Ces examens inutiles

Inhaltsverzeichnis
SGIM/Smarter Medicine - Medienecho 13.-22.5.2014
22.05.2014
Diagnose Fehlbehandlung
Radio SRF 1
22.05.2014
19.05.2014
Unnötige Behandlungen erkennen
SRF
19.05.2014
Un top 5 des gestes médicaux inutiles
RTS
19.05.2014
17.05.2014
Tausendfach nutzlose Therapien verordnet
Tages-Anzeiger
17.05.2014
«Das Gespräch mit dem Patienten sollte besser honoriert werden»
Basler Zeitung
17.05.2014
Schwarze Liste der SGIM - Gut gemeint, aber zu mutlos
Basler Zeitung
17.05.2014
16.05.2014
Kampf der Überversorgung
Neue Zürcher Zeitung
16.05.2014
15.05.2014
«Smarter Medicine»: 5 zu vermeidende Interventionen
Schweizerische Ärztezeitung
15.05.2014
Ces examens inutiles
24 Heures
15.05.2014
Rechtzeitige Diagnose dank der Radiologie
presseportal.ch
15.05.2014
Unnötige Medizin
BZ Berner Zeitung Gesamt
15.05.2014
Ärzte starten Kampagne gegen Überversorgung
NZZ Online
15.05.2014
Ces examens inutiles
Tribune de Genève
15.05.2014
14.05.2014
Chassez ces examens médicaux inutiles!
24 heures Online
14.05.2014
Une base de décision plus judicieuse pour le bien des patients
presseportal.ch
14.05.2014
Schlaue Entscheidungsgrundlagen zum Wohle des Patienten
presseportal.ch
14.05.2014
Für eine bessere Qualität des Gesundheitssystems
Radio SRF 1
14.05.2014
Ärzte setzen medizinische Leistungen auf eine schwarze Liste
Radio SRF 1
14.05.2014
13.05.2014
Indikation Nichtstun – wenn weniger Medizin mehr ist
Radio SRF 2 Kultur
13.05.2014
1 / 35
Gewicht: TV / Radio
22. Mai 2014
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FORUM vom 22.5.14
Diagnose Fehlbehandlung
Wer als Patient zu einem Arzt geht, bekommt unter Umständen eine Behandlung
verschrieben, die nichts nützt oder sogar schadet. Regelmässig verordnen Schweizer
Ärzte Untersuchungen, deren Nutzen umstritten ist. Eine schwarze Liste mit
unnötigen Behandlungen soll dieser Praxis ein Ende setzen.
Die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin hat auf einer Liste fünf Behandlungen
zusammengefasst, die dem Patienten nicht helfen oder ihm sogar schaden könnten. Auf dieser
Liste steht zum Beispiel, dass bei einfachen Infekten der Atemwege keine Antibiotika
verschrieben werden sollen. Die Mehrzahl dieser Infekte seien viral bedingt, Antibiotika seien
also wirkungslos.
Dass Ärzte öffentlich von von gewissen Methoden abraten, hat es in der Schweiz noch nie
gegeben. In den USA hingegen werden solche Listen bereits seit zwei Jahren geführt.
Was bedeuten diese Listen für die Patientinnen und Patienten? Sind sie reine Papiertiger oder
werden die Patienten vor überflüssigen Therapien geschützt?
Wäre Nichtstun manchmal die beste Therapie?
In der Sendung «Forum» diskutieren:
- Marc Jungi, Hausarzt und Geschäftsleitungsmitglied Sanacare
- Peter Meier-Abt, Präsident der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften
- Erika Ziltener, Präsidentin Dachverband Schweizerischer Patientenstellen
© Radio SRF 1
2 / 35
Gewicht: TV / Radio
19. Mai 2014
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PULS vom 19.5.14
Unnötige Behandlungen erkennen
Welche Behandlungen braucht es wirklich? Neu ist eine Liste der fünf häufigsten
unnötigen Behandlungen.
[7:29 Min.]
© SRF
3 / 35
Gewicht: TV / Radio
19. Mai 2014
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L’EMISSION «ON EN PARLE» DU 16 MAI 2014
Un top 5 des gestes médicaux inutiles
La société suisse de médecine interne générale a établi cette semaine un classement des
examens médicaux inutiles voire dangereux. Lesquels sont-ils et pourquoi ne servent-ils à rien?
Les explications de Jacques Cornu, directeur de la polyclinique médicale universitaire du CHUV
à Lausanne.
[08:29]
© RTS
4 / 35
Auflage: 213738
Gewicht: Titelseiten-Anriss u. Seitenaufmachung
17. Mai 2014
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TITELSEITE
Tausendfach nutzlose Therapien verordnet
Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) hat eine Liste mit fünf
Tests und Therapien publiziert, die von Ärzten vermieden werden sollten. Die Methoden werden
in der Schweiz häufig angewendet, obwohl sie nutzlos sind oder gar ein Risiko für
Nebenwirkungen bergen. Eine Liste für den Spitalbereich soll folgen. Christoph Meier, Mitglied
der Fachkommission der SGIM, sagt, dass Ärzte unter einem grossen Druck stünden,
Untersuchungen und Behandlungen zu verordnen, auch wenn ihr Nutzen zweifelhaft sei. Er
fordert deshalb, dass Ärzte auch die Zeit für Beratungen verrechnen können. (fsx)
--SEITE ZWEI
Kommentar
Felix Straumann, Wissenschaftsredaktor, über die schwarze Liste mit unnötigen Behandlungen.
Gut gemeint, aber zu mutlos
Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) möchte die ärztliche
Behandlung verbessern. Unter dem Titel «Smarter Medicine» hat sie diese Woche eine
schwarze Liste mit fünf medizinischen Interventionen verfasst, von deren Anwendung sie abrät.
Die Initiative der grössten medizinischen Fachgesellschaft, die nun in der Schweiz eine
Vorreiterrolle einnimmt, ist beachtenswert und verdient es, unterstützt zu werden. Zu oft
verschreiben Ärzte Therapien, von denen nachgewiesen ist, dass sie den Patienten nicht helfen,
viel kosten und in manchen Fällen sogar schaden.
Allerdings ist der Start der Kampagne etwas gar kraftlos geraten. Die fünf Interventionen, die
in einem aufwendigen Verfahren ausgewählt wurden, sind zwar tatsächlich problematisch. Doch
das ist den Ärzten schon seit Jahren bekannt. So wird niemand dagegen protestieren, dass bei
unkomplizierten Infekten der oberen Luftwege keine Antibiotika verschrieben werden sollen –
«sofern der klinische Zustand oder die individuelle Situation des Patienten sowie seine
Beziehung zu seinem Arzt nichts anderes erfordern». Eine solche Empfehlung vermag kaum
etwas an der heutigen Verschreibungspraxis zu ändern. Ähnliches gilt beim umstrittenen
PSA-Test zur Prostatakrebsfrüherkennung. Hier lautet die Formel, dass die Bestimmung nicht
ohne eine Aufklärung über Risiko und Nutzen geschehen soll. Sollte das bei solch
folgenschweren Interventionen nicht ohnehin geschehen? Zudem raten verschiedene
Fachgremien im Ausland und auch das Swiss Medical Board komplett vom Test ab.
Auch wenn der Start etwas gar mutlos und wenig wirkungsvoll geraten ist, könnte die
SGIM-Kampagne künftig einiges bewirken. In den kommenden Jahren sollen weitere
Empfehlungen hinzukommen, von denen zu hoffen ist, dass sie mehr an die Substanz gehen.
Zudem zählen die Beteiligten darauf, dass bald auch andere Schweizer Fachgesellschaften
ähnliche Initiativen in ihrem Bereich starten. Damit würden die Bemühungen für eine bessere
Medizin erst richtig an Fahrt gewinnen. Profitieren würden am Ende alle, Ärzte und Patienten.
--SCHWEIZ SEITE 5
Wirkungslose Tests und Therapien
5 / 35
Diagnose Überbehandlung
Eine Schweizerische Ärztegesellschaft setzt fünf häufige Untersuchungen und
Behandlungen auf eine schwarze Liste. Diese seien meist wirkungslos oder
risikobehaftet.
Von Felix Schindler
Schweizer Ärzte verschreiben regelmässig Behandlungen oder ordnen Untersuchungen an, die
für den Patienten keinen messbaren Nutzen haben oder gar ein Risiko bergen. Zu diesem
Schluss ist die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) gekommen
und hat fünf zweifelhafte Methoden in einer Liste zusammengefasst. Diese ist der Kern einer
Kampagne, die am Donnerstag unter dem Titel «Smart Medicine» am European and Swiss
Congress of Internal Medicine in Genf präsentiert wurde.
Ein konkretes Beispiel: Laut einer britischen Studie werden 60 Prozent aller Antibiotika wegen
Atemwegsinfekten verschrieben. Allerdings ist bekannt, dass die Mehrzahl dieser Infekte viralen
Ursprungs ist – in all diesen Fällen sind Antibiotika anerkanntermassen wirkungslos. Zweites
Beispiel: Vor Operationen wird meist ein Thorax-Röntgenbild angefertigt – Zehntausende
Menschen werden deshalb geröntgt. Doch nur bei 2 Prozent ändert die Massnahme etwas an
der folgenden medizinischen Versorgung.
Trotz Zweifeln alltäglich
Eine der treibenden Kräfte hinter der sogenannten Top-5-Liste ist der SGIM-Präsident
Jean-Michel Gaspoz. In der «Schweizerischen Ärztezeitung» schreibt er, dass es sich bei allen
genannten Interventionen um Massnahmen handle, «die es zu vermeiden gilt». Abgesehen
vom fehlenden Nutzen können die Massnahmen irrtümlicherweise auch zu
Zusatzuntersuchungen oder Eingriffen führen, die wiederum unerwünschte Nebenwirkungen
haben können.
Um der Problematik der Überbehandlung zu begegnen, stellte die SGIM zunächst eine
Vorauswahl von 50 zweifelhaften Untersuchungen zusammen. Anschliessend nahmen 35
Experten eine Beurteilung vor. Die Top-5-Liste repräsentiert jene Tests und Therapien, die
besonders häufig verordnet werden. Dabei handelt es sich bei allen um Verfahren, deren
mangelhafte Wirksamkeit durch nationale und internationale Studien belegt ist. Trotzdem
werden mehrere dieser Methoden heute häufiger angewendet als früher. Eine Studie aus dem
Kanton Genf etwa zeigt, dass der Konsum von sogenannten Protonenpumpenblockern innert
acht Jahren um das Fünffache zugenommen hat. Exakte Zahlen über den Umfang der Tests und
Therapien hat die SGIM nicht erhoben. Ebenso wenig ist bekannt, wie viel sie die Prämienzahler
gekostet haben.
«Smart Medicine» ist das schweizerische Pendant zur Initiative «Choosing Wisely», die 2012 in
den USA ins Leben gerufen wurde. Im selben Jahr forderte die Schweizerische Akademie für
Medizinische Wissenschaften (SAMW) in einem Positionspapier, dass sämtliche medizinischen
Fachgesellschaften ebenfalls Listen von Interventionen erstellen sollten, von denen abgeraten
wird. Für SAMW-Präsident Peter Meier-Abt verfolgt «Smart Medicine» primär das Ziel, «die
Medizin evidenzbasierter zu machen, damit sie dem Patienten einen grösseren Nutzen bringt».
Es geht weniger darum, Geld zu sparen.
Intuition statt Evidenz
Es sei bekannt, dass rund 50 Prozent der Behandlungen nicht auf Evidenz basierten, sondern
auf der Intuition des behandelnden Arztes, sagt der SAMW-Präsident. «Darunter gibt es
Massnahmen, die zu einem üblichen Vorgehen geworden sind, obwohl sie wirkungslos sind. Das
müssen wir kritisch hinterfragen.» Meier-Abt geht davon aus, dass noch weitere Massnahmen
auf die schwarze Liste gesetzt werden. Angesichts des Umstandes, dass nur bei jeder zweiten
Behandlung die Wirksamkeit erwiesen sei, «ist die Zahl der Behandlungen, die man infrage
stellen kann, gross».
6 / 35
GLEICHER ARTIKEL IM BUND ERSCHIENEN!
---
«Das Gespräch mit dem Patienten sollte besser honoriert werden»
Für Ärzte ist es oft einfacher, einen Test anzuordnen, als es nicht zu tun, sagt
Christoph Meier von der SGIM-Fachkommission.
Mit Christoph Meier sprach Felix Schindler
Wie häufig kommen die nutzlosen Tests und Therapien der Top-5-Liste in der Schweiz
zur Anwendung?
Das wissen wir nicht. Die Liste ist aufgrund einer Umfrage bei Dutzenden Hausärzten in der
ganzen Schweiz entstanden. Die Auswahl stellt den Konsens der Praktiker dar, welche
Methoden am häufigsten angewendet werden. In einem zweiten Schritt werden wir im Rahmen
eines Forschungsprojektes erfassen, wie häufig die Vorgehensweisen angewendet werden. In
ein bis zwei Jahren können wir mehr darüber sagen.
Wer, wenn nicht die Patienten, hat davon profitiert?
Natürlich verdienen Ärzte, Apotheker, Labors und Röntgeninstitute daran, wenn sie
verrechenbare Leistungen erbringen. Aber wir sind überzeugt, dass dahinter keine Absicht
steckt. Diese Vorgehensweisen haben sich während Jahrzehnten etabliert. Erst im Laufe der
Zeit erbrachte die Wissenschaft den Nachweis, dass sie wenig Nutzen bringen. In der Medizin
dauert es sehr lange, bis sich etwas ändert. Das ist in diesem Fall ein Nachteil. Doch es hat
gleichzeitig den Vorteil, dass sich neue Methoden erst durchsetzen, wenn man weiss, dass sie
sich bewährt haben.
Ist es also naiv anzunehmen, dass die Ärzte aufgrund der Liste auf die Methoden
verzichten?
Ich bin optimistisch, dass die Ärzte die Empfehlungen befolgen werden. Aber es ist tatsächlich
so, dass das Gesundheitssystem einen falschen ökonomischen Anreiz setzt. Ein Arzt muss
etwas tun, etwas messen, etwas verschreiben. Einem Patienten zu erklären, dass Abwarten
klüger ist, braucht Zeit, doch dafür bekommt der Arzt kein Geld. Zudem akzeptiert es auch der
Patient nicht, wenn er mit Schmerzen einen Arzt aufsucht, der dann nicht handelt. Er fühlt sich
nicht ernst genommen.
Welche Korrekturen braucht das System Ihrer Meinung nach?
Das Gespräch mit dem Patienten sollte besser honoriert werden. Es wäre wichtig, dass der Arzt
nicht weniger Geld bekommt, wenn er richtigerweise auf eine Behandlung verzichtet, als wenn
er sie durchführt. Für das Gesundheitswesen würden keine zusätzlichen Kosten entstehen, weil
die in der Top-5-Liste aufgeführten Abklärungen und Therapien weniger häufig durchgeführt
würden.
Trotz der Kritik, die Interventionen können Leben retten. Warum sollte man trotzdem
darauf verzichten?
Das Prostatakrebs-Screening zum Beispiel hat echte Nachteile. Mit 1000 Screenings über 10
Jahre kann man ein Leben retten, aber man entdeckt 40 Karzinome, die man operiert, obwohl
sie meistens keine Probleme gemacht hätten. Die Operation führt oft zu Impotenz und
Inkontinenz. Und das bei Menschen, die kerngesund waren, bevor sie den Arzt aufsuchten.
Sie haben insgesamt 50 Methoden geprüft. Funktionieren die übrigen?
Nein, alle Methoden der Vorauswahl haben sich eindeutig für die Liste qualifiziert, das ist
unbestritten. Unser Ziel ist es aber, Listen für den Spitalbereich zu erarbeiten und andere
Fachgesellschaften zu ermutigen, ähnliche Initiativen zu ergreifen. Das ist erst der Beginn einer
Reflexion darüber, dass weniger oft mehr ist.
7 / 35
Die Zweifel an den Methoden in der Top-5-Liste sind längst anerkannt. Sind Ihre
Empfehlungen mutlos?
Der Kampf gegen Überdiagnose und Überbehandlung ist ein Prozess, der in jedem Land
unterschiedlich schnell verläuft. Es braucht zunächst die Diskussionen in den Fachgesellschaften
und in der Bevölkerung. Es wäre aber nicht sinnvoll, einen unüberschaubaren Katalog mit 50
Vorgehensweisen zu publizieren, die vermieden werden sollten. Dann würde wohl keine
Empfehlung umgesetzt. Wir glauben, dass wir mit der Auswahl der relevantesten fünf mehr
erreichen. Aber es ist klar, es werden weitere Empfehlungen folgen.
---
Bund und Kassen schieben sich die Verantwortung zu
Von Fabian Renz Bern
Der Bund fordert die Krankenversicherer auf, den Nutzen von Behandlungen besser
zu überprüfen. Bei den Kassen heisst es, der Bund müsse die Regeln verschärfen.
Bei unnützen, riskanten Tests und Therapien sind nicht bloss die betroffenen Patienten
Leidtragende, sondern auch die Prämienzahler. Nachdem jetzt die Schweizerische Gesellschaft
für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) eine Liste der verfemten Behandlungsmethoden
publiziert hat, hoffen die Krankenkassen auf den Bund: Gesundheitsminister Alain Berset (SP)
solle dafür sorgen, dass die überflüssigen Leistungen nicht mehr so leicht über die
obligatorische Krankengrundversicherung abgerechnet werden könnten. Die Versicherer
entschieden nicht selbst, wofür sie bezahlten, betont Paul Rhyn, Sprecher des Dachverbands
Santésuisse: «Es liegt in der Kompetenz des Eidgenössischen Departements des Inneren,
Behandlungen mit entsprechenden Limitationen zu versehen.»
Doch das zuständige Bundesamt für Gesundheit (BAG) winkt ab. Die von der SGIM
aufgelisteten Leistungen seien je nach Patient und Krankheit angemessen oder auch nicht:
Jeden Einzelfall gelte es zu überprüfen. Diese Überprüfung sei «Sache der Krankenversicherer»,
hält eine Sprecherin des BAG fest. Das Gesundheitsamt versteht die SGIM-Liste als Aufruf an
Spitäler und Ärzte, die aufgeführten Methoden «gezielter» einzusetzen. Für die Gremien des
Bundes, die über den Leistungskatalog der Krankengrundversicherung entscheiden, ergebe sich
kein weiterer Handlungsbedarf.
«Peinliches Schwarzpeterspiel»
Das BAG betreibe ein «peinliches Schwarzpeterspiel», kritisiert Felix Schneuwly vom
Krankenkassenvergleichsdienst Comparis. Er findet es unverständlich, dass die Verwaltung
nicht reagieren will: «Wenn die Ärzte von sich aus eine solche Liste veröffentlichen, müsste der
Bund den Ball unbedingt aufnehmen.» Schneuwly weist darauf hin, dass der Gesetzgeber schon
heute bei vielen Behandlungsmethoden festschreibe, unter welchen Voraussetzungen die
Versicherer zu zahlen hätten. Eine Magenbandoperation beispielsweise werde nur ab einem
bestimmten Body-Mass-Index des Patienten vergütet. «Im aktuellen Fall überlässt es das BAG
nun einfach den einzelnen Kassen, wie streng sie das Gesetz auslegen wollen», so Schneuwly.
Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP, ZH) zeigt für die Einwände des BAG zwar ein gewisses
Verständnis. Die Kassenpflicht von Behandlungsmethoden anhand allgemeiner, medizinischer
Kriterien auf faire Weise einzugrenzen, sei teilweise sehr schwierig. Doch auch Bortoluzzi wäre
dafür, dass der Bund jetzt «Klarheit schafft». Für die Versicherungen sei es «mühsam, wenn sie
wegen der offenen Regeln jedes Mal über die Kassenpflicht streiten müssen». Bortoluzzi kann
sich vorstellen, dass die Untätigkeit des Bundes politisch noch zu reden geben wird.
8 / 35
© Tages-Anzeiger
9 / 35
Auflage: 93324
Gewicht: Online
17. Mai 2014
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ONLINE 17.05.2014 08:21
«Das Gespräch mit dem Patienten sollte besser honoriert
werden»
Mit Christoph Meier sprach Felix Schindler
Für Ärzte sei es oft einfacher, einen Test anzuordnen, als es nicht zu tun, sagt
-Christoph Meier von der SGIM-Fachkommission.
Wie häufig kommen die nutzlosen Tests und Therapien der Top-5-Liste in der Schweiz
zur Anwendung?
Das wissen wir nicht. Die Liste ist aufgrund einer Umfrage bei Dutzenden Hausärzten in der
ganzen Schweiz entstanden. Die Auswahl stellt den Konsens der Praktiker dar, welche
Methoden am häufigsten angewendet werden. In einem zweiten Schritt werden wir im Rahmen
eines Forschungsprojektes erfassen, wie häufig die Vorgehensweisen angewendet werden. In
ein bis zwei Jahren können wir mehr darüber sagen.
Wer, wenn nicht die Patienten, hat davon profitiert?
Natürlich verdienen Ärzte, Apotheker, Labors und Röntgeninstitute daran, wenn sie
verrechenbare Leistungen erbringen. Aber wir sind überzeugt, dass dahinter keine Absicht
steckt. Diese Vorgehensweisen haben sich während Jahrzehnten etabliert. Erst im Laufe der
Zeit erbrachte die Wissenschaft den Nachweis, dass sie wenig Nutzen bringen. In der Medizin
dauert es sehr lange, bis sich etwas ändert. Das ist in diesem Fall ein Nachteil. Doch es hat
gleichzeitig den Vorteil, dass sich neue Methoden erst durchsetzen, wenn man weiss, dass sie
sich bewährt haben.
Ist es also naiv anzunehmen, dass die Ärzte aufgrund der Liste auf die Methoden
verzichten?
Ich bin optimistisch, dass die Ärzte die Empfehlungen befolgen werden. Aber es ist tatsächlich
so, dass das Gesundheitssystem einen falschen ökonomischen Anreiz setzt. Ein Arzt muss
etwas tun, etwas messen, etwas verschreiben. Einem Patienten zu erklären, dass Abwarten
klüger ist, braucht Zeit, doch dafür bekommt der Arzt kein Geld. Zudem akzeptiert es auch der
Patient nicht, wenn er mit Schmerzen einen Arzt aufsucht, der dann nicht handelt. Er fühlt sich
nicht ernst genommen.
Welche Korrekturen braucht das System Ihrer Meinung nach?
Das Gespräch mit dem Patienten sollte besser honoriert werden. Es wäre wichtig, dass der Arzt
nicht weniger Geld bekommt, wenn er richtigerweise auf eine Behandlung verzichtet, als wenn
er sie durchführt. Für das Gesundheitswesen würden keine zusätzlichen Kosten entstehen, weil
die in der Top-5-Liste auf-geführten Abklärungen und Therapien weniger häufig durchgeführt
würden.
Trotz der Kritik, die Interventionen können Leben retten. Warum sollte man trotzdem
darauf verzichten?
Das Prostatakrebs-Screening zum Beispiel hat echte Nachteile. Mit 1000 Screenings über 10
Jahre kann man ein Leben retten, aber man entdeckt 40 Karzinome, die man operiert, obwohl
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sie meistens keine Probleme gemacht hätten. Die Operation führt oft zu Impotenz und
Inkontinenz. Und das bei Menschen, die kerngesund waren, bevor sie den Arzt aufsuchten.
Sie haben insgesamt 50 Methoden geprüft. Funktionieren die übrigen?
Nein, alle Methoden der Vorauswahl haben sich eindeutig für die Liste qualifiziert, das ist
unbestritten. Unser Ziel ist es aber, Listen für den Spitalbereich zu erarbeiten und andere
Fachgesellschaften zu ermutigen, ähnliche Initiativen zu ergreifen. Das ist erst der Beginn einer
Reflexion darüber, dass weniger oft mehr ist.
Die Zweifel an den Methoden in der Top-5-Liste sind längst anerkannt. Sind Ihre
Empfehlungen mutlos?
Der Kampf gegen Überdiagnose und Überbehandlung ist ein Prozess, der in jedem Land
unterschiedlich schnell verläuft. Es braucht zunächst die Diskussionen in den Fachgesellschaften
und in der Bevölkerung. Es wäre aber nicht sinnvoll, einen unüberschaubaren Katalog mit 50
Vorgehensweisen zu publizieren, die vermieden werden sollten. Dann würde wohl keine
Empfehlung umgesetzt. Wir glauben, dass wir mit der Auswahl der relevantesten fünf mehr
erreichen. Aber es ist klar, es werden weitere Empfehlungen folgen.
Christoph Meier: Der 51-Jährige ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Triemlispital Zürich und Mitglied der -Fachkommission der SGIM.
© Basler Zeitung
11 / 35
Auflage: 93324
Gewicht: Online
17. Mai 2014
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NUR ONLINE
Gut gemeint, aber zu mutlos
Felix Straumann
Die schwarze Liste des SGIM mit unnötigen Behandlungen ist beachtenswert und
verdient Unterstützung.
Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) möchte die ärztliche
Behandlung -verbessern. Unter dem Titel «Smarter Medicine» hat sie diese Woche eine
schwarze Liste mit fünf medizinischen Interventionen verfasst, von deren Anwendung sie abrät.
Die Initiative der grössten medizinischen Fachgesellschaft, die nun in der Schweiz eine
Vor-reiter-rolle einnimmt, ist beachtenswert und verdient es, unterstützt zu werden. Zu oft
verschreiben Ärzte -Therapien, von denen nachgewiesen ist, dass sie den Patienten nicht
helfen, viel kosten und in manchen Fällen sogar schaden.
Allerdings ist der Start der Kampagne etwas gar kraftlos geraten. Die fünf Interventionen, die
in einem aufwendigen Verfahren ausgewählt wurden, sind zwar tatsächlich problematisch. Doch
das ist den Ärzten schon seit Jahren bekannt. So wird niemand dagegen protestieren, dass bei
unkomplizierten Infekten der oberen Luftwege keine Antibiotika verschrieben -werden sollen –
«sofern der klinische Zustand oder die individuelle Situation des Patienten sowie seine
-Beziehung zu seinem Arzt nichts anderes erfordern». Eine solche Empfehlung vermag kaum
etwas an der heutigen Verschreibungspraxis zu ändern. Ähnliches gilt beim umstrittenen
PSA-Test zur Prostatakrebs-früherkennung. Hier lautet die Formel, dass die -Bestimmung nicht
ohne eine Aufklärung über Risiko und Nutzen geschehen soll. Sollte das bei solch
folgenschweren Interventionen nicht ohnehin geschehen? Zudem raten verschiedene
Fachgremien im Ausland und auch das Swiss Medical Board komplett vom Test ab.
Auch wenn der Start etwas gar mutlos und wenig wirkungsvoll geraten ist, könnte die
SGIM-Kampagne künftig einiges bewirken. In den kommenden Jahren sollen weitere
Empfehlungen hinzukommen, von denen zu hoffen ist, dass sie mehr an die Substanz -gehen.
Zudem zählen die Beteiligten darauf, dass bald auch andere Schweizer Fachgesellschaften
ähnliche Initiativen in ihrem Bereich starten. Damit würden die Bemühungen für eine bessere
Medizin erst richtig an Fahrt gewinnen. Profitieren würden am Ende alle, Ärzte und Patienten.
12 / 35
Felix Straumann, Wissenschaftsredaktor, über die schwarze Liste mit unnötigen Behandlungen.
© Basler Zeitung
13 / 35
Auflage: 143009
Gewicht: Seitenaufmachung, gross
16. Mai 2014
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SCHWEIZ SEITE 10
Kampf der Überversorgung
Fünf ärztliche Empfehlungen
Die Schweizerische Gesellschaft für innere Medizin hat eine Kampagne zur
Bekämpfung der medizinischen Überversorgung gestartet. Dazu hat sie fünf
medizinische Verordnungen und Untersuchungen auf eine jährlich zu ergänzende
Liste gesetzt.
cs. · Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) macht Ernst mit
der Nutzenbewertung von medizinischen Abklärungen und Anordnungen. Sie hat die Kampagne
«Smarter Medicine» gestartet, um der Überversorgung zu begegnen. Gestützt unter anderem
auf Abklärungen und ein Positionspapier der Schweizerischen Akademie der Medizinischen
Wissenschaften zu einem nachhaltigen Gesundheitssystem, erstellte sie eine jährlich zu
ergänzende Liste von Untersuchungen und Verfahren, die vermieden werden sollten. Die ersten
fünf Empfehlungen hat sie in der jüngsten Ausgabe der «Schweizerischen Ärztezeitung»
veröffentlicht. Die nächste Top-5-Liste will sie im kommenden Jahr folgen lassen.
Ambulante innere Medizin
Die ersten fünf Untersuchungen und Verordnungen betreffen den Bereich der ambulanten
allgemeinen inneren Medizin. So wird unter anderem empfohlen, bei unspezifischen
Rückenschmerzen innerhalb der ersten sechs Wochen auf neue bildgebende diagnostische
Verfahren (CT und MRT) zu verzichten. Mit Hinweisen auf geltende Richtlinien empfiehlt sie
auch Zurückhaltung bei den Messungen des Prostataspezifischen Antigens (PSA). Jedes Jahr
werde die Untersuchung bei 25 Prozent der Männer zwischen 50 und 74 Jahren durchgeführt,
mit widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich des Nutzens. Es wird deshalb auf die Wichtigkeit
des Aufklärungsgesprächs verwiesen, das ein falsches positives Ergebnis thematisieren müsse.
Patienten über 75 Jahren solle der Test zudem nicht mehr angeboten werden.
Nebenwirkungen
Weiter wendet sich die SGIM gegen die Verschreibung von Antibiotika gegen unkomplizierte
Infekte der oberen Atemwege. Die Mehrzahl dieser Infekte sei durch Viren verursacht, gegen
die Antibiotika nichts nützten. Hingegen erhöhe ein unnützer Einsatz die Gefahr von
Resistenzen.
Ferner stehen unnötige präoperative Thorax-Röntgenbilder auf der Liste. Sodann wird auch
angeführt, dass Protonenpumpenhemmer (PPI) zur Reduktion von Reflux-Symptomen oft
unnütz und ohne präventive Wirkung eingesetzt würden. Der Konsum von PPI habe in den
letzten Jahren enorm zugenommen. In Genf sei er zwischen 2000 und 2008 um fast 500
Prozent gestiegen. Die Notwendigkeit einer Langzeitbehandlung müsse nicht zuletzt auch
wegen der Nebenwirkungen sorgfältig geprüft werden.
© Neue Zürcher Zeitung
14 / 35
Auflage: 33800
Gewicht: Artikel Fachzeitschrift/-magazin
15. Mai 2014
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SEITE 769
«Smarter Medicine»: 5 Interventionen, die in der ambulanten
allgemeinen inneren Medizin vermieden werden sollten
K. Selby aa, bc, de, fg , J. Cornuz S. Neuner-Jehle , A. Perrier A. Zeller , C. A. Meier N. Rodondi , J. M. Gaspoz
a Policlinique médicale universitaire, Lausanne
b Institut für Hausarztmedizin Zürich
c Service de médecine interne générale, Hôpitaux Universitaires de Genève
d Institut für Hausarztmedizin, Basel
e Department Innere Medizin und Spezialdisziplinen, Stadtspital Triemli, Zürich
f Clinique Universitaire de Médecine Interne Générale, Hôpital de l’Ile, Université de Berne
g Service de médecine de premier recours, Hôpitaux Universitaires de Genève
[…]
Kompletter Artikel als PDF:
«Smarter Medicine»: 5 Interventionen, die in der ambulanten allgemeinen inneren Medizin
vermieden werden sollten
© Schweizerische Ärztezeitung
15 / 35
Auflage: 85813
Gewicht: Présentation de la page, grand format
15. Mai 2014
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SUISSE PAGE 7
Ces examens inutiles
Santé La Société suisse de médecine interne générale déconseille cinq tests aux
praticiens
Certains examens médicaux ou traitements ne sont pas utiles. Parfois même, les risques
dépassent les bénéfices. La Société suisse de médecine interne générale (SSMI) a publié hier
une «Top List» de cinq tests et prescriptions qui n’apportent aucune valeur ajoutée alors qu’ils
sont régulièrement prescrits (lire ci-dessous) . Cette première helvétique a été présentée hier
au Congrès suisse et européen de médecine interne, qui se tient jusqu’à demain à Genève.
Cette campagne, nommée «Smarter Medicine», doit sensibiliser les praticiens. Interview de
Jean-Michel Gaspoz, président du directoire de la SSMI.
Des examens sont prescrits alors qu’ils n’ont aucune utilité. Les médecins font-ils mal
leur travail?
Leur travail est bon. La question est: peut-on l’améliorer? Notre campagne s’appelle d’ailleurs
«Smarter Medicine» et non «Smart Medicine» (ndlr: «médecine plus judicieuse», et non:
«médecine judicieuse») . Notre but est d’entamer une réflexion constructive. Les éventuels
problèmes viennent du fait qu’il y a un délai entre la publication d’essais cliniques et leur
application au quotidien dans les cabinets. C’est normal, les choses bougent, et vite: on a
davantage publié d’articles médicaux depuis dix ans que durant toute l’histoire! En tant
qu’association faîtière, notre rôle est de faciliter ce passage de la théorie à la pratique. Pour
éviter notamment que certains examens ou traitements très fréquents ne soient prescrits par
habitude, sans s’interroger sur leur utilité réelle.
Avez-vous un exemple?
Prenez la radiographie du thorax effectuée avant une intervention chirurgicale. La recherche a
montré que cet examen n’a modifié la prise en charge que chez 2% des patients, et que ces
nouveaux éléments auraient pu être pour la plupart découverts par une anamnèse (ndlr:
discussion avec le médecin) et un examen du patient détaillés. En général, les anomalies
découvertes par une radiographie du thorax s’avèrent anodines. Le rendement de cet examen
est donc très faible: on irradie les gens inutilement.
La prescription d’antibiotiques en cas d’infection des voies aériennes est mentionnée
sur votre liste. Même le public sait qu’elle n’est pas nécessaire en cas d’infection
virale!
Il y a parfois une différence entre le fait de savoir et celui de modifier sa pratique. N’oublions
pas que certains patients sont très demandeurs d’antibiotiques et que l’art du médecin consiste
à les convaincre de l’inutilité de cette prescription.
Vous dites que certains examens peuvent être dangereux. Faut-il s’en inquiéter?
L’examen en lui-même n’est pas dangereux, mais ses conséquences peuvent l’être. Prenez le dosage du
PSA (ndlr: antigène prostatique spécifique) , qui permet de détecter un éventuel cancer de la prostate. Il est
parfois effectué de manière systématique, sans discussion avec le patient et même chez des hommes de
plus de 70 ans. Mais, si l’examen du PSA s’avère anormal ou limite, on va poursuivre les investigations, faire
une biopsie et peut-être découvrir des foyers de microtumeur. Certains patients voudront qu’on les en
16 / 35
une biopsie et peut-être découvrir des foyers de microtumeur. Certains patients voudront qu’on les en
débarrasse, en leur enlevant chirurgicalement la prostate, même si médicalement cela ne s’impose pas. Cela
mérite donc une discussion avec le patient, avant même que le test ne soit effectué. De plus, passé un
certain âge, cela ne vaut plus la peine du tout. Ces tumeurs se développent lentement chez les hommes
âgés et l’on sait que le patient mourra d’autre chose. Au final, il risque de souffrir des conséquences de cette
intervention jusqu’à la fin de sa vie, en étant par exemple incontinent, alors qu’il aurait très bien vécu
autrement.
Le but est-il de faire des économies?
Notre stratégie n’est pas basée sur l’économicité, mais sur l’idée qu’il est inutile de chercher
des choses qui ne vont changer ni la vie d’un patient ni sa prise en charge. Le but est d’offrir
une médecine de qualité en sachant que, si l’enveloppe financière est limitée, il vaut mieux
l’utiliser correctement. L’argent ainsi économisé pourrait, par exemple, être utilisé pour de
nouveaux anticancéreux.
En début d’année, le Swiss Medical Board a contesté l’utilité des programmes de
dépistage des cancers du sein et créé la polémique. Ne craignez-vous pas le même
sort?
Notre démarche a été très différente, car elle s’est faite avec les gens du terrain. Plusieurs
étapes ont été nécessaires avant d’aboutir à la liste du top 5 finale. Une équipe d’experts
(notamment issus des instituts universitaires de médecine de famille et des praticiens), dirigée
par le professeur lausannois Jacques Cornuz, a établi une première liste de traitements et
d’examens qui, selon l’étude des évidences scientifiques, ont véritablement peu ou pas de
valeur ajoutée pour les patients. Ensuite, cet inventaire a été revu par ces experts médicaux
pour qu’ils analysent leur pertinence et la fréquence de leur prescription en Suisse, pour aboutir
à la liste finale.
Vous avez sélectionné cinq examens dans le domaine de la médecine interne. Est-ce
la pointe de l’iceberg?
Dans chaque spécialité de la médecine, certains examens ne sont pas utiles. Vous pouvez le
constater en consultant les recommandations de multiples sociétés de spécialités aux
Etats-Unis. Nous nous sommes concentrés sur notre discipline: nous partons en pionniers et
nous espérons donner l’exemple. Et puis, nous présenterons nous aussi encore d’autres listes à
l’avenir.
Caroline Zuercher
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Les cinq tests et prescriptions déconseillés
1) Douleurs lombaires Un bilan radiologique est déconseillé pour les patients qui souffrent
depuis moins de six semaines et s’il n’y a pas de signes d’alarme comme un déficit
neurologique ou une suspicion de processus malin ou infectieux. Dans un tel cas, cet examen
ne modifie pas le pronostic, mais augmente l’exposition aux radiations et les coûts.
2) Prostate Le dosage du PSA (antigène prostatique spécifique), par prise de sang, pour dépister un
cancer ne doit pas être effectué sans discuter d’abord de ses avantages et inconvénients avec le patient. Il
faut notamment que celui-ci comprenne les risques de surdiagnostic et de traitement superflus. En particulier,
le dépistage ne devrait pas être effectué au-delà de 75 ans.
3) Infection des voies aériennes Il n’y a pas besoin de prescrire des antibiotiques en cas d’infection
des voies aériennes supérieures sans signe de gravité. La grande majorité de ces infections sont en effet
virales et les antibiotiques n’ont aucun effet. Pourtant, 60% des antibiotiques prescrits en Grande-Bretagne le
sont pour une infection des voies respiratoires (il n’existe pas de chiffres pour la Suisse). Or une prescription
inutile augmente le risque de résistance aux antibiotiques.
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4) Bilan préopératoire S’il n’y a pas de suspicion de pathologie thoracique, une radiographie
n’est pas nécessaire dans le cadre d’un bilan préopératoire. Cet examen n’apporte en effet
aucun changement dans la prise en charge. Et cette recommandation est d’autant plus
importante qu’environ un million d’interventions chirurgicales sont pratiquées chaque année en
Suisse.
5) Acidité gastrique En cas d’acidité, les médecins peuvent prescrire au patient des
médicaments dits «inhibiteurs de la pompe à protons». Entre 2000 et 2008, dans le canton de
Genève, ces prescriptions ont augmenté de 500%. Mais, selon la Société suisse de médecine
interne générale (SSMI), leur indication devrait être remise en question sur le long terme, ou
alors il ne faudrait utiliser que le plus faible dosage efficace. Il existe en effet un risque d’effets
secondaires liés à la modification et à la réduction de l’acidité gastrique.
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Radiations: Pour les auteurs du rapport, certains examens radiologiques, comme ici la radiographie du thorax, pourraient être épargnés
aux patients. KEYSTONE
© 24 Heures
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15. Mai 2014
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ONLINE 15.05.2014 | 19:46
Schweizerische Gesellschaft für Radiologie
Rechtzeitige Diagnose dank der Radiologie
Bern (ots) - Schlaue Entscheidungsgrundlagen zum Wohle des Patienten - Schweizer
Allgemeininternisten schlagen neue Lösungsansätze vor. Die Schweizerische Gesellschaft für
Radiologie (SGR) nimmt Stellung:
Rechtzeitige Diagnose dank der Radiologie
Die Schweizerische Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR) empfiehlt schon seit geraumer Zeit
strenge Richtlinien und macht klare Vorgaben, die für die Anwendung radiologischer
Untersuchungen gelten sollen.
Aus dieser Sicht begrüsst sie die Anstrengungen der Schweizerischen Gesellschaft für
Allgemeine Innere Medizin (SGIM) selber in diesem Bereich aktiv zu werden. Den in der
SGR-SSR zusammengeschlossenen Fachärztinnen und Fachärzten der Radiologie ist jedoch der
Hinweis wichtig, dass es durchaus Erkrankungen gibt, die primär mit unspezifischen
Rückenschmerzen beginnen, deren rechtzeitige und exakte Diagnose aber nur mittels
radiologischer Bildgebung möglich ist.
Kriterien, die auf solche Erkrankungen hinweisen und damit einen raschen radiologischen
Untersuch notwendig machen, können den international anerkannten Richtlinien, wie zum
Beispiel denen des American College of Radiology entnommen werden.
ACR Appropriateness Criteria® low back pain:
http://www.guideline.gov/content.aspx?id=35145
Die SGR freut sich - in ihrer Funktion als Schweizerische Fachgesellschaft für die medizinische
Bildgebung - in Zukunft bei der Ausarbeitung weiterer Richtlinien und zusätzlichen
Empfehlungen, die vor allem in der Schweiz gelten sollen, mitzuarbeiten.
Bei Fragen steht Ihnen das Sekretariat der SGR-SSR gerne zur Verfügung:
Herr Christoph Lüssi, Sekretär SGR-SSR
031 301 22 55
079 415 64 80
[email protected]
© presseportal.ch
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Auflage: 102791
Gewicht: Kurzmeldung
15. Mai 2014
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SCHWEIZ SEITE 14
Unnötige Medizin
KAMPAGNE Weniger könne mehr sein, betont die grösste medizinische
Fachgesellschaft der Schweiz. Sie schlägt neue Lösungsansätze vor.
Die Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin hat gestern eine Liste mit Behandlungen aus
ihrem Fachbereich publiziert, von denen sie abrät, da sie keinen messbaren Nutzen darstellen
oder da das Risiko den Nutzen möglicherweise übersteigt. So solle etwa der PSA-Test zur
Früherkennung von Prostatakrebs bei über 75-Jährigen nicht angeboten werden. Auch sollten
bei unkomplizierten Infekten der oberen Luftwege keine Antibiotika verschrieben werden. bw/pd
© BZ Berner Zeitung Gesamt
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15. Mai 2014
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ONLINE 15.05.2014 11:02
Zurückhaltung bei medzinischen Verfahren - Kampf gegen die
Überversorgung
Die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin hat eine Kampagne zur
Bekämpfung der medizinischen Überversorgung gestartet. Dazu hat sie fünf
medizinische Verordnungen und Untersuchungen auf eine jährlich zu ergänzende
Liste gesetzt.
cs. Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) macht ernst mit der
Nutzenbewertung von medizinischen Abklärungen und Anordnungen. Sie hat die Kampagne
«Smarter Medicine» gestartet, um der Überversorgung zu begegnen. Gestützt unter anderem
auf Abklärungen der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften zu einem
nachhaltigen Gesundheitssystem, erstellt sie eine jährlich zu ergänzende Liste von
Untersuchungen und Verfahren, die vermieden werden sollten. Die ersten fünf Empfehlungen
hat sie in der jüngsten Ausgabe der Schweizerischen Ärztezeitung veröffentlicht. Die nächste
Top-5-Liste wird im kommenden Jahr folgen.
Empfehlungen
Die ersten fünf Untersuchungen und Verordnungen betreffen den Bereich der ambulanten
Allgemeinen Inneren Medizin. So wird unter anderem empfohlen bei unspezifischen
Rückenschmerzen innerhalb der ersten sechs Wochen auf neue bildgebende diagnostische
Verfahren (CT und MRT) zu verzichten. Mit Hinweisen auf aktuelle Richtlinien empfehlen sie
auch Zurückhaltung bei den Messungen des Prostata-spezifischen Antigens (PSA). Jedes Jahr
werde die Untersuchung bei 25 Prozent der Männer zwischen 50 und 74 Jahren durchgeführt
mit widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich des Nutzens. Es wird deshalb auf die Wichtigkeit
des Aufklärungsgesprächs verwiesen, das ein falsches positives Ergebnis thematisieren müsse.
Patienten über 75 Jahren solle der Test zudem nicht mehr angeboten werden.
Nebenwirkungen
Weiter wendet sich die SGIM gegen die Verschreibung von Antibiotika gegen unkomplizierte
Infekte der oberen Atemwege. Die Mehrzahl dieser Infekte sei durch Viren verursacht, gegen
die Antibiotika nichts nützen. Hingegen erhöhe ein unnützer Einsatz die Gefahr von Resistenzen.
Ferner stehen unnötige präoperative Thorax-Röntgenbilder auf der Liste. Sodann wird auch
angeführt, dass Protonenpumpenhemmer (PPI) zur Reduktion von Reflux-Symptomen oft
unnütz und ohne präventive Wirkung eingesetzt würden. Der Konsum von PPI habe in den
letzten Jahren enorm zugenommen. In Genf sei er zwischen 2000 und 2008 um fast 500
Prozent gestiegen. Die Notwendigkeit einer Langzeitbehandlung müsse nicht zuletzt auch
wegen der Nebenwirkungen sorgfältig geprüft werden.
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Ärzte erlassen Empfehlungen, um unnötige Behandlungen möglichst zu vermeiden. (Bild: Keystone)
© NZZ Online
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Auflage: 58952
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15. Mai 2014
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SUISSE PAGE 7
Ces examens inutiles
Santé La Société suisse de médecine interne générale déconseille cinq tests aux
praticiens
Certains examens médicaux ou traitements ne sont pas utiles. Parfois même, les risques
dépassent les bénéfices. La Société suisse de médecine interne générale (SSMI) a publié hier
une «Top List» de cinq tests et prescriptions qui n’apportent aucune valeur ajoutée alors qu’ils
sont régulièrement prescrits (lire ci-dessous) . Cette première helvétique a été présentée hier
au Congrès suisse et européen de médecine interne, qui se tient jusqu’à demain à Genève.
Cette campagne, nommée «Smarter Medicine», doit sensibiliser les praticiens. Interview de
Jean-Michel Gaspoz, président du directoire de la SSMI.
Des examens sont prescrits alors qu’ils n’ont aucune utilité. Les médecins font-ils mal
leur travail?
Leur travail est bon. La question est: peut-on l’améliorer? Notre campagne s’appelle d’ailleurs
«Smarter Medicine» et non «Smart Medicine» (ndlr: «médecine plus judicieuse», et non:
«médecine judicieuse») . Notre but est d’entamer une réflexion constructive. Les éventuels
problèmes viennent du fait qu’il y a un délai entre la publication d’essais cliniques et leur
application au quotidien dans les cabinets. C’est normal, les choses bougent, et vite: on a
davantage publié d’articles médicaux depuis dix ans que durant toute l’histoire! En tant
qu’association faîtière, notre rôle est de faciliter ce passage de la théorie à la pratique. Pour
éviter notamment que certains examens ou traitements très fréquents ne soient prescrits par
habitude, sans s’interroger sur leur utilité réelle.
Avez-vous un exemple?
Prenez la radiographie du thorax effectuée avant une intervention chirurgicale. La recherche a
montré que cet examen n’a modifié la prise en charge que chez 2% des patients, et que ces
nouveaux éléments auraient pu être pour la plupart découverts par une anamnèse (ndlr:
discussion avec le médecin) et un examen du patient détaillés. En général, les anomalies
découvertes par une radiographie du thorax s’avèrent anodines. Le rendement de cet examen
est donc très faible: on irradie les gens inutilement.
La prescription d’antibiotiques en cas d’infection des voies aériennes est mentionnée
sur votre liste. Même le public sait qu’elle n’est pas nécessaire en cas d’infection
virale!
Il y a parfois une différence entre le fait de savoir et celui de modifier sa pratique. N’oublions
pas que certains patients sont très demandeurs d’antibiotiques et que l’art du médecin consiste
à les convaincre de l’inutilité de cette prescription.
Vous dites que certains examens peuvent être dangereux. Faut-il s’en inquiéter?
L’examen en lui-même n’est pas dangereux, mais ses conséquences peuvent l’être. Prenez le dosage du
PSA (ndlr: antigène prostatique spécifique) , qui permet de détecter un éventuel cancer de la prostate. Il est
parfois effectué de manière systématique, sans discussion avec le patient et même chez des hommes de
plus de 70 ans. Mais, si l’examen du PSA s’avère anormal ou limite, on va poursuivre les investigations, faire
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une biopsie et peut-être découvrir des foyers de microtumeur. Certains patients voudront qu’on les en
débarrasse, en leur enlevant chirurgicalement la prostate, même si médicalement cela ne s’impose pas. Cela
mérite donc une discussion avec le patient, avant même que le test ne soit effectué. De plus, passé un
certain âge, cela ne vaut plus la peine du tout. Ces tumeurs se développent lentement chez les hommes
âgés et l’on sait que le patient mourra d’autre chose. Au final, il risque de souffrir des conséquences de cette
intervention jusqu’à la fin de sa vie, en étant par exemple incontinent, alors qu’il aurait très bien vécu
autrement.
Le but est-il de faire des économies?
Notre stratégie n’est pas basée sur l’économicité, mais sur l’idée qu’il est inutile de chercher
des choses qui ne vont changer ni la vie d’un patient ni sa prise en charge. Le but est d’offrir
une médecine de qualité en sachant que, si l’enveloppe financière est limitée, il vaut mieux
l’utiliser correctement. L’argent ainsi économisé pourrait, par exemple, être utilisé pour de
nouveaux anticancéreux.
En début d’année, le Swiss Medical Board a contesté l’utilité des programmes de
dépistage des cancers du sein et créé la polémique. Ne craignez-vous pas le même
sort?
Notre démarche a été très différente, car elle s’est faite avec les gens du terrain. Plusieurs
étapes ont été nécessaires avant d’aboutir à la liste du top 5 finale. Une équipe d’experts
(notamment issus des instituts universitaires de médecine de famille et des praticiens), dirigée
par le professeur lausannois Jacques Cornuz, a établi une première liste de traitements et
d’examens qui, selon l’étude des évidences scientifiques, ont véritablement peu ou pas de
valeur ajoutée pour les patients. Ensuite, cet inventaire a été revu par ces experts médicaux
pour qu’ils analysent leur pertinence et la fréquence de leur prescription en Suisse, pour aboutir
à la liste finale.
Vous avez sélectionné cinq examens dans le domaine de la médecine interne. Est-ce
la pointe de l’iceberg?
Dans chaque spécialité de la médecine, certains examens ne sont pas utiles. Vous pouvez le
constater en consultant les recommandations de multiples sociétés de spécialités aux
Etats-Unis. Nous nous sommes concentrés sur notre discipline: nous partons en pionniers et
nous espérons donner l’exemple. Et puis, nous présenterons nous aussi encore d’autres listes à
l’avenir.
Caroline Zuercher
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Les cinq tests et prescriptions déconseillés
1) Douleurs lombaires Un bilan radiologique est déconseillé pour les patients qui souffrent
depuis moins de six semaines et s’il n’y a pas de signes d’alarme comme un déficit
neurologique ou une suspicion de processus malin ou infectieux. Dans un tel cas, cet examen
ne modifie pas le pronostic, mais augmente l’exposition aux radiations et les coûts.
2) Prostate Le dosage du PSA (antigène prostatique spécifique), par prise de sang, pour dépister un
cancer ne doit pas être effectué sans discuter d’abord de ses avantages et inconvénients avec le patient. Il
faut notamment que celui-ci comprenne les risques de surdiagnostic et de traitement superflus. En particulier,
le dépistage ne devrait pas être effectué au-delà de 75 ans.
3) Infection des voies aériennes Il n’y a pas besoin de prescrire des antibiotiques en cas d’infection
des voies aériennes supérieures sans signe de gravité. La grande majorité de ces infections sont en effet
virales et les antibiotiques n’ont aucun effet. Pourtant, 60% des antibiotiques prescrits en Grande-Bretagne le
sont pour une infection des voies respiratoires (il n’existe pas de chiffres pour la Suisse). Or une prescription
inutile augmente le risque de résistance aux antibiotiques.
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4) Bilan préopératoire S’il n’y a pas de suspicion de pathologie thoracique, une radiographie
n’est pas nécessaire dans le cadre d’un bilan préopératoire. Cet examen n’apporte en effet
aucun changement dans la prise en charge. Et cette recommandation est d’autant plus
importante qu’environ un million d’interventions chirurgicales sont pratiquées chaque année en
Suisse.
5) Acidité gastrique En cas d’acidité, les médecins peuvent prescrire au patient des
médicaments dits «inhibiteurs de la pompe à protons». Entre 2000 et 2008, dans le canton de
Genève, ces prescriptions ont augmenté de 500%. Mais, selon la Société suisse de médecine
interne générale (SSMI), leur indication devrait être remise en question sur le long terme, ou
alors il ne faudrait utiliser que le plus faible dosage efficace. Il existe en effet un risque d’effets
secondaires liés à la modification et à la réduction de l’acidité gastrique.
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Radiations: Pour les auteurs du rapport, certains examens radiologiques, comme ici la radiographie du thorax, pourraient être épargnés
aux patients. KEYSTONE
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14. Mai 2014
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Santé publique
Chassez ces examens médicaux inutiles!
La Société suisse de médecine interne générale a mis le doigt sur cinq examens qui
n’apportent aucune valeur ajoutée dans le traitement des patients.
Par Caroline Zuercher
Une radio pour une personne qui a mal aux lombaires depuis moins de six semaines mais ne
présente aucun signe d’alarme comme un déficit neurologique? Inutile! Ce mercredi à Genève,
dans le cadre du Congrès suisse et européen de médecine interne, la Société Suisse de
médecine interne générale (SSMI) a présenté une liste de cinq traitements qu’elle conseille de
ne pas pratiquer, parce qu’ils n’apportent aucune valeur ajoutée pour les patients et peuvent
même être associés à des risques éventuels.
De telles listes existent déjà aux États-Unis. Pour la Suisse, c’est une première. L’objectif est de
sensibiliser les praticiens, puisque les traitements montrés du doigt sont régulièrement
pratiqués. «Leur travail est bon, assure Jean-Michel Gaspoz, président du directoire de la SSMI.
La question est: peut-on l’améliorer?» Pour le médecin genevois, les éventuels problèmes
viennent du délai entre la publication d’essais cliniques et leur application au quotidien.
Ces examens, souvent prescrits pour «bien faire» peuvent même s’avérer contre-productif.
Dans le cas des radios, notamment, on expose le patient à des radiations. Quels sont ces
traitements dont on pourrait se passer? Voici la liste établie par la SSMI:
1) Douleurs lombaires: Un bilan radiologique est déconseillé pour les patients qui souffrent
depuis moins de six semaines et s’il n’y a pas de signes d’alarme comme un déficit
neurologique ou une suspicion de processus malin ou infectieux. Dans un tel cas, cet examen
ne modifie pas le pronostic, mais augmente l’exposition aux radiations et les coûts.
2) Prostate: Le dosage du PSA pour dépister un cancer ne doit pas être effectué sans discuter
d’abord de ses avantages et inconvénients avec le patient. Il faut notamment que celui-ci
comprenne les risques de surdiagnostic et de traitement superflus. En particulier, le dépistage
ne devrait pas être effectué au-delà de 75 ans.
3) Infection des voies aériennes: Il n’y a pas besoin de prescrire des antibiotiques en cas
d’infection des voies aériennes supérieures sans signe de gravité. La grande majorité de ces
infections sont en effet virales et les antibiotiques n’ont aucun effet. En revanche, leur
prescription augmente le risque que des bactéries physiologiquement présentes dans notre
corps, qui peuvent devenir pathogènes si elles se retrouvent dans un autre organe, deviennent
résistantes aux antibiotiques.
4) Bilan préopératoire: S’il n’y a pas de suspicion de pathologie thoracique, une telle
radiographie n’est pas nécessaire dans le cadre d’un bilan préopératoire. Cet examen n’apporte
en effet aucun changement dans la prise en charge.
5) Acidité gastrique: En cas d’acidité, les médecins peuvent prescrire au patient des
médicaments dits «inhibiteurs de la pompe à proton». Entre 2000 et 2008 dans le canton de
Genève, ces prescriptions ont augmenté de 500%. Mais selon la Société suisse de médecine
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interne générale, leur indication devrait être remise en question sur le long terme, ou il ne
faudrait utiliser que le plus faible dosage efficace. Il y a en effet un risque d’effets secondaires
liés à la modification et à la réduction de l’acidité gastrique.
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14. Mai 2014
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Une base de décision plus judicieuse pour le bien des patients
les internistes généralistes suisses proposent de nouvelles approches
Basel (ots) - « Smarter Medicine » : un engagement durable pour le bien des patients
et la garantie de la qualité des soins
Le 14 mai 2014, à Genève, la plus grande société de discipline médicale suisse, la Société
Suisse de Médecine Interne Générale ( SSMI ), fait office de pionnière en Suisse et lance une
vaste campagne visant à une augmentation de la qualité et de l'efficience dans le secteur suisse
de la santé. Cette campagne « Smarter Medicine » est basée sur l'établissement d'une liste
d'interventions en médecine interne générale ( MIG ), qu'il est recommandé d'aban-donner,
parce qu'elles ne présentent pas d'avantage mesurable pour le patient et dont le risque peut
dépasser le bénéfice potentiel.
L'objectif des étapes diagnostiques et thérapeutiques de la prise en charge d'un patient est
d'obtenir le meilleur bénéfice possible pour la santé de ce dernier. Mais certaines interventions
ne présentent pas ( ou peu ) d'avantages pour les patients, voire peuvent comporter des
risques. Le principal objectif des internistes généralistes à l'hôpital et en cabinet est d'éviter de
telles situations. C'est pourquoi, pour la première fois en Suisse, la SSMI a établi et diffusé une
telle liste d'interventions, en médecine interne générale. « Avec « Smarter Medicine » nous
recherchons avant tout à favoriser des décisions proches des évidences scientifiques et à
encourager leur partage avec le patient, afin d'optimiser son bien-être et sa qualité de vie, deux
éléments au coeur de l'engagement de notre discipline médicale», précise le Prof. Jean-Michel
Gaspoz, Président du Directoire de la SSMI.
Pour préparer la campagne « Smarter Medicine », la SSMI a, depuis
2012, mené d'intenses débats sur le thème «Can less be more?» (
peut-on faire plus avec moins ), avec les représentantes et
représentants des hautes écoles, de l'industrie pharmaceutique et des
assurances maladie, des médecins en pratique ambulatoire et
hospitalière, ainsi qu'avec les milieux politiques et les médias. Les
réflexions de la SSMI ont fait l'objet d'un consensus et ont été
soutenues. Sur la base de ces échanges fructueux, cette société de
discipline médicale a mis en place la campagne « Smarter Medicine »,
notamment inspirée de la «Choosing Wisely Initiative» lancée en 2012
aux Etats-Unis.
Liste Top 5, élément fondateur des actions de campagne prévues
La campagne « Smarter Medicine » s'appuie sur des études nationales et internationales, ainsi
que sur l'expérience de campagnes similaires à l'étranger. Son élément central est une liste de
5 interventions ( Top 5 ), élaborée sur mandat de la SSMI par une équipe d'experts qualifiés,
conduits par le Prof. Jacques Cornuz, de la Policlinique médicale universitaire du CHUV, à
Lausanne. Elle comprend des recommandations sur les différents tests et traitements qu'il
convient d'éviter dans le cadre de la MIG, parce qu'elles répondent aux critères définis plus
haut en terme de bénéfices marginaux et de risques potentiels. Cette liste sera évaluée
régulièrement au cours des prochaines années ; une liste concernant des pratiques de
médecine interne générale hospitalière sera établie en 2015. Ces recommandations s'inspirent
de la prise de position «Un système de santé durable pour la Suisse» de l'Académie Suisse des
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de la prise de position «Un système de santé durable pour la Suisse» de l'Académie Suisse des
Sciences Médicales ( ASSM ). Commentant les attentes de son institution vis-à-vis de cette
campagne d'un genre nouveau, le Dr Hermann Amstad, secrétaire général de l'ASSM, déclare :
«Nous espérons que cette campagne « Smarter Medicine » servira de signal et de modèle pour
des activités comparables d'autres sociétés de discipline médicale, et contribuera de façon
essentielle à garantir la qualité et à développer le système de santé suisse».
Concentration sur le dialogue et le bien-être des patients, à différents niveaux
Le succès et la durabilité d'une telle campagne passent par un partenariat et une
communication étroite entre médecin et patient, ainsi qu'entre les autres acteurs importants du
système de santé. Ce partenariat a déjà été prôné aux Etats-Unis par la «Choosing Wisely
Initiative». Au niveau des systèmes de santé, la réussite de ce type de campagne exige un
large consensus au niveau des institutions concernées, une communication claire, ainsi que des
actions complémentaires de recherche et de formation continue et postgraduée. «Nous
soutenons volontiers les efforts des internistes généralistes dans le cadre de la campagne «
Smarter Medicine », car ils apportent un bénéfice concret aux patientes et aux patients, et
qu'ils correspondent à nos valeurs, ainsi qu'à notre engagement pour le bien-être des
patients», précise Erika Ziltener, Présidente de la Fédération suisse des patients, pour lancer la
campagne.
La recherche en faveur d'un plus grand bien-être des patients
La SGIM-Foundation, une fondation de la SSMI visant à promouvoir des projets de formation et
de recherche dans le domaine de la médecine interne générale, a lancé en 2013/2014 un appel
à projets sur le thème «CHOOSING WISELY». Cette initiative met l'accent sur des projets ou
des études étudiant une sur- ou une sous-utilisation de tests, traitements ou procédures. Les
résultats des recherches de l'appel à projets sont déjà intégrés à la campagne « Smarter
Medicine ». Cette année, la remise des prix aura lieu à Genève, le 15 mai 2014.
Vous trouverez des informations détaillées sur la campagne « Smarter Medicine » sur le site
www.smartermedicine.ch ou sur www.sgim.ch/fr/qualité, et sur les activités de recherche
mentionnées sur www.sgim.ch/fr/prix-soutien-a-la-recherche/sgim-foundation.
Avec quelque 4300 membres, la Société Suisse de Médecine Interne Générale ( SSMI ) est la
plus grande société de discipline médicale en Suisse. Son objectif est de promouvoir la
médecine interne générale en Suisse, sur les plans scientifique et pratique. En collaboration
avec la Société Suisse de Médecine Générale ( SSMG ), elle prend en charge les domaines
touchant à la discipline et à la formation postgraduée des internistes généralistes suisses. En
travaillant étroitement avec les facultés de médecine interne des universités et les autres sites
reconnus de formation postgraduée, la SSMI se porte garante de la formation prégraduée,
postgraduée et continue en médecine interne générale et elle soutient la recherche en matière
de médecine interne générale. www.sgim.ch
Contact:
Prof. Dr Jean-Michel Gaspoz, Président du Directoire de la SSMI et
Lukas Zemp, Secrétaire général / Directeur du Bureau administratif de
la SSMI, tél. 061 225 93 35, tél. portable 079 776 61 41 ou
[email protected]
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14. Mai 2014
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ONLINE 14.05.2014 16:15
Schlaue Entscheidungsgrundlagen zum Wohle des Patienten Schweizer Allgemeininternisten schlagen neue
Lösungsansätze vor
Basel (ots) - «Smarter Medicine» - ein nachhaltiges Engagement für mehr
Patientenwohl und zur Qualitätssicherung in der medizinischen Versorgung
Die grösste medizinische Fachgesellschaft der Schweiz, die Schweizerische Gesellschaft für
Allgemeine Innere Medizin (SGIM), lanciert am 14. Mai 2014 in Genf als Pionierin für die
Schweiz eine breit gefächerte Kampagne zur Qualitäts- und Effizienzsteigerung im Schweizer
Gesundheitswesen. Basis der geplanten «Smarter Medicine»-Kampagne bildet eine Liste mit
Interventionen im Rahmen der Allgemeinen Inneren Medizin (AIM), von deren Anwendung
abgeraten wird, da sie keinen messbaren Nutzen für den Patienten darstellen und deren Risiko
den potenziellen Nutzen möglicherweise übersteigt.
Ziel diagnostischer und therapeutischer Schritte bei der Behandlung eines Patienten ist, einen
möglichst optimalen Benefit für dessen Gesundheit zu erreichen. Es gibt jedoch Interventionen,
von welchen der Patient kaum profitiert oder die sogar Risiken für sein Befinden darstellen
können. Die Vermeidung derartiger Massnahmen ist ein zentrales Anliegen der
Allgemeininternistinnen und Generalistinnen in Spital und Arztpraxis. Dazu hat die
Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) erstmals eine Liste solcher
Interventionen rund um die Allgemeine Innere Medizin erstellt und lanciert. «Bei Smarter
Medicine geht es uns vor allem darum, Entscheidungen zu treffen, die sich eng an den
wissenschaftlichen Fakten orientieren. Gleichzeitig möchten wir mit unseren Aktivitäten den
intensiveren Austausch zwischen Ärzten und Patienten ermutigen. Ziel all unserer Massnahmen
ist es, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten zu optimieren, zwei zentrale
Anliegen, die unserer medizinischen Disziplin sehr am Herzen liegen.», präzisiert Prof. Dr. med.
Jean-Michel Gaspoz, Vorsteher des SGIM-Präsidiums, die Motivation der Fachgesellschaft für ihr
Engagement.
Bereits im Vorfeld von «Smarter Medicine» hat sich die SGIM ab 2012 mit Vertretern und
Vertreterinnen von Hochschulen, Pharmaindustrie und Krankenversicherern, mit Medizinern aus
Praxis und Spital sowie mit Ansprechpersonen aus Politik und Medien intensiv mit dem Thema
«Can less be more?» (Kann weniger mehr sein?) auseinandergesetzt. Die SGIM-Überlegungen
fanden dabei breite Akzeptanz und Unterstützung. Aufgrund dieses fruchtbaren Austausches
hat die Fachgesellschaft die «Smarter Medicine»-Kampagne ins Leben gerufen, die sich unter
anderem an der im Jahr 2012 in den USA ins Leben gerufenen «Choosing Wisely Initiative»
orientiert.
Top 5-Liste - Zentraler Baustein der geplanten Kampagnenaktivitäten
Die «Smarter Medicine»-Kampagne basiert auf nationalen und internationalen Studien sowie
auf Erfahrungen aus ähnlichen Initiativen im Ausland. Zentraler Baustein ist eine professionell
und breit evaluierte und abgestützte «Top 5-Liste». Diese wurde im Auftrag der SGIM von
einem Team qualifizierter Experten um Prof. Jacques Cornuz, Poliklinik des Universitätsspitals
CHUV in Lausanne, erarbeitet. Sie umfasst Empfehlungen zu verschiedenen Behandlungen und
Tests, von deren Einsatz in der AIM aufgrund der eher bescheidenen möglichen Vorteile sowie
des potentiellen Risikos, das sie beinhalten, zukünftig abgeraten werden soll. Die aktuelle
Aufstellung wird den nächsten Jahren laufend evaluiert und soll bereits 2015 speziell für die
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Aufstellung wird den nächsten Jahren laufend evaluiert und soll bereits 2015 speziell für die
Tätigkeit der Allgemeinen Inneren Medizin im Spitalbereich erweitert werden. Die
Empfehlungen orientieren sich zusätzlich am Positionspapier «Ein nachhaltiges
Gesundheitssystem für die Schweiz» der Schweizerischen Akademie für Medizinische
Wissenschaften (SAMW). «Wir erhoffen uns von der «Smarter Medicine»-Kampagne eine
nachhaltige Signal- und Vorbildwirkung für ähnliche Aktivitäten anderer medizinischer
Fachgesellschaften sowie einen zentralen Beitrag zur Qualitätssicherung und Entwicklung des
Schweizer Gesundheitswesens», kommentiert Dr. med. Hermann Amstad, Generalsekretär der
SAMW, die Erwartungen seiner Institution an die neuartigen Massnahmen.
Fokussierung auf Dialog und Patientenwohl auf verschiedenen Ebenen
Basis des Erfolgs und der Nachhaltigkeit einer derartigen Kampagne ist eine enge Partnerschaft
und sorgfältige Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie zwischen anderen wichtigen
Akteuren des Gesundheitswesens. Dieses Konzept einer engen Partnerschaft wird bereits mit
der «Choosing Wisely Initiative» in den USA verfolgt. Auf der Ebene des Gesundheitssystems
sind die Voraussetzungen für den Erfolg dieses Engagements ein ausgedehnter Konsens der
involvierten Institutionen, eine klare Kommunikation sowie zusätzliche Forschungs-, Weiterund Fortbildungsaktivitäten. «Wir unterstützen die Anstrengungen der Allgemeininternistinnen
im Rahmen der «Smarter Medicine»-Kampagne gerne, weil sie einen konkreten Nutzen für die
Patientinnen und Patienten bieten und sich mit unseren Werten und unserem Engagement für
das Patientenwohl decken», meint Erika Ziltener, Präsidentin Dachverband Schweizerischer
Patientenstellen, zum Kampagnenstart.
Forschung für mehr Patientenwohl
Die SGIM-Foundation, eine Stiftung der SGIM mit der Zielsetzung, Lehr- und
Forschungspro-jekte auf dem Gebiet der Allgemeinen Inneren Medizin zu fördern, lancierte
2013/2014 eine Preisausschreibung zum Thema «CHOOSING WISELY». Im Fokus stehen
Projekte oder Studien im Kontext einer Über- oder Unterversorgung bei Tests, Behandlungen
oder Interventionen. Die Forschungsergebnisse der Preisausschreibung fliessen bereits in die
«Smarter Medicine»-Kampagne mit ein. Die diesjährige Preisübergabe findet am 15. Mai 2014
in Genf statt.
Detaillierte Informationen zur «Smarter Medicine»-Kampagne sind zu finden unter
www.smartermedicine.ch oder www.sgim.ch/de/qualitaet, zu den erwähnten
Forschungsaktivitäten unter www.sgim.ch/de/foerderung/sgim-foundation.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Jean-Michel Gaspoz, Vorsteher des SGIM-Präsidiums und
Lukas Zemp, Generalsekretär/Geschäftsstellenleiter SGIM, Tel. 061 225
93 35, Handy 079 776 61 41079 776 61 41 oder [email protected]
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Gewicht: "Kleinere" Story
14. Mai 2014
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ECHO DER ZEIT vom 14.5.14
Für eine bessere Qualität des Gesundheitssystems
Der Bundesrat will ein nationales Zentrum für die Qualität im Gesundheitswesen
gründen. Die Versicherten würde dies 3.50 Franken pro Jahr kosten. Krankenkassen
etwa sollen nur noch bezahlen, was wirklich wirkt.
Einen ersten Schritt dazu haben Schweizer Ärzte bereits von sich aus getan: Eine
Fachgesellschaft präsentiert eine Liste mit Leistungen, von denen sie explizit abrät.
Dominik Meier und Gaudenz Wacker
[6:40 Min.]
© Radio SRF 1
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Gewicht: Online
14. Mai 2014
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ONLINE 14.05.2014 17:34
Ärzte setzen medizinische Leistungen auf eine schwarze Liste
Gaudenz Wacker
Der Bundesrat will also den medizinischen Leistungskatalog genauer überprüfen: Nur was
wirklich wirkt, sollen Versicherungen auch bezahlen. Einen ersten Schritt in diese Richtung
haben Schweizer Ärzte nun von sich aus getan und eine Liste mit Leistungen erstellt, von
denen sie explizit abraten.
Antibiotikaeinsatz bei grippeähnlichen Symptomen, Prostatakrebs-Screening ohne Beratung,
oder Computertomografie bei unklaren Rückenschmerzen während der ersten sechs Wochen.
Das sind drei Verfahren auf der Liste der fünf unnötigsten Behandlungen der Schweizerischen
Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin.
Christoph Meier von der Gesellschaft erklärt: «Diese Liste fasst fünf häufig verwendete
Diagnostik- oder Behandlungsmethoden zusammen, von denen man in den letzten Jahren
realisiert hat, dass sie nicht so wirksam sind, wie man eigentlich gedacht hatte.»
Ärzte raten öffentlich ab
Das gab es in der Schweiz noch nie: Ärzte einigen sich auf fünf Methoden, von denen sie
öffentlich abraten. In den USA sind solche Listen bereits gängig. In Europa hingegen gehören
die Ärzte aus der Schweiz zu den Pionieren.
Wenn auch nicht völlig freiwillig: Solche Listen forderte die Schweizerische Akademie der
Medizinischen Wissenschaften, die sich auch um ethische Fragen in der Medizin kümmert,
bereits vor zwei Jahren. Und die Ärzte fügen sich auch in die gesundheitspolitischen
Vorstellungen des Bundesrats ein.
Aber auch Patienten-Vertreterinnen begrüssen die Fünfer-Liste – etwa die Stiftung SPO
Patientenschutz, wo Barbara Züst erklärt: Auch Überbehandlung könne Patientinnen und
Patienten schaden. «Es ist sinnvoll, hier das Bewusstsein zu stärken, dass der Konsum beim
Bezug von medizinischen Leistungen sehr wohl überdacht werden muss.»
Auch Versicherer stehen der Liste positiv gegenüber. Beim Krankenkassenverband Santésuisse
sagt Sprecher Paul Ryhn: «Das ist ein erster Schritt hin zu mehr Wirksamkeit und effizienterem
Mitteleinsatz im Gesundheitswesen.»
Nicht verbindlich
Wie viel Geld sich dank der Fünfer-Liste einsparen lässt, ist nicht zu beziffern. Die Liste ist für
Ärzte auch nicht verbindlich. Für Patienten hat sie aber Folgen: Sie müssen in Zukunft
bestimmte Behandlungen, die heute noch die Versicherung übernimmt, wohl selber zahlen.
Denn Versicherungen zahlen nur Leistungen, die auch etwas bringen. Sie werden kaum noch für
Behandlungen aufkommen wollen, die Ärzte sogar selber für unnötig oder schädlich erklären.
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Mit ihrer Fünfer-Liste setzt die Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin andere
Fachgesellschaften – etwa die von Kinderärztinnen, Psychiater oder Radiologinnen – indirekt
unter Zugzwang, ebenfalls solche Listen zu erarbeiten.
Fünf medizinische Leistungen stehen nun auf einer Liste
[02:51 Min.] aus Info 3
Gewisse Diagnostik- und Behandlungsmethoden stehen neu auf einer schwarzen Liste. Keystone
© Radio SRF 1
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13. Mai 2014
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ONLINE 13.05.2014
Indikation Nichtstun – wenn weniger Medizin mehr ist
Die Medizin von heute ist oft durch Aktionismus geprägt. Nichts tun und abwarten
hat einen schweren Stand. Zu unrecht.
Die Medizin wartet ja mit immer ausgefeilteren und immer zahlreicheren Therapien auf und
verspricht damit auch immer mehr Menschen für immer mehr Krankheiten Genesung. Nur über
eines wird mehrheitlich geschwiegen: Dass Nichtstun manchmal die bessere Medizin wäre.
Pascal Biber hat mit dem Berner Hausarzt Beat Gerber gesprochen, der die Diskussion neu
lanciert hat.
Autor/in: Pascal Biber
Bildlegende: Gruppenpraxis in Zürich. Keystone
[21:26 Min.]
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