Samstag, 23. Mai 2015 | Rhein Main Presse 22 KREIS MAINZ-BINGEN MAJESTÄTEN-BLOG Isabelle Willersinn berichtet von ihren Erlebnissen www.rheinhessische-weinkönigin.de Highlight in Bremen G anz im Zeichen des neuen Weinjahrgangs konnte ich Ende April viele der neuen feinfruchtigen, frischen Weine verkosten. Möglichkeiten dazu gab es auf der „VDP Ortsweinpreview“ im Mainzer Schloss, der „Mainzer Weinbörse“ in der Rheingoldhalle oder bei „Wein im Schloss“ in Koblenz. Mich freut besonders, dass immer mehr Winzerinnen und Winzer ihr Sortiment in das dreistufige System der Herkunftspyramide einordnen. Je höher die Weinqualität, desto kleinräumiger ist die Herkunftsaussage. Das – und vieles mehr – war auch ein Thema des Frühjahrs-Pressegespräches des Rheinhessischen Weinwirtschaftsrates. Die Zeit der neuen Weine ist gleichzeitig die Zeit der neuen Reben. So durften wir (der rheinhessische Weinadel) unsere eigenen Riesling-Reben im Majestätenweinberg in der Alzey-Weinheimer Trift pflanzen. Dies war für uns ein ganz besonderer Moment.Bei herrlichem Frühlingswetter wurde in Zornheim der neu gestaltete Lindenplatz mit seinem kunstvollen Drei-Grazien-Brunnen eingeweiht. Nicht nur das, auch die Oldtimer-Christopherusfahrt zum Mainzer Weinfrühling durfte ich an diesem Tag mit einem Startschuss eröffnen. Zudem war ich bei der Eröffnung der Mainzer Weintage, die den Beginn der Außensaison einleiten, dabei. Spannend wurde es bei der „Besten Weinnase des Landkreises Mainz-Bingen“. Hier mussten die Teilnehmer einige knifflige Fragen beantworten. Ein wirklich gelungener Wettbewerb mit Spaßfaktor! Mein persönliches Highlight des Monats war eine große kulinarische Weinprobe – im historischen Bremer Ratskeller. Gemeinsam mit zwei rheinhessischen Winzern habe wir den Gästen unser Rheinhessen dort ein kleines Stückchen näher gebracht. Wieder zurück, durfte ich die deutsche Weinelf kennenlernen. Die Fußballmannschaft ist amtierender Europameister. Sie hat sich während des Freundschaftsspieles mit der slowenischen Wein-Fußballmannschaft am Samstag schon einmal auf die kommende Europameisterschaft eingestimmt. Dieses sportliche Finale findet übrigens im rheinhessischen Geburtstagsjahr 2016 hier in Mainz statt! Isabelle Willersinn ist die aktuelle Rheinhessische Weinkönigin und kommt aus Stadecken-Elsheim. Fotos: dieth & schröder / Rheinhessenwein e.V. BLAULICHT Betrunken Polizistin verletzt HARXHEIM (red). Aufgefallen war der 64-jährige Harxheimer der Polizei bei einer Verkehrskontrolle am Donnerstagvormittag am Ortsausgang in Richtung Mainz, weil er nicht angeschnallt war – doch recht schnell fiel dann auch auf, dass er offensichtlich auch alkoholisiert war und sich „recht eigenwillig verhielt“, heißt es im Polizeibericht. Wenig koopera- tiv habe sich der Mann beim Alkoholtest, der einen Atemalkoholwert „im Bereich der absoluten Fahruntüchtigkeit“ ergab, gezeigt. Es folgte das Einleiten einer Strafanzeige, Blutentnahme und Beschlagnahme des Führerscheines. Der Mann leistete derart Widerstand gegen die eingesetzten Polizeibeamten, dass eine Beamtin leicht verletzt wurde. Gegenstand von Tempokontrolle Brücke geworfen in Harxheim NACKENHEIM (red). Einen lebensbedrohlichen „Scherz“ haben sich Kinder am Donnerstagabend gegen 19 Uhr auf der Fußgängerbrücke über die B 9 in Nackenheim erlaubt, als sie einen harten Gegenstand auf die Straße warfen. Hierdurch wurde die Windschutzscheibe eines gerade vorbeifahrenden Lastwagens beschädigt. Es enstand ein Sachschaden in Höhe von 1000 Euro. Die Polizei sucht dringend Zeugen für den Vorfall, Hinweise: Telefonnummer 0 61 33 / 93 30. HARXHEIM (red). Bei einer Tempokontrolle auf der L 425 bei Harxheim, am Donnerstagvormittag, wo eine Begrenzung auf maximal 70 Stundenkilometer gilt, erhielten 14 Autofahrer Verwarnungsgelder zwischen 10 und 30 Euro. Zwei Autofahrer benutzten ihr Mobiltelefon während der Fahrt und erhalten nun einen Bußgeldbescheid über 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Sieben Fahrer wurden jeweils mit 30 Euro verwarnt, weil sie nicht angeschnallt waren. Streit um Parkplatz eskaliert BODENHEIM (red). Ein Streit um einen Parkplatz in der Bodenheimer Jahnstraße zwischen drei Männern ist am Donnerstagnachmittag derart aus dem Ruder gelaufen, dass es erst zu verbalen Entgleisungen und dann zu Schubsereien und dem Einsatz eines Tierabwehrsprays kam. Bei zwei Männern traten infolge des Angriffs brennende, tränende Augen und Brechreiz auf, sodass der Rettungsdienst verständigt werden musste. Architekt baut neue Häuser in Nepal HILFSPROJEKT Budenheimer will einsturzsichere Wohngebäude in der Erdbebenregion errichten / Spenden nötig Von Violetta Kuhn BUDENHEIM. „Als das Erdbeben in Nepal war, saß ich hier und hab geheult“, erzählt Siegmar Weinz. Im Fernsehen sah der 57-Jährige die Zerstörung und das Chaos in dem Land, das sich zwischen China und Indien zu quetschen scheint. Dreimal war er dort, ist in den Bergen klettern gegangen und hat viele Nepalesen kennengelernt. „Ich hab mich gefragt: Was mache ich denn jetzt?“ Doch lange ratlos zu bleiben, das liegt nicht in der Natur von Weinz, der sich selbst einen „Praktiker“ nennt, laut spricht und mitreißend formuliert. Schnell war klar: Weinz wollte helfen – und zwar mit seiner Fachkenntnis als Architekt. Bald setzt der Monsun ein Bei den großen Hilfsorganisationen lief er gegen verschlossene Türen. Da beschloss er, ein eigenes Hilfsprojekt zu gründen – Erfahrung in der Entwicklungshilfe hat er über Jahre in aller Welt gesammelt. Seine Idee: schnell einsturzsichere Häuser für die Menschen bauen, die durch das Erdbeben alles verloren haben. Ganz einfach, weil Häuser „sein Ding“ seien und weil es ihm wichtig sei, „etwas bewegen zu können, und zwar an der Front.“ Binnen kürzester Zeit entwickelte er einen Haustyp, der an die Gegebenheiten in der Erdbebenregion angepasst ist: Für Lkws ist in den ländlichen Gebieten kein Durchkommen, daher müssen alle Bauteile per Hand tragbar sein. Kosten dürfen die Häuser nur wenig. Sie müssen stehen bleiben, sollte die Erde erneut beben. Und vor allem: Die Häuser müssen sich schnell aufbauen lassen, denn schon bald setzt der Monsun ein und in wenigen Monaten wird es empfindlich kalt. An seiner langjährigen Achitektenerfahrung habe es gelegen, dass er „so ein Ding aus dem Hut zaubern“ konnte. Als Partner für sein Hausprojekt gewann Weinz die VHS in Bhaktapur, einer Stadt 30 Kilometer östlich von Katmandu. Das Bildungszentrum trommelte auf Weinz‘ Geheiß ein KREIS KLATSCH KATHRIN DAMWITZ [email protected] Gestrampelt Sonnenschein, blauer Himmel und verträgliche Frühlingstemperaturen lockten dieses Jahr deutlich mehr Freizeitradler – nämlich 158 – zum 43. Volksradfahren des Radfahrer-Vereins 1905 Ober-Olm. Jung und alt begaben sich auf einen 18 Kilometer langen Rundkurs und verhielten sich diszipliniert, so dass keine Zwischenfälle zu registrieren waren. Erster Beigeordneter Matthias Becker strampelte eifrig mit, und das mit sichtlich guter Laune. Neben ihm konnte Vorsitzender Heribert Schmitt auch die Ortsbürgermeisterin Doris Leininger-Rill und die Beigeordnete Dr. Heike Kemény bei der Veranstaltung begrüßen. Viele Besucher kamen im Anschluss zum Feiern vor die Ulmenhalle. Die stärkste Ober-Olmer Teilnehmergruppe stellte übrigens auch diesmal Das Haus von Badri ist zerstört. Der 19-Jährige und seine Familie sollen in das erste erdbebensichere Haus von Weinz ziehen. Foto : VHS Bhaktapur Team aus 25 Nepalesen zusammen. „Alle hier sind Feuer und Flamme für das Projekt“, sagt Inge Patsch, Leiterin der VHS. Mit dem nepalesischen Helferteam steht Weinz täglich per Skype in Kontakt, brieft, koordiniert und erteilt Aufträge. All das mit dem ersten Ziel: zwei Prototypen seines Haustyps in Nepal aufbauen. In einen davon soll Badri einziehen, ein 19-Jähriger, dessen Großmutter das Erdbeben nicht überlebt hat und der sich jetzt allein um vier jüngere Familienmitglieder kümmern muss. Ende Juni soll sein Haus stehen und vor Ort für Weinz‘ Projekt werben. Auch Weinz selbst wirbt überzeugend für seine Idee. Mit schnellen Kulistrichen wirft er einen Grundriss auf ein Blatt Papier: Lauter Quadrate reihen sich aneinander. Skelettbauweise heiße das zugrunde liegende Prinzip. Aus Stahlträgern wird ein Grundgerüst mit quadratischen Räu- Siegmar Weinz kennt sich in Nepal aus. In seinem Architektenbüro plant er die nächsten Schritte seines Hilfsprojekts. Foto: Violetta Kuhn wieder die AH-Abteilung des Sport-Vereins 1919 mit 33 Personen. An zweiter Stelle folgte der Turnverein mit 10 Teilnehmern. Alle Vereinsgruppen erhielten als kleines Dankeschön Weinpreise. Auch wieder mit dabei war Wilhelm Schmahl aus Essenheim, der mit 85 Jahren älteste Fahrradfahrer. Verpartnert Das 25. Partnerschaftsjubiläum feierten der Deutsch-Italienische Freundeskreis Budenheim (DIF) und sein italienischer Partner aus Isola della Scala mit einem Jubiläumswochenende. 120 Teilnehmer waren beim Willkommensabend in der Waldsporthalle Budenheim dabei, ließen sich die Gastgeschenke aus Italien – Schinken, Käse, Salami und Weine – schmecken. Der 1. Vorsitzende des Deutsch-Italienischen Freundeskreises, Claus Berg, begrüßte alle Gäste, insbesondere Pfarrer Andreas Mager und Pastor Dr. Stefan Volkmann. Von italienischer Seite waren unter anderem der stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftskreises, Vittorio Morandini, und Paolo Perobelli als Vertreterin der Kommune Isola della Scala anwesend. Zur optischen Erinnerung an die 25 Jahre der Freundschaft beider Orte präsentierte Vorstandsmitglied Michael Siegwart eine in mühevoller Detailarbeit erstellte DVD. Anderntags war der Busausflug nach Trier der Höhepunkt. Sonntags fand neben dem gemeinsamen Gottesdienst auch der offizielle Partnerschafts- SPENDEN . Spendenkonto: IBAN: DE70 4306 0967 1123 8014 00, BIC: GENODEM1GLS, Verwendungszweck: Bauen für Nepal . Deutsch-Nepalesischer Kulturverein e.V., Weidentalstraße 25, 01157 Dresden men zusammengeschweißt. „Wenn irgendwo ein Felsvorsprung im Weg ist, kann man einfach die Anordnung verändern.“ Ist die Baufläche zu klein, baut man in die Höhe. Nur eine Woche soll es dauern, eines seiner Hausskelette aufzubauen. Spannt man dann eine Plane darüber, steht schon eine regensichere Unterkunft, die die Bewohner über die Monate mit Bambus-Lehm-Wänden fertigstellen können. Die äußerste Schicht soll zuletzt aus den Steinen der eingestürzten Gebäude gebaut werden – „die Dörfer werden dann genauso aussehen, wie früher“, sagt Weinz. Notstromaggregate und Schweißgeräte hat er schon von Deutschland aus organisiert, die Stahlträger will w http://nepalhilfe.vhsbhaktapur.org/ Der Deutsch-Italienische Freundeskreis Budenheim und sein italienischer Partner aus Isola della Scala feierten Jubiläum. Foto: DIF/Weeber abend statt, an dem das neu gewählte Budenheimer Blütenhaus teilnahm. Herzliche Begrüßungsworte überbrachte Bürgermeister Rainer Becker an die Festgesellschaft. Begrünt Bei idealen äußeren Bedingungen begaben sich die Volksradler in Foto: Radfahrer-Verein Ober-Olm Ober-Olm auf die Strecke. eine indische Firma liefern. Und wenn er es terminlich einrichten kann, will Weinz Ende Juni selbst nach Nepal reisen. Am liebsten würde Weinz hundert seiner Häuser bauen – und dafür ist er auf Spenden angewiesen. Der große Vorteil seines Projekts sei: „Wenn jemand 50 Euro spendet, dann kann er sagen: Das Geld ist in genau diesem Haus verbaut“, sagt er. Über den Baufortschritt soll eine ständig mit aktuellen Fotos gefütterte Webseite informieren. „Ich will so viel Furore machen, dass alle auf mich aufmerksam werden“, sagt er. Das deutsche Fernsehen hat er schon eingeschaltet, mit Reinhold Messner steht er in Kontakt. Zuletzt hängt aber auch viel davon ab, ob seine Häuser in Nepal einen „Senkrechtstart“ hinlegen und ob andere Hilfsorganisationen die Bauweise übernehmen. Weinz ist optimistisch: „Ich glaube, dass mein Projekt von Erfolg gekrönt sein wird.“ Den Erdbebenopfern in Nepal wäre es zu wünschen. Es ist geschafft: Zarte Gewächse ranken voller Hoffnung auf zukünftige Blütenpracht am Maschendrahtzaun rund um das Vereinsgelände des TV OberOlm entlang. „Unser Zaun soll schöner werden“ lautete das Motto der überaus erfolgreichen Grünpaten-Aktion, die der TVOO an seinem traditionellen Wandertag veranstaltet hat. Mehr als 20 farbenfrohe Pflan- zen standen bereit, um das Außengelände aufzupeppen. Gegen eine entsprechende Spende konnten sich die Wanderer eine Pflanze aussuchen und deren Standort bestimmen. Ideengeberin der Aktion war die Vereinsassistentin Antoinette Malkewitz. „Warum nicht den Freunden und Mitgliedern des TVOO eine Pflanzen-Patenschaft anbieten, und dabei auch noch das Gemeinschaftsgefühl fördern?“, sagte sie sich. „Das Echo war groß, und darüber freuen wir uns sehr. Wir bedanken uns bei allen Paten“, sagt der Erste Vorsitzende Armin Lippert. Weitere Paten melden sich unter www.tvoo.de oder Telefon 01 63 / 4 00 55 57.
© Copyright 2024 ExpyDoc