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EINFACH.KPMG, FREITAG, 27. MÄRZ 2015
125 JAHRE
Editorial
Wir gestalten
den Wandel
erfolgreich
KARL BRAUN,
Mitglied des Vorstands
N
Wir sind der
Partner, den
unsere Kunden
jetzt brauchen
zeigen, dass wir sie erfolgreich
durch den Wandel führen – mit
unserem viermal im Jahr erscheinenden digitalen Magazin EINFACH.KPMG. Digitale
Transformation, Energie, Cybersicherheit, Regulierung, Data &
Analytics – das sind die Themen,
die uns und unsere Leser in den
vergangenen Ausgaben bewegt
haben.
Zum 125. Geburtstag zeigen
wir uns jetzt als echte Querdenker und wechseln die Perspektive: in einer limitierten Sonderausgabe mit den beliebtesten
Beiträgen – gedruckt auf echtem
Papier.
n
Trinity College, Dublin: Die Bibliothek umfasst mehr als sechs Millionen gedruckte Bände. Im 65 Meter langen „Long Room“ aus dem
18. Jahrhundert stehen etwa 200.000 Bände. Zur digitalen Speicherung bräuchte man rund 60 leistungsstarke E-Books.
Biete: jede Menge Daten
Suche: endlich Durchblick
Wie sich Firmen am besten auf die Veränderung durch
Daten und ihre Auswertbarkeit einstellen
DR. THOMAS ERWIN,
Partner, Advisory
A
llein die Zahlen sind unvorstellbar. Bis zum Jahr
2020, so schätzen Experten, wird sich die Menge der
Daten, die jedes Jahr weltweit
produziert wird, auf 44 Billionen Gigabytes verzehnfachen.
Alle zwölf Monate würde so viel
digitale Information generiert,
dass man damit 10.000 Milliarden DVDs füllen könnte. Und das
Entscheidende: Die Daten sind
dank des rasanten Fortschritts in
der Technologie auswertbar – zu
erschwinglichen Kosten.
Information ist bekanntlich
Macht – und deswegen werden Daten oft verglichen mit Öl:
ein wichtiger Rohstoff, der Vermögen und Einfluss verspricht.
Was die meisten aber vergessen: Auch Öl hat erst dann einen
Wert, wenn es raffiniert wird. Mit
Unmengen von Rohöl können die
wenigsten etwas anfangen.
Die richtigen
Fragen stellen
Im Moment konzentrieren sich
in der Wirtschaft die meisten
auf das Sammeln und Horten
von Daten. Aus Unsicherheit
oder weil sie es nicht besser wissen. Betrachten wir einen Unter­
nehmer, der dank des Einsatzes von (Big) Data Analytics auf
viele neue Informationen über
seinen Einkauf zugreifen kann:
Wo kaufen seine Mitarbeiter ein
– und zu welchem Preis? Welche
Zahlungsziele setzen sie, wo lassen sie vielleicht Potenziale ungenutzt? Am Ende herrscht bei
den Entscheidern oft Verwirrung, denn die Menge an Infor-
mationen ist zu groß, das Bild zu
komplex – man verheddert sich
in technischen Möglichkeiten
und detaillierten Ergebnissen.
Anstatt Daten wild zusammenzutragen und über die „richtige“ Technologie zu deren Auswertung nachzudenken, sollten
Unternehmen lieber vom Ergebnis, vom Mehrwert her denken.
Am Anfang eines jeden Data &
Analytics Project sollten Fragen stehen wie: Wie können wir
für unser Unternehmen einen
Mehrwert („Value“) erzielen?
Was wollen wir konkret verbessern? Ein Ziel könnte lauten:
den Umsatz pro Kunden steigern. Erst wenn ein solcher Vorsatz definiert ist, ist es sinnvoll,
in den Prozess einzusteigen.
– Welche Einblicke („Insights“)
benötige ich, um mein Ziel zu
­erreichen?
– Welches Analysewerkzeug
(„Analytics“) kann ich anwenden?
– Und gerade in Deutschland
mit den strengen Datenschutzregeln sehr wichtig: Welche ­Daten
brauche ich hierfür?
Ein strukturierter Prozess ist
die Voraussetzung, um in diesem Thema schnell zu Ergebnissen zu kommen. Denn in dem
Maße, in dem der Druck auf die
Unternehmen steigt, sich mit
Data & Analytics zu beschäftigen, wächst auch die Unsicherheit: Fast jede Woche entsteht
ein neuer Software-Anbieter,
werden neue Allianzen bekannt
gegeben. Große Schlagwörter wie
Digitalisierung, Big Data, Industrie 4.0 beherrschen die Diskussion, werden oft vermischt und
tragen nichts zur Erkenntnis bei.
Auf dem Weg, Data & Analy­
tics einfach mal auszuprobieren,
ist zudem die Entscheidung zu
treffen, was im eigenen Haus gemacht werden kann und welche
Aufgaben besser externe Dienstleister übernehmen sollten. Das
Geschäftsfeld „Analytics as a service“ wird daher in der Zukunft
weiter wachsen.
Strategie beeinflussen. Kleinstunternehmen wie Start-ups
versuchen sich auf dem Gebiet
hervorzutun. In vielen Großkonzernen herrscht noch immer die
Hoffnung, dass das allwissende
Management Cockpit – in dem
die Vorstände und Entscheider
alle relevanten Informa­
tionen
schnell verfügbar haben – doch
noch Realität wird. Auffäl­lig ist,
dass sich auch der Mittelstand
intensiv mit dem Thema beschäftigt: Diesen Firmen kommt
zugute, dass sie oft agiler sind
als ihre größeren Wettbewerber. Das ist von Vorteil, denn für
sie, aber auch für alle anderen
gilt: „Think big, start small, gain
fast.“ Nur so wird es auch etwas
mit dem Durchblick.
n
Daten beeinflussen
die Strategie
Um zu definieren, welcher Ansatz der richtige ist, ist es wünschenswert, wenn nicht sogar
notwendig, dass die Top-Entscheider eingebunden werden.
Denn die Strategie muss sich
nach den Firmenzielen richten
– und diese werden ja von der
obersten Ebene ausgegeben.
Erfreulicherweise erkennen
inzwischen alle Unternehmen
die Dringlichkeit des Themas. In
unserer aktuellen Studie „Going
beyond the data“ gaben mehr als
99 Prozent der Befragten an, dass
Daten und deren Analyse ihre
Unternehmen sollten vom Ergebnis her denken. Erst wenn das
Ziel klar ist, ergibt es Sinn, in das
Zusammentragen und die Analyse
von Big Data einzusteigen.
TAX
WISSEN
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LEIDENSCHAFT LÖSUNGEN
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www.kpmg.de/einfach
© 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.
ur wer sich verändert,
bleibt sich treu. Nie war
dieser Satz so wahr wie
heute. Und KPMG verändert sich.
Ständig. Auch nach 125 Jahren.
Natürlich bin ich stolz auf
dieses Jubiläum. Doch wir werden uns nicht darauf ausruhen.
Im Gegenteil. Wir gestalten den
Wandel – für unsere Kunden und
mit ihnen.
30 Jahre ist es erst her, dass
wir mit unserem Commo­
dore
64 auf einem Röhrenmonitor
Raumschiffe beschossen, die aus
mosaik­steingroßen Pixeln zusammengesetzt waren. Dieser Rechner sah aus wie ein Brotkasten,
hatte keine Festplatte, aber „satte“ 64 Kilobyte Arbeitsspeicher.
Heute trägt jeder seinen Rechner
bei sich, er wiegt weniger als 200
Gramm, kann aber 128.000.000
Kilobytes speichern. Und er ist
jederzeit vernetzt und stellt die
Geschäftsmodelle ganzer Branchen infrage.
Es wird nicht noch mal solange dauern, bis Roboter uns Menschen bei vielen Aufgaben über‑
legen sind. Datenanalyse gibt uns
mittlerweile neue Steuerungsmöglichkeiten an die Hand, die
bis vor wenigen Jahren noch
undenkbar waren. Und es gibt
auch Schattenseiten: Schon heute
sind wir durch die Technik zwar
schneller, aber auch verwund­
barer. Deshalb wollen wir unsere
Kunden inspirieren und ihnen