Pressemitteilung

Pressemitteilung
Die nächste Meldung zum GfK-Konsumklima erscheint am
27. Juli 2016, 8.00 Uhr
29. Juni 2016
Rolf Bürkl
T +49 911 395 3056
[email protected]
Ursula Fleischmann
Corporate Communications
T +49 911 395 2745
[email protected]
Konsumklima: Einkommenserwartung mit
Höchstwert
Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für
Juni 2016
Nürnberg, 29. Juni 2016 – Im Gegensatz zum Wetter zeigt sich die
Stimmung der deutschen Verbraucher im Frühsommer 2016 von ihrer
sonnigen Seite. Für Juli prognostiziert der KonsumklimaGesamtindikator 10,1 Punkte nach 9,8 Zählern im Juni. Konjunkturund Einkommenserwartung legen spürbar zu, während die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen muss.
Die Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten in einer guten Verfassung. Dies signalisiert der deutliche Anstieg der
Konjunkturerwartung in diesem Monat. In deren Sog klettert die Einkommenserwartung auf einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung.
Lediglich die Anschaffungsneigung büßt etwas ein, weist aber nach wie vor
ein überaus hohes Niveau auf.
Konjunkturaussichten der Verbraucher hellen sich spürbar auf
Die Konjunkturerwartungen der Bundesbürger verbessern sich im Juni deutlich. Der Indikator gewinnt 9,7 Punkte hinzu und liegt nun bei 18 Zählern.
Dies ist bereits der dritte Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Juni
2015. Damals standen 18,4 Punkte zu Buche. Der Trend zeigt gegenwärtig
klar nach oben.
Vorstand:
Matthias Hartmann (CEO)
Christian Diedrich (CFO)
Dr. Gerhard Hausruckinger
David Krajicek
Alessandra Cama
Die Konsumenten sehen die deutsche Wirtschaft offenbar im Aufwind. Dabei
schienen auch die Diskussionen um mögliche Folgen eines Ausstiegs Großbritanniens aus der EU für die deutsche Wirtschaft die Bundesbürger bislang
nicht zu verunsichern. Die Abstimmung der Briten für einen Austritt aus der
Europäischen Union am 23. Juni konnte die Konjunkturstimmung noch nicht
beeinflussen, da die Befragung zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen
war. Es ist allerdings zu erwarten, dass sich die aktuelle Unsicherheit an den
Finanzmärkten auch auf die deutschen Verbraucher übertragen wird. Wie
deutlich der Einfluss der Entscheidung auf das Konsumklima in den nächsten Monaten sein wird, hängt auch davon ab, wie stark die finanzpolitischen
Auswirkungen sein werden und wie sich die Diskussionen innerhalb der
Europäischen Union entwickeln.
Vorsitzender des
Aufsichtsrats:
Dr. Arno Mahlert
Für Deutschland ist aber die Entwicklung der Beschäftigung die wichtigste
Stütze des Konjunkturindikators. Und die Zahl der Erwerbstätigen steigt
GfK SE
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
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Registergericht
Nürnberg HRB 25014
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nach wie vor. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit erreichte sie im
April mit 43,4 Millionen den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Einkommenserwartung: Höchstwert seit der Wiedervereinigung
Im Sog verbesserter Konjunkturaussichten legt auch die Einkommenserwartung in diesem Monat spürbar zu. Der Indikator gewinnt 7,8 Zähler. Damit
macht er die Verluste aus dem Vormonat mehr als wett. Mit 59,6 Punkten
liegt er auf dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Seit 1991 erhebt GfK die Studie für Gesamtdeutschland. Der Indikator verzeichnete seither keinen besseren Wert.
Die Konsumenten sind in Bezug auf ihre Einkommensentwicklung sehr optimistisch. Die gute Beschäftigungssituation sorgt dafür, dass die tariflichen
Einkommen in vielen Branchen stark steigen. Dies zeigen die bereits erfolgten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst, im Metall- und Elektrobereich
sowie in der Chemiebranche. Darüber hinaus steht zum 1. Juli eine deutliche
Steigerung der gesetzlichen Renten an.
Da zudem die Inflationsrate fast bei 0 Prozent liegt, bedeuten nominale Einkommenszuwächse eine nahezu gleich starke Steigerung der Kaufkraft.
Anschaffungsneigung mit leichten Einbußen
Die Anschaffungsneigung kann im Juni ihr 12-Monats-Hoch aus dem Vormonat nicht behaupten. Der Indikator verliert 3,3 Zähler und weist nun 54,4
Punkte auf. Der Trend zeigt trotz der Einbußen leicht nach oben.
Damit zeigt sich die Anschaffungsneigung weiter von ihrer Sonnenseite.
Eine exzellente Beschäftigungslage sorgt dafür, dass momentan kaum
Sorge unter den Beschäftigten besteht, ihren Job zu verlieren. Somit sind
sie eher bereit, werthaltige Anschaffungen zu tätigen, als das Geld zu sparen. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus ist die Alternative zum Konsum
nicht verlockend.
In naher Zukunft ist auch nicht mit einer grundlegenden Zinswende zu
rechnen. Ganz im Gegenteil, zuletzt ist sogar die Rendite für 10-jährige
Bundesanleihen erstmals unter 0 Prozent gesunken. Das heißt konkret,
wer dem deutschen Staat Geld leiht, muss dafür momentan sogar eine
Gebühr bezahlen. Dies dürfte die Konsumneigung auch weiterhin stützen.
Konsumklima legt deutlich zu
Für Juli 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 10,1 Punkte nach 9,8
Zählern im Juni. Der Trend des Konsumklimas zeigt somit weiter nach
oben.
Damit untermauert der Konsum seinen Anspruch, eine wichtige Stütze der
Konjunkturentwicklung in Deutschland zu sein. GfK bestätigt seine Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um etwa
zwei Prozent steigen werden.
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Das gute Konsumklima wird im Wesentlichen getragen von den exzellenten
inländischen Rahmenbedingungen, wie hoher Beschäftigungsstand, sehr
guter Einkommensentwicklung und kaum vorhandener Inflation.
Allerdings bestehen auch für die Binnennachfrage Risiken, die vor allem im
internationalen Umfeld liegen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Brexit auf
die europäische und vor allem die deutsche Wirtschaft auswirken wird.
Sollte er längerfristige Unruhe an den Börsen sowie bei der politischen
Führung sowohl der EU also auch der einzelnen Mitgliedsstaaten, insbesondere in Deutschland, auslösen, kann dies auch der Konsumstimmung
der deutschen Verbraucher schaden. Hinzu kommt, dass weitere internationale Krisenherde, wie der Nahe Osten, und damit zusammenhängend die
Flüchtlingskrise bei weitem noch nicht gelöst sind. Sollte es hier zu einer
Eskalation kommen, würde dies das Konsumklima ebenso schädigen wie
eine anhaltend schwächelnde Weltwirtschaft.
Voraussichtliche Veröffentlichungstermine 2016
Mittwoch, 27. Juli 2016, 8 Uhr
Freitag, 26. August 2016, 8 Uhr
Mittwoch, 28. September 2016, 8 Uhr
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 8 Uhr
Donnerstag, 24. November 2016, 13 Uhr Freitag, 23. Dezember 2016, 8 Uhr
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der einzelnen Indikatoren im Juni
im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr:
Juni 2016
Mai 2016
Juni 2015
Konjunkturerwartung
18,0
8,3
24,9
Einkommenserwartung
59,6
51,8
57,2
Anschaffungsneigung
54,4
57,7
57,0
Konsumklima
9,8
9,7
10,2
Die folgende Graphik zeigt die Entwicklung des Konsumklimaindikators im
Verlauf der letzten Jahre:
GfK-Indikator Konsumklima (Stand: Juni 2016)
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Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“
und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden
die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird
seit 1980 durchgeführt.
Das Konsumklima bezieht explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich
etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte
Wellness-Bereich.
GfK prognostizierte für das Jahr 2015 einen Anstieg des privaten Konsums
von mindestens 1,5 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der private Konsum im Jahr 2015 real um 1,9 Prozent. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten
Konsumausgaben der Verbraucher.
Die Anschaffungsneigung ist – wie alle anderen Indikatoren auch – ein
Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam
halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“
beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf
vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche
größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um
langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.
Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen, die repräsentativ
für die Bevölkerung in Deutschland sind. Dieses Befragungsinstrument
unterliegt ständigen Qualitätskontrollen, vor allem auch im Hinblick auf
seine Repräsentativität. Die ausgesprochen hohe Qualität dieser Erhebung
zeigt sich auch daran, dass sie für Umfragen im Bereich der empirischen
Rechtsforschung (z.B. Verwechslungsgefahr von Produkten) verwendet
und anerkannt ist. Das heißt, die Ergebnisse haben Gutachterqualität und
müssen jeweils vor Gericht standhalten.
Weitere Informationen: Rolf Bürkl, Tel. +49 911 395-3056,
[email protected] und unter consumer-climate.gfk.com
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Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Indikatoren im Überblick:
Konjunkturerwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde:
„Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in
den kommenden zwölf Monaten entwickeln?“ (verbessern – gleich
bleiben – verschlechtern)
Einkommenserwartung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde:
„Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die finanzielle Lage Ihres Haushalts in
den kommenden zwölf Monaten entwickeln?“ (verbessern – gleich
bleiben – verschlechtern)
Konsum- und
Anschaffungsneigung
Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde:
„Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu
tätigen?“ (Der Augenblick ist günstig – weder günstig noch ungünstig –
ungünstig)
Konsumklima
Dieser Indikator soll die Entwicklung des privaten Verbrauchs erklären.
Seine wesentlichen Einflussfaktoren sind die Einkommenserwartung,
die Anschaffungs- und die Sparneigung. Die Konjunkturerwartung wirkt
eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima.
Über GfK
GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die
richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung
im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen
globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern.
Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht
GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt
es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das
Leben der Verbraucher zu bereichern.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com/de. Folgen Sie uns
auf Twitter: www.twitter.com/gfk_de
V.i.S.d.P.
GfK SE, Corporate Communications
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