PRIMAVERA 16. & 17. März 2015 Montag, 16. März 2015, 19.45 Uhr Dienstag, 17. März 2015, 19.45 Uhr Minoritensaal Giovanni Battista Sammartini (1700–1775) Sinfonia in C, J-C 7 Presto – Andante - Presto Giuseppe Sammartini (1695–1750) Concerto in F für Blockflöte & Streicher Allegro – (Sicilano) – Allegro assai Antonio Vivaldi (1678–1741) Sinfonia in g, RV 156 Allegro – Adagio – Allegro Concerto in E, „LaPrimavera“, RV 269 aus „Le quattro stagioni“ Allegro – Largo e pianissimo – Allegro 1 Georg Friedrich Händel (1685–1759) Concerto grosso in a, op. 6/4, HWV 322 Larghetto affettuoso – Allegro – Largo, e piano – Allegro AD NOTAM (Concertino: Florian Deuter, Barbara Haslmayr, Ruth Winkler) Brüder aus Mailand Johann Sebastian Bach (1685–1750) Violinkonzert in E, BWV 1042 Allegro – Adagio – Allegro assai Michael Hell, Blockflöte recreationBAROCK Leitung: Florian Deuter, Violine Im London der Händelzeit war der Mailänder Oboist und Blockflötist Giuseppe Sammartini eine Berühmtheit: Der englische Musikhistoriker Hawkins pries ihn als den „größten Oboisten, den die Welt jemals gesehen hat“. Charles Burney rühmte seinen Kompositionen nach, „voller Wissenschaft, Originalität und Feuer“ zu sein. In Londoner Konzerten wurden seine Concerti und Ouvertüren noch lange nach seinem Tod aufgeführt und waren sogar populärer als die Concerti grossi von Corelli. Sammartini schrieb seinen Namen stets „San Martini“, war er doch der Sohn eines französischen Oboisten namens Saint-Martin, den es Ende des 17. Jahrhunderts nach Mailand verschlagen hatte. Dort kam Giuseppe 1695 zur Welt, fünf Jahre später sein jüngerer Bruder Giovanni Battista, der ungleich berühmter werden sollte als er selbst. Dabei folgten die beiden Brüder nur den unterschiedlichen Stilrichtungen, die man in Mailand und in London zwischen 1730 und 1750 favorisierte: Mailand war ein Zentrum des modernen galanten Stils. Die Streichersinfonien von Gianbattista sollten bald zum Inbegriff der modernen Orchestermusik werden, was auch junge Musiker aus dem Ausland anzog: 1737 kam Christoph Willibald Gluck nach Mailand, um Schüler von Sammartini zu werden. Obwohl dieser primär Orchesterleiter war, hat er für die Mailänder Bühne auch Opern und Ballette geschrieben. Die Nähe zur Bühne ist seiner Streichersinfonie in C anzuhören. Giuseppe dagegen zog es 1729 nach London, wo er sich dem konservativen Geschmack der Engländer anpassen musste, indem er Triosonaten und Concerti grossi komponierte. Er stand in Diensten von Frederick, Prince of Wales, und dessen Gemahlin Augusta. Der Cello spielende Prinz, der nie König werden sollte, weil er vor seinem Vater starb, befand sich in notorischer Opposition zu King George II., und weil dieser Händel liebte, nahm sich der Kronprinz vor, den Hallenser zu vernichten. Dieses Projekt missglückte, wozu auch Giuseppe Sammartini beitrug, indem er 1737 in Händels Londoner Opernorchester spielte. Nie hat Händel in seinen Opern virtuosere Oboensoli geschrieben als im „Giustino“, im „Arminio“ und in der „Berenice“, allesamt für Giuseppe Sammartini. 2 3 Als der Mailänder der Gemahlin seines Dienstherrn 1743 seine Triosonaten Opus 3 widmete – zwölf ausnehmend schöne Sonaten für zwei Violinen und Continuo –, stellte er dem Notendruck eine ganz knappe Widmung voran: „Königliche Hoheit, diesen kleinen Tribut der Dankbarkeit offeriert, dediziert und weiht mit demütigem Geist und tiefem Respekt der allergemeinste, alluntertänigste und allerverbindlichste Diener Giuseppe Sammartini.“ Die Widmung scheint unterwürfig, ist aber so knapp und einfach gehalten, dass sie viel vom engen Verhältnis des Oboisten zu Prince und Princess of Wales verrät. In deren Haus ist Sammartini denn auch 1750 verstorben. Trotz der Fülle an schönen Oboen- und Flötenkonzerten, Sonaten und Concerti grossi, die er hinterlassen hat, kennt man von ihm meist nur ein einziges Werk: das F-Dur-Concerto für Sopranblockflöte und Streicher. In früheren Zeiten verschmähten auch Querflötisten wie JeanPierre Rampal dieses wunderschöne Konzert nicht. Mit seinen 13 Minuten Länge, dem prägnanten Thema des Kopfsatzes, dem ausdrucksstarken Siciliano in der Mitte und dem rauschenden Finale im Sechsachteltakt zählt es zu den besten Flötenkonzerten des 18. Jahrhunderts. Im Finale ist die Nähe zur Musik Händels nicht zu überhören. Auch der Mittelsatz ist deutlich den traurigen Siciliano-Arien des Hallensers abgelauscht. Freilich hatte Sammartini eine besondere Vorliebe für Siciliani, wie sowohl seine Triosonaten als auch seine Flötenduette beweisen. Die virtuosen Passagen sind in beiden Ecksätzen überaus dankbar angelegt und tatsächlich für die Sopranblockflöte geschrieben. Durch die pastorale Tonart F-Dur und die hohe Lage des Solo instruments ist dieses Konzert ein idealer Auftakt für ein Frühlingsprogramm. Frühling in Mantua Wie sich Antonio Vivaldi den Frühling vorstellte, weiß die ganze Welt: in E-Dur für Streicher und strahlend schön, so wie jenes Thema, mit dem er sein Concerto „La Primavera“ so einprägsam eröffnet hat. Komponiert hat er dieses Concerto und die anderen „Jahreszeiten“-Konzerte vielleicht schon vor 1720 am Hof in Mantua, wo Kaiser Karl VI. einen Landgrafen von HessenDarmstadt als Statthalter eingesetzt hatte. Dieser musische Feldherr aus Südhessen engagierte Vivaldi für drei Jahre als Kapellmeister. Das Leben in der Poebene bot dem Komponisten reiches Anschauungsmaterial für seine „Jahreszeiten“. In Venedig hätte er wohl kaum eine Treibjagd beobachten können oder betrunkene Bauern beim Dorffest, einen schlafenden Hirten unter 4 einem Baum oder Hagelschauer, die das Korn auf den Feldern vernichten. Auch Vögel hört man in den raren Gärten der Lagunenstadt eher selten. Publiziert wurden diese Werke erst 1725 in Vivaldis Opus 8 – ein Notendruck, mit dem der rothaarige Priester Epoche machte. König Ludwig XV. von Frankreich konnte sich am Frühlingskonzert gar nicht satthören, etliche Musiker der Zeit haben es für ihre Instrumente bearbeitet, Jean-Jacques Rousseau gar für Flöte solo. Vivaldi selbst hat das Thema des ersten Satzes noch mehrfach in seinen Opern zitiert, jeweils gepaart mit Frühlingstexten – etwa in einem Chorsatz seiner Oper „L’Olimpiade“ und einer Sinfonia zur Oper „La fida ninfa“. Im Frühlingskonzert erscheint dieses Thema als die vollkommene Umsetzung der ersten Gedichtzeile aus jenem Sonett, das Vivaldi dem Konzert voranstellte: „Giunt‘è la Primavera“, „Der Frühling ist gekommen“. Nach dem berühmten Thema des Streichorchesters schildern drei Soloviolinen das Zwitschern der Vögel, die den Frühling begrüßen. Später hört man im Streichorchester das Plätschern der Quellen, schließlich ein kurzes Gewitter, das Vögel und Menschen aus ihrer Idylle aufschreckt. Doch der Schatten ist rasch verflogen, und die Vögel kehren zu ihrem munteren Gesang zurück. Im langsamen Satz hat Vivaldi den sanften Schlaf eines Hirten auf einer Frühlingswiese dargestellt, und zwar durch eine raffinierte Klangschichtung: In säuselnden Terzen ahmen die Violinen das „angenehme Säuseln der Bäche und Sträucher“ nach, während die Solovioline die sanften Träume des Hirten erahnen lässt. An seiner Seite wacht der treue Hund über die Herde. Sein Bellen fällt der Bratsche zu, die ihre Töne „molto forte e strappato“ spielen soll, so laut wie möglich und abgerissen – eben wie echtes Hundegebell. Im Finale hat Vivaldi den Klang der Zampogna nachgeahmt, des Dudelsacks, zu dessen Klängen sich Schäfer und Nymphen auf einer Wiese zum Tanz versammelt haben. Getanzt wird im schwingenden Rhythmus einer typisch italienischen Hirtenmelodie. Freilich ziehen über diesem Idyll leichte Mollschatten am Horizont auf, wie Wolken über der Wiese, was den Reiz der Szene noch erhöht. Die Solovioline agiert wie eine besonders wagemutige Nymphe, die sich aus dem Pulk der Tänzer löst und virtuose Sprünge wagt. Die Tonart g-Moll steht in den „Vier Jahreszeiten“ bekanntlich für den Sommer – wegen der „Mattigkeit“, die von der Sommerhitze ausgelöst wird, und wegen des Gewitters, wofür Vivaldi unbedingt 5 die leere G-Saite der Geigen brauchte. Etwas von der sommerlich überhitzten Atmosphäre jenes Konzerts zeigt auch das Concerto g-Moll, RV 156. Es ist für Tuttistreicher ohne Soli geschrieben und beginnt mit einer Chaconne im geraden Takt, deren ewig wiederkehrende Floskeln etwas von der zermürbenden Hitze des Sommers ausstrahlen. Das zentrale Adagio zeigt kunstvolle Vorhaltsdissonanzen über einem schmerzlich bewegten Bass, während das Finale als furiose Sturmmusik daherkommt. Hier ist die Nähe zum Gewitterfinale aus dem Concerto „L’Estate“ kaum zu überhören. Herbst in London Im Herbst 1739 bereitete Georg Friedrich Händel in seinem Haus in der Lower Brook Street zu London wie üblich die neue Theatersaison vor. Er hatte das Theater in Lincoln’s Inn Fields gemietet und sich fest vorgenommen, dort keinerlei Opern aufzuführen, sondern nur Oratorien oder ähnliche Chorwerke. Da manche dieser Stücke schon seit einigen Jahren in seinem Repertoire waren, musste er sie durch Zusätze für das Londoner Publikum attraktiv machen. Genau aus diesem Grund entschloss er sich, zwölf Concerti grossi in der üblichen Besetzung zu schreiben, also für ein „Concertino“ aus zwei Violinen und Violoncello im Dialog mit dem „Concerto grosso“ des gesamten Orchesters. Von diesem traurigen Affekt wird auch die folgende Fuge angesteckt: Ihr Thema setzt mit einer widerborstigen Synkope ein, an der sich die trotzigen Achtel immer wieder stoßen. Die drei Solisten können den Ernst dieser mürrischen, aber großartig gesteigerten Fuge kaum abmildern. Dies gelingt erst im dritten Satz, einem „Largo, e piano“ im feierlichen Dreihalbetakt. Händel hat hier in der freundlichen Tonart F-Dur die Anlage gewisser langsamer Sätze von Corelli nachgeahmt: dauernde Vorhalte in den Geigen über einem gehenden Bass. Das Concerto schließt so misanthropisch, wie es begonnen hat: mit einem Allegro im Dreiertakt aus lauter kurzen, atemlosen Motiven. Eines davon hat Händel zwölf Jahre später in einer Arie seines Oratoriums „Jephtha“ wieder aufgegriffen: „Scenes of horror, scenes of woe“. Szenen von Weh und Herzeleid scheinen auch über diesem Concerto grosso zu schweben. Freilich brauchte Händel nur knapp drei Tage, um dieses Meisterwerk zu schaffen: vom 6. bis 8. Oktober 1739. Sommer in Köthen In Händels Instrumentalmusik gibt es kaum ein zweites Larghetto von so schmerzlichem Charakter wie den ersten Satz des a-Moll-Concerto. Der Zusatz „affettuoso“ wird hier in jeder Geste der Streicher eingelöst. Über dem absteigenden Bass und den trottenden Mittelstimmen singen die ersten Geigen eine Arie, die aus lauter Seufzern besteht. Immer wieder wird der Fluss ihrer Melodie unterbrochen, immer wieder müssen sie neu ansetzen, sich mühsam nach oben schrauben zur nächsten schmerzlichen Wendung. Der Satz ist umso bemerkenswerter, als er im neuesten galanten Stil geschrieben ist, aber eben nicht oberflächlich tändelnd, sondern tiefgründig die Nöte der menschlichen Seele auslotend. Wie lange Bach brauchte, um sein E-Dur-Violinkonzert zu komponieren, weiß man nicht. Die einzige erhaltene Abschrift dieses Werkes wurde erst wenige Jahre nach seinem Tod angefertigt. Strenggenommen kann man deshalb auch nichts über die Datierung sagen. Freilich hegte Bach in seiner Zeit als Hofkapellmeister in Köthen eine so deutliche Vorliebe für Konzertsätze in großer Da-Capo-Form, dass man auch das E-Dur-Konzert getrost in jene Zeit datieren kann, konkret ins Umfeld der „Brandenburgischen Konzerte“ Nr. 4 und 5, also um 1720. Wie der erste Satz des vierten Brandenburgischen und der Finalsatz des fünften steht auch der Kopfsatz des Violinkonzerts in Da-Capo-Form und ist ganz ähnlich angelegt: Im Hauptteil scheinen Solovioline und Tuttistreicher lebhaft miteinander zu streiten – entsprechend dem italienischen Wort „Certare“ bzw. „Concertare“. Das kraftvolle Dreiklangsthema, mit dem die Streicher einsetzen, wird vom Solisten mit einem eigenen Thema beantwortet. Während der Solopassagen kehrt freilich der Dreiklang in den Begleitstimmen ständig wieder und schiebt sich immer mehr in den Vordergrund, bis die Streicher mit ihrem Thema triumphieren. Triumphal wirkt auch der Affekt der Tonart E-Dur in diesem strahlenden ersten Teil. Umso dunkler und schmerzlicher wirkt der Mittelteil, der in cis-Moll beginnt. Das Dreiklangsthema wandert nun in den Bass, während Sologeige und hohe Streicher darüber ein dichtes Netz aus wundervollen Vorhaltsdissonanzen entspinnen. Danach wird das Dreiklangsthema fast im Sinne einer Durchführung der Wiener Klassik 6 7 Im Laufe von nur einem Monat komponierte er sämtliche zwölf Concerti grossi seines berühmten Opus 6. Sie erlebten in den folgenden Wochen und Monaten ihre Uraufführungen als Intermezzi im „Alexanderfest“, „Saul“, „Esther“, „Israel in Ägypten“ und „Acis und Galathea“. Leider weiß man nicht, in welchem Oratorium das vierte Concerto grosso in a-Moll zur Uraufführung gelangte. Man darf aber annehmen, dass es eines der großen biblischen Werke war, zeichnet sich dieses Concerto doch durch seine tragischen Töne aus. thematisch verarbeitet. Die Spannung steigt ständig, bis sie sich am Ende in einer kurzen Solokadenz der Violine löst. Darauf folgt das Da Capo im strahlenden E-Dur. Ob diese Tonart auch für Bach Frühlingsgefühle symbolisierte, weiß man nicht. In seinen Kantaten kommt sie relativ häufig vor – zu so unterschiedlichen Texten wie „Liebster Gott, wann werd ich sterben“, „Du Friedefürst, Herr Jesu Christ“ oder „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“. Immerhin findet sich in der weltlichen Kantate „Der zufriedengestellte Aeolus“ von 1725 ein virtuoses Violinsolo in E-Dur, das die milden Zephirwinde des Sommers beschreibt. Ansonsten war E-Dur für Bach vor allem eine brillante Tonart für Solovioline, wie seine dritte Solopartita und die dritte Sonate für Violine und obligates Cembalo beweisen. Wie in Letzterer folgt auch im E-Dur-Violinkonzert auf das kraftvolle Allegro ein tieftrauriges Adagio in cis-Moll. Es ist einer jener langsamen Sätze, in denen Bach einen ständig wiederkehrenden Bass, einen so genannten „Basso ostinato“, benutzte. Zu Beginn erklingen ausgehaltene Akkorde der Streicher, darunter die Bassmelodie, die immer wieder resignierend zum Ton gis zurückkehrt, wie ein schmerzliches Kreisen um sich selbst. Mit dem Einsatz der Solovioline beginnt die Verarbeitung dieses Basses, der nun unterbrochen, in andere Tonarten versetzt, verkürzt und erweitert wird. Daraus entsteht ein dramatischer Dialog, der zweimal von Fermaten unterbrochen wird. Nach der ersten Fermate setzt die Geige mit schmerzlichen Seufzerfiguren wieder ein, nur von den hohen Streichern begleitet, nach der zweiten spielt sie eine Wendung nach Dur von überirdischer Schönheit. Danach steuert der Satz unweigerlich seinem dramatischen Höhepunkt zu, bevor die Einleitung der Streicher mit dem Ostinato-Bass das traurige Schlusswort spricht. Nach zwei so langen und kunstvollen Sätzen schien es Bach im Finale angebracht, leicht verständlich und virtuos zu schreiben: Es handelt sich um ein simples Rondeau, dessen Refrain im Dreiertakt steht – ein echter Ohrwurm Bach’scher Couleur. Alle Couplets dazwischen dienen der virtuosen Entfaltung des Solisten in immer schnelleren Noten. Man kann sich gut vorstellen, wie Bachs Köthener Konzertmeister Joseph Spieß dieses Concerto auf einer wertvollen Violine von Jacobus Stainer aus dem Besitz seines Fürsten gespielt hat, wie Bach dabei am Cembalo saß und den Continuo reich auszierte, wie die Hofgesellschaft danach entzückt aus dem großen Festsaal des Schlosses über die alte Wendeltreppe hinunter in den Park flanierte – in eine Blumenlandschaft von barocker Pracht, wie man sie sich im heutigen Köthen kaum noch vorstellen kann. Bachs E-Dur-Violinkonzert war vielleicht eben doch ein Sommerkonzert. Josef Beheimb 8 DIE INTERPRETEN Florian Deuter, Violine & Leitung Florian Deuter kann auf eine bemerkenswerte Karriere im Bereich der historischen Aufführungs praxis zurückblicken. Sie begann 1986 mit der Einladung durch Reinhard Goebel zu Musica Antiqua Köln, wo er von 1994 bis 2000 auch die Konzertmeisterposition einnahm. Sein herausragendes Talent und seine unstillbare Energie brachten ihn schnell auch an die Spitze anderer renommierter Ensembles im Bereich der Alten Musik. So wirkte er als Konzertmeister u. a. beim Gabrieli Consort unter der Leitung von Paul McCreesh, bei der Chapelle Royale und dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe und bei Marc Minkowskis Musiciens du Louvre. Hinzu kommen solistische Aufgaben und Konzertmeister-Positionen im Amsterdam Baroque Orchestra unter Ton Koopman, dem European Baroque Orchestra, Musica ad Rhenum und Capriccio S travagante. 2003 gründete Florian Deuter das Ensemble Harmonie Universelle, um mit ihm die Kammermusik- und Orchesterliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts neu zu entdecken. Florian Deuter spielt auf einer Violine von Matthieu Besseling, Amsterdam. Auf diesem Instrument wird er auch zu hören sein, wenn er im Sommer beim styriarte-Konzert „Karneval in Venedig“ (11. Juli) das Barockorchester Harmonie Universelle durch Concerti von Antonio Vivaldi leiten wird. 9 Michael Hell, Blockflöte Der vielfach preisgekrönte Michael Hell studierte von 1992 bis 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover in der Blockflötenklasse von Siri Rovatkay-Sohns. Ab 1999 nahm er zusätzlich ein Cembalostudium bei Zvi Meniker auf. Vierfach diplomiert, wandte er sich einem Aufbaustudium für Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspraxis bei Jesper Christensen an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis zu und erhielt dort 2006 das Diplom mit höchster Auszeichnung. Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, Asien, die USA und Kolumbien, wobei ein Schwerpunkt auf der Kammer- und Vokalmusik liegt. Neben der Arbeit mit seinen Ensembles Austrian Baroque Connection und Musicke’s Pleasure Garden widmet er sich vermehrt auch der barocken Oper. Seit 2010 leitet er zusammen mit der Barockgeigerin Lucia Froihofer in künstlerischer Doppeldirektion das Barockorchester Neue Hofkapelle Graz. Mit dem Ensemble La Fenice erschien 2011 die CD „Un Camino de Santiago“, auf der er als Cembalist, Organist, Blockflötist und als Sänger zu hören ist. Seit Oktober 2005 unterrichtet Michael Hell Cembalo, Blockflöte und Generalbass am Institut für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, seit dem Wintersemester 2011/12 wirkt er dort als Universitätsprofessor für Cembalo. Er ist regelmäßig Dozent auf Sommerakademien und Meisterkursen. recreationBAROCK Mit seinem Chefdirigenten Michael Hofstetter, selber ein ausgewiesener Originalklangspezialist, geht das Orchester noch einen Schritt weiter: Mit gewohntem Elan, aber auf Darmsaiten und in alter Stimmung konzentriert sich eine Extraformation aus dem Orchester recreation unter dem Namen recreationBAROCK auf die historische Aufführungspraxis und gab ihr Debüt 2012 gleich im renommierten Festival styriarte, wo es seither jährlich auftrat. Im Frühjahr 2013 war das Ensemble auf kleiner Frankreich-Tournee und feierte in der Chapelle Royale im Schloss Versailles und in der Chapelle de la Trinité in Lyon einen großen Erfolg. Und recreationBAROCK wird gemeinsam mit Valer Sabadus im Sommer 2015 mit zwei verschiedenen Programmen bei der Schubertiade in Hohenems zu hören sein. DIE HEUTIGE BESETZUNG Violinen 1 • Albana Laci • Toshie Shibata • Harald Martin Winkler • Violinen 2 • Barbara Haslmayr • Marina Bkhiyan • Katharina Stangl • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Christian Marshall • Violoncello • Ruth Winkler • Jan Zdansky • Kontrabass • Tim Dunin • Cembalo • Eva Maria Pollerus Mit vielen wichtigen Interpreten der Alten Musik, von Jordi Savall über Roy Goodman bis zu Paul Goodwin, hat recreation-GROSSES ORCHESTER GRAZ, das 2002 aus dem Orchester der Grazer Symphoniker hervorging, schon Programme erarbeitet. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Orchester in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester, das seit der Saison 2004/05 vom Bankhaus Krentschker gesponsert wird, regelmäßig bei der styriarte zu hören gewesen und bildet auch die Basis des 2014 neu gegründeten styriarte Festspiel-Orchesters, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. 10 11 Foto: Werner Kmetitsch AVISO Montag, 4. Mai und Dienstag, 5. Mai – Minoritensaal, 19.45 Uhr WASSERMUSIK Nicht vor acht Uhr abends konnte King George I. den Klängen von Händels „Wassermusik“ lauschen, denn erst mit der Flut trieb es seine Jacht gegen die Strömung flussaufwärts vom Londoner Zentrum nach Chelsea. Ob sich auch der Markgraf von Brandenburg das erste „seiner“ Konzerte als Wassermusik auf der Spree kredenzen ließ? Rüdiger Lotter leitet es mit der Piccolo-Violine im Arm und wechselt für Bachs a-Moll-Konzert zur normalen Barockgeige. DA LOHNT SICH DER BLICK ÜBER DEN ZEITUNGSRAND. Als Partner von recreation wünscht die Kleine Zeitung gute Unterhaltung. Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 1 in F, BWV 1046 Violinkonzert in a, BWV 1041 Georg Friedrich Händel: Wassermusik-Suiten Nr. 1 in F und Nr. 3 in G recreationBAROCK Leitung: Rüdiger Lotter, Violine 13 WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT! MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 / 8095-0 Fax: +43 (0)316 / 8095-55 E-Mail: [email protected], www.mfg.at BOGENOFFSETDRUCK DIGITALDRUCK VERPACKUNGSLÖSUNGEN MEDIENDESIGN VEREDELUNG MAILING & PERSONALISIERUNG IT-DIENSTLEISTUNGEN LOGISTIKSERVICES PROJEKTMANAGEMENT AVISO Donnerstag, 23. Juli – Helmut List Halle, 20 Uhr RIDENTE LA CALMA Das Lächeln der Seele leuchtet aus den zarten Arien, die Mozart für junge Kastraten seiner Zeit geschrieben hat. Valer Sabadus holt sie mit Bravour hinüber ins Countertenor-Fach und zollt dabei auch großen Vorbildern Mozarts seinen Respekt: Der Florentiner Antonio Sacchini war der Meister der schlichten schönen Melodien, der Böhme Josef Myslivecek ˇ ein Könner des blühenden Orches terklangs. Eine seiner Arien war so schön, dass man sie später Mozart zuschrieb: „Ridente la calma“. Mozart: Sinfonien in D, KV 196/121 und in A, KV 114 Arien aus „La finta giardiniera“, „Lucio Silla“ und „La clemenza di Tito“ Ridente la calma Myslivecek: ˇ Ouvertüre zu „Ezio“ Il caro mio bene aus „Armida“ Sacchini: Vieni, o caro amato bene Placa lo sdegno, o cara Valer Sabadus, Countertenor recreationBAROCK Dirigent: Michael Hofstetter 15 HAUS DER KUNST Orchestervorstand: Heide Wartha • Simone Mustein • Karlheinz Kunter • Manuela Höfler Orchesterintendant: Mathis Huber Chefdirigent: Michael Hofstetter Galerie . Andreas Lendl A-8010 GrAz . JoAnneumrinG 12 Tel +43/(0)316/82 56 96 . Fax 82 56 96-26 Gsm 0664/34 01 364 . 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