MUSEUM NEUKÖLLN Die sieben Tische Gastkultur in Neukölln 14. Mai – 30. Dezember 2015 Vernissage: Mittwoch, 13. Mai, 19 Uhr Sieben gedeckte Tische aus Neuköllner Haushalten stehen im Zentrum der neuen Sonderausstellung. An ihnen wurde zuvor ein Essen zelebriert, das – filmisch wie fotografisch dokumentiert – von den Besuchern nachempfunden werden kann. Entstanden ist eine szenische Dokumentation, die ein Bild der Alltagskultur und der sozialen Interaktion zwischen Gastgebern und ihren Gästen im heutigen Neukölln nachzeichnet. Es sind die Details, wie die gekochten Speisen, die Dekoration des Tisches oder die Reihenfolge des Auftischens, die eine Vielfalt kultureller Ausdrucksformen der häuslichen Gastkultur repräsentieren. Sie geben einen intimen Einblick in familiäre Strukturen und stehen gleichzeitig für den derzeitigen sozialen wie kulturellen Wandel im Bezirk. Ein gedeckter Tisch vor dem Essen, Foto: Barbara Hoffmann / Museum Neukölln -ky‘s Berliner Jugend Horst Bosetzky liest aus seinem neuen Buch Donnerstag, 23. April 2015, 19 Uhr, im Foyer des Kulturstalls 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erscheinen die Kindheitserinnerungen des in Neukölln aufgewachsenen Bestseller-Autors Horst Bosetzky. Zusammen mit Fotografien der Berliner Künstlerin Rengha Rodewill führt der Band in eine längst vergessene Welt: zu den Hinterhöfen, Fußballplätzen und anderen Orten im Neukölln der Nachkriegszeit. Entstanden ist ein amüsant-nostalgisches Buch, das Staunen lässt angesichts der vielen Veränderungen, die Berlin seit den Kindheitstagen von Bosetzky erlebt hat. Die Künstlerin Rengha Rodewill wird ebenfalls anwesend sein. GALERIE IM SAALBAU Jonas Paul Wilisch – Reklamiertes Glück 9. Mai – 21. Juni 2015 Vernissage: Freitag, 8. Mai 2015, 18 Uhr Jonas Paul Wilisch beschäftigt sich mit Wertesystemen von Dingen im Kontext der Kunst und der kapitalisierten Warenkultur. Für seine Arbeiten benutzt er gefundene Materialien und Sperrmüll von Neuköllner Straßen, die er zu pseudo-dokumentarischen Szenen neu arrangiert. So zeigen die Fotos der Serie Gefüge – Höffner, Hübner, Boss revisited merkwürdige inszenierte Räume, die man für real halten kann. Ein gerahmter Abzug des Fotos wurde an einen der Fundorte des Mobiliars zurückgebracht. Dort beobachtete und dokumentierte der Künstler die Situation so lange, bis jemand das Foto mitnahm. Neben den Fotografien und den Erzählungen über ihr Verbleiben zeigt Jonas Paul Wilisch in der Ausstellung Objekte aus Fundstücken und eine neue Installation, die sich ebenfalls mit dem Verhältnis von Realität und Fiktion befasst. Das Schachbrett Präsentation eines neuen Objekts in der ständigen Ausstellung 99 x Neukölln Freitag, 19. Juni 2015, 19 Uhr Die ständige Ausstellung 99 x Neukölln erhält ein neues Objekt: das Schachbrett des polnischstämmigen Dichters und Malers Stanislaw Kubicki. Die Geschichte der Familie Kubicki ist eng mit der Geschichte des Widerstands und der Verfolgung während des Nationalsozialismus in Neukölln verknüpft. Stanislaw zieht 1927 gemeinsam mit seiner Frau Margarete und den beiden Kindern in die neu erbaute Hufeisensiedlung in Britz. Sie gehören zu einem Kreis von Künstlern und Intellektuellen, der nach 1933 durch die Nationalsozialisten bedroht und verfolgt wird. Nach dem Beitritt in die polnische Widerstandsbewegung wird Stanislaw Kubicki 1941 durch die Gestapo verhaftet und in Warschau ermordet. Schachbrett von Stanislaw Kubicki, Foto: Friedhelm Hoffmann / Museum Neukölln Jonas Paul Wilisch, Gefüge (12-teilig), 2012 – 2013, Chromira Archival Print, 75 x 95 cm Eike Laeuen, Joachim, 2006, Öl auf Nessel, 100 x 83 cm Eike Laeuen – Nacht und Tag Bis 3. Mai 2015 Finissage mit Künstlergespräch: Sonntag, 3. Mai 2015, 17 Uhr Wie lässt sich die alltägliche Wirklichkeit künstlerisch erfassen? Wenn Eike Laeuen die Welt um sich herum beobachtet, bewegt er sich im Grenzbereich von Malerei, Zeichnung und Fotografie: Tagsüber malt er abstrakte, in zarten Tönen gehaltene Bilder und realistische Porträts von Freunden und Verwandten, deren Gefühlslage er auf subtile Weise erfasst. Unterwegs fotografiert er urbane Brachen am Übergang zwischen Zerfall und dem Anfang von etwas Neuem. Nachts entstehen Tuschezeichnungen und scheinbar beiläufige Handy-Fotos von nächtlichen Stimmungen in Neukölln. All diese unscheinbaren Momente des alltäglichen Lebens fügen sich in der Ausstellung zu einem komplexen Gesamtbild. GEMEINSCHAFTSHAUS GROPIUSSTADT GALERIE IM SAALBAU Post-Soviet Cassandras 25. April – 12. Juli 2015 Vernissage: Freitag, 24. April 2015, 18 Uhr In der Ausstellung setzen sich Künstler_innen aus Russland, der Ukraine und Belarus kritisch mit der gesellschaftspolitischen Situation in ihren Ländern auseinander. Diskriminierungen in Form von psychischer wie auch physischer Gewalt sind für Randgruppen im russischsprachigen Raum nach wie vor an der Tagesordnung. In den künstlerischen Arbeiten geht es um eine Analyse der gegenwärtigen sozialen Realität: um Frauenrechte und Geschlechterrollen, um das Fehlen eines politischen Dialogs, um Glück und Unglück in den Randgruppen der Gesellschaft. Trotz eklatanter Missstände entwerfen die Künstler_innen mit den Mitteln der Kunst Visionen für eine gemeinschaftliche Zukunft. Ein Projekt in Kooperation mit uqbar e.V. Künstler_innen: Anatoly Belov, Gandhi, Shifra Kazhdan, Victoria Lomasko, Marina Naprushkina, Nadia Plungian KuratorinnenTeam: Dorothee Bienert, Victoria Lomasko, Nadia Plungian, Antje Weitzel Gandhi, Stencil, 2015, Übersetzung: „Vergewaltigt? Gebäre! Gott hilft!“ Frühlings-Tanzparty Let the good times roll! Samstag, 9. Mai 2015, 20 Uhr Hardbeat Five & Hey Tonight: Zwei befreundete Bands heizen gemeinsam ein mit wildem 60er-Beat und 70er-Rock. Es darf getanzt werden ! Akkordeon à la carte Akkordeon-Orchester Berlin Samstag, 11. April 2015, 16 Uhr Das Akkordeon-Orchester Berlin ist seit vielen Jahren ein Garant für gute Akkordeonmusik. Serviert wird ein buntes Musikmenü aus Bereichen der Klassik, des Tangos, bis hin zum Swing. Mit dem Landes-Akkordeon-Orchester Berlin unter der Leitung von Thomas Bauer. Gespielt werden Werke von Bizet, Schostakowitsch, Piazzolla und vielen anderen. ALTE DORFSCHULE RUDOW Ich kann das besser Marion-Etten-Theater Sonntag, 19. April 2015, 16 Uhr; Montag, 20. April 2015, 10.30 Uhr Bauer Jan soll nur einen Tag lang den Haushalt besorgen. Der Besserwisser lacht: „Das Vieh versorgen, Korn mahlen, etwas zu Mittag kochen, die Betten machen – Kleinigkeit!“ Doch als er es versucht, lernt er, die Arbeit seiner Frau zu achten. Slapsticks mit Marionetten, ein durchaus lehrreiches Spiel, urkomisch und einfach erzählt. Für Personen ab 3 Jahre. Pro Person: 3,50 € Bridge Markland Foto: Hardbeat Five Ich brauche keine Millionen JAZZCLUB – Takabanda Freitag, 17. April 2015, 20 Uhr Die Besonderheit dieses Ensembles ist die fast folkloristische Art, den Jazz zu verstehen, in der man den Rhythmus und den Sound der Jazz-Stadt Berlin wiederfindet. Die Melodielinien von Paul Schwingenschlögl treffen auf die ausgefeilten Rhythmen von Schlagzeuger Paolo Eleodori. Zusammen mit dem leichtfüßigen Spiel des Kontrabassisten Akira Ando und der ausgereiften Kunst des Saxophonisten Jan von Klewitz bieten Takabanda ein vielfältiges, facettenreiches und spannendes Programm, das auch übermüdete Ohren wieder aufhorchen lässt. STADTBIBLIOTHEK NEUKÖLLN Frühlingskonzert Salon-Orchester Berlin Samstag, 18. April 2015, 15 Uhr Das Salon-Orchester Berlin braucht keine Millionen, sondern nur Musik, Musik, Musik! In diesem Sinne präsentiert das Orchester ein neues, unterhaltsames Frühlingskonzert, das aus bekannten (Tonfilm-)Schlagern und Evergreens der 20er bis 50er Jahre besteht. Sängerin Susann Hülsmann und Tenor Philip Eick führen charmant durch das Programm. Vom kleinen grünen Kaktus über die Capri-Fischer bis zu Dob‘s Boogie ist für jeden was dabei – zum Mitsingen und Mitswingen! Die Polizei singt und spielt mit Freunden Großes Frühlingskonzert mit dem Polizeichor Berlin e.V. Samstag, 30. Mai 2015, 16 Uhr Gäste: Männerchor Harmonie, Erkner und die Mandolinisten-Vereinigung Berlin 1950 e.V. Musikalische Leitung: Steffen Schreiner MOMENTE – Bilder und Skulpturen 23. Mai – 4. Juli 2015 Vernissage: Freitag, 22. Mai 2015, 18 Uhr MOMENTE zeigt Arbeiten von Menschen, die eine psychosoziale Begleitung erfahren und künstlerisch tätig sind. Die meisten Teilnehmer_innen setzen sich in den Kunstwerkstätten zum ersten Mal mit Malerei oder Skulptur auseinander. In einer Umgebung von Informationsflut und Anforderungen an Leistung und Anpassung bieten die Ateliers einen Rückzugsraum. Sie werden genutzt als Räume für Gestaltung, für persönliches Wachstum ohne Zielvorgabe und für Überraschungen über Ergebnisse der eigenen Kreativität. Organisiert wurde die Ausstellung als Gemeinschaftsprojekt des Bezirksamts Neukölln, Abteilung Jugend und Gesundheit, der Kreativwerkstatt der Diakonie Eingliederungshilfe Simeon gGmbH und der Malwerkstatt des Trägers PROWO e.V. leonce + lena in the box Matinee Sonntag, 31. Mai 2015, 11 Uhr Mit Pop und Puppen katapultiert Bridge Markland Büchners einzige Komödie als Ein-Frau-PlaybackTheater ins 21. Jahrhundert. Kraftwerk, David Bowie, Die Ärzte und andere Popgrößen befeuern die Satire. Prinz Leonce soll König werden. Bevor steht die arrangierte Heirat mit Prinzessin Lena, wovor es beiden graut. Sie fliehen, treffen und verlieben sich. Zurückgekehrt persiflieren sie die Hochzeitsinszenierung. Foto: Bridge Markland, © Manuela Schneider Kommunikation auf Mauern: Neuköllner Parolen-Graffiti, Ausstellung von Christian Winterstein 17. April – 16. Juni 2015 Im Stadtbild erscheinen Graffitis unvermittelt und spontan. Untersucht man jedoch für einen ausgewählten Sozialraum die Graffiti-Kultur, so wird man feststellen, dass sich bei Parolen-Graffiti Themen-Schwerpunkte wie Gentrifizierung, Weisheiten oder Konsumkritik herausbilden. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Graffiti-Fotografien aus Nord-Neukölln. Besitz wird überbewertet Manfred Burgheim liest seinen skurrilen Krimi Donnerstag, 30. April 2015, 18.30 Uhr Der Studienabbrecher Alfie zieht zu seinen Eltern nach Berlin und muss eher unfreiwillig ins Familiengeschäft einsteigen. Das heißt, auf Einbruchstour zu gehen. Doch dann ist Vadder Karlheinz verschwunden und die elterliche Wohnung völlig auf den Kopf gestellt. Als sich Alfie und seine Brüder auf die Suche nach Vadder machen, finden sie weit mehr, als sie dachten. Geheime Orte in Berlin Donnerstag, 21. Mai 2015, 18 Uhr Mit einem Bildvortrag führt Claus-Dieter Steyer zu besonderen Aussichtspunkten und in den Untergrund der Stadt, zu stillgelegten Bahnhöfen und Lokschuppen, zu Relikten des Kalten Kriegs oder zu Orten, die an einen Radiosender mit höchst merkwürdigen Parolen erinnern. Weitere Geschichten drehen sich um Stalins Ohr, Hitlers vergessene Ehrenhalle und die Überbleibsel des DDR-Fernsehens.
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