Unsere Zeitschrift (Wellenbrecher Nr. 16) - Ruder

Nr. 16 – März 2015 – 6. Jahrgang
Der RCT reitet weiterhin auf der Erfolgswelle!
______________
Impressum
Der Wellenbrecher, das Ruderblatt
des RC Thun, erscheint dreimal jährlich
Redaktion, Gestaltung
und Druck:
Vorstand des RC Thun oder
[email protected]
Druckauflage:
150 Exemplare
Internet-Adresse:
www.ruderclub-thun.ch
Nächste Ausgabe:
Redaktionsschluss:
Erscheint am:
17.07.2015
01.08.2015 (1. August-Rudern)
2
Impressum
Resultate 2014
2
15 Regatta-Resultate 2014
Dänu Travaglini
Inhaltsverzeichnis
3
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliches
Dänu Travaglini
23 Schloss
Schadau
Dänu Travaglini
H.-D. Weyermann
Editorial
4
Kilometerstatistik
2014
Weiterentwicklung RCT
26 Der Vorstand
Dänu Travaglini
Jahresbericht
des Präsidenten
Ziele 2015
27 des Ruderchefs
Dänu Travaglini
5 Fredy Nager
Jahresberichte
2014
Jahresprogramm
2015 (Planung)
7 des Ruderchefs
28 Der Vorstand
Dänu Travaglini
Clicko-Schuhe
im RCT
10 des Boots- und
Materialwartes
Gusti Vögele
12 der Bootshauswarte
Andrea Thomi
Guste Vögele
14 Nutzung der
Boote 2013
Der Vorstand
30 Der Vorstand
Medizinisches
17 Sportärztliche
Betreuung
Christiane Körner
19 Krämpfe und der
„Mythos Magnesium“
Adressen Vorstand
31 Vorstand RCT
Der Vorstand
___________________
_
Titelbild
Dänu Travaglini
Boot des Jahres
Erlebnis-Berichte
21 RCT-Jassabend
Fredy Nager
Erfolgreich war der RCT
auch oder insbesondere
im 2014
3
Editorial
3
Weiterentwicklung des Ruderclubs Thun
Geschätzte Ruderkamerad(inn)en, werte Ruderfreunde
Einerseits freue ich mich enorm über die immer wieder erstaunlichen
Fortschritte im Ruderbetrieb und die Weiterentwicklung des Clubs im
Gesamtrahmen, andererseits stelle ich mir oft die Frage, wie oder in welchem Teilbereich eine Weiterentwicklung überhaupt sinnvoll ist, insbesondere wenn ich die momentane Situation beurteile:
- So hat der Vorstand jahrein/jahraus immer sehr viel zu tun und
kommt dadurch oftmals kaum mehr zum Rudern;
- „Nicht-Ruderanlässe“ wie Jassen, Langlaufen, Schneesporttag und
weitere, erwecken nur mässiges oder gar schwaches Interesse;
- Gleich sieht es aus bei (für unsere Verhältnisse) „Extrem-Anlässen“
wie Masters-Trainingswoche, Seerundfahrt Lago Maggiore, usw.;
- Ich bin auch überzeugt, dass viele Einladungen, Doodles, usw. gar
nicht mehr gelesen werden!
So ist einfach nicht von der Hand zu weisen, dass wir eben ein Breitensport-Ruderclub sind, nur mit wenigen ambitionierten Wettkämpfern und
dem sollten wir meiner Ansicht nach Rechnung tragen!
Weniger ist in diesem Fall mehr und ich werde mich künftig nicht mehr
stark machen für zusätzliche Events, sondern mich im Clubbetrieb nur
noch auf die Funktion des Ruderchefs eines Breitensportclubs konzentrieren…
Dafür verspreche ich mir ein vermehrtes Engagement aller Aktivmitglieder im Ruderbetrieb und den bewährten Ruderanlässen, Kursen und
auch den wenigen Regatten.
So denke ich, dass sich der Ruderclub Thun auch weiterhin so prächtig
weiterentwickelt, sei es im technischen oder gesellschaftlichen Bereich!
4
Dänu Travaglini
Jahresbericht
des Präsidenten
Jahresbericht für das Ruderjahr 2014
Liebe Aktiv- und Passivmitglieder sowie Freunde und Gönner des
Ruder-Clubs THUN
Ein wettermässig durchzogenes Jahr mit einem kurzen, späten „Sommer“ hat uns nicht davon abhalten können, ein weiteres erfolgreiches
Ruderjahr mit vielen Höhepunkten auf und neben dem Wasser zu
realisieren und zu geniessen!
Das hohe Engagement unserer Aktiven, unserer LeiterInnen der Einsteigerkurse sowie diverser Ruderevents und Ausfahrten von/mit unseren
Rudergästen haben zu einer erneut markant gesteigerten REKORDKILOMETERLEISTUNG geführt. Als erfreulicher Nebeneffekt resultierte
ein beachtlicher Zufluss willkommener Finanzmittel in unsere Clubkasse.
Eine lange, nahezu unfallfreie Rudersaison 2014 mit erneut sehr wenig
Bootsschäden geht als weiteres Erfolgsjahr in unsere Clubgeschichte
ein. Die von allen Aktiven und unseren Gästen geruderte Jahresleistung
von 42‘538 Kilometer (+ 30% im Vergleich zum Vorjahr und + 5% zum
bisherigen Rekordjahr 2011) dürfen sich auch im Vergleich mit anderen
Ruderclubs und Breitensportvereinen vergleichbarer Positionierung
sehen lassen. Der langfristig positive Trend seit dem Ruderjahr 2007
(14‘646 km) hält erfreulicherweise unvermindert an. Bereits das zweite
Aequatorjahr in der RCT-Clubgeschichte wurde Realität und dies auf
einem beachtlichen Niveau. Unsere Neuanschaffung, der Doppelachter
BARRACUDA, bereitet (intern) rundum grosse Freude (unsere Regattakonkurrenten ausgenommen). Auf 56 Ausfahrten wurden bereits im
ersten Jahr 948 Bootskilometer und rund 8‘000 Kilometer aktiv geskullt.
Es bereitet mir persönlich und dem ganzen Vorstand grosse Freude aktiv
mitzuerleben, wie sich unser Ruder-Club, seine Ruderfamilie
(Mitgliederzahl: 111), Material, Rudertechnik, Teambildung, Bootshausinfrastruktur (Multimedia) und Finanzen kontinuierlich und nachhaltig
entwickeln. Unser bewährter Trainingsbetrieb (DI/DO) auch noch auf
weitere Wochentage zu verteilen wurde gut aufgenommen. Der
bedürfnisorientierte RCT-Bootspark liess sich somit noch besser nutzen
(+ 27% Boots-Km). Mit grosser Freude konnte der Vorstand im Rahmen
des Strategiechecks feststellen, dass die im RCT-Leitbild formulierten
Werte nach wie vor Gültigkeit haben und weitgehend „gelebt“ werden.
Über die erfolgreichen Einsätze unserer Breitensport-Regattierenden
haben wir in den Wellenbrechern Nummern 14 (Juli) & 15 (November)
bereits umfassend mit Wort und Bild berichtet und hoffentlich das eine
5
Jahresbericht
des Präsidenten
oder andere Aktivmitglied angeregt, an einem dieser auch im
kommenden
Jahr
stattfindenden
Anlässe
(Locarno-Weekend,
Seerundfahrten, Achter-Race, BILAC, ARMADACUP) teil zu nehmen.
Ein besonderer DANK geht einmal mehr an unseren Ruderchef, unterstützt durch viele Instruktoren und Helfer aus der Ruderkategorie ROT,
welche es einmal mehr ermöglichten, in den gut besuchten Schnupper-,
Einsteiger- und Fortbildungskursen eine grosse Anzahl Interessenten in
den faszinierenden Rudersport einzuführen, weiterzubilden und
individuell zu fördern.
Ich danke allen VorstandskollegInnen herzlichst für die bewährte,
konstruktive, von viel Engagement und wechselseitiger Wertschätzung
geprägte Zusammenarbeit im Ruderjahr 2014.
Den Dankesreigen schliesse ich traditionell mit einem grossen MERCI an
unsere Darlehensgeber, unsere passiven Aktiven und Passivmitgliedern
sowie Spender und Gönner und speziell in dieser Berichtsperiode
unseren 9 Sitzsponsoren des neuen RCT-Flaggschiffs BARRACUDA.
Gerne wünsche ich allen einen gefreuten Saisonstart (Anrudern:
Donnerstag, 31. März 2015), einen tollen Sommer, perfektes
Ruderwetter, eine erlebnisreiche und „unfallfreie“ Rudersaison 2015
sowie unseren „Regattierenden“ ein tüchtiges Mass Wettkampfglück.
Euer Präsident, Fredy Nager
6
Jahresberichte
2014
Jahresbericht 2014 des Ruderchefs
Geschätzte RCT-Mitglieder und Ruderfreunde
Auch im 2014 sind wir wieder sehr flott und fleissig gewesen (2. Äquatorjahr; also mehr als den Erdumfang gerudert  auch ohne die Gäste-Km)
und konnten in vielen Bereichen beachtliche Fortschritte erzielen:

So machte sich die Sensibilisierung der Trainingsleiter auf eine optimale Einteilung bei jedem Schlag auf dem Wasser bezahlt;

die gestaffelte Bereitstellung der Boote hat sich sehr bewährt und
wird sicher so weitergeführt;

der Schlagaufbau im Lachenkanal mit halber Kraft fördert die Technik der Mannschaft, der/die Schlagmann/-frau findet sich rasch wieder mit der doch sehr komplexen Aufgabe der Bootsführung zurecht
und so nimmt die Sicherheit in diesem heikelsten Ruderabschnitt
klar zu;

nach dem Revisionshalt geht es dann auch meistens von Beginn
weg zügig und harmonisch ab…
Allerdings konnten die Rudertechnischen Ziele 2014 nur teilweise
erreicht werden, denn die lauteten:
Ziele 2014

Rudertechnik



Ganz Vorrollen  Start mit Rücken, Arme gestreckt;
Umsetzung des Merksatzes: Wissen was man tut – und spüren
was man macht;
Körperspannung aufrecht erhalten  gleichmässiger Rhythmus mit früh(er)em Aufdrehen, Wasser fassen und erst wenn
Druck auf den Blättern ist, dynamisch, gerade sitzend und ruhig
durchziehen.
Dies lässt sich eigentlich nur auf kürzeren Ausfahrten umsetzen,
denn wenn entweder die Konzentration fehlt oder die Körperspannung nicht aufrechterhalten werden kann, trainiert man falsche
Techniken ein…
Da aber kaum jemand nur eine 6 km lange Ausfahrt machen will,
empfiehlt der Ruderchef zwei Trainingsphasen (à 2-3 km), die dann
hochkonzentriert angegangen werden sollen.

Allgemein wird (aus meiner Sicht) immer noch mit zu viel Kraft eine
zu hohe Kadenz gerudert, was ein bewusstes Vorrollen  Arme –
Rücken – Beine… praktisch verunmöglicht;
7
Jahresberichte
2014




wenn aber der Rücken zu Beginn der Rollbewegung nicht bereits
vorne ist, wird das Aufdrehen der Ruder während dem Vorrollen
schwierig;
während ich dann am Schlag nur noch die Ruder eintauchen muss,
drehen weniger erfahrene Ruderer ihre Ruder erst auf, kommen
dadurch in Verzug und fassen nicht richtig Wasser, weil sie genau
dort den Rückstand in der Ruderbewegung kompensieren;
weiter kommt dazu, dass der Rückenschwung (zumindest) grösstenteils entfällt, weil der Rücken ja gar nicht richtig vorne war, was dann
wiederum mit einem kräftigen Armzug wett gemacht wird;
dies wiederum führt dazu, dass die Ruder nicht mehr sauber abgedreht und ausgehoben werden können, weil die Hände zu nahe am
Körper sind…
 ein Teufelskreis!
So empfehle ich dringend (vor allem im Grundlagentraining im Frühjahr):
 Konzentration nur auf die Technik; - Tempo und Kraft spielen
keine Rolle!
 Einen Fehler nach dem anderen ausmerzen und dabei nicht die
Geduld verlieren, denn eine falsche Technik zu ändern ist viel
schwieriger, als eine neue Technik zu lernen.
 Nur mit einem regelmässigen Training sind Fortschritte garantiert;
diese motivieren dann auch für noch mehr Erfolgserlebnisse, was
auch die körperliche Weiterentwicklung fördert, sollten doch wöchentlich mindestens 2 Trainingseinheiten erfolgen).
Die Hochs und Tiefs (aus Sicht des Ruderchefs) im 2014:

Die Ruderbedingungen (Meteo/Wellengang) waren im Frühjahr ausgezeichnet, im Sommer unterdurchschnittlich, dafür bis Weihnachten meistens wieder tip-top!

Die Boote waren (und sind) stets in einem ausgezeichneten Zustand
und es standen jederzeit (dank dem BARRACUDA und auch dem
erhaltenen WIKING) genügend Ruderplätze zur Verfügung.

Mit drei Einsteigerkursen wurden so viele Neumitglieder wie nie
ausgebildet, doch hatten wir Mühe, die dafür nötigen Leiter-Teams
zu gewinnen.

Zwar hat sich das zusätzliche Montagstraining wieder gut bewährt,
doch möchten wir durch eine weitere Erweiterung des Angebots
noch mehr regelmässigen Trainingsbesucher ein zweites Training
pro Woche ermöglichen! – Neu finden die Trainings statt:
 Am Montagmorgen, 0900-1100 Uhr;
 Dienstag-/Donnerstag- und Freitagabend, 1830-2030 Uhr.
8
Jahresberichte
2014



So finden die internen Kurse an den Montag- und Mittwochabenden
statt (Einsteigerkurse waren schon ausgeschrieben…).
Die weiteren Anlässe waren ähnlich gut besucht wie im Vorjahr und
werden auch künftig (bewusst nicht allzu früh) mittels Doodle ausgeschrieben ( über die meisten wurde jeweils im Wellenbrecher
berichtet).
Die Trainingsleitung war im 2014 etwas das Sorgenkind, wurden
doch über 90% aller Trainings durch die gleichen 10 Personen geführt (die Hälfte davon sind Vorstandsmitglieder…);
 Die Idee der Abgabe des Bootshausschlüssels an die Roten basiert aber darauf, dass sie persönliche Ausfahrten jederzeit ansetzen können, damit sie während den Trainings für die Leitung
und/oder die Bootsführung zur Verfügung stehen! – Nur so kann
unser System über eine längere Zeit aufrechterhalten werden.
Zusammenfassung:
Ich bin wiederum sehr zufrieden, wie der Ruderbetrieb im RCT lief und
läuft und der Aufwärtstrend hält weiterhin an. Noch rudern wir aber mit
zu viel Kraft, zu schnell und zu weit… sollten uns aber lieber in mehreren, kürzeren, langsameren Trainings eine bessere Technik aneignen…
Wir sind aber weiterhin auf dem richtigen Weg ausgezeichnet unterwegs!
Entsprechend danke ich erneut allen Mitgliedern, die dazu beigetragen
haben und insbesondere meinen sehr engagierten Vorstandskollegen!
Ich freue mich auf die (bereits begonnene) neue Saison.
Der Ruderchef: Dänu Travaglini
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Jahresberichte
2014
Jahresbericht 2014 des Boots- und Materialwartes
Ich konnte mein erstes Jahr als Boots- und Materialwart dank der nötigen Sorgfalt unserer Mitglieder ohne „Druck“ angehen.
Durch die Anschaffung des neuen Achters mussten zusätzliche 8 Ausleger sachgemäss gelagert werden. Zudem war es der Wunsch unseres Präsidenten, auch
für die bis dahin am Boden gelagerten Ausleger des ALBATROS, NARZISS und
der PERLE eine materialschonendere Lagerung zu kreieren. - Wir fanden eine
Lösung, die uns erlaubt, alle Ausleger hängend zu lagern und ich konnte diese
Arbeiten im Frühling speditiv erledigen. Dies aufgrund der Tatsache, dass keine
grösseren Bootsreparaturen zu erledigen waren.
Zwei Stemmbretter im NARZISS mussten ersetzt werden, konnten aber selber
hergestellt werden. Es lösten oder verstellten sich auch mal Steuerseile. Zudem
wurden alle defekten Handgriffe an den Skulls ersetzt.
Pech hatten die Teilnehmer im Skiffkurs mit der VENUS. Der Rollsitz verabschiedete sich in die Tiefe des Thunersees und wurde trotz intensiver Suche
nicht mehr gefunden. Die Neubeschaffung eines Rollsitzes war aber nicht ganz
unproblematisch, weisen doch die Boote von Stämpfli eine spezielle „Spurbreite“ auf. Somit gab es nur eine „Mass-Anfertigung“ oder den Bezug über
Stämpfli direkt. Zum Leidwesen einiger Mitglieder wurde so bei Stämpfli ein
kostengünstiger Holz-Rollsitz gekauft, allerdings mit Styropor versehen und
somit unsinkbar.
Offensichtlich sind die Kugellager an den Rollsitzen nicht für eine Kilometerleistung, wie sie Fredy Nager vollbringt, gebaut. Während einer seiner x-hundert
Ausfahrten, löste sich nämlich ein Lager eines Rades in seine Einzelteile auf,
womit auf der Rückfahrt ein Rudern mit Rollsitz an Ort gefragt war.
Überraschend kam der Club in den Besitz eines neuwertigen Fernsehers. In Zusammenarbeit mit unserem Präsidenten wurde der Clubraum in ein modernes
„Audio-Zentrum“ mit einem Flachbildschirm, einem Beamer und einer Grossleinwand verwandelt.
Von unseren Ruderchef, Dänu Travaglini, wurde der Wunsch geäussert, möglichst alle Boote auf Clicko umzubauen. So werden nun NARZISS, TRISKELL und
ALI noch vor dem Anrudern umgebaut. Im ALBATROS jedoch sind die Schuhe
und Stemmbretter noch in so gutem Zustand, dass hier mit dem Umbau zugewartet wird.
10
Jahresberichte
2014
Neu werden nun „Clicko+“-Platten verwendet, d.h. es können nun auch Fahrradschuhe verwendet werden, dies dank einer Wippe an der Platte.
Auch werden die meisten Rasterschienen zur besseren Fixation der Stemmbretter ersetzt. Diese werden dann neu mittels Schnellspanner befestigt.
Wir werden so mit der Zeit ein einheitliches Spannsystem erhalten. Der vielgefahrene Butterfly ist bereits mit den neuen Rasterschienen ausgerüstet.
Der Schutzgummi an unserem Ponton war schon längere Zeit defekt. Im Verlaufe des Sommers wurde der ganze Schutz so desolat, dass ein kompletter Ersatz
unabdingbar war. Bei einer auf Gummi-Artikel spezialisierten Firma in Zürich
konnte ich ein für unseren Steg geeignetes Profil finden.
Der Transport dieser 6x5 Meter langen Profile nutzten Fredy und ich für einen
Ausflug an den Zürichsee und konnten uns so noch bezüglich Anschaffung eines
Rettungsbootes und einem leichten Doppelzweier klug machen.
Die speditive Montage des Schutzes verdanke ich vor allem der tatkräftigen Unterstützung unseres Präsidenten. Der Dank geht auch an die Mannschaft, die
im Herbst bei der Reinigung das Holz auf der Stirnseite des Pontons samt
Gummi dann auch noch ersetzte.
Im Verlauf der Boots- und Bootshausputzete wurden auch alle Rollschienen der
Boote inkl. den Rollen kontrolliert.
Allen Aktiven Ruderern und vor allem unserem Präsidenten und Ruderchef
nochmals herzlichen Dank für die kameradschaftliche Zusammenarbeit und
dem sorgfältigen Umgang mit dem Material.
Der Boots- und Materialwart:
Bruno Cattaneo
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Jahresberichte
2014
Tätigkeitsbericht des Bootshauswartes für das
Ruderjahr 2014
Für die Bootshaus- und Bootsputzeten vom 22. März und 8. November
versammelten sich jeweils rund 30 gutgelaunte Clubmitglieder um 08:00
Uhr vor dem Bootshaus. Die Anwesenden wurden in die Gruppen
„Bootshaus“ und „Boote“ aufgeteilt. Alle vorgesehenen Arbeiten konnten
im Frühling und im Herbst bis am 11:30 Uhr erledigt werden. Für die
Znünis wurden wiederum reichhaltige Buffets mit verschiedenen Getränken, Brot, Zopf, Eier, verschiedene Käse, Schinken, Aufschnitt und weiteren köstlichen Zutaten bereitgestellt.
Die nötigen Anpassungen in der Bootshalle für die Lagerung des neuen
8-ers und der Flügelausleger wurden von Bruno Cattaneo und Fredy
Nager ausgeführt. Weitere kleinere Reparaturen an der Türe der Männergarderobe, an der Dusche in der Frauengarderobe und der Schliessanlage am rechten Haupttor konnten selber ausgeführt werden.
Im Dezember wurde der zuverlässigen Raumpflegerin, Frau Marilyn Martin, ein Dankesbrief und 50 Franken in bar überreicht. Der Vorstand hat
beschlossen, den Stundenlohn per 1. Januar 2015 von 25.00 auf 27.50
Franken zu erhöhen. Dazu wurde zwischenzeitlich ein neuer Arbeitsvertrag erstellt.
Durchs Jahr hatten wir 6 Vermietungen ( davon zwei Mitglieder). Dazu
kamen 3 Vermietungen im Zusammenhang mit Firmenrudern/Schnupperrudern. Erfreulicherweise ist zu vermerken, sie verliefen zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
Der Aufwand mit der Raumvermietung, wurde in den letzten Jahren jedoch immer grösser. Vor allem die Besichtigungen haben stark zugenommen, jedoch resultierten daraus nur wenige neue Mieter. Von den 6
regulären Vermietungen waren 2 von Mitgliedern und 3 von Mietern, die
den Raum schon früher benutzt hatten. Es resultierte also nur gerade 1
neuer Mieter, plus jene, die im Zusammenhang mit den Ruderevents
stattgefunden haben (3 Nutzungen).
Der Vorstand hat daraufhin, auch im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Gusti Vögele entschieden, die Clubraumvermietung nicht mehr
in diesem Rahmen zu pflegen, wie bisher.
Für Ruderevents, Mietern (welche die Räumlichkeiten kennen) und
Clubmitgliedern soll und wird der Clubraum weiterhin zur Verfügungen
stehen/vermietet werden. Sie können sich an den neuen Bootshausverantwortlichen wenden. Ansonsten wird der Raum bis auf weiteres nicht
offiziell vermietet.
12
Jahresberichte
2014
Somit wird der Posten der Clubraumvermietung aufgehoben.
Ein grosses Dankeschön allen Clubmitgliedern, die in irgendeiner Weise
zum guten Gelingen beigetragen haben.
Bootshauswart:
Gusti Vögele
Bootshausvermietung:
Andrea Thomi
________________________________________________________
365 Tage geöffnet
durchgehend warme Küche
Parkplätze beim Hotel
RUDERER
WILLKOMMEN
Restaurant Holiday
Gwattstrasse 1
3604 Thun
Tel. 033 334 67 67
[email protected]
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Unser Bootspark
Nutzung der Boote im 2014
Unsere Bootsstatistik hat sich gegenüber dem Vorjahr doch in mancher
Hinsicht verändert:
- Natürlich wurde unser neues Paradeboot, der BARACUDA bei
jeder Gelegenheit gefahren (es ist ja auch ein super-tolles Boot),
aber dass damit in unserem 2. Äquatorjahr am meisten Kilometer
durch die Aktiven generiert wurde, hätte ich nicht gedacht…
- All die anderen neue(re)n Boote waren vorne in der Statistik zu
erwarten;
- Der POSEIDON wird im Gegensatz zum YANKEE ebenfalls (bei
guten Verhältnissen im Sommer) oft gefahren;
- Dafür wird nach der Aera Zahler/Stauber die LIBELLE nicht mehr
viel eingesetzt.
14
Regatta-Resultate
2014
Resultate aus Regatten mit Teilnehmern des RC Thun
1.
Rangliste BILAC 2014
7. Rang (von 77 klassierten Booten)
02h06‘10“
Ruderclub Thun
Doppelachter
BARRACUDA
21. Rang
02h28‘14“
Ruderclub Thun
Doppelvierer
ALBATROS
Wir berichteten im Wellenbrecher Nr. 15!
Nochmals herzliche Gratulation zu diesen tollen Leistungen!
15
Regatta-Resultate
2014
2.
Rangliste BKW-ARMADACUP 2014
Platz Startnr.
1
2
14
16
229
166
218
Name
Zeit
Kategorie
Meier Regula
46‘55“ Masters A/B/C
Nager Fredy
46‘11“ Masters F/G
Läderach Martin 45‘45“ Masters D/E
Medizinisches
NEU: Sportärztliche Betreuung des RCT ab 2015
Freude herrscht: Seit Januar 2015 wird der Ruderclub Thun nun
auch sportmedizinisch, durch Dr. med. Christiane Körner, betreut!
Wie kam es dazu?
Im Juni 2014 konnte ich endlich den Einsteigerkurs besuchen und war
von Anfang an hellauf begeistert. Da ich allgemein ein grosses Interesse
am Sport habe und eine abgeschlossene Ausbildung in Sportmedizin
besitze, habe ich dem Vorstand angeboten, den Club in allen sportmedizinischen Fragen zu betreuen.
Was bedeutet das für den Club?
Ein Sportarzt kümmert sich vor allem um die Prävention und Rehabilitation von Sportverletzungen, aber auch um Fragen des Trainings und der
Leistungsverbesserung. Dies umfasst also einerseits zum Beispiel Fragen der Ernährung, des Trainingsaufbaus und Trainingsdiagnostikmöglichkeiten und andererseits den Wiedereinstieg in das Training nach längerer freiwilliger oder unfreiwilliger Pause (z.B. Verletzungen).
Geplant wären regelmässige Beiträge zu speziellen sportmedizinischen
Problemen im „Wellenbrecher“ , sowie bei entsprechendem Wunsch
kleine Vorträge oder Info-Veranstaltungen.
17
Medizinisches
Zu meiner Person:
Im Leben neben dem Rudern arbeite ich als Fachärztin für Orthopädie
und Unfallchirurgie in Bern. 2014 schloss ich meine Zusatzausbildung
als Sportmedizinerin ab. In den vergangenen Jahren betreute ich unter
anderem als Platzärztin die SCL Tigers oder aber die Nachwuchsspieler
des SC St. Moritz. Ebenfalls war ich bei internationalen Winterevents im
Oberengadin tätig. Neben dem Rudern bin ich begeisterte Rennradfahrerin und halte mich im Winter mit Langlauf und im Sommer mit Joggen,
Reiten und ausgedehnten Bergtouren fit.
Ich freue mich auf diese neue Aufgabe sowie die persönlichen Kontakte
und wünsche allen viele unfallfreie Ruderkilometer im 2015.
Christiane Körner
__________________________________________________________________________________
Hier könnte Ihr
Inserat stehen!
 ½ Seite: Fr. 50.- 1 Seite: Fr. 100.-18
Medizinisches
Krämpfe und der „Mythos Magnesium“
(mit Auszügen aus dem „Fit for Life 11/2014“)
In meiner Rekrutenschule (vor 32 Jahren) wurde mir erstmals - nach
neusten Erkenntnissen – bei Krampferscheinungen auf den damaligen
Gewalts-Märschen Magnesiumtabletten abgegeben…
20 Jahre später erinnerte ich mich während meinen Vorbereitungen auf
Marathons wieder daran. Einerseits schien Magnesium kaum zu nützen
und andererseits war die Tatsache, dass bereits weniger als die empfohlene Tagesdosis das Risiko von Durchfall erhöht, denkbar ungünstig für
eine solche Ausdauerleistung.
Weil man sich aber beim Rudern (insbesondere im 1. Jahr) vielfach zu
sehr verkrampft und statt der Technik rasch mit purer Kraft versucht
Fortschritte zu erzielen, sind Krampferscheinungen weit verbreitet und
ich höre sehr oft, dass man diesen dann mit Magnesium zu Leibe rückt.
Dazu trägt natürlich auch die Werbung bei (Zitat): Magnesium ist ein lebenswichtiges Mineral, das an über 300 Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist. Muskeln, Nerven, Knochen, Zähne: sie alle bleiben
„stark“ mit Magnesium.
Magnesium ist sicherlich für die normale Funktion unseres gesamten
Stoffwechsels notwendig, inklusive der normalen Muskeltätigkeit. Dafür
sind aber zig weitere Stoffe genauso erforderlich! Doch wird als mögliche
Ursache von Muskelkrämpfen praktisch nur Magnesiummangel genannt
– dies nach einem einzigen Fallbeschrieb einer Tennisspielerin Ende der
70er-Jahre. Denn ihre, nach mehrstündigem Spiel auftretenden Krämpfe,
verschwanden nach hoch dosierter Einnahme von Magnesium – und
seither kommt fast nur noch Magnesium bei Krämpfen zum Einsatz.
Weitere Berichte über einen positiven Effekt von Magnesiumsupplementen bei Sportlern mit Krämpfen findet man kaum und auch die wissenschaftliche Literatur ist zu diesem Thema sehr spärlich.
Gemäss der jüngsten Zusammenfassung aller Studien, kommt es bei
einer Supplementierung mit Magnesium bei Erwachsenen zu keiner
nennenswerten Vermeidung von Krämpfen! Darin wird auch erwähnt,
dass keine qualitativ ansprechende Studie zu Magnesium bei Krämpfen
im Sport vorliegt und die Fallstudie der Tennisspielerin als minderwertig
gilt, weil keine kontrollierte Untersuchung durchgeführt wurde.
Macht aber der oft erwähnte Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Krämpfen überhaupt Sinn? - Wohl eher nicht, denn Magnesium
ist, was eben auch die Werbung bestätigt, an mehreren Hundert Stoffwechselreaktionen beteiligt, womit bei einem Mangel fast der gesamte
19
Medizinisches
Stoffwechsel flachliegen müsste und so ist eine ursächliche Beziehung
zwischen Magnesiummangel und Krämpfen schlicht nicht haltbar.
Belegt ist hingegen ein mögliches Problem von Magnesiumpräparaten:
Entsprechend ist die sogenannte höchst tolerierbare Zufuhr (also die
Zufuhr, die längerfristig nicht überschritten werden sollte) beim Magnesium sehr tief angesetzt. Sie beträgt lediglich 250 mg pro Tag und ist
damit sogar tiefer als die empfohlene Tageszufuhr von 300-400 mg.
Aber wie kann es sein, dass die höchst tolerierbare Zufuhr tiefer als die
Tageszufuhr ist? - Ganz einfach: Sie gilt nicht für Magnesium in ursprünglichen Lebensmitteln, sondern nur für Supplemente, also just für
diejenigen Magnesiumprodukte, die zur Vorbeugung oder Behandlung
von Krämpfen eingesetzt werden… Und genau dieses zu viel, über Präparate oder angereicherte Lebensmittel (z.B. Functional Food) eingenommene Magnesium, erhöht das Risiko von Durchfall. Für uns Ruderer
ein völlig unerwünschter Effekt!
Manchmal wird Magnesium direkt vor einer Leistung eingesetzt. Aber
auch hier lassen sich aus der fachlichen Perspektive keine Daten finden,
welche diesen Einsatz mit gutem Gewissen befürworten würden.
Magnesium nimmt man daher lieber als gewöhnlichen Bestandteil unserer Lebensmittel auf und nicht als Supplement. Und bei einer einigermassen abwechslungsreichen Lebensmittelauswahl muss man sich auch
keine Sorgen über einen Mangel an Magnesium oder eines anderen
Nährstoffs machen.
Deshalb schliesse ich auch mit meinem Appell:
- Es gilt in den Trainings mit Priorität die Technik zu verbessern;
- Da die Konzentration relativ rasch nachlässt, empfehle ich kürzere
Ausfahrten und/oder mehrere (kurze) Pausen;
- Damit sich auch ein Trainingseffekt einstellt, sollte man mindestens
zwei Trainingseinheiten pro Woche absolvieren.
So freue ich mich jetzt schon auf einen regen Trainingsbetrieb im 2015
(es wird auch im Winterhalbjahr regelmässig am Dienstag/Donnerstag
gerudert)!
20
Dänu Travaglini
Erlebnis-Berichte
RCT-Jassabend vom Freitag, 06.02.2015
Unsere bewährte und gleichzeitig versierte Jass-Obfrau Andrea Thomi
organisierte auch dieses Jahr den traditionellen RCT-Jassabend (im
Rössli Dürrenast). Die Teilnehmerzahl (7) aus dem Vorjahr konnte leider
nicht egalisiert werden, da durch Ferienabwesenheiten und Grippe bedingte Absenzen zu verzeichnen waren. Somit fanden sich lediglich fünf
Clubmitglieder ein, diese jedoch allesamt äussert fokussiert und hoch
motiviert. Da unsere Vorjahres-Siegerin und das -Schlusslicht, unsere
beiden Regulas fehlten, galt es einen neuen Titelträger „RCT-Jasskönig/in 2015“ und einen neuen Berichtverfasser zu erküren/bestimmen.
Nach dem nahrhaften Nachtessen (gute, empfehlens- und preiswerte
Küche!) erklärte Andrea (Peter Sägesser, Christian Pfammatter, Rolf
Küpfer und Fredy Nager) kurz die Spielregeln für den „Schieber“ zu fünft,
mit einem „Knecht“ zur Unterstützung des trumpfbestimmenden Paars.
Die Frage nach der Jasskartenart deutsches/französisches Blatt wurde
(leider) nicht sehr erschöpfend geführt, so dass ich bereits die erste Ausrede zu meinem dürftigen Abschneiden zur Hand habe. Da die „KnechtRolle“ jeweils nach 4 Spielen wechselte und die Paarungen neu und
gleichwohl nach Plan änderten, zeigten wir uns zwangsläufig von der
sportlich-mobilen Seite. Die übrigen Rössli-Gäste mögen sich gedacht
haben, dass diese netten SportlerIn aus dem Ruderclub Thun ihrer Fitness Sorge tragen und sich regelmässig sportlich betätigen, selbst während dem Kartenspiel. Während dieser Rotationen ergaben sich stets
Möglichkeiten, Nettigkeiten und Plaudereien auszutauschen. Es war echt
erstaunlich, wie viel Gesprächsstoff diese nicht alltägliche Schiebervariante bot. In diesen kurzen Pausen wurde viel diskutiert und gelacht, der
Abend hat allen viel Freude bereitet, selbst für mir als fairer Verlierer.
Schon nach den ersten paar Spielrunden zeichnete sich ab, dass der
Sieg zwischen Peter und Christian ausgemacht würde. Spannender,
nämlich bis zur letzten Runde, blieb die Frage offen, ob Rolf oder ich
den Bericht verfassen „darf“.
Andreas Zielsetzung wurde mit dem guten 3. Rang (6 Punkte) zu 100 %
erfüllt, so dass sie für die Berichterstattung nicht in Frage kam. Peter
reichten 10 Punkte zum souveränen Titel RCT-Jasskönig 2015.
Das Siegertrio komplettierte Christian im 2. Rang mit 7 Punkten. Rolf als
lachender Vierter hatte in der Endabrechnung 4 Punkte auf der Tafel und
damit doppelt so viele wie der Berichterstatter, Fredy und somit im achtbaren Rang 5. Lange sah es gar aus, als würde der Eurovision-Spruch
Switzerland bzw. Fredy 0 Points ;-) zur Rangverkündigung ausgerufen.
Zur Siegerehrung verteilte Andrea die wunderschön gestalteten Sirupflaschen, welche von ihr liebe- und kunstvoll geschmückt worden sind.
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Erlebnis-Berichte
Unserem neuen RCT-Jasskönig, Peter Sägesser, wurde herzlich gratuliert und ich darf mich an meinem Trostpreis, dem Berichteschreiben erfreuen und mich auf die Neuauflage im 2016 tüchtig vorbereiten.
Ein grosses Dankeschön an Andrea für den professionell organisierten
Jassabend. Der Samschtig-Jass Experte Daniel Müller hätte seine helle
Freude an ihr! Ein überaus gemütlicher und entspannter Abend im Rössli
Dürrenast geht im Anschluss an die Siegerehrung kurz nach 23 Uhr zu
Ende.
Fredy Nager
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Geschichtliches
Schloss Schadau
(Beitrag zur Reihe: „Unsere Ruderlandschaft“)
Seit über 100 Jahren gilt die Schadau am Ausfluss des Thunersees in die Aare
als „von Menschenhand geschaffene Perle“.
Erbauen liess sie in den Jahren 1847-1852 der Neuenburger Aristokrat Denis
Carl Alfred de Rougemont (1802-1868). Er war Oberst im Generalstab und
Gutsbesitzer (neben der Schadau besass die Familie u. a. noch Liegenschaften in Münsingen, Bern, Murten, Paris).
Rougemonts Vater, Abra(ha)m Denis Maria Carl Albert de Rougemont (17591839), der neuenburgisch-preussische Banquier am Hof in Paris, hatte bereits
seit 1827 am Thunersee einen Sommersitz (heute Hofstettenstrasse 75A). Auf
diese Weise dürften auch die Söhne Alfred und Rodolphe die Gegend am
untern See-Ende kennengelernt haben. Jedenfalls kaufte Rodolphe (18051844) bereits 1831 von Niklaus von Mülinen die alte Chartreuse. Alfred dagegen erwarb 1837 zusammen mit seiner ebenfalls aus einer reichen Neuenburger Familie stammenden Frau, Sophie de Pourtalès (1807-1882), das
1638 von Schultheiss Franz Ludwig von Erlach erbaute alte Landschlösschen
Schadau. Alfred und Sophie wollten es zuerst umbauen; erst 1846 entschlossen sie sich zum heutigen Neubau hinter dem alten Landschlösschen an der
Stelle der Schlossscheune.
Alfred de Rougemont
Chartreuse
Albert de Rougemont
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Geschichtliches
Für das Dorf Strättligen, das damals noch nicht zu Thun gehörte, war der grosse und anspruchsvolle Bau sehr willkommen, herrschte doch in Strättligen bereits zum zweiten Mal im 19. Jahrhundert eine Hungersnot. Gegen 300 Männer
fanden auf der Baustelle eine willkommene Beschäftigung.
Der Bau ist eine eigenwillige Mischung verschiedener Stilelemente (LoireSchlösser, deutsche Neugotik und englische Tudor-Gotik) sowie verschiedener
Baumaterialien (Granit, Sandstein, Muschelkalk, verschiedenfarbige Backsteine, Zinkblech, Gusseisen). Man nennt dieses Stilgemisch heute romantischen
Historismus; in den ersten Jahren schien die Schadau jedoch den Publikumsgeschmack nicht zu treffen, wurde sie doch in einer Berner Tageszeitung 1847
als „wahrhaft Widerwillen erregendes Phantasiegebilde“ gebrandmarkt.
Alte Schadau
Schaudau um 1880
Diese Ablehnung wandelte sich mit den Jahren - inzwischen wohnte bereits
der Sohn Albert (1837-1899) im Schloss - in Begeisterung. Albert war, wie schon
sein Vater Alfred, Oberst im Generalstab und spielte eine Rolle beim Grenzübertritt der Bourbaki-Armee in die neutrale Schweiz bei les Verrières am
1.02.1871 (zu sehen im Bourbaki-Panorama in Luzern). Albert schenkte 1863
dem Kadettenkorps die heute noch am Ausschiesset verwendete Kanone.
Zusammen mit seiner Mutter Sophie de Pourtalès (eine Cousine von Graf Pourtalès auf Schloss Oberhofen!) errichtete er 1877 an der Gwattstrasse ein Krankenasyl, Vorläufer des späteren Altersheims im Glockental in Steffisburg. Zudem machte er grosszügige Vergabungen an die Kirchgemeinde. Nach der
späten Heirat (mit 43 Jahren) im Jahr 1880 erwarb er um die Schadau herum
ein zusammenhängendes Latifundium von 350’000 m2. Das Gebiet umfasst
heute den Rougemontweg, Gymnasium und KKT, die Marien- und Cäcilienstrasse sowie über der Aare das Holzmätteli. Noch heute, leicht als zur
Schadau gehörig erkennbar, sind die grosse Hofgruppe und die Schadaugärtnerei in der Kurve der Seestrasse sowie an der BLS-Bahnlinie die Hofgruppe Eselmatt, heute „Schadaugut“.
Bereits ab den 1860er-Jahren durfte die Bevölkerung am Sonntag den Park
besuchen. Jetzt wurde aus der „architektonischen Missgeburt“ (Intelligenzblatt der Stadt Bern vom 29. August 1849) die am Anfang erwähnte „Perle“.
Eine Schwester von Albert, Frédérique Louise Isabelle (1833-1908) heiratete
1853 in der Thuner Stadtkirche Felix Karl Moritz von Bethmann-Hollweg. Der
gemeinsame Sohn, Theobald von Bethmann-Hollweg (1856-1921) war von
1909-1917 deutscher Reichskanzler und als solcher am Ausbruch des 1. Welt24
Geschichtliches
krieges nicht ganz unschuldig.
Der männliche Nachkomme in dritter Generation, Louis de Rougemont (18851908), hatte ein tragisches Schicksal. Auch er begann eine militärische Laufbahn, nahm sich jedoch 1908 im Alter von 23 Jahren wegen einer unstandesgemässen Liebschaft das Leben. In seinem Testament überliess Louis seiner
Mutter ein Nutzniessungsrecht, den kleinen Sohn seiner Schwester Alice
(*1882) hingegen setzte er als Erben der Schadau ein. So gelangte der kleine
Henry von Swaine (1904-1925?) im zarten Alter von 4 Jahren in den Besitz der
Schadau mit dem riesigen Umschwung von 350‘000 m2.
Sein Vater, Karl Alexander Freiherr von Swaine liess während mehrerer Jahre
alles Mobiliar, alle Kunstschätze und die grosse Bibliothek aus dem Schloss mit
über 70 Räumen in grosse Transportkisten verpacken, um sie nach Deutschland zu holen. Der Erste Weltkrieg durchkreuzte jedoch diese Pläne. So wurden 1916 die Gegenstände in zwei Auktionen in Thun versteigert. Die Liegenschaft selbst (mitsamt 350‘000 m2 Umschwung!) ging 1917 für 1.15 Millionen
Franken an ein Baukonsortium. Aus Sorge vor dem drohenden Verlust des
Schadauparks stimmten die Thuner Stimmbürger im Juni 1925 dem Kauf der
Schadau mit einer Restparzelle von noch 35‘000 m 2 zum Preis von 380‘000
Franken zu.
Es folgte eine bunte Palette verschiedenster Nutzungen. Im Erdgeschoss betrieb der Gemeinnützige Frauenverein ein alkoholfreies Restaurant. Zwischen
1930 und 1960 beherbergte die Schadau das Schweizerische Kriegsmuseum
(ein Vorläufer des Armeemuseums). Während des Zweiten Weltkriegs schliefen
im grossen Salon die Sanitäterinnen der Sanitätshilfsstelle auf Strohsäcken und
auf der Dachterrasse war ein Flugzeugbeobachtungsposten eingerichtet. Im
2. Obergeschoss schliesslich fanden einige kinderreiche Familien in Notlage
eine Unterkunft und von den Pfadfindern ist im Dachgeschoss heute noch eine rot-weisse Lilie zu sehen.
Vor über 20 Jahren wurden die aufwendigen Sandsteinarbeiten des holländischen Spezialisten Hubert Verbunt restauriert, das Haus erhielt ein erstklassiges
Restaurant und im ersten und zweiten Geschoss befindet sich seit 1988 das
Schweizerische Gastronomiemuseum.
Hans Kelterborn, der Verfasser
(ist ein ehemaliger Gemeinderat von Thun und exzellenter Kenner des Schlosses Schadau!)
Hans-Dieter Weyermann
(hat ihn getroffen und mit ihm über seine Reihe in unserem Wellenbrecher gesprochen. So
erhielt er die Zusage zu diesem Bericht.)
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Kilometerstatistik
2014
Kilometerstatistik 2014 des RCT
Mit dem elektronischen Fahrtenbuch ist wohl jedem Aktiven, der sich für
die Kilometerstatistik interessiert, schon am 31.12. jeweils klar, wie die
aussieht…
Deshalb beschränke ich mich bei der namentlichen Erwähnung auf diejenigen, welche im 2014 über 500 km gerudert sind, gratuliere aber
wiederum allen RuderInnen zu ihren persönlichen Leistungen!!
Nun aber zur Auswertung unseres Fahrtenbuchs durch Andrea Thomi :
Rangliste der Ruderer mit über 500 km Jahresleistung
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Kilometerstatistik
2014
Die namentliche Ehrung (mit Vergabe einer Flasche Wein mit Sonderetikette) erfolgt wie immer anlässlich der Generalversammlung.
Nochmals: ein Grossteil aller Aktiven kann die 500 km schaffen… und
zwar mit einem regelmässigen Training, denn mit 40 Ausfahrten à 12km
seid ihr voll mit dabei!
(Im Namen des Vorstandes) Dänu Travaglini
Ziele 2015
Ziele (des Ruderchefs) 2015
Wie im Bericht des Ruderchefs erwähnt, wurden die Ziele 2014 nur teilweise erreicht.
Der Ursprung dafür liegt aber in einem Denkfehler meinerseits, denn in
einem Breitensportclub muss ich davon ausgehen, dass die meisten aller
Aktiven kein grosses Interesse daran haben, technische Fortschritte zu
erzielen, sondern einfach der Freude an der Natur, der Bewegung und
der Gesellschaft Priorität einräumen!
Deshalb schildere ich komplett neue Ziele für die Rudersaison 2015:

Trainingsumfang



Trainingsinhalt




Regelmässige Trainings  wenn immer möglich, wöchentlich
einmal auf den See und irgend eine zweite Trainingseinheit;
Kürzere Ausfahrten (8-12 km) für weniger geübte Ruderer.
Bewusstes Setzen des Magnetes an der Einteilungstafel;
Wünsche und/oder Sondertrainings beim Trainingsleiter anmelden (z.B. BootsführerIn, Videoaufnahmen, Ergometer, usw.);
Einteilung für Schwachstellen- und Problembehebungen immer
unter Technik  mit dem Bootsführer besprechen.
Bootspark (unverändert)
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

Bootspflege und Kontrolle nach jeder Ausfahrt;
Weiterführung der bewährten, strukturierten Bereitstellungen;
Unverzügliche Meldung von Vorkommnissen und Schäden.
Dänu Travaglini
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Jahresprogramm 2015 (Stand 01.03.2015)
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Jahresprogramm 2015 (Stand 01.03.2015)
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Clicko-Schuhe
im RCT
Information des Vorstandes
Schon ist es fünf Jahre her, seit Dänu (als neuer Ruderchef) im RCT
das Clicko-System testete und einführte.
Vor allem aus sicherheitstechnischen und hygienischen Überlegungen
war der Vorstand rasch von Clicko überzeugt und begann mit der Umrüstung der Boote, vorerst mit den Skiffs.
Während der Winterpause wurden nun durch Bruno und Fredy fast alle
Mannschaftsboote auf Clicko umgerüstet.
Dies hat natürlich zur Konsequenz, dass sich alle Aktivmitglieder eigene
Ruderschuhe anschaffen müssen, weil wir die Schuhe im Schuhgestell
möglichst lange den Gästen im Club zur Verfügung stellen möchten!
Beat Rinderknecht, der Erfinder und Vertreiber des Clicko-Systems liefert aber seit letztem Sommer keine Schuhe mehr und Dänu hat ihm mit
einer letzten Grossbestellung die gesamten restlichen Lagerbestände
abgekauft.
Neu gilt es also, sich eigene Schuhe zu beschaffen und mit Clicko auszurüsten, welche Bruno in einer grösseren Stückzahl an Lager nimmt (für
ca. Fr. 50.-- pro Paar, aber der definitive Preis ist noch offen).
Der Vorstand empfiehlt:

Unbedingt Mountainbike-Radschuhe kaufen (oder sonst keinesfalls
Schuhe mit einer starren Sohle, wie z.B. aus Kohlefasern);

Die Schuhe sollen bequem und eher zu gross sein (Wintersocken);

Günstige Schuhe (jetzt im Ausverkauf) kaufen, denn das Clicko
selber hält ewig und man kann es problemlos wechseln.
Alle, die bisher keine eigenen Schuhe hatten, werden mit ihren neuen
passenden, bequemen und nicht stinkenden Ruderschuhen noch mehr
Freude an unserem Sport gewinnen. So lohnt es sich, möglichst bald
den nötigen Schuhkauf anzugehen, denn jetzt sind die Modelle 2014
wirklich sehr günstig zu haben (z.B. Berger-Sport oder Athletikum).
Für weitere Auskünfte wendet ihr euch am besten direkt an Dänu, Bruno
oder Fredy.
Der Vorstand
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Adressen Vorstand
Vorstand RCT
Präsident
Fredy Nager
Laueliweg 3
3652 Hilterfingen
N 079 610 61 93
[email protected]
Ruderchef und
Vize-Präsident
Daniel Travaglini
Dorfmattweg 11b
3110 Münsingen
N 079 582 79 77
[email protected]
Sekretariat
Patrizia Gut
Höheweg 34c
3600 Thun
P 033 223 56 51
[email protected]
Regula Meier
Stockhornstr. 37
3125 Toffen
P 031 819 43 79
[email protected]
Bootshauswartin
(Clubraumvermietung)
Andrea Thomi-Stadelmann
Fellerstrasse 21
3604 Thun
P 033 221 86 04
[email protected]
Materialund Bootswart
Bruno Cattaneo
Walkeweg 19e
3612 Steffisburg
P 079 349 31 55
[email protected]
Kassier
Martin Läderach
Herzogenacker 37
3654 Gunten
P 033 251 10 65
[email protected]
Beisitzerin „RCT+“
Barbara Günther
Brunnmattweg 4
3110 Münsingen
P 031 721 47 83
[email protected]
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Gutbürgerliche Küche
Italienische Gerichte
7 Tage geöffnet
05.00 – 00.30 Uhr
100 % WIR
Frutigenstrasse 73
3604 Thun
Tel: 033 334 30 60
[email protected]
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Kurt Kneubühler, Ottilia Schmidlin und Team