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SINNVOLLE GASTRONOMIE MIT LEIB UND SEELE
Ernährungsformen
Vegetarisch – Vegan
Allen Vegetariern gemeinsam ist, dass sie keine Produkte konsumieren, für die ein Tier getötet
werden musste. Sie werden in vier Hauptgruppen unterteilt:
_Ovo-lacto-Vegetarier: Essen nichts, was aus dem Körper getöteter Tiere hergestellt wird, also
keine Wurst, kein Geflügel, keinen Fisch, keine Gelatine, keine Schlachtfette usw.
_Lacto-Vegetarier : Essen zudem auch keine Eier
_Ovo-Vegetarier: Konsumieren zwar Eier, aber keine Milchprodukte
Veganer
Veganer meiden entweder zumindest Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder aber jegliche
Nutzung von Tieren und tierische Produkte insgesamt. Ethisch motivierte Veganer achten auch bei
Kleidung und anderen Gegenständen des Alltags darauf, dass diese frei von Tierprodukten und
Tierversuchen sind.
Vegane Alternativen
Veganer Fleischersatz:
statt Fleisch:
statt Eiern:
statt Tiermilch:
statt Käse:
statt Honig:
statt Gelatine:
statt Rahm:
statt Jogurt/Quark:
Meat Pie aus Sojaprotein und Pilzen
Acovado, Austernpilz, Seitan, Tempeh, Texturiertes Soja, Tofu, Yuba
Sojamehl, Pfeilwurzelstärke, Kichererbsenmehl (in Gebäck als
Bindemittel), Tofu (als „Rührei“),Avocado
Getreidemilch, Kokosmilch, Mandelmilch, Reismilch, Sojamilch
Haselnussmilch
Nährhefe, veganer „Käse“ aus Soja, Seidentofu, Seitan, Hefeschmelz,
Käseersatz aus Kartoffelstärke, Mandelcrème, gequollene
Cashewkerne, geriebener Blumenkohl, gequollene gemahlene
Flohsamenschalen
Agavensirup, Ahornsirup, Invertzuckercreme („Kunsthonig “), veganer
Löwenzahnhonig, Reismalz, Zuckerrübensirup
Agar, Fruchtpektin, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl,
gemahlene Flohsamenschalen
Sojarahm, Haferrahm, Reisrahm, Mandelrahm
Sojajogurt, Seidentofu
Mineralwasser und Fruchsäfte enthalten in der Regel keine tierischen Zusatzstoffe. Eine Ausnahme
ist RIVELLA, welches Milchserum (ein Milch-Extrakt) enthält.
Das neue Rivella Gelb ist vegan.
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SINNVOLLE GASTRONOMIE MIT LEIB UND SEELE
Nahrungsmittelintoleranz vs. Allergie
Eine Nahrungsmittelallergie darf nicht mit einer Unverträglichkeit (Intoleranz) von bestimmten
Lebensmitteln verwechselt werden. Bei beiden Formen kommt es zu einer Reaktion des Körpers auf
ein Nahrungsmittel oder auf einen Bestandteil davon.
Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz)
Bei der Nahrungsmittel-Unverträglichkeit hat der Körper die Fähigkeit verloren - oder gar nie
besessen - einen bestimmten Stoff zu verdauen. Obwohl im allgemeinen Sprachgebrauch oft die
Bezeichnung „Lebensmittelallergie“ verwendet wird, handelt es sich nicht um eine richtige
allergische Reaktion. Daher wird die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit auch manchmal als
„Pseudoallergie“ bezeichnet. Bereits kleine Mengen des unverträglichen Nahrungsmittels können
unterschiedliche Beschwerden auslösen. Bei einigen Intoleranzen wird das Leben des Betroffenen
stark eingeschränkt.
Nahrungsmittelallergie
Bei der echten Nahrungsmittel-Allergie reagiert der Körper auf das Nahrungsmittel wie auf einen
Fremdkörper (Antigen) mit der Bildung von Abwehrzellen (Antikörper). Es kommt also zu einer
echten allergischen Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems (Immunreaktion). Bei einer
Allergie können lebensgefährliche Reaktionen auftreten.
Bei einer Nahrungsmittelallergie reagiert das Immunsystem übermässig stark auf an sich harmlose
Bestandteile eines Nahrungsmittels (meistens Eiweisse). Allergische Symptome:
- Juckreiz, Brennen, pelziges Gefühl im Mund-Rachen-Raum (orales Allergiesyndrom)
- Erbrechen, Übelkeit, Durchfall
- Nesselsucht (Urtikaria), Quincke-Ödem (z.B. geschwollene Lippen)
- Allergischer Fliess-Schnupfen, allergische Bindehautentzündung
- Asthmaanfall, Atemnot
- Schwindel, beklemmendes Gefühl
- Anaphylaktischer Schock (lebensbedrohlicher Schockzustand, Kreislaufversagen)
Die Symptome treten typischerweise schon wenige Sekunden bis Minuten nach dem Genuss eines
Nahrungsmittels auf. Oft genügen Kleinstmengen (Milligramm) eines Nahrungsmittels, um eine
heftige allergische Reaktionen auszulösen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Nahrungsmittel-Allergie und einer NahrungsmittelUnverträglichkeit?
Bei der Nahrungsmittel-Allergie reagiert der Körper auf das Nahrungsmittel wie auf einen Fremdkörper
mit der Bildung von Abwehrzellen. Es kommt zu einer allergischen Reaktion des körpereigenen
Abwehrsystems (Immunreaktion). Bei der Nahrungsmittel-Unverträglichkeit (auch NahrungsmittelIntoleranz) kann der Körper einen bestimmten Stoff nicht verdauen. Die Unverträglichkeit hat aber
keinen immunologischen Ursprung. Das heisst der Körper bildet keine Antikörper, sondern reagiert mit
Beschwerden auf das Nahrungsmittel.
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SINNVOLLE GASTRONOMIE MIT LEIB UND SEELE
Allergien
Erwachsene sind am häufigsten allergisch auf Haselnüsse, Sellerie, Äpfel, Baumnüsse und Kiwi.
Besonders schwerwiegende allergische Reaktionen treten auf Erdnüsse, Meeresfrüchte oder Nüsse
und Sesamsamen auf. Kinder reagieren typischerweise auf Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss und Nüsse.
Allergien sind mit Tests nachweisbar.
Folgende 14 Zutaten (und daraus gewonnene Erzeugnisse) können mögliche Auslöser von
Allergien sein, da sie am häufigsten zu Reaktionen vom so genannten Soforttyp führen:
- Glutenhaltige Getreide: d. h. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut
(Die Gluten-Intoleranz Zöliakie gehört zu den immunologisch bedingten
Nahrungsmittelunverträglichkeiten)
- Eier
- Erdnüsse
- Fische
- Krebstiere
- Lupinen
- Milch (einschliesslich Laktose)
- Schalenfrüchte, d. h. Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Kaschunüsse, Pekannüsse,
Paranüsse, Pistazien, Makadamianüsse und Queenslandnüsse
- Schwefeldioxid und Sulfite in Konzentrationen von mehr als 10 mg/kg oder 10 mg/l,
ausgedrückt als SO2. (Hierbei handelt es sich um eine Pseudoallergie)
- Sellerie
- Senf
- Sesamsamen
- Sojabohnen
- Weichtiere (z. B. Muscheln, Schnecken, Tintenfische)
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Intoleranzen
Die Zahl der Betroffenen mit einer Nahrungsmittelintoleranz hat in den letzten Jahren
zugenommen. Die Gründe dafür sind wahrscheinlich vielfältig. Nahrungsmittelintoleranzen sind mit
Allergietests nicht nachweisbar.
Die häufigsten Nahrungsmittelintoleranzen sind:
- Laktoseintoleranz - Milchzuckerunverträglichkeit
- Zöliakie - Glutenunverträglichkeit
- Fructosemalabsorption
- Nicht definierte Intoleranzreaktionen (Pseudoallergie)
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SINNVOLLE GASTRONOMIE MIT LEIB UND SEELE
Laktoseintoleranz – Milchzuckerunverträglichkeit
Vorkommen
Die Laktoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose). Die Betroffenen
(in der Schweiz ca. jede 5.-7. Person) können das Verdauungsenzym Laktase nur unzureichend oder
überhaupt nicht mehr bilden. Der ungespaltene Milchzucker gelangt somit in den Dickdarm, wo er
durch Bakterien vergoren wird.
Symptome
Nach dem Genuss von Milch und daraus hergestellten Produkten können folgende Beschwerden
auftreten: Blähungen, Magenkrämpfe, Durchfall
Viele Betroffene sind sich nicht bewusst, woher ihre Beschwerden rühren, oder meiden
symptomauslösende Nahrungsmittel ganz automatisch.
Ernährungsempfehlungen
Die Verträglichkeit von Milchzucker (Laktose) ist individuell verschieden. In den meisten Fällen
genügt bereits der Verzicht auf Milch.
Verträgliche Produkte:
- Laktosefreie Milch
- Gereifte Käsesorten (Hart-, Halbhart- und Weichkäse)
- Sauermilchprodukte, laktosefreie Joghurt
Besonders empfindliche Personen müssen auf Produkte ganz ohne Milch ausweichen:
- Sojadrink („Sojamilch“)
- „Sojajoghurt“
- Reisdrink
- Margarinen ohne Milch
- Eiswaren ohne Milch
Zudem müssen auch Produkte gemieden werden, welche geringe Mengen an Milch oder
Milchzucker enthalten. Milchzucker findet sich vorwiegend in Produkten wie: Suppen, Saucen,
Streuwürze, Bouillon, Margarine, Backwaren, Fleischwaren und Fertiggerichten sowie natürlich
Milchschokolade, Rahmbonbons und Getränke mit Milchserum (z.B. Rivella rot/grün/blau).
Milchzuckerhaltige Zutaten sind z.B.: Milchzucker, Milch, Vollmilchpulver,
Magermilchpulver, Molke, Molkenpulver, Buttermilch, Joghurt, Quark, Rahm, Butter, bestimmte
Käsesorten (z.B. Frischkäse).
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Zöliakie
Vorkommen
Zöliakie ist eine Unverträglichkeit des Dünndarms gegenüber dem Getreideeiweiss «Gluten». Die
Häufigkeit dieser Erkrankung wird auf 1:100 geschätzt.
Symptome
Die Symptome können unterschiedlich sein. Bei Erwachsenen sind Eisenmangel und Magen-DarmBeschwerden typisch, bei Kindern Wachstums- und Gedeihstörungen.
Ernährungsempfehlungen
Die Therapie besteht aus einer lebenslangen, glutenfreien Ernährung. Gluten ist ein Sammelbegriff
für bestimmte Proteine (Eiweisse), die in den Getreidesorten Weizen, Dinkel (einschliesslich
Grünkern), Gerste, Roggen und Hafer enthalten sind. Wer sich glutenfrei ernährt, muss deshalb
diese Getreidesorten und alle daraus hergestellten Produkte oder Speisen wie Brot, Gebäck,
Teigwaren, Flocken, Paniertes, Mehlsaucen etc. meiden.
Mais, Reis, Kartoffeln, Hirse, Buchweizen, Soja etc. sind von Natur aus glutenfrei und stellen eine
gute Alternative dar. Ebenso sind natürlich auch unverarbeitete Grundnahrungsmittel wie Milch,
Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst, Öle und Zucker gut geeignet.
ERLAUBT
-Reis, Wildreis
-Hirse
-Buchweizen
-Mais
-Kartoffeln
-Soja, Sojamehl, Tofu
-Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen etc.) Kastanien,
Kastanienmehl
-Quinoa, Amarant Sago, Tapioka, Maniok
Gewürze
-Gewürzmischung, -extrakte Gewürzzubereitungen, Würze
Streuwürze, Würzmischung, Sojasauce, Curry
-Alle Zusatzstoffe (E-Nummern), inkl. Gelier- und
Verdickungsmittel (modifizierte Weizenstärken (E1404-1452)
-Maltodextrin
-Malzextrakt: nur in geringen Mengen!
-Malzzucker, Maltose
-Maltit
-Isomalt
-Stärke
-Glukose / Dextrose Glukosesirup
-Pflanzliche Nahrungsfasern: Inulin, Oligofructose
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VERBOTEN
 -Weizen
 -Roggen
 -Hafer
 -Gerste
 -Dinkel
 -Grünkern
 -Einkorn
 -Emmer
 -Kamut
 -Triticale
...und sämtliche daraus
hergestellten Produkte und
Zutaten
SINNVOLLE GASTRONOMIE MIT LEIB UND SEELE
Fructosemalabsorption - Fruchtzuckerunverträglichkeit
Vorkommen
Unter Fructosemalabsorption, auch Fruchtzuckerunverträglichkeit genannt, versteht man die
verminderte Fähigkeit des Körpers, Fruchtzucker (Fructose) aufzunehmen.
Symptome
Der Verzehr von fructosehaltigen Nahrungsmitteln kann bei Menschen mit
Fruchtzuckerunverträglichkeit zu Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfall führen. Man schätzt,
dass 30-40 % der europäischen Bevölkerung an Fructosemalabsorption leiden, wobei nur etwa die
Hälfte auch Beschwerden wahrnimmt.
Ernährungsempfehlung
Folgende Nahrungsmittel sollten gemieden werden aufgrund des hohen Fructose-, Sorbit- oder
Stachyosegehalts:
- Dörrobst (z.B. Rosinen, Feigen, Datteln, getrocknete Zwetschgen)
- Fruchtsäfte (z.B. Apfelsaft, Marillensaft, Birnensaft)
- Obst, Kompotte und Marmeladen
- Kohlgemüse, Lauchgemüse, Zwiebeln, Sauerkraut
- Honig
- Bier
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