Wie lässt sich die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und

BLICKPUNKT
Wie lässt sich die Durchlässigkeit
zwischen beruflicher und hochschulischer
Bildung erhöhen?
Bezirksregierung Detmold kooperiert mit
Fachhochschule Bielefeld
In Zukunft werden Unternehmen nicht zuletzt aufgrund des
demografischen Wandels Schwierigkeiten haben, ihren Fachkräftebedarf adäquat zu decken. Für sie ist es deshalb von besonderer Bedeutung, in die Qualifikation und Fähigkeiten von
Arbeitskräften zu investieren. Konzerne sind dabei tendenziell in
einer besseren Situation, da sie eher in der Lage sind, durch interne Fortbildungsprogramme eigene Fachkräfte zu generieren.
Im Regierungsbezirk Detmold, einer Region mit mittelständisch
geprägter Infrastruktur, wurde aus diesem Grund ein Kooperationsprojekt zwischen der Bezirksregierung Detmold, der
Fachhochschule (FH) Bielefeld und verschiedenen Berufskollegs
initiiert. Dies soll die Kompetenzen der regionalen Wirtschaft stärken und die Bereitschaft der Akteure vor Ort wecken, sich aktiv
und verantwortlich an einer gemeinschaftlichen Strategie zur
Fachkräftesicherung zu beteiligen.
Ansatzpunkt der Kooperation ist es, die vorhandenen Potenziale des Arbeitsmarktes zu nutzen, um eine potenzielle Fachkräftelücke gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei soll beruflich Qualifizierten der Zugang zur FH erleichtert werden, indem
Teile ihrer beruflichen Bildung auf ein Fachhochschulstudium angerechnet werden
(siehe auch Beitrag in Schule NRW 06/12,
Seite 298ff.).
Jochen Bödeker,
Bezirksregierung Detmold
Rainer Siepmann,
Rudolf-RempelBerufskolleg in Bielefeld
Vertreterinnen und Vertreter der Berufsbildung formulieren
Vorschläge für die Umsetzung einer höheren Durchlässigkeit, beispielsweise indem Bund und Länder bessere rechtliche
Voraussetzungen schaffen, damit die Hochschulen Leistungen
und Qualifikationen anrechnen können, die an Berufskollegs
erworben wurden (siehe Abbildung 1).
An das ANKOM-Projekt anknüpfen
Für die Anrechnung von beruflichen Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge wurden im Rahmen der ANKOM-Initiative −
Übergänge von der beruflichen in die hochschulische Bildung des
Bundesbildungsministeriums (BMBF) bereits verschiedene
Verfahren entwickelt und evaluiert. Es ist die Zielsetzung der
BMBF-Initiative, Maßnahmen zu implementieren, die es
Studieninteressierten mit beruflicher Aus- oder Fortbildung
ermöglichen, den Übergang in ein Hochschulstudium zu bewälti(...)
Wenn Sie weiterlesen möchten: Das aktuelle Heft erhalten Sie
kostenlos, wenn Sie Schule NRW (mit BASS print und online)
jetzt abonnieren.
Durchlässigkeit
erhöhen
Expertinnen und Experten fordern seit
Jahren mehr Durchlässigkeit innerhalb des
Bildungssystems und begründen dies nicht
nur aus bildungsökonomischer Perspektive. Der offene Zugang zur Hochschule ist
dafür eine Grundvoraussetzung. Trotz der
Forderung nach mehr Durchlässigkeit zwischen dem beruflichen und (fach-)hochschulischen Bildungssystem ist die Realisierung schwierig und die bisherigen
Bemühungen sind eher ernüchternd.
Abbildung 1: Durchlässigkeit als Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte,
siehe: www.bwpat.de/ausgabe19/wanken_etal_bwpat19.pdf
Schule NRW 07/12
353