Nr. 18 – Dezember 2015 – 6. Jahrgang Gleich nacheinander wurde zuerst der Doppelzweier „FORTUNA“ und danach unser neues Motorschiff „MS SATURN“ getauft… …und über 20 Aktive wohnten den Bootstaufen durch die Taufpaten Regula Meier (FORTUNA) und Bruno Cattaneo (MS SATURN) bei! Impressum Der Wellenbrecher, das Ruderblatt des RC Thun, erscheint dreimal jährlich. Redaktion, Gestaltung und Druck: Vorstand des RC Thun oder [email protected] Druckauflage: 150 Exemplare Internet-Adresse: www.ruderclub-thun.ch Nächste Ausgabe: Redaktionsschluss: Erscheint am: 01.03.2016 11.03.2016 (GV) 2 Wanderfahrt Berlin Das Herbst-Highlight! Impressum 2 Inhaltsverzeichnis Dänu Travaglini Inhaltsverzeichnis Geschichtliches 3 18 Wie kam der Mönch in die Alpen? Dänu Travaglini Editorial 4 „Goldener Herbst“ Dänu Travaglini Die Seite(n) des Präsidenten 5 Fredy Nager Projekte RCT 8 Frauenachter an der Bilac 2015 Dänu Travaglini Jahresprogramm 19 Jahresprogramm 2016 Der Vorstand Adressen Vorstand 23 Vorstand RCT Der Vorstand ___________________ _ Barbara Günther Trainingslehre 10 Disziplin kontra Lockerheit Dänu Travaglini Titelbild Rudertechnik 12 Technikhinweise von… Pam Weisshaupt Erlebnis-Berichte 14 RCT-Rudertage in Berlin Zwei supertolle Boote schliessen die Lücken in unserem hervorragenden Bootspark! Peter Latus 3 Editorial Was für ein „Goldener Herbst“! Geschätzte Ruderkamerad(inn)en, werte Ruderfreunde Als Ruderchef kann ich jetzt einen solch „Goldenen Herbst“ in vollen Zügen geniessen: - Kaum Tage mit Unter-Null-Temperaturen bis anfangs Dezember; - Glasklares Wasser, nur ganz wenige Boote unterwegs und auch den Kursschiffen kann man locker aus dem Weg gehen; - Wunderbar bunte Wälder und gelb-gold leuchtende Pappeln, die man über den ganzen See als Referenzpunkte nutzen kann; - Alle Kurse und Schnupperruderfahrten sind nun Geschichte; - Ich gebe jetzt kaum noch Kommandos oder Technikanweisungen, schalte einen Gang zurück, wähle unkonventionelle Routen und mache mehr, dafür kürzere Pausen und geniesse das Panorama. Jetzt hat meine Zeit als Breitensportruderer begonnen: - Flaches Wasser kann ich voll geniessen bei jedem Schlag versuche ich noch ein bisschen sauberer und effizienter zu rudern; - Wellen nutze ich um zu „surfen“ gegen die Wellen werden die Schläge kräftiger und länger und das Boot beginnt zu fliegen; - Die Natur, egal bei welchen Wetterbedingungen, will ich einfach „einsaugen“ und kann mich an dem Besten daraus aufbauen; - Distanzen spielen keine Rolle… meistens bin ich sowieso länger und weiter unterwegs als geplant, denn mit all diesen Eindrücken werde ich kaum müde so erinnert mich vielfach das Gesäss daran, dass es Zeit ist umzukehren… So bin ich seit Jahren erstaunt, wie wenige Kamerad(inn)en von diesen wundervollen Bedingungen profitieren! – Zwar sind seit dem Abrudern die offiziellen Trainings auf zwei Abende beschränkt, aber da es dann sowieso dunkel ist, gleichen sich die Ausfahrten doch sehr oft. Über die Wochenenden ist aber fast immer ein Boot unterwegs und mit ein bisschen Eigeninitiative findet man stets eine „Mitfahrgelegenheit“! Deshalb: Versucht’s! – Es lohnt sich ganz bestimmt! 4 Dänu Travaglini Die Seite(n) des Präsidenten Die Seite des Präsidenten (18), vom 27.11.2015 Liebe Aktiv- und Passivmitglieder sowie Freunde und Gönner des RuderClubs THUN Ein weiteres rundum erfolgreiches (noch andauerndes) Ruderjahr 2015 mit vielen Saisonhöhepunkten zeichnet sich ab. Gemäss aktuellem/heutigem Kilometerstand: 34‘876 km ist davon auszugehen, dass ein gutes Ruderjahr 2015 in die RCT-Geschichte eingehen wird (es kann/muss nicht jede Saison ein Äquatorjahr sein). Sowohl Reparaturmeldungen als auch Bootsschäden entwickeln sich erfreulicherweise - gemäss längerfristigem Trend - nicht proportional zu den geleisteten Kilometern. Mit etwas Glück und dem Beistand von (dem Rudersport wohlgesinnten) Schutzengeln konnten gesundheitliche Schäden an Leib und Leben weitestgehend vermieden werden. Mit grosser Freude nimmt der Vorstand wahr, wie sich unsere neuen/bestandenen Aktivmitglieder, Absolventen aus RCT-Einsteigerkursen sowie Quereinsteiger in die Skulls legen und rudertechnische Fortschritte erzielen. Allen Neumitgliedern an dieser Stelle ein weiteres herzliches Willkommen in der RCT-Ruderfamilie! Unser Ausbildungskonzept ist nach wie vor überdurchschnittlich gut, vielseitig und solide aufgestellt. Unser Angebot Schnupperrudern findet weiterhin Anklang und erfreut nicht nur viele Einzelpersonen und Gruppen sondern letztendlich unseren Finanzchef, der die Einnahmen/Kursgelder verbuchen darf. Dank diesen Aktionen und einem wirksamen Kostenmanagement, dürfen wir uns einer fortwährenden gesunden Finanzstruktur erfreuen und dies auch in einem aussergewöhnlichen Ruderjahr, in dem wir unseren neuen Filippi-Lg-Doppelzweier „FORTUNA“ beschaffen, finanzieren und taufen konnten, zusammen mit unserem neu beschafften Motorboot (AluSchale mit 8 PS AB-Motor) „MS SATURN“. Das Beschaffungsprojekt Filippi-4X liess sich leider nicht wie geplant realisieren! Die RCT-Aktivitäten gemäss Jahresprogramm mit Seerundfahrten, Achterrennen, Bilac, Armadacup, Boots- und Bootshausputzete sowie das Abrudern (mit einem weiteren traditionellem Walliser-Raclette von unserem Ehrenpassivmitglied Oski Briand), waren allesamt sehr gut besuchte und gefreute RCT-Anlässe. Das mittlerweile traditionelle Achterrennen RCT – SCT fand, wie von Dieter Lüthi geplant, Ende August statt. Das Glück der Tüchtigen war erneut der gemischten RCT-Crew hold. Auch in diesem Jahr wäre die 5 Die Seite(n) des Präsidenten Zielkamera überflüssig gewesen, lag doch der BARRACUDA-Vorsprung im Ziel bei etwas mehr als einer freien Bootslänge Abstand. Die Regattastrecke (1,5 km) wurde in neuer Rekordzeit (5‘15‘‘) zurückgelegt. Zur Freude der lautstarken RCT-Fangemeinde rauschte unser Flaggschiff mit gut trainierter & fitter Crew mit kraftvollen Streckschlägen und guter Harmonie über die Ziellinie vor der Ländte Hünibach. Das RCTAchterteam mit Laura an den Steuerseilen/am Steuerjoystick durfte zum dritten Mal in Folge den Siegerpokal in Empfang nehmen und feiern. – HERZLICHE GRATULATION! Unser in die Tage gekommener alte Holz-8X+ „WIKING“ erlitt bei starkem Wellengang leider eine Bootshavarie und überwintert zur Zeit (als Versicherungsfall) in der Bootsreparaturwerft in Wimmis. Dort wird er repariert und anschliessend mit Glasfasermatten stabilisiert. Spätestens beim Anrudern ist er zurück und steht saniert sowie mit tragfähiger Schale wieder zur Verfügung. Zu weiteren, erfolgreichen Saisonhöhepunkten sei auf die nachstehenden Wellenbrecher-Originalberichte verwiesen. Interessenten, welche mehr über die FISA-World-Tour (rund um den Lago Maggiore) erfahren möchten, bitte ich um Kontaktaufnahme für eine umfassende Tour-Präsentation mit viel Fotomaterial und Ausblick auf die FISA-Rudertour 2016 im Salzkammergut (A). In der Hoffnung auf einen weiterhin gefreuten Saison(end)verlauf mit vielen/gefreuten und hoffentlich unfallfreien Ausfahrten freue ich mich auf die gesunde Weiterentwicklung unseres RCT und wünsche Euch allen eine besinnliche Adventszeit im RCT sowie im Kreise Eurer Lieben. Mögen Eure persönlichen Ziele auf und neben dem Wasser in Erfüllung gehen - tragt Sorge zu Eurer Gesundheit wie auch zum Bootsmaterial. Euer Präsident, Fredy Nager 6 Die Seite(n) des Präsidenten Mir liegt sehr am Herzen: Für die kommenden Trainingsabende sowie die individuellen Ausfahrten bitte ich alle RuderkollegInnen, vor sowie nach jeder Ausfahrt die Funktionstüchtigkeit der Boote gewissenhaft zu prüfen. Rettungshilfsmittel (Schwimmwesten, Schöpfer und Natel in wasserdichter Verpackung) sind ausnahmslos mitzuführen. Die Fahrordnung auf dem See ist gemäss Ruderhandbuch gewissenhaft einzuhalten. Eine wirksame bugund heckseitige Beleuchtung auf den Booten in der Morgen- und Abenddämmerung ist Pflicht; schwache Batterien sind rechtzeitig zu ersetzen. Empfohlen werden aus Sicherheitsgründen kurze Ausfahrten RCTOberhofen oder RCT-Kanderdelta, da mit jäh aufkommendem Wind und/oder Nebel stets gerechnet werden muss. Fredy Nager 365 Tage geöffnet durchgehend warme Küche Parkplätze beim Hotel RUDERER WILLKOMMEN Restaurant Holiday Gwattstrasse 1 3604 Thun Tel. 033 334 67 67 [email protected] 7 Projekte RCT Projekt Frauenachter an der Bilac 2015 Am 19. September sind wir mit zwei Booten bei der diesjährigen Bilac angetreten. Begonnen hat die Geschichte aber schon ein Jahr vorher. Unser Achter hatte 2014 vor der Einfahrt in den Zihlkanal eine kleine Auseinandersetzung mit dem Luzerner Frauenachter. Als wir bei der Siegerehrung realisierten, dass besagter Frauenachter eigentlich schon seit Jahren für das schnellste reine Frauenboot ein paar Skulls in Empfang nehmen darf, war der Ehrgeiz beim damals gestarteten Frauenvierer geweckt. Der Bazillus weitete sich zunehmend aus und nachdem den RCT-Frauen der BARRACUDA überlassen wurde, war kein Halten mehr. Die potentielle Mannschaft wurde zusammengestellt und im Frühling 2015 starteten die ersten gemeinsamen Trainings (Merci Regula fürs unermüdliche Organisieren). Dank vieler freundlicher Springer und Springerinnen konnten wir den Achter auch immer füllen und so wertvolle Trainingskilometer sammeln. Leider war uns der See diesen Sommer nicht sehr wohlgesonnen. Oder positiv ausgedrückt: Auf wellige Bedingungen wären wir sehr gut vorbereitet gewesen. Am Freitagabend durften wir unsere Boote auf den Hänger des Seeclub Interlaken aufladen. Herzlichen Dank Hannes Buri und Urs Geissbühler! Da war dann auch schon klar, dass wir nicht auf der Seestrecke an den Start gehen können, sondern die Organisatoren wetterbedingt die Flussstrecke ausgewählt haben. Unser Wellentraining war also nutzlos, dafür die Strecke 6 km länger und für unsere Steuerfrau Jacqueline anspruchsvoller. Vor dem Start waren wir etwas nervös, was sich auch an unserer etwas phantasievollen Art der Skullpositionierung zeigte. Dann haben wir uns aber doch noch richtig sortiert und sind im harmonischen und kräftigen Rhythmus los – unsere „Gegnerinnen“ immer im Blickfeld. An unseren Fans Edith und Christian, die uns perfekt unterstützt haben (niemand hatte bessere – MERCI euch) lag es sicher nicht, dass es am Ende dann 8 Projekte RCT doch nicht ganz gereicht hat. Aber schlussendlich waren wir das zweitschnellste Frauenboot und unsere Konkurrentinnen haben uns bestätigt, dass sie noch nie so kämpfen mussten. Das hat uns dann doch auch mit unserem 2. Platz versöhnt und Spass gemacht hat es in jedem Fall! Die Männer hatten es im Albatros leider nicht so gut. Schon in der ersten Rennhälfte hat sich eine Dolle ziemlich verabschiedet und Martin musste sie immer wieder nachziehen. Chapeau, dass ihr das trotzdem noch durchgezogen habt!! Die nächste Bilac ist am 17.September 2016. Wer und in welcher Zusammensetzung der RCT wieder daran teilnehmen wird, ist noch offen. Wir können den Anlass in jedem Fall sehr weiterempfehlen. Die erfolgreiche BARRACUDA-Crew: Jacqueline Briand (Steuerfrau), Laura Küpfer (Schlag), Regula Meier, Andrea Thomi, Barbara Günther, Cornelia Meile, Jasmin Lippuner, Christine Mani, Christiane Körner Eure „Event-Managerin RCT+“ Barbara Günther 9 Trainingslehre Disziplin kontra Lockerheit Im Namen des ganzen Vorstandes gratuliere ich Christiane Körner zum herausragenden 3. Rang am Armadacup (in ihrer Kategorie), wohlgemerkt bei ihrer ersten Teilnahme bereits Ende der zweiten Rudersaison! Die anderen Resultate waren zwar auch erfreulich, aber aufgrund der mehrjährigen Erfahrung doch eher ernüchternd… Ich denke, dass man sich auf diese spezielle Regatta auch speziell vorbereiten muss. Dazu habe ich auch einen interessanten Bericht gelesen, der das wichtige Thema „Disziplin kontra Lockerheit“ aufgreift. Viele kommen, obwohl sie ihr Trainingsprogramm (insbesondere vor dem Wettkampf) konsequent durchgezogen haben, einfach nicht mehr richtig auf Touren und empfinden dies als unerklärliche Leistungsbaisse. Oft endet dann auch der Wettkampf in der Katastrophe oder zumindest unbefriedigend… Bei ambitionierten Wettkampfsportlern ist diese Situation erstaunlich häufig anzutreffen und die Ausgangslage ist stets sehr ähnlich: Das Training wird diszipliniert und präzise geplant und umgesetzt, Wettkämpfe werden fokussiert angegangen, aber an den Rennen selber fehlen dann die Spritzigkeit, die Kraft und manchmal auch die geistige Frische und die Motivation. Als 1. Massnahme hilft da nur eins, nämlich eine Trainingspause von mindestens 10 Tagen. Dann geht es an die Ursachenforschung, welche in vielen Fällen genau in dieser Fokussiertheit liegt, die einem in eine solche Situation getrieben hat. Zwar sind Wille, Disziplin und Konsequenz im Training sehr wichtig, aber ebenso braucht es Lockerheit und eine gute Intuition auf den Körper zu hören und es ist besser ab und zu ein Training sausen zu lassen, wenn einem nicht danach ist. 10 Trainingslehre Die Erkenntnis, dass in solchen Situationen ein paar Ruhetage nötig wären, ist vermutlich den meisten nicht ganz neu, doch immer wieder plagt einem das schlechte Gewissen und die Angst, die nötige Form nicht zu erreichen, da man ja nicht trainiert. Deshalb muss auch eine Auszeit (wichtig: mindestens 10 Tage) genau gleich geplant und durchgezogen werden, idealerweise durch einen fixen Eintrag in der Agenda. So kann man sich auch am besten mental auf diese trainingsfreie Zeit einstellen. Rasch wird man merken, dass die Ruhe dem Körper wieder Energie zuführt und das „fehlende“ Training keine negativen Auswirkungen hat, schliesslich wurde ja in den Wochen und Monaten zuvor genügend trainiert. Am elften Tag darf das Training wieder gestartet werden. Konzentriert euch aber vermehrt auf schnelle Trainings (Intervalle) und lasst vorerst lange Ausfahrten weg. So wird die Spritzigkeit markant gefördert und in Verbindung mit der neu erlangten Motivation und Trainingslust ist auch das persönliche Erfolgserlebnis im Wettkampf vorprogrammiert. Der Ruderchef: Dänu Travaglini Yoga könnt ihr immer machen und es beeinflusst das Training nur positiv… 11 Rudertechnik Technikhinweise von Pamela Weisshaupt (am PTT vom 29.3.15) Kann auch sehr gut auf dem Ergometer trainiert werden… Das Wichtigste: Phasen Beine Oberkörper Beine Oberkör- Arme per Arme Aneinander hängen, nicht überschneiden oder gleichzeitig machen. verkürzt sonst den Schlag!! Jede Bewegung bleibt für sich, Phasen ohne Pause aneinanderhängen. Beine: Beinstoss 100 % abschliessen bevor der Rücken kommt (Rücken bleibt solange in Vorlage) Waden berühren die Rollschiene Oberkörper: Aufrechte Haltung (Bild: locker gestreckte Hand), nicht ins Hohlkreuz überstrecken Bewegung kommt aus der Hüfte (‚Klappmesser‘), nicht aus dem oberen Rücken (keinen Buckel machen!) Körperspannung bleibt die ganze Zeit bestehen - in der Vor- und Rücklage nicht einbrechen Vorlage nicht übertreiben – Schulter über dem Rollsitz, nicht weiter Im Vorrollen Knie über die Füsse (senkrechtes Schienbein), Brustbein offen (gibt auch Platz zum ganz vorrollen) Schultern nicht nach vorn beugen oder hoch zu den Ohren ziehen, sondern unten lassen, Schulterblätter zusammen stolze aufrechte Haltung Am Ende des Vorrollens geht der Oberkörper nicht noch mal weiter nach vorn/unten, sonst gehen nur die Ruderblätter hoch und man verliert Zeit zum Wasserfassen Kopf aufrecht halten, nicht „abnicken“ 12 Rudertechnik Arme: Arme werden als Letztes angezogen und dann zügig, aber nicht ruckartig (entsprechend Bootsgeschwindigkeit) wieder gestreckt Ellbogen nicht hochnehmen (Flügeli), sondern nach hinten ziehen (Check) Im Freilauf Hände nicht tiefer als die Dolle, leichter Druck mit den Daumen (hilft auch zum Aufrichten des Oberkörpers); Unterarme parallel zum Boot Arme/Hände Richtung oberhalb Bauchnabel ziehen, Ruderblätter erst am Ende durch leichten Druck aus dem Wasser nehmen. Nicht abkürzen, sonst waschen die Ruderblätter aus Wenn die Hände zu tief gehen, kommen die Ruderblätter zu hoch und die Kraft geht ins Boot Boot verliert an Stabilität Frühzeitig Aufdrehen und nicht erst im letzten Moment hektisch die Ruderblätter setzen Übungen im Boot: Nur Beinstoss machen, dann Beinstoss mit Oberkörper, dann ganzer Ablauf Im Gesamtablauf an verschiedenen Stellen kurze Pausen machen und Haltung überprüfen Ein Zug nur Beinstoss, nächster Zug mit Oberkörper, dann wieder nur Beinstoss… 13 Erlebnis-Berichte RCT-Rudertage in Berlin Worüber wir lange geredet hatten – Anfangs Oktober wurde es wahr! Und so starteten 12 gutgelaunte RuderInnen am Mittwochnachmittag im Belpmoos in Richtung Berlin-Tegel. Nach der Besichtigung Tegels und einem gemeinsamen Abendessen ging es am Donnerstagmorgen bei Regenwetter zu ‚unserem‘ Ruderclub Tegelort – per Doppelstockbus. Dort bekamen wir in Franks ehemaligem Ruderclub Gastrecht und durften unsere drei Boote für die folgenden Tage erstmals aus der engen Bootshalle tragen: Die ‚Schnelle Havel‘, die ‚Oberhavel‘ und die ‚Berta Pally‘. Letzteres ist ein altehrwürdiges, wunderschön gearbeitetes 100jähriges Klinkerboot, wie überhaupt viele alte Klinkerboote im Bootshaus sind. Grund: Herr Hoppe, ein gelernter Bootsbauer, amtet seit 1953 (kein Tippfehler!) als Bootswart und pflegt die Boote – es ist daher schlicht unmöglich, sich von diesen handwerklichen Kunstwerken zu trennen. Die erste Ausfahrt führte uns nach Tegel. Das vereinbarte Mittagessen im Ruderclub Tegel fiel aus, da sich die Wirte nicht an die Reservierung hielten. 14 Erlebnis-Berichte Glücklicherweise fanden wir aber gleich nebenan eine nette Wirtschaft, in der wir uns stärken und wärmen konnten. Abends war Kultur angesagt: Wir durften die Berliner Symphoniker mit zwei Beethoven-Symphonien erleben – ein wahrer Hörgenuss! - Nach einem Bier unter dem riesigen Zeltdach des SonyCenters ging es dann ins Bett. Am Freitagmorgen war es trocken, so konnten wir unsere ‚Königsetappe‘ unter die Kiele der gesteuerten zwei Doppelfünfer und dem Doppelzweier nehmen. Es ging an der Spandauer Zitadelle vorbei über die Spandauer Schleuse (mit einem Verletzten!), zu einem Abstecher in die Spree in Richtung Wannsee. Am Ufer war zwischen unberührter Natur bis zum Industriehafen für viel Abwechslung gesorgt. Die zuerst bedrohlich wirkenden Transport-Verbundschiffe entpuppten sich als zahm, sie machen praktisch keine Wellen! Beim Ruderclub Spandau Friesen durften wir zum Mittagessen anlegen. Dessen Gastronomie war geöffnet, weil sich dort ein Basler (!) Ruderclub zum Mittagessen angemeldet hatte – der dann aber nicht erschien und die Spandauer ohne Abmeldung auf ihren Spaghetti sitzen liess. Unglaublich empfanden wir die Clubdichte: an jedem Eck gab es einen Steg eines Clubs. - Na ja, die 70 Ruderclubs Berlins müssen ja auch irgendwo sein. Wir fuhren weiter bis zum Grunewaldturm, der unser Umkehrpunkt war. Wieder zurück in Tegelort verzeichneten die GPS-Geräte 35km. 15 Erlebnis-Berichte Am Samstagmorgen ruderten wir in Richtung Norden. Unsere Fahrt führte uns geschichtsträchtig auf dem ehemaligen Grenzgewässer zwischen Westberlin und der DDR entlang – sogar mit erhaltenem Wachturm. Auch hier erlebten wir wieder viel unberührte Natur mit herbstlich bunten Wäldern. Weiter ging es am kilometerlangen Gelände der Bombardier-Zugbau-Werke und einem eindrucksvollen Stahlwerk, wo wir vom Boot aus beobachten konnten, wie Altstahl mit einem Riesenmagneten in Schmelztöpfe gefüllt wird. Den gleichen Weg ging es wieder zurück, wobei wir kaum glauben konnten, wie unterschiedlich lange einem Hin- und Rückweg vorkommen können: Der Heimweg war gefühlt halb so lang! Selbst für Christiane und Regula, die auf dem letzten Teilabschnitt unseren leichten präsidialen Steuermann in ihrem schweren Doppelzweier hatten . Abends folgte ein weiteres Highlight unserer Reise (im wahrsten Sinne des Wortes): Abendessen auf dem Berliner Fernsehturm in gut 200 Metern Höhe! Dank Drehrestaurant machte Berlin drei Mal die Runde um uns herum. Glücklicherweise verloren wir auf dem Heimweg auf der proppenvollen ‚Unter den Linden‘-Allee niemanden der Gruppe und erreichten so schon bald Tegel. Am Sonntagmorgen hatten 10 Ruderverrückte dann immer noch nicht genug. Nach dem frühen Aus-checken ging es erneut nach Tegelort, um abschliessend nochmals 22 km zu rudern. Die perfekt flachen Berliner Rudergewässer mussten einfach nochmal ausgenutzt werden. So waren in den vier Tagen 95 km zusammengekommen – eine schöne Leistung mit den schweren Booten! Und Fredy, der noch einen Tag länger blieb, drehte am Sonntagnachmittag mit einer Tegelorter Damenequipe sogar nochmals eine Runde. 16 Erlebnis-Berichte Nachmittags trafen wir uns alle (ausser Fredy) am Flughafen, um den Weg nach Bern unter die Flügel zu nehmen. Die links Sitzenden konnten sich vom Flieger aus von ‚unserem‘ Ruderrevier und sogar vom Rudersteg verabschieden. Kurz vor Bern begrüsste uns das im Abendlicht goldend strahlende Berner Oberland wieder daheim. Glücklich, zufrieden und voller Eindrücke verabschiedeten wir uns nach diesen 4 Tagen nicht ohne unserem ortskundigen Organisator zu danken! - Er hatte, wie nicht anders von ihm zu erwarten, alles perfekt geplant. Herzlichen Dank, Frank!! Nachteil für dich: Da wir nun Berlin als tolles Ruderrevier schätzen gelernt haben, droht irgendwann eine Wiederholung… …und dann dürfte die Anzahl Teilnehmer sogar grösser sein! Unser neuer Ruderchef, Peter Latus 17 Geschichtliches Wie kam der Mönch in die Alpen? Die drei Berge sind ein Prunkstück der Schweizer Alpen. Doch was sucht eigentlich die Bezeichnung für einen Ordensmann bei Eiger, Mönch und Jungfrau? Wer hinter dem Namen „Mönch“ einen Zusammenhang mit einem Orden oder dem ehemaligen Kloster Interlaken sucht, liegt falsch. Der imposante Viertausender hat keine frommen Verbindungen. Auf den Alpweiden zu seinen Füssen weideten offenbar früher im Sommer Wallache, also kastrierte Pferde. Die wurden „Münche“ genannt, der Berg über den Münchenalpen hiess Münchenberg und schliesslich eben nur noch Münch und später Mönch. Dafür hat die Bezeichnung für den 50 Meter höheren Schwestergipfel Jungfrau durchaus Wurzeln, die mit Ordensleben zu tun haben. Denn an den Nordwesthängen liegen ebenfalls Alpen. Diese waren im Besitz der Augustinerinnen von Interlaken. Der wohlhabende Frauenkonvent mit 360 Nonnen gehörte ums Jahr 1300 herum zu den grössten in ganz Europa. Diese „Jungfrauen“ besassen auch die heutige Wengernalp, damals schlicht „Jungfrauenberg“ genannt. Die Allgemeine Bezeichnung wurde im Laufe der Zeit zum Namen fürs ganze Bergmassiv von den Kuhalpen mit der Alpwirtschaft der Nonnen bis hinauf zum Gipfel auf 4158 Meter über Meer. Die Jungfrau mit ihrem hübschen Aussehen und lieblichen Namen überragt auch den Eiger (3970 Meter) mit seiner spektakulären Nordwand. 18 Geschichtliches Der Legende nach gehört das Berner Oberland zu den frühesten christianisierten Gebieten unseres Landes. Zum Beispiel durch Beatus, der bereits im ersten Jahrhundert nach Christus als Einsiedler am Thunersee gelebt haben soll. Er gilt als Apostel der Schweiz. Seine Höhle bei Beatenberg am Thunersee war seit dem 13. Jahrhundert ein wichtiger Wallfahrtsort in direkter Nachbarschaft mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Publiziert durch Christina Burghagen und Karl Rechsteiner In leicht gekürzter Version aufbereitet durch Dänu Travaglini. Jahresprogramm Jahresprogramm 2016 (mit Erläuterungen) Anbei findet ihr das durch den Vorstand bereinigte Jahresprogramm 2016, welches ich auf der Folgeseite gerne erläutere. Gerne weise ich darauf hin, dass dies lediglich das fixe Ruderprogramm des RCT ist und an allen grün eingefärbten Tagen findet ein geführtes Training statt! Tragt euch eure idealen Trainingstage und Wunschanlässe direkt in der persönlichen Agenda ein und nehmt euch dann die Zeit zum Rudern, wenn es irgendwie geht! Auch finden Anlässe statt, die zweifarbig eingefärbt sind (z.B. die Vorstandssitzungen): das heisst dann, dass trotzdem ein Training stattfindet. So habt ihr enorm viele Möglichkeiten, eurem Sport zu frönen… 19 Jahresprogramm 2016 (Stand 01.12.2015) 20 Jahresprogramm 2016 (Stand 01.12.2015) 21 Jahresprogramm Erläuterungen (monatsweise) Januar: Sollte der Kanal gefroren sein, findet ein Langlauftraining in Heimenschwand statt; Am Jassabend ist ein gemeinsames Nachtessen geplant. Februar: Den Schneesporttag möchten wir mit den Familien und Angehörigen in Adelboden verbringen. März: GV! Helft mit, die Zukunft des RCT zu prägen… April: Die Einsteigerkurse starten mit 2x 9 Teilnehmern. Mai: Dann finden die bewährten Highlights Locarno/Regatta statt. Juni: Der Skiffkurs findet statt mit dem „Haubentauchertraining“ am 3. Kursabend (der Refresher für alle Roten). Juli: Das herausragende Ereignis Zwei-Seen-Rundfahrt (Thunerund Brienzersee) hat sich in der Ferienzeit bisher bewährt. August: Der Nationalfeiertag wird natürlich wieder mit der obligaten Seerundfahrt gestartet; Während der Technik-Lernwerkstatt (Bootsführerkurs) findet auch ein Weiterbildungskurs in der Flussrudertechnik statt. September: Achtung: Das Training zum Höhepunkt Bilac 2016 startet spätestens bereits im Juli… Oktober: Zum Armadacup wird individuell trainiert, Teilnehmer werden durch den Vorstand unterstützt (Bootsmiete, Training auf dem Wohlensee, Lizenzanträge), aber die Teilnahme basiert auf der Eigeninitiative jedes Interessenten. November: Die offiziellen Trainingsmöglichkeiten werden wieder um die Hälfte reduziert, dafür wird an den Wochenenden häufiger trainiert. Dezember: Wiederum findet ein Chlouse-Ruedere statt und statt dem Neujahrsrudern findet vor den Feierlichkeiten ein Silvesterrudern statt. Dazu kommen dann noch die ausgezeichneten Anlässe des RCT+, und so sollten wirklich alle Mitglieder, egal für welche Aktivitäten, voll auf ihre Kosten kommen! – Aber es ist eine Sache der Planung… 22 Im Namen des Vorstandes, Dänu Travaglini Adressen Vorstand Vorstand RCT Präsident Fredy Nager Sigriswilstrasse 29 3654 Gunten N 079 610 61 93 [email protected] Ruderchef 1 und Vize-Präsident Daniel Travaglini Dorfmattweg 11b 3110 Münsingen N 079 725 95 46 [email protected] Ruderchef 2 Peter Latus Brunnmattweg 4 3110 Münsingen N 079 281 19 79 [email protected] Sekretariat Patrizia Gut Höheweg 34c 3600 Thun P 033 223 56 51 [email protected] Regula Meier Stockhornstr. 37 3125 Toffen P 031 819 43 79 [email protected] Bootsmaterial- und Bootswart Bruno Cattaneo Walkeweg 19e 3612 Steffisburg P 079 349 31 55 [email protected] Bootshauswartin Andrea Thomi-Stadelmann Drosselweg 1 3613 Steffisburg P 033 221 86 04 [email protected] Kassier Martin Läderach Herzogenacker 37 3654 Gunten P 033 251 10 65 [email protected] Beisitzerin „RCT+“ Barbara Günther Brunnmattweg 4 3110 Münsingen P 031 721 47 83 [email protected] 23 Gutbürgerliche Küche Italienische Gerichte 7 Tage geöffnet 05.00 – 00.30 Uhr 100 % WIR Frutigenstrasse 73 3604 Thun Tel: 033 334 30 60 [email protected] Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Kurt Kneubühler, Ottilia Schmidlin und Team
© Copyright 2024 ExpyDoc