Selbsthilfegruppen Alleinerziehender (SHIA) e

Selbsthilfegruppen Alleinerziehender (SHIA) e.V. Landesverband Sachsen gegr.1991
Roßplatz 10 – 04103 Leipzig – www.shia-sachsen.de – [email protected]
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Familienpolitische Wirtschafts- und Sozialforen in Sachsen
Wirtschaftssozialgespräch 2014 „Familiengerechte Arbeitszeitmodelle“
IHK zu Leipzig
Zusammenfassung aus den Workshops
Die Workshops wurden geleitet von:
Ute Steglich
Eva Brackelmann
Brunhild Fischer
Inhaberin ASL Steglich
Geschäftsführerin eaf Sachsen
Geschäftsführerin SHIA e.V.
/Workshop I
/Workshop II
/Workshop III
Workshop I – Thema:
„Welche Möglichkeiten und Voraussetzungen für die Umsetzung familiengerechter
Arbeitszeiten habe ich in meinem/als Unternehmen?“ - „Und inwieweit profitiert wer
von diesen?“ - „Welche öffentlichen Unterstützungen gibt es für Unternehmen?“
Der Workshop wurde von Ute Steglich geleitet, die in ihrem Unternehmen, in dem
hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle lange schon
eingeführt hat. Steglich sieht diese flexiblen Möglichkeiten als eine intelligente Form der
Mitarbeiterbindung, des Zusammenhalts und der angenehmen Atmosphäre im Team.
Gewährte flexible Arbeitszeiten und auch kurzfristige Flexibilität, wenn Mitarbeiter_innen
Kind/er oder/und pflegebedürftige Angehörige zu versorgen haben, gehören zum
Unternehmensprofil der Firma ASL Steglich, die sich damit seit 1993 am Markt behauptet
und mittlerweile europaweit expandiert.
So wurde im Workshop I auch in erster Linie über die Ausweitung der Flexibilität in der
Arbeitswelt debattiert. Deren Finanzierung war ebenso ein Thema wie die Anregung der
Umsetzung eines Arbeitszeit-Kontos, welches sich sowohl für die Betreuung des/r Kindes/er
als auch für pflegende Angehörige eignen muss.
Workshop II – Thema:
„Was tun, in Branchen wie z. B. der Pflege und Medizin, im Gastronomie- oder KreativBereich - in Branchen, in denen reguläre Arbeitszeiten die Ausnahme sind?“ - „Sind
Arbeitszeitkonten und Co eine Alternative oder bedarf es anderer Instrumente?“
Geleitet von Eva Brackelmann, befasste sich der Workshop II mit der besonders heiklen
Thematik, wie familiengerechte Arbeitszeitmodelle in Branchen umgesetzt werden können,
die mit keinen regulären Arbeitszeiten, sowie Nacht- und Schichtdienst besetzt sind.
Auch hier plädierten die Workshopteilnehmer_innen für (mehr) Flexibilität der Unternehmen.
Wie bereits in Workshop I herausgearbeitet, wurde zudem die Möglichkeit eines
Arbeits-/Lebenszeitkontos von den Teilnehmer_innen favorisiert.
Zwei weitere wichtige Feststellungen waren:
die Tatsache, dass sich zumeist die Arbeitnehmer_innen an die Gegebenheiten anpassen
(müssen) und nicht umgekehrt – hier sollten jeweils Kompromisse gefunden und auch
seitens der Unternehmen auf die Mitarbeiter zugegangen werden
dass flexible Betreuungsmöglichkeiten (wenn sie denn da wären) KEIN Allheilmittel in
Sachen „Familiengerechte Arbeitszeitmodelle“ sind. Überspitzt gesagt, wäre mitnichten
eine familienfreundliche Privatzeit gegeben, wenn es - rein angenommen - 24-StundenKindertagesstätten gäbe und die Eltern bzw. Elternteile dann jeweils zu Zeiten, die der
Familie gehören sollten, arbeiten.
Workshop III – Thema:
„„Könnte ein existenzsicherndes „25-Std. Modell“ den Druck, sich zwischen Familie
oder Beruf zu entscheiden, relativieren oder sind Familientage, Gesundheitsvorsorge,
Altersabsicherung, Sachprämien, kostenfreier Internetzugang & Co eine Alternative?“,
„Welche familiengerechten Maßnahmen können Unternehmen abdecken und wo ist die
Politik gefordert oder bedarf es ganz neuer Konzepte, z.B. einer Familienkasse?““
Moderiert von Brunhild Fischer kamen im Workshop III Maßnahmen zur Sprache, die
Familien generell finanziell entlasten sollen. So sprachen sich die Teilnehmer_innen des
Workshops auch dafür aus, dass Mobilität, Kita- und Schulspeisung, Bildung, Sport und
allgemeine Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche kostenfrei angeboten werden
müssen.
Das würde nicht nur die Haushaltskasse vieler Familien enorm entlasten, sondern auch den
Druck mildern, dem viele Menschen nicht nur beruflich sondern auch finanziell ausgesetzt
sind.
Herausgearbeitet wurde in diesem Workshop zudem, dass Familien - im übrigen ganz gleich,
welcher Konstellation -, ein Pflege-/Familien- und Behördentag einmal im Monat zustehen
sollte UND dass die Ausübung von Schichtdiensten für Familien mit Nachwuchs oder/und
pflegebedürftigen Personen nicht vorgeschrieben werden darf.
Das Modell einer „Familienkasse“ wurde eindeutig favorisiert, so dass - in Verbindung mit
Arbeits-/Lebenszeitkonten - eine 25 bis 30-Stunden-Woche für Familien mit Kind/ern
oder/und pflegebedürftigen Angehörigen bei vollem Lohnausgleich umgesetzt werden kann.
Alle Daten und Fakten finden Sie zusätzlich unter www.shia-sachsen.de/arbeitszeitmodelle
Anja Kricheldorf
Projektleiterin Wirtschaftssozialgespräch 2014 „Familiengerechte Arbeitszeitmodelle“