Pressemitteilung - Theater am Kurfürstendamm

DI R EKTI O N W O EL F FE R
Presse-Information
2. Februar 2016
DIE GLASMENAGERIE
von Tennessee Williams, Deutsch von Jörn van Dyck
Regie: Katharina Thalbach, Ausstattung: Ezio Toffolutti, Musik: Emanuel Hauptmann
mit Anna Thalbach, Nellie Thalbach, Leonard Scheicher, Florian Donath
Premiere am 6. März 2016
(Voraufführungen: 4. + 5. März 2016)
bis 17. April 2016
in der Komödie am Kurfürstendamm
Nach dem großen Erfolg von „Roter Hahn im Biberpelz“ ist es
Theaterchef Martin Woelffer erneut gelungen, wieder drei
Generationen Thalbach für eine Theaterproduktion zu engagieren:
Katharina Thalbach inszeniert Tennessee Williams´ „Die
Glasmenagerie“. Die Rolle der Mutter Amanda übernimmt ihre Tochter
Anna. Enkelin Nellie spielt deren Tochter Laura. Außerdem hat
Katharina Thalbach zwei äußerst talentierte Jungschauspieler ins
Ensemble geholt: Leonard Scheicher, der schon in Oskar Roehlers „Die
Quellen des Lebens“ und in „Finsterworld“ auf sich aufmerksam
machte, sowie Florian Donath, der bereits an der Berliner Schaubühne
und der Volksbühne auftrat.
Das Stück
Amerika in den 1930er-Jahren: Amanda Wingfield lebt mit ihren beiden
erwachsenen Kindern Tom und Laura in einer kleinen Wohnung in St.
Louis. Seit dem Verschwinden des Vaters, der nur ein Foto und ein
Grammophon zurückgelassen hat, sind die drei ganz auf sich allein
gestellt. Der Tristesse des ärmlichen Alltags entflieht jedes
Familienmitglied auf seine eigene traumwandlerische Art: Mutter
Amanda schwärmt von ihrer Jugend und einer verlorenen Zeit, in der
Theater und Komödie am Kurfürstendamm, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Brigitta Valentin
Kurfürstendamm 206/209, 10719 Berlin
Tel. 030/885911-35, Fax –63, E-Mail: [email protected]
sie gesellschaftlich zählte. Nun ist sie gezwungen, am Telefon
Zeitschriftenabos zu verkaufen. Sohn Tom arbeitet in einer Lagerhalle.
Da er das Abenteuer liebt, verbringt er jede freie Minute im Kino und
träumt von der Handelsmarine. Außerdem schreibt er heimlich
Gedichte. Seine Schwester Laura ist so schüchtern, dass sie sich kaum
vor die Tür traut. Kein Wunder, dass Tom findet, sie sei der Typ
„Heimchen am Herd“. Laura widmet sich ganz ihrer Sammlung
zerbrechlicher Glastiere, denn die Glasmenagerie lässt sie ihr eigenes
graues Leben immer wieder vergessen.
Mit Jim O´Connor, Toms Arbeitskollegen, zieht die Realität in das
Leben der Familie ein. Für Mutter Amanda wäre er der ideale
Schwiegersohn, denn er arbeitet zwar auch in der Lagerhalle, geht
aber zur Abendschule, wo er Radiotechnik und Rhetorik studiert.
Anfangs scheint es, als würden Laura und Jim sich annähern, doch es
zerbricht nicht nur eines von Lauras geliebten Glastierchen, sondern
auch der Traum, dass alles möglich gewesen wäre.
Der Autor
Tennessee Williams
… kam aus Columbus, Mississippi und wuchs in ärmlichen
Verhältnissen auf. Sein Vater war Handlungsreisender für Schuhe und
oft abwesend. Als Kind besuchte Williams häufig seine Großeltern in
Tennessee. So kam es, dass er den dort verbreiteten Akzent
übernahm, weswegen seine Freunde ihm später den Spitznamen
„Tennessee“ gaben. Er studierte Publizistik und Theaterwissenschaft,
brach jedoch sein Studium ab, und verdiente seinen Lebensunterhalt
als Arbeiter in einer Schuhfabrik. In New York belegte er Kurse für
junge Dramatiker. Einer seiner Lehrer war Erwin Piscator.
Das Werk Tennessee Williams´ ist autobiographisch geprägt: Die Figur
der Laura ist von seiner Schwester Rose, die psychisch krank war,
inspiriert. Die Figur der Mutter, Amanda, trägt Züge seiner eigenen
Mutter. Sie stammte aus einer wohlhabenden Südstaatenfamilie und
litt unter der Unstetigkeit ihres Mannes sowie unter den bescheidenen
Verhältnissen, in denen sie mit ihren Kindern leben musste.
Sein Script von „Die Glasmenagerie“ reichte er in Hollywood ein, aber
es wurde abgelehnt. 1944 wurde es dann jedoch der erste
Theatererfolg des später Pulitzer Preis und Tony Award gekrönten
Autors. „Die Glasmenagerie“ wurde drei Mal verfilmt: erstmals 1950
mit u. a. Jane Wyman und Kirk Douglas. 1973 entstand eine
Fernsehproduktion u. a. mit Katharine Hepburn. 1987 inszenierte Paul
Newman den Stoff mit u. a. Joanne Woodward und John Malkovich.
Katharina Thalbach
Regie
… wurde in Berlin als Tochter der Schauspielerin Sabine Thalbach und
des Regisseurs Benno Besson geboren; ihre Bühnenlaufbahn, die sie
im Alter von 13 Jahren als Meisterschülerin von Helene Weigel am
Berliner Ensemble begann und die schon bald einen sehr erfolgreichen
Verlauf nahm (u. a. mit einer viel beachteten Darstellung der Polly in
„Die Dreigroschenoper“ am Berliner Ensemble), führte sie Anfang der
70er-Jahre an die Berliner Volksbühne, ab 1976 – nach ihrer Ausreise
aus der DDR – u. a. an das Schiller Theater Berlin, die Städtischen
Bühnen Köln, das Schauspielhaus Zürich und an das Théâtre de
Chaillot, Paris (als Mutter Courage, Regie: Jérome Savary). Einem
breiten Publikum wurde sie schon früh durch ihre Mitwirkung in
namhaften Filmproduktionen (u. a. „Lotte in Weimar“, „Die
Blechtrommel“, „Engel aus Eisen“ und „Domino“) bekannt. Ihr
Regiedebüt gab sie 1987 mit Shakespeares „Macbeth“ in der
Werkstatt des Schiller Theaters; viele Regiearbeiten folgten seitdem
(u. a. am Thalia Theater Hamburg „Mann ist Mann“ und „Die
Dreigroschenoper“, am Berliner Schiller Theater u. a. „Minna von
Barnhelm“, „Romeo und Julia“ und „Wie es euch gefällt“, am Maxim
Gorki Theater Berlin u. a. „Der Hauptmann von Köpenick“, „Don Juan“
und „Romeo und Julia“, an der Deutschen Oper Berlin „Das schlaue
Füchslein“ von Leos Janácek, an der Oper Köln „Salome“ von Richard
Strauss). Mit Regisseur Uwe Eric Laufenberg arbeitete sie am Maxim
Gorki Theater Berlin zusammen und stand dort u. a. als Frau John in
Gerhart Hauptmanns „Die Ratten“ und als Shen Te/ Shui Ta in Bertolt
Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ auf der Bühne. 2006 war
Katharina Thalbach in der Titelrolle von Theodor Fontanes „Frau Jenny
Treibel“ in einer Aufführung des Hans Otto Theaters Potsdam zu
sehen. Seit 2008 ist sie regelmäßig mit Andreja Schneider in „Zwei auf
einer Bank“ zu erleben.
Neben ihren vielen Theaterrollen ist Katharina Thalbach auch
regelmäßig in Fernsehproduktionen und auf der Leinwand zu sehen.
Dem Kinopublikum ist sie vor allem bekannt aus Volker Schlöndorffs
„Die Blechtrommel“, „Sonnenallee“ von Leander Haußmann, Detlev
Bucks „Hände weg von Mississippi“ oder „Du bist nicht allein“ von
Bernd Böhlich. Auf dem Bildschirm war sie in „Der Hauptmann von
Köpenick“ (Regie: Frank Beyer), der „Pommery“-Reihe von Manfred
Stelzer (2002, 2004, 2005), „Die Manns – ein Jahrhundertroman“ von
Heinrich Breloer sowie in Jo Baiers hochgelobter Verfilmung der
Kindheitserinnerungen von Michael Degen, „Nicht alle waren Mörder“,
zu sehen. 2011 spielte sie im Doku-Drama „Friedrich – Ein deutscher
König“ den legendären Preußen-König Friedrich II., in der Politsatire
„Der Minister“ über die Guttenberg-Plagiatsaffäre, stellte sie die
Bundeskanzlerin dar, eine Rolle, für die sie 2013 mit dem Deutschen
Fernsehpreis der Fernsehakademie als beste Nebendarstellerin
ausgezeichnet wurde. Ein Jahr später überzeugte sie als Filialleiterin in
„Die Schlickerfrauen“.
Katharina Thalbach wurde in ihrer Laufbahn mehrfach ausgezeichnet.
1980 wählte sie das Fachmagazin „Theater heute“ zur Schauspielerin
des Jahres“. 1987 erhielt sie für ihre Rolle in Doris Dörries Kinofilm
„Paradies“ den Deutschen Filmpreis als beste Darstellerin. 1991 kam
der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin hinzu, 1997 der
Adolf-Grimme-Preis für den Fernsehfilm „Gefährliche Freundin“.
Weitere Auszeichnungen, mit denen ihre Leistung geehrt wurde, sind
der Bayerische Filmpreis 2006 für „Strajk“ sowie der Verdienstorden
des Landes Berlin. Katharina Thalbach ist Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes und seit 1995 Mitglied der Freien Akademie
der Künste Hamburg und Berlin. Für „Hanni & Nanni 2“ wurde sie 2012
mit dem „Goldenen Spatz“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
2014 erhielt Katharina Thalbach den Sonderpreis des deutschen
Hörbuchpreises für ihr Lebenswerk.
Zu ihren letzten Inszenierungen gehörten Johann Strauss´ „Die
Fledermaus“ am Theater Erfurt (2010) und am Teatro Nacional de São
Carlos in Lissabon (2010), Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“ am
Schauspielhaus Bochum (2011), „Aufstieg und Fall der Stadt
Mahagonny“ an der Oper Köln (2011) sowie Bertolt Brechts „Im
Dickicht der Städte“ (2010), „Was ihr wollt“ (2012), „Amphitryon“
(2014) am Berliner Ensemble sowie zuletzt Benjamin Brittens „A
Midsummer Night’s Dream“ am Grand Théâtre de Genève. In der
Komödie am Kurfürstendamm spielte und inszenierte sie bereits
„Ernst – und seine tiefere Bedeutung“, „Wie es euch gefällt“, „Der
Raub der Sabinerinnen“ und zuletzt „Roter Hahn im Biberpelz.“
Anna Thalbach
Amanda Wingfield
… hat das Versprechen voll erfüllt, das der Max-Ophüls-Preis als Beste
Nachwuchsdarstellerin in „Zärtliche Erpresserin“ 1993 gab. Für den
„Tatort“ „Kindstod“ folgte 2001 der Deutsche Fernsehpreis. Zu ihren
Kinohighlights gehören u. a. „Der Untergang“, „Esperanza“,
„Edelweißpiraten“, „Maria an Callas“, „Darum“, „Justiz“, „Burning
Life“ und „Der Baader-Meinhof-Komplex“. Im Fernsehen überzeugte
sie u. a. in „Gefährliche Freundin“, „Lonny der Aufsteiger“, „Der Pirat“,
„Liebesau“ und „Harte Brötchen“ sowie in der ZDF-Serie „Alles über
Anna“ (2006). Auf der Bühne glänzte sie u. a. als Nina in Tschechows
„Die Möwe“ am Berliner Maxim Gorki Theater sowie in „Wie es euch
gefällt“, „Heartcore“, „Monsieur Verdoux“ und „Mutter Courage“, um
nur einige zu nennen. Sehr erfolgreich spricht sie auch Hörbücher. Für
„Paint It Black“ erhielt sie den Deutschen Hörbuchpreis als beste
Interpretin. 2011 war Anna Thalbach neben Keira Knightley und Viggo
Mortensen in David Cronenbergs John Kerr-Verfilmung „A Dangerous
Method“ zu sehen. Außerdem spielte sie in der Kino-Komödie „Sex ist
auch keine Lösung“. Gemeinsam mit ihrer Mutter Katharina Thalbach
war sie Anfang 2012 in dem Doku-Drama „Friedrich – Ein deutscher
König“ und in „Sams im Glück“ im Kino zu sehen. Zudem lieh sie ihre
Stimme dem kleinen Dachs in „Der kleine Rabe Socke 1 und 2“ sowie
dem Gespenst in „Das kleine Gespenst“. Zuletzt spielte Anna Thalbach
unter der Regie von Katharina Thalbach den Puck in „A Midsummer
Night’s Dream“ am Grand Théâtre de Genève.
Nellie Thalbach
Laura Wingfield
... wurde 1995 in Berlin geboren. Ihr Theaterdebüt gab sie bereits 2002
im Maxim Gorki Theater, als kleine Polly in „Die Dreigroschenoper“.
Sie hat bei zwei Hörbuchproduktionen mitgewirkt. 2005 stand sie an
der Seite von ihrer Mutter und Götz George in „Maria an Callas“ zum
ersten Mal vor der Kamera. 2014 hat sie in dem Hochschulfilm „BEEKE“
ihre erste Hauptrolle gespielt.
Sie hat die Schule an einem Internat in Niedersachen beendet und war
sechs Monate auf See. Mit ihrem Debüt im Familienbetrieb Thalbach/
Besson beginnt nun mit Nellie Thalbach die vierte Generation der
großen Theaterfamilie.
In der Komödie am Kurfürstendamm trat sie in „Roter Hahn im
Biberpelz“ und in „Der Raub der Sabinerinnen“ auf.
Leonard Scheicher
Tom Wingfield
Leonard Scheicher sammelte von 2009 bis 2011 erste
Schauspielerfahrungen als Teil des Ensembles des M8MIT, der
„jungen Bühne“ der Münchner Kammerspiele. Sein Debüt vor der
Filmkamera gab er 2011 in der Krimiserie „Soko 5113“. Im gleichen Jahr
war er in Oskar Roehlers autobiografischen Film „Quellen des Lebens“
an der Seite von Moritz Bleibtreu, Jürgen Vogel und Meret Becker zu
sehen. 2012 spielte er in Frauke Finsterwalders Tragikomödie
„Finsterworld“. 2015 folgte die Hauptrolle in Eicke Bettingas Debütfilm
„Das Romeo-Prinzip“. Während seines Schauspielstudium an der
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, das er 2015
abschloss, war er in verschiedenen Theaterproduktionen zu sehen – u.
a. in einer eigenen Bearbeitung von Thomas Manns „Bekenntnisse des
Hochstaplers Felix Krull“ sowie in Shakespeares „Was ihr wollt“ am
bat-Studiotheater (Regie: Alexander Lang).
Zur Zeit ist Leonard Scheicher in „Zwei Herren aus Verona“ (Regie: Veit
Schubert) am Berliner Ensemble zu sehen.
Florian Donath
Jim O’Connor
… kommt aus Cottbus. Seit 2012 studiert er an der Hochschule für
Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.
Im vergangenen Jahr erhielt er das erste Prof. Wolfgang Rodler
Stipendium für herausragende schauspielerische Leistung und
Engagement bei der Entwicklung und Festigung des Ensemblegeistes.
An der Volksbühne Berlin war er 2014 in „Der neue Menoza“ von Jakob
Michael Reinhold Lenz (Regie: Uwe Dag Berlin) zu sehen. Seit 2015
steht er an der Schaubühne Berlin in Erich Kästners „Fabian - der Gang
vor die Hunde“ (Regie: Peter Kleinert) auf der Bühne.
2012 übernahm er im Kinofilm „Holger & Hanna - und der ganze kranke
Rest“ (Regie: Matthias Heine) die Hauptrolle.
Vor seinem Studium spielte er bereits im Piccolo Theater Cottbus,
zuerst im Jugendclub u. a. in „Die Gitter schweigen“ (Regie: Matthias
Heine, 2008, Gewinner 1. deutsche Amateurtheaterpreis Amarena),
später im Schauspielensemble des Hauses u. a. „Peter Pan“ (Regie:
Monika Gerboc, 2011) und „Schmiere stehn“ (Regie: Jörg MenkePeitzmeyer, 2012).
Mit freundlicher Genehmigung der University of the South, Sewanee,
Tennessee. Aufführungsrechte: Jussenhoven & Fischer, Theater &
Medien.
DIE GLASMENAGERIE
Premiere am 6. März 2016
en suite bis 17. April 2016
Voraufführungen: 4. und 5. März 2016
Komödie am Kurfürstendamm
Kartenpreise 36/25/13 €
und Fr/Sa/So 39/28/17 €
Karten im Vorverkauf (bis 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn) sind 3 €
günstiger
Premiere 47/36/24 €
Karten 030/88 59 11 88 und unter www.komoedie-berlin.de