Kriegsmunition im Hambacher Forst sichergestellt - Stadtportal city

Kriegsmunition im Hambacher Forst
sichergestellt
Erstellt 31.10.2014
Mit Hilfe eines Höheninterventionsteam holten die Beamten die Aktivisten mit Hubwagen von ihren
Plattformen Foto: Polizei
Bei einem fast 13 Stunden langen Einsatz hat die Polizei im Hambacher Forst 14 Umweltschützer festgenommen.
Sie sollen zuvor mehrere Waldarbeiter angegriffen und zum Teil verletzt haben. Danach verschanzten sie
sich. Von Udo Beissel
Kerpen/Düren.
Der Polizeieinsatz im Hambacher Forst ist beendet. Am späten Donnerstagabend
wurde der letzte Aktivist, der sich auf einen Baum in 25 Meter Höhe geflüchtet hatten,
von der Polizei heruntergeholt.
Am Mittwoch und Donnerstag hatte sich die Situation im Wald am Tagebau Hambach
zwischen Tagebaugegnern und Waldarbeitern zugespitzt. Die Arbeiter, die für die
Tagebauerweiterung Bäume fällen sollten, wurden nach Polizeiangaben von
Umweltaktivisten angegriffen und verletzt.
Nachdem sich zunächst Tagebaugegner verbarrikadiert hatten, wurden sie am
Donnerstag durch massives Eingreifen der Polizei überwältigt. Wie die Behörde
mitteilte, sei auch Weltkriegsmunition sichergestellt worden, die zuvor „vermutlich von
Straftätern abgelegt worden war“.
Auf Anordnung des Amtsgerichts Aachen durchsuchten am Donnerstag Polizisten
das Wiesencamp in Düren-Morschenich. Insgesamt nahm die Polizei 14 Aktivisten
fest. Bei der Personalienfeststellung habe sich herausgestellt, dass eine Person mit
Haftbefehl gesucht wurde, so die Polizei weiter.
Freilassung gefordert
Unbekannte hängten in der Nacht zum Freitag vor der Dürener Polizeiwache
unbemerkt ein Plakat auf und forderten die Freilassung der 14 Festgenommen. Die
Aktivisten schreiben in einem Blog, dass sie angegriffen worden seien. Mit der
Kampagne „Kein Baum fällt“ wollen die Tagebaugegner die Rodungsarbeiten und
Betriebsabläufe im Tagebau Hambach stören.
Tagebaubetreiber RWE Power äußerte sich am Freitag ebenfalls zu den Vorfällen.
Sprecherin Laura Hoeboer-Schneider: „Die aktuellen Ereignisse sind der traurige
Gipfel in einer 2012 begonnenen Reihe von Geschehnissen, bei denen fremdes
Eigentum beschädigt, Arbeiten blockiert und Mitarbeiter bedroht wurden. Menschen
körperlich zu verletzten, hat nichts mit friedlicher Meinungsäußerung zutun. Mit ihrer
Tätigkeit tragen die Mitarbeiter zu einer sicheren Stromversorgung bei.“
Gegen die Festgenommenen wurden inzwischen Strafverfahren eingeleitet.
Quelle: ksta