AZ Appenzell Nummer 58 / Preis Fr. 1.70 weier auto ag, thomas holderegger rinkenbach 39, 9050 appenzell telefon 071 787 15 18 www.weiergarage.ch x!7HB6G1-afjaad! ,k.k.K.p.S AV/Dienstag, 14. April 2015 APPENZELLER VOLKSFREUND sehfrische Appenzell · Zielstrasse 19 · Tel. 071 780 03 50 OBEREGGER ANZEIGER Innerrhoder Zeitung / Amtliches Publikationsorgan Weisser Sonntag Die Farbe Weiss als Sinnbild der Reinheit dominierte am vergangenen Sonntag die festlichen Gottesdienste in Appenzell, Gonten und Schwende. Bei strahlendem Wetter wurden die Erstkommunikanten zuvor mit den örtlichen Musikvereinen zur Kirche geleitet. Seite 2 Freizeitarbeiten Übers Wochenende fand in der Schulanlage Mitledi in Hundwil die Freizeitarbeiten-Ausstellung 2015 (FZA) der Appenzeller Lehrlinge statt. 230 Lernende aus über vierzig Berufen zeigten ihre Werke – ein neuer Rekord. Seite 5 Triumph der FDP Regierungsrat Graf verloren, im Kantonsparlament sechs Sitze eingebüsst: Die Grünen sind bei den Wahlen im Kanton Zürich die grossen Verlierer. Auf die Erfolgsstrasse zurückgekehrt ist hingegen die FDP. Seite 9 Annäherung Erstmals seit fast 60 Jahren sind die Staatschefs der USA und Kubas am Samstag zu einem offiziellen Treffen zusammengekommen. US-Präsident Obama kommentierte: «Der Kalte Krieg ist vorbei. Kuba ist keine Bedrohung für die USA». Seite 10 In Kürze Sorgen um Chinas Wachstum: Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt verliert einen wichtigen Wachstumstreiber. Chinas Exporte sind überraschend eingebrochen: Die Ausfuhren fielen im März um 15 Prozent. Der ungewöhnliche Rückgang der Ausfuhren demonstriert die schwache Nachfrage nach Waren «Made in China» in einer schlechten Weltkonjunktur. Reka mit Buchungsrückgang: Die Schweizer Reisekasse (Reka) spürt die Aufhebung des Euro-Mindestkurses. Die Zahl der Buchungen bis Ende 2015 liegt um etwa 10% unter dem Vorjahresstand. Rechtsextreme Jobbik-Partei: Die rechtsextreme Jobbik-Partei hat in Ungarn bei einer Nachwahl am letzten Wochenende ihren ersten Parlamentssitz erobert. Notfalldienste Ärzte Appenzell (Innerer Landesteil): Notfall-Dienstarzt immer unter Telefon 0900 9050 00 (CHF 1.50/min. ab Festnetz) Oberegg (Vorderland): Notfall-Dienstarzt immer unter Telefon 0844 00 11 22 Zahnärzte Notrufzentrale 144 «Bären» in Gonten ist eröffnet und eingeweiht Das Hotel und Restaurant Bären in Gonten erstrahlt in einem neuen Kleid, das auch die jahrhundertealte Geschichte dieses Traditionshauses reflektiert. Der «Bären» möchte ein geselliger Ort für die einheimische Bevölkerung sein, wo man sich zu einem Feierabendbier oder zum Kaffee treffen kann. Das Restaurant im ersten Stock bietet aber auch Einiges für Freunde der gehobenen Gastronomie. Am Samstag wurde das in den letzten acht Monaten umgebaute Haus geweiht und offiziell eröffnet. – Bild: Das Team um Küchenchef Daniel Brunner (links) Kenia «wie Amerika nach 9/11» Das ostafrikanische Land will nach Anschlag weltgrösstes Flüchtlingslager schliessen Gut eine Woche nach dem Terroranschlag mit mehr als 150 Toten im Norden Kenias hat das ostafrikanische Land die kurzfristige Schliessung des weltgrössten Flüchtlingslagers nahe der somalischen Grenze angeordnet. (sda) Das UNO-Flüchtlingshilfswerk müsse das Lager Dadaab mit 350 000 Bewohnern binnen drei Monaten schliessen und nach Somalia verlegen, teilte Kenias Vizepräsident William Ruto am Samstag mit. Sollte das UNHCR der Aufforderung nicht nachkommen, würde Kenia die Flüchtlinge selbst umsiedeln, drohte Ruto. Kenia werde sich nach dem jüngsten Anschlag so drastisch verändern «wie Amerika nach 9/11», sagte Ruto in Anspielung auf die Anschläge vom 11. September 2001 in New York. Zudem habe nun der Bau eines 700 Kilometer langen Walls entlang der somalischen Grenze begonnen. feindungen ausgesetzt, da die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete somalische Al-Schabaab-Miliz immer wieder blutige Anschläge in Kenia verübt. Die Dadaab-Flüchtlingscamps beherbergen seit mehr als 20 Jahren vor allem Somalis, die vor Bürgerkriegswirren, Hunger und islamistischem Terrorismus in ihrem Heimatland am Horn von Afrika geflohen sind. Die Sicherheitslage in Somalia ist weiterhin kritisch, so dass eine Verlagerung von Dadaab über die Grenze nur schwer vorstellbar erscheint. Ein Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks in Kenia sagte, bislang sei man über den Beschluss der Regierung nicht offiziell unterrichtet worden. Kritik von Menschenrechtsorganisation Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zeigte sich erschüttert. «Statt Flüchtlinge zu Sündenböcken zu machen, sollte die Regierung die Verantwortlichen für das Garissa-Massaker finden und bestrafen», sagte Leslie Lefkow, stellvertretende Afrika-Direktorin Anschläge wegen Flüchtlingen von HRW. Eine Zwangsauflösung des In Kenia leben etwa 450 000 somalische Lagers wäre «illegal», meinte sie. Flüchtlinge, die meisten von ihnen in Die somalische Terrororganisation AlDadaab. Sie sind aber zunehmend An- Shabaab hatte sich zu dem Anschlag auf die Universität in Garissa vom Gründonnerstag mit mehr als 150 Toten bekannt. Die Islamisten verüben immer wieder Anschläge in Kenia, wie etwa 2013 auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi. Dabei starben 67 Menschen. Ein Toter bei Massenpanik in Nairobi Am Sonntag kam es an der Universität Nairobi zu einer Massenpanik. Ein elektrischer Defekt hatte zu einer Explosion geführt, woraufhin Hunderte Studenten einen neuen Anschlag befürchteten und in Panik flohen. Nach Krankenhausangaben kam dabei ein Mensch ums Leben, rund 140 weitere wurden verletzt. Um die Islamisten zu stoppen, hat Kenia rund 5000 Soldaten nach Somalia entsandt – genau dies verurteilen die Fanatiker von Al-Shabaab. Nach dem Anschlag in Garissa hat die Regierung ausserdem die Einstellung von 10›000 neuen Polizisten versprochen. Zudem wurden diese Woche viele somalische Konten eingefroren und Geldtransfers verboten. Hilfsorganisationen kritisierten, die Unterbindung von Geldtransfers treffe vor allem arme Somalis, die zum Überleben Geld von Familienmitgliedern im Ausland erhielten. macht bei seiner Arbeit den täglichen Spagat zwischen gutbürgerlicher Küche für die Taverne im Erdgeschoss und Gourmetniveau im ersten Stock. (Bild: Rosalie Manser) Seite 3 Mali: Kulturerbe wird mit Schweizer Hilfe wiederaufgebaut Als Hauptspenderin leistet die Schweiz eine Million Franken an die Wiederherstellung von 14 Mausoleen in Malis Wüstenstadt Timbuktu. Vier der von Islamisten zerstörten Monumente sind rekonstruiert, die übrigen sollen bis im Juli folgen. (sda) Die UNESCO, Kulturorganisation der Uno, geht davon aus, dass bis Ende Juli der Wiçederaufbau der restlichen zehn Mausoleen abgeschlossen ist, wie Marcel Stoessel vom Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Mali sagte. Während der Besetzung der Region durch Dschihadisten von März 2012 bis Januar 2013 wurden 14 der 16 Mausoleen beim UNESCO-Weltkulturerbe zerstört. Die UNESCO erarbeitete danach in Zusammenarbeit mit den malischen Behörden ein Programm zum Wiederaufbau, das unter anderem die Schweiz und die EU finanzieren. Die Gesamtkosten des Programms belaufen sich auf elf Millionen Dollar, wobei allerdings erst Spendenzusagen über drei Millionen Dollar vorliegen. Unterstützt wird das Projekt auch von Norwegen, den Niederlanden, Bahrain, Kroatien, Mauritius und Andorra. Acht Millionen Dollar fehlen noch. Redaktion: Telefon: 071 788 30 01, [email protected] / Inserate: Telefon: 071 788 50 20, [email protected] / Abodienst: Telefon: 071 788 30 00, [email protected] / Internet: www.dav.ch Innerrhoden AV/Dienstag, 14. April 2015 3 Ein neuer Treffpunkt in und für Gonten Die Hotel Bären Gonten AG feierte am Samstag Tag der offenen Tür Der «Bären» hat sich herausgeputzt und versprüht wieder seinen ursprünglichen Charme. Nach achtmonatiger Umbauzeit ist bei Restaurant und Hotel eine gelungene Symbiose von alter Handwerkskunst und neuster Technik umgesetzt worden. Den drei Investoren Jan Schoch, Charly Fässler und Henry Wenk ist es zu verdanken, dass dieses Traditionshaus von seiner ursprünglichen Ausstrahlungskraft nichts eingebüsst hat. Rosalie Manser chef im Hotel Panorama Resort Feusisberg tätig und bewegt sich zusammen mit seinen Mitarbeitern im täglichen Spagat zwischen gutbürgerlicher Küche, die im Erdgeschoss angeboten wird und gehobener Gastronomie im ersten Stock. Stein, Holz, Feuer, Wasser Sein Bruder Raphaël Brunner, der neue Geschäftsführer, betonte anlässlich der offiziellen Eröffnung, dass er in den vergangenen Monaten ein junges, zwanzigköpfiges Team mit Fachkräften aus der Region zusammenstellen durfte. Er selber sei mit seinen 33 Jahren der älteste Mitarbeiter. Auch bei der Vergabe der Bauarbeiten berücksichtigte man zu 85 Prozent einheimische Gewerbebetriebe. 125 Mulden voll von Material wurden aus dem «Bären» herausgetragen und teilweise, vor allem für die Bollensteinwände, wiederverwendet. Stein, Holz, Feuer und Wasser ziehen sich als roter Faden durch den ganzen «Bären». Alte Balken, rustikale Riemenböden, Steinwände, Brunnen und in jedem Gastro-Raum ein Cheminée gehören zum Konzept des St. Galler Architekten Roger Bechtiger. Im ganzen Haus sind verschiedene architektonische Besonderheiten auszumachen. So nimmt im Erdgeschoss die wiederaufgebaute 200-jährige Schmitte einen zentralen Platz ein. Hier wird jeden Montag auf offenem Feuer und vor den Augen der Gäste das eigens im «Bären» abgehängte Fleisch zubereitet. Der mittelalterliche Gewölbekeller, in dem so mancher edler Tropfen lagert, bietet ein stimmiges Ambiente für Apéros. In der sogenannten «Töniseppe»Taverne, dem Restaurant im Erdgeschoss, sind in der Speisekarte gutbürgerliche, preiswerte Gerichte aufgeführt, die rustikal in der Gusspfanne serviert werden. Einmal im Monat an einem Donnerstagabend, wird hier jeweils ein kultureller Anlass durchgeführt. Serviert wird in der Tracht Eine prächtige Wendeltreppe im Eingangsbereich führt die Gäste in den ersten Stock, ins Gourmetrestaurant. Dies ist in mehrere Stuben unterteilt, die allesamt nach ehemaligen Besitzern benannt sind. Insgesamt finden im Speiserestaurant rund neunzig Personen Platz. Hier wird auch eine alte «Bären»-Tradition aufrechterhalten: jeden Sonntag ist während der Mittagszeit Appenzeller Musik zu hören. An Feiertagen oder auf besonderen Wunsch einer Gästegruppe hin, tragen die Service-Mitarbeiterinnen jeweils die Innerrhoder Werktagstracht. Raphaël Brunner betont denn auch, dass es ihm und seinem Team ein grosses Anliegen ist, den Gästen die Bräuche des Appenzellerlandes näher zu bringen. Schliesslich kann auch der «Bären» auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. So stammt das Stammhaus aus dem Jahr 1601 und ist somit vierzig Jahre vor dem Rothuus in Gonten erbaut worden. In seiner Geschichte war im «Bären» beispielsweise eine Bäckerei, ein Gemischtwarenladen, eine Mehlhandlung und auch ein Auch dem Weinkeller wurde neues, altes Leben eingehaucht. Sticksaal zu finden. Gonten AG. «Wir wollten für dieses Haus penziel erreicht. Ein nächstes wird der Hotelneubau in den Startlöchern im Sinne von Hans-Ulrich Dörig eine nach- Neubau eines Hotelkomplexes mit fünfzig Nun bricht eine neue «Bären»-Ära an. Dies haltige Lösung präsentieren. Schliesslich Zimmern sowie Seminar- und Wellnessnachdem im November 2013, nach dem sind wir alle drei seit langem mit dem ‹Bä- bereich hinter dem Mutterhaus sein. Dies plötzlichen Tod des damaligen Besitzers ren› verbunden und wollten seinen guten soll bis Ende 2018 realisiert werden. VoHans-Ulrich Dörig, die Türen vorüberge- Namen und seinen einzigartigen Charme rausgesetzt, die Bezirksgemeinde Gonten hend geschlossen wurden. Die drei neu- bewahren», hielten Charly Fässler und stimmt der Umzonung des entsprechenden Gastgeber Raphaël Brunner eröffnete zusammen mit seinem Team offiziell den umgebauten «Bä- en Investoren erwarben im Mai 2014 das Henry Wenk anlässlich der Eröffnung fest. Landes zu und das anschliessende Bauberen». (Bilder: Rosalie Manser) Gebäude und gründeten die Hotel Bären Mit der Wiedereröffnung ist nun ein Etap- willigungsverfahren verläuft reibungslos. Am Samstag war die Öffentlichkeit dazu eingeladen, den renovierten «Bären» in Augenschein zu nehmen, schliesslich hat sich einiges verändert. Nach der offiziellen Segnung durch Pfarrer Josef Fritsche liessen es sich die zahlreichen Besucher nicht nehmen, die verschiedenen Restaurants, den Weinkeller, die Lounge oder die Hotelzimmer zu inspizieren. Beim Gang durch die Küche waren kleine Gaumenfreuden zu ergattern. Der 30-jährige Daniel Brunner, dem die Leitung des Küchenteams obliegt, war zuvor als Küchen- Voller Einsatz für die SP-Wohninitiative Landsgemeinde-Versammlung der SP AI: Ja zu allen Sachgeschäften – Keine Wahlempfehlung Mit vollem Einsatz will die Innerrhoder SP möglichst viele Stimmberechtigte für ihre Initiative «Wohnen für alle» begeistern. An der Landsgemeindeversammlung am Samstag fassten die Parteimitglieder zudem die Ja-Parole für alle Sachgeschäfte an der kommenden Landsgemeinde. Sie verzichteten jedoch auf eine Empfehlung bei der Wahl eines Nachfolgers für den zurückgetretenen Landeshauptmann Lorenz Koller. Toni Dörig In sehr überschaubarem familiärem Kreis diskutierten die SP-Mitglieder im Restaurant Rössli am Postplatz in Appenzell vor allem darüber, wie sie ihrer Inititative «Wohnen für alle» ein möglichst gutes Resultat sichern können. Bereits in seiner Begrüssungsrede zitierte Präsident Martin Pfister die Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom, die in einer Studie aufzeigte, dass Genossenschaften in Mangelsituationen häufig das weitaus bessere Heilmittel sind als Privatisierung oder staatliche Kontrolle. Genau darauf setzen die Innerrhoder Sozialdemokraten mit ihrem Vorschlag, wie der Mangel an günstigem Wohnraum in Innerrhoden behoben werden könnte. Während zurzeit Immobilienfirmen auf Hochtouren gewinnträchtige Luxuswohnungen bauen und damit eine Liegenschaft nach der an- die SP AI hätte einen Verfassungsartikel eingereicht, der einfach das Grundanliegen in einem Satz festhält.» Und genau so ein Verfassungsartikel wäre ja als Gegenvorschlag möglich gewesen. Aber dagegen hätte «man» sich ja, wie zitiert, gewehrt. Stammtischgespräche Diesen Sinneswandel interpretierte Martin Pfister so, dass eine gewisse Nervosität aufgekommen ist. Viele Kantonsbewohner sind unzufrieden mit dem herrschenden Wohnungsmarkt in Innerrhoden. «Unsere Initiative hat durchaus Chancen», hofft Martin Pfister. Und die SP-Mitglieder sind gewillt, alles für ein gutes Abschneiden zu tun. Das bedeutet, sie wollen möglichst viele Stimmberechtigte überzeugen, dass ihr Vorschlag durchaus vernünftig ist – Präsident Martin Pfister (ganz rechts) und Daniela Mittelholzer «bombardieren» die beiden Kandi- zum Beispiel in direktem Kontakt an drei daten Ruedi Eberle und Stefan Müller mit Fragen. (Bild: Toni Dörig) Stammtischgesprächen, mit einem neuen Flyer und mit Mund-zu-Mund-Propaganda. deren überbauen, ohne dass dem tatsäch- schen auch Landammann Daniel Fässler Zwei sehr konservative Kandidaten lichen Bedarf auch wirklich Rechnung realisiert. Hatte dieser in der Beratung getragen wird, sollen in Zukunft Kanton des Grossen Rates, wie Martin Pfister aus Für die Nachfolge von Landeshauptmann und Bezirke als Gegengewicht Land und dem Protokoll zitierte, noch energisch Lorenz Koller haben sich zwei Kandidaten Immobilien kaufen und im Baurecht an verkündet, dass sich die Standeskom- zur Wahl gestellt: Ruedi Eberle und Stegemeinnützige Bauträger abgeben – mit mission dagegen wehren werde, einen fan Müller. Wie schon ein Tag zuvor wurdem Ziel, dass sich auf diese Weise auch Gegenvorschlag zu dieser SP-Initiative den diese beiden Kandidaten auch von in Innerrhoden normale Durchschnitts- auszuarbeiten, so tönte es bereits kurze den SP-Mitgliedern einem vielsagenden, verdiener und Familien bald wieder eine Zeit später ziemlich anders. Im Bericht intensiven Frage- und Antwortspiel unterüber die Landsgemeinde-Versammlung zogen. Dabei konnten sie ihre Kenntnisse angemessene Wohnung leisten können. der CVP im Appenzeller Volksfreund vom in Sachen Innerrhoder Politik und ihre Einen Nerv getroffen 2. April ist nämlich als Äusserung des Eloquenz beweisen, was sie durchaus erMartin Pfister betonte, wie sehr diese Landammanns zur Initiative «Wohnen für folgreich taten. Einige Fragen waren aber Initiative den Nerv der Bevölkerung ge- alle» zu lesen: «Ihm (also Landammann auch gezielt auf linke Anliegen abgestellt. troffen hat. Offensichtlich hat dies inzwi- Daniel Fässler) wäre es lieber gewesen, Und aufgrund dieser Antworten kam die SP AI zum Schluss, dass beide Kandidaten doch sehr, sehr konservativ sind und kaum Visionen entwickeln. Deshalb wurde auf eine Wahlempfehlung verzichtet. Preis und Gegenleistung Dass die Innerrhoder SP für die eigene Initiative die Ja-Parole beschloss, versteht sich von selbst. Aber auch die übrigen Sachgeschäfte fanden Gefallen, die meisten ohne lange Diskussion – mit einer Ausnahme: Für den Hallenbad-Kredit wurde eigens Leo Sutter, Präsident der Baukommission, als Referent eingeladen. Den SP-Mitgliedern lag vor allem die Frage auf dem Herzen, ob die zu erwartende deutliche Erhöhung der Eintrittsgelder nicht zu vermeiden gewesen wäre. Hätte man nicht bescheidener bauen können? Oder könnte die Öffentlichkeit allenfalls eine höhere Defizitgarantie übernehmen? Leo Sutter zeigte mit Erfolg auf, dass man heute kein Schwimmbad mehr bauen kann, das schlicht und einfach ein Schwimmbecken enthält. «Heute kommen die wenigsten nur noch zum Schwimmen.» Und die Konkurrenz ist gross. Was im Angebot über das Schwimmbecken hinausgeht, soll und wird auch mehr Einnahmen generieren. «Man muss den Preis immer mit der Gegenleistung vergleichen.» Kaum realisierbar wäre es gewesen, der öffentlichen Hand höhere Beitragskosten pro Jahr abzuverlangen. Immerhin habe sich die Schule bereit erklärt, deutlich mehr zu bezahlen für das Schulschwimmen. Auch diese Ja-Parole wurde einstimmig gefasst.
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