Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V. Anmeldeschluss: 13. März 2015 Jahrestagung 2015 DAJEB Auch in Zukunft – gut beraten! 14. - 16. Mai 2015 in Bonn Zum Tagungsthema "Auch in Zukunft – gut beraten!" In unserer jährlichen Fachtagung wollen wir diesmal einen Blick auf die vielfältige Beratungslandschaft heute und ihre Zukunft wagen. Wie sieht die zukünftige Klientel aus? Welche Zielgruppen kommen gegenwärtig zu uns in die Beratungsstellen und welche erwarten uns in den nächsten Jahren? In welchem Umfeld leben sie? Welche Probleme und Anliegen werden sie haben? Dr. Stefan Schumacher, uns als DAJEB langjährig in verschiedenen Rollen verbunden, wird in seinem Hauptvortrag das Berufsbild der psychologischen Beratung und dessen Wandel zum Thema machen. Die Tagung spannt dann einen Bogen von Themen wie Kinderschutz und hochstrittigen Eltern über die sogenannte "Sandwichgeneration" – Klient(inn)en im Konflikt zwischen Kindererziehung und Elternpflege, aber auch von der psychischen Krankheit und der damit zusammenhängenden Paardynamik bis hin zur Frage, was es für Frauen bedeutet zwischen Job und Familie zu stehen. In zwei Arbeitsgruppen können sich die Teilnehmer(innen) mit "Online-Beratung im Netz" und "Vernetzte Beratung – Beratung im Netzwerk" beschäftigen. Alle Arbeitsgruppen haben wie gewohnt einen theoretischen und praktischen Schwerpunkt, fokussiert darauf, welche Kompetenzen wir heute und in Zukunft als Berater(innen) haben müssen, wo unsere Ressourcen liegen. Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns auf die Reise in die Zukunft zu gehen. Der Vorstand der DAJEB freut sich auf Ihr Kommen! Für den Vorstand Dipl.-Psych. Renate Gamp Präsidentin ______________________ 2 ______________________ Zeitplan Donnerstag, 14. Mai 2015 16.30 - 17.30 Uhr Anreise und Begrüßungskaffee 17.30 - 18.30 Uhr Mitgliederversammlung 18.30 - 19.30 Uhr Abendessen 19.30 - 21.30 Uhr Fortsetzung der Mitgliederversammlung Freitag, 15. Mai 2015 9.45 - 11.30 Uhr Dipl.-Psych. Renate Gamp, Eröffnung der Jahrestagung Dr. Stefan Schumacher: "Entweder löse ich das Problem oder ich muss mich von dem Problem lösen" 11.30 - 11.45 Uhr Kaffeepause 11.45 - 13.00 Uhr Diskussion 13.00 - 14.30 Uhr Mittagessen 14.30 - 16.00 Uhr Arbeitsgruppen 1 - 7 16.00 - 16.30 Uhr Kaffeepause 16.30 - 18.00 Uhr Arbeitsgruppen, Fortsetzung 18.30 Uhr Geselliger Abend mit Buffet Samstag, 16. Mai 2015 9.30 - 11.00 Uhr Arbeitsgruppen 1 - 4, 8 - 10 11.00 - 11.30 Uhr Kaffeepause 11.30 - 13.00 Uhr Arbeitsgruppen, Fortsetzung 13.15 - 14.30 Uhr Abschlussrunde mit Imbiss ______________________ 3 ______________________ Hauptreferat Entweder löse ich das Problem oder ich muss mich von dem Problem lösen – Sinn-Navigation für das Berufsbild der psychologischen Beratung Die ersten Stunden der Eheberatung Ende der 40er Jahre waren geprägt von dem Engagement von Frauen und Männern mit medizinischem, psychiatrischem, theologischem oder juristischem Hintergrund, die für Verlobte "Eheschulen" anboten. Aus diesem ursprünglich präventiven Angebot ist im Laufe der Jahrzehnte das institutionalisierte Angebot der Ehe-, Familien- und Lebensberatung entstanden, wie wir es heute kennen. Gleichzeitig hat sich unsere Gesellschaft in den vergangenen 60 Jahren enorm verändert. Dazu gehört im besonderen Maße die beschleunigte Zeitwahrnehmung, die Erweiterung der Lebenswelten sowie die veränderten "Glaubenssätze" und die Werteorientierung der Menschen. Das alles schafft ein verändertes Lebensgefühl und eine andere Lebenspraxis. Wie hat sich die psychologische Beratung in diesen Veränderungsprozess integriert? Passt das Angebot der Ehe-, Familien- und Lebensberatung heute noch zur Lebenswirklichkeit der Menschen? Sind unsere Methoden und Ansätze noch passgenau für unsere Klientinnen und Klienten? Sind die Klient(inn)en anders geworden? Als wer und in welcher Rolle möchten wir uns selbst verstanden wissen in unserer Tätigkeit? In dem Vortrag möchte ich eine Orientierungsreise im Bild einer "Sinn-Navigation" unternehmen mit dem Ziel das Selbstbild des Beraters / der Beraterin zu reflektieren und einige Hypothesen formulieren, in welche Richtung wir unsere Arbeit entwickeln könnten. Ziel des Vortrags ist es Anregungen zu geben, die eigene Berufsidentität zu hinterfragen, zu justieren und neu zu festigen. Referent: Dr. Stefan Schumacher Termin: Freitag Vormittag ______________________ 4 ______________________ Arbeitsgruppen, Freitag / Samstag AG 1: Auf den Punkt kommen: der strategische Dialog als Beratungs-Tool Beratungsprozesse werden manchmal mühsam oder zäh, wenn entweder Klient(inn)en gerne abschweifen oder es ihnen eher schwer fällt sich zu artikulieren. Besonders offene Fragen führen dann häufig nicht in die gewünschte Richtung. Der strategische Dialog ist ein Kommunikationswerkzeug in Form von Doppelfragen, das Giorgio Nardone (Arezzo/Italien) im Rahmen seiner systemisch-strategischen Kurzpsychotherapie entwickelt hat. Mit Hilfe dieses Vorgehens konnte er seine Therapiedauer erheblich verkürzen und seine Interventionsgenauigkeit stark verbessern. In Beratung und Coaching hilft diese Fragetechnik in zweifacher Weise: sie führt schneller auf den Punkt und Klient(inn)en werden stärker strukturiert. Zugleich bleibt dennoch ein personenzentriertes Arbeiten erhalten, das den Klient(inn)en Verständnis für ihre Problematik vermittelt. In dieser Arbeitsgruppe lernen Sie anhand von TheorieInput, Beispielen und Übungen: den Hintergrund des Strategischen Dialogs kennen; die Technik der Doppelfragen und Doppelfragen mit Scheinalternative zu nutzen; die Wechselwirkung von Fragetechnik und Paraphrase einzuüben; den Unterschied zwischen offenen strategischen Fragen und Frageprotokollen zu verstehen. Wa(h)rn(ehm)ung: Der strategische Dialog ist die beste, aber auch kognitiv anspruchsvollste Fragetechnik, die ich bislang kenne. In diesen acht Stunden kann man ihn daher nur ansatzweise erlernen. Doch mit einiger Vertiefung und Kontinuität wird er sich in jedem Fall positiv auf die eigene Beratungspraxis auswirken. Referent: Dr. Stefan Schumacher Moderatorin: Cornelia Weller Termin: 8-stündig, Freitag / Samstag ______________________ 5 ______________________ Arbeitsgruppen, Freitag / Samstag AG 2: Partnerschule – Entscheidung für Exklusivität und Intimität Jedes Paar, ob gleichgeschlechtlich, in einer Patchworkfamilie lebend, muslimisch, christlich oder weltanschaulich offen wünscht sich eine glückliche, harmonische und vor allem langfristige Partnerschaft, die auf einem exklusiven JA fundiert. Paare spüren zutiefst, dass dies eine zentrale Grundlage für psychische und physische Gesundheit ist und die Lebenszufriedenheit erhöht. Die Partnerschule als klärungs- und bewältigungsorientierte evidenzbasierte Paartherapie stellt Paaren einen Rahmen zur Verfügung, in welchem sie erlebnisorientiert lernen, Störungen im Miteinander zu verstehen und diese als Herausforderung nutzen, um neue Wege ihres Beziehungstanzes zu lernen. Schematherapeutisch, emotionsfokussiert und übungszentriert folgt das Konzept den Empfehlungen der Therapieforschung (Klaus Grawe). Seit über 20 Jahren hat sich die Arbeit in und mit der Partnerschule mit mehr als 150 Gruppen bewährt; die Teilnehmer(innen) erfahren eindrücklich ihre Wirkweise und werden zu engagierten Botschaftern. Selbsterfahrungsorientiert erlernen die Anwesenden dieser Arbeitsgruppe Elemente aus Körperarbeit und kreativem Handeln, die sich direkt in den Beratungsalltag auch im Einzelsetting einbinden lassen. Durch Kurzvorträge werden die Erfahrungen theoretisch geerdet. (Bitte bequeme Kleidung für die Körperarbeit mitbringen). Referent(in): Nadja El-Ammarine Dr. Rudolf Sanders Moderator: Berend Groeneveld Termin: 8-stündig, Freitag / Samstag AG 3: Psychische Krankheit und Paardynamik Dass heute immer mehr Menschen immer älter werden, hat auch auf Ehen und Partnerschaften enorme und bisher unbekannte Auswirkungen. Allein die Tatsache, dass sich die durchschnittliche Ehedauer in den letzten hundert Jahren verdoppelt hat macht deutlich, welche Herausforderungen, Chancen und Konfliktpotenziale in dieser Entwicklung für Paarbeziehungen liegen. Nicht umsonst wird Paarberatung in den letzten Jahren vermehrt auch von älteren Paaren nachgefragt. ______________________ 6 ______________________ Arbeitsgruppen, Freitag / Samstag Die Altersphase, die früher oft nur noch wenige Jahre nach der Familienphase umfasste, dauert heute länger als diese. Niemals zuvor konnten so viele Paare ein langes Leben gemeinsam teilen und genießen und Großeltern- und Urgroßelternschaft erleben. Niemals zuvor gab es aber auch im Alter so viele Trennungen und Scheidungen wie heute, wenn oft jahrelang schwelende Konflikte bestehen. Der Fokus dieser Arbeitsgruppe soll jedoch auf einer spezifischen Problematik liegen: der psychischen und/oder körperlichen Erkrankung eines Partners. Mit zunehmendem Alter nehmen körperliche Erkrankungen zu und psychische Krisen oder Störungen sind nicht selten eine Folge. Belastungen oder gar Traumata entstehen so nicht nur für den direkt Betroffenen, das eingespielte Gleichgewicht eines Paares wird unabdingbar in Mitleidenschaft gezogen oder empfindlich gestört. Z. B. können verfestigte Rollen aufbrechen, wenn der "aktive" Partner erkrankt und hilfsbedürftig wird und der bisher "passiv-abhängige" nun aktiv werden muss. Die Konfrontation mit Abhängigkeiten, Begrenzungen, Verlusten und selbst mit dem Tod kann unvermeidlich werden, aber auch hilflos machen und zum Rückzug führen oder zu Vorwürfen und mehr oder weniger unterdrückter oder massiver Aggression etc. Mit diesen Fragen und Konfliktkonstellationen wollen wir uns beschäftigen (Impulsreferat und Gruppendiskussion), um das Verständnis von Beispielen aus der Beratungspraxis zu vertiefen. Fallbesprechungen und Rollenspiele sollen dazu beitragen, entsprechende Beratungssituationen übend zu erproben. Dementsprechend besteht für die Teilnehmer(innen) umfassende Gelegenheit, eigene Beratungsfälle und -erfahrungen einzubringen. Referentin: Christiane Schrader Moderatorin: Kathrin Dix Termin: 8-stündig, Freitag / Samstag AG 4: Kinder ohne Eltern – Eltern auf der Flucht (K)ein Thema für den Kinderschutz? Ein gewichtiger Anteil von Vätern und Müttern entzieht sich ihrer Elternverantwortung. Ansprache, Betreuung und Erziehung finden einfach nicht (ausreichend) statt. Berufliche Beanspruchung und Überforderung, aber auch ein falsches Verständnis kindlicher Autonomie spielen dabei eine Rolle. Folgen bei den Kindern sind Desorientierung, Scheinselbst______________________ 7 ______________________ Arbeitsgruppen, Freitag / Samstag ständigkeit und Parentifizierung, in manchen Fällen bis hin zu seelischer (Wohlstands-)Verwahrlosung und Misshandlung. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, das Leid dieser Kinder in den Blick zu nehmen, zugrundeliegende familiäre Dynamiken zu erkennen und Ansatzpunkte für den Schutz der Kinder und Hilfen für die Familie zu identifizieren. Außerdem geht es darum, die Begriffe "Kindeswohl", "Gefährdung", "Seelische Vernachlässigung" und "Seelische Misshandlung" zu verstehen. Methoden sind Kurzvorträge mit Medienunterstützung, Kleingruppenarbeit sowie Fallarbeit. Referent: Prof. Dr. Jörg Maywald Moderatorin: Petra Heinze Termin: 8-stündig, Freitag / Samstag Arbeitsgruppen, Freitag AG 5: Online-Beratung im Netz – oder: wie spiele ich "Blinde Kuh"!? In der psychosozialen Beratung und in der Psychotherapie gilt die Beziehung zwischen Therapeut(in) und Patient(in) als wesentlicher Wirkfaktor. Kann eine derartige Beziehung im Internet aufgebaut werden, wenn sich die Personen nicht sehen und die Kommunikation über technische Geräte erfolgt? Sind Empathie, Akzeptanz, Kongruenz im schriftlichen Prozess zu erfassen und auch darstellbar? Eingeladen sind alle, die schon Erfahrungen mit OnlineBeratung gemacht haben, und alle, die sich mit dem Gedanken tragen eine solche Online-Beratung einzurichten oder auch nur am Thema interessiert sind. Wir wollen mittels eines Vortrages, einer gemeinsamen kritischen Diskussion und kleinen Übungen miteinander erarbeiten, welches die Grundlagen der Online-Beratung sind und Fragen klären (kann z. B. eine Beziehungsgestaltung online gelingen und was sind die Komponenten einer gelingenden Online-Beratung). Referent: Bernard Dodier Moderatorin: Dana Urban Termin: 4-stündig, Freitag ______________________ 8 ______________________ Arbeitsgruppen, Freitag AG 6: Die Sandwichgeneration – zwischen Verpflichtungen den Kindern gegenüber, der Midlife crisis und der Pflege der Eltern – ein oft beziehungszerreißender Spagat Pflegebedürftigkeit der Eltern kann jeden treffen und ist nicht auf Pflege im Alter festgelegt. So kann es sein, dass junge Erwachsene, die sich gerade im Studium oder in der Lehre befinden, sich mit diesem Thema auseinandersetzen müssen, Paare oder Alleinstehende sich gerade mit sich selbst und ihrer Partnerschaft auseinandersetzen wollten und nun wie ein Blitz die Aufgabe Pflege der Angehörigen in die Beziehung schlägt, genauso wie die Altersehe, die solange stabil zu sein scheint, bis einer von einer chronischen Krankheit getroffen wird und das Beziehungsgefüge ins wanken bringt und somit wieder die Sandwichgeneration auf den Plan gerufen wird. Betroffene, pflegende Angehörige und interessierte Professionelle sind alle gleichermaßen bei diesem Thema eingeladen voneinander zu lernen. Wie in der Soziotherapie wichtig, steht der ganze Mensch im Mittelpunkt der Beratung und diese sollte unter Einbeziehung der Kontextfaktoren stattfinden. Dazu ist es unerlässlich den rechtlichen Hintergrund zu kennen. Einbettung von Ehe-, Krisen- und Lebensberatung in dem sich wandelnden Gesundheitssystem, Vorsorgevollmacht und Betreuung, Ansprüche der Pflegeversicherung, Elternunterhalt am Beispiel der chronischen Erkrankung des Schlaganfalles und Begleitdiagnosen sind wichtige Themen. Referentin: Petra Knispel Moderatorin: Christine Rüberg Termin: 4-stündig, Freitag AG 7: Vorsicht: Halbtagsfalle! Warum sich Frauen in Partnerschaften nicht oder nur zeitlich begrenzt darauf einlassen sollten In der Arbeitsgruppe geht es um die Vermittlung von strategischen Lebensplanungskompetenzen und um das Thema Geld, zu dem Frauen oft ein eher distanziertes Verhältnis haben. Obwohl Frauen heute über ebenbürtige Bildungs- und Qualifikationsabschlüsse verfügen wie Männer, ist ihre Präsenz am Arbeitsmarkt nach der Geburt eines Kindes – vor allem in Paarbeziehungen – rückläufig: Sie tappen häufig in die ______________________ 9 ______________________ Arbeitsgruppen, Freitag Falle Halbtags-, Midi- oder Minijob, um genügend Zeit für Kinder und den Haushalt zu haben. Ihre Partner aber bleiben in Vollzeit tätig und leisten häufig Überstunden. Daraus resultieren asymmetrische Machtverhältnisse in den Paarbeziehungen, die sich im Falle von Trennung und Scheidung gerade für Frauen äußerst negativ auswirken und oft zur Armutsfalle im weiteren Lebensverlauf werden. Aber auch für die beruflichen Perspektiven und nicht zuletzt für die Alterssicherung ergeben sich daraus massive Nachteile, die später kaum mehr kompensiert werden können. In der Arbeitsgruppe wird anhand von Fallbeispielen aufgezeigt, welche Folgewirkungen sich aus solchen oft mit dem Partner gemeinsam getroffenen Entscheidungen zur Reduzierung der weiblichen Erwerbsbeteiligung für Frauen ergeben. (Besonders ärgerlich daran ist, dass in der Ehe sogar steuerpolitische Fehlanreize zur deutlichen Reduzierung der Erwerbsbeteiligung von Müttern gesetzt werden, die aber einen Bumerang-Effekt haben, sobald eine Beziehung scheitert) und warum es sich in der Konsequenz lohnt, von Anfang an um eine faire Arbeitsteilung mit dem Partner zu ringen. Außerdem erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem neuen Unterhaltsrecht sowie das Erlernen des Umgangs mit dem beruflichen Wiedereinstiegsrechner anhand von leicht nachvollziehbaren und anschaulichen Berechnungen, die den Teilnehmer(inne)n der Arbeitsgruppe ganz bestimmt in Erinnerung bleiben werden. Referentin: Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe Moderatorin: Ulrike Heckel Termin: 4-stündig, Freitag ______________________ 10 ______________________ Arbeitsgruppen, Samstag AG 8: Selbstcoaching oder Das kluge Unbewusste nutzen – Selbstmanagement mit dem Zürcher Ressourcen Modell® Innere Zufriedenheit, das ist für viele von uns ein tiefgehegter Wunsch. Diese Zufriedenheit stellt sich ein, wenn wir selbstbestimmt entscheiden und handeln können. Unerlässlich dazu ist es jedoch, zu wissen, was ich wirklich will und dies in die Tat umsetzen zu können. Das Zürcher Ressourcen Modell ZRM® bietet dazu eine leichte und spielerische Zugangsweise, ohne Kopfzerbrechen. Mit den Mitteln "Bild" und "Sprache" machen wir Unbewusstes bewusst und können es als Motor für unser selbstbestimmtes Handeln nutzen. Mit dem ZRM®, entwickelt von Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause an der Universität Zürich, lernen Sie einen Selbstmanagementansatz kennen, der kognitive, emotionale und körperliche Aspekte kombiniert und diese bei Motivations- und Entscheidungsprozessen miteinbezieht. Sie lernen in Auszügen das spezifische Instrumentarium des ZRM® Trainings kennen, das Sie in vielfältigen Einzel- und Gruppenübungen selbst durchleben. Darüber hinaus erfahren Sie eine neue Weiterentwicklung dieses Selbstmanagementverfahrens im Kontext der Paar- und Familienberatung, um aus unterschiedlichen individuellen Bedürfnissen ein verbindendes Motto-Ziel entwickeln zu können. Referentin: Heike Hofmann Moderatorin: Ulrike Heckel Termin: 4-stündig, Samstag AG 9: Wenn die Fetzen fliegen – Beratung im angeordneten Setting Das Kindschaftsrechtsreformgesetz von 1998 verpflichtete Väter und Mütter auch nach Trennung/Scheidung zum Umgang mit ihren Kindern. Es forderte die Gerichte auf, auf Einvernehmen hinzuwirken und auf Beratung hinzuweisen. Mit dem Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) von 2009 wurde normiert, dass das Gericht eine Beratung auch anordnen kann. Beratungsstellen, für die bis dahin Freiwilligkeit ein wichtiges Prinzip gewesen war, wurden nun vermehrt von hochstritti- ______________________ 11 ______________________ Arbeitsgruppen, Samstag gen Eltern aufgesucht, denen das Familiengericht dies auferlegt hatte. Nach anfänglich großer Unsicherheit und dem Einsatz offenbar nur bedingt tauglicher Konzepte wurden in Beratungspraxis und Forschung geeignete und notwendige Strategien und Haltungen für die Beratung hoch konflikthafter Eltern entwickelt, auch wenn diese zunächst kaum motiviert sind. In der Arbeitsgruppe werden aktuelle Konzepte für die Beratung hoch konflikthafter Familiensysteme vorgestellt. Behandelt werden auch geeignete Formen der Kooperation sowie die für eine solche Beratung notwendigen Rahmenbedingungen. Referent: Matthias Weber Moderatorin: Dana Urban Termin: 4-stündig, Samstag AG 10: "Wer teilt, berät mehr!" – Vernetzte Beratung – Beratung im Netzwerk Zielgruppe: Beratend Tätige im sozialen Bereich sowie in der Kinderund Jugendhilfe. Lernziele: Die eigene Beratung durch vielfältige Vernetzung mit anderen Professionen den gegenwärtigen Anforderungen anpassen und ergänzen und dadurch neue Ressourcen schaffen. Thematische Schwerpunkte/Lerninhalte: Wissen um veränderte Klientensysteme mit immer größerem Einfluss durch deren Umwelt Kenntnis über entsprechende Anforderungen an unsere Beratung "über den Tellerrand hinaus" Voraussetzungen und Bedingungen für gelingende Kooperation mit anderen Professionen Individuelle Klärung der Fragen: Auf welches professionelle Netzwerk können wir zurückgreifen, um erfolgreich zu beraten? Wie können wir Informations- und Schaltstelle werden, so dass Klient(inn)en individuelle und passgenaue Hilfestellungen im Dickicht der Helferlandschaft finden? ______________________ 12 ______________________ Arbeitsgruppen, Samstag Methodik: Theoretischer Input (ppp-unterstützt). Weitere praxisorientierte Arbeit an den Teilnehmenden orientiert, Übungen, systemische analoge Methoden Referentin: Ulla d'Almeida-Deupmann Moderatorin: Sandra Förster Termin: 4-stündig, Samstag Referent(inn)en Bernard Dodier, Diplom-Sozialarbeiter, Vorsitzender der Deutschsprachigen Gesellschaft für psychosoziale Onlineberatung (DGOB). Ausbilder DGOB, Ausbildung und Supervision in unterschiedlichen Settings und in OnlineBeratung. Ulla d'Almeida-Deupmann, Dipl.-Heilpädagogin, Supervisorin DGSv. Seit vielen Jahren in einer Familienberatungsstelle mit der Prämisse "von der Komm- zur Gehstruktur" tätig. Als freie Referentin Supervision, Coaching und Fortbildungen unter anderem im Kinder- und Jugendhilfebereich. Lehraufträge zur kooperativen Beratung und Gesprächsführung. Buchveröffentlichungen im Pasculla Verlag. Nadja El-Ammarine, Dipl.-Pädagogin und systemische Familientherapeutin i. A. Seit 2001 im Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen Köln e. V. in der Familienberatung tätig. Bundesweite Vorträge und Seminare zu Partnerschafts- und Erziehungsfragen in den Sprachen Deutsch und Arabisch. Heike Hofmann, Germanistin (MA), Theaterregisseurin, zertifizierte Partnerschul- und ZRM®-Trainerin und Coach, selbstständige Kommunikationsberaterin mit den Schwerpunkten Körpersprache, Führung und Selbstmanagement in Wirtschaft, Wissenschaft, sozialen Einrichtungen und psychiatrischen Zentren. www.koerperundsprache.de ______________________ 13 ______________________ Referent(inn)en Petra Knispel, Berlin. Dipl.-Sozialpädagogin, Eheberaterin der DAJEB e. V., Referentin zum Themenkreis Sexualberatung in der Paarberatung, langjährige Klinische Sozialarbeiterin der Universitätsmedizin Charité Berlin, seit 2008 Mitarbeiterin im Centrum für Schlaganfallforschung mit dem Auftrag, innerhalb der Berliner Schlaganfall-Allianz eine Beratungsstelle für Betroffene und Angehörige aufzubauen. Seit 2009 Leiterin des Servicepunkt Schlaganfall – zusammen mit Susanne Zöllner; www.schlaganfall-allianz.de Prof. Dr. Jörg Maywald, Studium der Soziologie, Psychologie und Pädagogik in Berlin, Amsterdam und Paris. Mitbegründer des Berliner Kinderschutz-Zentrums. Langjährige Tätigkeit in der Jugendhilfe, im Jugendgesundheitsbereich und in der Erwachsenenbildung. Seit 1995 Geschäftsführer der Deutschen Liga für das Kind, seit 2002 Sprecher der National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Seit 2011 Honorarprofessur an der Fachhochschule Potsdam. Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Studium der Ökonomie und Soziologie. Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen; Mitglied der Sachverständigenkommission des 7. Familienberichts; externe Expertin der Gemeinschaftsinitiative EQUAL bei der Europäischen Union, Mitglied der Sachverständigenkommission des 1. Gleichstellungsberichts, seit 2011 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW, seit 2013 Leiterin des Kompetenzzentrums "Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen". 1993-1998 Bundesvorsitzende von Pro Familia Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Familien-, Haushalts- und Geschlechtersoziologie, Armuts-, Dienstleistungs- und Zeitforschung. Dr. Rudolf Sanders, Dipl.-Pädagoge; Leiter der Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Hagen & Iserlohn, Lehr- und Forschungstätigkeit im Bereich Eheberatung und Paartherapie, Begründer des Verfahrens Partnerschule, Herausgeber der Fachzeitschrift Beratung Aktuell, Junfermann Verlag Paderborn. Christiane Schrader, Dipl.-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin, Supervisorin und ______________________ 14 ______________________ Referent(inn)en Dozentin. Langjährige fachliche Leiterin der Weiterbildung "Psychoanalytische Beratung in Sexual- und Partnerschaftskonflikten" beim Pro Familia Bundesverband und Dozentin für Beratung im Alter. Mitinhaberin des Instituts für Alterspsychotherapie und angewandte Gerontologie. Publikationen zur Sexualberatung, zum psychischen Trauma, zur Psychotherapie und Entwicklung der Frau und der Frau im Alter. Dr. Stefan Schumacher, Diplom-Theologe und promovierter Sozialwissenschaftler. EFL-Berater (DAJEB), Lehrtrainer und Lehrcoach (DVNLP), Master of Brief Strategic Therapy. Berufstätigkeit als psychologischer Berater, Kommunikationstrainer und Supervisor. Seit 1998 Leiter der TelefonSeelsorge Hagen-Mark und seit 2010 Präsident des internationalen Verbandes für Krisentelefone (IFOTES). Matthias Weber, Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Ehe-, Familien- und Lebensberater. Langjährige Leitung einer integrierten Beratungsstelle, Lehrtätigkeit an einer Fachhochschule. Arbeitsschwerpunkte: Konzepte der Beratung; Beratung im Kontext Trennung / Scheidung / hochkonflikthafte Elternschaft Publikationen u. a.: Zwangskontexte in der Beratung, in: Verein für Kommunalwissenschaften e. V. (Hrsg): Das verflixte siebente Jahr, 2006 Außergerichtliche Beratung im Spannungsfeld des Familienverfahrens, in: Familie Partnerschaft Recht (FPR), 7/2011 Matthias Weber, Uli Alberstötter, Herbert Schilling (Hrsg.): Beratung von Hochkonflikt-Familien im Kontext des FamFG, 2013 ______________________ 15 ______________________ Hinweise TAGUNGSSTÄTTE: Gustav-Stresemann-Institut e. V. Langer Grabenweg 68, 53175 Bonn Telefon: 02 28 / 81 07 - 0 Telefax: 02 28 / 81 07 - 1 98 E-Mail: [email protected] ANMELDEBESTÄTIGUNG: Die Anmeldebestätigung mit Lageplan und Wegbeschreibung wird bis Ende März 2015 versandt. TAGUNGSGEBÜHR (einschl. Verpflegung): Mitglieder € 79,- Nichtmitglieder € 109,-€ 20,-- für den geselligen Abend sind in der Tagungsgebühr enthalten. ÜBERNACHTUNG (einschl. Frühstück) pro Nacht: im Einzelzimmer € 71,- im Doppelzimmer € 57,-AUSKÜNFTE UND ANMELDUNG: DAJEB e.V. Neumarkter Straße 84 c Telefon: (0 89) 4 36 10 91 81673 München Telefax: (0 89) 4 31 12 66 Anmeldungen werden erst nach Eingang der Tagungsgebühr (und – soweit gewünscht – der Übernachtungskosten) in der Geschäftsstelle berücksichtigt. Bank für Sozialwirtschaft, München IBAN: DE41 7002 0500 0007 8203 01 BIC: BFSWDE33MUE Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ______________________ 16 ______________________ Bearbeitungsvermerke (bitte nicht ausfüllen): TGbez: .............................. TGDat: .............................. KK: ................... bez. von: ....... EDV .................................... ÜNbez: .............................. ÜNDat: ............................. KK: ................... bez. von: ....... EDV .................................... Summe: ........................... Bitte zurück an: RÜZ ................ am ............. oder Fax 089 / 431 12 66 Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. Neumarkter Str. 84c 81673 München Ich weiß, dass diese Anmeldung erst dann berücksichtigt wird, wenn die Tagungs- und ggf. Übernachtungsgebühr auf dem Konto der DAJEB eingegangen sind: IBAN: DE41 7002 0500 0007 8203 01, BIC: BFSWDE33MUE Verwendungszweck: JT2015 - "Name des/r Teilnehmenden" Hiermit melde ich mich zur Jahrestagung 2015 der DAJEB in Bonn an. Ich bin Mitglied (TN-Gebühr € 79) Ich bin kein Mitglied (TN-Gebühr € 109) Name: ................................................................... Vorname: .............................................................................................. Straße: ................................................................................................................................................................................... PLZ: ........................ Ort: ............................................................................................ Bundesland: ................................. Tel. (tagsüber): .......................................................E-Mail (priv.): ......................................................................................... Bitte hier Stempel mit vollständiger Anschrift des Arbeitgebers, wenn dieser die Teilnahmegebühren an die DAJEB zahlt: .............................................................................................................................................................................................. (Stempel des Arbeitgebers) (Unterschrift des Arbeitgebers) Ich nehme an folgenden Mahlzeiten teil (bitte ankreuzen): Donnerstag, 14.5. - Begrüßungskaffee Donnerstag, 14.5. - Abendessen Freitag, 15.5. - Mittagessen Freitag, 15.5. - Abendessen Samstag, 16.5. - Mittagsimbiss ein Einzelzimmer (€ 71 incl. Frühstück) ein Doppelzimmer (€ 57 pro Pers. incl. Frühstück) zusammen mit ................................... Donnerstag, 14.5.2015 Freitag, 15.5.2015 ...................... Anreise am: Mittwoch, 13.5.2015 Samstag, 16.5.2015 Sonntag, 17.5.2015 ...................... Abreise am: Freitag, 15.5.2015 Ich buche (bitte ankreuzen): Ich benötige kein Zimmer. Ich möchte an folgenden Arbeitsgruppen teilnehmen (bitte beachten: die Arbeitsgruppen 1 bis 4 sind zweitägig!): Freitag, 15.5.15 (AG 1 - 4, 5, 6, 7): .................................................... ersatzweise: ................................................. Samstag, 16.5.15 (AG 1 - 4, 8, 9, 10): ......................................... ersatzweise: ................................................. Ich bin an einer Mitfahrgelegenheit interessiert. Ich bin bereit, eine(n) Teilnehmer(in) zur Tagung mitzunehmen. Ich bin damit einverstanden, dass die anderen Tagungsteilnehmer(innen) meine E-Mail-Adresse in einer Teilnehmer(innen)liste erhalten. Ich erkenne die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (siehe Rückseite) an (werden diese nicht anerkannt, ist eine Teilnahme nicht möglich). (Ort, Datum) (Unterschrift) Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) für Veranstaltungen 1. Rücktritt: Bei einem Rücktritt bis 3 Wochen vor Veranstaltungsbeginn werden die Teilnahmegebühren zurückerstattet, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von € 15,--. Danach ist die volle Teilnahmegebühr fällig. Ein(e) geeignete/r Ersatzteilnehmer(in) kann gestellt werden; in diesem Fall wird die Teilnahmegebühr abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von € 15,-- zurückerstattet, sobald der/die Ersatzteilnehmer(in) die Teilnahmegebühr gezahlt hat. Die Nichtteilnahme an Teilen der Veranstaltung berechtigt nicht zur Kürzung der Teilnahmegebühren. Bei einem Rücktritt werden auch die Gebühren für die Übernachtung erstattet, abzüglich der Stornierungsgebühren, die die Tagungsstätte der DAJEB in Rechnung stellt. 2. Absage der Veranstaltung: Die DAJEB ist berechtigt, die Veranstaltung bei zu geringer Beteiligung oder aus anderen wichtigen Gründen abzusagen. Sie erstattet dann die bereits gezahlten Teilnahmegebühren zurück. Weitergehende Ansprüche haben Teilnehmende nicht. 3. Fortbildungsbestätigung: Die DAJEB ist berechtigt, Fortbildungsbestätigungen und andere Bescheinigungen erst nach vollständiger Bezahlung auszugeben. 4. Wechsel der Referent(inn)en und Änderungen des Programms: Ein Wechsel der Referent(inn)en oder unwesentliche Änderungen des Programms (z. B. zeitliche Verschiebungen im Ablauf) berechtigen Teilnehmende weder zum Rücktritt noch zur Minderung der Teilnahmegebühr. 5. Haftung: Die DAJEB haftet nicht für Schäden, die Teilnehmende im Rahmen der Veranstaltung erleiden, es sei denn, dass diese auf vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Verhalten von Erfüllungsgehilfen beruhen.
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