c ov e r / pr i m e n e w s 2 – medianet A pple mit iTunes, Google mit YouTube und Suche, Facebook mit Freundschaftskontakten und Twitter mit Kurznachrichten, all diese Firmen machen ihr Geschäft auf dem Rücken der Telekommunikationskonzerne. Sie nutzen ihre Infrastruktur, die ausfallslose Zuverlässigkeit der Kommunikation, die Ubiquität des Konnektivität und die Schnelligkeit der Netze und zahlen trotzdem nicht einen digitalen Cent dafür. Das haben sie auch auf dem World Mobile Congress wieder ganz klar gemacht. Und sie haben die Kunden auf ihrer Seite. Für langsame Übertragungszeiten oder Nachzahlungen für überzogenes Datenvolumen werden die Telekomkonzerne in die Verantwortung genommen. Sie sollen mehr Content schneller und billiger zugänglich machen. Dafür müssen sie in den Ausbau und die nächsten Generationen von Übertragungstechnologien investieren – bekommen aber dafür nicht mehr Geld, weder von den App-Anbietern noch von den Kunden. Im Gegenteil. In Europa werden ihre Cashcows gezwickt oder gar geschlachtet. Die EUKommission hat alle Bürger damit beglückt, dass die Kosten für die Mobiltelefonie per Verordnung gedeckelt wurden, und in Kürze sollen die Roaminggebühren möglicherweise ganz eliminiert werden; EU als einheitlicher TelTech-Raum. Aus dieser Zwickmühle kommen nur die Unternehmen lebend heraus, die bereit sind, vom Spieltisch der traditionellen Telefonie aufzustehen und ihr eigenes bisheriges Kerngeschäft zu kannibalisieren. Tele2-CEO Mats Granryd bringt es in der Diskussion auf den Punkt: „Wir müssen Sprachtelefonie und auch SMS unseren Kunden kostenlos anbieten!“ Nur so gelänge es, die Abwanderung von Kunden zu verhindern. „Die Zukunft des Telekom-Business liegt in Data Services“, ergänzt Kaoru Kato, CEO von Japans Marktführer NTT DoCoMo. Die Zukunft der TelekomGeschäfts liegt nicht im Kampf gegen die Apps, sondern im Partnering, meint auch der neue Chef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges. Für die Nutzer heißt es denn auch drei neue Schlüsselbegriffe zu lernen: M2M, IoT, Smart Life. Dazu mehr. Demnächst. An dieser Stelle. Peter A. Bruck ist ehrenamtlicher Vorstand des Internationalen Zentrums für Neue Medien und Chairman des World Summit Awards, der UN-basierenden Wettbewerbsinitiative für die weltbesten mobile Inhalte und Anwendungen in 176 Ländern. www.wsa-mobile.org [email protected] Wichtigste Anliegen: Senkung der Lohnnebenkosten, Bürokratieabbau und Steuerentlastungen. Wien. Keine neue Krise in Sicht, aber auch kein deutlich spürbarer Aufschwung – so ließe sich die Konjunkturprognose der EU-Kommission für 2014 zusammenfassen. Die Eurozone soll wieder etwas schneller wachsen, EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn schraubt seine Erwartungen auf 1,2% hoch (1,5% werden für Österreich vorhergesagt). Was bleibt, ist allerdings die Rekordarbeitslosigkeit. In die Prognose für Österreich sind eventuelle finanzielle Kalamitäten, die uns aus der Hypo Alpe Adria erwachsen, übrigens nicht eingerechnet. Mehr Investitionslust Etwas mehr ins Detail der Stimmungslage in den österreichischen Betrieben geht jetzt das Mittelstandsbarometer für Februar 2014 von Ernst &Young (EY). Auch hier zeichnet sich eine Trendwende ab: Erstmals seit Jahresbeginn 2012 ist der Anteil der Unternehmen, die mit ihrer Geschäftslage zufrieden sind, wieder gestiegen. Gut jeder zweite Mittelständler (53%) bewertet die eigene Situation derzeit als gut – im August 2013 taten dies lediglich 41%. Insgesamt schätzen 87% der Mittelstandsunternehmen ihre Geschäftslage als positiv (gut/ eher gut) ein, vor einem halben Jahr lag dieser Anteil bei 83%. Und die Zeichen stehen für die kommenden Monate auf Aufschwung: 56% der befragten Unternehmer rechnen für 2014 mit steigenden Umsätzen; zudem wollen die Unternehmen ihre Investitionen steigern und ihre Belegschaften aufstocken. Die Studie wird halbjährlich durchgeführt, ihr liegt eine telefonische Befragung von 900 mittelständischen Unternehmen in Österreich im Jänner und Februar 2014 zugrunde. Helmut Maukner, Country Managing Partner EY Österreich, und EY-Mittelstandsexperte Erich Lehner: „Eine Trendwende.“ Der Stimmungswandel zeigt sich auch in der Einschätzung der wirtschaftlichen Stabilität der Betriebe: Vier von zehn Mittelständlern (41%) bezeichnen den Zustand ihres Unternehmens als sehr stabil. Die Mehrheit (58%) der Befragten strebt für die kommenden Monate „stabilitätsfördernde Maßnahmen“ an. Ein wachsender Anteil an Unternehmen setzt auf Expansion – 38% geben an, ihre Strategie in den kommenden Monaten darauf auszurichten. Im August 2013 waren hingegen noch 63% der Unternehmen bemüht, ihre Stabilität zu fördern, nur 31% zielten zu dieser Zeit auf Wachstum. Erstmals seit zwei Jahren ist auch der Anteil der Unternehmen, die mehr in neue Maschinen, Fabriken oder Bürogebäude investieren wollen, wieder gestiegen – von 18% im August 2013 auf aktuell 25%. „Besonders im vergangenen Jahr haben viele Unternehmen mit einem strikten Sparkurs auf die schwache Nachfrage und sinkende Margen reagiert – alle Ausgaben kamen auf den Prüfstand, teure Investitionen und Expansionspläne wurden erst einmal auf Eis gelegt“, wird Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich, in einer Aussendung zitiert: Die Effizienzbemühungen der letzten Monate trügen Früchte, die Nachfrage ziehe wieder an „und die Gewinne steigen“. Genehmigungsverfahren sowie Steuerentlastungen identifziert. Als wichtigstes Thema, das die neue Regierung in Angriff nehmen sollte, kristallisierte sich die Bildungsreform heraus. Damit im Zusammenhang stehen auch die Sorgen, die die Lehrlingssituation den Mittelständlern bereiten; ein gravierendes Problem sei, dass viele Anwärter auf Lehrstellen die Mindestanforderungen in puncto Allgemeinbildung oder Pflichtschulabschluss nicht erfüllen. Rückenwind erwarten die Mittelständler jetzt von der Konjunktur: Mehr als jeder Dritte (38%) rechnet mit einer Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftslage in Österreich, nur 14% erwarten einen Konjunkturabschwung. Ähnlich zuversichtlich waren die Unternehmen zuletzt im Juli 2011. (sb) Thema Bildungsreform Als wichtigste Anliegen des Mittelstands wurden die Senkung der Lohnnebenkosten, Bürokratieabbau und schnellere ÖBB-Holding Infrastrukturministerin stockt Gremium auf Swarovski Tiroler Konzern setzte 2013 2,32 Mrd. € um Wien. Die frühere Siemens-Vorständin Brigitte Ederer zieht am Freitag in den Aufsichtsrat der staatlichen ÖBB Holding ein. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums bestätigte einen Bericht des Kurier (Mittwochausgabe). Damit wird die Zahl der Eigentümervertreter bei der Staatsbahn von sieben auf acht aufgestockt. Weiters sitzen noch vier vom Betriebsrat delegierte Vertreter im Aufsichtsgremium. Wien. Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski hat im Jahr 2013 einen Umsatzrückgang von zwei Prozent hinnehmen müssen. Laut den vorläufigen Zahlen setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr 2,32 Mrd. € um, berichtete die Tiroler Tageszeitung (Mittwochausgabe). Nach einem schwachen Jahresstart wegen der schlechten internationalen Konjunktur habe man das Minus trotz eines sehr guten zweiten Halbjahrs nicht mehr ganz aufholen können, erklärte Unternehmenssprecher Markus LangesSwarovski. Auch die gesamte Swarovski-Gruppe – inklusive Tyrolit und Swarovski Optik – habe beim Umsatz zwei Prozent eingebüßt, dieser lag im vergangenen Jahr bei 2,932 Mrd. €. Ederer zieht in den Aufsichtsrat ein Umsatzminus nicht mehr aufgeholt Mit der Bestellung von Ederer werde das erklärte Ziel der Bundesregierung, den Frauenanteil in den Aufsichtsräten staatsnaher Unternehmen auf 25% zu steigern, in der ÖBB-Holding erreicht, betont Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ). Von den dann acht vom Eigentümer bestellten Aufsichtsräten sind zwei Frauen. Neben Ederer sitzt bereits die Ex-Notenbankerin Gertrude Tumpel-Gugerell im Bahn-Aufsichtsrat. (APA/red) „Frauenanteil steigern“ Die ehemalige Europa-Staatssekretärin (SPÖ) und Wiener Finanzund Wirtschaftsstadträtin Ederer war im Herbst vorzeitig aus dem Siemens-Vorstand ausgeschieden. Seit 2008 sitzt Ederer als einzige unabhängige Vertreterin im Aufsichtsrat der Staatsholding ÖIAG. Dieses Mandat möchte sie, berichtet der Kurier, weiter ausüben. Im Dezember 2013 zog Ederer in den Aufsichtsrat von Infineon ein, außerdem ist sie im Aufsichtsrat der Österreich-Tochter des Pharmakonzern Boehringer Ingelheim und Obfrau des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie. Personalstand sinkt Ab Freitag auch im Aufsichtsrat der ÖBB-Holding: Brigitte Ederer. Für das laufende Jahr erwarte Langes-Swarovski wieder einen Zuwachs von „vier bis fünf Prozent“. Der weltweite Personalstand sei um rund 700 auf 28.900 Beschäftigte zurückgegangen. In Tirol beschäftige die gesamte Swarovski-Gruppe derzeit über 7.000 Mitarbeiter. Im mit Abstand größten Produktbereich Kristallkomponenten werde man künftig neben Wattens, China und Indonesien auch in Serbien tätig sein. In Wattens soll der Personalstand 2014 von rund 5.000 auf 4.800 sinken, v.a. durch eine Senkung bei den Leiharbeitern, hieß es. Der Aufbau des internationalen Produktionsnetzwerks passiere in einem schrittweisen Prozess, der über die nächsten drei Jahre umgesetzt werde. (APA/red) © Swarovski Kristallwelten/Gerhard Berger peter A. Bruck Wie die Mittelständler die Aussichten beurteilen © Ernst & Young Österreich/APA/Schedl © ICNM/H. Kirchberger Telekoms müssen sich kannibalisieren Wirtschaft Mittelstandsbarometer im Februar 2014: Geschäftslage verbessert, höhere Investitionen geplant © FEEI/APA/Hautzinger Live aus Barcelona Donnerstag, 27. Februar 2014 Sprecher Markus Langes-Swarovski: „Konnten Minus nicht mehr aufholen“.
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