«Ich freue mich auf jeden Tag – trotz der vollen Agenda» Sabine

Absolventenporträt | Bachelorstudium Wirtschaftsrecht | ZHAW School of Management and Law
Absolventenporträt | Bachelorstudium Wirtschaftsrecht | ZHAW School of Management and Law
«Ich freue mich auf jeden Tag –
trotz der vollen Agenda»
Sabine Heller, Director
Bereits als Siebenjährige wollte Sabine Heller
FISCH UND VOGEL SEIN
nichts lieber tun, als zu arbeiten. Damals blieb es
Ein Händchen für Geld hatte sie bereits mit sieben Jahren,
beim Verkauf von bemalten Steinen. Heute ist ihre
als sie Steine bemalte und diese verkaufte. «Ich wollte
Agenda bei der Credit Suisse mehr als voll. Dank
schon damals etwas erwirtschaften und hab mich darüber
dem ZHAW-Studium habe sie gelernt, effizient und
geärgert, dass Kinder noch nicht richtig arbeiten dürfen»,
strukturiert vorzugehen.
sagt Heller schmunzelnd. Zahlen – und später auch Börse
und Banken – hätten sie schon immer interessiert. Deshalb
Das Büro von Sabine Heller ist schlicht eingerichtet, der
war eine Banklehre naheliegend: «Ganz früher lagen meine
helle Vorhang zugezogen. Mittendrin steht ein Flipchart
Vorstellungen von diesem Beruf vor allem im Tragen von
mit Notizen aus der letzten Sitzung. «Ich habe viele admi-
Anzug und Deuxpièces», erzählt Heller lachend.
nistrative Arbeiten, Planungssitzungen und Besprechungen», erklärt die 35-Jährige. «Daher bin ich oft in meinem
Büro.» Seit 2014 ist Sabine Heller Director bei der Credit
Suisse im Private Banking & Wealth Management in der
Region Zürich. Seit zwei Jahren führt sie fünf Teams – vier
Anlage- und ein Hypothekarteam mit rund 50 Mitarbeitenden. Obwohl oder gerade weil ihre Agenda gefüllt ist mit
«Ich habe Wirtschaftsrecht
studiert, weil ich dank beiden
Themengebieten – Wirtschaft und
Recht – Fisch UND Vogel bin.»
Terminen, nimmt sie sich immer wieder Zeit, um ihre Mitarbeitenden zu besuchen: «Es ist wichtig, dass ich bei
Bei der Credit Suisse startete Sabine Heller ihre berufliche
meinen Teammitgliedern vorbeischaue – auch informelle
Karriere. Danach entschied sie sich für ein Wirtschafts-
Kaffeepausen gehören einfach dazu, das mache ich sehr
rechtsstudium an der ZHAW. «Wirtschaft alleine wäre mir
gerne.» Kontakte zu pflegen sei in ihrem Job immens
zu wenig gewesen», sagt Heller. «Bei der Infoverantstal-
wichtig, sagt Heller. «Ich begleite Teamleiter zu Kundenter-
tung hiess es, man sei mit diesem Studiengang weder
minen, führe Workshops durch und tausche mich mit mei-
Fisch noch Vogel, sondern Fisch und Vogel», erzählt
nen Kolleginnen und Kollegen aus. Dann gibt’s noch
Heller. Das habe sie überzeugt: «Wirtschaft und Recht
Quartalmeetings, Infomeetings, Salesmeetings ...» Die
sind beides Themengebiete, mit denen ich täglich zu
To-do-Liste von Sabine Heller ist lang. Und genau diese
tun habe und von denen ich wissen muss, wie sie funktio-
Vielfalt gefällt ihr. «Ich stehe jeden Morgen auf und freue
nieren.»
mich auf den Tag», sagt sie. Es sei schon immer ihr Traum
gewesen, zu führen, zusammen mit anderen einen Weg
INTERESSEN ENTDECKEN
zu finden und gemeinsam Ziele zu erreichen. «Mitarbeiten-
Sie begann als Vollzeitstudentin, bekam dann aber eine
de coachen, bei der Stange halten und im Team zu arbei-
Führungsaufgabe bei der Credit Suisse und entschied
ten – das fasziniert mich», erklärt Heller.
sich, das Hauptstudium berufsbegleitend zu absolvieren.
«So konnte ich meine Fragen und Erfahrungen aus der
«Während des Studiums habe ich
viel Spannendes gelernt – beispielsweise über Europarecht. Diese neue
Leidenschaft hat mich selbst etwas
überrascht.»
Studiums vor allem gelernt, strukturiert zu denken – also
wie man hinterfragt, effizient ist und eine Informationsflut
strukturiert. Im schnelllebigen Alltag, wie sie ihn erlebe, sei
das unabdingbar. Pausen vom beruflichen Alltag geniesst
Sabine Heller für sich oder mit ihrer Familie. Den perfekten
Ausgleich hat sie in ihrem Garten gefunden: «Ich wusste
gar nicht, wie entspannend es sein kann, Unkraut zu jä-
Praxis im Unterricht einbringen und das Erlernte direkt im
UNKRAUT GEGEN STRESS
Job umsetzen.» Wichtig sei dabei, seinen Traumberuf im-
Auch für ihre Führungsaufgabe erhielt sie praktische Tipps.
SABINE HELLER
mer im Auge zu behalten. Aber es gebe auch Interessen-
«Uns wurde immer wieder nahe gelegt, als Führungsper-
–– schloss 2011 das Studium Wirtschaftsrecht an der
gebiete, die erst durch das Studium dazu kämen, von de-
son nie den Überblick zu verlieren», sagt Heller. Dies sei
nen man vorher gar nichts gewusst habe: «Europarecht
enorm wichtig für ihren beruflichen Alltag: «In der Bank-
fand ich total spannend und obwohl ich diesen Themenbe-
branche kann nämlich schon ein kleiner Fehler eine gute
www.sml.zhaw.ch/wirtschaftsrecht
reich heute im Alltag nicht brauche, habe ich eine neue
Reputation gefährden.» Neben dem fundierten Know-how
[email protected]
Leidenschaft entdeckt.»
in Betriebswirtschaft und Recht habe sie während des
ZHAW School of Managment and Law ab
–– ist heute Director bei der Credit Suisse, wo sie
schon seit 18 Jahren arbeitet
ten», sagt sie lachend.