pdf Text - Leichtathletik Club Luzern

Max Schaub 18. Juli 1925 bis 15. April 2015
Erinnerungen, Abschied und Dank
Lieber Max
Du hast wenige Tage vor deinem letzten Gang angerufen und mich über die Diagnose
deiner Alters-Leukämie orientiert. Du hast mir von deinem letzten Spaziergang über die
Luzerner Allmend berichtet. Zum Leichtathletikstadion, das in deinem Leben und im
Leben vieler Athleten, die Du betreut hast, Heimat und Ort der positiven
Jugenderinnerungen ist. Du bist in deinem Geist bis zuletzt jung geblieben, und das
Dank der freiwilligen Arbeit als Lauf-Trainer. Du hast mir mit Freude von deinen
ehemaligen Athleten erzählt, die dich nach Jahrzehnten zum Teil vom Ausland noch
regelmässig anrufen. Du warst bei unserem letzten Gespräch schon sehr müde und ein
Besuch bei Dir war leider nicht mehr möglich. Du hast Dich mit fast letzter Kraft bei mir
verabschiedet. Dafür danke ich Dir herzlich. Nach 55 Jahren Freundschaft ist Abschied
nehmen sehr schmerzhaft und es dauert etwas länger, das Ganze zu verkraften. Du
warst bis zuletzt bei allen Anlässen der STL Turnveteranen mit Freude dabei. Du hast für
unsere Jubilarenfeier, das traditionelle Fischessen der Turnveteranen einen namhaften
Beitrag im Hinblick auf deinen 90. Geburtstag am 18. August 2015 gespendet. Danken
möchte ich auch für den Holunder-Wein, den ich von Dir regelmässig erhalten habe. Er
hat mich auch diesen Winter vor Grippe geschützt. Er wird mir fehlen.
Als ich 1961 zu den Leichtathleten des Stadtturnverein Luzern kam, hattest Du eben als
Lauftrainer angefangen. Wir waren jeden zweiten oder dritten Tag beim Training auf der
Allmend oder an einem Wettkampf zusammen. Deine Trainings waren hart. Du hast von
uns sehr viel gefordert und auch viel zurück erhalten. 26 Schweizermeistertitel hast Du
mit deinen Läufern bis 1987 für den STL errungen. Jugendliche betreuen und zum Erfolg
verhelfen, war deine Motivation. Du hast über diese Zeit einmal wörtlich geschrieben: "Es
war für mich die schönste Zeit im STL in meiner sportlichen Karriere." Auch für mich und
Hunderte andere war es eine wunderschöne Zeit. Du hast mit uns sehr intensiv trainiert,
mit uns Erfolge gefeiert und wir haben auch gelernt zu verlieren. Duzende junge
Menschen hast Du damit auf das Leben vorbereitet und eine einmalige Lebensschule
gegeben.
Ich denke an Otto Agner, Monika Albisser, Peter Allemann, Reto Berthel, Irene Bucher,
Kari Bucher, Franz Bühler, Peter Eichenberger, Guido Estermann, Hans Felder, Vreni
Forster, Hans Fuchs, Manfred Gilg, Othmar Haas, Robert Haas, Ernst Henggeler, Franz
Hess, Karli Inglin, Monika Jost, Fredy und Franz Küng, Kasi Kunz, Monika Küng, Fredy
Kuster, Bruno Lipp, Heinz Mattmann, Hugo Macek, Marco Müller, Heinz und René
Niederberger, Doris Odermatt, Albert und Alois Pichler, Daniela Vogt, Michèle Winiger,
Franz Winkler, Kaspar Scheiber, Oskar Scherrer, Eugen Schilter, Ida Schnyder, Lukas
Schürmann, Bruno Siegrist, Irene Smania, Rolf Stahel, Georges Thüring, Andrea
Tschopp, Marcel Wirz, Philipp Ziniker, Dani und Stephan Zopfi und viele mehr.
Wir hatten viel Spass. Vor und nach jedem Training hast Du uns jeweils die neusten
Witze erzählt. Wir haben unter der Dusche gesungen und gelacht. Du hast dich für jeden
von uns persönlich interessiert. Bei den Jüngeren hast Du den Kontakt mit den Eltern
aktiv gesucht und so eine Vertrauensbasis geschaffen, die für alle stimmte. Nun bist Du
am 15. April 2015 still und leise gegangen, so wie es für dich richtig war. Wir alle haben
gute Erinnerungen an dich aus unserer so wichtigen Jugendzeit. Du warst immer positiv
und fröhlich. Du hast uns Mut gemacht auch nach Niederlagen. Du hast an uns geglaubt
und damit Sicherheit gegeben.
Wir werden dich vermissen, aber deine Spuren bleiben in unseren Gedanken und
unseren Herzen.
Lieber Max, Dir danken wir für die Zeit und alles was Du uns gegeben hast.
Dein Leichtathlet Hansjörg Kaufmann
Luzern am 25. April 2015