Heute mit Sonderbeilage Oktober 2014 Heute mit TV-Magazin MOBILES gion ität in der Re bil Auto und Mo BST UFEN IMuseHr ER SCHAULA Autohä rollen in die Neue Model le Wintertraining bil ohne Auto www.stuttgarter-nachrichten.de · € 1,70 · E 4063 Freitag, 24. Oktober 2014 Nummer 246 · 43. Woche · 69. Jahrgang · S brenzlige S ielerisch Stuttgart und Region Helene Fischer, die atemlose Frau Trotz strengerer Regeln können aggressive Bettler auf der Königstraße ungestört weitermachen ̈ Seite 18 Sie ist Deutschland größter Popstar. Nicht nur die Fußballnationalmannschaft und die Festzeltgäste auf dem Cannstatter Wasen singen begeistert ihren Hit „Atemlos durch die Nacht“. Am Montag und Dienstag tritt Helene Fischer in Stuttgart auf. Nächstes Jahr füllt sie das Stadion. Und die 30-Jährige ist inzwischen Vorbild einer neuen Generation von Sängerinnen, die jung, sexy und selbstbewusst sind und wie Helene Fischer zwischen Pop und Schlager keinen Unterschied machen. Foto: dpa Stuttgart Flair Unser Stuttgart-Album erinnert an eine Flucht im Trabi vor dem Mauerfall vor 25 Jahren ̈ ¿ Seite 15 Seite 24 Europa League aktuell Mönchengladbach – Apollon Limassol FK Krasnodar – VfL Wolfsburg ̈ 5:0 2:4 Seite 26 Foto: dpa Sport Gefühlssache: VfB-Trainer Armin Veh bei seinem früheren Club Eintracht Frankfurt ̈ Seite 25 Offenbar deutlich mehr Islamisten im Südwesten Kommentar Verfassungsschützer schätzt auch Zahl der Heiligen Krieger aus Deutschland höher ein als bisher Von Franz Feyder Dschihadisten sind nach einer neuen Untersuchung kein Unterschichtenproblem: Elf Prozent der Heiligen Krieger sind Studenten, 24 Prozent haben einen Beruf erlernt. Von Franz Feyder und Jörg Michel Heute ist der Tag der Vereinten Nationen – aber was ist das? ̈ STUTTGART/OTTAWA. Die Zahl gewaltbereiter Islamisten sowie nach Syrien ausgereister Dschihadisten (Heilige Krieger) ist offenbar deutlich höher, als von Ministerien und Sicherheitsbehörden bislang eingeräumt. „Bei einer konservativen und vorsichtigen Schätzung würde ich den Faktor vier bei den offiziellen Zahlen ansetzen“, sagt Islamismusexperte Herbert L. Müller. Der Abteilungsleiter Internationaler Extremismus und Terrorismus des baden-württembergischen Verfassungsschutzes referierte beim Internationalen Ausschuss der Stadt Stuttgart zum Thema Salafismus. Müller wies darauf hin, dass bei den derzeitig bekannten Zahlen den Sicherheitsbehörden unbekannte Dschihadisten und Radikale ausgeklammert würden. Bestätigt sich Müllers Hochrechnung, dann kämpfen statt der offiziell bekannten 450 Dschihadisten 1800 radikale Muslime in Syrien und im Irak. Auch die Anzahl gewaltbereiter Salafisten wäre in Baden-Württemberg von 550 auf 2200 zu korrigieren. Müller verwies auf eine Untersuchung deutscher Sicherheitsbehörden zu Dschihadisten. Demnach verfügen 24 Prozent der bekannten Kriegsreisenden über eine abgeschlossene Berufsausbildung, elf Prozent haben ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität begonnen. 26 Prozent der Dschihadisten sind demnach Schüler. Derweil stellt sich die Frage, ob der Attentäter des Anschlags im kanadischen Ottawa verwirrt war oder ein radikalisierter Islamist. Michael Z.-B. konvertierte vor einem Jahr zum Islam und ging regelmäßig in die Moschee. Er habe aber nicht zum Extremismus geneigt, sagen Freunde und Bekannte. Stattdessen habe der junge Mann immer von Teufeln und Dämonen erzählt. ̈ Kommentar ̈ Seite 3 Der Weg bin dann mal ich Karstadt gibt sein Haus in Stuttgart auf Seite 22 Inhalt Politik Landesnachrichten Panorama Wirtschaft Kultur Freizeit Stuttgart und Region Impressum Sport Gewinnquoten Notdienste Veranstaltungen Fernsehprogramm Familienseite Wissenswert 2–4 5–6 7–8 9 – 13 14 – 15 16 17 – 22/24 21 25 – 28 26 29 29 – 31 30 31 32 Wetter Mittags 13° Nachts 2° Wechselnd bewölkt, niederschlagsfrei ̈ Seite 20 STUTTGART (mig). Daimler macht weiter Boden gut gegenüber den Mitbewerbern Audi und BMW. Im dritten Quartal erreichte der Konzern bei seinen Marken Mercedes und Smart eine Rendite von 8,5 Prozent. Diese errechnet sich aus dem Umsatz und dem operativen Gewinn. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 7,3 Prozent. Pro Auto verdient Daimler laut Experten im Schnitt aktuell 3675 Euro – so viel wie lange nicht mehr. Damit nähert sich der Konzern dem selbst gesteckten Ziel einer Rendite von zehn Prozent in der Autosparte an. Diese Größenordnung erreichen auch die Konkurrenten aus München und Ingolstadt. Hauptgrund für die hohen Gewinne sind unter anderem der hohe Absatz vor allem bei S-Klasse und Kompaktwagen sowie weniger Rabatte beim Verkauf. ̈ Wirtschaft Seite 9 07 11 / 72 05 - 0 07 11 / 72 05 - 61 61 56043 4 190406 301705 Nach Kruzifixen in Klassenzimmern werden nun auch Kreuze im Wald infrage gestellt. Ein Rentner fühlt sich persönlich belästigt durch die Wegweiser des MartinusPilgerwegs, der durch ein Stuttgarter Waldgebiet führt. Der Petitionsausschuss des Landtags waldet seines Amtes und muss die Frage klären, wie weltanschaulich neutral der Wald zu sein hat. Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben – nicht nur für Tierarten wie Kreuzotter oder Kreuzspinne. Auch Menschen, die es im Kreuz oder Probleme mit dem Kreuzband haben, könnte die Waldnutzung untersagt werden. Möglicherweise dürfen sich sogar Waldwege nicht mehr kreuzen. (rai) ̈ Seite 19 STUTTGART (dpa). Die angeschlagene Warenhauskette Karstadt will im kommenden Jahr sechs Häuser schließen. Betroffen sind allerdings nur zwei klassische Warenhäuser in Hamburg-Billstedt und Stuttgart, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. Darüber hinaus sollen die Filialen der auf junge Mode spezialisierten Kette „K-Town“ in Köln und Göttingen, sowie die Schnäppchenmärkte des Konzerns in Paderborn und Frankfurt/Oder ihre Tore schließen. Betroffen sind nach Informationen der „Welt“ rund 300 bis 400 Arbeitsplätze. Karstadt hat 17 000 Mitarbeiter und 83 Warenhäuser in Deutschland. Am Donnerstag hatte der nach der Übernahme durch den Immobilieninvestor René Benko in großen Teilen neu formierte Aufsichtsrat getagt. ̈ Wirtschaft Seite 10 Statt Kampf gegen Dschihadisten fragwürdige Polizeireformen Ist es so, wie Herbert L. Müller vermutet, kommen schwere Zeiten auf Deutschland zu: Mit dem Faktor 4 würde er die bekannten Zahlen der Dschihadisten aus Deutschland und der gewaltbereiten Islamisten in Land multiplizieren, sagt der Verfassungsschützer öffentlich. So werden aus den offiziell 450 Gotteskriegern aus Deutschland 1800 Frauen und Männer, die ausgezogen sind, um in Syrien und im Irak ihren Heiligen Krieg zu kämpfen. Alles spricht dafür, dass Müller recht hat mit seiner Schwarzmalerei. Die kommt ungelegen in einer Zeit, in der in Sachen „Islamismus“ deutsche Politiker in Talkshows zwar viel Aktionismus präsentieren. Gleichzeitig aber keinen Cent zusätzlich für die innere Sicherheit ausgeben. Seit Jahren weisen Experten darauf hin, dass Deutschland für islamistisch motivierte Terroristen von einem Ruhe- zu einem Kampfraum geworden ist. Sie warnen, dass es nur deshalb hier keinen Anschlag wie den in London oder den in Madrid gab, weil „wir in Deutschland verdammt viel Glück hatten“. Das hat jedoch kein Parlament dazu bewogen, mehr Geld für die Polizei auszugeben. Zwar sollen auf der Straße mehr Polizisten patrouillieren. Statt die aber einzustellen, werden sie allenfalls in fragwürdigen Reformen zusammengeklaubt. Müllers warnende Hochrechnung wird behandelt werden wie immer. Der abteilungsleitende Verfassungsschützer wird zusammengestaucht und zur Ordnung gerufen, seine Prognose heruntergespielt. Denn: 1800 Dschihadisten sind 1800 mögliche kriegserfahrene Rückkehrer nach Deutschland. 1800 potenzielle Attentäter. Eine Zahl, vor der die Polizei kapituliert – ob jetzt landauf, landab reformiert oder nicht. Zumal nicht etwa Leute wie Müller reformieren. Sondern oft die, die früher beim Fußball als letzte gewählt wurden. [email protected] 32 Stationen mit Barriere vor der S-Bahn An fast 40 Prozent aller Bahnhöfe müssen Fahrgäste eine Stufe in den Nahverkehrszug erklimmen – Umbau in Feuerbach Von Alexander Ikrat Kontakt Redaktion: Leserservice (Abo): Daimler rückt zu Rivalen Audi und BMW auf Wie immer STUTTGART. Bis zum Jahr 2019 werden alle S-Bahnhöfe in der Region Stuttgart über Aufzüge vor allem für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen verfügen. Deshalb ist das System aber noch lange nicht barrierefrei: An 32 von 87 Stationen muss eine Stufe vom Bahnsteig zum Zug erklommen werden. An Bahnsteig 1 in Stuttgart-Feuerbach ist der Einstieg in die S-Bahn besonders be- schwerlich. Wegen der Kurvenlage müssen die Fahrgäste nicht nur einen bis zu 32 Zentimeter breiten Spalt überschreiten, sondern zugleich auch weit mehr als 20 Zentimeter hochsteigen. Was sogar für junge Menschen schon spürbar ist, wird für Ältere oder in ihrer Mobilität Eingeschränkte zum Albtraum. Deshalb sollen bis zum Jahr 2018 die beiden S-Bahnsteige für rund 2,5 Millionen Euro erhöht werden. Aus einer Beratungsunterlage des regionalen Verkehrsausschusses geht allerdings hervor, dass der Spalt zwischen Bahnsteig und Zug auch nach dem millionenschweren Umbau nicht schmaler sein wird. Das liegt laut dem Direktor für Infrastruktur beim Verband Region Stuttgart, Jürgen Wurmthaler, an der Lage des Bahnhofs in einer Kurve, die nicht zu ändern ist. „Der Zug ist immer gerade“, sagt Jürgen Wurmthaler, „da klafft automatisch ein Abstand zum Gleisbogen.“ Rollstuhlfahrer müssen auch in Zukunft den Zugfahrer darum bitten, eine mobile Rampe anzulegen. Andreas Kegreiß vom Fahrgastverband Pro Bahn ist generell unzufrieden mit dem Engagement von Region und Bahn beim Thema Barrierefreiheit. „Dass Feuerbach als einer der meistgenutzten S-Bahn-Halte in der Region noch nicht barrierefrei ist“, sagt Kegreiß, „ist ein Armutszeugnis.“ Während es für die Erhöhung der Bahnsteige dort immerhin schon einen Fahrplan gibt, prüfen die Beteiligten noch, wie es an den anderen 31 Stationen weitergehen soll. ̈ Stuttgart und Region Seite 17
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