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Hitlers
entartete 17.10.14 > 29.03.15
Kunst
Die Luzerner Auktion
Place Xavier Neujean, 22
4000 Liège
+32 (0)4 230 70 50
www.citemiroir.be
Crédits illustration: Franz MARC, Chevaux au pâturage, 1910. Musée des Beaux-Arts de Liège (Bal), © Ville de Liège | Paul GAUGUIN - Le Sorcier d’Hiva Oa, 1902. Musée des Beaux-Arts de Liège (Bal), © Ville de Liège | Jules PASCIN - Le Déjeuner, 1923. Musée des Beaux-Arts de Liège (Bal), © Ville de Liège | Max LIEBERMANN - Le cavalier sur la plage, 1904. Musée des Beaux-Arts de Liège (Bal), © Ville de Liège | Desseins Graphiques
Chagall
Corinth
Derain
ensor
gauguin
KoKosChKa
PasCin
PiCasso
…
[email protected] | Editeur responsable: MNEMA, Jacques Smits, Place Xavier Neujean, 22 à 4000 Liège
Hitlers Entartete Kunst
Die Luzerner Auktion,1939
Picasso, Chagall, Ensor, Kokoschka, Corinth, Derain, …
Cité Miroir
Vom 17. Oktober 2014 bis 29. März 2015.
Hitlers Entartete Kunst
Eine Ausstellung über den Luzerner Auktion
Eine Ausstellung in Lüttich wird Künstlerisches und Geschichtliches vereinen und Werke zeigen, die
1939 von den Deutschen in Luzern versteigert wurden. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
wollten sich die NS-Behörden der modernen Kunst in deutschen Museen, die von ihnen als „entartet“ betrachtet wurde, entledigen. Im Juni 1939 organisierten sie eine große Auktion in Luzern.
Diese Auktion erhielt historische Dimension, und zum Verkauf gelangten Werke einiger der größten
Künstler der Epoche: Gauguin, Chagall, Matisse, Kokoschka und Picasso...
Der belgische Staat war bei der Auktion ebenso vertreten wie eine Delegation aus der Stadt Lüttich,
die zu diesem Zweck einen erheblichen Betrag zusammengebracht
hatte. Belgien erwarb mehrere Werke für die Museen von Antwerpen und Brüssel, und Lüttich kaufte
neun außergewöhnliche Gemälde, die heute zu den Hauptattraktionen des städtischen Kunstmuseums gehören.
Die damals versteigerten Werke sind heute in vielen renommierten öffentlichen und privaten Sammlungen in der ganzen Welt verstreut. Bei der Ausstellung in La Cité Miroir in Lüttich wird hier zum
ersten Mal ein Großteil dieser Werke zusammengetragen und gezeigt werden. Ergänzt wird die
Ausstellung durch zahlreiche Dokumente, die den historischen Kontext der Ausstellung erläutern.
Das neue, vielseitige Kulturzentrum La Cité Miroir ist ein architektonisch eindrucksvolles Gebäude
im Herzen von Lüttich. Es wurde 1939 erbaut und wurde vor Kurzem komplett renoviert. In der
Anlage befanden sich früher die öffentlichen Bäder und das Schwimmbad La Sauvenière. Heute
ist das Gebäude städtischen und kulturellen Veranstaltungen vorbehalten. Geboten wird auch ein
abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Filmvorführungen, Vorträgen und Begegnungen zur
Ausstellung.
Jules Pascin, Sitzendes Mädchen, huile sur toile, 1908, n°inv.
2455, dim. 60.0 cm x 72.0 cm,​Musée Royal des Beaux-Arts
d’Anvers (KMSKA), © Lukas - Art in Flanders VZW, photo Hugo
Maertens.
Gauguin AM16-163.tif : Paul GAUGUIN - Le Sorcier d'Hiva Oa,
1902. Musée des Beaux-Arts de Liège (Bal), ©​Ville de Liège
Praktisches
La Cité Miroir
Place Xavier Neujean, 22
B-4000 Lüttich
T. : +32 (0)4 230 70 50
[email protected]
www.citemiroir.be
Öffnungszeiten
Täglich geöffnet :
Montag bis Freitag von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Samstag und Sonntag, von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Eintrittspreise
Preis
12 €
Sonderpreis
(- 26 Jahre alt / Gruppen / Studenten)
8€
- 14 Jahre alt
Artikel 27
Frei
1,25 €
Führungen
Art&fact
Reservierung erforderlich.
Geöffnet von Dienstag bis Feitag von 9.00 bis 13.00 Uhr
T : +32 (0) 43 66 56 04
[email protected] - www.artfact.ulg.ac.be
Katalog
Auf Französisch. Besucherguide ENG, NL, D.
Organisation
Die Stadt Lüttich, Universität Lüttich, MNEMA asbl, Les Territoires de la Mémoire asbl, Les Musées de
Liège asbl.
Contact presse - Caracas PR – [email protected] - 32 4 349 14 41 – 32 495 22 07 92
HITLERS ENTARTETE KUNST – DIE LUZERNER AUKTION
Die Ausstellung in Lüttich wird Künstlerisches und Geschichtliches vereinen und Werke zeigen, die
1939 von den Deutschen in Luzern versteigert wurden, wie Chagall, Picasso, Gauguin, Ensor,...
Die Ausstellung ist Werken gewidmet, die von den Nationalsozialisten als „entartet“ eingestuft und
1939 in Luzern versteigert wurden und nun zum ersten Mal in Europa zusammengestellt und gezeigt
werden. Die damals versteigerten Werke befinden sich heute in renommierten öffentlichen und
privaten Sammlungen und sind in der ganzen Welt verstreut. Ein Großteil der Werke (die noch
erhalten sind und transportiert werden können) wird exklusiv bei der Ausstellung in La Cité Miroir in
Lüttich präsentiert. Ergänzend werden zahlreiche Dokumente gezeigt, die den historischen Kontext
der Auktion erläutern. Wichtiger Hinweis: Die Luzerner Auktion betrifft ausschließlich Werke aus
deutschen Museen, nicht solche aus dem konfiszierten Besitz jüdischer Familien.
Historischer Kontext
Die Luzerner Auktion fügt sich in einen umfassenderen Prozess ein, der die Haltung des NS-Regimes
gegenüber moderner Kunst betrifft. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wollten sich die
NSBehörden der modernen, „entarteten“ Kunst entledigen. Betroffen waren die Museen von
zweiunddreißig deutschen Städten. „In den staatlichen Museen wurden etwa 7.000 Kunstwerke
konfisziert“, erklärt Jean-Patrick Duchesne, Professor für Kunstgeschichte an der Universität Lüttich
und wissenschaftlicher Kurator der Ausstellung. „Umgekehrt hat das Regime Privatverkäufe nie
verboten. Das Konzept der entarteten Kunst ist sehr unklar und voller Widersprüche. Es herrschte
daher keine einheitliche Meinung beim Regime.“ Manche der beschlagnahmten Werke wurden
zerstört, zum Glück waren das verhältnismäßig wenige.
Fachleute wählten sorgfältig jene Stücke aus, die zu einem guten Preis abgestoßen werden konnten
und deren Wert bei einem „Testlauf“ bestimmt werden sollte. Auf diese Weise kam eine bedeutende
Auktion in Luzern zustande, die am 29. Juni 1939 in der Galerie Theodor Fischer stattfand. Bei dieser
Auktion, die in die Geschichte einging, gelangten 125 Werke zum Verkauf. Im Katalog sind 108
Gemälde und 17 Skulpturen von 39 Künstlern verzeichnet: Vorläufer des Expressionismus (wie
Ensor, Gauguin und Van Gogh), deutsche Impressionisten (etwa Corinth, Liebermann und Mataré),
französische und ausländische Mitglieder der Ecole de Paris (Braque, Chagall, Derain, Marie
Laurencin, Matisse, Modigliani, Picasso, Vlaminck u. a.) und vor allem deutschsprachige
Expressionisten (die Deutschen Dix, Grosz, Hofer, Macke, Marc, Nolde, der Österreicher Kokoschka
und die Schweizer Amiet und Klee).
Lüttich, der Antrieb der Auktion
Über die Vorbereitungen der Luzerner Auktion wurde nicht in den Medien berichtet, sie fanden im
Gegenteil unter größter Diskretion statt. Dennoch erfuhr Jules Bosmant (aus Lüttich) davon, ein
Lehrer und einflussreicher Kunstkritiker in Lüttich (und zukünftiger Direktor des dortigen Musée
des Beaux-Arts de Liège). Bosmant witterte ein gutes Geschäft für die Stadt und trieb innerhalb eines
Monats in einem wahren Kraftakt 5 Millionen belgische Francs auf (was 3.300.000 Euro entspricht) –
eine enorme Summe zu jener Zeit. Das Geld stammte von der Stadt Lüttich, dem belgischen Staat
und von Mäzenen. Die in aller Eile nach Luzern entsandte Delegation aus Lüttich verhandelte mit
den offiziellen Delegationen um die Aufteilung des Kuchens. Es gelang ihr, neun außergewöhnliche
Gemälde zu erwerben (zehn hatte man erhofft), die heute zu den Hauptwerken der städtischen
Sammlungen zählen und permanent im Musée des Beaux-Arts ausgestellt sind. Zur Erinnerung:
Das Musée des Beaux-Arts wurde nach einer wechselvollen Geschichte im 20. Jahrhundert (das
erste Museum entstand 1905) im Juli 2011 unter dem Namen BAL (Beaux-Arts Liège) neu eröffnet
und vereint nun alle Sammlungen der glühenden Stadt, nämlich des Musée d’Art Wallon, des MAMAC
(Musée d’Art Moderne et Contemporain), des Fonds des Anciens (800 Gemälde aus dem 17. und 18.
Jahrhundert, die bis dahin nicht öffentlich ausgestellt waren) sowie 40.000 Werke aus dem Cabinet
des Estampes et des Dessins.
„Nationales Kulturgut“ im Musée des Beaux-Arts
Die für die Kaufverhandlungen aus Lüttich nach Luzern entsandte Delegation bestand aus Auguste
Buisseret, einem liberalen Stadtrat, in dessen Kompetenzbereich die Kunst fiel (dem späteren
Minister und Bürgermeister), Jacques Ochs, dem Direktor der Akademie und des Musée des Beaux
Arts, und Olympe Gilbart, dem Chefredakteur der Zeitschrift La Meuse und Dozent des Kurses zur
wallonischen Kunstgeschichte an der Universität Lüttich.
Es gelang den Lüttichern, folgende Gemälde „an sich zu reißen“:
- Marc Chagall (1887-1985): Das blaue Haus
- James Ensor (1860-1949): Der Tod und die Masken
- Paul Gauguin (1848-1903): Der Zauberer von Hiva-Oa
- Oskar Kokoschka (1886-1980): Monte Carlo
- Marie Laurencin (1885-1956): Porträt eines jungen Mädchens
- Max Liebermann (1847-1935): Reiter am Strand
- Franz Marc (1880-1916): Die blauen Pferde
- Jules Pascin (1885-1930): Das Frühstück
- Pablo Picasso (1881-1973): Die Familie Soler
Diese neun Gemälde bilden den „Kern“ der Sammlungen des Musée des Beaux-Arts. Diese als
„nationales Kulturgut“ klassifizierten Meisterwerke sind auch beim Publikum sehr beliebt, vor
allem Chagall, Gauguin, Ensor und Picasso.
Sechs weitere Gemälde für Belgien
In Luzern ist noch eine zweite – staatliche – belgische Delegation anwesend, die aus der Commission
d’Achat des Beaux-Arts (Kunstankaufskommission) hervorgegangen war. Sie verfügte über ein
bescheideneres Kapital (100.000 belgische Francs) und erwarb sechs Gemälde (Georg Brandes von
Lovis Corinth, Der Schriftsteller Walter Mehring von Georges Grosz, Männer am Tisch von Karl
Hofer, Der Spieler in Trance von Oskar Kokoschka, Blumengarten von Emil Nolde und Sitzendes
Mädchen von Jules Pascin) für die Königlichen Museen der Schönen Künste in Antwerpen bzw.
Brüssel. Bei den anderen Käufern der Luzerner Auktion handelte es sich um Händler, Sammler,
Experten und Museumsbeauftragte aus den USA und der Schweiz, aber auch Engländer, Franzosen,
Holländer und Schweden.
Heute sind die in Luzern versteigerten Werke über die ganze Welt verstreut und befinden sich in
renommierten öffentlichen und privaten Sammlungen. Erstmals werden rund dreißig dieser Werke
an einem Ort versammelt und exklusiv in La Cité Miroir in Lüttich gezeigt.
Eine authentische und pointierte Darstellung
Christophe Gaeta wurde mit der Gestaltung der Ausstellung betraut. Der bekannte Ausstellungsmacher
beschäftigt sich speziell mit historischen Inszenierungen, im Rahmen derer eine Geschichte
perspektivisch dargestellt wird oder dem Kontext eine entscheidende Bedeutung zukommt. Zum
Aufgabenbereich von Christophe Gaeta gehören das Design temporärer Ausstellungen von großem
Renommee sowie die Inneneinrichtung von Museen.
Zu seinen jüngsten Realisationen zählen die Einrichtung des Museums Librarium, des ständigen
Bereichs in der Königlichen Bibliothek von Belgien in Brüssel, und des Red-Star-Line-Museums in
Antwerpen oder auch das Design der Ausstellung „14-18“ im Rahmen der Ausstellungsserie „C’est
notre histoire“, die im Militärmuseum Musée de l’Armée in Brüssel vorgestellt wird.
„Die Gestaltung einer Ausstellung in La Cité Miroir ist zugleich ein Privileg und ein Vorteil“, erklärt
Christophe Gaeta. „Der Rahmen ist großartig und lichtdurchflutet. In diesen Räumen waren wir
jedoch mit dem erheblichen Problem konfrontiert, dass es natürlich nicht in Frage kommt, Werke
von Picasso oder Chagall in grelles Tageslicht zu hängen. Es lag an uns, diese Einschränkung in
einen Vorteil umzuwandeln. Um die Atmosphäre insgesamt zu erhalten und die Ausstellung über
entartete Kunst sinnvoll in das Ambiente zu integrieren, haben wir einen großen „Kasten“ gebaut,
der auf der Plattform aufgestellt wird. Der Kasten wurde so konzipiert, dass er anschließend bei
anderen Ausstellungen genutzt werden kann. Das Kastenkonzept steht in Verbindung mit dem Ort,
dem Ambiente vor Ort und vor allem den Zielen von La Cité Miroir. Der Besucher wird hier zu einer
Reflexion und Konfrontation mit der Vergangenheit eingeladen, um die Gegenwart besser
zuverstehen.“
Der Kasten in den stattlichen Abmessungen von 30 Meter Länge, 15 Meter Breite und 4 Meter Höhe
besteht aus einer röhrenförmigen Struktur auf Gestellen. Die Struktur wird mit hochtechnischen
Stoffen überzogen, die wie aufgehängte Spiegel wirken und über dieselben Eigenschaften wie
herkömmliche Spiegel verfügen. Der Kasten, der einfach zu installieren ist, reflektiert auf diese
Weise den Ausstellungsort in seiner Gesamtheit. Im Innenbereich verläuft die Ausstellung in einer
Richtung.
Die Besucher können sich nicht treffen oder wie beispielsweise in einer Kunstgalerie umhergehen.
Nach den Überlegungen von Christophe Gaeta wird die szenische Gestaltung eine Geschichte
erzählen. Die Ausstellung besteht aus zwei Räumlichkeiten. Im Einführungsbereich wird der
geschichtliche Kontext, die entartete Kunst und die Auktion in Luzern erläutert. Im zweiten
abschließenden Bereich wird darauf hingewiesen, dass andere Werke in Luzern erworben und über
die gesamte Welt verstreut wurden. Christophe Gaeta hält für den Besucher im Ausstellungsverlauf
eine zweifache Erfahrung bereit. Nach Verlassen des Einführungsbereichs tritt der Besucher in eine
Art Niemandsland ein, in dem völlige Dunkelheit herrscht. Jedes Gemälde wird hier auf einer Art
individueller „Insel“ dargestellt, als ob man Wände und Teile des Bodens herausgerissen hätte. Auf
diese Weise wird eingehend die damalige Beschlagnahmung von Kunstwerken in deutschen Museen
durch die Nazis dargestellt. Während die „Inseln“ stark beleuchtet sind, verschwindet der Rest des
Raums im Dämmerlicht. Es zeichnen sich lediglich die Silhouetten der Besucher ab, die die Rolle
der „Voyeure“ spielen, die der Auktion in Luzern beiwohnten, um Kunstwerke zu geringen Preisen
zu erstehen. Auf dem Boden werden vor jedem Gemälde die Inventarnummer des Katalogs und der
Ausgangspreis jedes Werkes angezeigt.
La Cité Miroir, ein neues, vielseitiges Kulturzentrum
Geöffnet im Januar 2014, La Cité Miroir, Sie sieht aus wie ein spektakulärer, imposanter zeandampfer:
La Cité Miroir hat auch einen hohen symbolischen Wert. Georges Truffaut, der Initiator des Gebäudes,
war Widerstandskämpfer gegen die national-sozialistischen Besatzer – und ist somit ein Beispiel
für die Grundsätze der V.o.G. Mnema. Die Wahl dieses Ortes für die rganisation der Ausstellung über
entartete Kunst hat also durchaus ihren Sinn. „Wir widmen der entarteten Kunst und der Frage nach
dem Verhältnis von Kunst und Macht besondere Aufmerksamkeit“, erklärt Jacques Smits, Direktor
der V.o.G. Territoires de la Mémoire und Geschäftsführer der V.o.G. MNEMA. „Unsere Aufgabe ist
nicht vergangenheitsbezogen. Wir möchten ein Band der Einsicht zwischen der Vergangenheit und
der Gegenwart knüpfen, um die Zukunft vorzubereiten. Als wir von diesem Projekt zur Luzerner
Auktion erfuhren, haben wir den Wunsch geäußert, eingebunden zu werden, als Infrastruktur und
Partner. Diese Ausstellung ist unserer Meinung nach ein wichtiges erzieherisches Werkzeug. Diese
fundamentale Abgrenzung ist für uns sehr wichtig. Es wird Reflexionen zur Musik, zum Film, zur
Literatur und zur Architektur geben. Das Gebäude von La Cité Miroir kann man als moderne Kunst
einstufen, verwandt mit dem Bauhausstil.
Die im Jahr 1919 durch Walter Gropius in Weimar gegründete Bauhaus-Schule galt dem NS-Regime
als entartet und wurde 1933 geschlossen.“
Die Bäder und Thermen in La Cité Miroir
Dieses architektonisch außergewöhnliche Gebäude wurde auf Betreiben von Georges Truffaut, dem
Stadtrat für Bauwesen der Stadt Lüttich, erbaut. Er wollte den Bürgern die Möglichkeit bieten, sich
über Sport und Hygiene zu emanzipieren, und beauftragte 1936 den Architekten Georges Dedoyard
mit dem Entwurf eines Gebäudekomplexes mit Schwimmbädern, Sporthallen und öffentlichen
Bädern. Der „ zeandampfer“ der Bäder und Thermen von La Sauvenière wird 1939 eröffnet. Er
erhebt sich über sechs Stockwerke und ist auch mit einem Luftschutzraum für 400 Personen
ausgestattet. Die Bäder werden nach einem halben Jahrhundert guter und treuer Dienste im
Jahr 2000 geschlossen, da sie die Sicherheitsnormen nicht mehr erfüllen. Vier Jahre darauf legt
die V.o.G. Les Territoires de la Mémoire ein Sanierungsprojekt vor. Nach mehrjährigen Arbeiten
öffnet das Gebäude, von Grund auf renoviert, unter dem Namen „Cité Miroir“ wieder seine Tore.
Kurze Rückblende. Die V.o.G. Les Territoires de la Mémoire verfolgt seit ihrer Gründung im Jahr
1993 das Ziel, die Funktion eines „pädagogischen Sperrgürtels“ gegen das Wiederaufleben
extremistischer Parteien zu erfüllen. Sie widmet ihre Mittel und Energie der staatsbürgerlichen
Erziehung, dem Widerstand gegen freiheitsbedrohende Ideen und dem Aufbau der Demokratie. Zu
Beginn des Jahrtausends werden die Räumlichkeiten am Boulevard d’Avroy werden zu eng. Das
Gebäude der ehemaligen Bäder und Thermen, das ideal im Stadtzentrum liegt, ganz in der Nähe
des Boulevard d’Avroy, passte perfekt zu den vielfältigen Aktivitäten der Vereinigung, die sich immer
weiterentwickeln. Jacques Smits, der Direktor von Territoires de la Mémoire, begann, über seine
Instandsetzung nachzudenken. Verschiedene Partner schlossen sich dem Vorhaben an und am 10.
Dezember 2004, dem Tag der Menschenrechte, wird die V.o.G. MNEMA (griechisch für Erinnerung)
gegründet, um die Instandsetzung der Bäder durchzuführen. Das am 14. Januar 2014 eröffnete
Ensemble ist an Bürgerprojekten und kulturellen Veranstaltungen, der staatsbürgerlichen Erziehung
und dem Dialog der Kulturen gewidmet.
Rund um die Ausstellung
„Unser Kampf“ – Internationale Ausstellung von Linda Ellia
Vom 17. Oktober bis 12. Dezember 2014
Im Rahmen der Ausstellung „Hitlers entartete Kunst“
Espace Georges Truffaut – La Cité Miroir
Freier Eintritt gegen Vorlage der Eintrittskarte für die Ausstellung „Hitlers entartete Kunst“
Ein außergewöhnliches Event in Lüttich!
Was kann die Kunst dem Schrecken entgegensetzen? Wenn es um Mein Kampf, die Programmschrift
von Adolf Hitler geht, sind Vergessen und Vernichten keine Optionen. Wie soll man dem Undenkbaren
begegnen? Die Malerin und Fotografin Linda Ellia hat sich entschieden, die Wucht ihrer Emotionen
auszudrücken, indem sie den Text dieser Hass-Schrift überdeckt und so unleserlich macht. Dabei
stehen Linda Ellia Künstler wie Willem, Enki Bilal, die Maler Miquel Barceló, Philippe Cognée und
Vladimir Velicokvic, der Modeschöpfer Christian Lacroix, Kinder und Passanten zur Seite: Jeder von
ihnen darf seine eigene Seite von Mein Kampf mit einem gemalten oder bildhauerischen Kunstwerk
bedecken.
Insgesamt wurden 600 Seiten verteilt und im Jahr 2007 vom Verlagshaus Seuil unter dem Titel
Notre Combat, zu Deutsch „Unser Kampf“, veröffentlicht. Das Ergebnis ist ergreifend dank seiner
grafischen Ausdruckskraft und der Gefühle, die dieses einzigartige Werk ausstrahlt.
Kombinierte Besuche und Führungen für Gruppen werden von den Vereinen Art & Fact (Universität
Lüttich) und Territoires de la Mémoire angeboten.
Zu besichtigen im Musée des Beaux-Arts von Lüttich : Les Achats de Paris
Vom 17. Oktober 2014 bis 29. März 2015
Die neun Gemälde aus der Luzerner Auktion werden sechs Monate lang nicht an den Bilderleisten
des Museums hängen. Während dieser Zeit werden sie durch neun andere wichtige Werke ersetzt,
die die Lütticher Delegation im August 1939 in bekannten Pariser Galerien erwarb. Die Luzerner
Auktion erwies sich als ausgezeichnetes Geschäft, bei dem die Lütticher nur 16,7 % ihrer
„Kriegskasse“ ausgaben (834.951,98 BEF der zur Verfügung stehenden 5 Millionen Francs).
Buisseret, Gilbart und Ochs beschlossen daher, im August nach Paris zu reisen, und konnten dort
neun sehr wertvolle Gemälde erwerben: James Ensor (1860-1949): Muscheln, Othon Friesz (18791949): Der Hafen von Antwerpen, Marcel Gromaire (1892-1971): Landarbeiter mit Bündel, Armand
Guillaumin (1841-1927): Mühlenschleuse von Bouchardon, Jean Picart-Ledoux (1902-1982): Akt,
Paul Signac (1863-1935): Schloss Comblat, Maurice Utrillo (1883-1955): Moulin de la Galette, Kees
van Dongen (1877-1968): Die Geigenspielerin, Maurice de Vlaminck (1876-1958): Rote Blumen
BAL - Musée des Beaux-Arts de Liège
Féronstrée, 86
4000 LIEGE
Sehenswertes der Kunstsammlungen (Universität Lüttich): ‘Entartete» kunst in den
Kunstsammlungen der Universität Lüttich
Vom 24. Oktober bis zum 31. Januar
Kostenloser Zugang zur Ausstellung montags bis freitags von 10.00 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 17.00
Uhr, samstags von 10.00 bis 13.00 Uhr.
Die Kunstsammlungen der Universität Lüttich (Galerie Wittert) mit ihren über 60.000 Kunstwerken
umfassen mehrere Werke von renommierten Künstlern wie Marc Chagall, James Ensor und Marie
Laurencin, die in Luzern kotiert wurden. In Anlehnung an die in La Cité Miroir ausgestellten Werke
werden diese Gemälde, Zeichnungen und Gravuren aus dem kulturellen Erbe der Universität in der
Galerie Wittert präsentiert. Ein Teil der Ausstellung ist zudem der internationalen Ausstellung von
1939 gewidmet.
Université de Liège
Collections artistiques
Galerie Wittert
Place du 20-Août, 7
4000 Liège
Ein umfassender, aufwendig gestalteter Katalog
Es erscheint ein umfassender Katalog zur Ausstellung. Jedes ausgestellte Gemälde wird
darin ausführlich beschrieben. Außerdem wurden zahlreiche Spezialisten gebeten, detaillierte
wissenschaftliche Artikel zur Auktion von Luzern und deren historischem Kontext zu verfassen.
Pers contact : Caracas PR – [email protected] - 32 4 349 14 41 – 32 495 22 07 92