GEMEINDEBRIEF EVANGELISCHE BRÜDERGEMEINE BERLIN MAI - JULI 2015 Mose sprach zu dem HERRN: Hab ich Gnade vor deinem Augen gefunden, so lass mich deinen Weg wissen, damit ich dich erkenne. Wort aus dem Losungsbuch vom 17. 5. 2015, Gedenktag gegen Homophobie Liebe Schwestern und Brüder, vielleicht liegt es schon daran, dass Wege meistens keine Rolle spielen, jedenfalls nicht an sich. Es ist relativ egal, durch welche Landschaften sie führen, wer an uns vorbei geht oder zurück bleibt, ob irgendwo eine Blume im Gras, ein Stein auf dem Acker ein Zeichen aussenden. Uns geht es – mal abgesehen vom Urlaub - um Abfahrt und Ankunft nach den uns vorliegenden Daten und das dazwischen ist allenfalls Zeit, die überbrückt werden muss. Möglicherweise fällt es uns darum so schwer, innezuhalten und nachzufragen. Wenn wir den Worten von Mose folgen, wäre das die Voraussetzung dafür, um von Gott irgendwas wahrzunehmen, auf seine Spur zu kommen. In Colum Mc Canns Roman „Zoli“ erzählt er die Geschichte eines Roma – Mädchens. Von ihr, die immer umherzieht, sich überall umsehen muss, wer Freundin ist und von wem Gefahr ausgeht, wo sie einen Unterschlupf findet oder eine Wasserquelle, sagt er: „Wenn sie von zuhause sprach, meinte sie die Stille.“ Um etwas zu finden, zu erkennen, wahrnehmen zu können, braucht es dieses Freie auf offener Strecke, das nicht überlagert wird, nicht schon besetzt ist von dem, was wir wissen, uns vorstellen, worüber wir uns im Klaren sind. Wir brauchen das Schweigen, die Unsicherheit, um uns vorzutasten, die Sinne zu aktivieren, wach zu werden. In einer Anregung, die uns in den Pfarrämtern für das Gespräch über die Möglichkeit von Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zugeschickt wurde, heißt es unter 1.: „Haltet es für möglich, dass ihr nicht Recht habt.“ Ich merke, dass ich zusammenzucke. Für mich ist das keine Frage, dass der Segen Gottes jeder auf Liebe gegründeten Partnerschaft gilt, sich in ihr schon erweist und ihr auch zugesprochen werden kann. Was würde es für mich heißen, hier innezuhalten, Unsicherheit zuzulassen? Da werde ich still. Ich höre, taste, schaue… Widmen wir den Gedenktag gegen Homophobie in diesem Jahr auch dem Gedenken an die Opfer unserer Furcht, die uns zwingt, sie zu übergehen. Gedenken wir der Unsicherheit, die wir so sehr brauchen, um achtsam zu werden, zu fühlen wer und was da ist. Wenn unsere Sinnlichkeit (wieder) erwacht, hat die Liebe auf alle Fälle eine Chance. Mit herzlichen Grüßen, auch im Namen von Günther Kreusel, Euer Impressum: EVANGELISCHE BRÜDERGEMEINE BERLIN Kirchgasse 14 . 12043 Berlin . www.herrnhuter-in-berlin.de . E-mail: [email protected] Büro: Renate Brilla Pfarrer Günther Kreusel Pfarrer Christoph Hartmann Tel.:030/688 091 21 Fax:030/351 288 11 Tel.:030/283 91 948 Tel.:030/688 091 22 Fax:030/351 288 11 [email protected] [email protected] [email protected] Rechnungsbüro Monika Matschat Ältestenratsvorsitzender Prof. Ulrich Krystek Kantor Winfried Müller-Brandes Bläserchor-Leiter Manfred Arndt Kindertagesstätte Brüdergemeine Leiterin: Sigrid Damerow Konten der Gemeinde KD-Bank Dortmund, KD-Bank Dortmund, Berliner Sparkasse, Postbank Berlin, IBAN: IBAN: IBAN: IBAN: DE36 3506 0190 1559 9190 19 DE34 3506 0190 1566 9530 10 DE47 1005 0000 1410 0032 36 DE83 1001 0010 0022 5111 09 Tel.: 030/681 79 59 Tel.: 030/681 71 07 Tel.: 030/746 73 01 Tel.: 030/686 32 31 BIC: GENODED1DKD BIC: GENODED1DKD BIC: BELADEBEXXX BIC: PBNKDEFF Spendenkonto: KD-Bank Dortmund, IBAN: DE11 3506 0190 0000 5511 55 Druck: Evang. Kirchengemeinde Rixdorf 2 BIC: GENODED1DKD AUS UNSERER GEMEINDE AUS DEM ÄLTESTENRAT Bei der Klausur des Ältestenrates vom 20.-22. Februar erfuhren wir von Schw. Benigna Carstens, der Gemeindezernentin in der Direktion, dass die Direktion entschieden hat, dass wir als Berliner Gemeinde nach dem Ausscheiden von Br. Kreusel in den Ruhestand, wieder eine 2. Gemeinhelferstelle mit einer zunächst 80%igen Anstellung bekommen. Damit will uns die Direktion in dem Projekt Campus Brüdergemeine mit allen damit verbundenen Entwicklungen unterstützen. Br. Hartmann ist dafür ab dem 1.März auch zu 100% angestellt. Wer der oder die neue GemeinhelferIn sein wird, ist uns bisher nicht mitgeteilt worden. Verbunden mit dieser Entscheidung der Direktion ist auch eine Umstrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit. Mit Frank Bolks hat die Direktion ein Aufhebungsvertrag vereinbart, durch den er seit dem 1. März 2015 nicht mehr als Jugendbeauftragter in der Überregionalen Jugendarbeit der Brüdergemeine und als Kinder- und Jugendmitarbeiter in unserer Berliner Gemeinde tätig ist. Seine Anstellung und damit auch sein Gehalt laufen weiter bis zum Jahresende 2015. Die Kinder- und Jugendarbeit in unserer Gemeinde wird in Zukunft von den beiden Gemeinhelfer in Absprache gestaltet. Nach dem im Gemeinrat dem Antrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit großer Mehrheit zugestimmt worden ist, hat der Ältestenrat in seiner letzten Sitzung mit einer Gegenstimme beschlossen: Die Brüdergemeine Berlin ermöglicht auf der Grundlage des Synodalbeschlusses die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften im Rahmen eines Gottesdienstes. Dies geschieht unter der Voraussetzung, dass beide Partner/Partnerinnen ihre Lebenspartnerschaft standesamtlich haben eintragen lassen und dass mindestens eine Person Mitglied der Brüder-Unität ist. Der Ältestenrat bekräftigt, dass die Gemeinhelfer und -helferinnen an diesen Beschluss nicht gebunden sind und nach ihrem Gewissen handeln. Aus dem Vermächtnis von Schw. Margot Finck hat unsere Gemeinde 3.249,12 € erhalten. Herzliche Einladung zum nächsten Gemeinrat, am Sonntag, dem 5. Juli, im Anschluss an den Gottesdienst. Es wird um den Stand unseres Campus-Projektes, um Gottesacker- und Gottedienstfragen gehen und wenn möglich gibt es eine Vorstellung des oder neuen GemeinhelferIn. Daneben ist wie immer Gelegenheit zu Fragen aus der Gemeinde. 3 Alle Tassen im Schrank –Umbau und Umzug und ein neues Raumgefühl Wer derzeit in das Gemeindezentrum kommt, muss sich gelegentlich neu orientieren. Wo sind eigentlich die Garderobenständer? Was sind denn das für Tische, die unter der Empore stehen? Entschuldigung, wer hat den Kaffee aus der Küche geräumt? Was wir in den vorigen Gemeindenachrichten so kurz mit ein paar Pfeilen gekennzeichnet haben, wird derzeit in allen Einzelheiten umgesetzt: Der Auszug aus dem Nordwestdie offene Deckenkonstruktion im Kleinen Saal flügel des Gemeindezentrums und der Einzug in die anderen Räumlichkeiten, vom Kirchsaal angefangen, über die Vorsäle bis zum ehemaligen Gemeinlogis, das soeben für die Bedürfnisse des Gemeindebüros umgebaut wird. Und wie das bei Umzügen so ist, wird es eine Weile dauern bis alle Möbel ihren Platz gefunden haben und alle Tassen wieder griffbereit im Schrank stehen. Die Mitarbeiterinnen der Ergotherapie-Praxis Kristina Banaszak, bisher noch am Richardplatz, freuen sich darauf, Ende April die freigezogenen Räume in Beschlag nehmen zu können. Der auf 10 Jahre angelegte und inzwischen unterzeichnete Mietvertrag ist ab 1.5.2015 gültig. Bis dahin wird im Kleinen Saal die Deckenkonstruktion saniert, die Elektrik und der Raum als solches den Bedürfnissen der Praxis entsprechend umgebaut sein. Standen bisher die Verhandlungen und konkrete Ausführung des Mietvertrages im Mittelpunkt, geht es jetzt in der Soko 67 um die Bedingungen und Einzelheiten des Kreditvertrages, den wir mit unserer Hausbank, der Bank für Kirche und Diakonie, abschließen werden. Dafür sind die durch die Vermietung an die Praxis jetzt fließenden fortlaufenden Mieteinnahmen die entscheidende Voraussetzung. Zugleich geben sie den Rahmen vor, an den wir uns zu halten haben, wenn wir verantwortlich wirtschaften wollen. Thema ist zudem die Erstellung eines nachhaltigen Heizungskonzeptes für den Saal, das vor allem auch einer zukünftig vielfältigeren Nutzung des Kirchsaales eher entspricht. Damit ist Markus Naimer, Ingenieurbüro für neue Energietechnik, beauftragt worden. Über das Quartiersmanagement Ganghoferstraße, in dessen Beirat wir mitarbeiten, wurden wir auf Fördermöglichkeiten von Seiten des Programms „Soziale Stadt“ hingewiesen, die von den Soko – Mitgliedern derzeit geprüft werden. Die ersten Vorentscheidungen dazu fallen seitens der Behörden bereits in diesem und dem kommenden Monat, so dass das umfangrei4 che Antragsmaterial dazu sehr schnell bereit zu stellen ist, was nicht zuletzt wieder von Andreas Knothe, „unserem Hausarchitekten“, sehr viel fordert. Wir danken ihm auch an dieser Stelle ganz herzlich für sein großes Engagement! Herzlich danken wir ebenso allen, die in den vergangenen Wochen mit geräumt, bereinigt und für die „Klärung“ der Verhältnisse, u.a. in der Küche, gesorgt haben, einschließlich der Einrichtung des zukünftigen Stellplatzes für unsere Tassen. So war das Team rund um Birgitt Fricke mehrfach stundenlang im Einsatz. Nun fand am 17. April der Umzug des Gemeindebüros in die Räumlichkeiten des ehemaligen Gemeinlogis Kirchgasse 14 statt. Krippe, Kreuzweg, Konfitage – Ein dankbarer Rückblick auf die Zeit von Frank Bolks in der Gemeinde Der Dienst von Br. Bolks in der Kinder- und Jugendarbeit unserer Gemeinde, der nun durch die Entscheidung der Direktion zu Ende gegangen ist, begann am 1. September 2003. Seine Arbeit war aufgrund ständiger Veränderungen in diesen Jahren nicht leicht und verlangte von ihm eine hohe Flexibilität. Zu seiner Arbeit mit den Kindern gehörten der Kinderkreis für Kinder aus der Kita, der Kindergottesdienst, die Kinderbibelwochenenden, Familiengottesdienste und Spiele zu Gemeindefesten, die Jungschar und das Krippenspiel im AdventsFamiliennachmittag am 1. Advent. Bis 2009 gab es jährlich zwei Kinderbibelwochenenden, die er mit den Kinder-Mitarbeitern vorbereitet und durchgeführt hat. Dazu gehörte auch der jährliche „Sonntag im Grünen“ (bis 2006 in Lehnitz, später in Ahrensfelde). Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Kinder-Arbeit war die Jungschar. Ab 2005 trafen sich dazu vor allem Grundschulkinder aus dem Hort der Kita und dies kamen auch dann noch, als der Hort nicht mehr in der Kita stattfinden konnte. Als Br. Bolks im Sommer 2013 aus seiner einjährigen Elternzeit zurückkam, startete er eine neue Jungschargruppe mit Kindern aus der Gemeinde und aus dem Kiez. Ein wichtiger Teil seiner Arbeit war die Konfirmandenarbeit mit den Treffen am Wochenende, den jährlichen Konfi-Tagen auf dem Herrnhaag und der viertägigen Abschlussfahrt nach Tschechien. Ein weiterer Teil seiner Arbeit war der Jugendkreis, der sich in den Jahren immer wieder veränderte, einige Zeit auch ganz aufhörte. Die Arbeit wurde erschwert, da der Jugendraum erst nach dessen Sanierung 2008 wieder nutzbar war. Eine Aufgabe, in der sich Br. Bolks mit seinen kreativen und organisatorischen Fähigkeiten sehr bewährt hat, war das jährliche Krippenspiel. Er hat es sowohl mit Jugendlichen als auch mit der Jungschar und auch Kindern aus dem Kindergottesdienst mit viel Mühe und Einsatz eingeübt. Wie viel Freude haben die Aufführungen Klein und Groß gemacht und gebracht! Ein wichtiges Anliegen sowohl in der Kinder- als auch in der Jugendarbeit war Br. Bolks die Vernetzung der Einzelnen und Gruppen mit zwei anderen Berei5 chen: Durch seine Anstellung als Jugendbeauftragter für die Überregionale Jugendarbeit in der Brüdergemeine hatte er zum einen den Einblick und die Kontakte in diesen Bereich und hat auf vielfältige Weise Verbindungen unserer Kinder und Jugendlichen zu dieser größeren Ebene angestoßen und gefördert. So haben sich unsere Kinder und Jugendlichen an verschiedensten Projekten der überregionalen Kinder- und Jugendarbeit beteiligt: die beiden jährlichen Werkstätten der Jugendarbeit (dreimal in Berlin), Freizeiten in den Winter-, Ostern- und Sommerferien, das Jugendfestival auf dem Herrnhaag, die Gemeintage in Verden, das Moravial 2008, Jugendwochenenden zu den neuen Jugendlosungen, zur Kirchentagsvorbereitung, als Gospelchortreffen, zum Thema „Mitgliedschaft“ und zwei Deutsch-Irische Jugendbegegnungen. Zum anderen hat Br. Bolks von Anfang an in der Kinder- und Jugendarbeit der Rixdorfer Ökumene mitgearbeitet und damit weitere Angebote und Verbindungen für unser Kinder und Jugendlichen ermöglicht: Ökumenischer Kinderbibeltag, Rixdorfer Familientag, Ökumenischer Jugend-Kreuzweg, Martinsfest, Europäisches Taize-Jugendtreffen 2011 und Winterspielplatz. Durch seinen guten Kontakt zur St. Marien-Schule hat Br. Bolks bei verschiedenen Großprojekten für eine günstige Unterbringungsmöglichkeit gesorgt. Als einer, der sich für Technik interessiert und sich so gut mit Computern und vielen anderen technischen Geräten auskennt, war er in unserem Büro, in der Küche und bei verschiedensten Veranstaltungen immer wieder der „rettende Engel“, der Probleme lösen konnte. So haben wir als Gemeinde ihm für die vielen Jahre seines Wirkens bei uns sehr zu danken. Darin eingeschlossen ist auch seine Frau, die sich mit ihren künstlerischen Begabungen vielfältig in die Gemeinde eingebracht hat und der wir ganz neue Kontakte in unserem Kiez und darüber hinaus verdanken. Die Verbundenheit mit unserer Gemeinde haben beide ihrerseits durch ihren Eintritt in die Gemeinde im Jahre 2007 und die Taufe ihrer beiden Töchter zum Ausdruck gebracht. Wir wünschen Br. Bolks mit seiner Frau und den beiden Töchtern Finja und Marlous für ihren weiteren Weg alles Gute, Gottes Segen und seine Leitung. Wir erbitten für ihn, dass er bald eine neue Arbeit findet, in der er sich mit seinen bisherigen Erfahrungen und mit dem, was er in seinem inzwischen erfolgreich abgeschlossenen Zusatz-Studium hat neu aufnehmen können, einbringen und mit Freude wirken kann. „Das ist ein starkes Stück“ – Verabschiedung von Günther und Esther Kreusel am Sonnabend, den 2. Mai, 15.30 Uhr Mit einem Mal ging ein Ruck durch die Reihen. Alle TeilnehmerInnen des Kantatengottesdienstes am Palmsonntag schraken zusammen, als über den Liturgustisch die Worte des Johannesevangeliums schallten: „Lazarus, komm heraus!“ Und tat6 sächlich, der Evangelist schreibt an dieser Stelle, dass Jesus „mit lauter Stimme“ rief. Es war also eine Art direkte Übertragung des biblischen Wortes in die Realität, die Günther Kreusel effektvoll gelang. Ein Weckruf bis in die hintersten Ecken des Saales. Über die Jahre ist Günther Kreusel ein Muntermacher geblieben, der nicht hinter dem Liturgustisch und nicht hinter dem Berg hält mit dem, was ihm wichtig ist. „Der Kreuzestod Jesu Christi“, „Gott in seiner Größe und Forderung an die Menschen, aber auch in seiner vergebenden Liebe, die sich in Christus offenbart“, oder auch allgemeiner „das Wort „Jetzt bist du mal dran…“ Gottes“, „die Bibel“, – das sind zentrale Begriffe und Bezugspunkte für Bruder Kreusels Dienst und Botschaft. Es ist ja eine geläufige Feststellung, dass einem erst hinterher auffällt, was fehlt, wenn jemand nicht mehr da ist. Im Fall von Günther Kreusel wird da so einiges nachkommen. Als jetzt der Umzug anstand, es darum ging, das Gemeinhaus leer zu räumen, Unterstellmöglichkeiten zu finden, da bekam sein Kollege gar nicht mit, wann und wie. Der Sperrmüll aus dem Keller war plötzlich weg, Stühle, Tische, Schränke fanden sich sorgsam abgestellt an Orten, wo sie erst einmal nicht stören. Bücher, Technik und sonstiges Material, die nach Herrnhut gehören, standen für den baldigen Abtransport bereit. Einfach zupacken, tun was man kann und was dran ist, diese Haltung von Günther Kreusel ist so etwas wie die „handgreifliche Konsequenz“ seiner Glaubenshaltung, die viele Menschen im Laufe der Jahrzehnte seiner Arbeit als Gemeinhelfer als hilfreichen, stärkenden Dienst ganz persönlich erfahren haben. Dann musste er gar nicht reden, war einfach da, besuchte, besorgte, bereitete auf. Seine Frau Esther hat nicht nur selbst, oft bis zum äußersten, diesen „ganzheitlichen“ Einsatz mit vollzogen. Sie war dann schnell auch die Erste, die das abbekam und bewältigen musste, was Günther wieder angestoßen und zugesagt hatte. Berlin war nun die letzte Station des Gemeindedienstes von Günther und Esther Kreusel. Im Verlauf dieser 12 Jahre war zunächst die Vereinigung der beiden Berliner Gemeinden zu bewältigen, die Günther Kreusel von Seiten der Gemeinde Berlin Mitte mit großer Akribie voran brachte, so dass ein Trauerprozess möglich war und Verlustängste bearbeitet werden konnten. In der einen Gemeinde Berlin hatte er dann seit 2008 die Ge7 schäftsführung inne, und es ist nicht absehbar, wie und wo sich dieser kräftige und doch auch stille Fluss der unermüdlichen Geschäftigkeit Günther Kreusels weiter verteilen und fortsetzen wird. Viel lässt sich sagen, das Meiste bleibt ungesagt. Trotzdem oder gerade darum ist es gut und wichtig, den Abschied von Kreusels in der Gemeinde feierlich zu begehen. Gäste aus den verschiedenen Arbeitsbereichen von Günther Kreusel, so auch des Reisedienstes, den wir ja in Berlin kaum mitbekommen, sind geladen. Auch Theo Clemens, Bischof und ehemaliger Berliner Gemeinhelfer, hat sein Kommen zugesagt. Es wird heitere, musikalische, nachdenkliche Beträge geben. Und wir werden ausschnittweise in die lange Dienstzeit von Kreusels hineinhören und –sehen. Für den offiziellen Abschluss des Nachmittags bereiten Günther und Esther Kreusel eine Auswahl „ihrer Lieder“ als eine Singstunde vor. Für das Buffet bitten wir herzlich um Kuchen und auch um herzhafte Beiträge. Die Moderation der Verabschiedung übernimmt Christoph Hartmann. Er ist dankbar für alle Rückmeldungen, die das Programm und auch das Buffet betreffen. Wer aber lieber spontan etwas einbringt, kann das ebenso tun. Abschiedsgruß Nun bin ich nur noch einen guten Monat im Dienst, da mein Rentnerdasein, auf das ich mich freue, am 1. Juni beginnt und ich ab dem 19. Mai meinen Resturlaub nehme. Da ich mich leider nicht mehr bei allen persönlich verabschieden kann, möchte ich das mit diesen Zeilen tun. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese letzten Dienstjahre durchhalten und bewältigen konnte und ich danke dafür zuerst dem Herrn der Kirche, Jesus Christus, und meiner Frau. Ich danke auch allen Geschwistern und Freunden, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden und sich mit eingebracht haben, die mir in Begegnungen Anteil gegeben haben an ihrem Leben und Glauben und die versucht haben, mir auch kritisch zurechtzuhelfen. Dass ich manchem nicht gerecht geworden bin, tut mir leid, und ich bitte für meine Versäumnisse an Besuchen und mein Versagen in manchen Beziehungen um Verständnis und Vergebung. Ich wollte in allem Zeuge dafür sein, dass Gottes annehmende und erlösende Liebe in Jesus Christus allen Menschen gilt und uns zur Gemeinschaft und zum Dienst befreit. Diese Liebe bleibt und verbindet uns weiter. Meine Frau und ich wissen noch nicht, wo wir unseren Ruhestand verbringen werden, da wir noch abwarten wollen, ob unsere Tochter Almut in Berlin Arbeit findet oder nicht. Euch allen wünschen wir weiterhin Gottes segnende und leitende Nähe Esther und Günther Kreusel Herzliche Einladung zur 33. christlich-islamischen Begegnung Rixdorf am 5. Mai um 19.00 Uhr im Gemeindehaus St. Clara in der Briesestr. 5. Unter dem Thema „Schmerzgrenzen der Meinungsfreiheit - Wenn lächerlich gemacht wird, 8 was mir heilig ist“ gibt es die gute Möglichkeit zum Austausch über Fragen, die sich uns gemeinsam nach den Attentaten in Paris gestellt haben. Am Wochenende 16. / 17. Mai findet in diesem Jahr das Wochenende der Offenen Gärten statt. Dazu werden wir an beiden Tagen von 12-18 Uhr auch wieder unser Gemeindezentrum öffnen, um damit den Besuchern der Gärten im Böhmischen Dorf Gelegenheit zu geben, auch bei uns reinzuschauen. Im Saal wird dafür auch die Ausstellung „Brüderische Orte“ von Ole Akhøj, einem dänischen Fotografen, zu sehen sein, die Brüdergemeinorte aus aller Welt zeigt. Wer sich am Empfang der Besucher beteiligen kann und möchte, ist herzlich eingeladen, stundenweise mit da zu sein. Bitte im Büro vorher mitteilen. Aus unserer Prager Partnergemeinde Aus einer Mail an Br. Kreusel: Wir sind sehr dankbar für Euern Beitrag (3.200 € aus dem Erlös des Weihnachtsmarktes) für unser Bauvorhaben. Wir freuen uns, dass wir schon mehr als 50% der Mittel mit Gottes Hilfe besorgt haben. Wir suchen weiter nach finanzieller Unterstützung, auch außerhalb der Kirche. Aktuell läuft das Auswahlverfahren für den Bau-Generalauftragnehmer. Das Verfahren soll bis Ende Mai ausgewertet werden. Parallel dazu werden noch alle Unterlagen für die Baubewilligung zusammengestellt, damit die Baubewilligung bis Ende Juni erreicht werden kann. Der Bau soll ab Juli anfangen. Wir schätzen, dass er im Frühling 2016 fertig sein könnte. Dann kommt noch die Rekonstruktion der derzeitigen Kapelle. Die Ökumenischer Gottesdienst zur Jan Hus Feier findet wirklich am 25. Mai statt? Bei uns ist leider Pfingstmontag kein Feiertag, deshalb wird es mit der Teilnahme aus unserer Gemeinde schwieriger. Zu den Haus-Feiern in Zelezny Brod am 4./5. Juli kommen bestimmt mehrere Geschwister von Prager Gemeinde. Herzliche Grüße an die Gemeinde Filip Lehovec Neukölln im Zeichen des hussitischen Kelches – Gedenkfeiern 600 Jahre nach dem Tod des Reformators Jan Hus Pfingstmontag, 25.5., 11.00-15.00 Uhr Ökum. Gottesdienst u. Theater Mittwoch, 10.6., feierliche Begehung des Böhmischen Dorfes Sonnabend, 13.6., zwei Vorträge, Hus und das Konzil in Konstanz Die ersten Migranten des heute wohl quirligsten Stadtbezirks von Berlin brachten das friedfertige Erbe der hussitischen Reformation nach Preußen. Das Symbol ihres Strebens nach Glaubens- und Gewissenfreiheit, ihrer bis dahin nur im Geheimen gelebten Geschwisterschaft, der Kelch des Abendmahls, ist darum auf dem Neuköllner Wappen zu finden. So liegt es auf der Hand, dass wir in Rixdorf – Neukölln an Jan Hus und seine Anstiftung zur Suche nach der Wahrheit, die Herz und Sinne befreit, erinnern und seinem Gedenken gebührend Ausdruck 9 geben. Wir tun das im ökumenischen Verbund. Auch das ergibt sich von selbst, da die Flüchtlinge aus Böhmen bald nach ihrer Ankunft neben den Herrnhutern auch der lutherischen und der reformierten Kirche beitraten. Dazu kommt mindestens noch die Kirche zu der Jan Hus gehörte, die römisch – katholische. Der zentrale Festtag der Ökumene ist der Pfingstmontag, an dem wir den traditionellen Pfingstgottesdienst im Körnerpark feiern. Für diesen hat uns diesmal Joel Ruml, Synodalsenior der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, sein Kommen und seine Mitwirkung als Prediger zugesagt. Zusammen mit dem Ökumenebauftragten der EKBB, Gerhard FreyReininghaus, wird er auch an den Feierlichkeiten im Anschluss des Gottesdienstes teilnehmen. Dazu gehört vor allem die Aufführung des Theaterstückes „Die Wahrheit wird euch frei machen – Jan Hus post mortem“ von Benigna Carstens, an den für „die Böhmen“ wichtigen Versammlungsorten Rixdorfs. Als SchauspielerInnen wirken Akteure aus den verschiedenen Gemeinden der Ökumene mit. Folgender Ablauf ist für den Pfingstmontag, den 25.Mai, geplant: 11:00 Ökumenischer Gottesdienst im Körnerpark Neukölln, Schierker Str. 8, Predigt: Joel Ruml, Prag 12:15 Gemeinsamer Weg zur Kirche St. Richard, Braunschweiger Str. 18 12:45 „Die Wahrheit wird euch frei machen“ – Jan Hus post mortem. Ein Gespräch in acht Szenen v. Benigna Carstens, 1. Szene „Suche die Wahrheit“ 13:00 Uhr Imbiss in St. Richard 14:00 Bethlehemskirche, Richardplatz 22 2. Szene: „Höre die Wahrheit“ und 3. Szene „Lerne die Wahrheit“ 14:30 Evang.-reform. Bethlehemsgemeinde, Richardstraße 97 4.Szene „Liebe die Wahrheit“ und 5. Szene „Rede die Wahrheit“ 14:50 Evang. Brüdermeine, Kirchsaal Kirchgasse 14 6. Szene „Halte die Wahrheit“, 7. Szene „Verteidige die Wahrheit“ und 8. Szene „Die Wahrheit wird euch frei machen“ - ein Abschlussgedicht Offenes Ende mit Kaffee und Kuchen gegen 15.00 Uhr im und am Kirchsaal. Zwischen den einzelnen Szenen werden Lieder aus der hussitischen Tradition, vorgetragen von unserem Sängerchor unter Leitung von Winfried MüllerBrandes, zu hören sein. 10 Mittwoch, 10. Juni „Elfte Generation“ – Feierliche Begehung des Böhmischen Dorfes mit VertreterInnen aus Politik und Gesellschaft Henning Vierck, der unermüdliche „Botschafter des Böhmischen Dorfes“, schreibt dazu: „Hatte der Baubeginn zur Erneuerung der Richardstraße im Juni 2012 die Feierlichkeiten zum 275-jährigen Bestehen des Böhmischen Dorfes unterstrichen, so betont die Fertigstellung im Juni 2015 das historische Datum des Jan-Hus-Jahres. Denkmalgerecht sind die Fahrbahn entlang der Kolonistensiedlung durch Großsteinpflaster und der Gehweg durch Mosaikpflaster, das ohne den heute geläufigen Plattenstreifen auskommt, wiederhergestellt worden. Auch die vorhandenen Schinkel-Leuchten wurden an der Häuserflucht neu ausgerichtet. Und vor dem Kirchsaal der Evangelisch-reformierten Bethlehemsgemeinde kann wieder, geschützt durch einen Staketenzaun, der historische Vorgarten angelegt werden. Die Zeit ist allerdings nicht stehen geblieben. So verhindern heute trotz Gehwegverbreiterung unterirdische Versorgungsleitungen die Pflanzung kleinkroniger Linden, die ehemals vor den Gehöften der Kolonisten standen. Doch ungeachtet dessen hebt sich das Böhmische Dorf durch die historisch einfühlsame Baumaßnahme nun wieder deutlich von seiner gründerzeitlichen Umgebung ab, die sich im Norden und Süden überdies mit einer modernen Asphaltfahrbahn anschließt. Die Erneuerung der Richardstraße wird am 10. Juni 2015 gefeiert. Dieser Tag im Jan-Hus-Jahr ist zugleich das 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Prag und Berlin.“ Geplanter Ablauf, 13.00–14.30 Uhr: Kinder und Politiker durchschneiden ein Flatterband am südlichen Eingang des Böhmischen Dorfes (Seniorentagesstätte), weiterer Weg über den Comenius-Garten, die Richardstraße und den Jan-HusWeg zu unserem Kirchsaal. Anwesend sind: die Prager Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová, die Berliner Bürgermeisterin Dilek Kolat, die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey und Stadtrat Thomas Blesing. Sonnabend, 13. Juni, 15.00 – 18.00 Uhr im Kirchsaal Die Comeniusgesellschaft lädt ein zu zwei Vorträgen: Prof. Dr. Joachim Köhler, Tübingen, Prof. em. für Kirchengeschichte an der Kath.-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen „600 Jahre Konzil von Konstanz (1414-1418) - ungenutzte Chance von bleibender Aktualität“ Der Referent wird die historischen Zusammenhänge und Zielvorstellungen des Konzils untersuchen in Hinblick auf aktuelle Fragestellungen in der Reformdebatte des Ökumenismus, insbesondere im Blick auf den „Reformstau“ in seiner eigenen Kirche. Müssen wir vom Konstanzer Konzil als einer verpassten Chance sprechen? Die Frage stellt sich heute dringlich, nach einer – entgegen der Absicht des Konzils - jahrhundertelangen Dominanz eines quasi absolutistisch – monarchisch verstandenen Papstamts, die angesichts aktuell neuer konziliarer 11 Bemühungen erneut in Frage zu stehen scheint. Papst Franziskus sagte für die römisch-katholische Kirche: „Auch das Papsttum und die zentralen Strukturen der Universalkirche haben es nötig, dem Aufruf zu einer pastoralen Neuausrichtung zu folgen“ (in „Evangelium gaudii“). Pfarrer Dipl. Päd. Dr. Manfred Richter, Berlin, Mitglied des Vorstands der Deutschen Comeniusgesellschaft „Jan Hus und die Tragödie des Konstanzer Konzils – Jan Amos Comenius: Rehabilitation von Jan Hus theologisch und die Neuformulierung des konziliaren Gedankens“ Der Referent wird die Entwicklung der theologischen Position von Jan Hus und die Zuspitzung des Konflikts zunächst im Prager Kontext darstellen, sowie mit dessen Verwicklungen in den Streit um die deutsche Krone und das Problem des entstandenen Papstschismas, das zuletzt drei Päpste mit ihren unversöhnlichen Ansprüchen gegeneinanderstellte. Jan Amos Comenius war Mitglied der aus der hussitischen Bewegung hervorgegangenen irenischen böhmischen Brüderunität. Er darf als einer derjenigen Theologen in seiner (und anderer Reformatoren) Nachfolge angesehen werden, der des Jan Hus an Bibel und Gewissen orientierte Kirchen-Erneuerungsbemühung konsequent weiterführte. Dabei konnte er auf theologische Voraussetzungen wie bei Wyclif und Hus verzichten, die die Glaubensgewissheit bei Kirche und Gläubigen verunsicherten. Zudem erneuerte und erweiterte er den Konzilsgedanken hin zum Gedanken einer universalen konziliaren Beratung, der für jegliche Reformdebatte heute anschlussfähig ist. Quelle: Ankündigung und Einladung der Deutschen Comeniusgesellschaft Den Himmel gründen – unser Kirchsaal während des Kunstfestivals 48 Stunden Neukölln, 26.-28. Juni In diesem Jahr sind wir mit einem Konzert und einer Installation mit Performances dabei und versprechen uns davon wieder viele interessierte Gäste, spannende Begegnungen, wertvolle Anstöße für das Gespräch über Kultur- und Glaubensgrenzen hinweg. Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto „SOS – Kunst rettet die Welt“. Das Konzert beginnt am Freitag, den 26.6., 20.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr). Julia Fiebelkorn ist die Sängerin und Songschreiberin der Band Dorothy Bird. Ihre Musik erkundet die Schönheit und Fragilität des menschlichen Wesens. Ihre Lieder verbinden unterschwellig naive Wunder mit der delikaten Intimität des Alltäglichen. Die Musik spricht von Trauer, Verlust, Abschieden und Desillusionierung, bleibt aber nicht dort verhaftet, sondern findet das Licht, das durch die Höhle führt und den Blick auf einzigartige Wandmalereien lenkt. Getragen werden die Lieder durch lyrische Tiefe und die besonderen gemeinsamen Arrangements der Band mit Gesang, Gitarre, Cello und Bass. Ausgewählte Texte werden 12 in Englisch und in deutscher Übersetzung ausgestellt. (Quelle: J. Fiebelkorn, Bewerbung 48h Neukölln) Die deutsch-niederländische Installations- und Performancekünstlerin Friederike Linssen wird von Freitag bis Sonntag ihre Installation mit dem Titel „Den Himmel gründen in mir“ im Kirchsaal präsentieren und zudem mehrmals täglich BesucherInnen in die Tonglen – Technik, einer Meditationspraxis, die der buddhistischen Tradition entspringt, einführen. Zu der geplanten Installation schreibt Friederike Linssen: „Sie besteht aus einem breiten, aber nicht so hohen Nesseltuch an einer Wand, Ölfarbenmischtechnik in Indigoblau und aus 48 kleinen himmelblauen Nesseltüchern die auf dem Boden liegen. Meine Bildsprache schöpfe ich teils wahrnehmend aus der mich umringenden, sichtbaren Wirklichkeit und teils auf intuitive Weise, träumend, fühlend, schauend, Eindrücke fangend, die ich als innerliche Bilder (Sinnbilder) wahrnehme. Momente des reinen Wahrnehmens, worin ich ganz im Hier und Jetzt bin, entstehen oft in Stille. Da ich in meinen Bildern immer die Essenz zu berühren versuche, konzentriere ich mich auf eine einzige Farbe, die ich mit Leinöl und Pigmenten mische. Es entstehen monochrome Bilder oder Serien auf Nessel, die ich Sequenzen nenne. Mit ihnen bringe ich die Verbundenheit (intercon-nectedness) von Elementen untereinander zum Ausdruck, denn überall in der Natur gibt es Zusammenhänge.“ Öffnungszeiten während der 48 Stunden Neukölln: Freitag 19.00 – 22.00 Uhr, Sonnabend 12.00 – 22.00 Uhr, Sonntag 12.00 – 19.00 Uhr. Der Gottesdienst (10.00 Uhr) wird Impulse aus der Installation aufnehmen. Für den Aufsichtsdienst werden wieder Bereitwillige gesucht! Sommerkonzert im Gedenken an Jan Hus - 5. Juli um 19 Uhr Wie schon im letzten Jahr, gibt der MendelssohnKammerChor Berlin unter der Leitung von Volkher Häusler ein Konzert im Sommer. Der Chor hat aufgrund der Aufführung in unserem Saal - am Vorabend des 600. Todestages von Jan Hus ein Programm zusammengestellt, das auf diese Epoche oder das Ereignis Bezug nimmt. So sind mit Guillaume Dufay und Gesualdo di Venosa das 15. und 16. Jahrhundert vertreten, sowie Echos auf diese Epoche aus dem 20. Jahrhundert, u. a. aus Ernst Peppings Liedmotetten auf Weisen der Böhmischen Brüder. Mit 13 Andreas Romberg ist auch ein Meister des 18. Jahrhunderts vertreten, der seinerzeit gleichrangig mit Mozart geachtet wurde. Der Eintritt ist frei, um eine angemessene Spende wird gebeten. „Kinder, wie die Zeit vergeht.“ Unter diesem Motto wird in diesem Jahr unser Sommerfest stehen. Wir haben allen Grund zu feiern, denn unsere Kita, wie sie heute besteht, begeht ihren 50. Jahrestag. Eine Kinderbetreuung in der Brüdergemeine wurde bereits 1753 in Form einer Anstalt und später in einer Spielschule im Böhmischen Dorf ermöglicht. Vieles wissenswerte und interessante konnten wir im Archiv der Gemeinde und durch ehemalige Mitarbeiterinnen finden und zusammentragen. Die neugebaute Kindertageseinrichtung wurde im Mai 1965 feierlich eröffnet und ist bis heute mit Leben erfüllt. In diesen 50 Jahren Kitageschichte war es von je her wichtig, dass die Kinder einen Ort hatten, in dem sie sich wohl und geborgen fühlten, ihnen christliche Wertvorstellungen und Hintergründe vermittelt und ihnen Anreize geboten wurden, bei denen sie für ihr zukünftiges Leben Erfahrungen sammeln und Kompetenzen entwickeln konnten. So wird das Vergangene, das Gebliebene und das Zukünftige an diesem Tag Beachtung finden. Wir feiern am Samstag, den 11. Juli 2015 und beginnen um 15 Uhr mit der Begrüßung im Kirchsaal der Gemeinde. Bei hoffentlich schönem Sommerwetter gibt es dann im Anschluss draußen ein Sommerfest für Klein und Groß, Jung und Alt mit Musik, Spielen, Bewegung, einem Museumszelt und natürlich Kaffee und leckeren Kuchen. Wir freuen uns auf viele Gäste und laden alle ein, die sich mit uns freuen und den Geburtstag unserer Kita feiern möchten. S. Damerow, Kitaleitung Bürgerplattform Neukölln greift erste wichtige Themen auf Unser Bezirk ist nicht gerade arm an ernsthaften Problemen, wie durch die Medien und unseren Ex-Bürgermeister mittlerweile auch landesweit bekannt ist. 14 Bruder Christoph Hartmann berichtete im vorletzten Gemeindebrief darüber, dass wir uns an der Bürgerplattform „WIN“ („Wir in Neukölln“) beteiligen werden, die als basisdemokratische Bewegung wichtige Anliegen gegenüber den politisch Verantwortlichen vertreten und durchsetzen will. Er legte auch dar, wie wichtig es für uns als Gemeinde ist, uns zu vernetzen und für unser Miteinander im Kiez aktiv zu werden, wenn wir als lebendige Gemeinde wahrgenommen werden wollen. Beim Treffen der Bürgerplattform im Oktober letzten Jahres war die Herrnhuter Brüdergemeine das erste Mal als neue teilnehmende Gemeinde vertreten. Die Mehrzahl der Teilnehmer*innen vertreten muslimische Gemeinden, Vereine und Kitas. Daneben beteiligen sich eine hinduistische Gemeinde, christliche Gemeinden aus Neukölln und Britz sowie eine ökumenische Gruppe aus Gropiusstadt an der Bürgerplattform. Bei weiteren Treffen stellte uns die Organisatorin der Bürgerplattform, Frau Sander, vor, mit welcher Vorgehensweise die anderen Bürgerplattformen in Berlin, die Bürgerplattform Moabit/Wedding und die Bürgerplattform Südost bereits wichtige Anliegen durchsetzen konnten. Wir benannten für Neukölln als wichtige Themen das Problem der stark steigenden Mieten, den Fachärztemangel, das Fehlen eines muslimischen Friedhofs, die Vorbereitung eines Treffens mit dem Regierenden Bürgermeisters voraussichtlich Mitte dieses Jahres und ein Gespräch mit einem Großinvestor, der für sein Projekt, bezahlbaren Wohnraum in Neukölln zu schaffen, die Zusammenarbeit mit der Bürgerplattform sucht. Im März veranstaltete die Bürgerplattform Südost im Stadion „Alte Försterei“ eine Aktion, um die politischen Vertreter, die Verkehrsverwaltung des Bezirks und die lokalen Medien auf die gravierenden Verkehrsprobleme durch die Veranstaltungsorte um die „Alte Försterei“ herum aufmerksam zu machen und Lösungen vorzuschlagen und zu fordern. Die Bürgerplattform Südost räumte uns die Möglichkeit ein, im Rahmen dieser Aktion auch eines unserer Anliegen vorzustellen. Unsere muslimischen Partner in der Bürgerplattform Neukölln präsentierten in eindrucksvoller Weise ihren Wunsch nach einem innerbezirklichen Friedhof, auf dem sie nach ihren Ritualen ihre verstorbenen Angehörigen bestatten können. Ein Mitglied des Abgeordnetenhauses sagte seine Unterstützung und voraussichtlich auch die seines Fraktionsvorsitzenden Salehs beim Erwerb eines Friedhofsgeländes in Neukölln zu. Wir haben zwar bislang keine speziellen Anliegen unserer Gemeinde für die Arbeit der Bürgerplattform Neukölln benannt, aber dieser erste Erfolg zeigt, wie auch wir Anliegen unserer Gemeinde in der konstruktiven Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Bürgerplattform den politisch Verantwortlichen wirksam nahebringen könnten. Klaus Fricke 15
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