Kurzvorträge Rechnungswesen 1. Wie ist die dreistufige

Kurzvorträge Rechnungswesen
1. Wie ist die dreistufige Erfolgsrechnung aufgebaut? Warum?
Die Dreistufige Erfolgsrechnung wird zur Erkennung zwischen
betrieblichen, betriebsfremden, sowie ausserordentlichen Aufwände und
Erträgen gegliedert.
Diese Gliederung ist deshalb wichtig, damit ein Unternehmen analysieren
kann in welchem Bereich er Erfolg oder Verlust erwirtschaftet.
2. Erläutern Sie die Bilanzkennzahlen und deren Bedeutung
Die Bilanzkennzahlen sind dazu da, ein Unternehmen zu analysieren und
gegebenenfalls Korrekturen anzuwenden. Dabei geht es um die Beziehungen
Fremdkapitel/Umlaufvermögen und Eigenkapital/ Anlagevermögen
Bilanz
Aktiven
Passiven
Umlaufvermögen
Kurzfristiges Fremdkapital
Kreditoren
Liquide Mittel
Bank
Forderungen
Rückstellungen
Vorräte
Anlagevermögen
Langfristiges Fremdkapital
Darlehen
Hypotheken
Mobiliar
Eigenkapital
Immobilien
Aktie
Reserven/Gewinnvortrag
Folgende Kennzahlen können mit einer Bilanz errechnet oder Analysiert werden. Bei
der Analyse ist es wichtig die Kennzahlen von Betrieben der gleichen Branche zu
vergleichen. Auch gibt es Werte die in allen Branchen
dieselben Richtlinien besitzen, wie Anlagedeckungsgrad.
Intensität UV = UV / Gesamtvermögen
Intensität AV = AV / Gesamtvermögen
Investitionsverhältnis = UV / AV
Liquiditätsgrad 1 = liquide Mittel / Kurzfristiges Fremdkapital
Liquiditätsgrad 2 = (Liquide Mittel + Forderungen) / Kurzfristiges Fremdkapital
Liquiditätsgrad 3 = UV / kurzfristiges Fremdkapital
Anlagedeckungsgrad 1 = Eigenkapital / AV
Anlagedeckungsgrad 2 = (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) / AV
Fremdfinanzierungsgrad = Fremdkapital / Gesamtkapital
Eigenfinanzierungsgrad = Eigenkapital / Gesamtkapital
Finanzierungsverhältnis = FK / EK
Selbstfinanzierungsgrad = Zuwachskapital / Eigenkapital
3. Was ist ein Cashflow?
Der Cashflow ist Bestandteil der Geldflussrechnung. Er wird nur durch
Geldwirksame Einnahmen und Ausgaben errechnet. Der Cashflow kann durch
indirekte oder direkte Art berechnet werden.
Direkte Berechnung
Indirekte Berechnung
Ertrag
- Aufwand
-Zahlung an Lieferant
- Personalaufwand
übrige Baraufwände
Gewinn
+/- Differenz Gewinn;Cashflow
+ Abschreibung
- Zunahme Debitoren
+ Abnahme Warenvorrat
+ Zunahme Kreditoren
Der Cash stellt die wichtigste Finanzierungsquelle eines Unternehmens dar.
Folgende Cashflow Kennzahlen haben eine grosse Bedeutung:
Cashflow/Investitionsverhältnis = Cashflow / Nettoinvestitionen = x %
Cashflow Marge = Cashflow / Verkaufsumsatz = x%
Verschuldungsfaktor = Effektivverschuldung / Cashflow = X (Faktorzahl)
4. Was zeigen die Aktivitätskennzahlen?
Die Aktivitätskennzahlen zeigen grob wichtige Teile des Nettoumlaufsvermögens und
ermöglichen Rückschlüsse auf die Vorräte, auf das Zahlungsverhalten der Kunden,
sowie eigenes Zahlungsverhalten. So lassen sich indirekt Aussagen herleiten über dir
Liquidität der Unternehmung.
1
d Debitorenumschlag =Kreditverkaufsumsatz / d Debitorenbestand = x (zahl)
d Debitorenfrist = 360 / d Debitorenumschlag = x (Tage)
2
d Lagerumschlag = Warenaufwand / d Lagerbestand = x ( zahl)
d Lagerdauer = 360 / d Lagerumschlag = x (Tage)
3
d Kreditorenumschlag = Kreditwareneinkauf / d Kreditorenbestand = x (zahl)
d Kreditorenfrist = 360 / d Kreditorenumschlag = x (Tage)
d Kapitalumschlag = Verkaufsumsatz / d Gesamtkapital = x (zahl)
1
Warenertrag
Warenaufwand
Personalaufwand
Fremdkapitalzins
Abschreibungen
übr. Baraufwand
Gewinn
2
1
3
Wareneinkäufe=
Warenaufwand
- Lagerabnahme
(+Lagerzunahme)
d = durchschnittliche
5. Worin liegt der Unterschied zwischen Bruttogewinn, BruttogewinnZuschlag, Gemeinkosten- und Reingewinnzuschlag?
Bei jeder Berechnung sind wichtig: der Einkaufspreis (Einstandspreis); Selbstkosten; Nettoerlös
(Warenertrag); mit denen Zahlen kann man die verschiedenen Zuschläge errechnen.
Der Unterschied bei der Namensgebung, es handelt sich hier um Ausdrücke der Kalkulation von
Handelsunternehmen oder Produktionsunternehmen.
Kalkulation
Nettoerlös
Einkaufspreis
Selbstkosten
Gemeinkosten
Einstandspreis
Einstandspreis
Gemeinkosten in Prozenten des Einstandpreises:
Gemeinkostenzuschlag= GK * 100
EP
Reingewinnzuschlag in Prozenten der Selbskosten
Reingewinnzuschlag = RG *100
SK
Bruttogewinnzuschlag in Prozenten des Einstandpreises
Bruttogewinnzuschlag = BG * 100
EP
Reingewinn
Bruttogewinn
6. Welche Position sind in der Kostenartenrechnung besonders zu
beachten?
Die Kostenartenrechnung dient zur Erfassung aller Kosten.
Die Kosten gemäss Betriebsbuchhaltung (BeBu) unterscheiden sich vom Aufwand
gemäss Finanzbuchhaltung (FiBU) durch die vorgenommenen Abgrenzungen.
Die Kosten werden möglichst Verursachergerecht auf die Kostenträger oder
Kostenstellen übertragen.
Für die Kostenrechnung ist deshalb die Unterscheidung in Einzelkosten (direkte
Kosten) und Gemeinkosten (indirekte Kosten) notwendig.
Einzelkosten
Gemeinkosten
Sie werden für jedes
einzelne Produkt/Dienstleistung
erfasst und werden direkt
den Kostenträgern belastet
Bei Ihnen ist nur bekannt
durch welche Stellen
(Abteilungen) verursacht
wurden.
Sie werden im BAB in die
Kostenstellenrechnung
übertragen
Kostenartenrechnung BAB
FIBU
Aufwand/Ertrag
Einzelkosten
1000
Gemeinkosten
500
BEBU
Abgrenzung
Kosten/Leistung
1000
-50
450
7. Warum ist zwischen HK der Produktion und HK der Verkauften
Produkte zu unterscheiden?
Verändern sich die Halb- und /oder die Fertigprodukte sind die Herstellkosten der
Produktion um die entsprechenden Lagerveränderungen zu korrigieren.
Dies wird so verrechnet, da die Verwaltungs - und Vertriebsgemeinkosten nur den
abgesetzten (verkauften) Produkten belastet werden.
So ergibt sich folgendes Kalkulationsschema:
Fertigungskosten
+Materialkosten
=Herstellkosten der Produktion
- Bestandeszunahme Halbfabrikate Lager
+Bestandesabnahme Halbfabrikate Lager
= Herstellkosten fertige Produkte
- Bestandeszunahme Fertigprodukte
+ Bestandesabnahme Fertigprodukte
= Herstellkosten verkaufte Produkte
+ Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten
= Selbstkosten
+ Gewinn
= Nettoerlös
8. Was bedeutet bei der Normalkostenrechnung eine Unter- bzw. eine
Überdeckung?
Die Normalkosten sind Kosten die vorkalkuliert, geplant oder normiert wurden.
Es werden zum Teil Erfahrungswerte/ - prozente aus vergangener Perioden
übernommen und mit den Ist-Kosten abgeglichen.
Überdeckung bedeutet, dass die Ist-Kosten kleiner waren als die vorkalkulierten
Kosten, somit ergibt sich eine Differenz, die einen Gewinn darstellt.
Eine Unterdeckung bedeutet, dass die Ist-Kosten grösser waren als die
vorkalkulierten Kosten.
Durch eine Analyse dieser Differenzen kann festgestellt werden ob die vorkalkulation
richtig oder falsch waren. Wo mehr Kosten entstanden sind oder wo weniger Kosten
entstanden sind.
Sind die Differenzen sehr gross ist eine nähere Untersuchung angebracht.
9. Wie ist die Geldflussrechnung aufgebaut und welche Informationen
liefert sie?
Die Geldflussrechnung ist eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben in
einer Periode.
Sie ist eine Ursachenrechnung und zeigt, weshalb eine bestimmte Liquiditätssituation
entsteht.
Da sie nur Liquide Ursachen vergleicht, ist die Geldflussrechnung sehr wichtig. Sie
gibt Aufschluss über die Investitionsvorgänge und Finanzierungsmassnahmen.
Sie ergänzt die Aussagen einer Bilanz und Erfolgsrechnung.
Zahlungen von Kunden
- Zahlungen an Lieferanten
- Personalausgaben
- Zahlungen übriger Aufwand
= Cashflow (direkte Rechnungsweise)
(Investitionsbereich)
- Kauf Liegenschaft
+Verkauf Fahrzeug
(Finanzierungsbereich)
+ Aktienkapitalerhöhung
+ Erhöhung Hypothek
- Dividenden Auszahlung
= Ab- / Zunahme Liquide Mittel
10. Welche Bedeutung hat der Cashflow bei der statisch und dynamischen
Investitionsrechnung?
Um zu rechnen ob sich die getätigten Investitionen selber finanzieren, wird der
Cashflow herangezogen.
Bei der Statischen Investition Rechnung wird der Cashflow vom Investierten Kapital
abgezogen und zwar so lange wie die voraussichtliche Nutzungsdauer sein wird.
Bei der Dynamischen Investitionsrechnung wird der Cashflow zusätzlich noch zum
wahren möglichen Wert in der Zukunft umgerechnet. 1000 Fr. heute sind in 10 Jahren
nicht mehr so viel mehrt wie heute.
Diese Wertminderung wird hier eingerechnet. Hierzu wurde eine Ab- und
Aufzinsungstabelle kreiert.
Investiertes
Kapital
CF 1
CF 2
CF 3
CF 4
CF 5
CF 6
Statische Investitionsrechnung: Alle Cashflows bleiben in ihrem Betrag gleich, nach
6 Jahren Nutzungsdauer hat sich die Investition mehr als selber finanziert.
CF 1
CF 2
CF 3
CF 4
CF 5
CF 6
Dynamische Rechnung; obwohl der Betrag des cashflow rechnerisch nach heutigem
ermessen gleich bleibt, ist es nach der Wertverminderung klar, dass die gleiche Investition
nicht selbsttragend sein wird wenn man alle Teuerungen und Inflaionen mit einbezieht.
11. Welche grössen sind bei einem Liquiditätsplan zu beachten und welche
nicht?
12. Erklären Sie die Kalkulation in einem Handelsbetrieb vom Einkauf bis
zum Verkauf!
Die Kalkulation in einem Handelsbetrieb besteht aus einem Abnehmender
KAlkutaion beim Einkauf und einer Zunehmenden Kalkulation beim Verkauf. Um
ein Produkt zu Verkaufen muss es zuerst Eingekauft werden mit den grösstmöglichen
Abzügen.
Danach wird der Verkaufspreis Kalkuliert mit dem Grösstmöglichen Gewinn den es
zu erlangen gibt.
Bruttokreditankauf
- Rabatt
= Nettokrediteinkauf
- Skonto
=Nettobarankauf
+ Bezugskosten
100%
25%
=75%
= Einstandspreis
100%
+Gemeinkosten
= Selbstkosten
+Reingewinn
= Nettoerlös
+ Verkaufssonderkosten
Nettobarverkauf
+Skonto
= Nettokreditverkauf
+ Rabatt
= Bruttokreditverkauf
50%
150%
100%
100%
2%
98%
100%
20%
120%
100%
15%
115%
98%
2%
75%
25%
100%
Anders ausgewiesen;
Katalogpreis
- Kundenrabatt
= Nettokreditankauf
- Zahlungsskonto
= Nettobarankauf
+ Postlieferung
= Einstandspreis
Einstandspreis
+ (Löhne, Miete) Kostenanteilsmässig
=Selbskosten
+ gewünschter Gewinn (Marge)
= Nettoerlös
+ Transporteur
=Nettobarverkauf
+ Zahlungsskonto
= Nettokreditverkauf
+ Kundenrabatt
= Bruttokreditverkauf