Vorschau Goethe Akademien in der 2. Jahreshälfte

G OE TH E -G E S E LLS CH AFT I N W E I M AR
G E G R Ü N D E T 18 8 5
Goethe Akademien in Weimar 2015
19. bis 22. September 2015 (Sa.-Di.) 22. bis 25. Oktober 2015 (Do.-So.)
Eine klassische Freundschaft
Phantasie über Goethe
Der Briefwechsel zwischen Schiller Thomas Mann blickt auf Goethe
und Goethe. Vorfeld, Umfeld, Ertrag
„Eine große Gabe, die den Deutschen, ja ich darf
wohl sagen den Menschen geboten wird“. So
Goethes später Rückblick auf seinen Briefwechsel
mit Schiller, der „zwei Freunde der Art“ zeige, „die
sich immer wechselseitig steigern“ konnten.
In und mit der Lektüre des Briefwechsels lernen
wir daher mächtige, eher antipodische künstlerische Persönlichkeiten kennen, denen es in
historisch wohl einmaliger Weise gelungen ist,
freundlich-kritisch aufeinander einzugehen und in
den knapp zehn Jahren ihres Zusammenwirkens
in gedrängter Folge die herausragenden Werke
der deutschen Literatur zu schaffen.
In drei Seminarsitzungen wird dem schöpferischen, dem theoretischen und literaturpolitischen,
und nicht zuletzt dem menschlichen Aspekt dieser in beiderlei Hinsicht klassischen Freundschaft
nachgegangen. Besuche des Rokokosaales der
Herzogin Anna Amalia Bibliothek und des Goethe- und Schiller-Archivs sowie ein Ausflug nach
Rudolstadt runden das Programm ab.
Referentinnen und Referenten u. a.
Prof. Dr. Terence James Reed, Oxford,
gehört zu den renommiertesten britischen Germanisten. Ab 1963 hatte er eine Professur am
St John’s College in Oxford inne, 1989 erhielt er die
Taylor Professur of the German Language and Literature in Oxford. Als Emeritus lehrt er am dortigen
Queen’s College.
Dr. Jochen Golz, Weimar
Präsident der Goethe Gesellschaft in Weimar e. V.
Dr. Daniela Danz, Rudolstadt
Leiterin des Schiller Hauses, Rudolstadt
Dr. Silke Henke, Weimar
Leiterin der Abteilung Medienbearbeitung und -nutzung, Goethe- und Schiller-Archiv, Klassik Stiftung
Weimar
Schon früh beschäftigt sich Thomas Mann mit
Johann Wolfgang Goethe, er orientiert sich an
ihm, wird ihm zum Lebens- und Werkbegleiter:
von den frühen Äußerungen über die Rede „Goethe und Tolstoi“ (1921) sowie die grundlegende
Auseinandersetzung in „Goethe als Repräsentant
des bürgerlichen Zeitalters (1932) bis hin zur
1948 entstandenen „Phantasie über Goethe“.
Thomas Manns Auseinandersetzung kulminiert im
Roman „Lotte in Weimar“, in dem Manns GoetheBild die gültige literarische Gestalt findet. Für Thomas Mann ist Goethe Vorbild aber auch Medium,
durch das er seine ästhetischen, aber auch politischen Erfahrungen für sich diskutiert.
Zwei große deutsche Dichter im Gespräch. Das
ist das zentrale Thema der dritten Goethe Akademie in Weimar, an dem Ort, der mit Goethe wie
kein zweiter verbunden ist und den auch Thomas
Mann immer als einen ganz besonderen Kosmos
des deutschen Geistes verstanden hat.
Im Mittelpunkt steht der im Exil 1939 fertiggestellte Roman „Lotte in Weimar“, den das Deutsche Nationaltheater im Hotel Elefant zur Aufführung bringt (Besuch). Aber auch Thomas Manns
lebenslange intellektuelle Auseinandersetzung mit
Goethe wird in den Blick genommen.
Referenten u. a.
Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Lübeck
Direktor der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck,
Präsident der Thomas Mann Gesellschaft und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Literarischer
Gesellschaften und Gedenkstätten
Dr. Jochen Golz, Weimar
Präsident der Goethe Gesellschaft in Weimar e. V.
12. bis 15. November 2015 (Do.-So.) Programme
Orient und Okzident sind nicht
der Goethe Akademien
mehr zu trennen
Die ausführlichen Programme der Goethe AkadeGoethes Sicht auf ein höchst
mien erscheinen in Kürze und werden auch den
aktuelles Thema
Teilnehmerinnen und Teilnehmern der 84. HauptGoethes Begegnung mit der Welt des Orients ist
hochaktuell. Gleichwohl ist ihr reichster dichterischer Ertrag, der „West-östliche Divan“, bis heute
zu wenig bekannt. Dieser große Gedichtzyklus,
der zu den schönsten und faszinierendsten Werken Goethes zählt, stehen daher im Mittelpunkt
dieser Goethe Akademie. Den „berauschendsten
Lebensgenuß“ habe Goethe hier in Verse gebracht, urteilte Heinrich Heine.
Das überraschende Spätwerk verdankt sich vor
allem zwei Inspirationsquellen: Goethes Beschäftigung mit dem persischen Dichter Hafis und der
islamisch geprägten Kultur des Orients – er lernte
sogar die arabische Schrift! – sowie seiner Begegnung mit der jungen Frau des Frankfurter Bankiers Willemer in den Sommern 1814 und 1815.
Bei der gemeinsamen Lektüre des vielgestaltigen
Werks wird es sowohl um Goethes Verhältnis zum
Islam gehen als auch um die Rolle Marianne von
Willemers; erörtert werden soll der Zusammenhang von Religion, Liebe, Leben – und Dichtung.
In Weimar, dem Ort, wo Goethe den „Divan“ vollendete, wechseln sich bei dieser Goethe Akademie Seminare mit thematischen Spaziergängen,
Hintergrundgesprächen und Begegnungen ab.
Ergänzt werden sie durch Rezitationen, die Betrachtung der originalen „Divan“-Handschriften
im Goethe- und Schiller-Archiv sowie durch Einblicke in kostbare orientalische Manuskripte, die
auf Goethes Empfehlung für die Herzogin Anna
Amalia Bibliothek angeschafft wurden.
Referentinnen und Referenten u. a.
Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken,
Frankfurt
Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und
Direktorin des Goethe-Museums in Frankfurt
Dr. Jochen Golz, Weimar
Präsident der Goethe Gesellschaft in Weimar e. V.
versammlung der Goethe Gesellschaft in Weimar
e. V. zugesandt.
Planung, Information und
Programm
Elisabeth Bremekamp
Referatsleiterin
Thomas-Morus-Akademie Bensberg
Overather Straße 51-53
51429 Bergisch Gladbach
Telefon 0 22 04-40 84 72
Telefax 0 22 04-40 84 66
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