Wissen, was man kauft - Fleischerei Kohl-Kramer

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Wissen, was man kauft
Die Verbraucher sind unsicher – die Innung klärt auf
Von SVENJA HENNEK
n Schwalm-Eder. In den Tiefkühltruhen und Regalen der
Supermärkte herrscht gähnende Leere. Dort, wo einst
stapelweise Fertigprodukte
wie Lasagne, Ravioli oder Tortellini zum Verkauf standen,
klafft derzeit eine große
Lücke. Der Pferdefleischskandal hat bundesweit seine
Spuren hinterlassen und
sorgt für viel Diskussionsstoff.
Das Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz sah
Handlungsbedarf und setzte
einen nationalen Aktionsplan
„Aufklärung – Transparenz –
Information – Regionalität“
auf die Agenda (siehe KurzInfo). Doch die groß angelegten Rückrufaktionen der Lebensmittelunternehmen verbreiten Unsicherheit in der
Bevölkerung und steigern das
Bewusstsein für mehr Transparenz der Produktherkunft
Doch was tun als Verbraucher?
Die
Marketinggesellschaft
„Gutes aus Hessen“ hat es
sich zur Aufgabe gemacht,
dem Verbraucher eine Möglichkeit zu bieten, qualitativ
hochwertige und sichere Lebensmittel mit transparenter
Herkunft auf einen Blick zu
erkennen.
Fritz Kästel, Obermeister der
Fleischer-Innung SchwalmEder, springt für seine Zunft
in die Bresche. „Wir sind in
der glücklichen Lage, dass
wir hier im Schwalm-EderKreis Schlachtbetriebe in der
Region haben. Wir können
garantieren wo unser Fleisch
herkommt, wir kennen alle
unsere Lieferanten.“
Bei der Ahlen Wurscht, dem
Die beiden Fleischermeister Gabriele und Fritz Kästel, Kohl-Kramer, mit Staatssekretär Mark
Weinmeister (re.) auf der größten internationalen Verbrauchermesse, der „Grünen Woche“, in
Berlin. Mit vier weiteren Teilnehmern repräsentierten sie bereits im Januar Qualität aus Hessen
und warben für die ursprüngliche Hausschlachter-Wurst.
Foto: kk
Aushängeschild der Region,
sei die Frische der Zutaten
ausschlaggebend. Kühlkettenunterbrechungen auf langen Transportwegen mache
sich im Geschmack und
schließlich in der Qualität bemerkbar. Schlachtwarm verarbeitetes
Schweinefleisch
und genug Zeit bei der Reifung machen den natürlichen
Geschmack erst aus.
Bei Kohl-Kramers können die
Kunden an der Farbkombination der Schlaufe, den Bändern sowie dem Clip an der
Wurst erkennen, wann sie
produziert worden ist und von
welchem
Landwirt
die
Schweine stammten. Aber
auch andere Betriebe der Innung kennzeichnen ihre Produkte, um die Herkunft belegen zu können. So könne jeder immer den Überblick behalten. „Ich kenne meine
Landwirte alle mit Namen.
Die Rückverfolgung muss ich
schließlich auch gewährleisten.“
Ein Tip des Obermeisters an
alle Verbraucher: „Fragen Sie
an der Theke, wo das Fleisch
herkommt“ – nur so könne
man sichergehen, dass die
Hochwertigkeit und Nachvollziehbarkeit gewährleistet
ist. Und dass nicht Fury oder
Black Beauty auf dem Teller
landen.
KURZ n INFO
Bund und Länder legen
Nationalen Aktionsplan vor
Schwalm-Eder. Die Verbraucherministerien der Länder
haben am 18. Februar den aktuellen Sachstand im europaweiten Skandal um Pferdefleisch in falsch gekennzeichneten Fertigprodukten erörtert sowie über erste Konsequenzen beraten.
Sie einigten sich in ihren Beratungen auf einen Nationalen
Aktionsplan, der unter anderem eine konsequente Umsetzung des EU-Aktionsplans und
ein
erweitertes
Untersuchungsprogramm
für
Deutschland vorsieht, eine koordinierte, aktive Verbraucherinformation, eine europaweite
Herkunftskennzeichnung auch für verarbeitete
Fleischprodukte, eine gezielte
Stärkung regionaler Kreisläufe sowie die Prüfung eines
Frühwarnsystems.
(Quelle und weitere Infos auf
www.bmelv.de)