Inspiration Bär Braunbär vs. Waschbär Alter Jahre Gewicht kg Text Martina Zürcher, Illustration Fabian Leuenberger ca. 25 ca. 2 Länge cm bis 800 bis 10 Zähne Anzahl Körper bis 220 bis 70 42 bis 20 bis 30 Schwanz 40 Gehör Frequenzbereich in Hertz (Mensch = 20 bis 20 000) 20 bis 20 000 20 bis 85 000 Geschwindigkeit bis 50 km/h bis 25 km/h Jagd-/Streifgebiet bis 11 000 km2 bis 50 km2 Bärenhunger Tast- und Riechsinn Winterruhe Braunbären fressen weniger Fleisch, als man denkt. Die Bären in den Alpen zum Beispiel ernähren sich zu ¾ vegetarisch – ihr Speiseplan passt sich den Umständen an. Im Herbst muss der Bär für die bevorstehende Winterruhe täglich 20 000 Kcal zu sich nehmen. Fast zehnmal mehr als der Mensch. Waschbären kommen mit 200 – 400 g Futter pro Tag aus. Kein anderes Tier hat einen so ausgeprägten Tastsinn wie der Waschbär. Fast ⅔ des für die Sinneswahrnehmung zuständigen Hirnareals wird alleine für den Tastsinn verwendet. Der Braunbär hat dafür eine super Nase: Er riecht 700 Millionen Mal besser als wir und riecht so zum Beispiel einen Strauch Heidelbeeren aus einer Entfernung von bis zu 200 km. 5 – 7 Monate zieht der Braunbär sich in eine kleine Höhle zurück. Dabei reduziert er seinen Stoffwechsel und Sauerstoffverbrauch um die Hälfte. Die Herzfrequenz sinkt auf 10 Schläge pro Minute. Während der ganzen Zeit nimmt das Tier weder Wasser noch Nahrung zu sich. Es zehrt in dieser Zeit von seiner bis zu 15 cm dicken Fettschicht. 34 Braunbär vs. Waschbär Geografische Verbreitung Wie viele Bären hat die Schweiz? bis 8 cm bis 20 cm Beide «Bären» sind in der Schweiz äusserst selten, genaue Zahlen sind aber kaum vorhanden. Aktuell kann wohl von einem Braunbären und mehreren hundert Waschbären ausgegangen werden. Klar ist: Es gibt mehr Wasch- als Braunbären. Beobachtungen von Waschbären können unter webfauna.ch gemeldet werden. Bei Braunbärsichtungen ist umgehend das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden zu benachrichtigen: T. 081 257 38 92. Fussspur Nachwuchs / Jahr Ø 2,5 Ø 2,5 Wunder der Medizin Einwanderer Was wäscht der Bär? Wie schafft es der Braunbär, während der Winterruhe seine Muskelmasse nicht abzubauen? Und warum leidet er im Frühling nicht an Knochenschwund, obwohl er monatelang Kalzium abbaut? Mediziner erhoffen sich aus solchen Informationen neue Behandlungsmethoden, zum Beispiel gegen Osteoporose oder für bettlägrige Patienten. Der Waschbär wäre in Europa eigentlich nicht heimisch. Aus Pelzfarmen in Deutschland ausgebüxt, hat er sich nördlich der Alpen auch bei uns nach und nach ausgebreitet. In der Schweiz sah man ihn in den 1970er-Jahren zum ersten Mal. Offizielle Stellen sprechen von 230 schweizweiten Funddaten, sprich Sichtungen, toten Tieren, erlegten Individuen oder Fotos. Weil der Waschbär sein Futter im Wasser wäscht, bevor er’s frisst, kam er zu seinem Namen. Obwohl dieses Verhalten nur bei Tieren in Gefangenschaft beobachtet wurde, blieb ihm der Name haften. Auf Französisch ist der Waschbär übrigens eine Waschratte: raton laveur. Und zoologisch gesehen gehört der Waschbär nicht zu den acht Bärenarten weltweit. 35
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