10:0 gewonnen und doch nicht restlos zufrieden

Pressemitteilung
Verbraucher sehen deutlichen Dämpfer für die
europäische Konjunktur
16. Oktober 2014
Rolf Bürkl
T +49 911 395-3056
[email protected]
Ursula Fleischmann
Corporate Communications
T +49 911 395-2745
[email protected]
Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa für das
dritte Quartal 2014
Nürnberg, 16. Oktober 2014 – Die europäischen Verbraucher sehen
nicht mehr so optimistisch in die Zukunft wie noch im Juni. Während
der vergangenen drei Monate ist die Konjunkturerwartung in nahezu
allen betrachteten Ländern gesunken, zum Teil sehr deutlich. Auch
bei der Einkommenserwartung sowie der Anschaffungsneigung
scheint der aufwärts gerichtete Trend in vielen Ländern gebrochen.
Der GfK Konsumklimaindex für die EU28 steht aktuell bei 4,2 Punkten,
gegenüber 9,1 Punkten im vorigen Quartal. Das sind Ergebnisse des
GfK Konsumklima Europa.
In fast allen Ländern der Europäischen Union hat sich die Wirtschaft
schlechter entwickelt als Wirtschaftsinstitute und Regierungen noch im
Frühjahr erwartet haben. In einigen Ländern sinkt die Wirtschaftsleistung
bereits wieder. Dafür gibt es mehrere, sehr unterschiedliche Gründe:
Deutschland fungiert derzeit nicht mehr als Konjunktur-Lokomotive. Im
zweiten Quartal ist die Wirtschaftsleistung sogar leicht um 0,2 Prozent
zurückgegangen. Im dritten Quartal soll sie laut Experten wieder wachsen,
wenn auch eher schwach. Während die deutschen Verbraucher nach wie
vor gerne einkaufen, kämpft der exportorientierte Teil der Wirtschaft mit der
schwachen Nachfrage im Ausland. Das betrifft sowohl die Länder in der
Europäischen Union als auch Schwellenländer wie Russland, China und
Brasilien. Dort ist die Wirtschaft in den vergangenen Jahren teilweise sehr
stark gewachsen. Die Wachstumsraten sind inzwischen jedoch nur noch im
einstelligen Bereich. Und die Verbraucher dort haben ihren Bedarf an
materiellen Dingen zu einem großen Teil aufgeholt. Sie konsumieren nicht
mehr so viel.
GfK SE
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
T +49 911 395 0
Vorstand:
Matthias Hartmann (CEO)
Christian Diedrich (CFO)
Dr. Gerhard Hausruckinger
Debra A. Pruent
Vorsitzender des
Aufsichtsrats:
Dr. Arno Mahlert
Zwei der größten Volkswirtschaften in Europa – Frankreich und Italien –
haben nach wie vor große strukturelle Probleme. Bislang ist nicht zu
erkennen, dass sich das in den nächsten Monaten ändert und die
Regierungen große Reformen in Angriff nehmen und vor allem durchsetzen
werden.
Ein dritter Punkt sind die aktuellen Großkonflikte. Dazu zählen die
Spannungen und Wirtschaftssanktionen zwischen der EU und Russland,
der Krieg im Nahen Osten, die Bedrohung durch die IS sowie der politische
Umbau in der Türkei. All diese Ereignisse verunsichern die Menschen.
Registergericht
Nürnberg HRB 25014
1
Unternehmen und Banken halten sich deshalb mit Investitionen
beziehungsweise Krediten zurück. Das wiederum wirkt sich direkt auf die
Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder aus.
Hinzu kommt die geringe Inflationsrate. Im September lag sie europaweit
bei 0,3 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit knapp fünf Jahren. Einige
Länder kämpfen bereits mit einer Deflation, also sinkenden
Verbraucherpreisen.
Dieses schwierige Umfeld spiegelt sich auch im ifo-Geschäftsklimaindex
wieder. In Deutschland ist er im September auf den niedrigsten Wert seit
April 2013 gefallen. In vielen osteuropäischen Ländern ist das
Geschäftsklima aktuell sogar schlechter als vor zehn Jahren. Neben den
wirtschaftlichen Sanktionen beunruhigen sicherlich auch die Äußerungen
des russischen Präsidenten Wladimir Putin die dortige Wirtschaft.
Wie die Unternehmen sehen auch die europäischen Verbraucher die
Konjunktur nicht mehr so stabil wie noch im Frühsommer. Im Juni erreichte
der GfK Konsumklimaindex für alle 28 Länder der EU mit 9,1 Punkten den
höchsten Wert seit April 2008. Seitdem ist er um fast fünf Punkte gefallen.
Im September lag er nur noch bei 4,2 Zählern.
Deutschland: Konjunkturerwartung bricht ein
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im letzten Quartal
deutlich verschlechtert. Erreichte die Konjunkturerwartung im Juni mit 46,2
Punkten den höchsten Stand seit drei Jahren, ist sie seither mit einem
Minus von knapp 42 Punkten regelrecht eingebrochen. Aktuell liegt der
Indikator bei 4,4 Zählern.
Die Einkommenserwartung verzeichnete im Juli mit 54,7 Punkten den
höchsten Wert seit 1991, als zum ersten Mal gesamtdeutsche Zahlen
veröffentlicht wurden. Da die Verbraucher von einer deutlich schwächeren
Wirtschaftsentwicklung ausgehen, haben sie auch ihre
Einkommenserwartungen etwas gesenkt. Mit aktuell 43,4 Zählern
verzeichnet der Indikator aber noch ein sehr hohes Niveau.
Auch die Anschaffungsneigung ist im vergangenen Quartal um rund 10
Punkte gesunken. Während sie im Juni mit 53,2 Punkten den höchsten
Stand seit Dezember 2006 erreichte, ist sie seitdem um knapp 11 Zähler
gesunken. Aktuell liegt sie bei immer noch sehr guten 42,5 Punkten.
Franzosen erwarten schwache Einkommensentwicklung
Die französischen Verbraucher trauen ihrer Wirtschaft nach wie vor kein
Wachstum zu. Die Konjunkturerwartung ist in den vergangenen drei
Monaten um 6,5 Punkte gesunken und liegt aktuell bei -26,8 Zählern.
Auch ihre Einkommen werden weiterhin sinken – glauben die Franzosen.
Der entsprechende Indikator liegt mit -36,4 Punkten nur leicht über seinem
2
Wert von Juni dieses Jahres.
Bei diesen Rahmenbedingungen wundert es nicht, dass die Verbraucher
keine Lust zum Einkaufen verspüren. Die Anschaffungsneigung ist über
den Sommer um mehr als fünf Punkte gefallen und liegt derzeit bei -29,8
Zählern.
Schottlandreferendum verunsichert britische Verbraucher
Obwohl die Wirtschaft in Großbritannien deutlich wächst, sind die
Verbraucher für die nächsten Monate nicht mehr so zuversichtlich wie noch
im Juni. Die Konjunkturerwartung ist um mehr als 13 Punkte
zurückgegangen. Mit 24,6 Zählern ist sie aber noch auf einem sehr guten
Niveau. Grund für diesen Rückgang könnte das Referendum über eine
Unabhängigkeit Schottlands im September gewesen sein. Da Schottland
im Vereinigten Königreich verbleibt und die allgemeinen Wirtschaftsdaten
sehr gut sind, ist im Oktober wieder mit einem höheren Wert zu rechnen.
Bei ihren Einkommen erwarten die Briten keine Verbesserung. Der
Indikator ist im Sommer um 6,5 Punkte gefallen und liegt aktuell bei 1,5
Zählern. Das ist der niedrigste Wert seit Dezember letzten Jahres.
Lediglich die Anschaffungsneigung konnte leicht auf -2,2 Punkte zulegen.
Der negative Wert zeigt jedoch, dass sich die britischen Verbraucher nach
wie vor bei der Anschaffung von werthaltigen Produkten stark zurückhalten.
Im August erreichte der Indikator mit 0,1 Zählern erstmals seit August 2007
wieder den positiven Bereich. Im Vergleich zu September 2013 ist der
Indikator um rund 21 Punkte gestiegen.
Italiener sehen sich nach wie vor in der Krise
In Italien ist die Konjunkturerwartung deutlich gesunken und lag im
September bei -28,7 Zählern. Das ist ein Unterschied von 15,7 Punkten im
Vergleich zu Juni.
Auch die Hoffnung auf steigende Einkommen haben die Italiener im
Sommer wieder begraben. Während der Indikator im Mai dieses Jahres mit
4 Punkten den höchsten Stand seit Juni 2009 erreicht hatte, fiel er bis
September auf -14,5 Punkte. Damit liegt er in etwa auf dem gleichen
Niveau wie im Februar.
Einzig die Anschaffungsneigung hat sich verbessert. Sie liegt mit -6,4
Zählern zwar noch im negativen Bereich, hat aber seit Juni sichtbar
zugelegt. Der Indikator verzeichnet somit den höchsten Wert seit Mai 2011.
Spanische Verbraucher glauben an nachhaltigen Aufschwung
Spaniens Wirtschaft wächst seit Anfang dieses Jahres wieder kräftig, wenn
auch von einem sehr niedrigen Niveau aus. Inzwischen ist auch bei den
Verbrauchern das Vertrauen zurückgekehrt. Sie gehen auch für die
nächsten Monate von einer besseren konjunkturellen Entwicklung aus. Der
3
entsprechende Indikator lag im September bei 24,5 Punkten. Im August
hatte er mit 31,1 Zählern den höchsten Stand seit Oktober 1999 erreicht.
Die Einkommenserwartung ist hingegen seit Juni leicht gesunken und liegt
derzeit bei 5,4 Punkten. Der positive Wert besagt jedoch, dass die Spanier
von leicht steigenden Einkommen in den nächsten Monaten ausgehen. Ein
Grund dafür könnte die inzwischen sinkende Arbeitslosigkeit sein.
Mit -9,1 Punkten befindet sich die Anschaffungsneigung noch im negativen
Bereich. Die Verbraucher halten ihr Geld also nach wie vor zusammen und
sehen keine Veranlassung, werthaltige Güter anzuschaffen.
Griechische Verbraucher sind nach wie vor skeptisch
Die griechischen Wirtschaftsdaten verbessern sich. Im dritten Quartal soll
es erstmals wieder ein leichtes Wachstum geben. Doch die Verbraucher
sind über die Sommermonate wieder deutlich skeptischer geworden. Die
Konjunkturerwartung lag im September bei -20,3 Punkten. Das sind 10,3
Punkte weniger als noch im Juni dieses Jahres.
Ähnlich verhält es sich bei der Einkommenserwartung. Sie hat über den
Sommer etwa 10 Punkte verloren und liegt aktuell bei -27,2 Zählern. Die
Griechen rechnen somit nach wie vor mit sinkenden Löhnen und
Gehältern.
So verwundert es auch nicht, dass die Verbraucher keine Lust zum
Konsumieren haben. Dementsprechend ist die Anschaffungsneigung im
vergangenen Quartal um knapp 15 Punkte auf derzeit -29 Zähler
gesunken.
Portugal: Aufschwung in Sicht
Die Portugiesen rechnen damit, dass die angekündigte wirtschaftliche
Erholung nach einem ersten deutlichen Wachstum Ende letzten Jahres nun
endlich vorankommt. Entsprechend hat es die Konjunkturerwartung im
September mit 5,1 Punkten zum zweiten Mal nach Juli in den positiven
Bereich geschafft. Es ist der höchste Wert seit März 2000.
Im Zuge der wirtschaftlichen Aufhellung steigt auch die
Einkommenserwartung an. Zwar rechnen die Verbraucher noch nicht mit
steigenden Löhnen und Gehältern, doch zumindest werden sie ihrer
Meinung nach in den nächsten Monaten auch nicht mehr so stark sinken.
Der Indikator lag im September bei -10,5 Punkten. Im Juli hatte er mit -9,9
Zählern den höchsten Wert seit April 2010.
Da die Arbeitslosigkeit nach wie vor extrem hoch ist und auch die
Einkommen noch nicht anziehen, sind die Portugiesen noch nicht bereit
beziehungsweise in der Lage, mehr als das täglich Notwendige zu
konsumieren. Die Anschaffungsneigung verharrt mit -29 Punkten auf einem
sehr niedrigen Niveau.
4
Österreicher glauben nicht an wirtschaftliche Erholung
Obwohl die Wirtschaft in Österreich seit einem Jahr wieder wächst, sind die
Verbraucher im Hinblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung
pessimistisch. Der entsprechende Indikator ist im dritten Quartal um rund
12 Zähler auf -18 Punkte im September gefallen. Das ist der niedrigste
Wert seit Dezember 2012.
Auch die Einkommenserwartung ist leicht gesunken. Mit 1,5 Punkten liegt
der Indikator nur noch wenig über seinem langjährigen Durchschnittswert
von 0 Zählern. Zuletzt stand er im Juni 2012 niedriger.
Einzig die Anschaffungsneigung passt sich diesem Trend nicht an. Sie ist
im Sommer um 2,6 Punkte auf 19,8 Zähler gestiegen. Im Juli war sie
jedoch auf 8,4 Punkte gefallen.
Tschechische Verbraucher erwarten Auswirkungen der RusslandUkraine-Krise
Tschechien kämpft wie fast alle osteuropäischen Länder mit den
Auswirkungen der Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine. Die
Verbraucher sind skeptisch. Dementsprechend ist die Konjunkturerwartung
auf 16,2 Punkte gesunken. Im Juni lag der Wert noch bei 35,9 Zählern.
Bisher gehen die Tschechen jedoch nicht davon aus, dass sich durch die
Russland-Ukraine-Krise die Arbeitslosigkeit im eigenen Land erhöhen
könnte. Vielmehr erwarten sie weiter steigende Löhne und Gehälter. Die
Einkommenserwartung ist im Sommer zwar leicht gefallen, steht aber
dennoch bei sehr guten 25 Punkten.
Auf die Anschaffungsneigung wirkt sich die hohe Einkommenserwartung
bisher allerdings nicht aus. Sie liegt fast unverändert bei -10,4 Punkten.
Polen sind wegen Russland-Ukraine-Krise verunsichert
Trotz des guten Wirtschaftswachstums sind die Polen im Sommer wieder
skeptischer geworden, wie sich die konjunkturelle Lage in den nächsten
Monaten entwickeln wird. Grund dafür dürfte wie in den meisten anderen
osteuropäischen Ländern der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine
sein. Die Sanktionen treffen insbesondere auch die polnische
Landwirtschaft. Die Konjunkturerwartung ist seit Juni um knapp 12 Punkte
gefallen. Damals hatte sie den höchsten Wert seit Juli 2010. Aktuell liegt
sie bei 5,5 Punkten.
Auch die Einkommenserwartung ging deutlich zurück. Im Juni verzeichnete
sie mit 22,6 Punkten den höchsten Stand seit März 2010. Aktuell liegt sie
mit 0,3 Punkten nur knapp über dem langjährigen Durchschnittswert von 0
Zählern.
Dieser Stimmungslage kann sich auch die Anschaffungsneigung nicht
entziehen. Sie sank im vergangenen Quartal um etwa 7 Punkte auf 3,9
5
Zähler im September.
Niederlande: Konjunkturerwartung bricht ein
Im Juni rechneten die Niederländer mit einer deutlich anziehenden
Konjunktur. Der entsprechende Indikator lag mit 34,1 Punkten so hoch wie
seit Januar 2000 nicht mehr. Seitdem ist die Konjunkturerwartung um
knapp 20 Punkte eingebrochen. Im September stand sie bei 14,3 Zählern.
Das ist der niedrigste Wert seit November 2013.
Im Sog der konjunkturellen Eintrübung ist auch die Einkommenserwartung
im Sommer gesunken. Aktuell liegt sie bei -9,0 Punkten. Im August
verzeichnete sie sogar -11,1 Zähler.
Dass die niederländischen Verbraucher bei dieser Grundstimmung eine
gewisse Kaufzurückhaltung an den Tag legen, verwundert nicht.
Dementsprechend liegt die Anschaffungsneigung mit -6,4 Punkten deutlich
unter ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten. Allerdings stieg
sie über die Sommermonate leicht um knapp 3 Zähler und erreichte somit
den höchsten Wert seit November 2010.
Slowaken rechnen mit konstanter wirtschaftlicher Entwicklung
Die slowakische Wirtschaft wächst kräftig. Die Verbraucher gehen davon
aus, dass sie dies auch in den nächsten Monaten tun wird. Die
Konjunkturerwartung liegt aktuell bei 15,5 Punkten. Das sind 3,7 Punkte
weniger als im Juni.
Passend dazu rechnen die Slowaken auch mit steigenden Einkommen. Der
entsprechende Indikator liegt mit 20,7 Punkten fast genauso hoch wie im
Juni.
Die Lust am Konsumieren hat dagegen zuletzt nachgelassen. Die
Anschaffungsneigung sank seit Juni um etwa 9 Punkte und steht derzeit
bei 8,3 Zählern.
Bulgarien: Konjunkturerwartung ist eingebrochen
Während es im ersten Quartal 2014 noch so aussah, als würde sich die
bulgarische Wirtschaft erholen, ist die Konjunkturerwartung inzwischen
wieder regelrecht abgestürzt. Während im April mit 1,4 Punkten der
höchste Wert seit Februar 2011 zu Buche stand, brach der Indikator im
September auf -25,2 Zähler ein. Auch im Vergleich zum Juni bedeutet dies
ein deutliches Minus von 8,2 Punkten. Grund hierfür dürfte die weiterhin
kritische Situation in der Ostukraine sowie die gegenseitigen Sanktionen
zwischen Russland und der EU sein.
Im Zuge dessen ist auch die Einkommenserwartung deutlich gesunken.
Hatte sie im Juli mit 2 Punkten noch einmal den positiven Bereich erreicht,
lag sie im September nur noch bei -19,4 Zählern.
6
Auch die Lust am Konsumieren hat bei den Bulgaren im Verlauf des
Sommers stark abgenommen. Im April verzeichnete die
Anschaffungsneigung mit 21,7 Zählern den höchsten Wert seit August
2009. Inzwischen liegt sie nur noch bei -2,5 Punkten. Das ist der niedrigste
Stand seit August 2012.
Rumänen glauben langsam an Wirtschaftsaufschwung
Rumäniens Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent gewachsen.
Diesen Wert wird es in diesem Jahr wohl nicht halten können. Dennoch
sind die Verbraucher zunehmend optimistisch, auch in den nächsten
Monaten von der steigenden Wirtschaftsleistung zu profitieren. Die
Konjunkturerwartung liegt mit -3,7 Punkten zwar noch im negativen
Bereich. Sie ist im Verlaufe des letzten Jahres jedoch kontinuierlich
gestiegen.
Die Einkommenserwartung ist mit 5,3 Punkten bereits über ihren
langjährigen Durchschnittswert von 0 Zählern geklettert. Die rumänischen
Verbraucher rechnen also mit leicht steigenden Löhnen und Gehältern. Im
Juli erreichte sie mit 6,5 Punkten sogar den höchsten Wert seit November
2008.
Von diesen positiven Tendenzen profitiert auch die Anschaffungsneigung.
Sie lag im September bei -6,9 Punkten. Das bedeutet ein Plus von 7
Punkten im Verlauf des dritten Quartals. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich
der Indikator um rund 14 Punkte verbessert.
Weitere Informationen:
Rolf Bürkl, +49 911 395-3056, [email protected]
Zur Studie
Die Ergebnisse zum GfK Konsumklima Europa stammen aus einer
Konsumentenbefragung, die im Auftrag der EU-Kommission in allen
Ländern der Europäischen Union durchgeführt wird. In den 28 Ländern
werden monatlich etwa 40.000 Personen befragt. Diese sind repräsentativ
für die erwachsene Bevölkerung in der EU.
Grundlage der GfK-Indikatoren zum Konsumklima Europa sind monatlich
vorgenommene Befragungen zur Stimmung der Konsumenten. Dabei geht
es zum einen um die gesamtwirtschaftliche Situation der einzelnen Länder
und zum anderen um die Lage der Haushalte selbst.
Die Fragen zum Konsumklima Europa werden monatlich überwiegend im
so genannten Omnibus durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine
Mehrthemenbefragung, die entweder per Telefon oder face-to-face, das
heißt im Rahmen einer persönlichen Befragung, durchgeführt wird.
Aus dem monatlichen Frageprogramm von insgesamt 12 Fragen werden
für das GfK Konsumklima Europa jeweils 5 Fragen ausgewählt, da sie für
7
das Konsumklima eine entscheidende Rolle spielen.
Berechnung der ausgewählten fünf Indikatoren Konjunktur-, Preisund Einkommenserwartung sowie Anschaffungs- und Sparneigung:
Grundlage der Ermittlung der Indikatoren sind so genannte Salden. Hier
wird vom Anteil der Konsumenten, die positiv geantwortet haben (zum
Beispiel: finanzielle Lage des Haushalts wird sich (viel) besser entwickeln),
der Anteil derjenigen abgezogen, die negativ geantwortet haben (zum
Beispiel: die finanzielle Lage des Haushalts wird sich (viel) schlechter
entwickeln).
In einem weiteren Schritt wird dieser Saldo mit gängigen statistischen
Verfahren standardisiert und transformiert, so dass der langfristige
Durchschnitt des Indikators bei 0 Punkten liegt und einen theoretischen
Wertebereich von +100 bis -100 Punkten aufweist. Empirisch waren
allerdings bislang seit dem Jahr 1980 meist Werte zwischen +60 und -60
Punkten realistisch.
Zeigt ein Indikator einen positiven Wert, so ist die Bewertung dieser Größe
durch den Konsumenten im langfristigen Vergleich überdurchschnittlich.
Entsprechend umgekehrt ist es für negative Werte. Durch die
Standardisierung können die Indikatoren unterschiedlicher Länder besser
verglichen werden, da mentalitätsbedingte Niveauunterschiede im
Antwortverhalten ausgeglichen werden, am grundsätzlichen Verlauf des
Indikators dagegen nichts verändert wird.
8
Über GfK
GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und
Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das
Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen
Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über 80 Jahre Erfahrung im
Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen
globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern.
Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht
GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt
es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das
Leben der Verbraucher zu bereichern.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com/de. Folgen Sie uns
auf Twitter: www.twitter.com/gfk_de
V.i.S.d.P.
GfK SE, Corporate Communications
Jan Saeger
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
T +49 911 395 4087
[email protected]
9