Entwickler Edi Messtechnik Wie vernetze ich meine Messgeräte optimal? Entwickler Edi ist sich bewusst, dass die Messdaten möglichst problemlos allen relevanten Stellen zur Verfügung stehen sollten. Welche Möglichkeiten gibt es im Vernetzungsbereich und welches sind die generellen Trends in der Messtechnik? Wenn Du ebenfalls eine Lösung dazu haben, schreibe an: [email protected] Rahman Jamal, Technical & Marketing Director von National Instruments in München Ralf Leitner, Bereich Marketing bei Agilent Technologies in Böblingen LXI Instrumentenbus ist rückwärts-kompatibel! Die Software nimmt eine Schlüsselrolle ein Agilent Technologies National Instruments Lieber Edi, Du solltest Dich sicher mit dem neuesten Instrumentbus LXI beschäftigen. LXI steht für LAN eXtensions for Instrumentation und baut auf dem Ethernet Standard auf. LAN ist der einzige Marktstandard, der trotz vieler Änderungen, seit über 30 Jahren rückwärts-kompatibel ist. Mit dem heutigen Gigabit Ethernet steht auch dem schnellen Datenaustausch nichts mehr im Wege. Mehr als 40(!) große Messtechnikfirmen haben sich im LXI Konsortium zusammengeschlossen, um diesen Standard zum Nutzen des Messtechnikkunden weiterzuentwickeln. Ethernet setzt sich somit auch in der Messtechnik durch, neben der Kommunikationsindustrie und der Automatisierungsindustrie. LXI bietet je nach Geräteklasse die Möglichkeit, Messgeräte zeitsynchronisiert miteinander zu vernetzen. Dies eröffnet neue Teststrukturen wie räumlich verteilte Messanordnungen. Schau Dir doch mal die DMM Familie 34410/11A von Agilent an. Hier bekommst Du ein Digitalvoltmeter nach dem LXI Standard. Tel. (+49 70 31) 464 19 55, [email protected] Die Vernetzung von Messgeräten im Bezug auf den reinen Datenaustausch ist längst kein Thema mehr. Vielmehr stellen die Triggerung und Synchronisierung verteilter Messgeräte nach wie vor die größere Herausforderung dar. Der jüngste LAN/LXIbasierte Ansatz kämpft noch mit dieser Problematik. Eine viel häufiger anzutreffende Herausforderung stellen vielmehr Anwendungen mit unterschiedlichen Komponenten, Bussen und Schnittstellen dar, die zu einem Gesamtsystem integriert werden müssen. Insbesondere hinsichtlich Konnektivität müssen je nach Anwendungsfall unterschiedliche Bustechnologien unterstützt werden, wie etwa USB, GPIB, PXI/PXI Express, LAN/LXI usw., die sich bei Latenz, Bandbreite, Software, Ausdehnung und Verfügbarkeit erheblich voneinander unterscheiden. Hierbei nimmt die Software eine Schlüsselrolle ein, da das Vorhandensein der richtigen Softwarewerkzeuge wie etwa LabVIEW die nötige Hardwareabstraktion bietet und die Integration aller Messkomponenten zu einem Komplettsystem erleichtert. Tel.(+49 89) 741 31 30, [email protected] Siegfried Ratzel, Geschäftsführer bei Pickering Interfaces in Sasbach Vernetzung via Ethernet Trevor Smith, EMEA Marketing Manager, Oszilloskope und Signalgeneratoren bei Tektronix in Bracknell. Hier ein Beispiel für die Problemstellung Pickering Schon lange verfügt die Mess- und Prüfgeräteindustrie über einheitliche Gerätesteuerungen (z.B. RS232 und GPIB) und Geräteplattformen (z.B. VXI und PXI) zur Erstellung einfacher bis komplexer Test-Systeme. Ende 2005 ist eine weitere Plattform dazugekommen: LXI. Diverse Hersteller haben ihre Messgeräte bereits über Ethernet vernetzt, umso bedeutungsvoller ist nun der dazugehörige Standard LAN eXtension for Instrumentation. Dabei soll LXI die modularen Standards VXI und PXI nicht ersetzen sondern ergänzen und nach einer gewissen Übergangszeit ein LAN-basierender Ersatz zu GPIB sein. Ergänzen steht auch für die Realisierung hybrider Systeme, wo VXI, PXI und LXI in einem System kooperieren. Drei Geräteklassen A, B, oder C sind über einen Web-Browser konfigurier- und steuerbar, die je nach Klasse die Fähigkeit für LAN oder Wired Trigger und Synchronisation besitzen. Programmiert werden sie über IVI-COM Treiber und sind somit auf Geräteklassenebene kompatibel. Tel. (+49 78 41) 66 49 10, [email protected] 40 elektronik JOURNAL 08/2006 Tektronix Lieber Edi, hier ist eine Plug-&-Play-Lösung für die Problemstellung. Zum Einsatz kommt ein Tektronix-Oszilloskop der DPO4000-Serie und National Instruments Signal Express Software. Das Oszilloskop wird über ein Standard-USB-Kabel an den PC angeschlossen. Der Anwender folgt den Anweisungen am Bildschirm und startet SignalExpress. Die vom DPO4000 aufgezeichnete Signalform wird auf dem SignalExpress-Bildschirm in Echtzeit dargestellt. Das Oszilloskop lässt sich über SignalExpress regeln, die Messungen lassen sich nach Wunsch definieren, darstellen und speichern. Durch die verschiedenen Schritte auf dem Bildschirm lässt sich ein vollständiger Test erstellen. Es gibt über 200 integrierte Funktionen, einschließlich Zeit- und Frequenzanalyse, mit denen sich der Zeitaufwand für eine Off-Line-Analyse erheblich reduziert. Die Arbeit lässt während des Testens dokumentieren, Signalformen lassen sich ausdrucken, Messungen abspeichern oder die Daten lassen sich in Microsoft-OfficeApplikationen übertragen. Der Messvorgang lässt sich als SignalExpress-Projekt speichern, damit er später erneut verwendet oder geändert werden kann. Tel.(+44 13 44) 39 20 00, www.tek.com Messtechnik Entwickler Edi Richard Schoch, Geschäftsführer bei Chauvin-Arnoux in Horgen Bussystem je nach Applikation auswählen Karl Bucher, Verkaufsingenieur bei Computer Controls in Zürich Kleine Distanzen USB, grosse Distanzen Ethernet Chauvin-Arnoux Computer Controls Grundsätzlich richten sich die Bussysteme für die Vernetzung von Messgeräten nach der Messumgebung und nach der Messdatenmenge. Schon vor 20 Jahren realisierten wir Applikationen mit GPIB (IEEE 488). Dieser Bus wurde bereits damals als Auslaufmodell taxiert. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass vor allem im Starkstrombereich viele Applikationen via GPIB eine sehr sichere Verbindung gewährleisten. Neue Busse wie LXI Ethernet 100 Megahertz müssen sich in einem solchen Umfeld erst noch bewähren. LXI eignet sich für Applikationen mit wenig EMV-Problemen und zeichnet sich durch einen hohen Durchsatzgrad sowie einfache Konfiguration aus. Bei den Handheld-Messgeräten oder den Stand-alone-Systemen sehen wir als Trend immer mehr eine Anbindung via USB-Schnittstelle oder neu via das drahtlose Bluetooth. Bei Bluetooth entfallen bekanntlich umfangreiche Installationsarbeiten. Chauvin-Arnoux, Tel. (+41 44) 727 75 55, [email protected] Lieber Edi, neuere Messgeräte sind bereits mit einer Ethernet und oder einer USB-Schnittstelle ausgerüstet. Mit der Einführung des Microsoft Betriebssystems 2000/XP fand der USB-Bus eine breite Unterstützung. USB 2.0 ist in der Lage bis zu 480MBits/s (High Speed) zu übertragen. Es ist möglich 127 Geräte an einen Host anzuschliessen. Der Nachteil dieser Schnittstelle ist die Entfernung von lediglich ein paar Metern zwischen PC und Messgerät, mittels Hubs kann die Entfernung um einige Meter erhöht werden. Müssen Geräte über längere Distanzen gesteuert werden, dann bietet sich Ethernet mit dem TCP/IP Protokoll an. Somit sind die Distanzen unlimitiert. Da noch viele ältere Messgeräte mit einer GPIB- bzw. RS232-Schnittstelle im Einsatz sind, kann man über LAN/GPIB- bzw. LAN/RS232-Gateways diese ebenfalls an ein LAN (Local Area Network) einbinden. Tel. (+41 44) 308 66 66, [email protected] Liebe Messtechnik-Profis, Mein Chef hat mich gebeten, mir Gedanken zu machen, wie die bestehenden und neu anzuschaffenden Messgeräte effizient miteinander verbunden werden könnten. Die Zeiten des „Einzelkämpfers“ in der Messtechnik seien endgültig vorbei, da die Messdaten an den verschiedensten Orten – von der Entwicklung bis zur Endkontrolle – zur Verfügung stehen müssen. Auch interessieren mich die neuesten Trends im Messtechnik-Bereich. Bestimmt kannst Du mir ein paar Tipps aus der Praxis geben und mich informieren, wohin die Messtechnik generell steuert. Euer Edi: [email protected] Illustration Steffen Schmidt, www.zeitzeichner.de elektronik JOURNAL 08/2006 41 Entwickler Edi Messtechnik Multimeter Speziell für hohen Testdurchsatz Digital System Multimeter von Agilent Technologies: Als Erweiterung des DigitalmultimeterKlassikers 34401A gibt es das 34410A und das speziell für hohen Testdurchsatz ausgelegte 34411A. Beide Geräte sind LXI Class C kompatibel und haben neben LAN serienmäßig auch GPIB und USB. Neu gegenüber dem „kleinen Bruder“ 34401A wurde die Genauigkeit bei beiden Modellen verbessert, ebenso die Messgeschwindigkeit (bis zu 50.000 Messungen pro Sekunde). Neu sind auch Temperatur und Kapazitäts-Messfunktionen. Agilent Technologies Tel. (+49 70 31) 464 19 55 [email protected] Software Grafische Programmierplattform NI LabVIEW 8.20 erweitert die beliebte grafische Programmierplattform um spezielle Werkzeuge, die auf die Bedürfnisse von Entwicklungs- und Testingenieuren im Telekommunikationsbereich zugeschnitten sind. Zudem gibt die neue Version Entwicklern die Möglichkeit, ihre mit der Software MATLAB von The MathWorks, Inc. erstellten M-File-Scripts direkt in LabVIEW zu erstellen. Für anspruchsvolle Entwicklungs- und Prüfanwendungen bietet LabVIEW 8.20 objektorientierte Programmierstrukturen und einen auf XML basierenden Berichtstandard für die Testdatenverwaltung. National Instruments Tel.(+49 89) 741 31 30 [email protected] LXI Chasssis Relais-Schaltsysteme für PXI und LXI Pickering Interfaces hat sein sehr umfangreiches Angebot an Relais-Schaltsystemen konsequent auf PXI und LXI ausgerichtet. Für beide Plattformen stehen heute jeweils über 500 unterschiedliche Module zum Schalten von µA bis 100 A, von µV bis kV und von DC bis 60 GHz zur Verfügung. Die Palette reicht von einfachen Schaltern bis zu komplexen Matrix- und Multiplexerkonfigurationen. Das gezeigte LXI Chassis 60-100 der Geräteklasse C ermöglicht den Einsatz von 3HE PXI Schaltmodulen von Pickering Interfaces mit bis zu einer Breite von 7 Slots, die LXI konform über Ethernet gesteuert werden. Digital-Phosphor-Oszilloskop Einfache Tools für effiziente Messtechnik Die Digital-Phosphor-Oszilloskope der DPO4000-Serie weisen einen Messbereich von 350 MHz bis 1 GHz auf und bieten erstmals Wave Inspector, eine Reihe einfach anwendbarer Tools zum Aufspüren sowie zur effizienten Darstellung, Navigation und Analyse von Signalformen. Mit Wave Inspector, serieller Triggerung, Protokolldekodierung, USB Plug-&-Play PC Connectivity, einem 10,4" XGA Display und der kleinsten Stellfläche in seiner Klasse vereinfacht das DPO4000 das Debugging und setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Produktivität, Leistungsfähigkeit, Wertschöpfung und einfacher Anwendung, die den Markt verändern wird. Pickering Tektronix Tel. (+49 78 41) 66 49 10 [email protected] Tel. (+44 13 44) 39 20 00 www.tek.com Digitalmultimeter Für Labor und mobilen Einsatz Netzgeräte für Autos Die TRMS-Digitalmultimeter der MTX-Familie MTX 3281, 3282 und 3283 sind leistungsstarke und komplette Diagnoseinstrumente für Labor und Feldeinsatz. Sie sind mit einem grossen, klappbaren LC-Display mit Grafikfunktion ausgerüstet. Die weiteren technischen Daten: 4 digitale Anzeigen, 100 000 Digit, Bargraph, grafische Darstellung der Messwerte, Grundgenauigkeit 0,02 %, spezifizierte Bandbreite 200 kHz, 3 Messbuchsen mit automatischer Wahl, komplettes Autoranging in den Strombereichen, virtueller Messumschalter, 8 Tasten mit „Einhanddirektzugriff“ und vieles mehr. Sensitive Elektronik im Auto überwachen Die Ethernet-Schnittstelle verwandelt die SM-Netzgeräte von DELTA in einen arb. Generator mit hoher Leistung. Für die Bereitstellung von Signalformen mit hoher Ausgangsleistung benötigte man bis jetzt spezielle Geräte. Alle im Auto eingebauten sensitiven elektronischen Teile, wie ABS, ASR, elektrische Steuerung und Bremsung, etc sind batteriebetrieben. Die Elektronik muss deshalb in einer harten Umgebung alle langsamen und schnellen Spannungsschwankungen aushalten. Daher muss die sensitive Elektronik intensiv getestet werden. Netzgeräte die die Fähigkeit haben, Batterien zu simulieren, sind deshalb gefragt. Chauvin-Arnoux Computer Controls Tel. (+41 44) 727 75 55 [email protected] 42 elektronik JOURNAL 08/2006 Tel. (+41 44) 308 66 66 [email protected]
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