Ostern – was unser Altpfarrer Franz Jantsch einst zum Thema „Auferstehung“ schrieb „Lange Nacht der Kirchen“ am 29. Mai in Hinterbrühl mit Hengstschläger und Baghajati Augenzeugenbericht: Was in der Osternacht vor 70 Jahren im KZ Hinterbrühl geschah Bericht Seiten 2–3 Bericht Seiten 6–7 Bericht Seiten 8–9 Ausg abe Hint offene gemeinde An einen Haushalt PFARRBLATT FÜR HINTERBRÜHL UND MARIA ENZERSDORF erbr 48. JAHRGANG, APRIL 2015, FOLGE 285 Gewalt und Tod durch-kreuzt Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, deren Lebensschicksal durchkreuzt wurde. Wege verliefen anders als erhofft oder erträumt. Wahrscheinlich am 7. April des Jahres 30 (neuester Forschungsstand) wurde in Jerusalem, außerhalb der Stadtmauern, der ca. 30-jährige Wanderprediger Jeschua, Sohn eines Bauhandwerkers, gekreuzigt. Begonnen hatte alles in Galiläa, am Ufer des Sees Genezareth. Dort hatte er seine ersten Mitarbeiter gesucht – einfache Fischer. Zirka drei Jahre war er mit ihnen durch das Land gezogen und hatte die Botschaft vom Reich Gottes verkündigt: Dass Gott sich den Menschen auf ganz neue Weise zuwendet. Er setzte sich dabei von seinem Verwandten Johan- Unser Pfarrer P. Elmar und der Pfarrgemeinderat wünschen allen Leserinnen und Lesern der „offenen gemeinde“ ein gesegnetes Osterfest! nes dem Täufer ab, der ein drohendes Strafgericht angekündigt hatte. Johannes geriet daraufhin in eine tiefe Krise, denn Jesus verkündete einen barmherzigen Gott, der die Menschen nicht auf ihre Vergangenheit festnagelt, sondern ihnen Zukunft eröffnet. Johannes hatte sich von Jesus so viel erhofft und wurde letztlich enttäuscht. Jesus fand prompt großen Anklang bei den Armen und Ausgegrenzten, auch bei moralischen Versagern, bei Zöllnern und Prostituierten. Viele Menschen atmeten auf und fanden neuen Geschmack am Leben. Jesus stellte den Menschen ins Zentrum und nicht die Gesetze. Als „Genie Fortsetzung auf Seite 2 ühl Gewalt und Tod durch-kreuzt Fortsetzung von Seite 1 der Menschlichkeit“ setzte er sich von einer reinen Gesetzesfrömmigkeit ab und plädierte für Barmherzigkeit: „Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer“. Der „galiläische Frühling“ aber ging bald zu Ende. Den Mächtigen von Religion und Politik war er schon immer ein Dorn im Auge. Sie trachteten ihm nach dem Leben, fürchteten aber das einfache Volk. Jesus zog dennoch nach Jerusalem hinauf – obwohl er wusste, was Propheten dort blühte. Als er vor dem Passah-Fest die Händler aus dem Tempel trieb, die Tische der Geldwechsler umstieß und den ganzen Tempelbetrieb in Frage stellte, der für die Priesterklasse ein einträgliches Geschäft darstellte, da war das Maß voll. Er wurde festgenommen, verhört, ausgepeitscht – und sie machten mit ihm kurzen Prozess. Und Pilatus fragte Jesus: „Was ist Wahrheit?“ Das Urteil, der Tod am Kreuz, war als eine der schändlichsten Todesarten der Antike den Verbrechern vorbehalten. Pilatus wusch sich die Hände in Unschuld. Vor ihm stand die Wahrheit in Person, aber der grausame Despot hatte keine Antenne dafür. „Was ist Wahrheit?“, fragte er den übel zugerichteten Jesus. Das Leben ei nes Mannes, der sich nur für andere eingesetzt hatte, wurde letztlich von Machtmenschen und Zynikern durchkreuzt. Für die Freunde Jesu brach eine Welt zusammen und sie flohen aus Jerusalem, der Stätte des Grauens. Jesus war Vergangenheit – und die Zukunft war düster. Aber – der Vater durch-kreuzt jetzt die Machenschaften der Gewalttätigen, die bereit waren, über Leichen zu gehen, um ihre Pläne durchzusetzen. Sie hatten Jesus im Glauben ermordet, Gott damit einen Dienst zu erweisen. Der Vater jedoch erweckt ihn und bestätigt ihn – in seinen Worten, seinen Taten und seiner Option für die Armen. Am Ende triumphiert nicht die nackte Gewalt, sondern die Macht der Liebe. Die Liebe hat den längeren Atem. Die Botschaft von Ostern ist: Letztlich triumphieren Liebe, Güte und Erbarmen. Jesus hatte noch am Kreuz seinen Feinden verziehen. Gott steht nicht auf Seiten derer, die die Rechte 2 | offene gemeinde anderer mit Füßen treten und sich von Gewalt und Rachegelüsten leiten lassen. Niemand, der Gewalt ausübt, kann sich dabei auf Gott berufen. Die Macht Gottes, die in der Ohn-macht des Kreuzes sichtbar wird, ist seine grenzenlose Liebe. Ostern heißt: Die alten Maßstäbe gelten nicht mehr. Die Welt wird auf den Kopf gestellt. Wo immer sich Menschen auf den besten aller Menschen einlassen, ihm Gehör schenken und sich von seiner Botschaft leiten lassen, da wird ein Stück Welt heil. Da stellen sich aber auch jeder und jedem von uns einige Fragen: Wovon lasse ich mich leiten? Was bewegt mich? Wie gehe ich mit den Mitmenschen um? Bin auch ich geneigt, über Leichen zu gehen, um meine egoistischen Ziele zu erreichen? Blicke ich auf andere herab? Demütige ich andere oder bin ich selbst demütig? Bücke ich mich vor denen, die meiner Hilfe bedürfen oder mache ich Bücklinge vor denen, die Macht und Geld besitzen? Übe ich Gewalt aus – es gibt auch die Gewalt der Worte? Jesus hat uns einen neuen Weg gezeigt: Nur die Liebe lässt leben. Hass, Gewalt und Fanatismus (der schlimmste ist der religiöse Fanatismus) aber sind todbringend. Böses bringt nur Böses hervor. Nur die Liebe kann den Kreislauf des Bösen durchbrechen. „Ich will, dass sie Leben haben, Leben in Fülle!“ Immer wenn wir uns von der Liebe leiten lassen, von Respekt, immer wenn wir die Würde eines Menschen achten, sind wir auf Wellenlänge mit dem Gott des Lebens. Gott will Leben – Leben für alle. „Ich will, dass sie Leben haben, Leben in Fülle.“ Ich wünsche uns allen den Mut, immer wieder aufzuerstehen – mitten im Leben – aufzuerstehen von Lethargie und Gleichgültigkeit, von lähmender Angst und Selbstgenügsamkeit, von Frust und Fatalismus. Wo immer ich nicht um mich selbst kreise, nicht Gefangener meiner Wünsche bin, sondern mich öffne für andere, wo immer ich Barrieren niederreiße und die Sprache der Liebe spreche, da ist der Geist des Auferstandenen spürbar. Euer Pfarrer P. Elmar Pitterle SVD Altpfarrer Franz Jantsch † hat lebenslang mit dem tieferen Sinn von Ostern gerungen Vom Geheimnis der Auferstehung – Zentrum des Glaubens Bis in seine letzte Lebensphase hat unser 2006 verstorbener PfarD rer Franz Jantsch die „offene gemeinde“ selbst verfasst und seine ie Auferstehung ist ein Zentralgeheimnis unseres Glaubens. Was sagt uns das Neue Testament von der Auferstehung Jesu? Es sagt, Jesus habe seinen Tod wie auch seine Auferstehung selbst angekündigt. Und: Sie wurde zuerst von Maria Magdalena, dann von den Jüngern verkündet. Und: Der Tote und Begrabene ist durch einen Akt Gottes wieder zum Leben erweckt worden – und zwar in einer neuen, materiell nicht identischen, aber auch nicht etwa nur scheinbaren Leiblichkeit. Der Auferstandene erschien den Jüngern in sichtbarer und betastbarer Gestalt. Und obgleich er sich bereits in der Licht- und Geistgestalt einer neuen Weltzeit befindet, pflegte er noch menschliche Gemeinschaft im Essen und Trinken mit ihnen. Trotzdem: Die Auferstehung muss wesentlich als Tatsache des Glaubens erfasst werden. Sie übersteigt die historische Wirklichkeit und ist damit nicht so fassbar wie irgendein anderes Ereignis der Vergangenheit. Auferstehung verlangt Glauben. Und Glaube verlangt Entscheidung. Niemand kann dazu gezwungen oder gedrängt werden. Niemand kann sich selber dazu zwingen. Der Christ ist glücklich im Glauben an den Auferstandenen und sein Leben gewinnt daraus einen neuen Sinn. Andere lässt er kalt. Schon die Juden glaubten nicht an diese Botschaft. Paulus aber gewann seine Glut aus der Auferstehung. (Aus „offene gemeinde“, April 1968) Überlegungen zu Kernfragen des Glaubens mit seinen Leserinnen und Lesern geteilt. Ostern – Auferstehung – war dabei ein immer wiederkehrendes Thema, um dessen tiefsten Sinn er lebenslang gerungen hat. Hier einige Auszüge aus Leitartikeln, aus denen seine Auseinandersetzung zwischen Glauben und Intellekt spürbar wird. reich und bedeutsam ausgebaut. In ihm sollen wir uns führen lassen. Jeder Tag der Karwoche hat sein besonderes Gewicht und Gesicht: Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und dann die Osternacht. Nehmen wir uns vor: Ostern erleben wollen wir nicht wie die Heiden, sondern wie Christen. (Aus „offene gemeinde“, April 1969) Die Wissenschaft kommt da nicht weit … Was sagt uns die Geschichtswissenschaft über die Auferstehung Jesu? Sie sagt: Die Jünger haben dafür mig im Neuen Testament. Alle seine Schriften, von den ältesten bis zu den jüngsten, haben dies als Höhepunkt: Gott hat seinen Sohn von den Toten erweckt – und die Apostel haben den Herrn danach gesehen. Schon damals galt: Wer nicht zu glauben bereit war, der hätte Jesus auch durch dessen Erscheinen nicht erkannt. Darauf weist ein Jesus-Wort hin: „Wenn sie auf Moses und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. (Aus „offene gemeinde“, April 1970) Ostern ist letztlich unbeschreibbar Ostern ist Mitte des christlichen Heilsgeheimnisses, ist Zentrum und Schnittpunkt aller Glaubenswahrheiten. Von den Wunderzeichen müssen wir absehen, um zum eigentlichen Gehalt zu kommen. Wer sich die Auferstehung und dann die Himmelfahrt konkret vorstellen will, der kommt ins Gedränge. Denn Vorstellungen sind wandelbar, sie sind Bilder einer letztlich unbeschreibbaren Wirklichkeit, der wir uns nur im Glauben nähern können. Ostern, das ist für Christen Konzen tration und Meditation. Nicht umsonst hat die Kirche den Ostergottesdienst, zu dem auch die Karwoche gehört, so Vom leidenden Jesus (links unten) zum auferstandenen Christus (oben) – drei Bilder, die das österliche Geschehen eindrucksvoill symbolisieren. Zeugnis abgelegt. Der Vorgang der Auferstehung aber war allen Menschenaugen entzogen, er entzieht sich der geschichtswissenschaftlichen Wahrnehmung. Jesu Erscheinungen nach dem Tode waren ausschließlich Begegnungen mit Freunden. Die Wissenschaft kann also nicht weiterkommen als bis zu diesen Zeugen. Sie kann ihre Glaubwürdigkeit abwägen. Auch der Christ muss das tun. Er darf den Glauben nicht ohne Nachdenken annehmen. Kein Zeugnis ist einstim- sondern lebt und seinen Jüngern nahe ist. Aber schon Paulus hat gesagt: gesät wird ein irdischer Leib, auferstehen wird ein geistiger Leib. Das gilt auch für Jesus. Nicht wie ein Geist, ein Gespenst, erscheint er, sondern im Glauben seiner Jünger ist er ganz da. Wir können heute Materielles und Geistiges nicht unterscheiden. Körper und Geist sind eine Wirklichkeit. Wir sollen also keine Mirakel suchen, wie es Thomas tat, der nur glaubte, was er sah. Jesus sagt, auf uns bezogen: Selig, die nicht sehen und doch glauben. Das heißt: Selig alle die, in denen Jesus lebt. (Aus „offene gemeinde“, April 1987) Wir sollten kein Mirakel suchen … Auf einem seiner berühmten Bilder zeigt Albrecht Dürer, wie Jesus den Aposteln erscheint – und wie Thomas, der an seine Auferstehung nicht glaubt, seine Finger in die Seitenwunde Jesu legen musste. Was soll das heißen? Ist das als historischer Bericht zu verstehen? Das ist nicht notwendig. Es ist nur ein Hinweis, dass Jesus nicht einfach gestorben und verschwunden ist, Historischer Schauplatz des österlichen Dramas: „Grabeskirche“ in Jerusalem, für die christlichen Kirchen des Ostens ist sie die „Auferstehungskirche“. offene gemeinde |3 Bischöfe gehen, neue werden kommen – wer soll über die Nachfolge entscheiden? Fragen an den Pfarrer Es freut mich, dass diese Rubrik, die Pfarrer Franz Jantsch eingeführt hat, so großes Interesse findet. Ich lade alle Leserinnen und Leser herzlich ein, mir ihre Anregungen und Sorgen zu schreiben, die unsere Pfarren Hinterbrühl und Maria Enzersdorf betreffen, und mit zu diskutieren. Ich verstehe die Fragen an mich als ein offenes Forum. Hier sind, so wie schon bisher, alle Stimmen willkommen – zustimmende, kritische, widersprechende … Herzlich P. Elmar Sollten wir in Hinterbrühl nicht alles tun, um unsere Flüchtlinge behalten zu können? – Kürzlich habe ich gesehen, wie eine Frau aus unserem Ort eines unserer afghanischen Flüchtlingskinder von der Schule abgeholt und ins Pfarrhaus begleitet hat. Da war ich richtig glücklich. Offenbar löst sich die so oft thematisierte Ausländerfeindlichkeit buchstäblich in Luft auf, wenn eine Begegnung ganz konkret wird. Deshalb finde ich, wir sollten als Gemeinde und Pfarre alles tun, um die Flüchtlingsfamilie bei uns zu behalten … Ich bin sehr froh, dass im Pfarrheim in der Hinterbrühl eine Flüchtlings familie untergebracht ist. Der Pfarrgemeinderat hat sich entschieden dafür ausgesprochen, in enger Abstimmung mit der politischen Gemeinde. Es war einfach wichtig, angesichts des ungeheuren Leids so vieler Flüchtlinge ein konkretes Zeichen der Solidarität zu setzen. Wie ich erfahren habe, fühlen sich die Flüchtlinge bei uns sehr wohl. Sie spüren das Klima des Wohlwollens. Viele helfen mit und tun etwas Konkretes, um der Flüchtlingsfamilie „Heimat“ zu vermitteln. Wie lange die Flüchtlinge im Pfarrhaus wohnen können, kann ich nicht beurteilen. Diese Was läuft da gegen den Papst: Ein interner „Aufstand“ oder medialer Schwachsinn? – Vor zwei Jahren ist Papst Franziskus gewählt worden – und war am Beginn des Pontifikats ein welt weiter Held: Einer, der die Kirche endlich von der Wurzel her reformiert. „Nicht liberal, nicht konservativ, sondern radikal“ hat ihn der deutsche K urienkardinal Kaspar zuletzt genannt. Aber jetzt hören wir immer öfter von einem „Aufstand gegen den Papst“: In der römischen Ku- 4 | offene gemeinde rie, in der polnischen Kirche – und wer weiß, wo sonst noch. Sogar in Österreich höre ich mehr und mehr Kritik. Vielleicht wissen Sie mehr: Bahnt sich tatsächlich ein katastrophaler Rückschritt an? Ist da sogar eine Art „Kirchenspaltung“ möglich? Oder ist das alles medialer Schwachsinn, um unsere attraktiver werdende Kirche wieder einmal „anzupatzen“? Zeit wird begrenzt sein. Ich hege große Hoffnung, dass die Flüchtlingsfamilie in Österreich bleiben und hier eine neue Existenz aufbauen kann. Es ist überaus bedauerlich, dass es in Österreich Gemeinden gibt, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen. Ich denke da z. B. an ein Tiroler Dorf. Da halten die Leute im Advent den frommen Brauch der „Herbergsuche“ hoch. Nur als es darum ging, von Krieg und Verfolgung traumatisierte Flüchtlinge aufzunehmen, brach ein Sturm der Entrüstung los. Kommentar überflüssig … Eineinhalb Jahre ist Papst Franziskus fast durchgehend bejubelt worden: für seine Gesten der Bescheidenheit und der Menschlichkeit; für seinen erklärten Willen, verkrustete Strukturen in der römischen Kurie und in der Vatikanbank aufzubrechen; für seine Ankündigung, die Barmherzigkeit Jesu auch in Fragen der Sexualmoral in den Vordergrund zu rücken und überkommene Gesetze und Dogmen im Licht der Barmherzigkeit zu hinterfragen. Selbst Kirchenferne äußerten spontan Sympathie, das habe auch ich immer wieder erfahren. Die lateinamerikanischen Wurzeln des Papstes sind dabei als Quelle frischer Impulse und neuer Kraft für die katholische Weltkirche beschrieben worden. Auch in der kirchlichen Publizistik gab es lange Zeit nur Jubeltöne. Doch nicht nur dort mischt sich spätestens seit dem Papstzitat über das Schlagen von Kindern in der Erziehung und der berühmten „Karnickel“-Aussage Kritik. Diese Aussagen des Papstes waren etwas unglücklich, dem stimme ich zu. Aber man sollte nicht jedes Wort, das er frei spricht, auf die Goldwaage legen. Es ist aber auch offensichtlich, dass die Erneuerung, z. B. in der römischen Kurie, auf Widerstand stößt. Der Papst – Bischof Kapellari ist aus Altersgründen zurückgetreten, im September erreicht der St. Pöltner Bischof Klaus Küng die Altersgrenze – und bald wird der Linzer Bischof Ludwig Schwarz 75 Jahre alt. Viel Wechsel steht bevor. Jetzt hat ein bekannter Völkerrechtler und Philosoph zur Nachfolge-Frage gemeint: „Was alle angeht, sollen auch alle entscheiden!“ Also: Schluss mit der Geheimpolitik, dafür öffentliche Suche nach geeigneten Bischofskandidaten. Wie finden Sie das, Herr Pfarrer? Und wer ist das: „Alle“? Alle in der „Kartei“ Erfassten? Alle Getauften und Gefirmten? Alle Hauptamtlichen? Oder wer sonst? Wie das mit den Bischofsernennungen bisher abgelaufen ist, halte ich auch nicht für gut. Die Lokalkirche muss unbedingt eingebunden werden. Vielleicht könnte es eine Art „DiözesanKonklave“ geben, wo sich Vertreter ist unbequem, er prangert Missstände an und tut auch etwas Konkretes, um sie zu beseitigen. Da darf man keinen Applaus der Betroffenen erwarten. Es gibt eine nette Karikatur, mit dem Titel: „Vorgänge im Vatikan.“ Der Papst sitzt in einem Stuhl und liest die Bibel. Zwei Kardinäle (wohl von der Kurie) stehen im Hintergrund mit sorgenvoller Miene: Der eine sagt zum anderen: „Mist – immer wenn er das liest, kommt er auf diese Ideen …“ Der andere darauf: „Gefällt mir nicht …“ Sicher ist: Dieser Papst braucht für seinen neuen Kurs Verbündete – und er wird Skeptiker überzeugen müssen. Einer der Verbündeten, die Franziskus unter den Kardinälen hat, ist unser Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn. Er ist vom Stil des neuen Papstes sehr angetan. Der Weg, den Franziskus eingeschlagen hat, wird ein mühsamer Weg mit nicht wenigen Stolpersteinen werden. Ich hoffe, dass er sich nicht beirren lässt und ihm Gesundheit und Durchhaltevermögen geschenkt werden, damit er die notwendigen Veränderungen vorantreiben kann. Für mich ist Papst Franziskus, der uns eindringlich dazu ermahnt, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, ein großer Segen für die Kirche und die Welt. von Pfarrgemeinderäten, Priester- und Ordensleute treffen, um in dieser Angelegenheit zu beraten, ein Anforderungsprofil erstellen und Vorschläge an die Bischofskonferenz unterbreiten, die ein entscheidendes Gewicht haben sollte (was sie ja momentan nicht hat). Es muss bei der Suche nach einem geeigneten Kandidaten sondiert werden, ob der Kandidat das Vertrauen des Volkes Gottes hat. Denn es kann für mich nur jemand Bischof werden, der dieses Vertrauen der Gläubigen genießt. Das muss in Rom gehört und beachtet werden. Ich erinnere an den Fall (Gerhard) Wagner in Oberösterreich vor wenigen Jahren. Da sollte den Gläubigen der Diözese Linz ein erzkonservativer Pfarrer als Bischof aufgezwungen werden, der ungemein polarisiert hat und sehr umstritten war. Durch Druck von der Basis konnte da Schlimmeres verhindert werden. Andere Katastrophen Kapellari, Küng und Schwarz (vorne): Wer wird ihre Nachfolger wählen? für die österreichische Kirche wurden jedoch seinerzeit nicht abgewendet. Ich denke da nur an die Nachfolge von Kardinal König in Wien … Der Schaden für die Kirche war enorm. Rom muss die Lokalkirchen einfach ernster nehmen. Ich hoffe diesbezüglich auf eine Änderung. 60-jährige Frau wurde mit Eizellenspende jetzt Zwillingsmutter – wer lässt das zu? – Kürzlich stand in der Zeitung, dass eine 60-jährige Österreicherin nach einer Eizellenspende im Ausland Zwillinge bekommen hat. Finden Sie das noch normal? Wenn schon die Ärzte da mitmachen – ist auch die Kirche zu mutlos, um sich zu melden? Mir scheint es hier um eine Frage der Grenzenlosigkeit hinsichtlich Machbarkeit und menschlicher Hybris zu gehen: Während viele Ältere den Jungen „Grenzenlosigkeit“ vorwerfen, exerzieren die Spitzen der Wissenschaft und der Gesellschaft genau diese Grenzenlosigkeit vor. Die Botschaft lautet: „Nichts hält uns auf, und was machbar ist, kann auch gemacht werden. Es lebe der Fortschritt!“ Aber welcher? Ich finde, dass diese 60-jährige Frau egoistisch ist und nicht verantwortungsvoll handelt. Man stelle sich vor: Wenn die Frau 75 Jahre alt sein wird, sind ihre Zwil- linge (erst) 15 Jahre alt. Das heißt dann: Da erzieht nicht eine Mutter ihre Kinder, sondern eine „Großmutter“ (oder „Urgroßmutter“) ihre „Enkel“ (bzw. „Urenkel“) … Wie kann ein älteres Ehepaar ihre pubertierenden Kinder in rechter Weise begleiten? Die Eltern übernehmen ja mit der Zeugung die Verantwortung für den weiteren Lebensweg ihrer Kinder. Sie müssen diese begleiten, unterstützen und für sie da sein, bis sie auf eigenen Füßen stehen können. Die Verantwortung, sich so lange adäquat um die Kinder zu kümmern, kann man aber in diesem fortgeschrittenen Alter nicht mehr übernehmen. Die Kirche hat ihre Stimme erhoben, auch Mediziner und Psychologen haben starke Zweifel angemeldet. Was die Frau tut, ist legal. Aber nicht alles, was legal ist, ist moralisch gut. Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger hat es so formuliert: „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Eltern unmoralisch gehandelt haben“. offene gemeinde |5 Die Pfarre Hinterbrühl überrascht auch heuer wieder mit großer Prominenz und lädt für 29. Mai in unsere Kirche ein „Lange Nacht“: Heuer mit den „Stars“ Hengstschläger und Baghajati Jetzt also ist das Geheimnis gelüftet, wer heuer die „Stargäste“ unserer prominenz-gewöhnten „Langen Nacht der Kirchen“ (Freitag, 29. Mai, 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr) in Hinterbrühl sein werden. Wieder einmal dürfen wir zwei Persönlichkeiten begrüßen, die allen Österreicherinnen und Österreichern aus Rundfunk und Fernsehen, Vorträgen und Büchern bestens bekannt sind: • Zunächst den international höchst renommierten Genetiker und Bestsellerautor Prof. Dr. Markus HENGSTSCHLÄGER – und anschließend • die medien-erprobte Mitbegründerin der „Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen“, langjährige Sprecherin der „Isla mischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“ und Mitbegünderin der „Plattform Christen und Muslime“, Carla Amina BAGHAJATI. • Für die schwungvolle musikalische Begleitung sorgt das Ensemble „The Young Generation“ unter Alex Skalicky. Zum siebten Mal nimmt die Pfarre Hinterbrühl heuer an der österreichweiten „Langen Nacht der Kirchen“ teil, die auch in diesem Jahr hunderttausende Menschen zu zahllosen Veranstaltungen in die Kirchen aller christlichen Bekenntnisse führen wird. In diesen Jahren hat sich unsere Pfarre durch eine außergewöhnliche Schar attraktiver Gäste und durch erlesene Musik einen besonderen Ruf erworben, der weit über unsere Diözesangrenzen hinausreicht. Unter anderem konnten wir im Rahmen der „Langen Nacht“ bisher Kardinal Christoph Schönborn, Vizekanzler Michael Spindelegger, Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst, Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Opernchef Ioan Holender, TV-Star Barbara Stöckl, Caritas-Präsident Franz Küberl und im Vorjahr den Weltmusiker Hubert von Goisern in unserer Kirche zum Gespräch empfangen. 6 | offene gemeinde Groß war deshalb auch das mediale Echo – und zuletzt die Erwartung, wer denn in diesem Jahr den Weg nach Hinterbrühl antreten würde. Dabei ging es den Organisatoren vor allem um eine dem Anlass entsprechend attraktive „Mischung“ aus Wissenschaft, Ethik, Religion und Musik. – Manche Programmpunkte wurden deshalb langfristig vorbereitet (so die beiden Hauptreferenten, die aber nach einem kurzen Blick in ihre Kalender sofort zusagten). – Manches aber entstand auch ganz spontan – vor allem der Auftritt von „The Young Generation“, jenes Gesang-Ensembles unter Leitung von Alex Skalicky, das im Februar nach seinem umjubelten Gospelkonzert spontan „Ja“ sagte, als es auch zu einem Kurzauftritt in der „Langen Nacht“ gebeten wurde. (Der „Langen Nacht“ zuliebe verzichtet der Chor auf seine gewaltigen Licht- und Ton-In In der „Langen Nacht der Kirchen 2015“ in Hinterbrühl: Humangenetiker Prof. Markus Hengstschläger, das Ensemble „The Young Generation“ und Carla Amina Baghajati. stallationen und singt „unplugged“, also ohne die Riesenverstärker. – Und den Schlusspunkt dieser Nacht setzt eine Tradition: Das stimmungsvolle gemeinsame „In-die-Nacht-Singen“ mit Helga Löschnig, auf das viele Besucher vergangener Jahre auch diesmal nicht verzichten wollten. Markus Hengstschläger ist neben seiner wissenschaftlichen Arbeit – etwa im Bereich der Stammzellenforschung –, und seinen Bestsellerbüchern („Die Macht der Gene“, „Die Durchschnittsfalle“, „Endlich unendlich“ und zuletzt, gemeinsam mit dem Jugendbuchautor Thomas Brezina, das köstliche „Warum nur Knallköpfe die Welt vor KillerKlobrillen retten können“) vielen Österreicherinnen und Österreichern auch als ständiger „Radiodoktor“ bestens bekannt. Darüber hinaus ist er Mitglied zahlreicher medizinischer und ethischer Kommissionen, Inhaber einer Vielzahl wissenschaftlicher Preise und Ehrungen und ein Referent, der es den Zuhörern leicht macht, auch die Welt der Spitzenforschung verstehen zu können. Carla Amina Baghajati ist die prominenteste Sprecherin der Muslime in Österreich. Zum Islam fand die getaufte Protestantin aus Mainz, die damals bei Elfriede Ott in Wien Schauspielunterricht nahm, auf dem Umweg der Literatur: In einer Buchhandlung kaufte sie den Koran, las ihn in einer Woche durch und fand: „Da steht, was ich schon immer geglaubt habe“. Heute ist die 47-Jährige Medienreferentin und Frauenbeauftragte der „Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“, Fachinspektorin für Islamische Religion an Wiener Gymnasien und Mutter von vier Kindern. Eine deutsche Zeitung bezeichnete sie einmal als „das Gesicht des österreichischen Islams“. Weil sie stets diejenige war, die bei olitischen und medialen „Aufregern“ p – von den Anschlägen des 11. September über Kopftuchstreit und Integrationsdebatten – Rede und Antwort zu stehen hatte. In TV-Diskussionen, Interviews und unzähligen Podiumsgesprächen hielt und hält sie mit Wissen und Rhetorik gegen viele der gängigen Bilder über ihre Religion. In unserer „Langen Nacht“ geht es Amina Baghajati um „das kleine Einmaleins“ im Umgang der beiden großen monotheistischen Religionen Christentum und Islam: um das, was sie verbindet und trennt. Amina Baghajatis Grundhaltung: „Die Differenzen klar benennen, aber in den großen Dingen großen Konsens finden“. Wann ist was in der „Langen Nacht“? 19.30 Uhr, Begrüßung durch Pfarrer P. Mag. Elmar Pitterle SVD 19.40 Uhr, Festlicher Auftakt: Gospels mit dem Ensemble „The Young Generation“ 19.50 Uhr, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger: „So bin ich“. Der Humangenetiker und Bestseller-Autor im Gespräch mit Heinz Nußbaumer 20.45 Uhr, „The Young Generation“: Aus dem Gospel-Programm „Praise him“ 21.00 Uhr, Carla Amina Baghajati: „Christen & Muslime: Was uns verbindet – und was uns trennt“ 21.45 Uhr, In-die-Nacht-Singen mit Helga Löschnig offene gemeinde |7 Der Zeitzeuge Walter Gleckner erinnert sich an das Konzentrationslager, das in der Nacht zum 1. April 1945 in einem Furioso der Gewalt endete S eit 1989 unterhält die Pfarre Hinterbrühl – einer Initiative unseres Altpfarrers Franz Jantsch folgend – die KZ-Gedenkstätte Hinterbrühl. Dreimal jährlich – jeweils am Karfreitag zur Todesstunde Jesu, zu Allerheiligen und am Silvesterabend – treffen sich hier Menschen aus Nah und Fern, um der Toten und Gequälten von einst zu gedenken. Niemand kennt heute die exakte Zahl jener Häftlinge, die von Oktober 1944 bis April 1945 hier leiden und sterben mussten, um in der nahen „Seegrotte“ neue Flugzeugtypen für das schon tau- melnde NS-Regime zu bauen. Ein besonderes Furioso der Gewalt liegt jetzt genau 70 Jahre zurück: Die Tötung von über 50 kranken KZ-Häftlingen in der Osternacht (zum 1. April 1945) durch Benzinspritzen ins Herz – und am darauf folgenden Morgen, angesichts der heranrückenden russischen Armee, der Befehl zum opferreichen Todesmarsch aller noch im Lager verbliebenen KZ-Häftlinge nach Mauthausen. Erst Jahrzehnte später wurden die dramatischen Geschehnisse von damals historisch (durch Reinhard Steiner und Hans Kretz) und den Zeitzeugen Walter Gleckner (s. u.) intensiv aufgearbeitet. Ein Folder zur Geschichte der KZ-Gedenkstätte Hinterbrühl ist über die Pfarre erhältlich. Vor 70 Jahren: Das Drama einer Osternacht Er war drei Jahre alt, als der Hinterbrühler Walter Gleckner im Jahr 1935 mit seinen Eltern nach Hinterbrühl und in die Johannestraße zog. Genau dorthin, wo dann, von Oktober 1944 bis zum 1. April 1945 – also im Finale des 2. Weltkriegs und der NSDiktatur – ein Konzentrationslager zum Schauplatz unbeschreiblicher Leiden für rund 800 KZ-Häftlinge aus halb Europa wurde. Und wo ca. 200 von ihnen starben, darunter 51 in der Osternacht. Genau 70 Jahre sind seither vergangen – und Walter Gleckner erinnert sich als einer der letzten lebenden Zeitzeugen für die „offene gemeinde“, was er damals gesehen und erlebt hat. mutlich ein SSler. 204 von ihnen haben Mauthausen nie erreicht, kaltblütig erschossen und am Wegrand verscharrt, wenn sie aus Erschöpfung nicht mehr weiterkonnten. Das war das Ende. Und vorher? Gesehen haben wir sie kaum – nur wenn sie über die Johannesstraße in den Schacht geführt wurden, der in die Seegrotte und zu ihrer Arbeit führte. Das Lager – eigentlich waren es zwei Lager mit einer schmalen Verbindung – war mit einem hohen, elektrisch geladenen Stacheldraht umgeben. Wer am KZ vorbeiging, durfte nicht stehen bleiben. Uns hat man auch gesagt, das seien alles Schwerverbrecher und also böse An was erinnerst Du Dich Menschen. Wir sollten vor allem? jeden Kontakt unterlasAm stärksten an die sen. Im Ort hat sich eiausgemergelten grauen gentlich niemand darüWalter Gleckner Gesichter, die am Osber zu reden getraut. tersonntag 1945, gerade An zwei Begegnungen als das Hochamt zu Ende war, in ihrer aber erinnere ich mich sehr genau: EinKZ-Kleidung und mit Holzschuhen, von mal habe ich vor dem Zugangsstollen SS-Leuten bewacht, an der Kirche vor- zur Seegrotte gesehen, wie ca. 30–40 bei auf der Straße in Richtung Westen KZ-Häftlinge, alle in Lagerkleidung, in geschlurft sind. Ich war damals Minis- Blechschüsseln ihre Suppe bekommen trant und also unmittelbar dabei – es haben. Die zweite Erinnerung, die mich hat mich schwer erschüttert. Es war der sehr erschüttert hat, spielt auf dem Beginn ihres Fußmarsches nach Maut- Feld der späteren Gärtnerei. Da war hausen – die Russen marschierten ja ein Bombentrichter, den die Häftlinge schon 5 Tage später in Hinterbrühl ein. offenbar zuschütten mussten. Da haHändisch haben sie eine Kutsche gezo- ben sie offenbar Erdäpfel gefunden und gen, auf der oben ein Mann saß, ver- gegessen – einer wurde eben dafür im 8 | offene gemeinde Kreis getrieben, schrecklich geschlagen, als ich vorbeigegangen bin. Der Schläger hat dabei furchtbar gelacht. Erst viel später haben wir erfahren, wie grausam die Bewacher mit den Häftlingen waren. Sie haben zum Beispiel Hunde auf die Häftlinge gehetzt, mit den Suppenschüsseln mussten sie Schnee räumen usw. usw. Es heißt, Verzweifelte seien gegen die elektrischen Zäune gelaufen, um ihr Leid zu beenden. in dem viel kleineren Ort gestorben – und viele schwer verwundet worden. Ich habe den Angriff als Bub ganz nah mit erlebt und nur durch Glück überlebt. Das Haus, in dem wir lebten, war dann nicht mehr bewohnbar. Also sind wir nach Mödling übersiedelt – aber als Ministrant und wegen meiner Freunde bin ich doch immer wieder hier gewesen. Aber gewusst haben wir wenig bis nichts. den leer stehenden Lagerbaracken – und auch in der Seegrotte noch manch Brauchbares gefunden: Werkzeuge in den Stollen und Rohtabak und Zucker dort, wo früher die SS wohnte. Später waren in einem Teil des Areals auch ExNazis interniert. Dem Vernehmen nach wurden später noch Knochen gefunden. In den 50er-Jahren hat mein Vater eine Blumenschale von einem Einheimischen gekauft (unten), sie steht heute auf dem Areal unserer Gedenkstätte. Es war einst die Waschschale der KZHäftlinge. Hat das KZ im Ort dazu geführt, dass Hinterbrühl zu Kriegsende besonders bombardiert wurde? Die Seegrotte, ein altes Gipsbergwerk, war am 1. Mai 1944 – also genau 11 Monate vor dem Schlussdrama des Lagers, offiziell gesperrt und von den Heinkelwerken übernommen worden. Und schon am 24. Mai legten die Amerikaner einen gewaltigen Bombenteppich von Gießhübl über das Tal. Rund 60 Menschen sind damals Erst nach dem Krieg? Die Russen, die dann im Ort und in den Hotels und Villen rundum gewohnt haben – manche auch mit ihren Familien, haben sich um das verlassene Lager eigentlich nicht gekümmert. Die dort begrabenen Toten – vor allem jene, die in der letzten Nacht vor dem Abmarsch ermordet worden waren – wurden bald exhumiert und nach Wien überführt und verbrannt. Die Hinterbrühler, nach dem Krieg selbst bettelarm, haben in Eine wachsende Stimmung – nicht nur in Österreich – unterstützt die Meinung, dass jetzt, 70 Jahre nach Ende von Krieg und Diktatur, „genug erinnert“ ist. Wie geht es dem Zeitzeugen Walter Gleckner damit? Ein Sprichwort sagt: „In der Erinnerung liegt das Geheimnis der Erlösung“. Ich glaube, das ist nicht nur für das Verständnis jener furchtbaren Zeit wichtig, sondern auch als bleibende Mahnung. Der Ungeist ist nie tot. h.n. offene gemeinde |9 Hannes Mahler Nachgedacht Diese Spalte soll die Diskussion innerhalb der Pfarrgemeinde anregen, Reaktionen darauf sind durchaus erwünscht. Wenn Ihnen zu dem Thema, über das ich nachdenke, etwas einfällt, bitte schreiben Sie mir: [email protected] oder Hannes Mahler, p. A. Pfarre Hinterbrühl, Hauptstraße 68, 2371. Hoffen auf den Geist Gottes In der letzten „offenen gemeinde“ habe ich gemeint: „Gut, dass es die Pfarre gibt“ und mich mit dem so genannten „diözesanen Entwicklungsprozess“ beschäftigt. Ganz falsch scheine ich nicht gelegen zu sein, denn auch Papst Franziskus spricht in seinem Schreiben „Evangelii Gaudium“ (Die Freude des Evangeliums) sinngemäß davon, dass die Pfarre das Zentrum des christlichen Lebens ist. Während Franziskus uns darin sehr anschaulich erklärt, wie man aus dem Evangelium Freude schöpfen kann, sind die Verantwortlichen der Erzdiözese Wien weit davon entfernt, den Pfarren Freude zu bereiten. Bei einer Dechanten-Konferenz mit Kardinal Schönborn Ende Jänner in Passau wurde der neue Fahrplan für den oben erwähnten Strukturveränderungs-Prozess für die Pfarren beschlossen. Es sieht wieder alles anders aus, als ich zuletzt beschrieben habe (und das war schon arg genug). Nach den jüngsten Beschlüssen wird der Kardinal mit Beginn des neuen Kirchenjahres (also im November 2015) für die gesamte Diözese so genannte „Entwicklungsräume“ definieren. Damit wurde in der nun schon jahrelang laufenden Diskussion wieder ein neuer Begriff eingeführt. Waren es vorerst „Pfarrverbände“, „Seelsorgeräume“ und „Pfarre Neu“ (siehe Helmut Schüller, S. 4), so wird nun über all das der „Entwicklungsraum“ gestülpt. Damit wird allen Pfarren mitgeteilt werden, mit welchen anderen Pfarren sie sich in Zukunft zusammenschließen und mit wem sie zusammenarbeiten müssen. Eine Diskussion darüber mit den Pfarren oder eine Einspruchsmöglichkeit dagegen ist nach dem vorliegenden Papier nicht mehr vorgesehen, weil man ja ohnehin schon mehr als fünf Jahre darüber diskutiert – mit unserer Pfarre hat das bisher freilich niemand getan. Hintergrund all dieser Prozesse ist der Priestermangel – und anders als in anderen Diözesen versucht man, die Pfarrstrukturen dem Priestermangel anzupassen. Dass man auch Versuche unternehmen könnte, wieder mehr Priester zu bekommen, wird – zumindest bemerkbar – nicht angedacht. In unserem Vikariat (Süd) der Erzdiözese Wien gibt es bei 216 Pfarren nicht einmal mehr 100 Diözesanpriester, ohne die Ordenspriester (wie auch in unserer Pfarre) wäre die Seelsorge schon längst zusammengebrochen. Neben einem Aufschrei der Pfarrgemeinden gegen die Pläne der Wiener Amtskirche kann man da nur auf das Wirken des Heiligen Geistes hoffen. „Der Geist Gottes weht, wo er will“, heißt es. Ich bete darum, dass er auch die Verantwortlichen unserer Diözese (vielleicht als Sturm) erreicht, damit sie die Pfarrgemeinden weiter leben lassen. 10 | offene gemeinde Unsere afghanische Familie hat sich im Pfarrhof gut eingelebt: Eine Welle der Hilfsbereitschaft Die seit 15. Jänner im Pfarr hof untergebrachte afghanische Familie Husseini/ Mohseni hat sich in den vergangenen Wochen hervorragend in Hinterbrühl eingelebt: • Zwei Kinder (Rohulla, 7 Jahre und Fatima, 9 Jahre) besuchen die Volksschule, • zwei (Fazane, 12, und Mustafa, 14) die IMS (Interessensorientierte neue NÖ Mittelschule) in Hinterbrühl – und • der 15-jährige Ali ist Schüler des polytechnischen Lehrgangs in Mödling. Allen wird von ihren Lehrerinnen größter Eifer beim Lernen und eine besondere Integrationsbereitschaft bestätigt. • Atefi und Sharaf, das junge Ehepaar, besucht seit Anfang Februar einen Deutschkurs an der Volkshochschule in Mödling und macht ebenfalls gute Fortschritte. Der Bericht über unsere Gäste in der letzten „offenen gemeinde“ und ein Aufruf in der Kirche haben eine Welle der Hilfsbereitschaft zur Unterstützung der Familie ausgelöst. Mittlerweile gibt es ein ca. 15-köpfiges Team, das mit allen Familienmitgliedern Deutsch lernt. Jeden Tag – von Montag bis Samstag – findet für die verschiedenen Personen Deutschunterricht im Pfarrheim statt. Die Burschen Ali und Mustafa sind nicht nur begeisterte, sondern auch sehr gute Fußballer. Sie verstärken bereits die U14- bzw. U15-Mannschaft des ASV Hinterbrühl, ihre internationale Anmeldung beim Österreichischen Fußballbund läuft. Besonders erfreulich ist die breite Unterstützung der Hinterbrühler Bevölkerung und auch der Marktgemeinde. Bürgermeister Mag. Erich Moser hat Anfang März ein Schreiben an das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl gerichtet, in dem er über die positive Aufnahme und Ent- wicklung der Familie in Hinterbrühl berichtet und sich für eine Aufnahme der Familie in Österreich einsetzt. Ungeachtet dessen ist aber die Gefahr einer Rückführung unserer Gäste nach Ungarn, das nach Meinung der österreichischen Behörden das EU-Erstaufnahmeland ist (was nicht stimmt), aber immer noch nicht gebannt. Die Pfarre wird sich jedenfalls mit allen Mitteln bemühen, der Familie Husseini/ Mohseni, die ein Musterbeispiel für Integrationswilligkeit darstellt, eine gesicherte Zukunft in unserem Land zu ermöglichen. Das „Haus Brühl“ in Götzweis wird „ausgewintert“: Auf ins Waldviertel! In unserem „Haus Brühl“ in Götzweis wurde noch bis kurz vor Weihnachten gearbeitet, bevor alles „winterfest“ gemacht wurde. In diesen Tagen sind wiederum die Handwerker aktiv und vollenden das im Vorjahr begonnene Projekt: Waschraum, Dusche und WC auf der Ebene der Wohnräume werden fertig gestellt. Das im Herbst in unserer Kirche aufgestellte „Spendenpuzzle“ ist zu ca. 70% zusammengesetzt, jeder Puzzleteil repräsentiert eine Spende von 25 Euro – und wir hoffen, dass auch für die fehlenden Puzzleteile noch Spender gefunden werden. Immerhin wird das Sanitärprojekt nach Fertigstellung mehr als 15.000 Euro kosten, dafür aber eine erhebliche Standardverbesserung bringen, die allen Besuchern des Hauses Brühl zugute kommt. Erfreulicherweise gibt es schon die ersten Anmel- dungen von Gruppen und Personen aus der Pfarre, die Tage in Götzweis verbringen wollen. Um unser Ziel zu erreichen, das „Haus Brühl“ weiter zu beleben, ergeht aber eine herzliche Einladung an die Pfarrgemeinde: Macht euch auf ins Waldviertel! Egal ob für ein Wochenende, für eine alternative Ferienwoche, ob als Einzelperson zum RuheTanken oder als Familie oder Gruppe. Anmeldungen werden im Pfarrbüro gerne entgegengenommen. Mit den derzeit laufenden Arbeiten sind aber die Renovierungs- und Erhaltungsmaßnahmen im „Haus Brühl“ noch lange nicht abgeschlossen. Für heuer sind noch die Sanierung des großen Aufenthaltsraums im Erdgeschoss und der Mauer zum östlichen Nachbarn vorgesehen. Voraussetzungen dafür sind allerdings eine entsprechende Finanzierung bzw. freiwillige Helfer. Um beides zu erreichen, wird die Pfarre demnächst auch einen „Götzweis-Folder“ auflegen, mit dem alle Interessenten noch besser informiert werden sollen. Pfarrer-Predigten zum Nachlesen – im Internet! Immer wieder wurde gefragt: „Gibt es die Predigten unseres Pfarrers P. Elmar zum Nachlesen?“ Vielfältig waren die Motive dafür. U.a.: • Die Gedanken noch einmal in Ruhe nachvollziehen. • Den Text an Andere weitergeben. • Bei Abwesenheit am Sonntag das Versäumte nachholen usw. Jetzt hat unser Webmaster Konrad Pristernik mit P. Elmar die rasche „Anlieferung“ ins Internet vereinbart. Das heißt: Wer unsere Pfarr-Homepage (www. pfarre-hinterbruehl.at) anwählt, findet in der Spalte „Informationen“ den Zwischentitel „Predigten“. Einmal darauf geklickt – und schon sind die Predigten zu lesen. Regelmäßige Zuhörer wissen: Es zahlt sich – sehr – aus! offene gemeinde | 11 Anima-Seminar „Werkstatt Erziehung“: Kleinkinder beleben das Pfarrheim „Anima“ – die in etlichen Pfarren seit vielen Jahren erfolgreiche Bildungsinitiative für Frauen – hat auch in der Pfarre Hinterbrühl voll eingeschlagen: Nach einem Schnuppervormittag im Jänner startete im Februar das Seminar „Werkstatt Erziehung“. An acht Vormittagen beleben nun Mütter mit Babies und Kleinkindern das Hinterbrühler Pfarrheim. Während es für die Kinder eine Spielgruppe mit einer erfahrenen Spielleite- Natur & Kultur in unserer Kirche rin gibt, stehen für die Mütter parallel dazu immer wieder interessante Fachvorträge auf dem Programm. Organisatorisch begleitet wird das Seminar von PGR Johanna Mahler, die „Anima“ auch in unsere Pfarre geholt hat. Aufgrund des starken Echos bei den jungen Familien ist für die Zukunft an eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit „Anima“ und das Angebot weiterer Seminare und Workshops gedacht. E ine volle Kirche – und zutiefst eindrucksvolle Bilder auf der Riesenleinwand vor dem Altar: Weit mehr Interessierte als erwartet, wollten sich am 13. März die DiaVision „ANTARCTICA – eine Reise an den Rand der Welt“ nicht entgehen lassen. Glücklicherweise hatten Vortrag Dr. Liertzer: „Antarctica“ – eine Reise in das ewige Eis sich die Organisatoren von „Kultur im Pfarrheim“ gemeinsam mit dem Orthopäden und großartigen Fotografen Dr. Helmut Liertzer zeitgerecht entschlossen, die Veranstaltung in den Kirchenraum zu verlegen. Es wurde zur idealen Voraussetzung, um den Besucher-Ansturm zu meistern und Liertzers Bilder seiner Erkundungsfahrt von Südamerika Auch heuer wieder: Festlicher DankGottesdienst für gemeinsame Ehejahre Am Sonntag, 31. Mai, wird die 9.30-Uhr-Messe auch heuer wieder ganz im Zeichen jubilierender Ehepaare stehen: In einem festlichen Dankgottesdienst wird für gemeinsame Ehejahre gedankt werden. Die musikalische Gestaltung hat der Hinterbrühler Gospelchor „Voice recoice“ übernommen. Es werden alle Ehepaare zur gemeinsamen Feier ihres Hochzeitstages eingeladen, die in diesem Jahr ein (halb)rundes Ehejubiläum begehen – also 5, 10, 15, 20, 25, usw. Jahre verheiratet sind. Bei diesem Fest werden die Paare dann gemeinsam in die Kirche einziehen, während der Messe vom Pfarrer gesegnet und anschließend im Pfarrheim bewirtet, während es für die ganze Gemeinde eine Agape gibt. 12 | offene gemeinde „Allein hätten wir zwar zuhause auf unseren runden Hochzeitstag an gestoßen, aber in der Kirche hätten wir nicht gefeiert“, sagte im Vorjahr ein Ehemann, den seine Frau erst zur entlang der Antarktis bis nach Neuseeland in all ihrer Schönheit miterleben zu können. Gebannt folgten die Zuseher und Zuhörer der immer wieder von Musik begleiteten Dokumentation – Nahaufnahme einer faszinierenden, menschenleeren Welt. Besonderes Interesse fand dabei • das Wachsen und Vergehen der riesigen Eisberge, • der Rückblick auf die 1912 tragisch gescheiterte Expedition des britischen Polarforschers Captain Robert F. Scott, • die riesigen Pinguin-Kolonien, • die Schrecken des Eises und der Finsternis – und der Zauber des Polarlichts. Ein wesentlicher Anteil der Spendeneinnahmen des Abends floss der afghanischen Flüchtlingsfamilie zu, die als Gast in unserem Pfarrhof wohnt. Für alle Interessierten: Für Herbst ist eine Wiederholung des Vortrags im Freizeitzentrum Wr. Neudorf geplant (Infos ab September unter www.liertzer.at). eilnahme überreden musste, „jetzt T bin ich richtig froh, dass ich dabei war“. Da es für jedes Jubelpaar auch eine individuell gestaltete Erinnerung an diesen Tag geben wird, ist eine Anmeldung unbedingt notwendig. Sie kann im Pfarrbüro oder bei Johanna Mahler, Tel. 0664/73 60 91 00, erfolgen. Der Marble Falls-Highschool-Choir gastierte in Hinterbrühl: Konzert mit berührenden musikalischen Momenten Das SOS-Kinderdorf und die afghanische Familie, die im Pfarrhof untergebracht ist, waren der Grund für das Auftreten des amerikanischen Chors aus Marble Falls, Texas, in der Hinterbrühler Pfarrkirche. Im Zuge ihrer Eu- ropatournee sangen die US-Schüler nämlich Benefizkonzerte für soziale Einrichtungen und Projekte. Nutznießer dieser bemerkenswerten Aktion waren aber auch die BesucherInnen des Konzerts am 19. März, denn – obwohl durch hochklassige Darbietungen in der Hinterbrühler Kirche verwöhnt – erlebten sie ein hervorragendes Konzert mit berührenden Momenten. In dem 75-minütigen Konzert gab der 50-köpfige Chor einen eindrucksvollen Einblick in sein Re- pertoire. Vor a llem die stimmungsvoll vorgetragenen Gospels begeisterten das Publikum. Bei fast jeder Nummer trat auch ein anderes Chormitglied als Solist auf, und alle Stimmen konnten sich hören lassen. Nachdem sich die ZuhörerInnen eine Zugabe erklatscht hatten, wurden die jungen amerikanischen SängerInnen mit ‚standing ovations’ belohnt und vom Kinderdorfleiter Bernhard Wick und PGR Hannes Mahler verabschiedet. Begeistert von dem Konzert waren auch Bürgermeister, Mag. Erich Moser, Vizebürgermeisterin Riki Göt terer und mehrere GemeinderätInnen sowie Kaplan Pater Edwin Reyes und Pater Alfred Zainzinger von der Trinitariern. offene gemeinde | 13 Pfarrer Helmut Schüller sprach in St. Gabriel: Dramatische Warnung vor Großpfarren! „Damit Gemeinden leben können“: Unter diesem Titel sprach Pfarrer Helmut Schüller, der Vorsitzende der „Pfarrerinitiative“, am 17. März im Missionshaus St. Gabriel. Und schon nach wenigen Sätzen war offenkundig: Aktueller hätte sein Referat gar nicht sein können. Es ging um die Zukunft der Pfarren als Zentren christlichen Lebens – und um ihre Bedrohung durch die in der Erzdiözese Wien geplanten „größeren pfarrlichen Einheiten“, wie „Seelsorgeräume“ oder „Pfarren Neu“ (siehe „Nachgedacht“, S. 10). Schüller hielt ein Plädoyer für die Erhaltung der Pfarren, die ihre Kraft aus der Eucharistiefeier schöpfen sollten und für die Erfüllung der Grundaufgaben jeder christlichen Gemeinschaft unerlässlich seien. Besonders für Gemeinschaftsbildung, aber auch für die Caritas und die Verkündigung seien die Pfarren unentbehrlich. Denn größere Einheiten, in denen die Priester nicht mehr den persönlichen Bezug zu den Menschen haben, könnten diese Aufgaben nicht mehr zufriedenstellend erfüllen. Schüller meinte zudem, dass eine Pfarre – laut Kirchenrecht – auf Dauer errichtet ist und die pfarrliche Struktur daher nicht ohne weiteres zerschlagen werden könne. Jedenfalls sei der Priestermangel kein ausreichender Grund, Pfarren aufzulösen oder umzustrukturieren. Außerdem sehe das Kirchenrecht durchaus den Fall vor, eine Pfarre ohne Priester durch Laien führen zu lassen (Kanon 517). Modelle, Pfarren durch so genannte „Seelsorgeteams“ zu führen (wie in der Diözese Linz), seien jedenfalls den „XXLPfarren“ (wie Schüller die geplanten großen Einheiten nennt) vorzuziehen. Frauenrunde der Pfarre Hinterbrühl Sommersemester 2015 14. April: Wanderung oder „Spontanes“ 21. April: Führung im neuen Viktor Frankl-Museum, Wien 9, Mariannengasse 1 28. April: Dr. Friedl Jary: „Briefe Maria Theresias an ihre Kinder“ 5. Mai: Ein Vormittag mit unserem Altpfarrer Dr. Jakob Mitterhöfer 12. Mai: GR Peter Durec: Wanderung am Schweinzerberg 19. Mai: Dr. M. WindischGraetz: „Nicht ohne Hoffnung“, von Tomàš Halik – Glaube im postoptimistischen Zeitalter 2. Juni: Dr. Ursula Tamussino: Gutenstein, Mariahilfberg – Führung 9. Juni: Wanderung, Besichtigung (Ausweichtermin) 16. Juni: Frühstück am neuen WU-Campus im Prater Treffpunkt: 9.00 Uhr im/beim Pfarrheim Kostenbeitrag: EUR 5,– Gäste sind herzlich willkommen Organisation: Erni Cech 02236 236 99 Christel Imhof 02236 449 65 Christl Weis 02236 447 11 Maria Zierlinger 02236 297 65 Ab 23. Juni: Sommerprogramm Wanderung, Ausflug oder Besichtigung, wenn sich eine Gruppe zusammenfindet Treffpunkt: Dienstag 9.00 Uhr, ev. auch früher beim Pfarrheim 14 | offene gemeinde Laut Schüller sind in Deutschland – dort gibt es Seelsorgeräume oder Großpfarren schon länger –, drei Phänomene zu beobachten: 1. Der Kontakt zu bzw. das Bemühen um die Fernstehenden gehe verloren, 2. Das Engagement der Ehrenamtlichen nehme deutlich ab, 3. Die Frustration der Priester nehme deutlich zu. Aus all diesen Gründen rät Schüller allen Pfarren, die sich zutrauen, die Seelsorge in ihrem Bereich aufrecht zu erhalten, sich den geplanten Seelsorgenräumen und der Bildung von „Pfarren Neu“ zu widersetzen. Und er ist überzeugt: Langfristig würde die Kirche wohl auch über eine Veränderung ihres Priesterbildes nachdenken müssen. Von den Besuchern des Schüller-Vortrags im überfüllten Speisesaal von St. Gabriel (im Rahmen der Vortragsreihe „Religion und Gesellschaft“) verließen manche verstört, der Großteil aber ermutigt die Veranstaltung – überzeugt davon, dass Männer wie Helmut Schüller den Gemeinden wieder neue Hoffnung gäben. H.M. Aus der Pfarre Beerdigungen: Ilona Witz Begräbnis: 19. 1. 2015 Ludmilla Stachelberger Begräbnis: 14. 2. 2015 Gertraud Krenn-Dusak Begräbnis: 19. 2. 2015 Hotel Restaurant HÖLDRICHSMÜHLE Fr a n z ONLINEGUTSCHEINSHOP Schubert Stätte FESTE & FEIERN À LA CARTE RESTAURANT Parkettböden Bodenleger Harald Mladosevits 2344 Maria Enzersdorf, Hauptstraße 42 für Ihre privaten und geschäftlichen Anlässe Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 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DVR: 0029874 (12181) · Bürostunden: Pfarrhaus Hinterbrühl, Hauptstraße 68, Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 10 bis 12 Uhr, Donnerstag 17 bis 19 Uhr · Maria Enzersdorf, Schloßgasse 6, Dienstag und Mittwoch 10 bis 12 Uhr · Sprechstunde mit dem Pfarrer nach Vereinbarung unter Tel. 02236/263 41 (Pfarrkanzlei) oder 02236/803 DW 147 (St. Gabriel) · Diakon Josef Ruffer, 02236/463 24 · Redaktion: Heinz Nußbaumer (Allgemeiner Teil und Hinterbrühl), Hannes Mahler (Hinterbrühl), Anneliese Mlynek (Maria Enzersdorf) · Bilder: Johann Günther, Georg Karolus, Rosita Liertzer, Hannes Mahler, Heinz Nußbaumer, Ferdinand Szuppin, Werner Zemann, Archiv · Verwaltung: Werner Zemann · Grafik: Ferdinand Szuppin · Druck: Kannwas Walter Tenzer, 2353 Guntramsdorf, Mühlgasse 1/10/1. Stock · Bankverbindung: Pfarre Hinterbrühl: Bank Austria, IBAN: AT30 1200 0006 9500 2402, BIC: BKAUATWW · Pfarre Ma. Enzersdorf Zum Hl. Geist – Pfarrkirche Südstadt: IBAN: AT73 1200 0006 9500 2501, BIC: BKAUATWW · Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier offene gemeinde | 15 Veranstaltungen und Termine der Pfarre Hinterbrühl Messen an Sonn- und Feiertagen: 8.00 und 9.30 Uhr Offene Kirche, täglich von 8.00 bis 19.00 Uhr, Eingang beim Westtor Sonntag, 26. April, 18.00 Uhr, 25 Jahre Franz Schubert Musikschule, Festakt und Orchesterkonzert in der Pfarrkirche: „Musikalische Blitzlichter“ aus Symphonie, Oper, Operette, Musical und Film Pfarrcafe, nach jeder 9.30-Uhr-Messe und am 2. Sonntag im Monat auch nach der 8-Uhr-Messe Frauenrunde, jeden Dienstag, 9.00 bis 11.00 Uhr im Pfarrheim, Programm siehe Seite 10 Kirchenchor, jeden Dienstag, 18.30 bis 20.00 Uhr Gospelchor „VOICE, REJOICE!“, jeden Dienstag, 20.00 bis 22.00 Uhr Kontemplation, mit Hilde Ladstätter, 8. April, 22. A pril, 13. Mai, 27. Mai, 10. Juni, 24. Juni von 19.30 bis 21.00 Uhr, im Pfarrheim Bibelrunde, jeden vierten Donnerstag im Monat von 19.30 bis 20.30 Uhr Sabbatrunde, jeden dritten Freitag im Monat um 19.00 Uhr im Pfarrheim Gebet in der Marienhöhle, jeden zweiten Samstag im Monat, 8.00 Uhr früh Weltladen, jeden zweiten Sonntag im Monat, jeweils nach beiden Messen Sonntag, 3. Mai, 18.00 Uhr, Maiandacht in der Pfarrkirche Messe für Kinder und junge Menschen, Sonntag 9.30 Uhr, 21. Juni (gestaltet vom SOS Kinderdorf) Samstag, 9. Mai, 9.30 Uhr, Erstkommunion Ministrantenstunden, jeweils Samstag, 25. April, 30. Mai, 20. Juni, von 16.00 bis 17.00 Uhr Ministrantenlager Götzweis, Samstag, 26. bis Sonntag, 27. September Aktuelle Termine Palmsonntag, 29. März, 9.15 Uhr, Palmweihe im Park, Messe in der Kirche, bei Schlechtwetter Palmweihe in der Kirche Gründonnerstag, 2. April, 19.00 Uhr, Abendmahlfeier Karfreitag, 3. April, 14.30 Uhr, Kreuzweg am KZ-Platz 18.00 bis 18.45 Uhr, Beichtgelegenheit 19.00 Uhr, Karfreitag-Gottesdienst, Anbetung Karsamstag, 4. April, ab 7.30 Uhr früh, Anbetung 19.00 Uhr, Auferstehungsfeier, Speisensegnung Ostersonntag, 5. April, 8.00 Uhr, Frühmesse 9.30 Uhr, Hochamt, Speisensegnung Ostermontag, 6. April, keine Frühmesse 9.30 Uhr, Wortgottesdienst 15.00 Uhr, Emmausgang, Treffpunkt Parkplatz Liechtenstein Anima-Seminar „Werkstatt Erziehung“, jeweils Mittwoch, 8., 15. und 22. April, 9.00–11.00 Uhr, im Pfarrheim LIMA, für Fortgeschrittene, jeweils Montag, 20. April und 18. Mai, jeweils 9.30–11.30 Uhr, im Pfarrheim Grundkurs-Fortsetzung, jeweils Donnerstag, 9., 16., 23. und 30. April, 7. und 21.Mai, jeweils 9.30-11.30 Uhr, im Pfarrheim. Sonntag, 12. April, 9.30 Uhr, Messe für verstorbene Sänger des MGV Hinterbrühl Samstag, 9. Mai, 9.30 Uhr, Erstkommunion Pfarrnachmittag, Mittwoch, 13. Mai, 15 Uhr, im Pfarrheim Donnerstag, 14. Mai, Christi Himmelfahrt, Messen um 8.00 und 9.30 Uhr Sonntag, 17. Mai, 18.00 Uhr, Maiandacht in der Kröpfelsteig-Kapelle Pfingstsonntag, 24. Mai, Messen um 8.00 und 9.30 Uhr (Hochamt) Pfingstmontag, 25. Mai, keine Frühmesse, 9.30 Uhr, Messe Freitag, 29. Mai, 19.30 bis 22.00 Uhr, „Lange Nacht der Kirchen“, Detailprogramm siehe Seite 6–7 Sonntag, 31. Mai, 9.30 Uhr, Fest der Treue, 18.00 Uhr, Maiandacht in der Weissenbach-Kapelle, gestaltet durch Weissenbach Aktiv Donnerstag, 4. Juni, Fronleichnam, 9.00 Uhr, Messe mit Umzug bei Schönwetter (Richtung Osten, letzte Station im Park) Sonntag, 21. Juni, 9.30 Uhr, Kindermesse, gestaltet vom SOS Kinderdorf Interessante Veranstaltungen in/mit der Pfarre Ma. Enzersdorf Donnerstag, 13. bis Sonntag 16. August, Fußwallfahrt nach Mariazell: Anmeldeschluss 30. April (Übernachtung, Transporte usw. werden organisiert). Bitte beachten, dass nach dem Anmeldeschluss keine Quartiergarantie gegeben werden kann. Anmeldungen und Informationen bei Vlado Mlynar, 02236/434 44 oder 0676/508 19 63, [email protected] Donnerstag, 21. Mai, 19.30 Uhr, offene gemeinde im Gespräch, „Ein Kind um jeden Preis? Ethische Herausforderung der künstlichen Befruchtung“, Vortrag von Dr. Angelika Walser, Pfarrsaal der Pfarrkirche Südstadt Sabbatrunde jeden dritten Freitag im Monat, um 19.00 Uhr, 17. April, 15. Mai, 19. Juni im Pfarrheim Hinterbrühl Gebet in der Marienhöhle, jeweils Samstag um 8.00 Uhr früh, 11. April, 9. Mai und 13. Juni Weitere Informationen über die Pfarren Hinterbrühl und Maria Enzersdorf – Zum Heiligen Geist, Pfarr kirche Südstadt, finden Sie auf deren Websites: www.pfarre-hinterbruehl.at www.pfarre-suedstadt.at
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