„German Engineering hat immer noch großes Gewicht in der Welt.“

Ausgabe 01/2015
auf den
Das Kundenmagazin der TOPOS Personalberatung
„German Engineering
hat immer noch
großes Gewicht
in der Welt.“
Interview mit Ralph Appel
– Direktor des VDI
(Seite 8)
EDITORIAL
ONBOARDING
POLEN
02
04
12
Seite
Qualität als Wettbewerbsvorteil: Auch im HR-Bereich
Von Florian Koenen
Seite
Die professionelle Einarbeitung
von neuen Führungskräften
Bericht von: Gabriele Siggelkow
Seite
Mit Abstand die stärkste
Volkswirtschaft aller neuen
EU-Mitglieder
Bericht von: Dr. Achim Moraw
FLORIAN KOENEN
Start
EDITORIAL
„Qualität, Qualität, Qualität!“
So oder ähnlich lauten frei zusammengefasst die Slogans
und Claims fast aller größeren deutschen Firmen, die sich
im internationalen Wettbewerb behaupten müssen. Sie stellen damit das nach vorn, was einer der Hauptgründe für
Deutschlands wirtschaftlichen Erfolg der letzten Jahre und
Jahrzehnte gewesen ist: Qualität. Hiermit hat man sich gegen preisaggressive Wettbewerber und technologische Herausforderungen erfolgreich behaupten können.
Und auch die Personalarbeit, so wie wir sie traditionell kennen, steht heute vor der gleichen Herausforderung, so wie
viele andere Bereiche vor ihr: technologiebasierte Lösungen
und vermeintlich preisgünstige Onlineangebote erobern
Schritt für Schritt die Prozesse und machen dabei auch vor
der Recruiting-Arbeit nicht halt.
Was mit Kandidaten-Datenbanken und Email-Bewerbungen begann, findet heute seine Fortsetzung in SocialMedia-Recruiting, zeitversetzten Video-Interviews, OnlineSelf-Assessments und mittlerweile (zumindest in den USA)
sogar teilweise in voll automatisierten Matching-Prozessen
zwischen CVs und Anforderungsprofilen. Hier spielt der
Mensch auf beiden Seiten in zunehmendem Maße nur
noch eine Randrolle. Er trifft zwar die letzte Entscheidung,
verlässt sich aber immer mehr auf Analysen und die Vorauswahl durch die Technik.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Vieles hiervon ist sinnvoll, vereinfacht Abläufe und Prozesse und schafft für die
HR-Verantwortlichen Zeit, um sich auf andere Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren zu können. Aber technologische
Lösungen nützen eben nur dann, wenn sie auch qualitativ
hochwertig durchgeführt werden und wenn sich hinter allen technischen Prozessen jemand die Zeit nimmt, um die
Menschen darin zu sehen. Jemand, der Erfahrung hat und
weiß, dass ein Mensch mehr ist als das, was im Lebenslauf
steht und was standardisierte Testverfahren widergeben. Jemand, der sich auch einmal auf sein Bauchgefühl verlässt
oder jemandem eine Chance gibt, weil er das Potenzial in
einer Person sieht und nicht den technischen Soll/Ist-Vergleich in den Vordergrund stellt. Und letztlich: jemand, der
bereit ist Verantwortung für eine Personalentscheidung zu
übernehmen.
Und genau deshalb brechen wir in dieser Ausgabe eine Lanze für das Thema Qualität in Verbindung mit dem „Faktor
Mensch“. Und wer wäre hier als Interviewpartner passender als der Direktor des Vereins der Deutschen Ingenieure
(VDI), der stellvertretend gleichermaßen für hochtechnologische Lösungen als auch für das Qualitätsimage deutscher
Produkte in aller Welt steht? Gemeinsam mit ihm werfen
wir einen Blick auf das Berufsbild Ingenieur und auf die
zukünftigen Herausforderungen dieser Berufsgruppe.
Das Thema Qualität spiegelt sich dann auch in unserem
Gastbeitrag zu gelungenen Onboarding-Prozessen wieder,
genauso wie in dem Beitrag über unseren polnischen Kooperationspartner, der im Rahmen unserer internationalen
Serie vorgestellt wird und heute ein maßgeblicher und qualitativ hochwertig arbeitender Player auf dem Personalberatungsmarkt in Polen ist.
Deutschlands ausgezeichnet werden und damit auch das
Thema unserer eigenen Qualität und dem, was wir bisher
dafür getan haben, in den Vordergrund stellen dürfen.
Statista und der Focus haben in diesem Jahr wieder eine
Umfrage unter Deutschlands Personalentscheidern durchgeführt, welche uns erneut bestätigt haben, dass wir mit unserer Arbeit und unseren Ansätzen auf dem richtigen Weg
sind. Hierfür danken wir schon an dieser Stelle allen, die
uns ihre Stimme gegeben haben.
Wer sich von unserem eigenen Qualitätsverständnis noch
selbst überzeugen möchte, hat hierzu in den nächsten Monaten übrigens eine tolle Gelegenheit: das jährlich stattfindende World-Meeting unseres internationalen Personalberatungsnetzwerks IESF findet im September in Hamburg
statt.
Dort werden Sie die Gelegenheit haben, unsere Partner
aus aller Welt persönlich zu treffen. Vielleicht hatten Sie ja
schon länger einmal vor, Kontakt in Sachen Rekrutierung
z.B. nach Asien, Amerika, den Nahen Osten oder andere
europäische Länder zu knüpfen? Dann ist das Ihre Gelegenheit. Sprechen Sie uns gerne auf das Thema an.
Mehr darüber finden Sie aber natürlich auch im Magazin, bei dessen Lektüre ich Ihnen nun viel Spaß wünsche!
Abschließend freuen wir uns natürlich auch, dass wir im
April 2015 erneut als eine der besten Personalberatungen
–2–
–3–
GABRIELE SIGGELKOW
Stand
ONBOARDING
– DIE PROFESSIONELLE
EINARBEITUNG VON NEUEN
FÜHRUNGSKRÄFTEN
Gabriele Siggelkow war nach Bankausbildung und Pädagogikstudium mit psychologischem Schwerpunkt zunächst in der Personalentwicklung und im Personalmanagement einer deutschen Großbank
tätig. Anschließend als VP HR eines internationalen IT-Unternehmens mit deutschem Headquarter
und später als Global Head of HR eines weltweit agierenden Unternehmens des Agribusiness entwickelte sie HR Module, die das Wachstum des Unternehmens sowie M&As erfolgreich unterstützten
und begleiteten.
Gestützt durch eine berufsbegleitende Vertiefung ihrer psychologischen und therapeutischen Kenntnisse und Erfahrungen fand Gabriele Siggelkow neben ihren strategischen und operativen Aufgaben
immer wieder Platz für die individuelle Begleitung von Menschen in Entwicklungsprozessen. Diese
Erfahrungen, eingebettet in die eigene Führungserfahrung in Top Management Funktionen, kennzeichnen ihre Arbeit als Executive Coach und HR Business Consultant in besonderer Weise.
–4–
Jedes Unternehmen ist immer wieder mit der Einar- Und – wie gestalten Sie diese Einarbeitungsprozesbeitung von neuen externen Mitarbeitern konfrontiert. se? Wie viel Zeit investieren Sie immer wieder NICHT,
Und immer wieder wird der Aufwand für eine gelin- aus guten Gründen, schließlich sind Sie verantwortlich fürs Geschäft?
gende Einarbeitung unterschätzt.
Laut verschiedenen Studien sind 40 Prozent der Füh- Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt,
rungskräfte den Herausforderungen einer neuen Rolle dass eine gut strukturierte und professionelle Einarund Position nicht gewachsen und scheitern in den beitung die Zeit bis zur ersten Wirksamkeit der neuen
ersten 18 Monaten (Dembkowski in: Füchtner, We- Führungskraft im Durchschnitt halbiert. Die Gründe
gerich, 2011). Das entspricht im Übrigen auch der hierfür liegen in der Reduzierung von Dissonanzen
Zeit, die extern eingestellte Führungskräfte im Durch- und Anpassungsaufwand, eine höhere Produktivischnitt benötigen, um sich in einer neuen Unterneh- tät wird schneller erreicht, und insgesamt wird eine
schnellere Entfaltung der Arbeitskraft erzeugt.
menskultur nachhaltig einzufinden (Deloitte, 2009).
Und haben Sie sich schon einmal mit den
„handelsüblichen“
Berechnungen
Onboarding – der Prozess
beschäftigt, wie hoch die wahren
Kosten einer misslungenen InteGenau hier setzt Onboarding
gration sind? Egal, welcher BeEine professionelle
an. Ein externer Coach überrechnung Sie hierbei folgen, es
Einarbeitung
halbiert
nimmt weitgehend diese Fühkommt immer eine aberwitzig
die Zeit bis zur ersten
rungsleistung. Nach intensiver
große Summe heraus. Denn
Wirksamkeit.
Rücksprache mit dem Vorgees geht hier um sechs bis 10
setzten (Briefing) übernimmt der
Positionen, von denen die KosGabriele Siggelkow
Coach den Führungs- und Steuten für den Suchprozess ledigerungspart während der Einarbeilich eine darstellen.
tungsphase.
In den ersten 100 Tagen ist es für jeden
neuen Mitarbeiter notwendig, alle vorhandenen
Onboarding – Was ist das?
Abläufe, Organisationen, Kommunikationswege zu
Onboarding ist die zielgerichtete Begleitung eines beobachten. Gleichzeitig müssen Unternehmenskulneuen Mitarbeiters während der Einarbeitungsphase tur und Rituale erkannt und verstanden werden. Da(Probezeit plus/minus, abhängig von der Komplexität nach sollten erste Wirksamkeiten des neuen Mitarbeiters sichtbar werden.
der Anforderungen in der neuen Funktion).
Für Unternehmen ist es wichtig, den Mitarbeiter
schnellstmöglich wirksam werden zu lassen, Sicher- Der Coach begleitet hier von Anfang an durch Unterheit zu gewinnen, die richtige Wahl getroffen zu haben stützung bei
er Reflektion der Erfahrungen im neuen Unternehmen
und damit die Kosten der Einarbeitung möglichst ge- · d
· der Entwicklung des eigenen Businessplans
ring zu halten. Aber wie gelingt das?
Jeder Vorgesetzte weiß, dass er zumindest während · der Maßnahmenplanung, der Erstellung des Aktionsplans
der ersten sechs Monate seinem neuen Mitarbeiter
intensiv zur Verfügung stehen muss. Meetings im re- · dem Verstehen der Unternehmenskultur
gelmäßigen Rhythmus, möglichst wöchentlich, klare · dem Aufbau von Beziehungen zu Schlüsselpersonen
sowie der Entwicklung eines internen Netzwerkes.
Zielstellungen zur Orientierung, intensives Feedback,
Fragen beantworten, Unterstützung beim internen In der sich anschließenden Phase unterstützt Onboarding den neuen Mitarbeiter bei der Klärung von
Netzwerken bieten, usw.
–5–
Stand
Stand
Rollenerwartungen, Einstellungen, Reaktionen, Fragen, Ängsten und Irritationen. Insbesondere werden
hier folgende Themen bearbeitet:
· Anforderungen und Erwartungen an die eigene Rolle, bewusste Positionierung
·
Kommunikationsverhalten und persönliche Verhaltenskonsequenz
· Aufbau wichtiger persönlicher Erfolgsparameter
· Planung notwendiger Veränderungen
· Symptome von und Umgang mit Stress.
Dies sind die Hebel zu mehr Klarheit, mentaler Akzeptanz und Handlungsstärke. Es entsteht nachhaltige
Motivation und Kraft für die neuen Aufgaben. Die erfolgreiche Integration setzt sich leichter und schneller
durch, und die Wirksamkeit des neuen Mitarbeiters
startet deutlich früher. Gemeinsame Gespräche mit
dem Vorgesetzten unterstützen diesen Prozess.
Nutzen eines Onboarding-Coaching-Programmes
Neben dem wirtschaftlichen und organisatorischen
Nutzen gibt es noch eine Reihe weiterer, eher „weicher“ Erfolgsfaktoren. Die Wahl des neuen Arbeitgebers wird positiv bestätigt. Führungskräfte fühlen
sich im neuen Unternehmen von Anfang an „besser
aufgehoben“, sie geben ihre erhöhte Einsatzbereitschaft und Motivation direkt ans Unternehmen zurück
und erreichen den Breakeven-Punkt ihrer Integration (Nettobeitrag zur Wertschöpfung des Unterneh-
mens) deutlich schneller (Deloitte 2009). Die durchschnittliche Verweildauer im Unternehmen erhöht sich
(Dembkowski in: Füchtner, Wegerich 2011).
Insgesamt bewerten Führungskräfte diese Maßnahme positiv.
All dies führt unübersehbar zu einem weiteren Aspekt.
Die von Anfang an gesteigerte Leistungsfähigkeit, Motivation und Zufriedenheit Ihrer Führungskräfte führt
letztlich auch zur Stärkung Ihrer Arbeitgebermarke.
Führungskräfte sind immer Multiplikatoren Ihrer Unternehmenskultur – im positiven wie im negativen
Sinne. Erfolgreiche und zufriedene Führungskräfte
werden für leistungsstarke und motivierte Mitarbeiter
sorgen - und die Besten hoffentlich lange an Ihr Unternehmen binden.
- - - - TOPOS-NEWSTICKER - - - ZUWACHS AM STANDORT MÜNCHEN
Seit Ende 2014 verstärkt Paavo Zeebe den
Münchner Standort. Zeebe verfügt über 10
Jahre Erfahrung in der Personalberatung und
betreut Kunden aus den Bereichen Fashion,
Sport, Lifestyle, Retail und Fast/Slow Moving
Consumer Goods.
FOCUS UMFRAGE
Auch in 2015 gehört TOPOS wieder zu den
Top Personalberatungen in Deutschland.
Dies ergab eine von der Zeitschrift Focus in
Auftrag gegebene Umfrage unter Personalentscheidern.
NEUIGKEITEN IM TOPOS-BLOG
Unter www.headhunter-blog.eu finden Sie
interessante Beiträge zu Themen wie:
Informationsgewinnung im Recruiting, Frauenquote in Aufsichtsräten und Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme.
ACHTUNG: TERMIN VORMERKEN
In der Zeit vom 15.09. bis 17.09.2015 findet
das jährliche World-Meeting unseres internationalen Netzwerkes „IESF“ in Hamburg statt.
In diesem Zeitraum haben Sie die Gelegenheit, sich individuell mit unseren Kollegen
aus allen Teilen der Welt zu treffen und sich
auszutauschen.
Sprechen Sie uns einfach an und wir arrangieren den Kontakt.
–6–
–7–
THOMAS WILDE
INTERVIEW MIT RALPH APPEL:
„ GERMAN ENGINEERING
HAT IMMER NOCH
GROSSES GEWICHT
IN DER WELT.“
Ralph Appel ist seit dem 1. Januar 2014 Direktor und geschäftsführendes Mitglied des Präsidiums des VDI
Verein Deutscher Ingenieure. Der studierte Wirtschaftsingenieur arbeitete zuvor 27 Jahre in der Lebensmittelindustrie, zuletzt als Geschäftsführer und Country Lead Deutschland für einen internationalen Konzern.
Herr Appel, nach 27 Jahren in der Industrie sind Sie nun zum VDI gewechselt. Was ist der größte Unterschied?
Der größte Unterschied ist sicher, dass die Industrie an finanziellen Ergebnissen interessiert ist. Der
Verein orientiert sich eher an Non-Profit-Zielen. Generell sind die Unterschiede aber gar nicht so groß.
Wenn sie zum Beispiel in einem Wirtschaftsunternehmen eine Investition genehmigt bekommen wollen,
–8–
dann haben sie oft viele verschiedene Stakeholder, Deutschland klar benennen wollen. Wir sind ein resdie sie alle mitnehmen müssen. Hier im VDI ist es im sourcenarmes Land, wir brauchen Innovationen, wir
Grunde genommen genauso. Neben unserer Haupt- brauchen Know-how und wir brauchen Ingenieure.
geschäftsstelle haben wir 45 Bezirksvereine, wir haben Wir erstellen zur Zeit auch eine Studie über die Aus15 Landesverbände, wir haben 12 Fachgesellschaften wirkungen des Bologna-Prozesses, die Reform des
und wenn wir etwas bewegen wollen, dann müssen Studienganges vom Diplom-Ingenieur zum Bachelor
wir die Menschen abholen und für unsere Themen ge- und Master. Und mit den VDI Nachrichten haben wir
winnen. Von unseren rund 154.000 Mitgliedern sind ein Organ, welches DIE technische Wochenzeitschrift
etwa 13.000 ehrenamtlich aktiv. Diese wollen sich na- in Deutschland ist.
türlich aktiv einbringen und die müssen sie nicht schie- Von daher glaube ich schon, dass wir gehört werden.
ben, sondern sie müssen sie abholen, einbinden und Mein persönliches Ziel wäre aber, dass wir unsere
manchmal in die gleiche Richtung bewegen. Im VDI Stimme manchmal noch etwas lauter erheben und zu
haben wir eine sehr moderne Organisation. Wir orien- bestimmten Themen uns noch stärker als jetzt positionieren. Allerdings muss man fairerweise sagen,
tieren uns an Prozessen und an Themen und nicht so
dass wir als Vertreter aller Ingenieure nicht
stark an Funktionen, wie das häufig in Unfür bestimmte Branchen sprechen
ternehmen der Fall ist. Allerdings habe
können.
ich hier auch gelernt, dass der Weg
DURCH DIE
zu einer Entscheidung manchmal
VERKNÜPFUNG
Sie sprachen gerade das Thema
länger dauern kann. Dies liegt
VON
PHYSISCHERUND
Fachkräfte an. Haben Sie das
im Wesentlichen daran, dass
INFORMATIONSWELT
Gefühl, dass es tatsächlich diesen
unsere Entscheidungsgremien
WERDEN SEHR GROSSE
Fachkräftemangel gibt, von dem
nicht immer vor Ort sind, sonviele sprechen?
dern sich nur ein paar Mal im
VERÄNDERUNGEN AUF
Jahr treffen.
Den gibt es und er ist auch nicht
UNS ZUKOMMEN.
heraufbeschworen. Gemeinsam
Ralph Appel
Der VDI ist das Sprachrohr für rund
mit dem Institut der Deutschen
154.000 Ingenieure und damit quasi
Wirtschaft in Köln arbeiten wir schon
für den Technik-Standort Deutschland.
seit vielen Jahren an der systematischen
Dies ist eine ziemliche Verantwortung. Spüren Sie
Erhebung der offenen Stellen und stellen diese
diese in Ihrem täglichen Handeln?
Zahlen der Zahl der arbeitslosen Ingenieure gegenGenerell kann ich dies mit einem klaren „Ja“ beant- über. Aktuell gibt es 57.000 freie Stellen und nur knapp
worten. Wir sind Sprecher der Ingenieure und der 28.000 arbeitslose Ingenieure. Statistisch gibt es also
Technik. Natürlich sehen wir unsere Verantwortung zwei Stellen für einen arbeitssuchenden Ingenieur. Dies
für die Weiterentwicklung des Standortes Deutsch- stimmt natürlich nicht an jedem Standort und auch
land. Wir haben einen sehr guten Zugang zur Poli- nicht in jeder Branche. Dennoch kann man eine klatik und zu den relevanten Ministerien. Im Mai diesen re Tendenz erkennen, dass der Arbeitsmarkt eher zu
Jahres organisieren wir wieder unsere „Leuchtturm wenige als zu viele Ingenieure hat. Insgesamt liegt die
Veranstaltung“, den deutschen Ingenieur-Tag. Er fin- Arbeitslosigkeit bei Ingenieuren bei 2,3 %, statistisch
det alle zwei Jahre statt und es kommen rund 1.500 bedeutet dies Vollbeschäftigung. Daher sind wir als VDI
Teilnehmer, die sich über solche Fragestellungen auch sehr darum bemüht, noch mehr junge Menschen
Gedanken machen. Dieses Jahr ist das Motto “Thin- für das Ingenieurstudium zu gewinnen, insbesondere
king Generations-Innovationen für Deutschland“. Da- auch junge Frauen. Momentan beträgt ihr Anteil im
für werden wir auch ein Positionspapier erarbeiten, Studium nur knapp 22 %. Wir müssen uns aber auch
in dem wir die Herausforderungen an den Standort Gedanken über die Migration machen. Knapp 10 %
–9–
der in Deutschland arbeitenden Ingenieure haben eine
ausländische Staatsangehörigkeit. Dieser Anteil muss
unseres Erachtens zukünftig noch weiter steigen, da
der demographische Wandel dazu führt, dass Ingenieure ab 2020 deutlich knapper werden. Schon heute ist
jeder Fünfte erwerbstätige Ingenieur älter als 55 Jahre.
Dennoch hat man das Gefühl, dass die Industrie auch
technische Arbeitsplätze ins Ausland verlagert.
Dies ist eine interessante Fragestellung, denn das
passiert tatsächlich und wir halten es aus volkswirtschaftlicher Sicht für bedenklich. Wenn man sich die
Textilindustrie oder auch die Halbleiterindustrie der
letzten Jahre anschaut, dann sieht man, dass immer
dort, wo die Produktion verlagert wurde, auch irgendwann die Entwicklung nicht mehr stattfand. Produktion und Entwicklung müssen nah beieinander liegen.
Insofern ist der VDI ein sehr starker Advokat dafür,
Deutschland als Produktionsstandort attraktiv zu halten. Und aktuelle Tendenzen sprechen auch dafür.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in England
und den USA, scheint der Trend eher in die entgegengesetzte Richtung zu funktionieren und es kommt zu
einer stärkeren Re-Industrialisierung. Eng verknüpft
mit dieser Fragestellung ist dann auch das Thema
Industrie 4.0. Was wir heute sehen ist, dass die Menschen, auch die jungen Leute, überwiegend anwendungsorientiert sind. Alle haben ein Smartphone und
können damit virtuos umgehen. Was uns allerdings
Sorgen bereitet ist der Umstand, dass sich eigentlich
fast niemand mehr dafür interessiert, wie das ganze
funktioniert. Insofern plädieren wir sehr stark dafür,
dass die technische Allgemeinbildung in den Schulen
stärker in den Fokus rückt.
Wenn sie danach fragen, welche Auswirkungen die
Industrie 4.0 auf den Arbeitsmarkt haben wird, so
glaube ich, dass ihnen dies heute niemand seriös
beantworten kann. Wir veranstalten jedes Jahr einen
Kongress zu diesem Thema, welcher mit 250 hochkarätigen Teilnehmern immer sehr gut besucht ist. Und
auch hier gibt es die ersten Gedanken und Ansätze,
aber niemand kann heute schon absehen wie sich
die Industrie der Zukunft darstellen wird. Fakt ist, In-
formationen stehen zur Verfügung und die Vernetzung
von physischen Anlagen und dem Internet ist möglich. Also wird sie passieren. Und damit müssen wir
uns auseinandersetzen. Ob dies zu einer Verringerung
oder nur starken Veränderung von Arbeitsplätzen führen wird, darüber kann niemand eine valide Prognose
abgeben. Für Ingenieure wird es aber sicher sehr interessant bleiben. Henning Kagermann, der das Thema
Industrie 4.0 sehr nach vorne gebracht hat, hat einmal
gesagt: „Deutschland ist der Ausrüster der Welt, aber
die Amerikaner sind die Vernetzer der Welt“. Offen ist
heute noch, wer am Ende der „Gewinner“ sein wird.
Ich denke, die deutschen Unternehmen können zu
Recht sehr selbstbewusst sein mit dem, was sie bis
jetzt erreicht haben. Was wir heute noch nicht wissen
ist, ob es zu einem Paradigmenwechsel kommen wird
und ob wir auch morgen noch so erfolgreich sein können, wie wir es heute sind.
Was sind denn die daraus resultierenden größten Herausforderungen denen sich der VDI stellen muss?
Diese haben nicht unmittelbar mit dem eben Besprochenen zu tun. Wir sind ein Verein und wir haben persönliche Mitglieder. Sicherlich wollen wir versuchen,
unsere Mitgliederbasis noch zu verbreitern, um mit
noch mehr Berechtigung sagen zu können, dass wir
die Stimme der Ingenieure sind. Zurzeit wachsen wir
noch, aber das muss ja nicht automatisch so bleiben.
Früher war man als Ingenieur quasi automatisch im
VDI, weil es dazu gehörte. Die nächste und übernächste Generation ist deutlich individualistischer
geprägt und stellt sich die Frage, welchen Nutzen
sie aus einer Mitgliedschaft in unserem Verein ziehen
kann. Deshalb haben wir das Thema VDI 2020 gesetzt und stellen uns die Frage, wie wir in fünf Jahren
aussehen wollen und welches die Themen sind, die
unsere Zielgruppen interessieren.
Produkte und das ist alles sehr kompetent und seriös.
Wir müssen jetzt aber den nächsten Schritt gehen und
schauen, wie die IT-Prozesse unsere Produktionsprozesse verändern und wie wir darauf reagieren müssen.
Worauf muss sich die deutsche Wirtschaft oder der deutsche Ingenieur beim Thema Globalisierung Ihres Erachtens nach einstellen?
Das ist sicher eine Kombination von Dingen. Wir
müssen lernen, mehr interdisziplinär
zu denken und zu handeln, aber sicher nicht um den Preis des tiefen
Wissens. Vielleicht wie bei einem
T-Modell, wir brauchen die Tiefe, aber
wir brauchen, mehr als heute noch,
auch die Breite. Wir brauchen Experten, aber wir brauchen auch die
Fähigkeit, sich mit anderen zu vernetzen. Das Thema Internationalität
bleibt natürlich wichtig und daher plädieren wir für
frühzeitige Auslandserfahrung unserer Ingenieure.
Als Exportnation ist es wichtig, andere Kulturen zu
verstehen und auf sie zugehen zu können.
che tolle Arbeit die deutschen Ingenieure leisten. Und
in diesem Umfeld möchte ich dafür sorgen, dass wir
uns zukunftsorientiert aufstellen und weiterentwickeln.
Durch die Verknüpfung von physischer Welt und Informationswelt werden sehr große Veränderungen auf
uns zukommen. Hierüber müssen wir uns noch intensiver Gedanken machen als bisher. Das hat mich, ehrlich gesagt, auch ein bisschen überrascht, dass dies
ein so spannendes Thema ist, welches ich bis vor 1,5
Jahren noch eher von außen betrachtet habe. Und es ist spannend zu sehen, dass so viele Menschen sich mit
diesem Gedanken beschäftigen. Was
mich auch noch antreibt ist die Außendarstellung des VDI. Von innen betrachtet sind wir sehr kompetent, sehr
vertrauenswürdig und gut aufgestellt.
Nach außen ist es mein Bestreben, ihn
als modernen Verein zu präsentieren,
der so auch wahrgenommen wird. Wenn in fünf Jahren ein junger Ingenieur sagt, der VDI ist der tollste
Club der Welt für Ingenieure, da muss man rein, dann
wäre das ein tolles Ergebnis meiner Arbeit.
Herr Appel, Sie geben eine Menge Interviews und es werden Ihnen eine Menge Fragen gestellt. Gibt es eine Frage,
die Ihnen noch nie gestellt wurde, die Sie aber gerne beantworten würden?
Es werden mir selten persönliche Fragen gestellt. Daher würde ich gerne beantworten, was mich jeden
Morgen hier ins Büro treibt. Ich lerne jeden Tag, wel-
Wenn wir noch einmal auf das Thema Produktion in
Deutschland zurückkommen. Glauben Sie, dass der Begriff „Made in Germany“ immer noch eine Zugkraft hat?
Ja, das glaube ich absolut. German Engineering hat
immer noch großes Gewicht. Wir sind die Ausrüster
der Welt, wir bauen gute Anlagen, wir machen tolle
– 10 –
– 11 –
Extra
DR. ACHIM MORAW
NAJ INTERNATIONAL POLEN
AUF EINEN BLICK
Gegründet:
1991 in Warschau von Francois Nail
Niederlassungen:
Warschau & Danzig
Geschäftsführer / CEO:
Ewa Adamczyk
Mitarbeiter:
10 Mitarbeiter, davon 4 Berater
Arbeitskraft mit € 2.544 fast das Dreifache gezahlt
werden musste.
Anzahl der Suchprojekte:
ca. 80 pro Jahr
Polen ist eine der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften innerhalb der EU. Die jährlichen Wachstumsraten lagen seit der Jahrtausendwende fast immer
über 2 %, in manchen Jahren sogar bei 6 % bis 7 %.
Selbst auf dem Tiefpunkt der letzten Krise in 2009, als
in Deutschland das Bruttoinlandsprodukt um 5,6 %
schrumpfte, hatte Polen ein Jahreswachstum von
2,6 % zu verzeichnen. Polen ist damit das einzige EULand, das auch in 2009 gewachsen ist. Wenn man
die langfristige Entwicklung des BIPs betrachtet, stellt
man fest, dass die polnische Wirtschaft von 2000 bis
2013 insgesamt um 202 % gewachsen ist, während
die drei größten europäischen Volkswirtschaften in
diesem Zeitraum nur um 71 % Großbritannien, 91 %
Deutschland und 105 % Frankreich gewachsen sind.
Service:
Suche von Führungskräften
(Top- und Mittelmanagement)
sowie von Fachspezialisten und Outplacement,
Einzel-Assessments
und Management-Audits
Ewa Adamczyk
Managing Director
POLEN
Vor 13 Jahren in 2002 war die TOPOS Personalberatung eines der Gründungsmitglieder der International
Executive Search Federation (IESF), einem internationalen Netzwerk von Personalberatungen mit heute mehr
als 130 Niederlassungen in 40 Ländern. Seitdem sind wir in der Lage, unsere Kunden auch außerhalb Deutschlands bei der Suche und Gewinnung von Führungskräften und Fachspezialisten zu unterstützen. Gerade in
Märkten, die vielleicht nicht so vertraut sind, wie der jeweilige Heimatmarkt, ist der Beratungsbedarf noch
größer als im Inland. Kunden mit diesem Bedürfnis wollen wir einen vertrauten Ansprechpartner bieten,
der für einen weltweiten Service steht, der die gleichen Qualitätsstandards erfüllt, die die Unternehmen aus
Deutschland gewohnt sind. In unserem Kundenmagazin stellen wir in loser Reihenfolge unsere IESF-Partner
in den verschiedenen Regionen der Welt und die von ihnen bearbeiteten Märkte vor. In dieser Ausgabe präsentieren wir Polen und unseren polnischen Partner NAJ International.
POLEN:
WACHSTUMSMOTOR
UND FÜHRENDER
AUSSENHANDELSPARTNER
IN OSTEUROPA
– 12 –
Polen ist mit Abstand das größte Land und die
stärkste Volkswirtschaft aller seit 2004 im Rahmen
der Erweiterung der EU in Richtung Osten und Südosten als Neu-Mitglieder aufgenommenen Staaten.
Mit einer Fläche von 313.000 km2 ist Polen größer
als Italien und mit 38,5 Millionen Einwohnern der
nach Spanien (mit 46,5 Millionen Einwohnern) sechst
bevölkerungsreichste Staat der EU. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von € 408 Milliarden in 2014 belegt
das Land Rang 8 innerhalb der derzeit 28 EU-Mitglieder.
In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich Polens
Wirtschaft merklich modernisiert, auch dank umfangreicher EU-Mittel für die Infrastruktur und des
Zustroms ausländischer Investitionen. Aufgrund des
moderaten Lohnniveaus und der hohen Qualifikation
der Arbeitskräfte hat sich Polen vor allem als Produktions- und Outsourcingstandort für Branchen
mit mittlerer Technologieintensität positioniert. So
lag der durchschnittliche Monatslohn in Polen 2013
bei umgerechnet € 870, während in Spanien für eine
Die hohe Außenhandelsquote (= Export + Import /
BIP in %) von Polen dokumentiert mit ca. 78 % eine
starke internationale Verflechtung der polnischen
Wirtschaft. Die Außenhandelsquoten von Deutschland und Frankreich liegen im Vergleich dazu bei 74 %
bzw. 47 %. Dabei hat die stärkere Zunahme der Ausfuhren in den letzten Jahren dazu geführt, dass Polen
sich inzwischen einer ausgeglichenen Handelsbilanz
annähert. Der wichtigste Handelspartner ist mit Abstand Deutschland. 22 % der polnischen Einfuhren
kommen aus Deutschland, die zweitwichtigsten Lieferländer waren in 2014 China und Russland mit einem Anteil von jeweils 10 %. Gut 26 % der Ausfuhren
gehen nach Deutschland, gefolgt von Großbritannien und der Tschechischen Republik mit jeweils 6 %.
Polen steht damit an neunter Stelle der wichtigsten
Länder für den deutschen Export. Auch bei den ausländischen Direktinvestitionen ist Deutschland vor den
Niederlanden und Frankreich der wichtigste Investor
in Polen.
In Polens Wirtschaft gibt es keine Spezialisierung auf
einzelne dominante Branchen. Die Anteile der einzelnen Sektoren an der Wirtschaftsleistung sind zudem
in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. 15,7 %
– 13 –
Extra
Extra
des BIPs entfallen auf die verarbeitende Industrie und
57,2 % auf Dienstleistungen. Leistungsfähige polnische Betriebe agieren oft als Zulieferer oder verlängerte Werkbank ausländischer Unternehmen. Von den
20 größten Unternehmen in Polen entstammen allein
9 dem Bereich Energie und Rohstoffe, 5 Banken und
Versicherungen, 4 Handel sowie ein produzierendes
Unternehmen (FIAT Auto Poland) und ein Telekommunikationsdienstleister (Orange Polska).
polnischen Schwerindustrie. Krakau in Kleinpolen im
Süden des Landes ist die inoffizielle Hauptstadt des
boomenden BPO-Sektors.
Große Teile des Landes – insbesondere im Osten –
sind überwiegend ländlich geprägt und leiden unter
hoher Arbeitslosigkeit. Eine Ausnahme ist der moderne Luftfahrtcluster in der ansonsten strukturschwachen Region um Lublin und Rzeszow, der eine lokale
Industrietradition fortsetzt.
Die Automobil- und IKT-Industrie Polens gilt als besonders wettbewerbsfähig. In den Bereichen Logistik
und Business Process Outsourcing (BPO) gehört Polen zu den europäischen Marktführern. Die Schwerindustrie und der immer noch wichtige Kohlebergbau
produzieren hauptsächlich für den heimischen Markt.
Die Nahrungsmittelindustrie entwickelt sich dynamisch. Polen verfügt kaum über eigene Global Player,
bekannte Marken oder Unternehmen, die Produkte
mit hoher Technologieintensität anbieten. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung gehören mit 0,9 %
des BIP bislang zu den niedrigsten in der EU.
Bereits kurz nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“
am 22. August 1991 wurde NAJ International – unser
polnischer IESF-Partner – als Personalberatung in
Warschau gegründet. Die Entstehungsgeschichte
des Unternehmens ist kennzeichnend für die damalige Umbruchszeit. Francois Nail, der Gründer von
NAJ International und damals Mitarbeiter der französischen Botschaft in Polen war gleichzeitig Dozent für
Marketing an der Universität Warschau. Dort traf er
auf ehrgeizige, gut ausgebildete Studenten, die sich
jedoch nur schlecht darauf vorbereitet fühlten, eine
erste Anstellung in einem für sie neuen Wirtschaftssystem zu suchen. Dies machte ihn nachdenklich,
insbesondere, da er es über Tag mit französischen
Geschäftsleuten zu tun hatte, die den Rat des Wirtschaftsattachés der Botschaft suchten. Diese klagten
über ihre Schwierigkeiten bei der Suche und Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter für ihre damals in großer
Zahl im polnischen Markt startenden Tochterunternehmen. Ihm wurde klar, dass es im Gegensatz zu
Westeuropa in ganz Polen keine Personalberatungen
gab, die Unternehmen bei der Gewinnung von Führungskräften und hoch qualifizierten Fachkräften unterstützen konnten.
Er entschloss sich deshalb, selbst die erste Personalberatung des Landes zu gründen. Ein junger Franzose in Polen mit begrenzten finanziellen Mitteln und keinerlei Erfahrung in der Personalrekrutierung; es gab
damals nicht viele, die diesem Projekt einen Erfolg
zugetraut hätten. Nichtsdestotrotz gelang es Francois Nail, sich das Know-how und das Instrumentarium der besten französischen und internationalen
Personalberatungen anzueignen und an die entsprechenden Besonderheiten des polnischen Markts zu
Polen ist in 16 Woiwodschaften untergliedert. Die mit
Abstand wirtschaftsstärkste ist die Woiwodschaft
Masowien mit der Hauptstadt Warschau, die fast 23 %
des BIPs erwirtschaftet. Sie ist das Wirtschafts- und
Finanzzentrum des Landes und die sich am schnellsten entwickelnde Region. Warschau und sein Umland ziehen bereits seit Beginn der Transformation
die meisten ausländischen Investitionen aus den
Bereichen Dienstleistungen und Logistik an. Viele internationale Konzerne steuern ihr Polengeschäft von
Warschau aus.
Andere Regionen haben ebenfalls an Attraktivität gewonnen. Die gut entwickelten westlichen Woiwodschaften Großpolen und Niederschlesien mit ihren
Metropolen Posen und Breslau profitieren als Produktionsstandorte auch von ihrer Nähe zu Deutschland.
Hier haben sich um einige Großinvestoren herum
Cluster in den Bereichen Automotive, Nahrungsmittel und Elektronik gebildet. Schlesien ist ebenfalls ein
bedeutender Automobilstandort und Zentrum der
– 14 –
adaptieren. Bereits 2 Jahre nach dem Start zählte
NAJ International um die 30 Unternehmen zu seinem Kundenstamm, darunter viele Weltmarktführer
aus Westeuropa. Viele der Berater der ersten Stunde
bei NAJ International machten später Karriere beim
Aufbau der Niederlassungen der internationalen Personalberatungen in Polen und im Personalwesen der
polnischen Töchter multinationaler Unternehmen.
In den 90er Jahren, als es noch kaum Internet und
Handys in Polen gab und auch nur wenige Polen
über einen Festnetzanschluss verfügten, war es nicht
leicht, potenzielle Kandidaten zu erreichen. Somit bestand nur die Möglichkeit, Bewerber über Anzeigen in
den Printmedien anzusprechen. Der Sucherfolg hing
an der zielgruppengerechten Gestaltung der Anzeigen und die ausgewählten Kandidaten wurden mittels
Telegramm kontaktiert.
Ende der 90er Jahre änderte die wachsende Präsenz
von Handys und Internet die Situation. Gleichzeitig
waren immer mehr Polen bereit, die im westlichen
Ausland Management- und Führungserfahrung gesammelt hatten, nach Polen zurückzukehren, um in
ihrer Heimat Führungspositionen zu übernehmen. An
die Stelle der anzeigengestützten Suche trat die systematische Direktansprache. Auch beim Headhunting
war NAJ International einer der Pioniere im polnischen
Markt.
Nach fast 10 Jahren an der Spitze von NAJ International zog Francois Nail sich aus dem aktiven Geschäft
zurück und übergab die Führung des Unternehmens
seinen erfahrenen Mitarbeitern. Seit 2005 führt Frau
Ewa Adamczyk NAJ International als CEO und seit
Dezember 2011 ist sie auch Eigentümerin des Un-
ternehmens. Ewa Adamczyk ist NAJ International
seit 1994 verbunden. Sie gehört damit zu den Personalberatern mit der längsten und umfassendsten
Erfahrung im polnischen Markt. Sie verfügt über einen
Master der Lebensmitteltechnik und einen MBA-Abschluss der Warschauer Universität. Sie spricht Englisch, Deutsch und Russisch.
Neben dem klassischen Executive Search bietet NAJ
International seinen Klienten heute Dienstleistungen
wie Outplacement, Einzel-Assessments und Management-Audits. Mit einem Anteil von 95 % stellen die
polnischen Töchter und Niederlassungen internationaler Unternehmen das Gros der Kunden. Diese unterstützt man bei der Besetzung von Positionen im
Top- und mittleren Management über alle Funktionsbereiche hinweg. Schwerpunkte bilden dabei mit 37 %
Vertriebs- und Marketingfunktionen sowie mit 15 %
Personalleitungs-, Produktions- (11 %), Finanzwesens- (11 %) und technische bzw. F&E-Aufgaben.
Die verschiedenen Berater haben ihre Branchenschwerpunkte in den Bereichen Medien & Unterhaltung, Banking, Financial & Legal Services, High Tech
& Telekommunikation, Handel, Distribution & Logistik,
Konsumgüter, produzierende Industrie, Bauindustrie
& Versorgungswirtschaft, Energie & Gas sowie pharmazeutische & Healthcare-Industrie.
Ausländische Unternehmen haben in NAJ International einen Partner bei der Besetzung von Fach- und
Führungspositionen, der mit den Erwartungen und
Ansprüchen internationaler Kunden bestens vertraut
ist. Es gibt nicht viele Personalberatungen in Polen,
die über einen vergleichbaren Erfahrungsschatz verfügen.
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IMPRESSUM
Herausgeber:
TOPOS Personalberatung GmbH
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Thomas Wilde
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