Nr. 16 – März 2015 – 6. Jahrgang Der RCT reitet weiterhin auf der Erfolgswelle! ______________ Impressum Der Wellenbrecher, das Ruderblatt des RC Thun, erscheint dreimal jährlich Redaktion, Gestaltung und Druck: Vorstand des RC Thun oder [email protected] Druckauflage: 150 Exemplare Internet-Adresse: www.ruderclub-thun.ch Nächste Ausgabe: Redaktionsschluss: Erscheint am: 17.07.2015 01.08.2015 (1. August-Rudern) 2 Impressum Resultate 2014 2 15 Regatta-Resultate 2014 Dänu Travaglini Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Geschichtliches Dänu Travaglini 23 Schloss Schadau Dänu Travaglini H.-D. Weyermann Editorial 4 Kilometerstatistik 2014 Weiterentwicklung RCT 26 Der Vorstand Dänu Travaglini Jahresbericht des Präsidenten Ziele 2015 27 des Ruderchefs Dänu Travaglini 5 Fredy Nager Jahresberichte 2014 Jahresprogramm 2015 (Planung) 7 des Ruderchefs 28 Der Vorstand Dänu Travaglini Clicko-Schuhe im RCT 10 des Boots- und Materialwartes Gusti Vögele 12 der Bootshauswarte Andrea Thomi Guste Vögele 14 Nutzung der Boote 2013 Der Vorstand 30 Der Vorstand Medizinisches 17 Sportärztliche Betreuung Christiane Körner 19 Krämpfe und der „Mythos Magnesium“ Adressen Vorstand 31 Vorstand RCT Der Vorstand ___________________ _ Titelbild Dänu Travaglini Boot des Jahres Erlebnis-Berichte 21 RCT-Jassabend Fredy Nager Erfolgreich war der RCT auch oder insbesondere im 2014 3 Editorial 3 Weiterentwicklung des Ruderclubs Thun Geschätzte Ruderkamerad(inn)en, werte Ruderfreunde Einerseits freue ich mich enorm über die immer wieder erstaunlichen Fortschritte im Ruderbetrieb und die Weiterentwicklung des Clubs im Gesamtrahmen, andererseits stelle ich mir oft die Frage, wie oder in welchem Teilbereich eine Weiterentwicklung überhaupt sinnvoll ist, insbesondere wenn ich die momentane Situation beurteile: - So hat der Vorstand jahrein/jahraus immer sehr viel zu tun und kommt dadurch oftmals kaum mehr zum Rudern; - „Nicht-Ruderanlässe“ wie Jassen, Langlaufen, Schneesporttag und weitere, erwecken nur mässiges oder gar schwaches Interesse; - Gleich sieht es aus bei (für unsere Verhältnisse) „Extrem-Anlässen“ wie Masters-Trainingswoche, Seerundfahrt Lago Maggiore, usw.; - Ich bin auch überzeugt, dass viele Einladungen, Doodles, usw. gar nicht mehr gelesen werden! So ist einfach nicht von der Hand zu weisen, dass wir eben ein Breitensport-Ruderclub sind, nur mit wenigen ambitionierten Wettkämpfern und dem sollten wir meiner Ansicht nach Rechnung tragen! Weniger ist in diesem Fall mehr und ich werde mich künftig nicht mehr stark machen für zusätzliche Events, sondern mich im Clubbetrieb nur noch auf die Funktion des Ruderchefs eines Breitensportclubs konzentrieren… Dafür verspreche ich mir ein vermehrtes Engagement aller Aktivmitglieder im Ruderbetrieb und den bewährten Ruderanlässen, Kursen und auch den wenigen Regatten. So denke ich, dass sich der Ruderclub Thun auch weiterhin so prächtig weiterentwickelt, sei es im technischen oder gesellschaftlichen Bereich! 4 Dänu Travaglini Jahresbericht des Präsidenten Jahresbericht für das Ruderjahr 2014 Liebe Aktiv- und Passivmitglieder sowie Freunde und Gönner des Ruder-Clubs THUN Ein wettermässig durchzogenes Jahr mit einem kurzen, späten „Sommer“ hat uns nicht davon abhalten können, ein weiteres erfolgreiches Ruderjahr mit vielen Höhepunkten auf und neben dem Wasser zu realisieren und zu geniessen! Das hohe Engagement unserer Aktiven, unserer LeiterInnen der Einsteigerkurse sowie diverser Ruderevents und Ausfahrten von/mit unseren Rudergästen haben zu einer erneut markant gesteigerten REKORDKILOMETERLEISTUNG geführt. Als erfreulicher Nebeneffekt resultierte ein beachtlicher Zufluss willkommener Finanzmittel in unsere Clubkasse. Eine lange, nahezu unfallfreie Rudersaison 2014 mit erneut sehr wenig Bootsschäden geht als weiteres Erfolgsjahr in unsere Clubgeschichte ein. Die von allen Aktiven und unseren Gästen geruderte Jahresleistung von 42‘538 Kilometer (+ 30% im Vergleich zum Vorjahr und + 5% zum bisherigen Rekordjahr 2011) dürfen sich auch im Vergleich mit anderen Ruderclubs und Breitensportvereinen vergleichbarer Positionierung sehen lassen. Der langfristig positive Trend seit dem Ruderjahr 2007 (14‘646 km) hält erfreulicherweise unvermindert an. Bereits das zweite Aequatorjahr in der RCT-Clubgeschichte wurde Realität und dies auf einem beachtlichen Niveau. Unsere Neuanschaffung, der Doppelachter BARRACUDA, bereitet (intern) rundum grosse Freude (unsere Regattakonkurrenten ausgenommen). Auf 56 Ausfahrten wurden bereits im ersten Jahr 948 Bootskilometer und rund 8‘000 Kilometer aktiv geskullt. Es bereitet mir persönlich und dem ganzen Vorstand grosse Freude aktiv mitzuerleben, wie sich unser Ruder-Club, seine Ruderfamilie (Mitgliederzahl: 111), Material, Rudertechnik, Teambildung, Bootshausinfrastruktur (Multimedia) und Finanzen kontinuierlich und nachhaltig entwickeln. Unser bewährter Trainingsbetrieb (DI/DO) auch noch auf weitere Wochentage zu verteilen wurde gut aufgenommen. Der bedürfnisorientierte RCT-Bootspark liess sich somit noch besser nutzen (+ 27% Boots-Km). Mit grosser Freude konnte der Vorstand im Rahmen des Strategiechecks feststellen, dass die im RCT-Leitbild formulierten Werte nach wie vor Gültigkeit haben und weitgehend „gelebt“ werden. Über die erfolgreichen Einsätze unserer Breitensport-Regattierenden haben wir in den Wellenbrechern Nummern 14 (Juli) & 15 (November) bereits umfassend mit Wort und Bild berichtet und hoffentlich das eine 5 Jahresbericht des Präsidenten oder andere Aktivmitglied angeregt, an einem dieser auch im kommenden Jahr stattfindenden Anlässe (Locarno-Weekend, Seerundfahrten, Achter-Race, BILAC, ARMADACUP) teil zu nehmen. Ein besonderer DANK geht einmal mehr an unseren Ruderchef, unterstützt durch viele Instruktoren und Helfer aus der Ruderkategorie ROT, welche es einmal mehr ermöglichten, in den gut besuchten Schnupper-, Einsteiger- und Fortbildungskursen eine grosse Anzahl Interessenten in den faszinierenden Rudersport einzuführen, weiterzubilden und individuell zu fördern. Ich danke allen VorstandskollegInnen herzlichst für die bewährte, konstruktive, von viel Engagement und wechselseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit im Ruderjahr 2014. Den Dankesreigen schliesse ich traditionell mit einem grossen MERCI an unsere Darlehensgeber, unsere passiven Aktiven und Passivmitgliedern sowie Spender und Gönner und speziell in dieser Berichtsperiode unseren 9 Sitzsponsoren des neuen RCT-Flaggschiffs BARRACUDA. Gerne wünsche ich allen einen gefreuten Saisonstart (Anrudern: Donnerstag, 31. März 2015), einen tollen Sommer, perfektes Ruderwetter, eine erlebnisreiche und „unfallfreie“ Rudersaison 2015 sowie unseren „Regattierenden“ ein tüchtiges Mass Wettkampfglück. Euer Präsident, Fredy Nager 6 Jahresberichte 2014 Jahresbericht 2014 des Ruderchefs Geschätzte RCT-Mitglieder und Ruderfreunde Auch im 2014 sind wir wieder sehr flott und fleissig gewesen (2. Äquatorjahr; also mehr als den Erdumfang gerudert auch ohne die Gäste-Km) und konnten in vielen Bereichen beachtliche Fortschritte erzielen: So machte sich die Sensibilisierung der Trainingsleiter auf eine optimale Einteilung bei jedem Schlag auf dem Wasser bezahlt; die gestaffelte Bereitstellung der Boote hat sich sehr bewährt und wird sicher so weitergeführt; der Schlagaufbau im Lachenkanal mit halber Kraft fördert die Technik der Mannschaft, der/die Schlagmann/-frau findet sich rasch wieder mit der doch sehr komplexen Aufgabe der Bootsführung zurecht und so nimmt die Sicherheit in diesem heikelsten Ruderabschnitt klar zu; nach dem Revisionshalt geht es dann auch meistens von Beginn weg zügig und harmonisch ab… Allerdings konnten die Rudertechnischen Ziele 2014 nur teilweise erreicht werden, denn die lauteten: Ziele 2014 Rudertechnik Ganz Vorrollen Start mit Rücken, Arme gestreckt; Umsetzung des Merksatzes: Wissen was man tut – und spüren was man macht; Körperspannung aufrecht erhalten gleichmässiger Rhythmus mit früh(er)em Aufdrehen, Wasser fassen und erst wenn Druck auf den Blättern ist, dynamisch, gerade sitzend und ruhig durchziehen. Dies lässt sich eigentlich nur auf kürzeren Ausfahrten umsetzen, denn wenn entweder die Konzentration fehlt oder die Körperspannung nicht aufrechterhalten werden kann, trainiert man falsche Techniken ein… Da aber kaum jemand nur eine 6 km lange Ausfahrt machen will, empfiehlt der Ruderchef zwei Trainingsphasen (à 2-3 km), die dann hochkonzentriert angegangen werden sollen. Allgemein wird (aus meiner Sicht) immer noch mit zu viel Kraft eine zu hohe Kadenz gerudert, was ein bewusstes Vorrollen Arme – Rücken – Beine… praktisch verunmöglicht; 7 Jahresberichte 2014 wenn aber der Rücken zu Beginn der Rollbewegung nicht bereits vorne ist, wird das Aufdrehen der Ruder während dem Vorrollen schwierig; während ich dann am Schlag nur noch die Ruder eintauchen muss, drehen weniger erfahrene Ruderer ihre Ruder erst auf, kommen dadurch in Verzug und fassen nicht richtig Wasser, weil sie genau dort den Rückstand in der Ruderbewegung kompensieren; weiter kommt dazu, dass der Rückenschwung (zumindest) grösstenteils entfällt, weil der Rücken ja gar nicht richtig vorne war, was dann wiederum mit einem kräftigen Armzug wett gemacht wird; dies wiederum führt dazu, dass die Ruder nicht mehr sauber abgedreht und ausgehoben werden können, weil die Hände zu nahe am Körper sind… ein Teufelskreis! So empfehle ich dringend (vor allem im Grundlagentraining im Frühjahr): Konzentration nur auf die Technik; - Tempo und Kraft spielen keine Rolle! Einen Fehler nach dem anderen ausmerzen und dabei nicht die Geduld verlieren, denn eine falsche Technik zu ändern ist viel schwieriger, als eine neue Technik zu lernen. Nur mit einem regelmässigen Training sind Fortschritte garantiert; diese motivieren dann auch für noch mehr Erfolgserlebnisse, was auch die körperliche Weiterentwicklung fördert, sollten doch wöchentlich mindestens 2 Trainingseinheiten erfolgen). Die Hochs und Tiefs (aus Sicht des Ruderchefs) im 2014: Die Ruderbedingungen (Meteo/Wellengang) waren im Frühjahr ausgezeichnet, im Sommer unterdurchschnittlich, dafür bis Weihnachten meistens wieder tip-top! Die Boote waren (und sind) stets in einem ausgezeichneten Zustand und es standen jederzeit (dank dem BARRACUDA und auch dem erhaltenen WIKING) genügend Ruderplätze zur Verfügung. Mit drei Einsteigerkursen wurden so viele Neumitglieder wie nie ausgebildet, doch hatten wir Mühe, die dafür nötigen Leiter-Teams zu gewinnen. Zwar hat sich das zusätzliche Montagstraining wieder gut bewährt, doch möchten wir durch eine weitere Erweiterung des Angebots noch mehr regelmässigen Trainingsbesucher ein zweites Training pro Woche ermöglichen! – Neu finden die Trainings statt: Am Montagmorgen, 0900-1100 Uhr; Dienstag-/Donnerstag- und Freitagabend, 1830-2030 Uhr. 8 Jahresberichte 2014 So finden die internen Kurse an den Montag- und Mittwochabenden statt (Einsteigerkurse waren schon ausgeschrieben…). Die weiteren Anlässe waren ähnlich gut besucht wie im Vorjahr und werden auch künftig (bewusst nicht allzu früh) mittels Doodle ausgeschrieben ( über die meisten wurde jeweils im Wellenbrecher berichtet). Die Trainingsleitung war im 2014 etwas das Sorgenkind, wurden doch über 90% aller Trainings durch die gleichen 10 Personen geführt (die Hälfte davon sind Vorstandsmitglieder…); Die Idee der Abgabe des Bootshausschlüssels an die Roten basiert aber darauf, dass sie persönliche Ausfahrten jederzeit ansetzen können, damit sie während den Trainings für die Leitung und/oder die Bootsführung zur Verfügung stehen! – Nur so kann unser System über eine längere Zeit aufrechterhalten werden. Zusammenfassung: Ich bin wiederum sehr zufrieden, wie der Ruderbetrieb im RCT lief und läuft und der Aufwärtstrend hält weiterhin an. Noch rudern wir aber mit zu viel Kraft, zu schnell und zu weit… sollten uns aber lieber in mehreren, kürzeren, langsameren Trainings eine bessere Technik aneignen… Wir sind aber weiterhin auf dem richtigen Weg ausgezeichnet unterwegs! Entsprechend danke ich erneut allen Mitgliedern, die dazu beigetragen haben und insbesondere meinen sehr engagierten Vorstandskollegen! Ich freue mich auf die (bereits begonnene) neue Saison. Der Ruderchef: Dänu Travaglini 9 Jahresberichte 2014 Jahresbericht 2014 des Boots- und Materialwartes Ich konnte mein erstes Jahr als Boots- und Materialwart dank der nötigen Sorgfalt unserer Mitglieder ohne „Druck“ angehen. Durch die Anschaffung des neuen Achters mussten zusätzliche 8 Ausleger sachgemäss gelagert werden. Zudem war es der Wunsch unseres Präsidenten, auch für die bis dahin am Boden gelagerten Ausleger des ALBATROS, NARZISS und der PERLE eine materialschonendere Lagerung zu kreieren. - Wir fanden eine Lösung, die uns erlaubt, alle Ausleger hängend zu lagern und ich konnte diese Arbeiten im Frühling speditiv erledigen. Dies aufgrund der Tatsache, dass keine grösseren Bootsreparaturen zu erledigen waren. Zwei Stemmbretter im NARZISS mussten ersetzt werden, konnten aber selber hergestellt werden. Es lösten oder verstellten sich auch mal Steuerseile. Zudem wurden alle defekten Handgriffe an den Skulls ersetzt. Pech hatten die Teilnehmer im Skiffkurs mit der VENUS. Der Rollsitz verabschiedete sich in die Tiefe des Thunersees und wurde trotz intensiver Suche nicht mehr gefunden. Die Neubeschaffung eines Rollsitzes war aber nicht ganz unproblematisch, weisen doch die Boote von Stämpfli eine spezielle „Spurbreite“ auf. Somit gab es nur eine „Mass-Anfertigung“ oder den Bezug über Stämpfli direkt. Zum Leidwesen einiger Mitglieder wurde so bei Stämpfli ein kostengünstiger Holz-Rollsitz gekauft, allerdings mit Styropor versehen und somit unsinkbar. Offensichtlich sind die Kugellager an den Rollsitzen nicht für eine Kilometerleistung, wie sie Fredy Nager vollbringt, gebaut. Während einer seiner x-hundert Ausfahrten, löste sich nämlich ein Lager eines Rades in seine Einzelteile auf, womit auf der Rückfahrt ein Rudern mit Rollsitz an Ort gefragt war. Überraschend kam der Club in den Besitz eines neuwertigen Fernsehers. In Zusammenarbeit mit unserem Präsidenten wurde der Clubraum in ein modernes „Audio-Zentrum“ mit einem Flachbildschirm, einem Beamer und einer Grossleinwand verwandelt. Von unseren Ruderchef, Dänu Travaglini, wurde der Wunsch geäussert, möglichst alle Boote auf Clicko umzubauen. So werden nun NARZISS, TRISKELL und ALI noch vor dem Anrudern umgebaut. Im ALBATROS jedoch sind die Schuhe und Stemmbretter noch in so gutem Zustand, dass hier mit dem Umbau zugewartet wird. 10 Jahresberichte 2014 Neu werden nun „Clicko+“-Platten verwendet, d.h. es können nun auch Fahrradschuhe verwendet werden, dies dank einer Wippe an der Platte. Auch werden die meisten Rasterschienen zur besseren Fixation der Stemmbretter ersetzt. Diese werden dann neu mittels Schnellspanner befestigt. Wir werden so mit der Zeit ein einheitliches Spannsystem erhalten. Der vielgefahrene Butterfly ist bereits mit den neuen Rasterschienen ausgerüstet. Der Schutzgummi an unserem Ponton war schon längere Zeit defekt. Im Verlaufe des Sommers wurde der ganze Schutz so desolat, dass ein kompletter Ersatz unabdingbar war. Bei einer auf Gummi-Artikel spezialisierten Firma in Zürich konnte ich ein für unseren Steg geeignetes Profil finden. Der Transport dieser 6x5 Meter langen Profile nutzten Fredy und ich für einen Ausflug an den Zürichsee und konnten uns so noch bezüglich Anschaffung eines Rettungsbootes und einem leichten Doppelzweier klug machen. Die speditive Montage des Schutzes verdanke ich vor allem der tatkräftigen Unterstützung unseres Präsidenten. Der Dank geht auch an die Mannschaft, die im Herbst bei der Reinigung das Holz auf der Stirnseite des Pontons samt Gummi dann auch noch ersetzte. Im Verlauf der Boots- und Bootshausputzete wurden auch alle Rollschienen der Boote inkl. den Rollen kontrolliert. Allen Aktiven Ruderern und vor allem unserem Präsidenten und Ruderchef nochmals herzlichen Dank für die kameradschaftliche Zusammenarbeit und dem sorgfältigen Umgang mit dem Material. Der Boots- und Materialwart: Bruno Cattaneo 11 Jahresberichte 2014 Tätigkeitsbericht des Bootshauswartes für das Ruderjahr 2014 Für die Bootshaus- und Bootsputzeten vom 22. März und 8. November versammelten sich jeweils rund 30 gutgelaunte Clubmitglieder um 08:00 Uhr vor dem Bootshaus. Die Anwesenden wurden in die Gruppen „Bootshaus“ und „Boote“ aufgeteilt. Alle vorgesehenen Arbeiten konnten im Frühling und im Herbst bis am 11:30 Uhr erledigt werden. Für die Znünis wurden wiederum reichhaltige Buffets mit verschiedenen Getränken, Brot, Zopf, Eier, verschiedene Käse, Schinken, Aufschnitt und weiteren köstlichen Zutaten bereitgestellt. Die nötigen Anpassungen in der Bootshalle für die Lagerung des neuen 8-ers und der Flügelausleger wurden von Bruno Cattaneo und Fredy Nager ausgeführt. Weitere kleinere Reparaturen an der Türe der Männergarderobe, an der Dusche in der Frauengarderobe und der Schliessanlage am rechten Haupttor konnten selber ausgeführt werden. Im Dezember wurde der zuverlässigen Raumpflegerin, Frau Marilyn Martin, ein Dankesbrief und 50 Franken in bar überreicht. Der Vorstand hat beschlossen, den Stundenlohn per 1. Januar 2015 von 25.00 auf 27.50 Franken zu erhöhen. Dazu wurde zwischenzeitlich ein neuer Arbeitsvertrag erstellt. Durchs Jahr hatten wir 6 Vermietungen ( davon zwei Mitglieder). Dazu kamen 3 Vermietungen im Zusammenhang mit Firmenrudern/Schnupperrudern. Erfreulicherweise ist zu vermerken, sie verliefen zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Der Aufwand mit der Raumvermietung, wurde in den letzten Jahren jedoch immer grösser. Vor allem die Besichtigungen haben stark zugenommen, jedoch resultierten daraus nur wenige neue Mieter. Von den 6 regulären Vermietungen waren 2 von Mitgliedern und 3 von Mietern, die den Raum schon früher benutzt hatten. Es resultierte also nur gerade 1 neuer Mieter, plus jene, die im Zusammenhang mit den Ruderevents stattgefunden haben (3 Nutzungen). Der Vorstand hat daraufhin, auch im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Gusti Vögele entschieden, die Clubraumvermietung nicht mehr in diesem Rahmen zu pflegen, wie bisher. Für Ruderevents, Mietern (welche die Räumlichkeiten kennen) und Clubmitgliedern soll und wird der Clubraum weiterhin zur Verfügungen stehen/vermietet werden. Sie können sich an den neuen Bootshausverantwortlichen wenden. Ansonsten wird der Raum bis auf weiteres nicht offiziell vermietet. 12 Jahresberichte 2014 Somit wird der Posten der Clubraumvermietung aufgehoben. Ein grosses Dankeschön allen Clubmitgliedern, die in irgendeiner Weise zum guten Gelingen beigetragen haben. Bootshauswart: Gusti Vögele Bootshausvermietung: Andrea Thomi ________________________________________________________ 365 Tage geöffnet durchgehend warme Küche Parkplätze beim Hotel RUDERER WILLKOMMEN Restaurant Holiday Gwattstrasse 1 3604 Thun Tel. 033 334 67 67 [email protected] 13 Unser Bootspark Nutzung der Boote im 2014 Unsere Bootsstatistik hat sich gegenüber dem Vorjahr doch in mancher Hinsicht verändert: - Natürlich wurde unser neues Paradeboot, der BARACUDA bei jeder Gelegenheit gefahren (es ist ja auch ein super-tolles Boot), aber dass damit in unserem 2. Äquatorjahr am meisten Kilometer durch die Aktiven generiert wurde, hätte ich nicht gedacht… - All die anderen neue(re)n Boote waren vorne in der Statistik zu erwarten; - Der POSEIDON wird im Gegensatz zum YANKEE ebenfalls (bei guten Verhältnissen im Sommer) oft gefahren; - Dafür wird nach der Aera Zahler/Stauber die LIBELLE nicht mehr viel eingesetzt. 14 Regatta-Resultate 2014 Resultate aus Regatten mit Teilnehmern des RC Thun 1. Rangliste BILAC 2014 7. Rang (von 77 klassierten Booten) 02h06‘10“ Ruderclub Thun Doppelachter BARRACUDA 21. Rang 02h28‘14“ Ruderclub Thun Doppelvierer ALBATROS Wir berichteten im Wellenbrecher Nr. 15! Nochmals herzliche Gratulation zu diesen tollen Leistungen! 15 Regatta-Resultate 2014 2. Rangliste BKW-ARMADACUP 2014 Platz Startnr. 1 2 14 16 229 166 218 Name Zeit Kategorie Meier Regula 46‘55“ Masters A/B/C Nager Fredy 46‘11“ Masters F/G Läderach Martin 45‘45“ Masters D/E Medizinisches NEU: Sportärztliche Betreuung des RCT ab 2015 Freude herrscht: Seit Januar 2015 wird der Ruderclub Thun nun auch sportmedizinisch, durch Dr. med. Christiane Körner, betreut! Wie kam es dazu? Im Juni 2014 konnte ich endlich den Einsteigerkurs besuchen und war von Anfang an hellauf begeistert. Da ich allgemein ein grosses Interesse am Sport habe und eine abgeschlossene Ausbildung in Sportmedizin besitze, habe ich dem Vorstand angeboten, den Club in allen sportmedizinischen Fragen zu betreuen. Was bedeutet das für den Club? Ein Sportarzt kümmert sich vor allem um die Prävention und Rehabilitation von Sportverletzungen, aber auch um Fragen des Trainings und der Leistungsverbesserung. Dies umfasst also einerseits zum Beispiel Fragen der Ernährung, des Trainingsaufbaus und Trainingsdiagnostikmöglichkeiten und andererseits den Wiedereinstieg in das Training nach längerer freiwilliger oder unfreiwilliger Pause (z.B. Verletzungen). Geplant wären regelmässige Beiträge zu speziellen sportmedizinischen Problemen im „Wellenbrecher“ , sowie bei entsprechendem Wunsch kleine Vorträge oder Info-Veranstaltungen. 17 Medizinisches Zu meiner Person: Im Leben neben dem Rudern arbeite ich als Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie in Bern. 2014 schloss ich meine Zusatzausbildung als Sportmedizinerin ab. In den vergangenen Jahren betreute ich unter anderem als Platzärztin die SCL Tigers oder aber die Nachwuchsspieler des SC St. Moritz. Ebenfalls war ich bei internationalen Winterevents im Oberengadin tätig. Neben dem Rudern bin ich begeisterte Rennradfahrerin und halte mich im Winter mit Langlauf und im Sommer mit Joggen, Reiten und ausgedehnten Bergtouren fit. Ich freue mich auf diese neue Aufgabe sowie die persönlichen Kontakte und wünsche allen viele unfallfreie Ruderkilometer im 2015. Christiane Körner __________________________________________________________________________________ Hier könnte Ihr Inserat stehen! ½ Seite: Fr. 50.- 1 Seite: Fr. 100.-18 Medizinisches Krämpfe und der „Mythos Magnesium“ (mit Auszügen aus dem „Fit for Life 11/2014“) In meiner Rekrutenschule (vor 32 Jahren) wurde mir erstmals - nach neusten Erkenntnissen – bei Krampferscheinungen auf den damaligen Gewalts-Märschen Magnesiumtabletten abgegeben… 20 Jahre später erinnerte ich mich während meinen Vorbereitungen auf Marathons wieder daran. Einerseits schien Magnesium kaum zu nützen und andererseits war die Tatsache, dass bereits weniger als die empfohlene Tagesdosis das Risiko von Durchfall erhöht, denkbar ungünstig für eine solche Ausdauerleistung. Weil man sich aber beim Rudern (insbesondere im 1. Jahr) vielfach zu sehr verkrampft und statt der Technik rasch mit purer Kraft versucht Fortschritte zu erzielen, sind Krampferscheinungen weit verbreitet und ich höre sehr oft, dass man diesen dann mit Magnesium zu Leibe rückt. Dazu trägt natürlich auch die Werbung bei (Zitat): Magnesium ist ein lebenswichtiges Mineral, das an über 300 Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist. Muskeln, Nerven, Knochen, Zähne: sie alle bleiben „stark“ mit Magnesium. Magnesium ist sicherlich für die normale Funktion unseres gesamten Stoffwechsels notwendig, inklusive der normalen Muskeltätigkeit. Dafür sind aber zig weitere Stoffe genauso erforderlich! Doch wird als mögliche Ursache von Muskelkrämpfen praktisch nur Magnesiummangel genannt – dies nach einem einzigen Fallbeschrieb einer Tennisspielerin Ende der 70er-Jahre. Denn ihre, nach mehrstündigem Spiel auftretenden Krämpfe, verschwanden nach hoch dosierter Einnahme von Magnesium – und seither kommt fast nur noch Magnesium bei Krämpfen zum Einsatz. Weitere Berichte über einen positiven Effekt von Magnesiumsupplementen bei Sportlern mit Krämpfen findet man kaum und auch die wissenschaftliche Literatur ist zu diesem Thema sehr spärlich. Gemäss der jüngsten Zusammenfassung aller Studien, kommt es bei einer Supplementierung mit Magnesium bei Erwachsenen zu keiner nennenswerten Vermeidung von Krämpfen! Darin wird auch erwähnt, dass keine qualitativ ansprechende Studie zu Magnesium bei Krämpfen im Sport vorliegt und die Fallstudie der Tennisspielerin als minderwertig gilt, weil keine kontrollierte Untersuchung durchgeführt wurde. Macht aber der oft erwähnte Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Krämpfen überhaupt Sinn? - Wohl eher nicht, denn Magnesium ist, was eben auch die Werbung bestätigt, an mehreren Hundert Stoffwechselreaktionen beteiligt, womit bei einem Mangel fast der gesamte 19 Medizinisches Stoffwechsel flachliegen müsste und so ist eine ursächliche Beziehung zwischen Magnesiummangel und Krämpfen schlicht nicht haltbar. Belegt ist hingegen ein mögliches Problem von Magnesiumpräparaten: Entsprechend ist die sogenannte höchst tolerierbare Zufuhr (also die Zufuhr, die längerfristig nicht überschritten werden sollte) beim Magnesium sehr tief angesetzt. Sie beträgt lediglich 250 mg pro Tag und ist damit sogar tiefer als die empfohlene Tageszufuhr von 300-400 mg. Aber wie kann es sein, dass die höchst tolerierbare Zufuhr tiefer als die Tageszufuhr ist? - Ganz einfach: Sie gilt nicht für Magnesium in ursprünglichen Lebensmitteln, sondern nur für Supplemente, also just für diejenigen Magnesiumprodukte, die zur Vorbeugung oder Behandlung von Krämpfen eingesetzt werden… Und genau dieses zu viel, über Präparate oder angereicherte Lebensmittel (z.B. Functional Food) eingenommene Magnesium, erhöht das Risiko von Durchfall. Für uns Ruderer ein völlig unerwünschter Effekt! Manchmal wird Magnesium direkt vor einer Leistung eingesetzt. Aber auch hier lassen sich aus der fachlichen Perspektive keine Daten finden, welche diesen Einsatz mit gutem Gewissen befürworten würden. Magnesium nimmt man daher lieber als gewöhnlichen Bestandteil unserer Lebensmittel auf und nicht als Supplement. Und bei einer einigermassen abwechslungsreichen Lebensmittelauswahl muss man sich auch keine Sorgen über einen Mangel an Magnesium oder eines anderen Nährstoffs machen. Deshalb schliesse ich auch mit meinem Appell: - Es gilt in den Trainings mit Priorität die Technik zu verbessern; - Da die Konzentration relativ rasch nachlässt, empfehle ich kürzere Ausfahrten und/oder mehrere (kurze) Pausen; - Damit sich auch ein Trainingseffekt einstellt, sollte man mindestens zwei Trainingseinheiten pro Woche absolvieren. So freue ich mich jetzt schon auf einen regen Trainingsbetrieb im 2015 (es wird auch im Winterhalbjahr regelmässig am Dienstag/Donnerstag gerudert)! 20 Dänu Travaglini Erlebnis-Berichte RCT-Jassabend vom Freitag, 06.02.2015 Unsere bewährte und gleichzeitig versierte Jass-Obfrau Andrea Thomi organisierte auch dieses Jahr den traditionellen RCT-Jassabend (im Rössli Dürrenast). Die Teilnehmerzahl (7) aus dem Vorjahr konnte leider nicht egalisiert werden, da durch Ferienabwesenheiten und Grippe bedingte Absenzen zu verzeichnen waren. Somit fanden sich lediglich fünf Clubmitglieder ein, diese jedoch allesamt äussert fokussiert und hoch motiviert. Da unsere Vorjahres-Siegerin und das -Schlusslicht, unsere beiden Regulas fehlten, galt es einen neuen Titelträger „RCT-Jasskönig/in 2015“ und einen neuen Berichtverfasser zu erküren/bestimmen. Nach dem nahrhaften Nachtessen (gute, empfehlens- und preiswerte Küche!) erklärte Andrea (Peter Sägesser, Christian Pfammatter, Rolf Küpfer und Fredy Nager) kurz die Spielregeln für den „Schieber“ zu fünft, mit einem „Knecht“ zur Unterstützung des trumpfbestimmenden Paars. Die Frage nach der Jasskartenart deutsches/französisches Blatt wurde (leider) nicht sehr erschöpfend geführt, so dass ich bereits die erste Ausrede zu meinem dürftigen Abschneiden zur Hand habe. Da die „KnechtRolle“ jeweils nach 4 Spielen wechselte und die Paarungen neu und gleichwohl nach Plan änderten, zeigten wir uns zwangsläufig von der sportlich-mobilen Seite. Die übrigen Rössli-Gäste mögen sich gedacht haben, dass diese netten SportlerIn aus dem Ruderclub Thun ihrer Fitness Sorge tragen und sich regelmässig sportlich betätigen, selbst während dem Kartenspiel. Während dieser Rotationen ergaben sich stets Möglichkeiten, Nettigkeiten und Plaudereien auszutauschen. Es war echt erstaunlich, wie viel Gesprächsstoff diese nicht alltägliche Schiebervariante bot. In diesen kurzen Pausen wurde viel diskutiert und gelacht, der Abend hat allen viel Freude bereitet, selbst für mir als fairer Verlierer. Schon nach den ersten paar Spielrunden zeichnete sich ab, dass der Sieg zwischen Peter und Christian ausgemacht würde. Spannender, nämlich bis zur letzten Runde, blieb die Frage offen, ob Rolf oder ich den Bericht verfassen „darf“. Andreas Zielsetzung wurde mit dem guten 3. Rang (6 Punkte) zu 100 % erfüllt, so dass sie für die Berichterstattung nicht in Frage kam. Peter reichten 10 Punkte zum souveränen Titel RCT-Jasskönig 2015. Das Siegertrio komplettierte Christian im 2. Rang mit 7 Punkten. Rolf als lachender Vierter hatte in der Endabrechnung 4 Punkte auf der Tafel und damit doppelt so viele wie der Berichterstatter, Fredy und somit im achtbaren Rang 5. Lange sah es gar aus, als würde der Eurovision-Spruch Switzerland bzw. Fredy 0 Points ;-) zur Rangverkündigung ausgerufen. Zur Siegerehrung verteilte Andrea die wunderschön gestalteten Sirupflaschen, welche von ihr liebe- und kunstvoll geschmückt worden sind. 21 Erlebnis-Berichte Unserem neuen RCT-Jasskönig, Peter Sägesser, wurde herzlich gratuliert und ich darf mich an meinem Trostpreis, dem Berichteschreiben erfreuen und mich auf die Neuauflage im 2016 tüchtig vorbereiten. Ein grosses Dankeschön an Andrea für den professionell organisierten Jassabend. Der Samschtig-Jass Experte Daniel Müller hätte seine helle Freude an ihr! Ein überaus gemütlicher und entspannter Abend im Rössli Dürrenast geht im Anschluss an die Siegerehrung kurz nach 23 Uhr zu Ende. Fredy Nager 22 Geschichtliches Schloss Schadau (Beitrag zur Reihe: „Unsere Ruderlandschaft“) Seit über 100 Jahren gilt die Schadau am Ausfluss des Thunersees in die Aare als „von Menschenhand geschaffene Perle“. Erbauen liess sie in den Jahren 1847-1852 der Neuenburger Aristokrat Denis Carl Alfred de Rougemont (1802-1868). Er war Oberst im Generalstab und Gutsbesitzer (neben der Schadau besass die Familie u. a. noch Liegenschaften in Münsingen, Bern, Murten, Paris). Rougemonts Vater, Abra(ha)m Denis Maria Carl Albert de Rougemont (17591839), der neuenburgisch-preussische Banquier am Hof in Paris, hatte bereits seit 1827 am Thunersee einen Sommersitz (heute Hofstettenstrasse 75A). Auf diese Weise dürften auch die Söhne Alfred und Rodolphe die Gegend am untern See-Ende kennengelernt haben. Jedenfalls kaufte Rodolphe (18051844) bereits 1831 von Niklaus von Mülinen die alte Chartreuse. Alfred dagegen erwarb 1837 zusammen mit seiner ebenfalls aus einer reichen Neuenburger Familie stammenden Frau, Sophie de Pourtalès (1807-1882), das 1638 von Schultheiss Franz Ludwig von Erlach erbaute alte Landschlösschen Schadau. Alfred und Sophie wollten es zuerst umbauen; erst 1846 entschlossen sie sich zum heutigen Neubau hinter dem alten Landschlösschen an der Stelle der Schlossscheune. Alfred de Rougemont Chartreuse Albert de Rougemont 23 Geschichtliches Für das Dorf Strättligen, das damals noch nicht zu Thun gehörte, war der grosse und anspruchsvolle Bau sehr willkommen, herrschte doch in Strättligen bereits zum zweiten Mal im 19. Jahrhundert eine Hungersnot. Gegen 300 Männer fanden auf der Baustelle eine willkommene Beschäftigung. Der Bau ist eine eigenwillige Mischung verschiedener Stilelemente (LoireSchlösser, deutsche Neugotik und englische Tudor-Gotik) sowie verschiedener Baumaterialien (Granit, Sandstein, Muschelkalk, verschiedenfarbige Backsteine, Zinkblech, Gusseisen). Man nennt dieses Stilgemisch heute romantischen Historismus; in den ersten Jahren schien die Schadau jedoch den Publikumsgeschmack nicht zu treffen, wurde sie doch in einer Berner Tageszeitung 1847 als „wahrhaft Widerwillen erregendes Phantasiegebilde“ gebrandmarkt. Alte Schadau Schaudau um 1880 Diese Ablehnung wandelte sich mit den Jahren - inzwischen wohnte bereits der Sohn Albert (1837-1899) im Schloss - in Begeisterung. Albert war, wie schon sein Vater Alfred, Oberst im Generalstab und spielte eine Rolle beim Grenzübertritt der Bourbaki-Armee in die neutrale Schweiz bei les Verrières am 1.02.1871 (zu sehen im Bourbaki-Panorama in Luzern). Albert schenkte 1863 dem Kadettenkorps die heute noch am Ausschiesset verwendete Kanone. Zusammen mit seiner Mutter Sophie de Pourtalès (eine Cousine von Graf Pourtalès auf Schloss Oberhofen!) errichtete er 1877 an der Gwattstrasse ein Krankenasyl, Vorläufer des späteren Altersheims im Glockental in Steffisburg. Zudem machte er grosszügige Vergabungen an die Kirchgemeinde. Nach der späten Heirat (mit 43 Jahren) im Jahr 1880 erwarb er um die Schadau herum ein zusammenhängendes Latifundium von 350’000 m2. Das Gebiet umfasst heute den Rougemontweg, Gymnasium und KKT, die Marien- und Cäcilienstrasse sowie über der Aare das Holzmätteli. Noch heute, leicht als zur Schadau gehörig erkennbar, sind die grosse Hofgruppe und die Schadaugärtnerei in der Kurve der Seestrasse sowie an der BLS-Bahnlinie die Hofgruppe Eselmatt, heute „Schadaugut“. Bereits ab den 1860er-Jahren durfte die Bevölkerung am Sonntag den Park besuchen. Jetzt wurde aus der „architektonischen Missgeburt“ (Intelligenzblatt der Stadt Bern vom 29. August 1849) die am Anfang erwähnte „Perle“. Eine Schwester von Albert, Frédérique Louise Isabelle (1833-1908) heiratete 1853 in der Thuner Stadtkirche Felix Karl Moritz von Bethmann-Hollweg. Der gemeinsame Sohn, Theobald von Bethmann-Hollweg (1856-1921) war von 1909-1917 deutscher Reichskanzler und als solcher am Ausbruch des 1. Welt24 Geschichtliches krieges nicht ganz unschuldig. Der männliche Nachkomme in dritter Generation, Louis de Rougemont (18851908), hatte ein tragisches Schicksal. Auch er begann eine militärische Laufbahn, nahm sich jedoch 1908 im Alter von 23 Jahren wegen einer unstandesgemässen Liebschaft das Leben. In seinem Testament überliess Louis seiner Mutter ein Nutzniessungsrecht, den kleinen Sohn seiner Schwester Alice (*1882) hingegen setzte er als Erben der Schadau ein. So gelangte der kleine Henry von Swaine (1904-1925?) im zarten Alter von 4 Jahren in den Besitz der Schadau mit dem riesigen Umschwung von 350‘000 m2. Sein Vater, Karl Alexander Freiherr von Swaine liess während mehrerer Jahre alles Mobiliar, alle Kunstschätze und die grosse Bibliothek aus dem Schloss mit über 70 Räumen in grosse Transportkisten verpacken, um sie nach Deutschland zu holen. Der Erste Weltkrieg durchkreuzte jedoch diese Pläne. So wurden 1916 die Gegenstände in zwei Auktionen in Thun versteigert. Die Liegenschaft selbst (mitsamt 350‘000 m2 Umschwung!) ging 1917 für 1.15 Millionen Franken an ein Baukonsortium. Aus Sorge vor dem drohenden Verlust des Schadauparks stimmten die Thuner Stimmbürger im Juni 1925 dem Kauf der Schadau mit einer Restparzelle von noch 35‘000 m 2 zum Preis von 380‘000 Franken zu. Es folgte eine bunte Palette verschiedenster Nutzungen. Im Erdgeschoss betrieb der Gemeinnützige Frauenverein ein alkoholfreies Restaurant. Zwischen 1930 und 1960 beherbergte die Schadau das Schweizerische Kriegsmuseum (ein Vorläufer des Armeemuseums). Während des Zweiten Weltkriegs schliefen im grossen Salon die Sanitäterinnen der Sanitätshilfsstelle auf Strohsäcken und auf der Dachterrasse war ein Flugzeugbeobachtungsposten eingerichtet. Im 2. Obergeschoss schliesslich fanden einige kinderreiche Familien in Notlage eine Unterkunft und von den Pfadfindern ist im Dachgeschoss heute noch eine rot-weisse Lilie zu sehen. Vor über 20 Jahren wurden die aufwendigen Sandsteinarbeiten des holländischen Spezialisten Hubert Verbunt restauriert, das Haus erhielt ein erstklassiges Restaurant und im ersten und zweiten Geschoss befindet sich seit 1988 das Schweizerische Gastronomiemuseum. Hans Kelterborn, der Verfasser (ist ein ehemaliger Gemeinderat von Thun und exzellenter Kenner des Schlosses Schadau!) Hans-Dieter Weyermann (hat ihn getroffen und mit ihm über seine Reihe in unserem Wellenbrecher gesprochen. So erhielt er die Zusage zu diesem Bericht.) 25 Kilometerstatistik 2014 Kilometerstatistik 2014 des RCT Mit dem elektronischen Fahrtenbuch ist wohl jedem Aktiven, der sich für die Kilometerstatistik interessiert, schon am 31.12. jeweils klar, wie die aussieht… Deshalb beschränke ich mich bei der namentlichen Erwähnung auf diejenigen, welche im 2014 über 500 km gerudert sind, gratuliere aber wiederum allen RuderInnen zu ihren persönlichen Leistungen!! Nun aber zur Auswertung unseres Fahrtenbuchs durch Andrea Thomi : Rangliste der Ruderer mit über 500 km Jahresleistung 26 Kilometerstatistik 2014 Die namentliche Ehrung (mit Vergabe einer Flasche Wein mit Sonderetikette) erfolgt wie immer anlässlich der Generalversammlung. Nochmals: ein Grossteil aller Aktiven kann die 500 km schaffen… und zwar mit einem regelmässigen Training, denn mit 40 Ausfahrten à 12km seid ihr voll mit dabei! (Im Namen des Vorstandes) Dänu Travaglini Ziele 2015 Ziele (des Ruderchefs) 2015 Wie im Bericht des Ruderchefs erwähnt, wurden die Ziele 2014 nur teilweise erreicht. Der Ursprung dafür liegt aber in einem Denkfehler meinerseits, denn in einem Breitensportclub muss ich davon ausgehen, dass die meisten aller Aktiven kein grosses Interesse daran haben, technische Fortschritte zu erzielen, sondern einfach der Freude an der Natur, der Bewegung und der Gesellschaft Priorität einräumen! Deshalb schildere ich komplett neue Ziele für die Rudersaison 2015: Trainingsumfang Trainingsinhalt Regelmässige Trainings wenn immer möglich, wöchentlich einmal auf den See und irgend eine zweite Trainingseinheit; Kürzere Ausfahrten (8-12 km) für weniger geübte Ruderer. Bewusstes Setzen des Magnetes an der Einteilungstafel; Wünsche und/oder Sondertrainings beim Trainingsleiter anmelden (z.B. BootsführerIn, Videoaufnahmen, Ergometer, usw.); Einteilung für Schwachstellen- und Problembehebungen immer unter Technik mit dem Bootsführer besprechen. Bootspark (unverändert) Bootspflege und Kontrolle nach jeder Ausfahrt; Weiterführung der bewährten, strukturierten Bereitstellungen; Unverzügliche Meldung von Vorkommnissen und Schäden. Dänu Travaglini 27 Jahresprogramm 2015 (Stand 01.03.2015) 28 Jahresprogramm 2015 (Stand 01.03.2015) 29 Clicko-Schuhe im RCT Information des Vorstandes Schon ist es fünf Jahre her, seit Dänu (als neuer Ruderchef) im RCT das Clicko-System testete und einführte. Vor allem aus sicherheitstechnischen und hygienischen Überlegungen war der Vorstand rasch von Clicko überzeugt und begann mit der Umrüstung der Boote, vorerst mit den Skiffs. Während der Winterpause wurden nun durch Bruno und Fredy fast alle Mannschaftsboote auf Clicko umgerüstet. Dies hat natürlich zur Konsequenz, dass sich alle Aktivmitglieder eigene Ruderschuhe anschaffen müssen, weil wir die Schuhe im Schuhgestell möglichst lange den Gästen im Club zur Verfügung stellen möchten! Beat Rinderknecht, der Erfinder und Vertreiber des Clicko-Systems liefert aber seit letztem Sommer keine Schuhe mehr und Dänu hat ihm mit einer letzten Grossbestellung die gesamten restlichen Lagerbestände abgekauft. Neu gilt es also, sich eigene Schuhe zu beschaffen und mit Clicko auszurüsten, welche Bruno in einer grösseren Stückzahl an Lager nimmt (für ca. Fr. 50.-- pro Paar, aber der definitive Preis ist noch offen). Der Vorstand empfiehlt: Unbedingt Mountainbike-Radschuhe kaufen (oder sonst keinesfalls Schuhe mit einer starren Sohle, wie z.B. aus Kohlefasern); Die Schuhe sollen bequem und eher zu gross sein (Wintersocken); Günstige Schuhe (jetzt im Ausverkauf) kaufen, denn das Clicko selber hält ewig und man kann es problemlos wechseln. Alle, die bisher keine eigenen Schuhe hatten, werden mit ihren neuen passenden, bequemen und nicht stinkenden Ruderschuhen noch mehr Freude an unserem Sport gewinnen. So lohnt es sich, möglichst bald den nötigen Schuhkauf anzugehen, denn jetzt sind die Modelle 2014 wirklich sehr günstig zu haben (z.B. Berger-Sport oder Athletikum). Für weitere Auskünfte wendet ihr euch am besten direkt an Dänu, Bruno oder Fredy. Der Vorstand 30 Adressen Vorstand Vorstand RCT Präsident Fredy Nager Laueliweg 3 3652 Hilterfingen N 079 610 61 93 [email protected] Ruderchef und Vize-Präsident Daniel Travaglini Dorfmattweg 11b 3110 Münsingen N 079 582 79 77 [email protected] Sekretariat Patrizia Gut Höheweg 34c 3600 Thun P 033 223 56 51 [email protected] Regula Meier Stockhornstr. 37 3125 Toffen P 031 819 43 79 [email protected] Bootshauswartin (Clubraumvermietung) Andrea Thomi-Stadelmann Fellerstrasse 21 3604 Thun P 033 221 86 04 [email protected] Materialund Bootswart Bruno Cattaneo Walkeweg 19e 3612 Steffisburg P 079 349 31 55 [email protected] Kassier Martin Läderach Herzogenacker 37 3654 Gunten P 033 251 10 65 [email protected] Beisitzerin „RCT+“ Barbara Günther Brunnmattweg 4 3110 Münsingen P 031 721 47 83 [email protected] 31 Gutbürgerliche Küche Italienische Gerichte 7 Tage geöffnet 05.00 – 00.30 Uhr 100 % WIR Frutigenstrasse 73 3604 Thun Tel: 033 334 30 60 [email protected] Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Kurt Kneubühler, Ottilia Schmidlin und Team
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