MENTAL – TIPP: WIE DU BESSER MIT TRICKS DES - Dunlop

MENTAL – TIPP: WIE DU BESSER MIT TRICKS DES GEGNERS UMGEHST
Tennis ist ein wunderbares Spiel. Zumindest solange, wie sich beide Spieler an die
fair play Regeln halten. Wobei die Grenze zwischen clever sein und unfair sehr
schmal ist. Was ist clever und was ist ein unfairer Trick?
Es gibt sie, die Spieler, die mit allen möglichen Mitteln und Tricks gewinnen wollen.
Spieler, die das Erlaubte bis an die Grenzen ausloten und zuweilen auch
überschreiten. Was kannst Du gegen diese „besonderen Charaktere“ tun? Ich stelle
hier drei der häufigsten Charaktere vor, die allerdings häufig in Kombination
auftreten, und gebe Dir Tipps wie Du geschickt mit ihnen umgehst.
Der Provokateur
Der Provokateur liebt es, seinen Gegner durch provozierende Gesten, Worte und
Mimiken aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dabei wendet er vor allem folgende
Tricks an:
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Übertriebenes Rumhopsen von einer Seite zur anderen beim Return
Provozierend gesagte Worte wie z.B. ein lang betontes „Yes“ oder „wichtig“
Provozierende Gesten wie z.B. eine lang gezeigte Faust
Bewusste, unangebrachte Diskussionen mit dem Schiedsrichter oder direkt mit
dem Gegner
Gegner fest mit den Augen fixieren
Beleidigende Worte wie: „So ein Glücksspieler“ oder „So ein Blindfisch“
McEnroe ist für seine Provokationen berühmt-berüchtigt
Tipp: Überlege erstmal, wie du auf solche Provokationen reagierst. Lässt du dich
davon ablenken? Provokationen sind der Versuch, dich aus dem emotionalem
Gleichgewicht zu bringen, in der Hoffnung, dass du dich mehr mit den Provokationen
beschäftigst als mit dem Spiel. Lass das nicht zu, sonst kämpfst du gegen dich selbst
an. Es liegt in deiner Hand, wie du mit Provokationen umgehst.
Lächele, wenn man dich provoziert. Drehe dich weg und beachte die Provokationen
gar nicht. Dies drückt Souveränität aus und wird den Provokateur beeindrucken.
Dein Leitsatz: " Du kannst mich nicht provozieren, ich bleibe ganz gelassen. Ich
konzentriere mich einzig und allein auf den nächsten Punkt".
Der Schummler
Der Schummler kennt nur ein Ziel: Gewinnen um jeden Preis. Ohne mit der Wimper
zu zucken und ohne rot zu werden gibt er dreist Bälle aus, die eigentlich klar gut sind.
Dabei setzt er eine Unschuldsmiene auf, die „oskarverdächtigt“ ist. Kennzeichnend
für ihn sind folgende Verhaltensweisen:
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Spielstand absichtlich falsch nennen
Bälle ausgeben, die gut sind
Anzweifeln von Bällen, die eindeutig sind
Natürlich schummeln nur sehr wenige Spieler. Unterstelle also nicht gleich bei der
ersten strittigen Entscheidung, dass der Gegner absichtlich schummelt. Das
menschliche Auge kann bei hohen Ballgeschwindigkeiten gar nicht einwandfrei den
Ball verfolgen - so dass es fast zwangsläufig zu Fehlentscheidungen kommt, ohne
dass ein böser Wille dahinter steckt. Auch können Emotionen und Stress die
Wahrnehmung trüben.
Tipp: Frage den Gegner, ob er sich wirklich ganz sicher ist, ob der Ball aus war und
füge an, dass du den Ball aus deiner Perspektive anders gesehen hast. Sage ihm, dass
du fair spielst und das auch von ihm erwartest. Verkünde häufig, laut und deutlich
den aktuellen Spielstand. Wiederholen sich fragwürdige Entscheidungen, dann hole
sofort einen Schiedsrichter. Warte nicht bis du deine Selbstbeherrschung schon
verloren hast. Wenn du dich auch noch weiterhin darüber aufregst, machst du es dir
nur noch schwerer und erleichterst dem Gegner das Gewinnen.
Atme bevor du weiter spielst erst einmal ganz tief und langsam ein und aus, um dich
emotional zu beruhigen.
Dein Leitsatz:“ Je mehr Bälle du ausgibst, desto mehr kämpfe ich“.
Der Verzögerer
Der Verzögerer versucht den Spielfluss und den Rhythmus bewusst in die Länge zu
ziehen, um den Gegner die Nerven zu rauben. Besonders bei wichtigen Punkten
wendet er die folgenden Verhaltensweisen an:
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Extra lange Pausen zwischen den Ballwechsel und beim Seitenwechsel
Häufiges, unnötiges Schuhe binden
Handtuch holen bei knappen Spielständen
Auf Toilette gehen, wenn man gar nicht muss
Verletzungen vortäuschen
Extrem lange Aufschlagvorbereitungen
Braucht sehr lange, bis er zum Return bereit ist
Tipp: Weise den Verzögerer darauf hin, dass er innerhalb der vorgeschriebenen
Zeiten spielbereit zu sein hat. Verzögert er weiter über die vorgeschriebene Zeit
bleibt nur der Weg zu einem Schiedsrichter.
Mach dir auf der mentalen Ebene klar, dass dieses Verhalten nur einen Zweck erfüllt:
Dich aus der Fassung zu bringen und deine Konzentration zu stören. Ob das gelingt,
liegt aber nicht am „Verzögerer“, sondern einzig und allein bei dir. Willst du es
zulassen, dass die Strategie des „Verzögerers“ aufgeht? Lächele bei
Verzögerungsversuchen und sage: „Netter Versuch, aber mit mir nicht“. Das hilft, um
innerlich ruhig zu bleiben.
Jeder Trick des Gegners ist ein Test für deine mentale Stärke. Lächele über ihn und
fasse es als Schwächezeichen des Gegners auf.