Sexualität und Beziehung widerspricht schon Paulus (1.Korinther 6,16). Sexualität ist nicht von der
Persönlichkeit zu trennen. Deshalb lehnt Paulus Sexualität mit der (Tempel-)Prostituierten als körperliche Befriedigung
(1.Korinter 6,12ff) ab. Prostitution hat eine andere Dimension wie das Stillen des Hungers. Geschlechtsverkehr schafft
Einheit, damit wird Verantwortung übernommen.
Der gesamte Bereich der Prostitution und auch der Pornographie wird dem Begriff „Hurerei“ zugeordnet und als nicht
vereinbar mit dem Christusglauben bezeichnet.
Das „und“ (1. Mose 1,28 erstes Wort) wird in protestantischer Tradition nicht als verbindendes, sondern als aufzählendes
„und“ verstanden. Das bedeutet, dass Sexualität zwischen einem Mann und einer Frau nicht nur den „Zweck“ der
Zeugung von Kindern und der Fortpflanzung hat, sondern in sich selbst Geschenk Gottes für Mann und Frau ist. Das
wiederum hat Auswirkungen auf die Fragen rund um Familienplanung. Wenn Sexualität nicht nur den Zweck der
Vermehrung hat, dann ist die Steuerung der Fruchtbarkeit erlaubt.
Das wiederum bedeutet keinesfalls, dass Fortpflanzung von Geschlechtlichkeit getrennt wird. Wenn die Fortpflanzung
auch nicht unbedingt an die Geschlechtlichkeit gebunden ist, so ist sie doch damit verbunden. Während Verhütung fast im
gesamten protestantischen Bereich erlaubt ist, wird künstliche Befruchtung verschieden bewertet. Die einen legen mehr
Gewicht auf den Wunsch, sich zu mehren, andere mehr Gewicht auf die Verbindung von Fruchtbarkeit und Sexualität.
Jesus nimmt die Worte der Schöpfungsgeschichte auf (Matthäus 19,1ff) und macht damit deutlich, dass es sich bei der
Schöpfungsgeschichte keineswegs um einen „alten Hut“ handelt. Jesus macht deutlich, dass die Schöpfungsordnung auch
im Neuen Testament gilt. Das bedeutet, dass es sich bei der Eheordnung keineswegs um ein kultisch bedingtes Gesetz
handelt. Ehe ist nicht Bestandteil der Sinaigesetzgebung, sondern Teil der Schöpfungsordnung. Und Schöpfungsordnung
gilt, solange die Schöpfung besteht, also bis „Himmel und Erde vergehen“ (Lukas 21,33). Im Himmel, in der Wirklichkeit
Gottes ist tatsächlich nicht mehr Mann noch Frau (Matthäus 22,23ff).
Das Verlassen der Eltern (1.Mose 2,24) ist ein öffentlicher, gesellschaftlich relevanter Akt. Wie dieser gesellschaftlich
relevante Akt aussieht, ist kulturell bedingt. War dies bei den „Urvätern“ der Auszug aus dem Zelt der Eltern (z. B.:
1.Mose 24,67) und der Einzug in ein eigenes Zelt, so war es zur Zeit der Richter das im Tor der Stadt öffentlich bekundete
Eheversprechen (z. B.: Ruth 4,1ff). Das heißt: Ehe ist nicht nur ein Versprechen zwischen einem Mann und einer Frau.
Es ist ein gesellschaftlich relevanter Akt. Sexualität – „Einssein“ – ist Bestandteil von Ehe. Dabei begründet vollzogene
Sexualität keineswegs Ehe, sondern ist Bestandteil von Ehe.
In Deutschland ist seit Reichskanzler Bismark die standesamtliche Trauung der gesellschaftlich anerkannte Beginn der
Ehe. Vorher war es in Deutschland – zumindest im römisch-katholischen Background – die kirchliche Trauung und damit
die Stiftung des Sakraments der Ehe durch den Priester und das Ehepaar.
Wird das biblische Eheverständnis durch die Gesellschaft weiter ausgehöhlt, ja ad absurdum geführt, könnte in Zukunft für
Christen die kirchliche Segnung zum Beginn der Ehe werden.
Die paulinische Briefliteratur macht deutlich, dass das Miteinander von Ehemann und Ehefrau keineswegs kulturell,
sondern theologisch von der Schöpfungsgeschichte her begründet wird. Indem Ehe von der Schöpfungsgeschichte
begründet wird, kann Ehe nicht als Sakrament (das Heil vermittelnd) verstanden werden. Das bedeutet: Ehe ist ein
„irdisch Ding“ (so Luther). Auch Menschen, die noch nicht an Jesus glauben, können heiraten. Die Ehe wird vor der
Gesellschaft geschlossen.
Jegliche ausgelebte Sexualität außerhalb der Ehe wird in der Bibel als Porneia bezeichnet (1.Korinther 7,2). Das gilt auch
für vorehelich (vor der standesamtlichen Trauung) vollzogenen Geschlechtsverkehr.
2. Seelsorgerliche Hinweise
Die Leitung einer Gemeinde hat nicht nur die Verantwortung, dass die Lehre bewahrt und weitergegeben wird. Sie hat
auch die Verantwortung, die Gemeinde seelsorgerlich zu begleiten.
Während der Dogmatiker, der Lehrer, die Grenzen beschreibt, baut der Seelsorger Brücken für den Menschen, der
jenseits der Grenzen lebt. Der Seelsorger muss also sowohl wissen, wo der Mensch jenseits der Grenzen lebt, aber auch
sich bewusst werden, wo die Grenze ist, denn dorthin soll ja die Brücke gebaut werden.
Es gibt in evangelikalen Gemeinden eine ungute Fixierung auf Sünden im sexuellen Bereich. Zum Teil ist dies biblisch
begründet, werden doch in den Sündenkatalogen der älteren Briefe (z. B. Galater 5,19ff) vornehmlich „leibliche“ Sünden
genannt. Dahinter steht aber auch ein gewisser Hang zur Leibfeindlichkeit und zur Hilflosigkeit, zwischen Anspruch und
Wirklichkeit zu leben.
Ohne auch nur eine Aussage aus Punkt 1 zu relativieren, dürfen wir die Beziehung zwischen Mann und Frau nicht auf
den gelungenen oder nicht gelungenen Umgang mit (vorehelicher) Sexualität begrenzen. Es gibt Verhaltensmuster in einer
Beziehung zwischen Verlobten, die schaden weitaus mehr als vorehelicher Sexualverkehr.
Meine seelsorgerliche Erfahrung sagt mir, dass nur ganz wenige willentlich gegen Gottes Gebot verstoßen und vor- oder
außerehelichen Geschlechtsverkehr suchen. In der Regel hat dieses Verhalten eine Vorgeschichte. Eine gesetzliche
Veränderung des Verhaltens hilft letztlich nicht. Die Ursachen müssen ans Licht gebracht werden. Heilung muss
geschehen.
Wir leben in einer Gesellschaft, die alle christlichen – und dies waren die bürgerlich, konservativen – Werte über Bord
geworfen hat. Der Ausweg kann nicht sein, sich von der Welt abzuschotten, eine absolute Parallelgesellschaft zu bilden.
Deshalb müssen wir jung und alt ermutigen, sich der Herausforderung zu stellen und durch Beichte und Zuspruch des
Evangeliums (was anderes ist Seelsorge?) zu lernen, als Heilige in dieser Welt zu leben.
Nur äußerst selten haben wir ein Brautpaar, welches keine Vorgeschichte hat. Evtl. liegt sexueller Missbrauch vor oder
aber vorherige Freundschaften mit Sex oder aber tabuloser Gebrauch von Pornographie. All das hat Auswirkungen auf
das Ausleben von Sexualität in und auch vor der Ehe.
Ich heiße all das nicht gut, werbe aber für einen barmherzigen Umgang mit Menschen, die eine solche Geschichte haben.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Umgang mit Gescheiterten – manche fordern ja sogar eine öffentliche
Bestrafung (im Sinne der Abschreckung) – eine folgenschwerere Sünde darstellt, als die sexuelle Verfehlung von zwei
Menschen. Die jüngeren Briefe des NTs sind in ihren Sündenkatalogen (z. B. 2.Timotheus 3,1ff) anders als die alten. In
den jüngeren Briefen werden die typischen frommen Sünden genannt: Hochmut, Richten, Zänkerei, Ehrgeiz,
Rechthaberei, Hinten-herum-Reden u. ä.. Ich ermutige Mitglieder der Gemeinde das Gespräch mit anderen Mitgliedern
hinsichtlich des Umgangs mit der Sexualität zu suchen. Es darf aber niemals darum gehen, Menschen auf ihre Sexualität
zu begrenzen. Und es kann nicht darum gehen, Recht zu behalten und dabei Menschen zu verlieren.
Meine seelsorgerliche Erfahrung in der Begleitung homosexueller Männer bzw. lesbischer Frauen hat mich gelehrt, dass
es sich bei dem Phänomen Homosexualität in der Regel nicht um eine genetische Voraussetzung handelt, sondern diese
Neigung einen Grund in der eigenen Geschichte, im Erleben des eigenen Elternhauses und/ oder von Freundschaften hat.
Auch hier gilt: Erlebt die betroffene Person Heilung im Bereich ihrer gestörten Haltung zum eigenen oder anderen
Geschlecht, kann sie umfassend Heilung erleben. Verhaltenstherapie – auch christliche, die beim Verhalten bleibt und
nicht die Ursachen aufdeckt und Heilung anbietet – wird auf Dauer nicht helfen.
3. Aus der Praxis
Jedem Paar, das sich in der Gemeinde bildet, bieten wir eine Begleitung zur Eheschließung hin und darüber hinaus an. Bei
den fünf bis acht Treffen zwischen dem Brautpaar und dem Ehepaar entsteht zunächst einmal eine Vertrauensbeziehung,
die wiederum ermöglicht, auch über schwierige, kontroverse und intime Dinge zu sprechen. Das Brautpaar hat die
Möglichkeit, jederzeit das andere Ehepaar anzusprechen und erlaubt dem Ehepaar, Rückfragen zu stellen. Dieser Bereich
im Diakonat Ehe/ Familie/ Erziehung wird von Ehepaar Knaub geleitet. Über 90% der Brautpaare nehmen diese
Begleitung gerne an.
Wir lehren im Biblischen Unterricht, im ReFresh, Impuls, in der Christlichen Volkshochschule (Dogmatik/Ehe-Seminar),
aber auch in den Gottesdiensten (zumindest alle zwei Jahre gibt es eine Predigtreihe oder aber eine Einheit über
Ehe/Sexualität) die unter Punkt 1 genannten Werte.
Gemeindemitglieder, die bereits vor der standesamtlichen Trauung sexuellen Verkehr haben und/ oder zusammen wohnen,
werden wir seelsorgerlich dahingehend begleiten, dass sie zeitnah standesamtlich heiraten.
Die Herausforderung für den Seelsorger – und damit seine Begabung in Sachen Emphatie – ist, dass das Brautpaar dies
nicht nur der Form halber tut, sondern aus Überzeugung diesen Schritt geht.
Bittet ein Paar, das unehelich zusammenlebt, um Aufnahme in die Gemeinde, lehnen wir diesen Wunsch in der Regel ab.
Gleichzeitig bieten wir ihnen aber eine seelsorgerliche Begleitung an. Auch hier ermutigen wir, standesamtlich zu heiraten
und die gemeindliche Segenshandlung nachzuvollziehen. Die Aufnahme in die Gemeinde erfolgt in der Regel erst nach der
standesamtlichen Eheschließung.
Bei homosexuell empfindenden Menschen unterscheiden wir zwischen rein empfundener Homosexualität und ausgelebter
Homosexualität. Menschen, die homosexuell empfinden, begleiten wir seelsorgerlich, um die Ursachen für die
empfundene Homosexualität gemeinsam mit ihnen herauszufinden.
Bei Mitgliedern, die ihre Homosexualität ausleben und z. B. mit einem gleichgeschlechtlichen Partner zusammenziehen,
vollziehen wir den Ausschluss aus der Gemeinde, bleiben aber im Idealfall im seelsorgerlichen Kontakt.
Andreas Fehler
Herzliche Einladung zum Gospelworkshop mit Darius Rossol! Wir verbringen gemeinsam ein tolles Gospelwochenende
voller mitreißender Musik, netten Begegnungen und berührenden Lieder. Der Spaß am Singen steht dabei im Vordergrund
– Notenkenntnisse sind nicht von Nöten. Darius Rossol ist ein renommmierter Musiker aus Köln, dem die Gospelmusik
ganz besonders auf dem Herzen liegt. Von Samstag, 14.03. bis Sonntag 15.3.15 findet der Workshop statt. Das Highlight
des Wochenendes ist ein toller Konzertgottesdienst am Sonntag um 11:00 Uhr. Lass Dich begeistern und sing mit!
„NEHMT EINANDER AN, WIE CHRISTUS EUCH
ANGENOMMEN HAT ZU GOTTES LOB.“
RÖMER 15,7
Das erste Plakat des Jahres hat die Jahreslosung 2015 zum
Thema. Die Aufforderung Paulus’ an die Gemeinde in Rom
ist hier in der Lutherübersetzung wiedergegeben. Die Neue
Evangelistische Übersetzung hat den Wortlaut: „Deshalb
nehmt euch gegenseitig an, wie auch Christus euch
angenommen hat, damit Gott geehrt wird!“
Wie beim Liebesgebot aus Markus 12,29: „… Höre,
Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit
ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen
Gedanken und all deiner Kraft. …Du sollst deinen
Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist
größer als diese beide“, geht es auch hier um eine
Dreiecksbeziehung zwischen mir, meinem Nächsten und
meinem Schöpfer.
Meine Gottesbeziehung drückt sich auch immer in der
Beziehung zu meinen Mitmenschen aus. Wenn ich Jesus
ernsthaft nachfolge, dann kann ich die Gemeinschaft mit
meinen Mitmenschen nicht vernachlässigen.
Auf dem Plakat sieht man die Szene, wie Jesus seinem
Jünger Petrus die Füße wäscht. Petrus scheint diese
Dienstleistung wirklich unangenehm zu sein. Im biblischen
Bericht erfahren wir, dass er es eigentlich verhindern
wollte. Ganz verkrampft hält er seine Hände zusammen
und der Gesichtsausausdruck strahlt auch nicht gerade
reines Vergnügen aus. Im Hintergrund rauft sich einer der Jünger die Haare, ein anderer schaut Petrus ganz neugierig
über die Schulter. Zwei Jünger haben sich in den Arm genommen, ein anderer scheint resigniert und ein weiterer eher
verängstigt. Erstaunlicherweise ist ausgerechnet Judas – ganz am Rand vom Tisch sitzend und an dem Geldbeutel, der vor
ihm liegt, zu identifizieren – schon dabei, sich die Schuhe zu öffnen, um sich als nächster bedienen zu lassen. Jesus selber
ist ganz versunken in seine Tätigkeit. Das ist sein Wesen: Dem Nächsten zu dienen, ohne Ansehen der Person. Kurz
zuvor hatte er die Tischgemeinschaft bedient. Das letzte Abendmahl hatte gerade stattgefunden. Er weiß hier in dieser
Szene schon, dass er den nächsten Tag nicht überleben wird und auf qualvolle Weise erst gefoltert und dann am Kreuz
sterben wird. Und er weiß schon, dass Petrus, dem er gerade die verdreckten Füße wäscht, ihn verraten wird. Er weiß
hier schon, dass er ihm vergeben wird und er weiß hier schon, dass er diesem Hitzkopf und „Versager“ die letztendliche
Verantwortung für die künftige Kirche übertragen wird. Der Maler dieses Bildes ist Ford Madox Brown. Er lebte und
arbeitete im 19. Jahrhundert in England. Obwohl Agnostiker, ging er regelmäßig in Gottesdienste. Er engagierte sich
sozial, gründete u. A. eine Suppenküche und ein Büro für Arbeitslose. Das Liebesgebot im Lukasevangelium wird von
einem Schriftgelehrten zitiert. Jesus antwortet ihm daraufhin: „Du bist nicht fern vom Reich Gottes!“ Wenn man das
Werk und das Leben Browns beleuchtet, könnte man sich vorstellen, dass Jesus ihm das Gleiche gesagt hätte.
„Nehmt einander an, …“ So beginnt die Aufforderung der Jahreslosung. In der Guten Nachricht wird der Satz mit
„Lasst einander gelten!“ übersetzt, in einer englischen Fassung mit „Therefore welcome one another!“ (Nehmt
einander auf!) Wenn man diesen Teil für sich alleine liest und aus dem Kontext reißt, besteht die Gefahr anzunehmen,
dass hier von einer Art Toleranz, Akzeptanz oder Duldsamkeit die Rede wäre. Es geht aber weiter: „… wie Christus
euch angenommen hat!“ Diese Fortführung verhindert, dass wir uns beim Annehmen nach eigenen Maßstäben und
unserem Gutdünken richten können. Jesus toleriert die Menschen nicht, er liebt sie bedingungslos! Mein Nächster hat es
nicht verdient, einfach nur toleriert zu werden, sondern er hat es verdient bedingungslos geliebt zu werden. Das hat Jesus
getan! So schreibt Paulus in seinem Brief an die Römer: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus
für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Vor Gott ist kein Ansehen der Person. Er kennt uns durch und
durch. Bei ihm ist keine Enttäuschung möglich, weil er sich nicht in uns täuscht. Er liebt uns einfach. PUNKT! Manche
setzen dem ein „Obwohl“ oder ein „Trotzdem“ vor. Aber das ist falsch!!! Er hat uns erlöst, als wir noch Sünder waren.
Die Menschheit, ich und mein Nächster, Sie und Ihr Nächster, du und dein Nächster, stehen alle miteinander und
nebeneinander vor dem Richterstuhl Gottes. Nur unser Schöpfer ist berechtigt, ein Urteil zu sprechen. Unser Anwalt ist
Jesus, der Messias und Erlöser, der für uns das fällige und berechtigte Todesurteil auf sich genommen hat. Hier zeigt sich,
dass das Annehmen meines Nächsten mehr ist als ein Ertragen. Es ist eine Tat, die den Anderen höher schätzt als meine
gegenwärtige Verfassung oder Laune. Es zeigt aber auch, dass nicht nur der andere sondern auch ich gemeint bin. Nicht
nur für meinen Nächsten hat Jesus alles gegeben, sondern auch für mich, für Sie, für dich. Ich bin nicht geringer und muss
mich auch nicht verleugnen oder geringer machen. Mein Verhalten dem nächsten Gegenüber ist ein Ausdruck der
Dankbarkeit, die ich Gott gegenüber zum Ausdruck bringe. Wie sehr Gott uns liebt, wird durch die ganze Bibel hindurch
sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament eindeutig beschrieben. Viele Gleichnisse Jesu handeln davon, wie wir
miteinander umgehen sollen. Dass Liebe mehr als nur ein Gefühl, nämlich eine Entscheidung zur Tat ist, wird an vielen
Stellen veranschaulicht. Und umgekehrt ist jede Tat, die nicht aus der Liebe heraus geschieht, unwahrhaftig, heuchlerisch
und scheinheilig. (Paulus hat uns da im 1. Korintherbrief eine genaue „Arbeitsbeschreibung“ übermittelt.)
Das Annehmen, das Lieben meines Nächsten aus Dankbarkeit für das, was Gott für mich getan hat, ist keine Bedingung,
keine Pflicht sondern eine natürliche Reaktion. Wenn ich es als wichtig erachte, das Liebesgebot zu leben, dann habe ich
verstanden, was Jesus für mich getan hat. Dann ehrt das meinen Schöpfer! Dann kann ich über den eigenen Schatten
springen, die zweite Meile – wie in Matthäus 5,41 beschrieben – gehen. In der Bibelübersetzung „Hoffnung für Alle“ ist
dieser Abschnitt, der auch von der anderen Wange erzählt, mit „Vergeltung durch Liebe“ überschrieben. Wenn ich mir
bewusst und sicher bin, dass Gott mich genauso bedingungslos angenommen hat, d. h. liebt, wie meinen Nächsten, dann
wird es zu einem inneren Bedürfnis, meine Mitmenschen mit Gottes Augen zu sehen und wertzuschätzen. Dieses Streben
wird immer wieder von Scheitern und Versagen begleitet sein. Aber auch deswegen hat Jesus sich ans Kreuz nageln
lassen. Solange wir immer wieder zu Ihm umkehren und uns immer wieder an Ihn hängen, ehren wir Gott! Wir müssen
uns vor Ihm nicht schämen und können Ihn nicht enttäuschen, denn er kennt uns und liebt uns genauso wie wir sind. So
sagt schon Luther: „Es wird ein Mangel unter uns bleiben, dass wir es nicht vollkommen tun können, wie es
Christus getan hat. Er ist die reine helle Sonne, darin kein Nebel ist; dagegen ist unser Licht kaum wie ein
angezündeter Strohhalm gegen diese Sonne. Dort ist ein glühender Backofen voll Feuers und vollkommener
Liebe; dennoch ist er zufrieden, wenn wir nur ein Kerzlein anzünden und uns ein wenig stellen, als wollten wir die
Liebe hervor leuchten und brennen lassen.“ Und an anderer Stelle schreibt er: „Mir ist es bisher wegen
angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich nicht
glauben darf, dass Gott mir um Christi willen dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir. Ich
muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge
mich an den Hals oder Fuß Christi, wie die Sünderin. Ob ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen
Herrn fest. Dann spricht er zum Vater: ‚Dieses Anhängsel muss auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle
deine Gebote übertreten. Vater, aber es hängt sich an mich. Was soll’s! Ich starb auch für ihn. Lass ihn
durchschlupfen.‘ Das soll mein Glaube sein.“
Möge das Bewusstsein um Gottes Liebe für Sie, für dich, das Jahr 2015 durchdringen und bereichern!
Ihre Miriam Hofmann
Bildnachweise
Titelbild: "Sonnenblume" - Olaf Boecker
Schaukasten: "Jesus washing Peter's feet" - Ford Madox Brown
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Hatschiergasse 12/19
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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Donnerstag, 14. Mai 2015
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