Stararchitekt plant Velostation, Tages Anzeiger, 23. April 2015

23. April 2015
Seite: 17
Autor: Marisa Eggli
Tages-Anzeiger
8004 Zürich
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www.tagesanzeiger.ch
Stararchitekt
plant Velostation
Die Axa will das Haus mit
dem Cafe Mandarin beim
Stadelhofen abreissen. Für
den Neubau hat sie Santiago
Calatrava engagiert.
Marisa Eggli
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hört der Versicherung Axa-Winterthur.
Dass man für den Neubau Calatrava engagiert habe, liege auf der Hand, sagt
Ernst Schaufelberger von der Axa. Der
Architekt kenne den Ort sehr gut. Und so
gebe es auch keine urheberrechtlichen
Fragen. Noch ist es für die Axa jedoch viel
zu früh, das Bauvorhaben vorzustellen.
Man sei sogar noch weit von einer Baueingabe entfernt, sagt Schaufelberger.
Selbst zum Zeitplan will er sich nicht äussern. Das Mandarin hat einen Mietvertrag, der die nächsten eineinhalb bis zwei
Zürich Er baut Bahnhöfe, Brücken und Jahre verlängert werden kann.
Sicher ist, dass mit dem Neubau eine
Flughäfen Santiago Calatrava (63), Architekt mit Büros in Zürich und Paris, Velostation mit 1000 Plätzen entstehen
plant nun für einen kleineren Fleck als soll. Sie ist die Bedingung der Stadtregieüblich: für das Wohnhaus am Bahnhof rung, damit das Mandarin -Haus überStadelhofen, in dem sich heute das Cafe" haupt abgerissen werden darf. Dieses
Mandarin befindet. Calatrava, der in Zü- gehört zu den schützenswerten Bauten
rich als Architekt des Bahnhofs Stadelho- der Stadt.
fen bekannt ist, wird anstelle des Manda«Zähneknirschend» zugestimmt
rin -Hauses einen Neubau entwerfen.
Das Haus an der Kreuzbühlstrasse ge- Im Stadtzürcher Heimatschutz sorgte
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das Verschwinden des historischen Hauses jüngst für hitzige Diskussionen. Anlass dafür ist, dass die Stadt das alte Gebäude aus dem Inventar der schützenswerten Bauten entlassen will. Präsidentin Barbara Truog sagt, der Verein habe
sich nur zähneknirschend darauf geeinigt, nicht dagegen vorzugehen.
Für Truog hat der Entscheid vor al-
lem zwei Gründe: Einerseits ist das Haus
bereits in früheren Jahren mehrfach verändert worden. Es hat, eingeklemmt
zwischen den Geleisen, dem Bahnhof
und der Strasse, nur sehr wenig Umschwung. Andererseits glaubt der Heimatschutz, dass das öffentliche Interesse für die Velostation in diesem Fall
wohl
höher gewichtet würde
als
das
barocke Haus. Dass anstelle des fast
200 -jährigen Gebäudes ein Werk eines
Stararchitekten entstehen soll, besänftigt Truog zurzeit noch nicht. Sie sagt:
«Erst muss ich die Pläne sehen.»
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